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KlinikUmschau Ausgabe 04/2013 - Caritasklinik St. Theresia ...

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Jahrgang 16 | <strong>Ausgabe</strong> <strong>04</strong>-<strong>2013</strong><strong>KlinikUmschau</strong>CaritasKlinikumSaarbrückenPROF. DR. ALEXANDER RAUCHFUSS geht in den RuhestandTHERESIENTAG Traditionelles Patronsfest seit 1972GRUPPENTREFFEN der „Frauenselbsthilfe nach Krebs“


2IMPRESSUMAUTOREN: Pia Gehlen, Schulzentrum <strong>St</strong>. Hildegard, AgenturRedensart. FOTOS: Iris Maria Maurer, Susanne Faas, Schulzentrum<strong>St</strong>. Hildegard, Ernst Schneider, Saarrevue. GESTALTUNG UNDSATZ: 307 – Agentur für kreative Kommunikation, 54290 Trier.RECHTSTRÄGER: Caritas Trägergesellschaft Saarbrücken mbH(cts), Sitz der Gesellschaft: Saarbrücken, RegistergerichtSaarbrücken HRB 9613 GESCHÄFTSFÜHRER: RafaelLunkenheimer, V.i.S.d.P.: Dipl.-Betr. W. Edgar MertesLIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER!Oft sind es Einzelne, die uns mit ihrem Glauben und mit ihrem Tun am meisten überzeugen.Menschen, die für andere Vorbilder sind und Inspirationen geben, über „die kleinenDinge“ nachzudenken. Die Namensgeberin vom Klinikum <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong>, die heilige <strong>Theresia</strong>von Lisieux, war ein solcher Mensch, den wir alljährlich am 1. Oktober anlässlich des Patronatsfestesehren.Aber auch heute leben Frauen und Männer unter uns, die uns mit ihrem festen Glaubenund mit ihrem Handeln ein Vorbild sind. Wie beispielsweise Pater Lorang, der <strong>2013</strong> sein50jähriges Priesterjubiläum feierte. Wie <strong>Theresia</strong> erkannte er schon als Kind seine Bestimmungund widmete sein Leben dem Glauben. Dieser brachte ihn bis nach Argentinien, woer mit vielen dortigen Einheimischen sogar Saarländisch sprechen konnte. Wie das möglichsein konnte, lesen Sie in der neuen Klinikumschau.Zum Jahreswechsel müssen wir uns, zwar nicht von dem Menschen, aber von einem Chefarzttrennen. Professor Alexander Rauchfuss, der über 20 Jahre lang die Klinik für Hals- ,Nasen- und Ohrenheilkunde leitete, wird in den verdienten Ruhestand gehen und seinenAufgabenbereich an Professor Dr. Klaus Bumm übergeben, den wir herzlich willkommenheißen und im neuen Magazin vorstellen. Professor Rauchfuss wird seine neu gewonneneFreizeit in Bildung über Medizingeschichte und Naturwissenschaften investieren und soim Grunde weiter im Sinne der Patienten tätig sein.Ihm und den vielen weiteren Menschen, die für unser Haus als Mitarbeiter oder Ehrenamtlichetätig sind, wünsche ich für das Jahr 2014 viel Glück und Gesundheit. Und unseren Patientenvor allem auch eine gute Genesung im kommenden Jahr!Vielleicht gibt uns ein Wort von <strong>Theresia</strong> von Lisieux Hoffnung: „Man muss Gott beim Herzenzu packen verstehen: das ist seine schwache Seite.“HerzlichstIhre Susanne Faas


34 PROF. DR. ALEXANDER RAUCHFUSSGEHT IN DEN RUHESTAND20 Jahre Chefarzt für Hals- Nasen- undOhrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie11 THERESIENTAGTraditionelles Patronatsfest seit 197216 GRUPPENTREFFEN DER „FRAUEN-SELBSTHILFE NACH KREBS“Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer bedankte sichVeranstaltungshinweisewww.caritasklinikum.de/Aktuelles-Presse/Veranstaltungshinweise2456781010111213141516171819EditorialProfessor Dr. Alexander Rauchfuss verabschiedet sich in den RuhestandPater Lorang: Ein halbes Jahrhundet für Menschen und KircheCaritasKlinikum Saarbrücken <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong> begrüßt neuen ChefarztPalliativmedizin – Leiden lindern, Lebensqualität verbessernNewsletter Projekt +P für Dezember <strong>2013</strong>Was wir alleine nicht schaffen – das schaffen wir zusammen …Erfolgreiche Rezertifizierung der Schule für LogopädieTheresientag –Traditionelles Patronatsfest seit 1972Herzschwäche, was ist das?Ältere Menschen sind für ein funktionierendes Gemeinwesen unverzichtbar32. Onkologisches PatientenseminarJubiläenHoher Besuch beim Gruppentreffen der „Frauenselbsthilfe nach Krebs“Dickdarmkrebs: Häufigstes Tumorleiden in DeutschlandBeim Melanom nicht SchwarzsehenImpressionen der Weihnachtsfeier vom 13. Dezember <strong>2013</strong>Newswww.caritasklinikum.de/Aktuelles-Presse/NewsImagefilme undBabygaleriewww.caritasklinikum.de/GalerieAktuelle<strong>St</strong>ellenangebotewww.caritasklinikum.de/Karriere/Offene-<strong>St</strong>ellen


4Professor Dr. AlexanderRauchfuss verabschiedetsich Ende des Jahres in denberuflichen RuhestandIn mehr als 20 Jahren als Chefarzt der Klinik für Hals-, NasenundOhrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie am CaritasKlinikumSaarbrücken <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong> hat er Maßstäbe gesetzt.Für Patienten wie auch für Kollegen. Rauchfuss war im Saarlandder Pionier der Cochlear-Implantate und fast alle, heute im Landniedergelassenen HNO-Fachärzte waren bei ihm in Ausbildung.Insgesamt schaut Professor Rauchfussauf 35 Jahre HNO-Heilkunde zurück, vonRachenmandeln bis zum Tumor, vomSchwindel bis zum Hörverlust, von Nasennebenhöhlenbis zum Kehlkopf. SeineFacharztausbildung absolvierte er inBremen und schloss 1981 ab, wechseltedann zur Universitätsklinik Hamburg Eppendorf.Dort folgte 1986 seine Ernennungzum Professor.Seit 1992 ist Professor Rauchfuss Chefarztam CaritasKlinikum Saarbrücken <strong>St</strong>.<strong>Theresia</strong>. Sein Fazit lautet: „Ich habe hierimmer gerne gearbeitet - auch samstagsund sonntags!“Seine Domäne war von Anfang an dieMikrochirurgie. Rauchfuss hat das CaritasKlinikumzur Anlaufstelle für ertaubteKinder und Erwachsene aus dem ganzenSaarland gemacht. Bis 1995 war erder Einzige, der routinemäßig Cochlear-Implantate einsetzte und somit kleinenwie großen Patienten das Hören wiederermöglichte.Versorgung nach Unfällen, zementiertenden ausgezeichneten Ruf seiner Klinik.„Ich habe wohl ungefähr so viele Menschenoperiert, wie eine Kleinstadt Einwohnerhat“, zieht Rauchfuss kurz undknapp Bilanz.Auch mit konservativer Behandlungkümmerte sich Rauchfuss um Menschenmit den unterschiedlichsten Erkrankungenaus dem HNO Fachgebiet. Egal, obin der Ambulanz oder auf der Kinderstationoder den zwei Erwachsenenstationen,sein Pensum wie sein Wissen geltenals legendär. Kein Wunder also, dassso viele angehende Ärzte bei ihm zurFachausbildung wollten.Auch Professor Dr. Alexander Rauchfussmöchte seine neu gewonnene Freizeitin Bildung investieren. Er habe sehr vieleInteressen – aber „zuerst widme ichmich jetzt der Medizingeschichte undden Naturwissenschaften.“Unzählige Operationen wie zum Beispielan Speicheldrüsen, an Schilddrüsen, amKehlkopf, Tumoroperationen oder die


55Ein halbes Jahrhundertfür Menschen und KircheAm 8. Dezember beging Pater Lorang sein 50jähriges Jubiläum der Priesterweihe„Ich bin immer für alles bereit“, sagt Pater Hans Werner Lorang.Seine Berufung, so der Ordensgeistliche, habe er schon alsKind gespürt. „Aber dann kam der Krieg dazwischen“, deshalbkonnte er erst mit 15 Jahren sein <strong>St</strong>udium in <strong>St</strong>. Wendel bei den<strong>St</strong>eyler Missionaren aufnehmen. Das sollte ihn später um denhalben Erdball führen.Auf <strong>St</strong>. Wendel folgten zunächst drei Ausbildungsjahre in Österreich,nahe bei Wien. Von dort kam er zurück nach Deutschland,nach <strong>St</strong>. Augustin bei Bonn. Er absolvierte sein <strong>St</strong>udiuman der Philosophisch-Theologischen Hochschule <strong>St</strong>. Augustinin Bonn, einer kirchlich und staatlich anerkannten wissenschaftlichenHochschule mit Fakultätsstatus. Sie wird getragenund geleitet von den <strong>St</strong>eyler Missionaren. In <strong>St</strong>. Augustin entschiedsich sein späterer Lebensweg. „Ich habe mich an denOrden gebunden“, sagt Pater Lorang. Ein Orden, der Armut,Keuschheit und Gehorsam einfordert. „1959 habe ich meinerstes Gelübde abgelegt“, erinnert er sich mit einem Lächeln,der Weg sei ihm vorgezeichnet.Am 8. Dezember 1963 wurde er in <strong>St</strong>. Augustin zum Priester geweihtund legte sein ewiges Gelübde ab. Für den damals 30jährigenOrdensgeistlichen begann die große Missionsarbeit. Erwollte für den Orden nach Argentinien, konnte aber noch keinSpanisch. Um die Sprache zu erlernen, schickte ihn den Ordenzunächst nach Spanien. Argentinischen Boden betrat PaterLorang im Jahr 1966, sein Ziel war Misiones, eine der 23Provinzen Argentiniens. Sie liegt im Nordosten des Landes ander Grenze zu Paraguay und Brasilien. Misiones wird von dreigroßen Flüssen umsäumt, Paraná, Uruguay und Iguazú. „Zweimalwar ich an den weltberühmten Wasserfällen von Iguazu,es war fantastisch“, schwärmt Pater Lorang noch heute. Er erzählt,dass Misiones 1919 von Siedlern begründet worden war.Deutsche Einwanderer, viele aus dem Saarland und dem Huns-rück, waren über Brasilien weitergewandert. Das erkläre auch,so der Pater, dass so mancher Einwohner Misiones auch heutenoch Deutsch mit saarländischem Akzent spreche. Auchzu seiner Gemeinde gehörten Mitglieder mit saarländischenWurzeln, „ich konnte richtiges Saarländisch dort sprechen,“schwärmt der gebürtige Friedrichsthaler. Je nach Wunsch, hieltPater Lorang seine Messen, Trauungen, Taufen und Kommunionen,auch Beerdigungen auf Spanisch oder Deutsch. „Ich wardort nicht als Fremder“, betont er und beschreibt als Beispieldes guten Miteinanders die in Argentinien besonders schöneSitte des gemeinsamen Tee-Trinkens. „Der Tee heißt Mate, aberes geht eigentlich nicht um den Tee, vielmehr ist es ein sozialesZeichen, eine Einbindung“, und verweist auf Papst Franziskus:„Er stammt aus Argentinien – und auch er bietet den Mate an!“Wegen einer Erkrankung musste Pater Lorang im Jahr 1980 seineGemeinde in Argentinien verlassen und nach Deutschlandzurückkehren. „Schweren Herzens“, wie er sagt. Der Erkrankungzum Trotz gab er aber seine Berufung nicht auf und widmetesich weiter den Menschen. In den folgenden 10 Jahrenführte er eine Gemeinde in Bausendorf bei Wittlich, weitere 10Jahre widmete er sich den betagten Menschen im Altenheim <strong>St</strong>.Franziskus in Schiffweiler.Sein Weg führte ihn schließlich ins jetzige CaritasKlinikumSaarbrücken <strong>St</strong>. Josef Dudweiler. Hier ist er für die Ordensschwesterndes Hauses da - aber alle Menschen, die ihn brauchen,sind ihm willkommen. „Ich bin immer bereit“, sagt er, seies der Wunsch nach einer Zwiesprache oder die Bitte um eineletzte Salbung. „Ich habe noch eine kleine Aufgabe – und dieseAufgabe erfüllt mich“ setzt er den Akzent. Regelmäßig besuchter seine Ordensbrüder in <strong>St</strong>. Wendel, der Kontakt zu ihnen istfür Pater Lorang so wichtig wie selbstverständlich. Sie, so sagter, sind meine Heimat.


6CaritasKlinikumSaarbrücken <strong>St</strong>.<strong>Theresia</strong>begrüßt neuen ChefarztProfessor Dr. Klaus Bumm ist ab dem 1. Januar 2014 neuerChefarzt der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, KopfundHalschirurgie. Bisher war Professor Bumm leitender Oberarztund stellvertretender Klinikdirektor an der Universitätsklinikin Homburg.„Das CaritasKlinikum ist eine exzellentgeführte Klinik, die Spitzen-Medizin mitMenschlichkeit vortrefflich verbindet.Ich freue mich schon auf die Zusammenarbeitmit den hervorragenden Kollegen“,begründet der neue HNO- Chefarztseinen Wechsel zum CaritasKlinikum.Seinen Dienst tritt er gleich mit der Neujahrsvisitean. Die HNO-Heilkunde stecktBumm quasi in den Genen, schon seinVater war Chefarzt der HNO-Klinik im heimischenAugsburg.Sein <strong>St</strong>udium absolvierte Bumm an denUniversitäten von Budapest, Innsbruckund Kiel. Seine Approbation und Promotionerhielt er an der Universität Ulm.Schon früh in seiner medizinischenLaufbahn stellte Bumm die Betreuungvon Krebspatienten in den Mittelpunktseiner Interessen. Seine erste <strong>St</strong>elle hatteer in den USA am Arkansas Cancer ResearchCenter in Little Rock. Dort arbeiteteer drei Jahre in der experimentellenKrebsforschung an der Seite von ProfessorBart Barlogie, einem Pionier der Knochenmarkstransplantation.Zurück in Deutschland verlegte Bummden Schwerpunkt hin zur Betreuung vonKopf-Hals-Tumorpatienten und absolvierteseine Facharztausbildung in Erlangenbei Professor Heinrich Iro. 2009habilitierte er und begann an der HomburgerUniversitätsklinik, zunächst alsgeschäftsführender Oberarzt bei ProfessorBernhard Schick. 2011 avancierteProfessor Bumm zum leitenden Oberarztund stellvertretenden Klinikdirektor.Einen Ruf auf die Professur für plastisch-rekonstruktiveKopf- und Halschirurgiean der Universität Regensburg hatBumm 2010 erhalten – und abgelehnt.<strong>St</strong>attdessen nam er eine außerplanmäßigeProfessur an der Universität desSaarlandes an und lehrt seither an derUniversitätsklinik in Homburg.Bumm, der mit seiner Ausbildung dasgesamte Spektrum der operativen undkonservativen Hals-Nasen-Ohrenheilkundeabdeckt, benennt die Betreuungder Krebspatienten sowie die plastischrekonstruktiveKopf-und Halschirurgieals seine Schwerpunkte, die er auch amCaritasKlinikum weiter ausbauen wird.Ausgleich und Entspannung findetBumm in der Natur. „Privat würde ichgerne meine eigenen <strong>St</strong>reuobstwiesenbestellen und den eigenen Viez keltern“,verrät der neue Chefarzt. Auchliebt er die Herausforderung und wagtsich gerne mal mit seinem Geländewagenauf Offroad Expeditionstouren durchdie Karpaten. Mit seiner Frau teilt er dieLeidenschaft zur Jagd und zu Jagdhunden.Als passionierter Hundeführer giltdabei seine Leidenschaft vor allem dendeutschen Vorstehhunden und französischenLaufhunden.


7Palliativmedizin – Leiden lindern,Lebensqualität verbessern„Palliativgedanken öffentlich machen“Diesem Ziel hat sich der Fördervereinder Klinik für Palliativmedizin e.V. verschrieben.Der Verein wirbt um Engagementund bessere Unterstützung derPalliativklinik.Seit April 2002 gibt es die Palliativstationam CaritasKlinikum Saarbrücken <strong>St</strong>.<strong>Theresia</strong>, damals mit 10 Betten. Über300 schwerstkranke Menschen fandenhier Aufnahme und Hilfe in einer für siebelastenden Lebenssituation. Seit 2008kümmern sich die Mitarbeiter der Palliativstationdarüber hinaus im Konsiliardienstim ganzen CaritasKlinikum umPatienten, die genau diese Hilfe brauchen.Es zeigte sich aber, dass der Bedarf anPalliativbetten zunahm. Deshalb wurdeentschieden, die Klinik für Palliativmedizinzu erweitern und räumlich in dasOnkologische Zentrum im neuen Bettenhauszu integrieren. So sind die Wege fürdie Patienten des Onkologischen Zentrums,d. h. der Klinik für Hämatologieund Onkologie, der Klinik für Radioonkologieund der Klinik für Palliativmedizin,sehr kurz und die interdisziplinäre Zusammenarbeitnoch besser geworden.Auf der neuen <strong>St</strong>ation stehen 15 Bettenzur Verfügung, so dass bis zu 500 Patientenpro Jahr dort betreut werden können.Damit ist es die größte Palliativstationim Saarland.„Wir wollen den Palliativgedankennoch mehr in die Öffentlichkeit bringen– Menschen ansprechen“, erklärt dieChefärztin Dr. Maria Blatt-Bodewig. Essei größeres und vor allem bürgerschaftlichesEngagement gefordert und genauhier soll der neu gegründete Verein helfen.Zum Beispiel könne man die Angebotefür Patienten ergänzen und erweitern,mehr Musik- oder Kunsttherapienanbieten, die Gemeinschaftsräume patientengerechtergestalten oder Fort- undWeiterbildungen für Mitarbeiter unterstützen.„Unsere Patienten leiden an unheilbarenfortgeschrittenen Erkrankungen“,führt Blatt-Bodewig aus. Körperlicheund seelische Belastungen schränkenihre Lebensqualität ein. ExistentielleÄngste kommen hinzu, sie beschäftigennicht nur die Patienten selbst – auch dieAngehörigen leiden mit. „Palliativ-Patientenbrauchen nicht nur medizinischeund pflegerische Hilfe, ganz wichtig sindauch Zuwendung, Verständnis, die Orientierungauf das Wesentliche“, betontBlatt-Bodewig.Um der Gesamtsituation gerecht zu werden,ist ein multiprofessionelles Teamgefragt, das eng mit allen Abteilungendes Hauses, einschließlich Sozialarbeit,Seelsorge und Ehrenamt zusammen arbeitet.Direkte Vernetzung besteht zumOnkologischen Zentrum und zum Brustzentrum.Weitere Hilfe können ambulanteDienste leisten.„Bisher gedieh der Palliativgedankemehr im <strong>St</strong>illen und Verborgenen. DerFörderverein will ihn ins rechte Licht rücken,in die Öffentlichkeit“, sagt dieengagierte Palliativmedizinerin, denn„durch mehr Unterstützung können wirmehr für Patienten tun.“Gegründet hat sich der Verein am<strong>04</strong>.11.<strong>2013</strong> mit anfangs 20 Mitgliedern.Der Vorstand setzt sich zusammen ausdem Ersten Vorsitzenden, Helmut Hartmann,dem Zweiten Vorsitzenden WolfgangEnderlein, Schatzmeisterin UteSchaefer und Schriftführer Herbert Klär.Beisitzer sind Traudel Krüger, IrmtraudLang, Ursula Kaspar und Dr. Maria Blatt-Bodewig.Adresse des Fördervereins:Förderverein der Klinik für Palliativmedizinam CaritasKlinikum Saarbrücken<strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong>c/o Helmut HartmannBeilsteiner Weg 2666113 SaarbrückenTelefon 0681/71976


8NEWSLETTER · NEWSLETTER · NEWSLETTERDezember <strong>2013</strong>von Mirjam Philippi, Michael Köhler, Julia Schmidt, Nina Finkler & Prof. Dr. Thomas AltenhönerWir freuen uns, Ihnen Aktuelles zum Projekt +P mitteilen zu können.Im Januar <strong>2013</strong> startete unser Projekt +P in sechs kooperierendenKliniken des Saarlandes und im angrenzenden Rheinland-Pfalz.Unsere Zielgruppe sind Patientinnen und Patienten,die nach ihrem stationären Krankenhausaufenthalt nochetwas Unterstützung bei der Bewältigung ihres Alltags benötigen,aber nur auf wenig Hilfe durch Familie, Freunde undNachbarn zurückgreifen können. Für diese besteht in denKliniken Hetzelstift Neustadt, Marienkrankenhaus <strong>St</strong>. Wendelund CaritasKlinikum Saarbrücken <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong> die Möglichkeiteiner Patenbegleitung durch geschulte Ehrenamtliche.Die ehrenamtlichen Patinnen und Paten besuchen dieentlassenen Patientinnen und Patienten nach ihrer Entlassungetwa einmal wöchentlich und unterstützen sie bei derBewältigung ihres Alltags und ihrer Krankheit, z. B. durchkleinere Arbeitshilfen (gemeinsame Einkäufe, Kochen), Freizeitaktivitätenoder durch Gespräche.Um zu erforschen, wie sich die Patenbegleitung auf die Gesundheit,psychische Befindlichkeit, Einschränkungen imAlltag und soziale Teilhabe auswirkt, werden die Teilnehmer/innen gebeten, zu insgesamt drei Zeitpunkten (im Krankenhausund drei bzw. sechs Monate später) schriftliche Fragebögenauszufüllen. Die Angaben der unterstützten Patient/innen werden dann verglichen mit Angaben von nicht-unterstütztenPatient/innen aus dem Marienhaus Kliniken Saarlouis-Dillingen,<strong>St</strong>andort Saarlouis, dem CaritasKlinikumSaarbrücken <strong>St</strong>. Josef Dudweiler und dem VinzentiuskrankenhausLandau. In diesen drei Krankenhäusern finden derzeitlediglich Patientenbefragungen statt – nach März 2014ist jedoch eine Ausweitung des Patenkonzepts auch auf dieseKliniken geplant.Wir als Team der htwsaar besuchen die Kliniken in regelmäßigenAbständen, um sie bei der Teilnehmerrekrutierung bestmöglichzu unterstützen. In der Zwischenzeit sind wir auf IhreMithilfe angewiesen und bitten Sie weiterhin um Ihre Unterstützung.Bei Fragen zum genauen Ablauf und zu den weiteren Zielendes Projekts stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!Aktueller <strong>St</strong>andInzwischen konnten wir bereits 192Patient/innen für +P gewinnen. Davonwurden bisher 56 Teilnehmer durch ehrenamtlichePatinnen und Paten in ihremAlltag nach dem Krankenhaus begleitet.Als wir im Januar <strong>2013</strong> mit derSuche nach Teilnehmer/innen für + Pbegonnen haben, haben wir mit mehrPatientinnen und Patienten gerechnet,die unserem Projekt gegenüber aufgeschlossensind. Wir mussten jedochfeststellen, dass die Hemmschwelle,einen zunächst „fremden“ Menschenin das eigene Leben zu lassen bzw. aneiner Befragung teilzunehmen, höherist als erwartet.Unser Förderer, das Bundesministeriumfür Bildung und Forschung (BMBF),hat daher zugestimmt, dass wir gemeinsammit den Kliniken noch bisMärz 2014 nach älteren, unterstützungsbedürftigenMenschen suchendürfen.+P gibt Patientinnen und Patientennach ihrer Krankenhausentlassung Sicherheitund Lebensqualität!Dies möchten wir noch mehr älterenMenschen ermöglichen! Sie alle alsKlinikmitarbeiter/innen tragen entscheidenddazu bei. Für Ihr weiteresEngagement in +P bedanken wir unsauch im Namen Ihrer Patientinnen undPatienten ganz herzlich!


9Berichte aus persönlichen Gesprächen mit begleiteten PatientenNicht alles lässt sich in einem Fragebogen erfragen und aufPapier fassen. Deshalb führen wir vom htw-Projektteam auchpersönliche Gespräche (Interviews) mit den begleiteten Patient/innen.Unsere ersten Auswertungen ergeben, dass alleGesprächsteilnehmer/innen +P als gute Sache ansehen. Einigeberichteten uns ausführlich, wie wichtig ihnen der wöchentlicheBesuch war.Dabei ging es weniger um praktische Unterstützung sondernvielmehr um das Gespräch, das „nicht alleine sein“ oder den„schönen Nachmittag“. Diese Unterstützung könne man sicheben einfach nicht „einkaufen“. Zugleich stellt sich heraus,dass wir an der Übergangsphase nach den geplanten dreiMonaten noch arbeiten müssen. Paten sind sich unsicher,wie sie den Abschied gestalten können und Patienten fühlensich wieder so alleine wie vor +P.Eine Möglichkeit, diese Schwierigkeit zu lösen, besteht zumBeispiel darin, dass Pate und Patient bereits während der Begleitungaktiv nach Angeboten für die Zeit „danach“ suchen.Eine Dame aus Saarbrücken hat so durch +P einen Seniorentreffdirekt in ihrer Nähe gefunden von dem sie zuvor nichtswusste und zu dem sie jetzt wöchentlich geht und andereMenschen treffen kann.Der FragebogenEinige Patienten haben große Hemmungen, den umfangreichenFragebogen auszufüllen. Er erscheint ihnen als zu detailliert undzu persönlich. Der Fragebogen erfasst jedoch eine Vielzahl anrelevanten Informationen für die abschließende Datenauswertung.Wir als htw-Team benötigen diese Angaben, um am Endedes Projekts genaue Aussagen darüber treffen zu können, inwieweiteine Patenbegleitung sich auf ältere Menschen nach einemKrankenhausaufenthalt auswirkt. Für die Teilnehmer/innen ist esdeshalb besonders wichtig zu wissen, dass ihre Angaben absolutanonym behandelt werden und auf keinen Fall weitergegebenwerden. Es gibt keine „richtigen“ oder „falschen“ Antworten unddie Befragung hat keinen Einfluss auf spätere medizinische undpflegerische Leistungen in der Klinik oder in der Zeit danach.HinweisUnser großes Interesse besteht darin, +P fit fürdie Zukunft zu machen und auch nach der Förderungdurch das BMBF in den derzeit beteiligtenKliniken, aber auch in weiteren Kliniken umzusetzen.Hierzu ist uns auch Ihre Meinung sehrwichtig. Sollten Sie in Ihrer Klinik Hemmschwellen,Probleme oder offene Fragen feststellen, soteilen Sie uns diese bitte mit. Wir werden versuchen,eine adäquate Lösung zu finden.Für Ihre Mitarbeit und Ihr Engagement bedankenwir uns recht herzlich!Kontakt zum +P-Team: Tel. 0681/5867-380 · plusp@htwsaar.de · www.plusp.org


10ImpressionenWas wir alleine nichtschaffen – das schaffen wirzusammen …Text und Bilder: Christa <strong>St</strong>olz… unter diesem Motto stand am 20. September die Examensfeierdes SchulZentrums <strong>St</strong>. Hildegard. 55 Absolventinnen undAbsolventen aus den Bereichen Hebammenwesen, Logopädiesowie Gesundheits- und Krankenpflege wurden an diesem Tagin festlichem Rahmen in der Kirche <strong>St</strong>. Paulus begrüßt und dabeivon Familie und Freunden begleitet.Die Feier begann am späten Nachmittag mit einem vom Logopädiekurs12-15 gestalteten Gottesdienst, wobei die „neuen“Hebammen sich tüchtig sputen mussten, denn sie hatten nochbis kurz zuvor ihr mündliches Examen. Nach dem Gottesdienstwurden die Zeugnisse verliehen.Hierzu konnten wir in diesem Jahr erstmalig Minister Andreas<strong>St</strong>orm begrüßen, der nicht nur die Ausbildungsbesten ehrte,sondern allen frischgebackenen Absolventen persönlich dieZeugnisse überreichte. Musikalisch wurde die Feier untermaltvon Gerhard Schackmann und Arne Tewes an Gitarre und Saxophonsowie Mascha Schwanengel (Gesang).Im Anschluss an die Feier in <strong>St</strong>. Paulus traf man sich noch zu einemgeselligen Beisammensein in den Räumen des CaritasKlinikums<strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong>, wiederum begleitet von Minister Andreas<strong>St</strong>orm , der sich sehr positiv über die gelungene Gestaltung derExamensfeier äußerte.Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des SchulZentrums gratulieren17 Hebammen, 19 Gesundheits- und Krankenpfleger/-pflegerinnen sowie 19 Logopäden/-pädinnen nochmals vonganzem Herzen und wünschen Ihnen einen erfolgreichen <strong>St</strong>artins Berufsleben!Erfolgreiche Rezertifizierungder Schule für LogopädieDie Schule für Logopädie erhielt in diesemJahr – zum zweiten Mal nach 2010– das Qualitätssiegel des DeutschenBundesverbandes für Logopädie (dbl):„Geprüfte Qualität Schulen“.Dieser Begriff steht für ein Qualitätssicherungsverfahren,das im Jahr 2009vom dbl ins Leben gerufen wurde, umzunächst einmal Kriterien für eine guteAusbildung zu benennen und mithilfedieser Kriterien die Qualität von Logopädieschulenextern zu prüfen. Erfüllteine Schule bestimmte Mindestanforderungen,so erhält sie das entsprechende


1111Theresientag –Traditionelles Patronatsfest seit 1972„Sie wollte den Weg des Einfachen gehen, sie erkannte ihreSchwachheit und setzte mit kindlichem Vertrauen ganz aufdie Hilfe und Barmherzigkeit Gottes. <strong>Theresia</strong> von Lisieux warbeeindruckend durch ihre Einfachheit,“ so beschreibt PfarrerGraus die Namenspatronin.Ihr zu Ehren lädt das CaritasKlinikum Saarbrücken <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong>,alljährlich am 1.Oktober zum Patronatsfest ein. Seit 41 Jahrenschon treffen sich Mitarbeiter und ehrenamtliche Helfer, Ärzteund Patienten in Erinnerung an <strong>Theresia</strong> von Lisieux.Gemeinsam zelebrierten Pfarrer Erwin Graus und Pfarrer AxelWeber den Ökumenischen Gottesdienst in der Klinikkapelle.Für den besonderen musikalischen Akzent sorgte der Chor desCaritasKlinikums „Camerata Vocale“ mit Chorleiter und OrganistJörg Prayer.Die Heilige <strong>Theresia</strong> kam am 2. Januar 1873 in Alencon in derNormandie zur Welt, als jüngstes von neun Kindern. Mit nur 15Jahren trat sie in den Karmel von Lisieux ein. Ihre Spiritualitätdes „kleinen Wegs“ des Vertrauens und der Liebe, entdecktdas Göttliche in den alltäglichen, gewöhnlichen Dingen. Siesah Gott als lebendiges DU, dass den Menschen in all seinerSchwachheit liebt und aufrichtet. <strong>Theresia</strong> fühlte sich als kleinerund unbedeutender Mensch, es war ihr eigener Wunsch,„die kleine <strong>Theresia</strong>“ genannt zu werden. Am 30. September1897 starb <strong>Theresia</strong> im Alter von nur 24 Jahren an Tuberkulose.Papst Pius der XI. sprach sie 1925 heilig, 1927 ernannte ersie zur Patronin der Weltmission. Ihre Autobiografie „Geschichteeiner Seele“ machte sie posthum weltbekannt. Papst JohannesPaul II. ernannte sie 1997 zur Kirchenlehrerin.„Heilige waren die „Ver-rückten“ ihrer Zeit, sie sahen ihr Lebenanders, hatten einen anderen Blick auf die Welt, andere Werte“,so Pfarrer Graus. „Moses, der im brennenden DornbuschGott erkennt und den Mut und die Entschlossenheit findet, seinVolk aus Ägypten zu führen. Franz von Assisi, der durch eineOffenbarung Gottes der Welt entsagt und sich den Armen, denSchwachen, später auch den Tieren zuwendet – und <strong>Theresia</strong>,die Gott in kleinen Dingen sieht.“Mit dem Friedensgruss, angeregt von Pfarrer Axel Weber, klangder Gottesdienst aus. Im Foyer des CaritasKlinikums <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong>trafen sich die Gäste anschließend zu einem kleinen Imbissund Gedankenaustausch. Zurück bleibt die Erinnerung an die„kleine <strong>Theresia</strong>“, ihr Gottvertrauen und Bescheidenheit.Siegel. Weiterhin sollen die Schulen Datenüber ihre Ausbildungsqualität erhalten,die sie für weitere Verbesserungennutzen können.Obwohl das Verfahren bei den Ausbildungsstättenbreite Zustimmung gefundenhat, ist es bei Ausbildungsinteressentennoch kaum bekannt – eigentlichschade, denn die Schulen unterziehensich einer umfangreichen Überprüfung,angefangen von den Ressourcen bis hinzur Ausbildungsorganisation.Besonders erfreulich war für die Mitarbeiterder Schule für Logopädie, dasssie ihr Ergebnis von 67 Prozent auf 85Prozent aller möglichen Punkte steigernkonnten. Dies bestätigt uns darin, weiterhinmit Engagement und Herzblut daranzu arbeiten, dass unsere Absolventengut gerüstet ins Berufsleben starten.


12Herzschwäche, was ist das?Patientenseminar am CaritasKlinikumSaarbrücken fand regen ZuspruchDie Chefärzte der Schwerpunkte Kardiologie, Dr. AndreasSchmitt, und der Interventionellen Kardiologie, PD Dr. MichaelKindermann, hatten in gewohnter Tradition zum Patientenseminareingeladen. Als Schirmherrin der Herzwoche hatte die DeutscheHerzstiftung diesmal das Thema Herzschwäche vorgegeben.Das öffentliche Interesse am Patientenseminar war so groß,dass die 120 vorbereiteten Plätze aufgestockt werden mussten.Nach der Begrüßung referierte Dr. Andreas Schmitt über Ursachen,Diagnose und Therapie der Herzschwäche mit Medikamentenund Herzschrittmachern. Zunächst stellte er das Herz alsMotor des Kreislaufs vor: „Wie bei jedem Motor müssen auch beider Pumpe Herz alle Teile funktionieren, damit der Motor nichtschwächelt,“ veranschaulicht Dr. Schmitt gekonnt. Und weiter„die wesentlichen Komponenten bei der Pumpe Herz sinddie Muskulatur, die Herzkranzgefäße, die Herzklappen und dieHerzelektrik.“ Funktionieren alle Teile, dann funktioniere auchdas gesamte Organ. Funktioniere aber eine dieser Komponentennicht oder nur eingeschränkt, dann schwächele das ganze OrganHerz, und es entsteht eine Herzschwäche. Dr. Schmitt erläutertedies anschaulich an echokardiographischen Aufnahmen vonPatienten mit primärer Herzmuskelschwäche, koronarer Herzkrankheit,Klappenerkrankungen und Rhythmusstörungen.„Unabhängig von der Ursache führt die herabgesetzte Pumpleistungzu einer akut oder chronisch verminderten Versorgung derOrgane mit Blut und damit mit Sauerstoff“, zeichnet Dr. Schmittden Erkrankungsweg vor. Diese Minderversorgung der Organeführe zu sogenannten neuroendokrinen Veränderungen im Blut.Kennzeichnend hierfür sei eine Aktivierung des sympathischenNervensystems und des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems.„Im Blut von Patienten mit Herzschwäche finden sich deswegenvermehrte Aktivitäten von Hormonen wie Adrenalin, Angiotensinund Aldosteron,“ erklärte er den Zuhörern.Die moderne medikamentöse Therapie der Herzschwäche tragedem Rechnung. Bewährt hätten sich zur Verbesserung der Lebensqualitätund der Prognose Medikamente, die hier modifizierendeingreifen, wie ACE-Hemmer oder Sartane, Betablockerund Aldosteronantagonisten. Diese Medikamenente würden wegender bei Herzschwäche-Patienten oft zu beobachtenden Neigungzu Wassereinlagerungen häufig mit Diuretika kombiniert.Dies seien die vier Säulen der medikamentösen Therapie. „Istdie Herzelektrik gestört sind spezielle Herzschrittmacher oderDefibrillatoren lebensrettend“, machte Dr. Schmitt die Zuhörerneugierig auf mehr. Das erfüllte nach einer lebhaften Fragerundeund kurzer Pause Dr. Kindermann mit dem Thema „Wasgibt es noch außer Medikamenten?“ Er benannte im Vorfeld alsmaßgebliche Hauptursachen der Herzschwäche die koronareHerzerkrankung, also die Erkrankung der Herzkranzgefäße, denHerzinfarkt sowie Bluthochdruck. Weiter ursächlich seien Herzklappenfehler,Herzmuskelentzündung und Erkrankungen derHerzmuskulatur.Zur Therapie bei koronarer Herzerkrankung kommen <strong>St</strong>ents odereine Bypass-OP infrage. „Der <strong>St</strong>ent weitet die Engstelle in denHerzkranzgefäßen, der Bypass überbrückt sie“, erklärte Dr. Kindemannund verdeutlichte beide Verfahren mit Bildmaterial. Sokonnten die Seminarteilnehmer den exakten Ablauf einer <strong>St</strong>entangioplastie,also das Weiten einer Engstelle durch einen <strong>St</strong>entverfolgen. Dieses Verfahren sei geeignet für Ein- und Zweigefäßerkrankungenund in Ausnahmefällen auch bei Hauptstammverengungen.Seien aber alle drei Herzkranzarterien oder derHauptstamm stärker betroffen, gelte es wegen des besserenLangzeitergebnisses, die Bypass-OP vorzuziehen. Die Entscheidunghierüber, besonders bei kritisch kranken Patienten, müssein enger Zusammenarbeit zwischen Kardiologen und Herzchirurgengetroffen werden.Ist das Herz selbst allerdings schon zu sehr geschädigt, wie zumBeispiel nach mehreren Infarkten oder seien die Herzkranzgefäßeüberhaupt nicht beteiligt an der Erkrankung, mache die„Wiederdurchblutung“ der Gefäße, die Revaskularisation, keinenSinn, betonte Kindermann. Auch Herzklappenerkrankungenführen zur Herzschwäche. Als häufigste nannte Kindermanndie Aortenklappenverengung und die undichte Mitralklappe. ImFalle der Aortenklappenverengung gäbe es spezielle Ersatzklappen,die man bei Hochrisikopatienten sogar minimalinvasiv implantierenkönne. Eine besonders bedrohliche Folge von Herzschwächeseien Rhythmusstörungen. „Wenn die Pumpleistungdes Herzens stark nachlässt, sind die Patienten durch lebensbedrohlicheHerzrhythmusstörungen, das Kammerflimmern,stark gefährdet“, warnte Kindermann. Betroffenen Patienten setzeman einen Defibrillator ein, der die Rhythmusstörung erkenneund mittels <strong>St</strong>romstoß das Kammerflimmern beende. Auchdie Herztransplantation stehe im Raum bei Patienten mit Herzschwäche.„70% der Patienten leben nach fünf Jahren, 60%nach zehn und manche leben mehr als zwanzig Jahre“, bezifferteDr. Kindermann die Langzeitaussichten für Transplantierte. DasProblem liege allerdings im Mangel an Spenderherzen. Abschließendlegte Kindermann – im wahrsten Sinn des Wortes – den ZuhörernVorbeugen und Eigenverantwortung ans Herz.


13Ältere Menschensind für ein funktionierendes Gemeinwesen unverzichtbarBereits 1990 hat die UNO einen Tag den älteren Menschen gewidmet. Dieser Tag soll die besonderenLeistungen, die Vielfalt und den Nutzen würdigen, den die Älteren zu unserem gesellschaftlichenLeben beitragen. Sie unterstützen beispielsweise in der Familie Kinder und Enkel, bringen imBeruf ihre reiche Erfahrung und Routine ein und engagieren sich häufig auch noch ehrenamtlich.Ältere Menschen sind für ein funktionierendes Gemeinwesen unverzichtbar.Im Saarland hat mehr als ein Viertel derBevölkerung das 60. Lebensjahr überschritten.Viele dieser Menschen sindfit und leistungsfähig, weder krank nochhilfebedürftig. Sie sehen den kommendenJahren gelassen entgegen.Für andere wiederum beginnen ersteSchwierigkeiten im Alltag. Da kann zumBeispiel eine Verpackung nicht geöffnetwerden, Inhaltsangaben auf Packungensind zu klein aufgedruckt, das Aussteigenaus dem Auto zeigt sich erschwertund das Telefon ist eh viel zu klein. ÄltereMenschen sind meist zu bescheidenund zu höflich, um sich laut zu beklagen.Oft verdrängen sie erste Anzeichendes Alterns und stellen lieber ihr eigenesLeben um, als sich einzugestehen,dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist,um Hilfe zu bitten. <strong>St</strong>attdessen schränkensie ihren Alltag mehr und mehr ein.Die Sorge um das tägliche Funktionierenund die Gesundheit tritt in den Vordergrund.Sehen und Hören sind eingeschränkt,das Gleichgewicht machtProbleme und das Gedächtnis kann beeinträchtigtsein.„Alter ist keine Krankheit an sich, aberdas Alter schafft Voraussetzungen dafür,dass Krankheiten häufiger und in andererForm als beim jüngeren Erwachsenenauftreten können“, erklärt Dr. JürgenGuldner. Er ist verantwortlich für dieGeriatrie des CaritasKlinikums Saarbrücken<strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong>.Eine unerwartete Veränderung der Umgebunggeht im Alter oft mit Angst undUnsicherheit einher. Aber auch eine Infektion,ein Krankenhausaufenthalt odereine Operation können Anlass für eineEinschränkung der Selbstversorgungoder gar einer akuten Verwirrtheit sein.Der Alltag ist dann für den alten Menschenkaum noch zu bewältigen. Genauhier ist dann im Krankenhaus eineauf die Bedürfnisse des Älteren speziellausgerichtete Therapie notwendig.„Wichtig ist uns dabei, die besondereVerflechtung einzelner Einschränkungenzu berücksichtigen“, betont Guldner.Deshalb ist das Team der Geriatrie fachübergreifendzusammengesetzt. Ärzte,Pflegekräfte, Physio- und Ergotherapeuten,Logopäden und Sozialarbeiter arbeitenHand in Hand. Sie alle haben dasZiel, dass ihre betagten Patienten einemöglichst große Eigenständigkeit in denAlltagsfähigkeiten wieder erlangen undbewahren.Ein häufiges Problem seiner Patientensind die Vielfacherkrankungen. „Manmuss die Behandlungen untereinanderabstimmen“, so Dr. Guldner. Jeder fünfteüber 65jährige nimmt täglich fünf verschiedeneMedikamente ein. Das kannzu besonderen Gefahren führen. „Leberund Nieren arbeiten im Alter oft nurnoch eingeschränkt, so dass die Medikamenteangepasst werden müssen“erklärt Dr. Guldner. Es kann ansonstensogar zu Überdosierungen oder Wechselwirkungenkommen. Ein anderes Beispielsind besondere Nebenwirkungenvon Medikamenten wie etwa die erhöhte<strong>St</strong>urzgefahr, die beim älteren Menschenberücksichtigt werden müssen.Oftmals sind aber gerade die alten Menschenin <strong>St</strong>udien über Medikamente nurunzureichend vertreten. Dr. Guldner verweistin diesem Zusammenhang auf diesogenannte „Priscus-Liste“. „Diese Listewurde erstellt von der Universität Witten/Herdeckeund verzeichnet die 83 fürden älteren Patienten unter Umständenproblematischen Medikamente. DieseListe sollte bei der Anwendung von Medikamentenim Alter berücksichtigt werden“,betont Dr. Guldner.Im Rahmen eines kombinierten Behandlungsprogrammeskann auf einer geriatrischen<strong>St</strong>ation auch die beim Älterenlänger anhaltende Genesungsphasebegleitet werden. Die Patienten werdendaher häufig von anderen Abteilungenzugewiesen, können aber auch nachEinweisung ihres Hausarztes aufgenommenwerden. Die bisherigen Belegungszahlenverdeutlichen den hohen Bedarfsolch einer speziell auf den alten Menschenausgerichteten stationären Versorgung.


Dr. med. M. Deryal1432. Onkologisches Patientenseminaram 10.09.<strong>2013</strong>Wie hoch ist das familiäre Risiko an Krebs zuerkranken, macht es Sinn prophylaktisch zuoperieren und was hat Vitamin D mit besserenHeilungschancen zu tun? Der Krebs im Alter –was brauchen betagte Tumorpatienten?CaritasKlinikumSaarbrückenAkademisches Lehrkrankenhausder Universität des SaarlandesBeim 32. Onkologischen Patientenseminar im CaritasKlinikumSaarbrücken <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong> war kein Platz mehr frei. Angestoßendurch Angelina Jolie, die mit ihrer prophylaktischen Brustoperationan die Öffentlichkeit gegangen ist, hat das familiäreKrebsrisiko viele Menschen verunsichert. Grund, ein onkologischesPatientenseminar diesem Thema zu widmen.Dienstag 14. Januar 2014, 17:30 – 19:30 UhrEinladungF ÜR PAT IENT EN, ANGEHÖRIGE , INT ERE SSIERT ERegelmäßig laden die Klinik für Hämatologie und Onkologie,das Onkologische Zentrum, die Onkologische SchwerpunktpraxisFrauenärzte Saarbrücken-West, die Klinik für Frauenheilkundeund das Brustzentrum Saar Mitte, <strong>St</strong>andort Saarbrücken,zu verschiedenen Themen rund um Krebserkrankungenein. Als Gastreferentin erklärte die Fachärztin für Humangenetik,Dr. Barabara Oehl-Jaschkowitz, die genetischen Voraussetzungen,Krebs quasi zu erben, daran zu erkranken oderweiterzuvererben.Gemeinsames Patientenseminar der Klinik für Frauenheilkunde, Brustzentrum,Onkologische Schwerpunktpraxis, Frauenärzte Saarbrücken-West, Klinikfür Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Tumorchirurgie, Darmzentrum, Klinik fürHämatologie und Onkologie, Onkologisches Zentrum mit den Themen:Neue Aspekte in der Radiologischen DiagnostikProf. Dr. med. habil. Dr. h. c. mult. Dirk PickuthChefarzt des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie,Ärztlicher Direktor des CaritasKlinikums Saarbrücken, Member of The Royal Collegeof RadiologistsMaßgeschneiderte Chirurgie in der Gynäkologischen OnkologieDr. med. Mustafa DeryalChefarzt der Frauenklinik, Leiter Brustzentrum Saar Mitte, CaritasKlinikumSaarbrücken, Leiter Beckenbodenzentrum SaarLorLuxPOST <strong>St</strong>. Antonio – Neues vom Amerikanischen KrebskongressDr. Ines SchollOberärztin der Frauenklinik, CaritasKlinikum SaarbrückenDr. med. <strong>St</strong>effen WagnerFrauenärzte Saarbrücken-WestFrauenklinik, Leiter Brustzentrum Saar Mitte,CaritasKlinikum Saarbrücken, Leiter BeckenbodenzentrumSaarLorLuxProf. Dr. med. R. MetzgerKlinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Tumorchirurgie,DarmzentrumDr. med. S. WagnerFrauenärzte Saarbrücken-West, BrustzentrumProf. Dr. med. A. MatzdorffKlinik für Hämatologie/Onkologie,Onkologisches ZentrumVeranstaltungsort:CaritasKlinikum SaarbrückenRheinstraße 266113 SaarbrückenEingangsgebäude, 4. <strong>St</strong>ock,Großer KonferenzraumPlakat_Tumorzentrum_A4_RZ.indd 1 28.10.13 13:01Dr. med. Mustafa Deryal, Chefarzt der Frauenklinik und LeiterBrustzentrum SaarMitte, <strong>St</strong>andort CaritasKlinikum Saarbrücken,erläuterte Sinn und Zweck prophylaktischer Operationenbei familiärem Brust- und Eierstockkrebs. Dr. Deryalund sein Team haben im vergangenen Jahr 241 neu an Brustkrebserkrankte Frauen behandelt, 400 Brustoperationen und102 Operationen bei Eierstockkrebs durchgeführt. Hier war diejüngste Patientin erst 19 Jahre alt.Rund 15 Prozent der Eierstocktumore sei erblich bedingt, soDr. Deryal. Die vorsorgliche Entfernung der Eierstöcke sei hierdringend angeraten, denn die prophylaktische Operation seilängst nicht so belastend für die Patientin, wie eine große Tumoroperation.Zur Veranschaulichung zeigte Deryal ein Videound zahlreiche Fotos von Operationen. Auch bei Brustkrebssei es ratsam, je nach Genmutation, vorsorglich die durch dieKrankheit mitbedrohten Eierstöcke zu entfernen.Ausführlich ging Deryal auf das empfindsame Thema der Brustoperationenein. Auch hier ließen sich immer mehr Frauen vorsorglichoperieren, seit 1998 habe sich die Zahl verdoppelt.Wurde früher oft radikal amputiert, gibt es heute Therapie –und Operationsmöglichkeiten, die viel des Schreckens nehmen.Deryal beschriebdetailliert die verschiedenen Methodender Brustrekonstruktion und demonstrierte das jeweilige Fürund Wider in zahlreichen Bildern.Deutlich gebessert hat sich die Überlebenschance bei Brustkrebs.Noch vor 20 Jahren bedeutete die Diagnose für 42% derFrauen den Tod, heute liegt die <strong>St</strong>erblichkeitsrate bei 26%.Wie wichtig alleine schon Vitamin D für Krebspatienten ist, belegteDr. <strong>St</strong>effen Wagner in seinem Vortrag zur Komplementärmedizin.Er informierte über Neues und Wissenswertes ausdem unterstützenden und begleitenden Bereich der Therapien.Wagner berief sich auf mehrere große <strong>St</strong>udien, unter anderemeine Metaanalyse aus Chicago. Laut diesen ist das Krebsrisikounter Vitamin D- Mangel deutlich erhöht und bei Patientinnenmit Mammakarzinom geht ein niedriger Vitamin D- Wertmit einer schlechteren Prognose einher. Gerade im Saarlandherrscht unter der Bevölkerung ein Mangel an Vitamin D, dieESTHER-<strong>St</strong>udie der saarländischen Gesundheitsberichterstattung,weist hier einen Prozentsatz von 46 aus. Auf Fragen ausdem Publikum empfahl Dr. Wagner individuell bestimmte Zielwertedes Vitamins.


15Die erblichen Ursachen der in Deutschland häufigen Tumorerkrankungen,Dickdarmkrebs und Brustkrebs, erläutertedie Fachärztin für Humangenetik, Dr. Barbara Oehl-Jaschkowitz.Über 55 000 Frauen in Deutschland erkranken jährlichneu an Brustkrebs, die Diagnose Dickdarmkrebs trifftsogar 70 000 Menschen jedes Jahr.Wie setzt sich unser Erbgut zusammen, was passiert bei derVerschmelzung von mütterlichem und väterlichem Erbgut,und welche Einflüsse nimmt die Umwelt auf unsere Gene?Anhand eines <strong>St</strong>ammbaums verdeutlichte die Humangenetikerin,wie die Vererbung den Menschen zum Hochrisikopatientenmachen kannen kann. Etwa fünf bis 10 Prozentder Brustkrebserkrankungen sind als familiär einzuordnen,bei Dickdarmkrebs sind es 25 Prozent – und das bei jährlich70 000 Neuerkrankungen. Oehl-Jaschkowitz beschriebauch den praktischen Ablauf einer humangenetischen Diagnostik.Bei Risikopatienten übernimmt die Krankenkassedie Kosten hierfür. Die Prävention mit engmaschigen Vorsorgeuntersuchungensei hier besonders wichtig. Sogar dievorsorgliche Entfernung der Brustdrüse sei bei familiäremBrustkrebs geeignet, das Risiko zu senken.Professor Dr. Axel Matzdorff, Chefarzt der Onkologie undHämatologie, befasste sich mit der Geriatrie in der Onkologieund stellte die besonderen Probleme älterer Menschenmit der Diagnose Krebs dar. Weiter berichteten Matzdorffund Frauenärztin Dr. Kathrin Alt vom Amerikanischen Krebskongress.JubiläenDienstjubilare und rundeGeburtstage des CaritasKlinikumsSeptember bis Dezember <strong>2013</strong>60. GeburtstagJosefa Wolff, geb. 30.10.195350. GeburtstagMarkus Backes, geb. <strong>04</strong>.09.1963Andreas Sielenkämper, geb. 09.09.1963Petra Bermann-Boes, geb. 19.09.1963Carmen Junker, geb. 28.09.1963Andreas Johanns, geb. 07.10.1963Der demografische Wandel zeigt sich auch in diesem Zusammenhang.Die Zahl der betagten Tumorpatienten steigt,im Saarland ist bereits die Hälfte aller Tumorpatienten über70 Jahre alt und 15 Prozent haben die 80 schon überschritten.Viele der älteren Patienten leben allein, schon der Weg zumArzt ist ein Problem, gerade die hoch spezialisierte Tumortherapiegibt es nur in Zentren – und die nur in der <strong>St</strong>adt.Das bedeutet, dass sowohl die finanzielle Lage als auch diesoziale Situation ausschlaggebend sind für eine optimale,maßgeschneiderte Tumortherapie. Eine eingeschränkteTherapiefähigkeit zählt zu weiteren Hindernissen, vielebetagte Patienten leiden unter mehreren Nebenerkrankungen.Es gelte also abzuwägen, was hilft und was ist sinnvoll,so Matzdorff. Seine älteste Patientin ist 99 Jahre alt, seitmehr als zehn Jahren bekommt sie genau die Therapie, diesie braucht! „Das Alter darf eben kein Argument sein, aufein teures Medikament zu verzichten“, sagt Matzdorff undverweist auf den Eid des Hippokrates, der besagt, dass alleVerordnungen nur dem Nutzen des Kranken dienen dürfen.


16Mit herzlichen Worten brachte Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (1.v.r.) ihre Wertschätzung der Arbeit der „Frauenselbsthilfe nach Krebs“ zum Ausdruck. Begrüßtwurde sie von der Leiterin der Saarbrücker Gruppe, Gabriela Avila.Hoher Besuch beim Gruppentreffender „Frauenselbsthilfe nach Krebs“im CaritasKlinikum Saarbrücken <strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong>Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer bedanktesich für das Engagement von Betroffenen für Frauen mit Brustkrebs.Als Gabriela Avila einen Brief an die saarländische Ministerpräsidentinschrieb, rechnete sie nicht mit einer persönlichen Antwort.Daher staunte die Leiterin der Saarbrücker Gruppe der„Frauenselbsthilfe nach Krebs“ nicht schlecht, als sie in ihremBriefkasten ein herzliches Schreiben von Annegret Kramp-Karrenbauerfand und kurz darauf auch deren spontane Zusagezu einem Treffen mit der Selbsthilfegruppe, die jeden zweitenMittwoch im Monat um 18 Uhr im CaritasKlinikum Saarbrücken<strong>St</strong>. <strong>Theresia</strong> zusammenkommt.Am 24. September war es so weit: Annegret Kramp-Karrenbauerkam – nicht etwa nur zu einer <strong>St</strong>ippvisite –, sondern hatteviel Zeit mitgebracht, um auch den Vortrag von Doris Schwarz-Fedrow von der Saarländischen Krebsgesellschaft mitzuerlebenund sich über die Auswirkungen der Diagnose Brustkrebsfür die Familien der Betroffenen zu informieren. „Ich möchtemich bei Ihnen herzlich für Ihr Engagement bedanken und binsehr interessiert an Ihrer Arbeit“, begründete die Ministerpräsidentinihren Besuch. Auch sie habe durch Krankheitsfälle inihrer Familie miterleben müssen, was die Diagnose Krebs bedeutet.„In der ärztlichen Begleitung hat sich in den letztenJahren viel Positives entwickelt. Aber selbst die beste medizinischeVersorgung kann nicht die ganze Person und ihre Familieauffangen“, sagte Annegret Kramp-Karrenbauer. „Daher istes schön, dass es Sie gibt, und dass Sie aus Ihrer Erfahrung herausanderen Frauen Mut machen.“In ihrer Begrüßungsrede gab Gabriela Avila der MinisterpräsidentinEinblick in die Arbeit der 1976 gegründeten Selbsthilfegruppe,zu deren Treffen in Saarbrücken rund 25 bis 30 Frauenkommen. „Wenn die Diagnose ‚Krebs’ lautet, ist das für diemeisten Menschen ein Schock. Das Leben scheint aus den Fugenzu geraten. Die Erschütterung erstreckt sich auf alle Lebensbereiche“,sagte Gabriela Avila. „Wir sind diesen Weg be-


17Dickdarmkrebs:HäufigstesTumorleiden inDeutschland61. Saarbrücker Ärztegespräch amCaritasKlinikum Saarbrücken <strong>St</strong>. Josef Dudweilerreits gegangen. Vor dem Hintergrund unserer gesammeltenErfahrungen helfen wir Betroffenen, ihren persönlichen Weg imUmgang mit der Krankheit zu finden. Die Besonderheit unseresBeratungsangebotes liegt in der Kombination aus Auffangen,Informieren und Begleiten.“Dem Bundesverband der Frauenselbsthilfe nach Krebs gehörenheute 12 Landesverbände mit insgesamt rund 440 Gruppen inganz Deutschland an. Die Frauenselbsthilfe ist Ansprechpartnerfür Betroffene und deren Angehörige, lädt zu kostenlosenReferaten und Vorträgen zu allen Aspekten der Krebserkrankungein und bietet ein Forum für Informationen und persönlichenErfahrungsaustausch. Der kam auch beim letzten Treffennicht zu kurz. Mit Frauen reden zu können, die in einer ähnlichenSituation sind oder sie bereits überstanden haben, gibtHalt und Zuversicht – neben einer guten ärztlichen Versorgung,wie sie das Brustzentrum SaarMitte bietet, die beste Medizin.Mit dem Brustzentrum SaarMitte pflegt die FrauenselbsthilfeSaarbrücken enge Kontakte und unterstützt auch deren „Herzkissen-AktionSaarbrücken“.So erhält hier jede Frau nach einer Brustkrebs-Operation einvon Ehrenamtlichen selbst genähtes und liebevoll als Geschenkverpacktes herzförmiges Kissen. Es soll Schmerzenbeim Liegen lindern, vor allem aber ein Zeichen sein, dass daMenschen sind, die einem beistehen und an einen denken, geradeauch dann, wenn es einem schlecht geht.Das Engagement der „Frauenselbsthilfe nach Krebs“ weiß auchDr. Mustafa Deryal, Chefarzt der Frauenklinik des CaritasKlinikumsSaarbrücken und Leiter des Brustzentrums SaarMitte,sehr zu schätzen. Daher ließ auch er es sich nicht nehmen, beidem Treffen dabei zu sein, und freute sich mit den Frauen derSelbsthilfegruppe über die Wertschätzung, die die Ministerpräsidentindurch ihren Besuch zum Ausdruck brachte.Schwerpunkt des 61. Saarbrücker Ärztegesprächs amCaritasKlinikum Saarbrücken <strong>St</strong>. Josef Dudweiler war amDienstag, den 26. November <strong>2013</strong> das häufigste Tumorleidenin Deutschland: Dickdarmkrebs.Deutschland hat in Europa die größte Häufigkeit an colorektalenCarcinomen mit mehr als 40 Erkrankungen/100.000Einwohnern/Jahr. Neue Erkenntnisse zur Ursache habenunser Wissen in den letzten Jahren bereichert. Gibt es zurDiagnostik neue Erkenntnisse? Welchen <strong>St</strong>ellenwert hat dieEntwicklung neuer Endoskope? Kann möglicherweise dieDickdarmspiegelung durch eine reine <strong>St</strong>uhluntersuchungersetzt werden? Welche therapeutischen Möglichkeitenbieten sich den Ärzten, was hat sich hier in den letzten Jahrengeändert?Als Referent für dieses hochinteressante Thema konnteProf. Dr. R. Jakobs, Direktor der Medizinischen Klinik am KlinikumLudwigshafen gewonnen werden, er ist Nachfolgervon Prof. Riemann, der mit seiner Initiative „Lebenshilfe“deutschlandweit die Dickdarmuntersuchungen ins Lebengerufen und als Vorsorgeuntersuchung etabliert hat.Die Fortbildungsveranstaltung fand unter der Leitung desSaarländischen Ärztesyndikats, des GesundheitsnetzwerkesDudweiler Ärzte sowie der Inneren Abteilung vom CaritasKlinikumSaarbrücken <strong>St</strong>. Josef Dudweiler unter der Leitungvon Dr. H.-J. Langer statt.Kontakt:Gabriela Avila, Tel. (06893) 7356, gabi.avila@web.de.


18Beim Melanom nicht SchwarzsehenAm 2. Oktober besuchte PD Dr. med. A. Rösch, Oberarzt der Universitätsklinik für Dermatologie,Venerologie und Allergologie des Saarlandes in Homburg das CaritasKlinikum Saarbrücken <strong>St</strong>.<strong>Theresia</strong>.PD Dr. Rösch ist spezialisiert auf die Erforschungund Behandlung des malignenMelanoms. In den letzten zwei Jahrenwurden zahlreiche neue Wirkstoffezur Therapie dieses leider immer häufigerenHauttumors entwickelt, aktuellhat die Arbeitsgemeinschaft der WissenschaftlichenFachgesellschaften aucheine Leitlinie publiziert.In seinem Vortrag „Adjuvante und palliativeTherapie des Melanoms – von derLeitlinie zur Praxis“ stellte PD Dr. Röschdiese neuen Wirkstoffe und die Leitlinievor.selten auf und müssen während der Behandlungvom Arzt regelmäßig überprüftwerden.Sehr erfreulich war die rege Teilnahmevon Ärzten nicht nur der Onkologie, sondernaus allen Fachabteilungen der Klinikund auch von niedergelassenen Kollegen.Der volle Saal belegte das große Interesse.Die Reihe interdisziplinärer onkologischerWeiterbildungen wird fortgesetzt.Die moderne Medizin erreicht heuteselbst bei metastasierter Erkrankungsehr gute Ansprechraten und ein deutlichlängeres Überleben als noch vor wenigenJahren vorstellbar erschien. Nebenwirkungentreten aber auch nicht


19Impressionender Weihnachtsfeier vom 13. Dezember <strong>2013</strong>


Ich lerne nicht nureinen Beruf, sondernich bekomme hiereine EinstellungMenschen helfen, pflegen und begleiten –von der Geburt an bis ins hohe Alter.Etwas Sinnvolles tun.Ob als Hebamme, Logopäde/In, Gesundheits- und KrankenpflegerIn,KrankenpflegehelferIn, AltenpflegerIn oder AltenpflegehelferIn –eine Ausbildung im cts-Verbund ist Ihr <strong>St</strong>art in eine sichere beruflicheZukunft.Darüber hinaus bieten wir Ihnen zahlreiche Möglichkeiten zur FortundWeiterbildung und zum <strong>St</strong>udium. Weitere Infos:SchulZentrum<strong>St</strong>. Hildegardwww.cts-schulzentrum.deTelefon: 0681/58805-800CaritasSeniorenHäuserwww.cts-mbh.deTelefon: 0681/58805-152

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