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WWWWW - Was? Wann? Wo? Wer? Wie? in Schnarup-Thumby und ...

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Kästner, Telemann <strong>und</strong><br />

lecker Schnittchen<br />

E<strong>in</strong> Abend zum Lauschen <strong>und</strong> Genießen<br />

Gut vorlesen, das können nicht viele. Kersten<br />

Schulze kann es. Er stellte es e<strong>in</strong>mal<br />

mehr unter Beweis während e<strong>in</strong>es Abends,<br />

zu dem der Ortskulturr<strong>in</strong>g <strong>Schnarup</strong>-<strong>Thumby</strong><br />

unter dem Motto "Musik, Heiteres <strong>und</strong><br />

Häppchen" <strong>in</strong> die alte Schule e<strong>in</strong>geladen<br />

hatte. Die OKR-Vorstandsmitglieder<br />

Gudrun Gräwe <strong>und</strong> Hans-Otto Bartsch<br />

konnten etwa 20 Gäste zu dieser Veranstaltung<br />

begrüßen.<br />

Dr. Kersten Schulze,<br />

der bis vor<br />

e<strong>in</strong>iger Zeit noch<br />

<strong>in</strong> <strong>Schnarup</strong> wohnte<br />

<strong>und</strong> jetzt <strong>in</strong><br />

Schleswig lebt,<br />

begann se<strong>in</strong>en<br />

Vortragsreigen mit<br />

Kurzgeschichten<br />

von E.W. He<strong>in</strong>e.<br />

"Angst" war der<br />

Titel e<strong>in</strong>er dieser<br />

Geschichten. Sie<br />

spielte zu Beg<strong>in</strong>n<br />

des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

<strong>und</strong> handelte<br />

von e<strong>in</strong>em armen<br />

Menschen, der unter Hydrophobie litt, e<strong>in</strong>er<br />

panischen Angst vor Gewässern, <strong>und</strong> daher<br />

noch nie im Leben das Deck e<strong>in</strong>es Schiffs<br />

betreten hatte. E<strong>in</strong>em Psychiater, dem er<br />

sich anvertraute, gelang es mit Hilfe der<br />

se<strong>in</strong>erzeit ultramodernen Methode der Psychoanalyse,<br />

diesen Menschen nach vielen<br />

Mühen endgültig von se<strong>in</strong>em Leiden zu<br />

befreien. Endlich wagte er sich an Bord<br />

e<strong>in</strong>es Schiffes! So erreichte den Psychiater<br />

schließlich e<strong>in</strong>e Depesche se<strong>in</strong>es Patienten.<br />

Dar<strong>in</strong> schilderte dieser, wie sehr er die Seefahrt<br />

genoss - als Passagier der "Titanic"...<br />

Less<strong>in</strong>gs R<strong>in</strong>gparabel aus dem Drama "Nat-<br />

8<br />

han der Weise" ließ <strong>in</strong> der Weise, wie Kersten<br />

Schulze den Text vortrug, erkennen,<br />

wie modern auch klassische Dichtungen<br />

immer noch se<strong>in</strong> können <strong>und</strong> wie sehr sie<br />

auch die ungelösten Fragen der Gegenwart<br />

wie etwa Toleranz zwischen Religionen<br />

<strong>und</strong> Weltanschauungen berühren. Kersten<br />

Schulze hatte also nicht nur Heiteres ausgewählt,<br />

sondern auch Nachdenkliches. Bei<br />

Erich Kästner, mit dessen Gedichten er se<strong>in</strong>en<br />

Vortrag schloss, lagen Heiterkeit,<br />

Nachdenklichkeit <strong>und</strong> auch Bitterkeit dann<br />

besonders eng beie<strong>in</strong>ander.<br />

Die Flötist<strong>in</strong> Isabell<br />

Raphaelis<br />

hatte den musikalischen<br />

Part des<br />

Abends übernommen<br />

<strong>und</strong> zwei<br />

Sätze aus e<strong>in</strong>er<br />

Fantasie von<br />

Georg Philipp<br />

Telemann ausgewählt.<br />

Ihr virtuoser<br />

Vortrag zwischen<br />

den Lesetexten<br />

war e<strong>in</strong>e<br />

weitere Bereicherung<br />

des Abends.<br />

Während e<strong>in</strong>er Pause servierte Gudrun<br />

Gräwe dann ihre selbst zubereiteten "Häppchen".<br />

Gemessen an der Fülle der Teller<br />

hatte sie offenbar dreimal so viele Zuhörer<br />

erwartet; jedenfalls konnte von dem<br />

angekündigten "kle<strong>in</strong>en Imbiss" ke<strong>in</strong>e Rede<br />

se<strong>in</strong>; hier konnte jeder richtig satt werden<br />

<strong>und</strong> die vielen Leckereien genießen. So war<br />

es <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong> liebevoll vorbereiteter <strong>und</strong><br />

schön gestalteter Abend, zwei St<strong>und</strong>en<br />

lang, die wie im Fluge verg<strong>in</strong>gen. Entsprechend<br />

herzlich bedankten sich die Zuhörer<br />

bei den Akteuren <strong>und</strong> Organisatoren.<br />

Ulrich Barkholz

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