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M agazin - Christlicher Gesundheitskongress

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Der Ökumenische Rat der Kirchen approbierte<br />

im Jahr 1990 eine christliche<br />

Definition von Gesundheit, die diesem<br />

vieldimensionalen Gesundheitsverständnis<br />

Rechnung zu tragen versucht: „Gesundheit<br />

ist eine dynamische Seinsart des<br />

Individuums und der Gesellschaft; ein<br />

Zustand des körperlichen, seelischen, geistigen,<br />

wirtschaftlichen, politischen und<br />

sozialen Wohlbefindens, der Harmonie<br />

mit den anderen, mit der materiellen Umwelt<br />

und mit Gott.“ 3<br />

Diese Definition von Gesundheit ist angelehnt<br />

an die Definition von Gesundheit<br />

der Weltgesundheitsorganisation aus dem<br />

Jahr 1946 4 . Aber sie erweitert sie, indem<br />

sie den Aspekt des Wohlbefindens der<br />

Gesellschaft und die geistige Dimension<br />

von Gesundheit einführt. Natürlich trifft<br />

auch hier die Kritik zu, die gegenüber der<br />

WHO-Definition geäußert wurde: In diesem<br />

umfassenden Sinne könne niemand<br />

gesund sein und somit sei diese Definition<br />

utopisch.<br />

Diese Kritik ist berechtigt, wird aber relativiert,<br />

wenn man die eigentliche Absicht<br />

dieser Definition kennt. Sie will vor allem<br />

CHRISTLICHER GESUNDHEITSKONGRESS KASSEL 2008<br />

aufzeigen, dass Gesundheit keineswegs<br />

nur vom medizinischen System abhängig<br />

ist, sondern von vielen Faktoren bestimmt<br />

wird. In diesem Sinne ermutigt<br />

diese Definition, ein soziales Netz und die<br />

Beziehung zu Gott als heilende Faktoren<br />

zu sehen und in therapeutische Konzepte<br />

einzubeziehen.<br />

Darüber hinaus werden die Staaten aufgefordert,<br />

Gesundheit in einem weiten<br />

Horizont zu sehen, die individuelle und<br />

die öffentliche Gesundheit im Blick zu<br />

haben, und Heilung als einen Prozess zu<br />

verstehen, zu dem ganz unterschiedliche<br />

Faktoren beitragen. Politische und wirtschaftliche<br />

Faktoren werden als wichtig<br />

erkannt und Gesundheit in Beziehung gesetzt<br />

zur christlichen Ethik, besonders zur<br />

Frage nach der Gerechtigkeit.<br />

Merkmale und Ziele christlicher<br />

Gesundheitsarbeit heute<br />

Heute ist es nicht an der Zeit zu fragen,<br />

ob die Christen eine Aufgabe im Gesundheitsbereich<br />

haben. Denn ohne christliche<br />

Gesundheitsarbeit wären die Gesundheitssysteme<br />

in vielen Ländern gar nicht<br />

funktionsfähig. In Uganda, Tansania und<br />

3 Ebd. 9<br />

4 Dort wird Gesundheit als „ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht<br />

allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen“ definiert, vgl. Präambel der Verfassung der WHO: http://who.int. Interessanterweise<br />

hat die WHO – nicht zuletzt auf Grund der Arbeit der christlichen Gesundheitskommission – in 1997<br />

die spirituelle Dimension von Gesundheit in ihre Definition aufgenommen.<br />

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