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Wirtschaft im Revier - Industrie- und Handelskammer Bochum

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40<br />

Unternehmen <strong>im</strong> Blickpunkt<br />

Stefan Grave<br />

Stellv. Leiter Gr<strong>und</strong>satzfragen,<br />

Wissenschaft, Dienstleistungen,<br />

Unternehmensförderung<br />

Tel. (02 34) 91 13­144<br />

Fax (02 34) 91 13­260<br />

grave@bochum.ihk.de<br />

Gespräch „die Chemie st<strong>im</strong>mt“, werden<br />

die Visitenkarten getauscht. Auch<br />

be<strong>im</strong> weiteren Übergabeprozess steht<br />

die IHK mit Rat <strong>und</strong> Tat zur Seite. Und<br />

die etwa 30 IHK­Senior­Experten,<br />

ehemalige Unternehmer <strong>und</strong> Führungskräfte,<br />

leisten mit ihrer Erfahrung<br />

dabei ebenfalls wertvolle Unterstützung.<br />

So wie bei EHA.<br />

Gute Voraussetzungen<br />

Seit dem 28. Juni 2012 leiten nun<br />

Marcus Horsch (45) <strong>und</strong> Rolf Stiebel<br />

(48) die Firma als Geschäftsführer.<br />

Dem neuen Führungsduo zollen die<br />

ehemaligen Chefs Respekt. „Dass sie<br />

mit unseren Leuten gut klar kommen,<br />

hat die Übergabe für uns leichter gemacht“,<br />

sagt Gröne. „Mich beeindruckt,<br />

dass sie nicht versuchen, alles<br />

umzukrempeln, sondern sich von den<br />

Leuten auch etwas erzählen lassen.<br />

Ich wäre naseweiser gewesen, hätte<br />

das nicht so geschafft“, gibt Hildebrandt<br />

selbstkritisch zu. Und kommt<br />

für sich persönlich zum Schluss: „Die<br />

Vernunft hat die Wehmütigkeiten<br />

verarbeitet.“<br />

Beide Seiten brachten gute Voraussetzungen<br />

mit in die „Ehe“. EHA war<br />

der ideale Übernahmekandidat: langjährig<br />

am Markt, wirtschaftlich stark<br />

<strong>und</strong> stabil, großer K<strong>und</strong>enstamm, relativ<br />

geringer Wettbewerb, überschaubarer<br />

Markt, geringe Mitarbeiterfluktuation.<br />

Diplom­Ökonom Marcus Horsch hat<br />

nach dem Studium <strong>und</strong> einem<br />

Auslandsjahr in Kanada zunächst<br />

mehrere Jahre als Firmenk<strong>und</strong>enberater<br />

für deutsche Großbanken <strong>im</strong><br />

Bereich der mittelständischen Unternehmens­<br />

<strong>und</strong> Projektfinanzierung<br />

gearbeitet. Später war er dann als<br />

selbstständiger Berater für mittelständische<br />

Betriebe tätig. So entstand<br />

der Kontakt zur IHK.<br />

Gemeinsam wurden verschie dene Krisen­<br />

<strong>und</strong> Wachstumsberatungen abgewickelt;<br />

bei diversen IHK­Veranstaltungen<br />

war Horsch als Referent<br />

tätig. „Ich habe gemerkt, dass ich<br />

Spaß daran hätte, auf Dauer einen<br />

mittelstän dischen Betrieb zu leiten,<br />

habe mich da langfristig gesehen.“ Im<br />

Jahr 2009 wurde er Mitglied <strong>im</strong> Nachfolger­Club,<br />

über den er durch<br />

Stefan Grave den Kontakt zu EHA erhielt.<br />

Als „absolut richtigen Partner“ konnte<br />

er Rolf Stiebel gewinnen, den<br />

Horsch seit zehn Jahren kennt. Stiebel<br />

Schw<strong>im</strong>mbadroste werden ebenso bei der EHA Hildebrandt GmbH & Co. KG hergestellt wie Kabelbrücken.<br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>im</strong> <strong>Revier</strong> 10 / 12<br />

hat zunächst als <strong>Industrie</strong>fachwirt in<br />

der Arbeitsvorbereitung <strong>und</strong> Fertigungssteuerung<br />

eines <strong>Industrie</strong>betriebs<br />

gearbeitet. Später beriet er für<br />

eine Bank mehrere h<strong>und</strong>ert kunststoff­<br />

beziehungsweise metallverarbeitende<br />

Unternehmen bei der <strong>Industrie</strong>­<br />

<strong>und</strong> Projektfinanzierung – blieb<br />

also <strong>im</strong>mer nah an der Technik <strong>und</strong><br />

knüpfte ein Netzwerk zu möglichen<br />

EHA­K<strong>und</strong>en von morgen.<br />

Geduld <strong>und</strong><br />

Fingerspitzengefühl<br />

Trotz der guten Voraussetzungen: Bis<br />

alles in trockenen Tüchern war, dauerte<br />

es seit dem ersten Kennenlernen<br />

am Ende dennoch drei Jahre. Die Zuversicht<br />

nach den ersten Gesprächen<br />

mit Geschäftsführern <strong>und</strong> Interessenten,<br />

mit Banken <strong>und</strong> mit <strong>Wirtschaft</strong>sprüfern<br />

wich zwischenzeitlich der<br />

Ernüchterung. Ein für alle akzeptabler<br />

Kaufpreis musste gef<strong>und</strong>en werden,<br />

ebenso eine Bank zur Finanzierung.<br />

Das Projekt geriet ins Stocken, dann<br />

wieder rückten andere Lösungen in<br />

den Blickpunkt. „Gefühlt waren das<br />

Ewigkeiten“, meint Stiebel. Aber, erinnert<br />

sich Hildebrandt: „Wenn<br />

manchmal gar nichts mehr ging, dann<br />

gab’s den Stefan Grave.“<br />

Grave weiß, dass drei Jahre für die<br />

Regelung einer externen Unternehmensnachfolge<br />

durchaus keine ungewöhnliche,<br />

sondern die durchschnitt­<br />

Fotos: EHA

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