KJK Flyer Burnout 02.indd - in der Karl-Jaspers-Klinik
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<strong>Burnout</strong> und Stress s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> heutigen Arbeitswelt <strong>in</strong><br />
aller Munde. Dabei handelt es sich bei <strong>Burnout</strong> weniger<br />
um e<strong>in</strong> eigenes Krankheits- bzw. Störungsbild als um e<strong>in</strong>en<br />
Krankheits entstehungsprozess.<br />
Er beg<strong>in</strong>nt oft mit idealistischer Begeisterung und führt über<br />
frustrierende Erlebnisse zu Desillusionierung und Apathie,<br />
psychosomatischen Erkrankungen und e<strong>in</strong>em depressiven<br />
Endzustand mit erheblicher emotionaler Erschöpfung und<br />
stark reduzierter Leistungsfähigkeit.<br />
Aber auch die Arbeitgeber und „<strong>der</strong> Staat“ zahlen e<strong>in</strong>en<br />
erheblichen Preis für die zum Teil stark burnout-för<strong>der</strong>nden<br />
Arbeits bed<strong>in</strong>gungen und die allgeme<strong>in</strong>en gesellschaftlichen<br />
Belastungen: Es wird geschätzt, dass die direkten und<br />
<strong>in</strong>direkten Kosten durch <strong>Burnout</strong> jährlich über 6 Milliarden<br />
Euro betragen.<br />
WAS IST BURNOUT?<br />
<strong>Burnout</strong> tritt laut den gängigsten<br />
Defi nitionen im Spannungsfeld zwischen<br />
Person und Beruf auf. Hierbei lässt sich die Frage, wer denn<br />
nun „schuld“ ist, kaum h<strong>in</strong>reichend beantworten und ist vor<br />
allem aus psychotherapeutischer Sicht nicht zielführend.<br />
Die Wahrheit fi ndet sich häufi g mehr o<strong>der</strong> weniger <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte:<br />
Bestimmte betriebliche Bed<strong>in</strong>gungen und Persönlichkeitsfaktoren<br />
führen <strong>in</strong> ihrer Interaktion zu zunehmendem Kontrollverlust.<br />
Hierbei können die betrieblichen Bed<strong>in</strong>gungen h<strong>in</strong>sichtlich<br />
<strong>der</strong> <strong>in</strong>strumentellen Ebene (Räume, Arbeitsmittel, EDV-<br />
Ausstattung und Unterstützung bei <strong>der</strong> Nutzung usw.) und<br />
<strong>der</strong> emotionalen Ebene (Zuspruch, Motivation, Lob, Trost etc.)<br />
unterschieden werden.<br />
Demgegenüber begünstigen Persönlichkeitsfaktoren wie<br />
Perfektionismus, Schwierigkeiten, „Ne<strong>in</strong>“ zu sagen, zu<br />
delegieren und Konfl ikte auszutragen, häufi g den <strong>Burnout</strong>.<br />
So gibt es nur <strong>in</strong> seltenen<br />
Fällen tatsächlich „<strong>Burnout</strong>-<br />
Organisationen“, also Firmen,<br />
<strong>in</strong> denen es zu extremen<br />
Häufungen von Fällen mit<br />
<strong>Burnout</strong> kommt. Auch „<strong>Burnout</strong>-<br />
Persönlichkeiten“, also Menschen,<br />
die <strong>in</strong> je<strong>der</strong> berufl ichen Umgebung<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en <strong>Burnout</strong>-Prozess<br />
geraten, s<strong>in</strong>d selten.<br />
AUSWEGE<br />
Die Wege aus dem <strong>Burnout</strong> und den psychischen und<br />
körper lichen Folgen bestehen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er hoch-<strong>in</strong>dividuell<br />
angepassten Erarbeitung <strong>der</strong> betrieblichen und persönlichen<br />
Entstehungs- und Aufrechterhaltungsfaktoren des <strong>Burnout</strong>-<br />
Prozesses. Erst dann können geme<strong>in</strong>sam (falls notwendig,<br />
auch mit dem Arbeitgeber) Auswege aus dem Dilemma<br />
skizziert und erprobt werden.<br />
Neben diesen <strong>in</strong>dividuellen und berufsabhängigen Faktoren<br />
spielt Stress e<strong>in</strong>e erhebliche Rolle bei <strong>der</strong> Entstehung<br />
psychischer und auch körperlicher Erkrankungen. Aus diesem<br />
Grund ist e<strong>in</strong>erseits die Entlastung von den diversen<br />
Belastungs faktoren im Schutze <strong>der</strong> stationären Behandlung<br />
wichtig. An<strong>der</strong>erseits zielen spezifi sche Therapien wie die<br />
Progressive Muskelentspannung, Genussgruppe, Körper- und<br />
Bewegungstherapie und die umfassenden Angebote <strong>der</strong><br />
Kunst- und Musiktherapie auf Entspannung und das Erlernen<br />
e<strong>in</strong>es neuen Umgangs mit dem eigenen Körper und dessen<br />
Belastungsgrenzen ab.