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Hochtemperaturwerkstoffe der Krupp VDM für den Anlagenbau

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<strong>VDM</strong> REPORTNr. 25September 1999<strong>Hochtemperaturwerkstoffe</strong><strong>der</strong> <strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong>für <strong>den</strong> <strong>Anlagenbau</strong>


InhaltEinleitung 2Festigkeit bei hohen Temperaturen 5Verfestigungsmechanismen 7Mischkristallhärtung 7Ausscheidungshärtung 8Dispersionshärtung 12Beeinflussung <strong>der</strong> Korngrößeund <strong>der</strong> Korngrenzen 13Reinheitsgrad 15Einflußgrößen auf diemechanischen Eigenschaften 15Hochtemperaturkorrosion und -abrasion 16Gefügeverän<strong>der</strong>ungen 16Kaltverformung 17Hochtemperaturkorrosion 18Erscheinungsformen <strong>der</strong>Hochtemperaturkorrosion und Einflußfaktoren 19Verhalten von Werkstoffen in korrosiven Medien 20Oxidation 20Aufkohlung 23Aufkohlung in Gasatmosphären mit a c < 1 23Aufkohlung in Gasatmosphären mit a c >> 1 25Sulfidierung 26Chlorierung 28Nitrierung 29Salzschmelzenkorrosion 31Korrosion in komplex zusammengesetztenGasatmosphärenMüllverbrennung 33Kohlevergasung 35Papier- und Zellstoffindustrie 36Verhalten gegenüber Abrasion und Korrosion 37VerarbeitbarkeitFügetechnik 39Schweißen 39Anwendungstechnische Eigenschaften <strong>der</strong>Schweißverbindung 41Verarbeitung und Wärmebehandlung 43Warmumformung 44Kaltumformung 44Wärmebehandlung 44Entzun<strong>der</strong>n 44Spanende Bearbeitbarkeit 46Mechanische Auslegunghochtemperaturbeanspruchter Bauteile 47Normen, Richtlinien und SpezifikationenTÜVIS-Prüfgrundlagen für Dampfkessel,Bd. 1, Stand nach dem 56. Än<strong>der</strong>ungsdienst,Dez. 1994 51TÜVIS-Prüfgrundlagen für Druckbehälter,Bd. 2, Ausgabe Juli 1980 in <strong>der</strong> Fassungvom Februar 1989 51TÜVIS-Prüfgrundlagen für Druckgasanlagen,Bd. 1, Stand nach dem 46. Än<strong>der</strong>ungsdienstAugust 1994 51DIN-Normen (allg.) 51DIN-Normen (spez.) 51Spezifikation nationalerAbnahmegesellschaften 51Klassifikationsgesellschaften 51Kun<strong>den</strong>spezifikationen 51Stahleisen-Liste/Prüfblätter/Werkstoffblätter 51Stahlschlüssel 51Einsatzgebiete hochwarmfesterWerkstoffe im <strong>Anlagenbau</strong> 52Literatur 56Vertriebsorganisation 59Impressum64p1


<strong>Hochtemperaturwerkstoffe</strong><strong>der</strong> <strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong>für <strong>den</strong> <strong>Anlagenbau</strong>U.Brill, M. Rockel<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> GmbHPostfach 1820D-58778 WerdohlEinleitung<strong>Hochtemperaturwerkstoffe</strong> <strong>der</strong> <strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> sindWerkstoffe, die bei hohen Temperaturen eingesetzt wer<strong>den</strong>.Die Beurteilung, ob eine Temperatur als hoch anzusehenist, ist jedoch relativ und hängt natürlich in starkemMaße vom Korrosionsmedium ab.Die vorliegende Definition von <strong>Hochtemperaturwerkstoffe</strong>ngilt jedoch aus Grün<strong>den</strong> <strong>der</strong> vereinfachten Prüfungnur für das Korrosionsmedium „Luft“. So läßt sichHochtemperatur einmal definieren über das Oxidationsverhalteneines Werkstoffes - hier bietet sich die beginnendeFeO-Bildung an, an<strong>der</strong>erseits über die Verän<strong>der</strong>ung<strong>der</strong> mechanischen Eigenschaften - hier ist die theoretischeRekristallisationstemperatur sicherlich eine wichtigeKenngröße 1) - 2) .Natürlich hat es auch nicht an rechnerischenAnsätzen gefehlt. Die Grenztemperatur, d. h. die Temperatur,bei <strong>der</strong> mit beginnen<strong>der</strong> Hochtemperaturbeanspruchungzu rechnen ist, ist für je<strong>den</strong> Werkstoff inAbhängigkeit von <strong>der</strong> Legierungszusammensetzung fürein „Korrosionsmedium“ individuell zu ermitteln. In <strong>der</strong>Regel ist jedoch die von <strong>der</strong> DIN 17459 für austenitischeStähle mit mindestens 13 % Chrom angegebeneGrenztemperatur von rund 550 ˚C für die Praxis vollkommenausreichend 3)-5) . Damit Eigenschaften und Kosten ineinem sinnvollen Verhältnis stehen, wer<strong>den</strong> hochlegierteaustenitische Stähle und Nickelbasislegierungen oberhalbvon 550 ˚C bis zu ca. 1200 ˚C eingesetzt. HöhereTemperaturen erfor<strong>der</strong>n <strong>den</strong> Einsatz von Niob-,Molybdän-, Tantal- o<strong>der</strong> Wolframlegierungen. DieseWerkstoffe bieten noch bis ca. 1500 ˚C eine ausreichendeWarmfestigkeit, erfor<strong>der</strong>n aber, wenn sie nicht unterinerten Gasen eingesetzt wer<strong>den</strong>, eine Oberflächenbeschichtung.Temperaturen unterhalb von 550 ˚C erfor<strong>der</strong>n nur beibeson<strong>der</strong>s korrosiven Medien <strong>den</strong> Einsatz hochlegierteraustenitischer Stähle o<strong>der</strong> Nickelbasislegierungen. Tabelle 1gibt eine Übersicht <strong>der</strong> häufig eingesetzten warm- undWerkstoff Alloy-Bez. W.-Nr. Ni Cr Mo C Al Ti Fe SonstigeCronifer 2520 310 S 1.4841 20 25 – 0,06 – – 53 0,05 SE, 1,4 SiNicrofer 3718 330 1.4864 36 16 – 0,08 – – 46 1,5 SiNicrofer 3220 H 800 H 1.4958 31 21 – 0,07 0,25 0,35 47 –Nicrofer 45 TM 45 TM 2.4889 47 27 – 0,08 – – 23 0,1 SE, 2,7 SiNicrofer 6023 H 601 H 2.4851 60 23 – 0,06 1,4 0,5 14 –Nicrofer 7216 H 600 H 2.4816 74 16 – 0,07 0,2 0,2 9 –Nicrofer 4722 Co X 2.4665 48 22 9 0,07 – – 18 1 CoNicrofer 5120 CoTi C-263 2.4650 51 20 6 0,06 0,5 2,1 0,5 20 CoNicrofer 5219 Nb 718 2.4668 53 19 3 0,05 0,6 0,9 18 5,2 NbNicrofer 5520 Co 617 2.4663 54 22 9 0,06 1 0,5 1 12 CoNicrofer 6025 HT 602 CA 2.4633 62 25 – 0,18 2,3 0,2 9,5 0,1 Y, 0,1 ZrNicrofer 7016 TiNb X-750 2.4669 72 16 – 0,05 0,6 2,7 7 1 NbNicrofer 7520 Ti 80 A 2.4952 75 20 – 0,06 1,4 2,3 – –Nicrotan 6325 hAlC 2100 GT 2.4677 63 25 – 0,3 3 – 1 8 Ta, 0,1 YCronix 70 NS 70 NS – 67 30 – 0,08 0,15 – 1 0,2 Y, 0,4 N2Tabelle 1 – Chemische Zusammensetzung typischer <strong>Hochtemperaturwerkstoffe</strong> in Masse -%


hochwarmfesten Werkstoffe. Bei mo<strong>der</strong>atenKorrosionsbedingungen undnicht zu hohen Anfor<strong>der</strong>ungen an dieWarmfestigkeit <strong>der</strong> Werkstoffe, zumal,wenn die vorliegende Konstruktionauch <strong>den</strong> Einsatz entsprechend dickdimensionierter Komponenten zuläßt,sind austenitische CrNi- und ferritischeCr-Stähle vollkommen ausreichend.Obwohl un- und niedriglegierteStähle nur deutlich niedrigere Einsatztemperaturenzulassen als beispielsweiseCrNi-Stähle, ermöglicht hiereine Beschichtung z. B. mit Aluminium,die Einsatztemperaturen bis zuca. 550 ˚C zu erhöhen.Abb. 1 zeigt in übersichtlicherForm eine grafische Darstellung <strong>der</strong>Einsatztemperaturen verschie<strong>den</strong>erWerkstoffgruppen 6) - 7) .10 3 h-Zeitstandfestigkeit, N/mm 2400300200100LeichtmetalllegierungenwarmfesteundhochwarmfesteStähleVerbundwerkstoffeTitanlegierungenhochpolymereWerkstoffe00 400 800 1200 1600Temperatur, °CSuperlegierungenhochschmelzendeMetalleu. LegierungenAbb. 1 – 1000 h-Zeitstandfestigkeit verschie<strong>den</strong>er Werkstoffe in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Temperatur 7)Vom Beanspruchungsprofil <strong>der</strong>Werkstoffe im späteren Einsatz lassensich zwei Grenzfälle unterschei<strong>den</strong>:• Die rein mechanische Beanspruchung,dies ist im Ofenbau in <strong>der</strong>Regel eine Zeitstandbeanspruchung.HCF- und LCF-Belastung(High-Cycle Fatigue und Low-Cycle Fatigue) treten vergleichsweiseselten auf.• Die reine Hochtemperaturkorrosionsbeanspruchungmit <strong>den</strong> im<strong>Anlagenbau</strong> beson<strong>der</strong>s häufigenVarianten <strong>der</strong> Oxidation, Sulfidierung,Aufkohlung, Nitrierung undHalogenierung.MechanischeBeanspruchungVerarbeitbarkeitEinsatzbedingungenWarmfestigkeitVerarbeitungscharakteristikWerkstoffverhaltenHT-KorrosionsbeanspruchungHT-KorrosionsbeständigkeitBeide Grenzfälle treten in dieserreinen Form natürlich nicht auf, son<strong>der</strong>ndie Praxis ist eine Überlagerungbei<strong>der</strong> Beanspruchungen (Abb. 2).Egal wie <strong>der</strong> BeanspruchungsfallAbb. 2 – Hochtemperaturwerkstoffgerechte Konstruktion3


auch immer aussieht, eine ausreichendeVerarbeitbarkeit muß in jedem Fallgewährleistet sein, d. h. das als Halbzeugvorliegende Ausgangsmaterialmuß durch Umformvorgänge in diegewünschte Endform gebracht und,falls erfor<strong>der</strong>lich, zu größeren Einheitenzusammengefügt wer<strong>den</strong> können.Dies sind die Anfor<strong>der</strong>ungen, die dasBauteil an <strong>den</strong> Werkstoff stellt.Bringt man nun Werkstoffverhaltenund Bauteilbeanspruchung, wie inAbb. 2 schematisch skizziert, zurDeckung, kann man von hochtemperaturgerechtemKonstruieren sprechen.Spannung, N/mm 2100010010R p 1.01,5R p 1.0624 °CR p1.0/100000R p1.0/10000100 200 300 400 500 600 700 800Temperatur, °CAbb. 3 – Vergleich <strong>der</strong> Kurzzeit- und Langzeitfestigkeiten am Beispiel des WerkstoffesNicrofer 6025 HT (2.4633)50030013CrMo44X22CrMoV121200NiCr23Co12MoSpannung, N/mm 210050302010C-StahlX8CrNiMoNb1616X10NiCrAlTi3220H5300 400 500 600 700 800 900 1000Temperatur, °C4Abb. 4 – 100.000 h-Zeitstandfestigkeit einiger Stähle und einer Nickellegierung in Abhängigkeit von<strong>der</strong> Temperatur


Festigkeit bei hohenTemperaturenIm Vergleich zu <strong>den</strong> Naßkorrosionswerkstoffenkommt <strong>der</strong> Festigkeitvon <strong>Hochtemperaturwerkstoffe</strong>n eineviel entschei<strong>den</strong><strong>der</strong>e Bedeutung zu.Ursache hierfür ist, daß aus Wirtschaftlichkeitsgrün<strong>den</strong>das plastischeVerformungsvermögen <strong>der</strong> Werkstoffehäufig vollständig in Anspruchgenommen wer<strong>den</strong> muß und daß beihöheren Temperaturen <strong>der</strong> Zeitabhängigkeit<strong>der</strong> mechanischen KennwerteRechnung getragen wer<strong>den</strong>muß. Naßkorrosionswerkstoffe hingegenwer<strong>den</strong> im Vergleich hierzu reinelastisch beansprucht.Zeitstandfestigkeit, R m/10 4 (MPa)4030201075432Nicrofer 3718Nicrofer 3220 HNicrofer 6023 HNicrofer 7216 HNicrofer 6025 HTCronifer 2520Abb. 3 zeigt am Beispiel <strong>der</strong>Legierung Nicrofer 6025 HT <strong>den</strong>Einfluß <strong>der</strong> Beanspruchungsdauer aufdie Langzeitfestigkeit des Werkstoffesund <strong>der</strong> hieraus abgeleiteten Grenztemperaturfür die Auslegung vonBauteilen nach Zeitstandfestigkeit.800 900 1000 1100 1200Temperatur, °CAbb. 5 – 10.000 h-Zeitstandfestigkeit einiger austenitischer, warmfester Stähle und Nickellegierungenim Temperaturbereich 800 - 1200 °CIn Abb. 4 sind die Zeitstandfestigkeitenverschie<strong>den</strong>er Werkstoffe,angefangen vom unlegierten C-Stahlüber ferritische und ferritisch-martensitischeCr-Stähle, austenitische Edelstählebis hin zu einer hochwarmfestenNickelbasislegierung, dargestellt.Abb. 5 zeigt <strong>den</strong> Temperaturbereichvon 800 -1200 ˚C etwas detaillierter.Man erkennt deutlich, daßsich die Nickelbasislegierung Nicrofer6025 HT signifikant abhebt von<strong>den</strong> Legierungen Nicrofer 6023 Hund Nicrofer 7216 H, die ihrerseitsim Streuband <strong>der</strong> EisenbasislegierungenCronifer 2520, Nicrofer 3718und Nicrofer 3220 H liegen.Zeitstandfestigkeit, R m/10 4 (MPa)70504030201075432Nicrofer 45 TMNicrofer 6023 HNicrofer 4722 CoNicrofer 7216 HNicrofer 6025 HTNicrofer 5520 Co800 9001000 1100 1200Unter <strong>den</strong> Nickelbasislegierungenerreicht bei ca. 850 ˚C dieLegierung Nicrofer 5520 Co dieTemperatur, °CAbb. 6 – 10.000 h-Zeitstandfestigkeiten verschie<strong>den</strong>er Nickelbasislegierungen in Abhängigkeitvon <strong>der</strong> Temperatur5


Zeitstandfestigkeit, R m/10 4 (MPa)10007005004003002001007050403020Nicrofer 7016 TiNbNicrofer 5120 CoTiNicrofer 5219 NbNicrofer 6025 HT500 600700 800 900Temperatur, °CNicrofer 7520 TiAbb. 7 – 10.000 h Zeitstandfestigkeiten verschie<strong>den</strong>er aushärtbarer Nickelbasislegierungen inAbhängigkeit von <strong>der</strong> Temperaturhöchsten Festigkeiten. Bei höherenTemperaturen bis zu 1200 ˚C erweistsich die Legierung Nicrofer 6025 HTals deutlich überlegen (siehe Abb. 6).Die Zeitstandfestigkeiten <strong>der</strong>aushärtbaren Legierungen im ausgehärtetenZustand sind in Abb. 7vergleichend mit Nicrofer 6025 HTdargestellt. Die außergewöhnlichhohen Festigkeiten <strong>der</strong> aushärtbarenLegierungen bleiben nur bis etwa800 - 850 ˚C erhalten.Dauerschwingbeanspruchte Bauteiletreten im <strong>Anlagenbau</strong> nicht sohäufig auf wie zeitstandbeanspruchteAnlagen, Komponenten und Aggregate.Man findet sie vornehmlich inrotieren<strong>den</strong> Komponenten wie Drehrohren,Ofenrollen, Transportrollen,aber auch in Vibrationen ausgesetztenRührern, Schüttelrutschen sowie inBauteilen, die durch Gaspulsationenzum Schwingen angeregt wer<strong>den</strong>.σ 0, N/mm 2 bei Grenzlastspielzahl604020WechselbeanspruchungGrenzlastspielzahl n = 1 . 10 6 WechselT = 1100 °CXR m/1000R m/10000 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0Frequenz, HzXIm Gegensatz zu Betrachtungenbei Raumtemperatur o<strong>der</strong> mäßig erhöhtenTemperaturen liegt die Dauerschwingfestigkeit<strong>der</strong> warmfestenWerkstoffe bei höheren Temperaturenüber ihrer Zeitstandfestigkeit. Abb. 8zeigt am Beispiel des WerkstoffesNicrofer 6025 HT für 1100 ˚C <strong>den</strong>Vergleich <strong>der</strong> Dauerschwingfestigkeitfür die Grenzlastspielzahl n = 1·10 6Wechsel zur korrespondieren<strong>den</strong>Zeitstandfestigkeit. Die Dauerschwingfestigkeitfällt mit sinken<strong>der</strong> Frequenz(Abb. 9) und steigen<strong>der</strong> Temperatur(Abb. 10).6Abb. 8 – Frequenzabhängigkeit <strong>der</strong> Dauerschwingfestigkeit von Nicrofer 6025 HT (KG = 40 µm)


VerfestigungsmechanismenZur Gewährleistung eines befriedigen<strong>den</strong>Hochtemperatur-Festigkeitsverhaltenssind alle Maßnahmengeeignet, die einerseits die Temperaturbeginnen<strong>der</strong> Aufschmelzung heraufsetzenund an<strong>der</strong>erseits die Diffusionund das Korngrenzengleiten erschweren,d. h. die Bewegung von Versetzungenerschweren, Polygonisationund Abbau <strong>der</strong> Versetzungen verzögernund Versetzungsneubildungermöglichen. Der hierbei am häufigstenbeschrittene Weg ist dasLegieren mit Elementen, die sowohldie Warmfestigkeit als auch dieKorrosionsbeständigkeit verbessern.Durch die Wahl <strong>der</strong> Basiskomponentenund geeigneter Legierungszusätzeist es heute möglich, die Gebrauchstemperaturvon Legierungen auf 0,9 T s(T s = Schmelzpunkt in ˚C) anzuheben.Beanspruchung, ± σ m (MPa)10080604020T=1100 °C0,1 Hz01E+02 1E+03 1E+04 1E+05 1E+06 1E+07LastspielzahlAbb. 9 – Wechselfestigkeit von Nicrofer 6025 HT (σ m = 0)3 Hz1 Hz0,3 HzDie legierungstechnischen Verfestigungsmechanismen,die bei <strong>Hochtemperaturwerkstoffe</strong>ngenutzt wer<strong>den</strong>,um zu hohen Zeitstandfestigkeiten zukommen, sind sehr unterschiedlich.Am Beispiel <strong>der</strong> bisher vorgestelltenWerkstoffe lassen sich folgendeMechanismen nennen:MischkristallhärtungDer Terminus Mischkristallhärtungbedeutet, daß durch Zulegiereneines in einer Matrix löslichenElements eine Festigkeitssteigerung<strong>der</strong> Matrix erzielt wird. Dies erfolgthauptsächlich durch Verzerrung desAtomgitters, wodurch die Bewegungvon Versetzungen behin<strong>der</strong>t wird.Das Wan<strong>der</strong>n von Versetzungen istjedoch notwendig für Verformungsvorgänge,wozu auch das KriechenBeanspruchung, ± σ m (MPa)1008060402001E+02 1E+03 1E+04 1E+05 1E+06 1E+07LastspielzahlAbb. 10 – Wechselfestigkeit von Nicrofer 6025 HT (σ m = 0)1000 °C1100 °C1150 °C0,1 Hz7


gehört. Eine Verzerrung des Atomgittersist u. a. durch Einbau von Elementenmit größerem Atomradiusmöglich.Eine weitere Auswirkung <strong>der</strong>Mischkristallhärtung ist die Verringerung<strong>der</strong> Stapelfehlerenergie desKristallgitters, wodurch vor allemQuergleitprozesse von Versetzungen,welche die hauptsächlichen Verformungsträgerin Realkristallen sind,behin<strong>der</strong>t wer<strong>den</strong>. Bei hohen Temperaturen(> 0,6 T m , hier über etwa820 ˚C) sind die Warmfestigkeitseigenschaften,insbeson<strong>der</strong>e das zeitabhängigeKriechen, überwiegenddiffusionsbestimmt. Für diesen Fallsind die diffusionsträgen ElementeMo, W, Hf und Ta beson<strong>der</strong>s zurMischkristallhärtung geeignet. Wegendes erheblich geringeren Atomgewichtsund <strong>der</strong> niedrigeren Kostenwird jedoch häufig das ElementMolybdän bevorzugt.Unter Berücksichtigung <strong>der</strong>Wirksamkeit und <strong>der</strong> Gehalte anmischkristallverfestigen<strong>den</strong> Elementenlassen sich die Werkstoffe entsprechendihren Zeitstandfestigkeiten einordnen(Tabelle 2). Als Maßstab fürdie Einordnung diente die 10.000 h-Zeitstandfestigkeit bei 800 ˚C.Danach ist bei Werkstoffen mitüberwiegen<strong>der</strong> Mischkristallverfestigungeine eindeutige Korrelation zwischen<strong>der</strong> Summe an diesen Elementenund <strong>der</strong> Zeitstandfestigkeitgegeben. Die höheren Gehalte <strong>der</strong>Elemente Cr, Co, Mo und W bewirkeneine Erhöhung <strong>der</strong> Zeitstandfestigkeit,während Silizium einen deutlich zeitstandfestigkeitsreduzieren<strong>den</strong>Einflußausübt.AusscheidungshärtungEine erhebliche Steigerung <strong>der</strong>Kriechfestigkeit von Hochtemperaturlegierungenkann durch Ausscheidungshärtungerzielt wer<strong>den</strong>. BeiNickel- bzw. Eisenbasislegierungenist dies durch die Elemente Ti, Al undNb möglich. Ti, Al und Nb sind indiesen Systemen nur in begrenztemUmfang löslich, so daß aus einemübersättigten Mischkristall durch geeigneteGlühbehandlung fein verteil-Werkstoff Gewichteter Gehalt an R m/10.000mischkristallverfestigend wirken<strong>den</strong>MPaElementen1 x (Cr + Co) + 2 x (Mo + W) - 5 x (Si)Nicrofer 45 TM 14,5 19Nicrofer 7216 H 16 29Nicrofer 6023 H 23 31Nicrofer 4626 MoW 32 42Nicrofer 4722 Co 41 59Nicrofer 5520 Co 51 658Tabelle 2 – Einfluß <strong>der</strong> mischkristallverfestigend wirken<strong>den</strong> Elemente auf die Zeitstandfestigkeit R m/10.000 bei 800 °Cvon Nickelbasislegierungen


te Ausscheidungen in <strong>der</strong> Matrixerzeugt wer<strong>den</strong> können. Die aufgrunddieser temperaturabhängigenLöslichkeit erzeugten Ausscheidungen,in <strong>der</strong> Regel Ni 3 (Ti, Al)-γ’-Phasebzw.Ni 3 Nb-γ”-Phase, erschweren dieBewegung von Versetzungen.400Auslagerungstemperatur, °C650700750800Eine Versetzungsbewegung in<strong>der</strong> Matrix erfolgt nun entwe<strong>der</strong> durchSchnei<strong>den</strong> o<strong>der</strong> Umgehung <strong>der</strong> ausgeschie<strong>den</strong>enTeilchen. Wie Abb. 11zeigt, liegt <strong>der</strong> günstigste Gitterzustand,d. h. die stärkste Behin<strong>der</strong>ung<strong>der</strong> Bewegung von Versetzungen ineiner Matrix mit fein verteilten Ausscheidungendann vor, wenn diese einenDurchmesser von rd. 20 - 50 nmhaben. Bei zu kleinen Teilchen ist esfür Versetzungen energetisch am günstigsten,die Teilchen zu schnei<strong>den</strong>.Bei gröberen Teilchen mit niedrigeremDispersionsgrad, d. h. größeremTeilchenabstand, ist ein Umgehen <strong>der</strong>Teilchen energetisch am günstigsten.Beides führt zu einer Reduzierung <strong>der</strong>Festigkeitseigenschaften 8) .Härte, HV3503000 10 100Mittlerer Partikel-Durchmesser, nmAbb. 11 – Abhängigkeit <strong>der</strong> Härte vom Durchmesser <strong>der</strong> ausgeschie<strong>den</strong>en Teilchen in einerNickellegierung mit 22 % Chrom, 2,8 % Titan und 3,1 % Aluminium, nach Mitchell, aus 15)1150Die Verwendung von γ’ und γ”-ausscheidungshärten<strong>den</strong> Hochtemperaturlegierungenist hinsichtlich <strong>der</strong>Einsatztemperaturen beschränkt, dadurch Überalterung bzw. Auflösen<strong>der</strong> Teilchen die Warmfestigkeitseigenschaftenverschlechtert wer<strong>den</strong>.Dem kann durch das LegierungselementKobalt begegnet wer<strong>den</strong>, dahierdurch gemäß Abb. 12 die Löslichkeitsgrenzefür Ti und Al angehobenwird und somit auch die obereGrenze <strong>der</strong> Anwendungstemperatur.Eine weitere Beschränkung <strong>der</strong>Einsatzmöglichkeiten von ausscheidungshärten<strong>den</strong><strong>Hochtemperaturwerkstoffe</strong>nist häufig durch die geringeDuktilität dieser Werkstoffe sowie ihreTemperatur, °C110010501000950900γ59 % Ni - 22 % Cr - 19 % Co8500 1 2 3 4 5 6Titan, %78 % Ni - 22 % Crγ + γ ’Abb. 12 – Sättigungslöslichkeit von Titan in einer Nickel 22 %-Chrom-Legierung und Beeinflussung <strong>der</strong>Löslichkeit durch Zusatz von 19 % Kobalt. Das Ti/Al-Verhältnis ist dabei stets 1:1, aus 3)9


Spannung, N/mm 228 R m/10000 h bei 900 °C262422200,03 0,04 0,05 0,06 0,07 0,08Kohlenstoff, %eingeschränkte Schweißbarkeit gegeben9) .Eine an<strong>der</strong>e Form <strong>der</strong> Ausscheidungshärtungist die Härtung durchsekundär ausgeschie<strong>den</strong>e Karbide.Die Steigerung <strong>der</strong> Warmfestigkeitdurch Karbidhärtung ist vor allem beiwarmfesten austenitischen Edelstählenvon großer Bedeutung, da Mischkristallhärtungdurch Elemente wie Mo,W usw. wegen <strong>der</strong>en beschränkterLöslichkeit nur in begrenztem Umfangmöglich ist. Wesentlich ist beidiesen Legierungen die Ausscheidungvon Titan-, Niob- und Vanadin-Karbonitri<strong>den</strong>.Abb. 13 – 10.000 h-Zeitstandfestigkeit von Nicrofer 3220 H bei 900 °C als Funktion desKohlenstoffgehaltes 11)Es wer<strong>den</strong> weiterhin festigkeitssteigerndeStapelfehler erzeugt. Diesgeht jedoch zu Lasten <strong>der</strong> Duktilität.Durch Erhöhung des Nickelgehalts inaustenitischen Legierungen wird dieLöslichkeit für Kohlenstoff gesenkt.Das führt bei gleichen Kohlenstoffgehaltenzu einer verstärkten Ausscheidungvon Karbi<strong>den</strong>. Aus energetischenGrün<strong>den</strong> erfolgt dies vorzugsweisean Korngrenzen.1020 µm 20 µmAbb. 14 – Gefüge einer Zeitstandprobe vonNicrofer 5520 Co nach 7209 h bei 850 °Cund 54 N/mm 2 BelastungAbb. 15 – Gefüge einer Zeitstandprobe vonNicrofer 5520 Co nach 10.000 h bei 1.000 °Cmit 6 N/mm 2 BelastungDiese Gesetzmäßigkeit kann,wenn richtig genutzt, vor allem zurErhöhung <strong>der</strong> Kriechfestigkeit eingesetztwer<strong>den</strong>, <strong>den</strong>n bei hohenTemperaturen laufen Kriechvorgängeunter praktisch relevanten Belastungengrößtenteils über Korngrenzenab. Wie Abb. 13 bespielhaft zeigt,wird die Kriechfestigkeit von <strong>Hochtemperaturwerkstoffe</strong>nauf Nickel-Chrom-Eisen-Basis eine Funktion desKohlenstoffgehalts und somit <strong>der</strong>Menge an Karbi<strong>den</strong>, welche - vorzugsweisean <strong>den</strong> Korngrenzen ausgeschie<strong>den</strong>- das Korngrenzengleitenbehin<strong>der</strong>n. Die Kriechvorgänge wer-


<strong>den</strong> damit von <strong>der</strong> Korngrenze wegin das Korninnere zurückgedrängt.Zur Stabilisierung <strong>der</strong> Korngrenzensind am besten kleine, globulare undnicht zusammenhängende Karbidegeeignet. Dies sind vor allem primärausgeschie<strong>den</strong>e MC- und M 6 C-Karbide,basierend auf Mo, W, Ti undNb. Da die meisten Hochtemperaturlegierungenaus Korrosionsgrün<strong>den</strong>hohe Chromgehalte (ca. 16 - 30 %)enthalten, ist die Bildung von M 23 C 6 -Karbi<strong>den</strong> unumgänglich. Bei langzeitigerhoher Temperaturbeanspruchungneigen die MC- und M 6 C-Karbideaußerdem zur Umwandlung inM 23 C 610).Wie aus Abb. 14 ersichtlich, hatdieses Karbid die Neigung zur Ausbildungzusammenhängen<strong>der</strong> Korngrenzenausscheidungen.Da Karbideaufgrund ihrer Struktur spröde sind,stellen diese zusammenhängen<strong>den</strong>Korngrenzenbelegungen einen bevorzugtenPfad für Rißwachstum darund können somit zu einem Abfall <strong>der</strong>Kriechbeständigkeit führen.Bei nicht zusammenhängend,d. h. globular ausgeschie<strong>den</strong>en Karbi<strong>den</strong>können dagegen Spannungendurch geringes Korngrenzengleitenabgebaut und somit die Bildung vonMikrorissen verhin<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> verzögertwer<strong>den</strong>. Wie Abb. 15 deutlichmacht, tendieren M 23 C 6 -Karbidean<strong>der</strong>erseits bei hohen Temperaturenauch zur Agglomeration, d. h. zurBildung weniger großer Karbide aufKorngrenzen. Diese stellen Ausgangspunktefür die Rißbildung dar. Zudemwird das Abgleiten von Korngrenzenbegünstigt. Beides führt zu einemAbfall <strong>der</strong> Zeitstandfestigkeit. Inmischkristallhärten<strong>den</strong> Hochtemperaturlegierungenneigen nach langzeitigerHochtemperaturbeanspruchungdie Karbidbildner Molybdän undWolfram ebenfalls zur Ausscheidungals Karbid auf Korngrenzen. Hierdurchentstehen an diesen Elementenverarmte Korngrenzensäume. Dashat einerseits <strong>den</strong> Nachteil, daß dieMischkristallhärtung in diesem Bereichabnimmt, jedoch an<strong>der</strong>erseits<strong>den</strong> Vorteil, daß aufgebaute Spannungenüber diese „weicheren”Zonen und nicht über die mit Karbidbelegten Korngrenzen abgebaut wer<strong>den</strong>.Als Resultat ist ein positiverEinfluß auf die Zeitstandfestigkeit festzustellen.1992 wurde zum ersten Mal diePrimärkarbidhärtung für knetbareNickellegierungen großtechnisch realisiert.Der primär karbidgehärteteWerkstoff Nicrofer 6025 HT ist bis zu1100einer Spitzentemperatur von 1200 ˚Cnoch mit anspruchsvollen Zeitstandfestigkeiteneinsetzbar und übertrifftbei Temperaturen ab ca. 1000 ˚C diereinen mischkristallverfestigten Nickelbasislegierungendeutlich in ihrerZeitstandfestigkeit.Neben <strong>der</strong> Karbidhärtung wurdein <strong>den</strong> letzten Jahren auch <strong>der</strong>Versuch unternommen, sekundär ausgeschie<strong>den</strong>eNitride zur Verfestigungeiner Ni-Matrix zu verwen<strong>den</strong>. Derhohe Stickstoffgehalt, <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichist, um ein ausreichend großes Volumenan ausgeschie<strong>den</strong>en Nitri<strong>den</strong> zuerreichen, wird durch die DESU-Technologie(Druck-Elektroschlacken-Umschmelzen)ermöglicht. Eine typischeAnalyse <strong>der</strong> nitridverfestigten LegierungCronix 70 NS ist in Tabelle 1aufgeführt. Cronix 70 NS ist ausscheidungshärtbarim Temperatur-π-PhaseTemperatur, °C10009008007006005000,1 0,5 1 5 10Zeit, hδ-Phaseγ ‘-PhaseAbb. 16 – Schematisches Zeit-Temperatur-Ausscheidungsschaubild für die π-Phasenausscheidung inCronix 70 NS und die γ’und δ-Phase in Nicrofer 5219 Nb (2.4668)11


ereich von 750 - 1150 ˚C durch dieAusscheidung <strong>der</strong> π -Phase, einesCr 13 Ni 7 N 4 -Nitrides.Durch die bis ca. 1150 ˚C gegebeneStabilität <strong>der</strong> π-Phase sind solcheAusscheidungen hinsichtlich <strong>der</strong>Härtbarkeit von Nickellegierungennützlicher als die γ’-, γ”- und δ -Phasenausscheidungen wie sie heutez. B. bei Nicrofer 5219 Nb o<strong>der</strong>Nicrofer 5120 CoTi genutzt wer<strong>den</strong>(Abb. 16).StreckgrenzeausscheidungsgehärtetdispersionsgehärtetDispersionshärtungEine weitere Möglichkeit, dieWarm- und Zeitstandfestigkeit einerLegierung zu erhöhen, bietet diesogenannte Dispersionshärtung. DerUnterschied zwischen <strong>der</strong> Aushärtungund <strong>der</strong> Dispersionshärtungbesteht darin, daß die Ausscheidungenbei höheren Temperaturen in <strong>der</strong>Matrix löslich sind, während zurDispersionshärtung Teilchen einer in<strong>der</strong> Matrix weitgehend unlöslichenPhase verwendet wer<strong>den</strong>.Als Dispersoide kommen heutefast ausschließlich Oxide zum Einsatz,für die hochwarmfesten Nickelbasislegierungenmeistens Yttriumoxid.Diese sogenannten ODS-Legierungen(Oxide-Dispersened-StrengthenedAlloys) wer<strong>den</strong> pulvermetallurgischhergestellt und heute hauptsächlich in<strong>den</strong> Halbzeugformen Blech, Stangeund Draht angeboten.Korngröße, µm1000800600400200Auslagerungszeit: 1000 hNicrofer 7216 HNicrofer 3220 HNicrofer 6023 HCronifer 2520Nicrofer 6025 HTTemperaturAbb. 17 – Vergleich <strong>der</strong> Temperaturabhängigkeit <strong>der</strong> Streckgrenze beiAusscheidungshärtung und Dispersionshärtung12Der Vorteil <strong>der</strong> dispersionsgehärtetenLegierungen liegt in <strong>der</strong>Unlöslichkeit bzw. nur sehr geringenLöslichkeit des Dispersoids in <strong>der</strong> Matrix,so daß keine Auflösung undKoagulation selbst bei sehr ho-01000 1100Temperatur, °CAbb. 18 – Kornwachstum verschie<strong>den</strong>er Werkstoffe1200


hen Temperaturen erfolgt. Dadurcherreichen diese Werkstoffe bei Einsatztemperaturen,bei <strong>den</strong>en Ausscheidungenbereits aufgelöst sind, nochnennenswerte Festigkeiten (Abb.17) 2) .Der Nachteil solcher Werkstoffeist jedoch, daß die Dispersion durchdas Schweißen aufgelöst wird unddie Schweißgüter auf dem Festigkeitsniveau<strong>der</strong> nicht dispersionsverfestigtenMatrix liegen. Um das zuvermei<strong>den</strong>, müssen Schraub- undSteckverbindungen zum Fügen <strong>der</strong>Werkstoffe vorgesehen wer<strong>den</strong>.Beeinflussung <strong>der</strong> Korngrößeund KorngrenzenDie typische abschließendeWärmebehandlung für <strong>Hochtemperaturwerkstoffe</strong>ist in <strong>der</strong> Regeleine Lösungsglühung, die bei ca.1100 - 1200 ˚C mit anschließen<strong>der</strong>Spannung, N/mm 2605040302010100950 °C1000Wasserabkühlung durchgeführt wird.Hierbei lösen sich vorhan<strong>den</strong>eKarbide weitestgehend auf. Bei gröberenKarbi<strong>den</strong>, die aufgrund <strong>der</strong>zeitlich begrenzten Lösungsglühungnicht vollständig in Lösung gebrachtwer<strong>den</strong> können, erfolgt zumindest einAusgleich <strong>der</strong> Elementverarmung bzw.-anreicherung an <strong>der</strong> PhasengrenzeKarbid und Matrix 12) .Die Lösungsglühung bewirktdarüber hinaus ein Ansteigen <strong>der</strong>Korngröße, wie es beispielhaft fürverschie<strong>den</strong>e <strong>Hochtemperaturwerkstoffe</strong>in Abb. 18 dargestellt ist.Zeit, h850 °CAbb. 19 – Zeitstandfestigkeit von Nicrofer 5520 Co bei 850 °C und 950 °C mitunterschiedlichen Korngrößen 13)180 µm (ASTM 2)90 µm (ASTM 4)45 µm (ASTM 6)180 µm (ASTM 2)90 µm (ASTM 4)45 µm (ASTM 6)10000 100000Bei grobem Korn sind erheblichweniger Möglichkeiten für Gleitvorgängeals bei feinem Korn vorhan<strong>den</strong>.Dies wird in Abb. 19 ersichtlich, welchesdie Abhängigkeit <strong>der</strong> Zeitstandfestigkeitdes Werkstoffes Nicrofer5520 Co von <strong>der</strong> Korngröße zeigt.Durch gezielte Steigerung <strong>der</strong> Korngrößekann vor allem bei höchstenTemperaturen eine wesentliche Erhöhung<strong>der</strong> Zeitstandfestigkeit erreichtwer<strong>den</strong>. Duplexgefüge, d. h. gleichzeitigesAuftreten von Grob- undFeinkorn, ist möglichst zu vermei<strong>den</strong>,da dann Zonen mit unterschiedlichemKriechverhalten vorliegen, welcheinsgesamt die Kriechfestigkeit beeinträchtigen.Im Zusammenhang mit <strong>der</strong>Korngröße ist natürlich immer dieKarbidausscheidung und -verteilungals Einflußgröße auf die Kriechfestigkeitzu betrachten. Bei Feinkorn istdie Ausscheidungsdichte an Karbi<strong>den</strong>gering, wodurch Gleitvorgängeauf Korngrenzen wesentlicherleichtert wer<strong>den</strong>. Bei sehr grobemKorn ist an<strong>der</strong>erseits die Gefahr einerzusammenhängen<strong>den</strong> Belegung <strong>der</strong>Korngrenzen mit Karbi<strong>den</strong> gegeben,mit <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong> nachteiligenFolgen eines schnellen Rißwachstums.Außerdem führt es zu Duktilitätsabnahmeund zur Kaltversprödung.Die langjährige Praxis hat gezeigt,daß die Einstellung einer mittlerenKorngröße zwischen ca.100 - 200 µmam günstigsten für die Kriechfestigkeitund Duktilität von <strong>Hochtemperaturwerkstoffe</strong>nist.Neben <strong>der</strong> Korngröße spielendie Korngrenzen o<strong>der</strong> - allgemeinergesagt - auch die Spurenelemente einewichtige Rolle bei <strong>der</strong> Beeinflussungdes Formän<strong>der</strong>ungswi<strong>der</strong>standes beihöheren Temperaturen. Die hier zubetrachten<strong>den</strong> Spurenelemente tretenentwe<strong>der</strong> als unabsichtliche Beimengungeno<strong>der</strong> als gezielte Legierungselementeauf und sind meist nur insehr geringem Umfang in <strong>der</strong> Matrixlöslich. Sie segregieren deshalb13


evorzugt auf Korngrenzen undbeeinflussen <strong>der</strong>en Stabilität unterKriechbeanspruchung. Dies kannsowohl positive als negative Folgenfür die Kriechfestigkeit haben.Über die Wirkungsweise <strong>der</strong>Spurenelemente Pb, Bi, Sb, Sn, As,Te, Ga, S, P, Ag mit negativemEinfluß auf die Kriechfestigkeit istwenig bekannt. Es kann aber davonausgegangen wer<strong>den</strong>, daß durch<strong>den</strong> Einbau dieser Elemente in diegestörten Korngrenzen-Gitterbereichedie Dekohäsionsvorgänge erleichtertwer<strong>den</strong>. Empirisch ist zumindest eineindeutig nachteiliger Einfluß dieserElemente auf die durch Kriechvorgängebestimmte Zeitstandfestigkeitgefun<strong>den</strong> wor<strong>den</strong>. Exakte maximalzulässige Gehalte an diesen Beimengungensind jedoch nicht bekanntund können von Legierung zu Legierungunterschiedlich sein. So habensich z. B. bei <strong>der</strong> weitverbreitetenLegierung Nicrofer 3220 H obereGrenzen für die Elemente Pb und Bivon 7 bzw. 1 g/t als günstig für dieZeitstandfestigkeit erwiesen.Es ist aber auch eine Frage <strong>der</strong>Wirtschaftlichkeit, ob es sich lohnt,bei geringfügiger Steigerung <strong>der</strong>Zeitstandfestigkeit erheblich höhereWerkstoffkosten durch weitere Senkungdieser unabsichtlichen Beimengungenin Kauf zu nehmen. Vor allemist es auch unter dem Aspekt zusehen, daß geringfügige Verbesserungenin <strong>der</strong> Praxis statistisch ineinem Streuband 14) untergehen können(Abb. 20).Neben als schädlich erkanntenBeimengungen gibt es eine Reihe vonpositiv wirken<strong>den</strong> Spurenelementen.Es sind dies die Elemente Zr, B, Mg 15) .Ähnlich <strong>den</strong> oben diskutierten Verunreinigungensegregieren sie aufKorngrenzen.14Streuung (±), %8070605040302010Nicrofer 3220 H0600 700 800 900 1000Temperatur, °CNicrofer 7216 HNicrofer 6020 hMoNicrofer 5520 CoNicrofer 4722 CoAbb. 20 – Streuung <strong>der</strong> 100.000 h-Zeitstandfestigkeitswerte verschie<strong>den</strong>er Legierungen in Abhängigkeitvon <strong>der</strong> Temperatur 14)Sie bin<strong>den</strong> dort entwe<strong>der</strong> schädlichwirkende Verunreinigungen (z. B.Schwefel) ab o<strong>der</strong> wer<strong>den</strong> in dasgestörte Gitter eingebaut. Letzteresführt zu einer Verfestigung <strong>der</strong>Korngrenzen, da für das Korngrenzengleitenverantwortliche Diffusionsvorgängeerschwert wer<strong>den</strong>. Bor undZirkonium behin<strong>der</strong>n außerdem dieAgglomeration von M 23 C 6 -Karbi<strong>den</strong>auf Korngrenzen und verringern dieGefahr von Mikrorissen. Bor reduziertzudem die Löslichkeit desKohlenstoffs auf Korngrenzen. Somitsteigt die Karbidmenge auf <strong>den</strong>Korngrenzen, die Bildung von grobenKarbi<strong>den</strong> und durchgehen<strong>den</strong>Karbidsäumen wird jedoch behin<strong>der</strong>t.Beides wäre nachteilig für dieZeitstandfestigkeit. Zirkonium behin-


<strong>der</strong>t zudem das Kornwachstum beihohen Temperaturen. Die Verwendungdieser Elemente ist jedoch mit großerVorsicht zu handhaben, da einÜbermaß sehr schädliche Auswirkungenhaben kann. So erweisen sichGehalte an Bor bis 50 g/t als äußerstgünstig, während bereits geringeÜberschreitungen <strong>den</strong> positiven Aspektumkehren können. Z. B. dann,wenn die Gefahr des Auftretens vonniedrigschmelzen<strong>den</strong> Bori<strong>den</strong> mit <strong>der</strong>entsprechen<strong>den</strong> Versprödung <strong>der</strong>Korngrenzen gegeben ist.HaftendeKorrosionsbelägeSelektive KorrosionRekonstruierter AusgangsquerschnittA 0 = 78,54 mm 2Querschnitt ohne KorrosionsbelägeA 1 = 38,48 mm 2Querschnitt ohne selektive KorrosionA 2 = 24,63 mm 2Prüfspannung zu Testbeginnσ 0 = 200 MPaKorrosionskorrigierte Spannungσ 2 = 638 MPaReinheitsgradSpurenelemente, die mit <strong>der</strong>Matrix o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en gelösten Elementenunter Bildung von Sulphi<strong>den</strong>,Phosphi<strong>den</strong> o<strong>der</strong> Oxi<strong>den</strong> reagieren,verschlechtern <strong>den</strong> nichtmetallischenReinheitsgrad einer Legierung undführen damit in <strong>der</strong> Regel zu einerVerschlechterung <strong>der</strong> Zeitstand- undDauerschwingfestigkeit. Diesem Umstandkann zunächst durch Absenkung<strong>der</strong> Gehalte an diesenElementen durch die Auswahl <strong>der</strong>Einsatzstoffe Rechnung getragen wer<strong>den</strong>.Bei höheren Anfor<strong>der</strong>ungenkann im Vakuum geschmolzen undabgegossen wer<strong>den</strong>, gefolgt vonsekundärmetallurgischen Maßnahmenwie ESU (Elektro-Schlacke-Umschmelzung)-o<strong>der</strong> VAR (Vacuum Arc Refining)-Behandlung.Einflußgrößen auf diemechanischen EigenschaftenAbb. 21 – Reduzierung des lasttragen<strong>den</strong> Querschnitts durch KorrosionDehnung, %40302010Nicrofer 3220 HT=800 °C55 MPaS-O GasLuftS-O-C GasDie mechanischen Eigenschaftenvon <strong>Hochtemperaturwerkstoffe</strong>nunterliegen im Laufe ihrer Einsatzzeitunterschiedlichen Einflüssen. Die wichtigstenEinflußfaktoren sind Hoch-00 200 400 600 800 1000 1200 1400Zeit, hAbb. 22 – Kriechkurven von Nicrofer 3220 H in Luft, einer sulfidieren<strong>den</strong>und sulfidierend/aufkohlen<strong>den</strong> Atmosphäre 16)15


temperaturkorrosion und -abrasion,Gefügeverän<strong>der</strong>ungen und Kaltverformung.Hochtemperaturkorrosionund -abrasionWährend die Hochtemperaturabrasionausschließlich zu einerReduzierung des Bauteilquerschnittesführt und somit <strong>den</strong> lasttragen<strong>den</strong>Querschnitt vermin<strong>der</strong>t, ist <strong>der</strong> Einfluß<strong>der</strong> Hochtemperaturkorrosion vielfältigerund komplexer. Er reicht vongleichmäßiger Schädigung über lokalekorrosive Schädigung mit damitverbun<strong>den</strong>er Festigkeitsmin<strong>der</strong>ungdurch Querschnittsreduzierung (Abb.21) bis hin zur temporären Festigkeitszunahmedurch Beeinflussung<strong>der</strong> Mikrostruktur des Werkstoffes(Abb. 22) 16) .10 3 h-Zeitstandfestigkeit, N/mm 235030025020015010050Kaltverformung, %550 °C600 °C650 °C700 °C750 °C00 10 20 30 40Abb. 23 – Einfluß einer Kaltverformung auf das Kriechverhalten eines austenitischen Stahlesbei verschie<strong>den</strong>en Temperaturen 18)Ein negativer Einfluß auf dieFestigkeit ist grundsätzlich <strong>den</strong> ElementenSauerstoff, Schwefel und <strong>den</strong>Halogeni<strong>den</strong> zuzuschreiben. Temporärfestigkeitssteigernd können sichdie Elemente Kohlenstoff und Stickstoffauswirken. Sie führen zur Ausscheidungvon thermisch sehr stabilenKarbi<strong>den</strong> und Nitri<strong>den</strong>. Erst bei Überschreitungeiner kritischen Ausscheidungsmengeund -größe fällt dieFestigkeit wie<strong>der</strong> deutlich unter dieWerte im Ausgangszustand ab.Gefügeverän<strong>der</strong>ungenLebensdauer, h80020010016Gefügeverän<strong>der</strong>ungen könnenhervorgerufen wer<strong>den</strong>, z. B. durchdie im Bauteil verbleibende Kaltverfestigungnach Schweißen, Richteno<strong>der</strong> gewaltsamem Einpassen vonKomponenten. Kaltverfestigung führtje nach Höhe <strong>der</strong> Einsatztemperatur604000,1 0,5 15 10Korngröße, mmAbb. 24 – Zeitstandfestigkeit (Lebensdauer bei 980 °C und 105 N/mm 2 ) in Abhängigkeit von <strong>der</strong>Korngröße für eine Nickellegierung 18)


Kerbschlagarbeit,J250ISO-V-ProbeNachträgliche GlühungAnl.: Av = 281 JAv > 300 Jund Einsatzdauer zur Rekristallisationdes Gefüges und damit in <strong>der</strong> Regelzur Abnahme <strong>der</strong> Zeitstandfestigkeit(Abb. 23) 17)+18) .200150100500500 640 750 860Temperatur, °CAbb. 25 – Einfluß <strong>der</strong> Auslagerung auf die Zähigkeit von Nicrofer 3220 HTKerbschlagarbeit,J250200150100500ISO-V-ProbeNachträgliche GlühungTemperatur, °CAnl.: Av = 238 JAv = 260–290 J500 640 750 860Abb. 26 – Einfluß <strong>der</strong> Auslagerung auf die Zähigkeit von Nicrofer 5520 Co10 % kv + 8000 h10 % kv +4000 h4000 h8000 h10 % kv +1000 h1000 h10 % kv + 8000 h10 % kv +4000 h4000 h8000 h10 % kv +1000 h1000 hLangzeitig einwirkende hohe Temperaturenverursachen eine deutlicheKornvergröberung , hiermit verbun<strong>den</strong>ist eine Zunahme <strong>der</strong> Zeitstandfestigkeit(Abb. 24) und eine Abnahme <strong>der</strong>Werkstoffduktilität.Da <strong>Hochtemperaturwerkstoffe</strong> in<strong>der</strong> Regel im lösungsgeglühten undwasserabgeschreckten Zustand eingesetztwer<strong>den</strong>, befin<strong>den</strong> sie sich beiBetriebsbedingungen, sofern sie nicht<strong>den</strong> Lösungsglühbedingungen entsprechen,im thermischen Ungleichgewicht.Das bedeutet in <strong>der</strong> Praxis,daß sie eine Gefügeumwandlungdurchlaufen, z. B. durch Ausscheidungvon intermetallischen Phasen undKarbi<strong>den</strong>, die sich in einer reduziertenKerbschlagzähigkeit äußert (Abb.25 + 26).KaltverformungDie Kenntnis des Einflusses einerKaltverformung auf das Kriechverhaltenvon Werkstoffen ist aus zweierleiGrün<strong>den</strong> beson<strong>der</strong>s wichtig:• Zum einen stellt die Kaltverformungverglichen mit legierungstechnischenMaßnahmen einepreisgünstige Möglichkeit zurErhöhung <strong>der</strong> Kriechfestigkeitdar.• Zum an<strong>der</strong>en lassen sich in BauteilenKaltverformungen oft nichtvermei<strong>den</strong>, so daß Unsicherheitenauftreten, da die ursprünglichemechanische Auslegung in <strong>der</strong>Regel auf vollständig rekristallisiertenWerkstoffen beruht.17


HochtemperaturkorrosionGenerell verbessert die durcheine Kaltverformung bewirkte Steigerung<strong>der</strong> Versetzungsdichte dasKriechverhalten <strong>der</strong> Werkstoffe. DerEinfluß <strong>der</strong> dabei auftreten<strong>den</strong>Kornstreckung und <strong>der</strong> damit verbun<strong>den</strong>enVerän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Korngrenzengleitflächenläßt sich nur schwerquantifizieren.Das verbesserte Kriechverhaltenläßt sich jedoch nur nutzen, wenn dieBeanspruchungstemperatur deutlichunterhalb <strong>der</strong> Erholungs- bzw. Rekristallisationstemperaturliegt.Wie beeinflußt die Hochtemperaturkorrosion<strong>den</strong> Werkstoff undwelche Auswirkungen hat sie auf dieBetriebs- und Produktionssicherheiteiner Anlage?Folgende Mechanismen sind möglich:• Zerstörung des Bauteils durchReduzierung des lasttragen<strong>den</strong>Querschnitts → Ausfall <strong>der</strong>Anlage durch mechanischeÜberbelastung.• Lokal begrenzte Zerstörung desBauteils → Austreten gesundheitsschädlichero<strong>der</strong> umweltbelasten<strong>der</strong>Stoffe, während die Anlagemechanisch vollkommen intaktbleibt.• Zerstörung und/o<strong>der</strong> SchädigungAbb. 23 macht deutlich, daßdie günstige Wirkung einer Kaltverformungum so ausgeprägter ist, jegrößer die Differenz zwischen Gebrauchstemperaturund <strong>der</strong> Temperaturist, bei <strong>der</strong> die Entfestigung einsetzt17) +18) . Liegt die Einsatztemperaturoberhalb <strong>der</strong> Rekristallisationstemperaturund ist <strong>der</strong> Werkstoff starkkaltverfestigt wor<strong>den</strong>, so kann es sogarzu einem deutlichen Abfall <strong>der</strong>Zeitstandfestigkeit kommen 18) . Ursachehierfür ist vermutlich die Einstellungeines Gefüges während <strong>der</strong>Umkristallisation, das nicht mehr, wiedas Ausgangsgefüge, eine optimaleBeeinflussung <strong>der</strong> Zeitstandfestigkeitgarantiert.Deckschichtbildungmehrlagige DeckschichtDeckschicht mit innerer KorrosionDeckschicht mit interkristalliner KorrosionDeckschicht- und PorenbildungDeckschichtbildung und entkohlter Saumstarker Oberflächenabtragohne DeckschichtbildungErosionskorrosionMul<strong>den</strong>korrosionLötbrüchigkeit” mit Legierungsbildung“SpannungsrißkorrosionKontaktkorrosion18Abb. 27 – Schematische Darstellung <strong>der</strong> Erscheinungsformen von Hochtemperaturkorrosion


<strong>der</strong> Produkte durch Kontaminationmit Korrosionsprodukten → Produktschädigung,während dasBauteil mechanisch vollkommenintakt bleibt.• Kontamination eines Zwischenproduktes→ Kontamination desEndproduktes, Korrosion in an<strong>der</strong>enAnlagenteilen.Es ist also zwingend erfor<strong>der</strong>lich,sich intensiv mit <strong>der</strong> WechselwirkungWerkstoff/Medium bei hohenTemperaturen zu beschäftigen. Diesumso mehr, als die Hochtemperaturkorrosiondas Werkstoffverhalten inentschei<strong>den</strong><strong>der</strong>er Art und Weise beeinflußtals die Naßkorrosion, da beihohen Temperaturen - aufgrund <strong>der</strong> in<strong>der</strong> Regel plastischen Beanspruchung<strong>der</strong> Werkstoffe - <strong>der</strong> WechselwirkungKorrosion/mechanische Beanspruchungeine viel höhere Bedeutungzugemessen wer<strong>den</strong> muß.1. Medium● Temperatur● Konzentration und Zusammensetzung● Geschwindigkeit (Gase, Schmelzen, Lösungen)● Partikelgröße, -form, -geschwindigkeit und-konsistenz und AuftreffwinkelErscheinungsformen <strong>der</strong>Hochtemperaturkorrosionund EinflußfaktorenDie Erscheinungsformen <strong>der</strong>Hochtemperaturkorrosion sind <strong>den</strong>en<strong>der</strong> Naßkorrosion nicht unähnlich. Sokann auch hier zwischen gleichmäßigabtragen<strong>der</strong> Korrosion, Lokalkorrosion,Loch- und Mul<strong>den</strong>korrosion,Spannungsrißkorrosion und Erosionskorrosionunterschie<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>.Daneben gibt es jedoch auch Erscheinungsformen,die auf die beihohen Temperaturen verstärkt ablaufen<strong>den</strong>Diffusionsvorgänge zurückzuführensind, beispielsweise dieKontaktkorrosion und die Legierungsbildung.Ein an<strong>der</strong>er Aspekt, daß dasKorrosionsmedium und/o<strong>der</strong> -produktbei hohen Temperaturen schmelzund/o<strong>der</strong>gasförmig sein kann, führtzu Erscheinungen wie <strong>der</strong> „Lötbrüchigkeit“,entkohlten Oberflächen-2. Werkstoff● Oberflächenzustand● Wärmebehandlung/Kaltverfestigung● Gefügezustand● Temperatursäumen und Porosität (Abb. 27).Alle Einflußfaktoren auf dieHochtemperaturkorrosion lassen sichunterteilen in Einflüsse, die auf dasKorrosionsmedium, <strong>den</strong> Werkstoffund das Korrosionsprodukt zurückzuführensind. Mediumseitig sind diesvor allem die Temperatur desMediums, dessen Zusammensetzung,Geschwindigkeit im Fall von Gasen,Schmelzen und Lösungen; bei Anwesenheitvon Partikeln, <strong>der</strong>en Größe,Form, Geschwindigkeit, Konsistenzund Auftreffwinkel. Werkstoffseitigsind es vor allem <strong>der</strong> Oberflächenzustand,die Wärmebehandlung, verbliebeneo<strong>der</strong> eingestellte Kaltverfestigung,<strong>der</strong> Gefügezustand und dieWerkstofftemperatur.Das Reaktionsprodukt des Mediumsmit dem Werkstoff, das Korrosionsprodukt,beeinflußt <strong>den</strong> Ablauf<strong>der</strong> Korrosion ebenfalls in entschei<strong>den</strong><strong>der</strong>Weise, da es <strong>den</strong> An- undAbtransport des Mediums bzw. desentstehen<strong>den</strong> Korrosionsproduktesentschei<strong>den</strong>d bestimmt. WichtigeKriterien sind hier die mechanisch/physikalischen Eigenschaften desKorrosionsproduktes: z. B. Schmelzpunkt,Dampfdruck, thermischerAusdehnungskoeffizient und Wärmeleitfähigkeit.Ebenso wichtig sindDiffusiongeschwindigkeit und Bildungsenthalpie(Abb. 28).3. Korrosionsprodukt● Diffusionsgeschwindigkeit● Schmelzpunkt● Dampfdruck● mechanische/physikalische Eigenschaften● BildungsenthalpieAbb. 28 – Einflußfaktoren auf die Hochtemperaturkorrosion19


Verhalten von Werkstoffen in korrosiven MedienDie Auswirkung <strong>der</strong> beschriebenen Vorgänge hängtjedoch in entschei<strong>den</strong>dem Maße von <strong>den</strong> bei Beanspruchungdes Werkstoffs tatsächlich vorliegen<strong>den</strong>Korrosionsmedien ab. Deshalb wird detailliert auf dasWerkstoffverhalten unter <strong>den</strong> in <strong>der</strong> Praxis am häufigstenzu fin<strong>den</strong><strong>den</strong> Korrosionsmedien eingegangen.OxidationDie Schutzwirkung <strong>der</strong> in Tabelle 3 aufgeführtenWerkstoffe bei Hochtemperaturbeanspruchung durchOxidation beruht in erster Linie auf <strong>der</strong> Ausbildung einerdichten, gleichmäßigen Chromoxidschicht.Für die nichtrosten<strong>den</strong> und hitzebeständigen Stählegilt deshalb zunächst die Faustregel, daß dieOxidationsbeständigkeit mit dem Chromgehalt zunimmt.Zugleich wird die Oxidationsbeständigkeit bis etwa 30 %Chrom auch mit zunehmendem Nickelgehalt erhöht 19) .Weitere Maßnahmen liegen dann im Zulegieren vonSilizium und sauerstoffaffinen Elementen 20) , welche dieHaftung <strong>der</strong> Oxidschicht verbessern.Oberhalb von etwa 1000 ˚C muß dann in jedem Fallbei weiterer Temperaturerhöhung mit stark zurückgehen<strong>der</strong>Lebensdauer <strong>der</strong> Bauteile gerechnet wer<strong>den</strong>, da dieschützende Chromoxiddeckschicht in diesem Temperaturbereichmerklich verdampft 21) .Soweit es legierungstechnisch möglich und wirtschaftlichpraktikabel ist, sollte dann versucht wer<strong>den</strong>,alternative Werkstoffe zu wählen, die schützendeDeckschichten aus Aluminiumoxid bil<strong>den</strong>. Tabelle 3 nenntu. a. solche Werkstoffe, die unter diesen Gesichtspunktenauf eine hohe Hitzebeständigkeit im Sinne hoherOxidationsbeständigkeit hin konzipiert sind.20Die in Tabelle 4 genannten hochwarmfesten Werkstoffemüssen in <strong>der</strong> Regel zugleich auch hitzebeständigeWerkstoffe sein, und das heißt in <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong> Fälle,daß von ihnen neben hoher Warmfestigkeit auch hoheOxidationsbeständigkeit verlangt wird. Mit dem Ziel einerhohen Warmfestigkeit sind sie vielfach mit Elementen wieMo, Nb, W und Co legiert, <strong>der</strong>en Einfluß auf die


Werkstoff Alloy-Bez. W.-Nr. Ni Cr Si C Al Ti Fe SonstigeNicrofer 2020 840 1.4847 20 20 – 0,06 0,3 0,4 58 –Nicrofer 3220 800 1.4876 31 20 – 0,06 0,25 0,4 47 –Nicrofer 3718 DS* ) 1.4862 36 18 2,2 0,08 0,15 0,15 42 –Nicrofer 6023 601 2.4851 60 23 – 0,06 1,4 0,4 14 –Nicrofer 6030 690 2.4642 61 29 – < 0,02 – – 9 –Nicrofer 7216 600 2.4816 74 16 – 0,07 0,2 0,2 9 –Nicrofer 7520 75 2.4951 75 20 – 0,10 0,2 0,4 3 –Nicrofer 45 TM 45 TM 2.4889 47 27 2,7 0,08 – – 23 0,1 SENicrofer 6009 Al 10 10 Al – 57 8 – – 10 – 26 0,1 HfCronix 70 NiCr 70/30 2.4658 68 30 1,3 0,05 – – – 0,03 SECronix 80 NiCr 80/20 2.4869 78 20 1,3 0,06 – – – 0,03 SE*) W.-Nr. 1.4864 liegt im Chrom- und Siliziumgehalt etwas niedriger als Alloy DSTabelle 3 – Chemische Zusammensetzung hitzebeständiger Nickellegierungen und Son<strong>der</strong>edelstähle in Masse -%Werkstoff Alloy-Bez. W.-Nr. Ni Cr Mo C Al Ti Fe SonstigeNicrofer 3220 H 800 H 1.4958 31 21 – 0,07 0,25 0,35 47 –Nicrofer 3220 HT 800 HP 1.4959 30 21 – 0,09 0,5 0,5 47 –Nicrofer 3228 NbCe AC 66 1.4877 32 28 – 0,05 – – 39 0,8 Nb, 0,07 CeNicrofer 6023 H 601 H 2.4851 60 23 – 0,06 1,4 0,5 14 –Nicrofer 7216 H 600 H 2.4816 74 16 – 0,07 0,2 0,2 9 –Nicrofer 4626 MoW 333 2.4608 46 25 3 0,05 0,1 – 17 3 W, 3 Co, 1 SiNicrofer 4722 Co X 2.4665 48 22 9 0,07 – – 18 1 CoNicrofer 5120 CoTi C-263 2.4650 51 20 6 0,06 0,5 2,1 0,5 20 CoNicrofer 5219 Nb 718 2.4668 53 19 3 0,05 0,6 0,9 18 5,2 NbNicrofer 5520 Co 617 2.4663 54 22 9 0,06 1 0,5 1 12 CoNicrofer 6025 HT 602 CA 2.4633 62 25 – 0,18 2,3 0,2 9,5 0,1 Y, 0,1 ZrNicrofer 6125 GT 603 GT 2.4647 62 25 – 0,22 2,8 0,2 9 0,1 Y, 0,1 ZrNicrofer 7016 TiNb X-750 2.4669 72 16 – 0,05 0,6 2,7 7 1 NbNicrofer 7520 Ti 80 A 2.4952 75 20 – 0,06 1,4 2,3 – –Nicrotan 6325 hAlC 2100 GT 2.4677 63 25 – 0,3 3 – 1 8 Ta, 0,1 YCronix 70 NS 70 NS – 67 30 – 0,08 0,15 – –Tabelle 4 – Chemische Zusammensetzung hochwarmfester Nickellegierungen und Son<strong>der</strong>edelstähle in Masse -%2,3 Si, 0,4 N,0,2 Y21


Spez. Massenän<strong>der</strong>ung, mg/m 2 h0-200-400-600-800-10007000-200-400800 900 1000Nicrofer 7216 H1100Nicrofer 45 TMCronifer 2520Nicrofer 3220 HNicrofer 3718Nicrofer 3228 NbCe1200Nicrofer 6025 HTOxidationsbeständigkeit bei sehrhohen Temperaturen jedoch negativzu bewerten ist.Praxisnahe Untersuchungen <strong>der</strong>Oxidationsbeständigkeit sind deshalbunerläßlich. Sie wur<strong>den</strong> im Temperaturbereichvon 700 bis 1200 ˚Cvorgenommen 22) +23) , und zwar in 24 h-Zyklen mit jeweils 16 h auf Prüftemperaturund dazwischen liegen<strong>den</strong>Abkühl- und Aufheizperio<strong>den</strong> von 6bzw. 2 h. Bei 700 ˚C war die alsMassenverän<strong>der</strong>ung gemessene Oxidationsgeschwindigkeitaller geprüftenWerkstoffe so gering, daß keinWerkstoff unter diesem Gesichtspunktfür eine praktische Anwendung ausscheidet.-600-800-10007008009001000Temperatur, °C1100Nicrofer 6023 H1200Abb. 29 – Zyklisches Oxidationsverhalten einiger Eisen- und Nickelbasislegierungen in Luftals Funktion <strong>der</strong> TemperaturIn Abb. 29 ist das zyklischeOxidationsverhalten verschie<strong>den</strong>erNickel- und Eisenbasislegierungen inLuft dargestellt. Am besten schnei<strong>den</strong>die drei Nickellegierungen Nicrofer6023 H, Nicrofer 45 TM und Nicrofer6025 HT ab. Die relativ hohenMasseverluste von Nicrofer 7216 Hbei 1100 ˚C sind auf <strong>den</strong> bei diesenTemperaturen zu geringen Chromgehaltzurückzuführen, während die20 µm, T= 750 °C, t=1000 h 20 µm, T= 850 °C, t=1000 h 20 µm, T= 1000 °C, t=1032 h22Abb. 30 – Lichtmikroskopische Darstellung des Oxidationsangriffs bei Nicrofer 3228 NbCe im Temperaturbereich von 750 - 1000 °C


ab 1000 ˚C stark ansteigen<strong>den</strong>Masseverluste von Nicrofer 3228NbCe nicht auf einen zu niedrigenChromgehalt, son<strong>der</strong>n auf <strong>der</strong> ungünstigenWirkung von Niob beruht.Wird recht willkürlich dieGrenze <strong>der</strong> tolerierbaren Massenän<strong>der</strong>ungbei ≤ 0,10 g/m 2 h gezogen,so sind die hier untersuchten EisenbasislegierungenNicrofer 3718 undNicrofer 3228 NbCe nur bis 1000 ˚Ceinsetzbar. Bei 1100 ˚C dagegenzeigt auch noch die Legierung Cronifer2520 aufgrund ihres hohenChromgehaltes und des ZusatzesSeltener Er<strong>den</strong> ein zufrie<strong>den</strong>stellendesOxidationsverhalten.Zu beachten ist jedoch, insbeson<strong>der</strong>eunter Berücksichtigung <strong>der</strong>Beeinflussung <strong>der</strong> mechanischenEigenschaften durch Oxidation, daßbei zunehmen<strong>der</strong> Einsatztemperaturbzw. bei Annäherung an die maximaleEinsatztemperatur eines Werkstoffes,nicht mehr mit einemgleichmäßigen Flächenabtrag zurechnen ist, son<strong>der</strong>n mit ausgeprägterselektiver Oxidation wie sie inAbb. 30 beispielhaft für Nicrofer3228 NbCe dargestellt ist.AufkohlungNeben dem Angriff durchSauerstoff unterliegen <strong>Hochtemperaturwerkstoffe</strong>bei höheren Anwendungstemperaturenhäufig aucheinem Angriff durch Kohlenstoff, <strong>der</strong>in <strong>den</strong> meisten Fällen durch dieZersetzung von Kohlenwasserstoffenentsteht und über die Korngrenzen,wo eine rasche Diffusion <strong>der</strong> C-Atome gegeben ist, in <strong>den</strong> Werkstoffeindiffundiert. Durch die Kohlenstoff-aufnahme des Werkstoffs könnenu. a. aufreten: Schmelzpunkterniedrigung,bei NiCr-Legierungen um bis zu350 ˚C 24) , Karbidbildung unter Chromverarmung24) und Duktilitätsreduzierungdurch Karbidbildung 25) .Eine neuere Form <strong>der</strong> Aufkohlungtritt in Gasen mit sehr hohenKohlenstoffgehalten auf. Deshalb istin <strong>der</strong> Praxis zwischen Atmosphärenmit Kohlenstoffaktivitäten a c < 1 undsolchen mit a c >> 1 deutlich zu differenzieren.Aufkohlung inGasatmosphären mit a c < 1Wie Abb. 31 zeigt, ist dieAufkohlung eine deutliche Funktiondes Eisengehalts <strong>der</strong> Legierungen 22) ,d. h. sie nimmt mit zunehmendemNickel- und Kobaltgehalt ab. Aufgrund<strong>der</strong> sehr geringen Kohlenstofflöslichkeitin Nickel wer<strong>den</strong> inFlächenbezogene Massenän<strong>der</strong>ung, g/m 2400300200100Nicrofer6020 hMoNicrofer5520 CoNicrofer 6023 HNicrofer 4722 CoNicrofer 4626 MoWNicrofer 6025 HT0 10 20 30 40 50Fe - Anteil, %Nicrofer 3228 NbCeNicrofer 3320 HNicrofer 45 TMAbb. 31 – Aufkohlung als Massezunahme nach 864 h in CH 4 /H 2 (a c = 0,8) bei 1000 °C mitperiodischen Zwischenabkühlungen als Funktion des Eisengehaltes <strong>der</strong> Legierungen 22)23


stark aufkohlen<strong>den</strong> Medien häufigWerkstoffe mit hohen Nickelgehalteneingesetzt 26) .400Nicrofer 3228 NbCeAbweichungen zu geringerenspezifischen Massenän<strong>der</strong>ungen von<strong>der</strong> in Abb. 31 dargestellten Abhängigkeitweisen Legierungen mit hohenAluminium- (Nicrofer 6025 HT) undSiliziumgehalten (Nicrofer 45 TM)auf.Werkstoffe mit hohen Gehaltenan stabilen Karbidbildnern - z. B.Niob - zeigen dagegen eine Abweichungzu höheren spezifischenMassenän<strong>der</strong>ungen (Nicrofer 6020hMo, Nicrofer 3228 NbCe).Spez. Massenän<strong>der</strong>ung, mg/m 2 h3002001000700200800 900 1000Nicrofer 45 TM1100Nicrofer 7216 HCronifer 2520Nicrofer 3718Nicrofer 3220 H1200Bei alternieren<strong>den</strong> Glühungen inwechselweise aufkohlen<strong>den</strong> und oxidieren<strong>den</strong>Gasen können diese Werkstoffejedoch nur begrenzt eingesetztwer<strong>den</strong>, da die aufgrund <strong>der</strong> geringenC-Löslichkeit massiv ausgeschie<strong>den</strong>enKarbide in Oxide umgewandelt wer<strong>den</strong>und das dabei entweichendeCO die Korngrenzen aufweitet unddie Oxidschicht auflockert 24), 27) .1000700800Nicrofer 6025 HT9001000Temperatur, °CAbb. 32 – Zyklisches Aufkohlungsverhalten einiger Eisen- undNickelbasislegierungen in CH 4 /H 2 mit a c = 0,8Nicrofer 6023 H1100Nicrofer 5520 Co1200Nicrofer 6025 HTGas= CH4/H2, T= 1000 °C, t= 1056 h 20 µmNicrofer 3220 HGas= CH4/H2, T= 1000 °C, t= 1056 h 20 µm24Abb. 33 – Lichtmikroskopisches Erscheinungsbild <strong>der</strong> Aufkohlung am Beispiel <strong>der</strong> Nickelbasislegierung Nicrofer 6025 HTund <strong>der</strong> Eisenbasislegierung Nicrofer 3220 H


Hohe Chromgehalte begünstigenebenfalls die Beständigkeitgegen Aufkohlung, insbeson<strong>der</strong>ewenn diffusionshemmende Chromoxidschichtenauf <strong>der</strong> Metalloberfächeerzeugt wer<strong>den</strong> können. WieAbb. 32 deutlich macht, ist dieAufkohlungsbeständigkeit des neuenHochtemperaturwerkstoffs Nicrofer6025 HT deutlich besser als die desWerkstoffs Nicrofer 6023 H und liegtin <strong>der</strong> Nähe von Nicrofer 5520 Co.Dies ist zum Teil auf <strong>den</strong> höherenChromgehalt zurückzuführen, aberauch die an<strong>der</strong>en Legierungsbestandteile(vgl. Tabelle 4) können sichauswirken. So bewirkt z. B. <strong>der</strong> erhöhteKohlenstoffgehalt eine Annäherung<strong>der</strong> Kohlenstoffaktivitäten vonWerkstoff und Gasatmosphäre undreduziert hierdurch die treibendeKraft für die Eindiffusion von Kohlenstoff.Ein sehr wirksames Legierungselementist Silizium 24) . Die Wirksamkeitvon Silizium wird durch geringeGehalte an Seltenen Er<strong>den</strong> noch verstärkt.Als Ursache hierfür kann zumeinen die Erniedrigung <strong>der</strong> Kohlenstofflöslichkeitund zum an<strong>der</strong>en dieBlockierung <strong>der</strong> Diffusion von Kohlenstoffüber Korngrenzen angesehenwer<strong>den</strong>.Der aufgenommene Kohlenstoffführt, wie in Abb. 33 beispielhaft fürNicrofer 6025 HT und Nicrofer3220 H dargestellt, zu starken Karbidausscheidungen.Diese mikrostrukturellenÄn<strong>der</strong>ungen des Gefügesdurch Hochtemperaturkorrosion bewirkenebenfalls Än<strong>der</strong>ungen hinsichtlich<strong>der</strong> mechanischen Eigenschaften.So ist bei <strong>der</strong> Zeitstandprüfung eineTen<strong>den</strong>z zu höheren Zeitstandfestigkeitenbei gleichzeitiger geringfügigerReduzierung <strong>der</strong> Kriechdehnungim Vergleich zur Prüfung an Luft zubeobachten 16) .Aufkohlung inGasatmosphären mit a c >> 1In Gasgemischen - z. B. H 2 -H 2 O-CO-Atmosphären mit sehr hohenKohlenstoffaktivitäten (a c >> 1) - tritt im20 µm 500 µmAbb. 34 – Typische Erscheinungsbil<strong>der</strong> von Metal Dusting25


26Temperaturbereich von ca. 500 -800˚C eine mit <strong>der</strong> Aufkohlung einhergehendeSon<strong>der</strong>form <strong>der</strong> Korrosion,das sogenannte „Metal Dusting“,auf. Abb. 34 zeigt anhand einesSchliffbildes das typische Erscheinungsbildeines geschädigten Werkstoffes.Offenbar handelt es sich bei diesemMaterialangriff um ausgeprägteLokalkorrosion mit Mul<strong>den</strong>bildung.Der angelsächsische Begriff „MetalDusting“ bedeutet, daß <strong>der</strong> allgemeinschnell fortschreitende Korrosionsangriffdurch Zerfall des Metalles unterFreisetzung von reinem Kohlenstofferfolgt. Dieser ist an <strong>den</strong> entsprechen<strong>den</strong>Oberflächenstellen deutlich undin relativ voluminösen Mengen sichtbar.Metal Dusting kann zu schnellemMaterialversagen führen 28) .Untersuchungen haben ergeben,daß Nickellegierungen mit hohenChrom-, Aluminium- und/o<strong>der</strong> Siliziumgehalteneine gute Beständigkeitgegen Metal Dusting aufweisen.Insbeson<strong>der</strong>e Nicrofer 6025 HT zeigtin <strong>den</strong> Abb. 35 und 36 eine außergewöhnlichgute Beständigkeit. Deshalbhat dieser neue Werkstoff auchbei <strong>der</strong> Lösung von Metal Dusting-Problemen schnellen Eingang in diePraxis gefun<strong>den</strong>.SulfidierungIm Kontakt mit Schwefel undSchwefelverbindungen, z. B. Schwefeldioxidund Schwefelwasserstoff,wer<strong>den</strong> Metallsulfide gebildet, die inaller Regel zu schweren Werkstoffschädigungenführen. Die Gründehierfür sind 24), 27) : Aufbau von porösenwenig schützen<strong>den</strong> Zun<strong>der</strong>schichten,Korrosionsgeschwindigkeit, mg.cm -2. h -1Korrosion, µm/Jahr1,00E+001,00E - 011,00E - 021,00E - 031,00E - 041,00E - 051,00E - 060 2000 4000 6000 8000 100008060402001) oxidiert2) blank3) geschliffenNicrofer 6025 HT 1)Nicrofer 6030 2)


da die Metallsulfide im Vergleich zu<strong>den</strong> korrespondieren<strong>den</strong> Metalloxi<strong>den</strong>ein um <strong>den</strong> Faktor 2,5 - 2,9größeres Volumen haben und diehierdurch induzierten Spannungenzu starken Abplatzungen, ggf. zukatastrophalem Korrosionsangriffinfolge des niedrigen Schmelzpunktes(635 - 1070 ˚C) <strong>der</strong> gebildetenMetallsulfide führen 29) .Beson<strong>der</strong>s schädigend wirkensich - bezogen auf das Chromoxid -reduzierende Gase aus, da hier dieschützende, inkubierende Wirkungeiner Chromoxiddeckschicht nichtzum Tragen kommen kann. Die korrosionshemmendeWirkung dichterOxidschichten ist in <strong>der</strong> Praxis abernutzbar, indem dort, wo mit Sulfidierungzu rechnen ist, für eine ausreichendeVoroxidation gesorgt wird30)+31).Die legierungstechnischen Möglichkeitenzur Reduzierung <strong>der</strong> Sulfidierungsind beschränkt, <strong>den</strong>nochlassen sich Verbesserungen in <strong>der</strong> Kor-Korrosionsgeschwindigkeit, mg.cm -2. h -150004000300020001000040003000200010006000600700700800800Temperatur, °CCronifer 2520Nicrofer 3220 HNicrofer 3228 NbCeNicrofer 3718900Nicrofer 7216 HNicrofer 6020 hMoNicrofer 45 TMNicrofer 6023 HAbb. 37 – Zyklisches Sulfidierungsverhalten einiger Eisen- und Nickelbasislegierungen in 10 % SO 2 /N 2900Nicrofer 3220 HT= 750 °C, t= 1008 h 20 µmNicrofer 6020 hMoT= 750 °C, t= 1008 h 20 µmNicrofer 45 TMT= 750 °C, t= 1008 h 20 µmAbb. 38 – Lichtmikroskopische Darstellung <strong>der</strong> Sulfidierung am Beispiel <strong>der</strong> Legierungen Nicrofer 3220 H,Nicrofer 6020 hMo und Nicrofer 45 TM27


osionsbeständigkeit erzielen: DurchAnheben des Chromgehaltes, Einlegierenvon Aluminium und Silizium,Einlegieren höherer Gehalte an Kobalt,Elemente, die einerseits dieDiffusionsgeschwindigkeit von Schwefelim Werkstoff reduzieren 32) , gemäßdem Zustandsschaubild Kobalt-Schwefel29) an<strong>der</strong>erseits <strong>den</strong> Schmelzpunkt<strong>der</strong> Eutektika zu höheren Temperaturenverschieben, sowie Einlegierenweiterer Elemente, die Schwefel stabilabbin<strong>den</strong> und somit eine Reaktioninsbeson<strong>der</strong>e mit Nickel und Chromunterbin<strong>den</strong>, z. B. Mangan, Magnesium,Calcium, Cer und Yttrium.Das Sulfidierungsverhalten wurdegeprüft in N 2 +10% SO 2 imTemperaturbereich von 650 ˚C -850 ˚C (Abb. 37). Auch hier bestätigtsich, was aus <strong>der</strong> Literaturbekannt ist, daß hohe Chromgehaltedie Sulfidierungsbeständigkeit vonhitzebeständigen und warmfestenWerkstoffen deutlich verbessern 33) .Gleichzeitig weisen die an <strong>der</strong> WerkstoffneuentwicklungNicrofer 45 TMdurchgeführten Versuche einen positivenEinfluß von Silizium auf dieSulfidierungsbeständigkeit aus 32) .Die Ergebnisse <strong>der</strong> Untersuchungenzur Massenän<strong>der</strong>ung deuteneine bessere Beständigkeit <strong>der</strong>Nickellegierungen gegenüber <strong>den</strong>Eisenbasislegierungen an, eine nähereBetrachtung <strong>der</strong> Schliffbil<strong>der</strong> inAbb. 38 zeigt jedoch deutlich, daßnur Nicrofer 45 TM eine genügendgute Korrosionsbeständigkeit besitzt,um eine lange Lebensdauer zugewährleisten.ChlorierungHalogene und Halogenverbindungen,zumeist Chlor- o<strong>der</strong> Fluorverbindungen,gelangen über dieGasphase o<strong>der</strong> Salzschmelzen inKontakt mit dem Werkstoff. ElementareHalogene greifen, ebenso wie z. B.von Glühgütern abgegebene gasförmigeHalogenverbindungen, hitzebeständigeLegierungen bereits beimittleren Temperaturen sehr stark an.Während Salze im allgemeinen eineSpez. Massenän<strong>der</strong>ung, mg/m 2 h0-100-200-300-100-200-300-400-1200-1600-36505000-50050010%HCl/H 2Nicrofer 3220 H0,25%Cl 2 ,20%O 2 , ArNicrofer 45 TM600600700Verschlackung und Auflösung <strong>der</strong>Oxidschicht verursachen und somit<strong>den</strong> metallischen Bereich nur indirektbeeinflussen, dringen die Halogeneselbst tief in <strong>den</strong> Werkstoff ein, ohnedie Oxidschicht zu zerstören. Sie reagierenmit dem Werkstoff unterBildung von Schwermetallhalogeni<strong>den</strong>,diese sind thermodynamischwesentlich unbeständiger als die korrespondieren<strong>den</strong>Oxide 34) .Nimofer 6928 + Ni 205700 800Nicrofer 5923 hMoTemperatur, °CAufgrund <strong>der</strong> im Vergleich zuNicrofer 7216 HNicrofer 3220 HNicrofer 5923 hMo800Nicrofer 7216 HNi 205900 1000Nimofer 6928900 100028Abb. 39 – Zyklisches Chlorierungsverhalten einer Eisen- und verschie<strong>den</strong>er Nickelbasislegierungen in10 % HCI/H 2 und 0,25 % Cl 2 /20 % O 2 /Ar


an<strong>der</strong>en Metallhalogeni<strong>den</strong> niedrigen Dampfdrücke <strong>der</strong>Nickelhalogenide 34) (Tabelle 5) wer<strong>den</strong> überall dort, womit Korrosion durch Halogene zu rechnen ist, Werkstoffemit hohen Nickelgehalten, z. B. Nickel 99,2, Nicorrosund Nicrofer 7216 eingesetzt. Wie eingehende Untersuchungen35) zeigen, steigt die Korrosionsbeständigkeit insauerstofffreien Wasserstoff-Chlorwasserstoff-Atmosphärenzwischen 650 und 850 ˚C generell mit zunehmendemNickelgehalt, noch stärker aber mit zunehmendemMolybdängehalt <strong>der</strong> Legierungen. Siliziumgehalte wirkensich dagegen nachteilig aus.Abb. 39 zeigt das Chlorierungsverhalten <strong>der</strong> Werkstoffein einer sauerstofffreien H 2 + 10 % HCI-Atmosphäreund in einer oxidierend/chlorierend wirken<strong>den</strong> 0,25 %CI 2 +20% O 2 + Ar-Atmosphäre im Temperaturbereich von550 - 850 ˚C. Nach <strong>den</strong> Untersuchungsergebnissen verhaltensich die hochnickelhaltigen Werkstoffe - und hierinsbeson<strong>der</strong>e Legierungen mit zugleich hohem Molybdängehalt- sehr gut in <strong>der</strong> sauerstofffreien Atmosphäre. Imoxidierend/chlorierend wirken<strong>den</strong> Prüfmedium sind hoheMolybdängehalte eher von Nachteil.Es gibt Hinweise, daß bei noch höheren Temperatureneventuell Aluminiumoxidschichten eine bessereSchutzwirkung haben könnten als Chromoxidschichten.So wurde in einer Mischgasatmosphäre aus Ar/5,5 %O 2 /0,96 % HCI/0,86 % SO 2 bei thermisch zyklischerBeanspruchung bei 900 ˚C eine leicht verbesserteMassenverlustrate einer Al 2 O 3 -bil<strong>den</strong><strong>den</strong> NiCr-Legierungim Vergleich zu an<strong>der</strong>en Nickel- und Kobaltbasislegierungengefun<strong>den</strong> 34) .Chloride T v in °CFeCl 3 167FeCl 2 536CoCl 2 587NiCl 2 607CrCl 3 611CrCl 2 741Tabelle 5 – Temperatur, bei <strong>der</strong> <strong>der</strong> Dampfdruck desChlorids 10 -4 bar beträgt 34)Aus <strong>der</strong> Praxis ist bekannt, das fluorhaltigeKorrosionsmedien weniger aggressiv sind, also höhereWerkstofftemperaturen zulassen als chlorhaltige 36) . Dieserklärt sich durch die höheren Schmelzpunkte und niedrigerenDampfdrücke <strong>der</strong> Schwermetallfluoride im Vergleichzu <strong>den</strong> korrespondieren<strong>den</strong> Chlori<strong>den</strong>.NitrierungDie Reaktionsträgheit des molekularen Stickstoffs hatzur Folge, daß im Bereich niedriger Temperaturen keineGefahr <strong>der</strong> Aufstickung durch molekularen Stickstoffbesteht. Das Werkstoffverhalten bei höheren Temperaturenist in starkem Maße von <strong>der</strong> Legierungszusammensetzungabhängig, so erfahren beispielsweise niedriglegierteStähle bei 300 - 500 ˚C in Ammoniak eine starke Aufstickungdurch innere Nitrierung. Bei Temperaturen ab ca.500 ˚C sind hochchromhaltige Edelstähle aufgrund <strong>der</strong>hohen Stickstoffaffinität von Chrom beson<strong>der</strong>s gefährdet.Die sich ausbil<strong>den</strong><strong>den</strong> Nitridschichten sind zunächstrißfrei, wobei sie auch als Diffusionsbarriere gegen dasweitere Eindringen von Stickstoff wirken können. Durchdie große Volumenzunahme jedoch, die mit <strong>der</strong> Bildung<strong>der</strong> Nitridschichten einhergeht, wer<strong>den</strong> starke Spannungenaufgebaut, die zum schalenförmigen Abplatzen <strong>der</strong>Nitridschichten führen.Auch thermisch-zyklische Beanspruchung führt aufgrundmangeln<strong>der</strong> Duktilität <strong>der</strong> Nitridschichten zuraschem Abplatzen <strong>der</strong> Nitride und somit zu „echten”Hochtemperaturkorrosionsschä<strong>den</strong>.Aufgrund <strong>der</strong> geringen Stickstofflöslichkeit und <strong>der</strong>thermischen Unbeständigkeit von Ni-N-Verbindungen, sozersetzt sich z. B. Ni 3 N beim Erhitzen im Vakuum bereitsbei 190 ˚C und in Stickstoffatmosphären bei ca. 450 ˚C,verhalten sich Nickelbasislegierungen in aufsticken<strong>den</strong>Medien besser als Stähle. Bei höheren Temperaturen(> 1000 ˚C) nimmt die Reaktionsfreudigkeit des Stickstoffsdurch die verstärkte Dissoziation des molekularen Stickstoffsdeutlich zu.Die Legierungselemente Chrom, Titan, Aluminium,Vanadin, Niob und Zirkonium, die als starke Nitridbildnerwirken, verschlechtern die Beständigkeit desWerkstoffs. Bor, Kohlenstoff und Silizium dagegen redu-29


zieren die Diffusionsgeschwindigkeitdes Stickstoffs im Werkstoff und verbessernsomit seine Beständigkeit innitrieren<strong>den</strong> Medien.Um die grundsätzliche Korrosionsbeständigkeit<strong>der</strong> neuen <strong>Krupp</strong><strong>VDM</strong>-Werkstoffe Nicrofer 45 TM undNicrofer 6025 HT in aufsticken<strong>der</strong>Atmosphäre zu prüfen, wur<strong>den</strong> umfassendeUntersuchungen bei 1000,1100 und 1200 ˚C durchgeführt 37) ,wobei als Referenzwerkstoffe einigebekannte Eisenbasislegierungen miteinbezogen wur<strong>den</strong>. Die Ergebnissekönnen wie folgt zusammengefaßtwer<strong>den</strong>: Alle <strong>Hochtemperaturwerkstoffe</strong>nehmen bei 1000 - 1200 ˚CStickstoff auf (Abb. 40).Massenän<strong>der</strong>ung, g/m 2200 1100 °C10% H 2 /N 2 Nicrofer 3220 HNicrofer 6025 HT150Nicrofer 6023 HCronifer 2520Nicrofer 45 TM100Nicrofer 3718 So50Nicrofer 7216 H00 200 400 600 800 1000 1200Auslagerungszeit, h30Die mit <strong>der</strong> Stickstoffaufnahmeverbun<strong>den</strong>e innere Nitrierung führtzu einem Abfall <strong>der</strong> Raumtemperaturzähigkeit,<strong>der</strong> aber bei Nickelbasislegierungendeutlich geringer als beiEisenlegierungen ist, wie die Ermittlung<strong>der</strong> relativen Verluste in Abb. 41belegt.Metallografische Untersuchungenlassen erkennen, daß nicht nurdie Tiefe <strong>der</strong> inneren Nitrierung(Tabelle 6) bzw. die Nitridgröße <strong>den</strong>Verlust an Kerbschlagzähigkeit bestimmen,son<strong>der</strong>n vielmehr die Duktilitätdurch die Form und <strong>den</strong> Ort <strong>der</strong>Nitridausscheidungen mitbestimmtwird. Beson<strong>der</strong>s ungünstig wirkensich zusammenhängende Korngrenzenbelegungenaus (Abb. 42).Wie <strong>den</strong> einzelnen Untersuchungsergebnissenzu entnehmen ist,zeigen die NickelbasislegierungenNicrofer 7216 H und Nicrofer 6025HT die höchste Beständigkeit gegenü-Abb. 40 – Massenän<strong>der</strong>ung als Funktion <strong>der</strong> Zeit nach Auslagerung in nitrierendem 10 % H 2 /N 2 -Gasgemisch bei 1100 °CRelativer Verlust an Kerbschlagzähigkeit, %500-50-100Nicrofer 6025 HTNicrofer 7216 HNicrofer 6023 HNicrofer 3718 SoNicrofer 45 TMCronifer 2520Nicrofer 3220 H1000 1100Temperatur, °C1200Abb. 41 – Relativer Verlust <strong>der</strong> Kerbschlagzähigkeit nach 1008 Stun<strong>den</strong> Auslagerung in einem10 % H 2 /N 2 -Gasgemisch als Funktion <strong>der</strong> Temperatur, bezogen auf die Kerbschlagzähigkeitnach 1008 Stun<strong>den</strong> Auslagerungszeit an Luft bei gleicher Temperatur


Cronifer 2520 20 µmNicrofer 3220 H 20 µm Nicrofer 3718 So 20 µmNicrofer 45 TM 20 µmNicrofer 7216 H 20 µm Nicrofer 6023 H 20 µm Nicrofer 6025 HT 20 µmAbb. 42 – Querschnitt durch Proben nach 1008 Stun<strong>den</strong> Auslagerung in 10 % H 2 /N 2 bei 1100 °CWerkstoff Alloy-Bez. W.-Nr Tiefe <strong>der</strong> inneren Nitrierung in µm1000 °C 1100 °C 1200 °CCronifer 2520 314 1.4841 60 >2000 >2000Nicrofer 3220 H 800 H 1.4958 1100 >2000 >2000Nicrofer 3718 So DS 1.4862 650 >2000 >2000Nicrofer 45 TM 45 TM 2.4889 1000 110 >2000Nicrofer 7216 H 600 H 2.4816 >2000 >2000 >2000Nicrofer 6023 H 601 H 2.4851 – >2000 >2000Nicrofer 6025 HT 602 CA 2.4633 – 800 >2000Tabelle 6 – Tiefe <strong>der</strong> inneren Nitrierung nach 1008 Stun<strong>den</strong> Auslagerung in 10 % H 2/ N 2ber Aufstickung. Für die industrielle Anwendungist von großem Vorteil, daßdie Werkstoffneuentwicklung Nicrofer6025 HT gleichzeitig die höchsteOxidationsbeständigkeit aufweist.SalzschmelzenkorrosionBei einer Vielzahl von industriellenProzessen treten insbeson<strong>der</strong>e auf<strong>der</strong> Oberfläche von Wärmetauscherrohrenkorrosive Ablagerungen auf,die überwiegend aus Alkalisulfaten,31


-chlori<strong>den</strong> und/o<strong>der</strong> -karbonaten bestehen.Aufgrund ihres niedrigenSchmelzpunktes können diese Alkalisalzeeine saure o<strong>der</strong> basische Auflösungdes darunterliegen<strong>den</strong> Metallesbewirken, was zu schnellem Abtragund Versagen führt. Als Folge vonSalzschmelzenkorrosion treten Problemeinsbeson<strong>der</strong>e in Anlagen <strong>der</strong>Papier- und Zellstoffindustrie, in Müllverbrennungs-und Kohlevergasungsanlagenauf. Erkenntnisse über dieSalzschmelzenkorrosion sind vorwiegendbei <strong>der</strong> Erforschung <strong>der</strong> sogenannten„Hot corrosion”, d. h. <strong>der</strong>durch Alkalisulfate verursachten Hochtemperaturkorrosionin Gasturbinen 38)gewonnen wor<strong>den</strong>.Korrosionsangriff, mm/Jahr86421m Na 2 SO 41m Na 2 SO 4 +0,01 KClNicrofer 45 TMNicrofer 3220 HNicrofer 3228 NbCeCronifer 2520Nicrofer 6020 hMoNicrofer 3127 hMoNicrofer 5923 hMoNicrofer 6616 hMo32Auf Kesselrohren können sichauch Sulfatablagerungen bil<strong>den</strong>, diezu <strong>der</strong> sogenannten sulfatinduziertenKorrosion führen. Insbeson<strong>der</strong>e molybdänhaltigeLegierungen zeigen relativhohe Korrosionsgeschwindigkeiten.Abb. 43 gibt die Ergebnisse nach1008 h einer Prüfung von Probenwie<strong>der</strong>, die mit Natriumsulfat bzw.mit Natriumsulfat und Zusatz vonKaliumchlorid beschichtet waren.Die Korrosionsgeschwindigkeitenzeigen deutlich, daß die molybdänhaltigenLegierungen - und hierinsbeson<strong>der</strong>e die eigentlich für dieNaßkorrosionsanwendung vorgesehenenLegierungen Nicrofer 3127hMo, Nicrofer 6616 hMo und Nicrofer5923 hMo - höchste Abtragungenaufweisen, wobei auch eine direkteZuordnung zum Molybdängehaltgefun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong> konnte. Die molybdänfreienWerkstoffe zeigen hier einwesentlich besseres Verhalten, soauch die <strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong>-NeuentwicklungNicrofer 45 TM.Korrosionsangriff, µm0Abb. 43 – Korrosionsangriff von Proben, die nach einer Beschichtung mit Na 2 SO 4 bzw.Na 2 SO 4 /KCI 1008 h zyklisch bei 750 °C ausgelagert wur<strong>den</strong>4003002001000T = 750 °Ct = 1000 h53 mol-% Na 2 SO 440 mol-% MgSO 47 mol-% CaSO 4Nicrofer 6025 HT Nicrofer 7216 H Nicrofer 6023 H Nicrofer 3220 HAbb. 44 – Vergleich <strong>der</strong> Korrosionsbeständigkeit verschie<strong>den</strong>er Werkstoffe ineiner eutektischen Sulfatschmelze


Korrosion in komplexzusammengesetztenGasatmosphärenZur Prüfung des Korrosionsverhaltensunter sulfathaltigen Ablagerungenwur<strong>den</strong> desweiteren Tauchversuchebei 700 ˚C über 1000 Stun<strong>den</strong> ineiner Sulfatschmelze aus 53 mol.-%Na 2 SO 4 , 40 mol.-% MgSO 4 und 7mol.-% CaSO 4 durchgeführt. Die metallografischermittelte Schädigungstiefeist in Abb. 44 aufgetragen. ImVergleich zu <strong>den</strong> gleichfalls geprüftenWerkstoffen Nicrofer 7216 H, Nicrofer6023 H und Nicrofer 3220 H,schneidet Nicrofer 6025 HT mit einerSchädigungstiefe von nur 10 µm deutlichals bester Werkstoff ab 38) .MüllverbrennungDie bei <strong>der</strong> Müllverbrennungentstehen<strong>den</strong> Rauchgase können sehrvielfältiger Zusammensetzung seinund enthalten neben Chlor in <strong>der</strong>Regel auch noch Schwefel. Hierfürsind hochnickelhaltige Werkstoffeeher nachteilig. Entsprechend demallgemeinen Stand <strong>der</strong> Kenntnissemuß vielmehr versucht wer<strong>den</strong>, mitmöglichst hohem Chromgehalt zuarbeiten. Wird auch noch Siliziumzulegiert, kann damit ein Werkstoffkonzipiert wer<strong>den</strong>, <strong>der</strong> zugleich hinreichendaufkohlungsbeständig füreine Müllpyrolyse ist. Aus diesenÜberlegungen resultierte <strong>der</strong> bereitsin Tabelle 1 vorgestellte neue WerkstoffNicrofer 45 TM (2.4889).Als Testmedium für eine Prüfungwurde u. a. auch Rauchgas aus Stick-stoff mit 9 % O 2 , 2,5 g/m 3 HCI und1,3 g/m 3 SO 2 gewählt. Die gewonnenenUntersuchungsergebnisse sindvielversprechend. Abb. 45 zeigt diehervorragende Korrosionsbeständigkeitdes Werkstoffs im Müllverbrennungs-Rauchgasnoch bis zu 850 ˚C,während <strong>der</strong> sonst vielseitig einsetzbareHochtemperaturwerkstoff Nicrofer3220 H schon ab Temperaturenvon mehr als 650 ˚C nicht mehrbrauchbar ist 38) .Vergleichsweise gut verhält sichdie Nickelbasislegierung Nicrofer6020 hMo. Tatsächlich wird dieserLegierungstyp in <strong>den</strong> USA <strong>der</strong>zeit ingroßem Umfang für die Reparatur<strong>der</strong> Kesselwände von Müllverbrennungsanlagenverwendet und dabeidurch Auftragschweißung auf dieabkorrodierten Dampferzeugerrohreaufgebracht 39) .Masseän<strong>der</strong>ung, g/m 22500-250-500-750-1000N 2 +9% O 2+2,5g/m 3 HCl+1,3g/m 3 SO 2t=1000 hNicrofer3220 HNicrofer 45 TMNicrofer 6020 hMoNicrofer 3228 NbCeNicrofer 45 TM ist Nicrofer6020 hMo nach diesen Untersuchungsergebnissenin <strong>der</strong> Korrosionsbeständigkeitdeutlich überlegen. Dieneben <strong>der</strong> Massenän<strong>der</strong>ung zubetrachtende Schädigungstiefe ist inAbb. 46 wie<strong>der</strong>gegeben. Auch hiererweist sich die neue LegierungNicrofer 45 TM unter <strong>der</strong>artigen Arbeitsbedingungenals überlegen, wasdie metallografischen Schliffuntersuchungenbelegen (Abb. 47).-1250-1500550 650 750 850Temperatur, °CAbb. 45 – Massenän<strong>der</strong>ung des neuen Werkstoffes Nicrofer 45 TM (2.4889) in einerMüllverbrennungsatmosphäre im Vergleich zu an<strong>der</strong>en <strong>Hochtemperaturwerkstoffe</strong>nWeil sich unter Müllverbrennungs(MVA)-BetriebsbedingungenimKesselbereich auch starke Ascheablagerungenbil<strong>den</strong> und zudem übererhöhte Korrosion berichtet wird, sindsolche Bedingungen in Laborprüfungensimuliert wor<strong>den</strong>. Dabei wurdedie übliche MVA-Atmosphäre eingestellt,die Proben aber zusätzlich mit33


Schädigungstiefe, µm1000800600400200N 2 +9 %O 2+2,5g/m 3 HCl+1,3g/m 3 SO 2t=1000 hNicrofer 3220 HNicrofer 6020 hMoNicrofer 45 TMNicrofer 3220 HNicrofer 6020 hMoNicrofer 45 TMNicrofer 3220 HNicrofer 6020 hMoNicrofer 45 TMNicrofer 3220 H 20 µm0650 750850Nicrofer 6020 hMo 20 µmTemperatur, °CAbb. 46 – Maximale Schädigungstiefe des neuen Werkstoffes Nicrofer 45 TM (2.4889) in einerMüllverbrennungsatmosphäre im Vergleich zu <strong>den</strong> <strong>Hochtemperaturwerkstoffe</strong>n Nicrofer 6020 hMo(2.4856) und Nicrofer 3220 H (1.4958)Asche aus <strong>der</strong> MVA Iserlohn beaufschlagt.Die Prüftemperaturen lagenbei 450, 600 und 750 ˚C, die Prüfdauerbei 40 Tagen bzw. 1008Stun<strong>den</strong>. Es wurde <strong>der</strong> Metallabtraganhand <strong>der</strong> Massenverluste ermittelt,zusätzlich die innere Korrosion durchmetallografische Nachuntersuchungenaller geprüften Proben.Während bei 450 ˚C alleWerkstoffe noch einen Metallabtragvon deutlich unter 0,05 mm zeigen -mit Ausnahme des C-Stahls, <strong>der</strong> auchNicrofer 45 TM 20 µmAbb. 47 – Lichtmikroskopisches Erscheinungsbild<strong>der</strong> Werkstoffe nach zyklischer Prüfung bei750 °C über 1000 h in einem synthetischenMüllverbrennungsgasMassenän<strong>der</strong>ung Innere Korrosion MetallabtragWerkstoff Alloy-Bez. W.-Nr ∆m in g/m 2 C i in mm (A-B)/2Mittelwert (4 Proben) Probe 1 Probe 2 Probe 1 Probe 2St 52-3 – 1.0570 – – – – –Cronifer 2520 314 1.4841 -1999± 537 0,31 0,29 0,38 0,35Nicrofer 3220 H 800 H 1.4958 -2556± 272 0,36 0,55 0,645 0,49Nicrofer 3127 hMo 31 1.4562 -35,4± 3,6 0,055 0,05 0,005 0,005Nicrofer 45 TM 45 TM 2.4889 -312 ± 108 0,48 0,46 0,23 0,21Nicrofer 6020 hMo 625 2.4856 -1,1± 1 0,03 0,09 0 0Nicrofer 6219 Si 626 Si 2.4855 – 0,025 0,030 – –34Gas: 2,5g/m3 HCI/1,3 g/m 3 SO 2 /9 % O 2 /N 2 Salz: Kesselasche MVA IserlohnVersuchsdauer: 1008 h Zyklus: 24 h Temperatur: 600 °CTabelle 7 – Ergebnisse von Hochtemperaturkorrosionsversuchen unter MVA-Aschen


Korrosionsangriff, mm0,60,40,20400 450 500 550 600 650 700 750Temperatur, °CNicrofer 3127 hMoCronifer 2520Nicrofer 3220 HNicrofer 45 TMNicrofer 6020 hMoNicrofer 6219 SiAbb. 48 – Max. Korrosionsangriff (innere Korrosion und Metallabtrag) nach 1008 h Auslagerung ineinem Müllverbrennungsgas. Gas: 2,5 g/m 3 HCI, 1,3 g/m 3 SO 2 , 9 % O 2 , N 2 ,Ablagerung: 1 mol Na 2 SO 4 , 0,01 mol KCIausgeprägte innere Korrosion aufwies-, sind die Verluste bei 600 ˚C fürdie Werkstoffe Cronifer 2520, Nicrofer3220 und Nicrofer 45 TMdeutlich erhöht (Tabelle 7). Dagegenverhält sich <strong>der</strong> hochchromhaltigeNicrofer 3127 hMo noch relativ gut.Bestes Verhalten ergeben hier jedochdie Nickellegierungen Nicrofer 6020hMo und die WerkstoffneuentwicklungNicrofer 6219 Si.Die Bedingungen wer<strong>den</strong> allerdingsbei 750 ˚C extrem korrosiv,wie die entsprechen<strong>den</strong> Werte für<strong>den</strong> Metallabtrag und die innereKorrosion belegen. Noch gut verhaltensich die Legierungen Nicrofer6020 hMo und Nicrofer 6616 hMo,wobei letztere hier als Naßkorrosionswerkstoffwegen seines hohenMo-Gehaltes mitgetestet wurde.Korrosionsangriff, mm10,80,60,40,2St 52Nicrofer3220 HNicrofer45 TMCronifer2520Nicrofer3127 hMoNicrofer6020 hMoAn<strong>der</strong>s als bei Sulfatablagerungenwirken Chloride zusammen mitFlugasche offenbar sehr korrosiv, wieein Vergleich <strong>der</strong> Ergebnisse alsFunktion <strong>der</strong> Temperatur in <strong>den</strong> Abb.48 und 49 deutlich macht. Nebendem allgemeinen (gemittelten)Korrosionsabtrag ist hierbei auch dieinnere Korrosion bei einigenWerkstoffen erheblich. Diese Ergebnissesind bei <strong>der</strong> praktischen Werkstoffwahlstets zu berücksichtigen 38) .KohlevergasungNicrofer 6219 Si0400 450 500 550 600 650 700 750Temperatur, °CAbb. 49 – Max. Korrosionsangriff (innere Korrosion und Metallabtrag) nach 1008 h Auslagerung ineinem Müllverbrennungsgas. Gas: 2,5 g/m 3 HCI, 1,3 g/m 3 SO 2 , 9 % O 2 , N 2 ,Ablagerung: Kesselasche aus MVA IserlohnReduzierende, schwefelhaltigeGase, wie sie in Kohlevergasungsprozessenvorkommen, sind beson<strong>der</strong>sschädigend für metallischeWerkstoffe. Intensive Labor- und Feldversuchehaben jedoch gezeigt, daßNiCrFe-Legierungen mit mindestens25 Masse-% Chrom eine gute Be-35


36Korrosionstiefe, mmSpez. Massenän<strong>der</strong>ung, g/m 20,120,090,060,030-200-400-600-800H 2 S haltiges GasAuslagerungszeit: 2100 h0200 400 600Temperatur, °C-10000 200 400 600 800 1000Auslagerungszeit, hNicrofer 3220 HAISI 310AISI 446Nicrofer 3220 LCalloy 617Nicrofer 6030Nicrofer 3228 NbCeNicrofer 45 TMAbb. 50 – Korrosionsangriffstiefe bei Edelstählen und Nickellegierungen nach Auslagerung in <strong>der</strong>Kohlevergasungs-Pilot-Anlage von <strong>Krupp</strong> Koppers in Fürstenhausen als Funktion <strong>der</strong> TemperaturNicrofer 3127 hMoAISI 314Nicrofer 3220 HNicrofer 45 TMNicrofer 6020 hMoNicrofer 3228 NbCeNicrofer 5923 hMoAbb. 51 – Spezifische Massenän<strong>der</strong>ung nach Auslagerung in Luft unter flüssigen Salzablagerungen(45% Na 2 S, 21 % Na 2 CO 3 , 21 % Na 2 SO 4 , 13% NaCl) bei 600 °Cständigkeit in Kohlevergasungsatmosphärenaufweisen 18), 40) . Zusätzevon Silizium haben eine weitereVerbesserung <strong>der</strong> Sulfidierungsbeständigkeiterbracht. Die in <strong>der</strong> PRENFLO-Pilotanlage <strong>der</strong> <strong>Krupp</strong> Koppers inFürstenhausen durchgeführten Feldversucheweisen Nicrofer 45 TM mit27 Masse-% Chrom und 2,7 Masse-%Silizium als beständigsten <strong>der</strong> geprüftenWerkstoffe aus 40) . Abb. 50 zeigtdie bei verschie<strong>den</strong>en Temperaturenund an unterschiedlichen Orten nach2000 h Auslagerung ermitteltenSchädigungstiefen.Papier- und ZellstoffindustrieHochtemperaturkorrosion anÜberhitzerrohren im Bereich <strong>der</strong>Wärmerückgewinnung ist eines <strong>der</strong>Hauptprobleme in <strong>der</strong> Papier- undZellstoffindustrie. Hohe Rohrwandtemperaturen,Ablagerungen aus demMitriß von Zellstoff (black liquor)sowie kon<strong>den</strong>sierende Salze aus <strong>den</strong>Verbrennungsgasen führen zur Bildungvon Alkalisalzschmelzen, diebei hitzebeständigen Edelstählen ab550 ˚C zu starken Abtragungen undsomit schnellem Ausfall führen können.Solche Ablagerungen sind sehrkomplex und bestehen überwiegendaus Natriumsulfat, Natriumkarbonatsowie Beimengungen von Natrium-/Kaliumchlorid, Kaliumkarbonat undVanadiumpentoxid.Untersuchungen an sieben kommerziellenEisen- und Nickelbasislegierungen38) in einer solche Bedingungensimulieren<strong>den</strong> Alkalischmelzebei 550 bis 650 ˚C ergaben, daßalle Werkstoffe allgemein abtragendeKorrosion erlei<strong>den</strong> (Abb. 51), beimehreren aber zusätzlich ausgeprägte


innere Sulfidierung auftritt.Die Ergebnisse (Abb. 52) könnenso interpretiert wer<strong>den</strong>, daß Nicrofer3220 H, Nicrofer 3228 NbCe undNicrofer 6616 hMo sehr anfälliggegenüber Alkalisalzschmelzen sind.Deutlich besser verhalten sich die siliziumhaltigenLegierungen AISI 314,Nicrofer 45 TM, aber auch Nicrofer3127 hMo und Nicrofer 6020 hMo.Die metallografischen Nachuntersuchungenergeben jedoch für dieLegierungen AISI 314, Nicrofer 3127hMo und Nicrofer 6020 hMo ausgeprägteinnere Sulfidierung. BestesVerhalten zeigt die <strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong>-Neuentwicklung Nicrofer 45 TM.Spez. Massenän<strong>der</strong>ung, g/m 20-1000-2000-3000-4000-5000AISI 314Nicrofer 6020 hMoNicrofer 3127 hMoNicrofer 45 TMNicrofer 3220 HNicrofer 5923 hMoNicrofer 3228 NbCe550 600 650700Temperatur, °CVerhalten gegenüber Abrasionund KorrosionAbb. 52 – Spezifische Massenän<strong>der</strong>ung nach 1008-stündiger Auslagerung in Luft unter flüssigenSalzablagerungen (45% Na 2 S, 21 % Na 2 CO 3 , 21 % Na 2 SO 4 , 13% NaCl) als Funktion <strong>der</strong> TemperaturInsbeson<strong>der</strong>e in Drehrohröfenund Pyrolyse-Anlagen wirkt ein kombinierterAngriff von Korrosion undErosion. Dabei können abrasiv wirkendeTeilchen das Korrosionsverhaltendeutlich beeinflussen. Abb. 53zeigt <strong>den</strong> Metallverlust verschie<strong>den</strong>erWerkstoffe in einer synthetischenMüllverbrennungsatmosphäre alsFunktion <strong>der</strong> Temperatur. Für dieEisenbasiswerkstoffe ergeben sichhohe Abtragungsgeschwindigkeitenund ein Maximum bei 750 ˚C,während sich die NickelwerkstoffeNicrofer 45 TM und Nicrofer 6020hMo am günstigsten verhalten 38 ).Abb. 54 gibt die Abhängigkeit<strong>der</strong> Abtragung von <strong>der</strong> relativenGeschwindigkeit zwischen Partikelund Probe bei 750 ˚C wie<strong>der</strong>. DieErgebnisse belegen, daß dieBeständigkeit gegenüber Erosionskorrosionüberwiegend durch dieMetallverlust, g/m 2120010008006004002000600v = 0,23 m/sGas: 2,5 g/m 3 HCI1,3 g/m 3 SO 29% O 2 /N 2Nicrofer 3220 HNicrofer 3228 NbCeAISI 314Nicrofer45 TMNicrofer6020 hMo650700750Temperatur, °C800850 900Abb. 53 – Metallverluste von Werkstoffen, die 1008 h in einer erosiven Partikelmasse bei Anwesenheiteines synthetischen MVA-Gases rotierten, als Funktion <strong>der</strong> Temperatur37


Korrosionsbeständigkeit im entsprechen<strong>den</strong>Medium gegeben ist, wasdas gute Verhalten <strong>der</strong> chlorgasbeständigenWerkstoffe Nicrofer 45 TMund Nicrofer 6020 hMo in dem vorliegen<strong>den</strong>synthetischen MVA-Gaserklärt. Obwohl Nicrofer 3220 H nachLiteraturhinweisen i. a. eine gute Erosionsbeständigkeitaufweist, erleidet<strong>der</strong> Werkstoff hohe Massenverluste.Demnach sollte eine Werkstoffwahlfür thermische Behandlungsanlagenin erster Linie nach <strong>den</strong> Kriterien <strong>der</strong>Korrosionsbeständigkeit vorgenommenwer<strong>den</strong>, auch für <strong>den</strong> Fall desAuftretens von Erosionskorrosion.Korrosionsprüfungen unter gleichzeitigabrasiven Bedingungen sind u.a. in einer simulieren<strong>den</strong> MVA-Atmosphäredurchgeführt wor<strong>den</strong>. AlsAbrasionsmittel diente feiner Sand<strong>der</strong> Körnung 0,5 mm, in <strong>den</strong> die Probenrotierend eintauchten. Die Ergebnissein Abb. 55 lassen erkennen,daß <strong>der</strong> hochchrom- und siliziumhaltigeWerkstoff Nicrofer 45 TM sowieNicrofer 6020 hMo ein sehr günstigesVerhalten zeigen 38) .In Untersuchungen zur Verzun<strong>der</strong>ungan Luft bei gleichzeitig abrasivenBedingungen findet man für<strong>den</strong> neuen HochtemperaturwerkstoffNicrofer 6025 HT die niedrigstenspezifischen Massenverluste (Abb.56).Metallverlust, g/m 2Massenverlust nach 1000 h Auslagerungsdauer, g/m 21400120010008006004002000024002000160012008004000-400Probengeschwindigkeit0 m/h880 m/h1660 m/hNicrofer45 TM0,1AISI 314Nicrofer3220 H0,2Nicrofer 3220 HNicrofer 3228 NbCeGeschwindigkeit, m/sNicrofer6020 hMo0,3Nicrofer 6020 hMoNicrofer 45 TMAISI 3140,4 0,5Abb. 54 – Wie Bild 53, jedoch als Funktion <strong>der</strong> relativen Geschwindigkeit zwischen Partikel und ProbeNicrofer3228 NbCe38Abb. 55 – Massenverlust einiger <strong>Hochtemperaturwerkstoffe</strong> nach 1000-stündiger Auslagerung in einerMüllverbrennungsanlage (2,5 g/m 3 HCI, 1,3 g/m 3 SO 2 , 9% O 2 , N 2 ) bei verschie<strong>den</strong>en Proben- bzw.Partikelgeschwindigkeiten


VerarbeitbarkeitFügetechnikSpez. Massenän<strong>der</strong>ung, g/m 240 500 h700 h35 1000 h302520151050Nicrofer6025 HTNicrofer3220 HNicrofer7216 HNicrofer6030Nicrofer45 TMAbb. 56 – Korrosionsverhalten einiger <strong>Hochtemperaturwerkstoffe</strong> unter kombinierter Hochtemperaturkorrosionund -abrasion bei 1000 °C und 830 m/h Proben- bzw. PartikelgeschwindigkeitDie gebräuchlichste Form <strong>der</strong>Fügetechnik von <strong>Hochtemperaturwerkstoffe</strong>nim <strong>Anlagenbau</strong> ist dasSchweißen. Das Löten sowie Schraub-,Steck- und Klemmverbindungen wer<strong>den</strong>nur in Ausnahmefällen als Mittel<strong>der</strong> Fügetechnik eingesetzt.SchweißenDie Werkstoffentwicklung <strong>der</strong>vergangenen Jahrzehnte war strengvon <strong>den</strong> anwendungsbezogenenWerkstoffeigenschaften wie Warmfestigkeit,Kriechfestigkeit, OxidationsundHeißgaskorrosionsbeständigkeitgeprägt. Die Entwicklung <strong>der</strong> Fügetechnik- und hier im beson<strong>der</strong>en dieSchweißtechnik als wichtigstes Fügeverfahren- vollzog sich oftmals separatund zeitlich verschoben. Hierdurchkam es häufig zu später drastisch steigen<strong>den</strong>Werkstoffkosten, da unvorhersehbareund nicht kontrollierbaremetallurgische Reaktionen zu starkerRißbildung beim Schweißen führten.Trotz vieler Schwierigkeiten ist undwird das Schweißen das wichtigste Fügeverfahrenim <strong>Anlagenbau</strong> bleiben.Schweißen erlaubt die kostengünstigeHerstellung großer Bauteilkomponenten,ohne zusätzliches Gewichtund nennenswerte Reduzierung <strong>der</strong>Gebrauchseigenschaften. Da das Lötenim <strong>Anlagenbau</strong> keine bedeutendeRolle spielt, wird auf die einschlägigeLiteratur verwiesen 41) 42) .Beim Schweißen von Nickellegierungenfür <strong>den</strong> <strong>Anlagenbau</strong>steht natürlich die Erhaltung <strong>der</strong>Warm- bzw. Zeitstandfestigkeit und<strong>der</strong> Korrosionsbeständigkeit im Vor<strong>der</strong>grund.Deshalb gilt auch hier <strong>der</strong>39


40I-NahtV-NahtTulpennahtX-Nahtbis 2,5 mm Blechdicke70 °1,5 – 3,0 mm 0,5 – 3,0 mmR=670 °15 °1,0 – 3,0 mm 1,5 mmDoppel-TulpennahtR=615 °1 – 3 mm1 – 3 mmvon 2,0 –15 mmBlechdickevon 12 – 25 mmBlechdickevon 16 – 25 mmBlechdicke2 mm2 mmAbb. 57 – Nahtvorbereitung für das Schweißenvon Nickel und Nickellegierungen 43)bekannte Schweißgrundsatz „mindestensartgleich”.Der Zusatzwerkstoff, <strong>der</strong> zur Verbindungvon zwei unterschiedlichenWerkstoffen verwandt wird, sollte folgendeAnfor<strong>der</strong>ungen erfüllen:• Hohe Lösungsfähigkeit für Elementewie z. B. Eisen, Nickel undChrom, ohne daß sprödbrucho<strong>der</strong>rißempfindliche Legierungen(Bildung intermetallischer Phasen,starke Kohlenstoffdiffusion) entstehen.• Der Wärmeausdehnungskoeffizientsollte zwischen <strong>den</strong>en <strong>der</strong> zuverbin<strong>den</strong><strong>den</strong> Legierungen liegen.• Die Korrosionsbeständigkeit,Festigkeit und Dehnbarkeit solltenmindestens <strong>der</strong> schwächsten Legierungim Verbund entsprechen.Wünschenswert wären natürlichSchweißzusätze, die in ihrenEigenschaften mindestens <strong>der</strong>höherwertigen Legierung im Verbun<strong>den</strong>tsprechen, da <strong>der</strong> Gußzustand,in dem <strong>der</strong> Schweißzusatzvorliegt, oftmals ungünstigereEigenschaften aufweist als dieKnetlegierung gleicher ZusammensetzungBeim Schweißen von Nickellegierungensollten folgende Punktebeson<strong>der</strong>s beachtet wer<strong>den</strong>:• Geringe Wärmeleitfähigkeit undgrößere Wärmedehnung im Vergleichzum Kohlenstoffstahl.• Gefahr <strong>der</strong> Porenbildung imSchweißgut durch Sauerstoff- undStickstoffaufnahme.• Thermische Beeinflussung vonAusscheidung.• Gefahr <strong>der</strong> Heißrißbildung durchSchwefelaufnahme.Alle Punkte fin<strong>den</strong> Beachtung in<strong>den</strong> folgen<strong>den</strong> Vorgaben für Schweißarbeiten:• Nickelwerkstoffe wer<strong>den</strong> je nachEinsatztemperatur im weichgeglühteno<strong>der</strong> lösungsgeglühten Zustandgeschweißt.• Vor dem Schweißen muß <strong>der</strong> Glühzun<strong>der</strong>durch Sandstrahlen, Beizeno<strong>der</strong> Schleifen entfernt wer<strong>den</strong>.• Sowohl die Nahtflanken als auchdie Blechober- bzw. -unterseitemüssen, zumindest im Abstandvon 25 mm, zur Flanke saubersein, d. h. fettfrei, frei von Farbmarkierungenund Anstrichresten.Die Reinigung sollte mit schwefelundchloridfreien Mitteln erfolgen.• Die Nahtvorbereitung sollte wiein Abb. 57 dargestellt erfolgen.• Porenbil<strong>den</strong>de Gase müssen unbedingtferngehalten wer<strong>den</strong>(Schutzgasschweißen, Aktivgasschweißen,desoxidierende Elektro<strong>den</strong>ummantelung,Vermeidungvon Feuchtigkeitsaufnahme <strong>der</strong>Elektro<strong>den</strong>).• Auch die Reaktion des Schmelzbadesmit oxidierend wirken<strong>den</strong>Gasbestandteilen ist zu vermei<strong>den</strong>,da <strong>der</strong> hierdurch verursachte selektiveAbbrand <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>s sauerstoffaffinenElemente zu einernachhaltigen Beeinträchtigung <strong>der</strong>Oxidations- bzw. Korrosionsbeständigkeit<strong>der</strong> Schweißnaht führenkann.• Schweißverfahren und empfohleneZusatzwerkstoffe sind Tabelle 8 zuentnehmen.• Anlauffarben sind nach demSchweißen zu entfernen.Generell sind das Wi<strong>der</strong>stands-,Elektro<strong>den</strong>hand- und Schutzgasschweißensehr gut einsetzbar,während das UP-Verfahren aufgrunddes relativ großen Schmelzbadvolumens- und die dadurch bedingte geringeAbkühlgeschwindigkeit - sowie<strong>der</strong> metallurgischen Beeinflussungdurch die Pulverzusammensetzungnur bedingt einsetzbar ist. Das Autogenverfahrenist zwar grundsätzlichmöglich, wird heute jedoch nur nochrecht selten eingesetzt. Plasma- undAktivgasschweißungen kommen zunehmendin beson<strong>der</strong>en Anwendungsfällenzum Einsatz. Lichtbogenhand-,MIG- und WIG-Verfahren fin<strong>den</strong> diegrößte Anwendung. Hierzu sind inTab. 8 kurze Hinweise zu fin<strong>den</strong> 44) 45) .


Grundwerkstoff Alloy-Bez. W.-Nr Schweißverfahren SchweißzusatzNicrofer 3718 330 1.4864 LBH, WIG ,MIG Nicrofer S 7020 (2.4806)Nicrofer 6030 690 2.4642 WIG Nicrofer S 6030 (2.4642)Nicrofer 3220 H 800 H 1.4958 LBH, WIG ,MIG Nicrofer S 7020 (2.4806)Nicrofer 3220 HT 800 HP 1.4959 LBH, WIG ,MIG, UP Nicrofer S 5520 (2.4627)Nicrofer 3228 NbCe AC 66 1.4877 LBH, WIG ,MIG Nicrofer S 6020 (2.4831)Nicrofer 45 TM 45 TM 2.4889 LHB, WIG, Plasma Nicrofer S 3028 (1.4563)Nicrofer 6023 H 601 H 2.4851 LBH, WIG ,MIG Nicrofer S 6025 (2.4649)Nicrofer 7216 H 600 H 2.4816 LBH, WIG ,MIG Nicrofer S 7020 (2.4806)Nicrofer 4722 Co X 2.4665 LBH, WIG ,MIGNicrofer S 4722 (2.4613)Nicrofer S 5520 (2.4627)Nicrofer 5520 Co 617 2.4663 LBH, WIG ,MIG Nicrofer S 5520 (2.4627)Nicrofer 6025 HT 602 CA 2.4633 LBH, WIG, Plasma, UP, MAG Nicrofer S 6025 (2.4649)Nicrofer 6219 Si 626 Si 2.4855 LBH, WIG ,MIG, UP Nicrofer S 6219 (2.4832)LBH: Lichtbogenhandschweißung WIG: Wolfram-Inertgas-Schweißung MIG: Metall-Inertgas-SchweißungPlasma: Wolfram-Plasma UP: Unterpulver MAG: Metall-Aktivgas-SchweißungTabelle 8 – Schweißverfahren und empfohlene Schweißzusätze einiger typischer ApparatebauwerkstoffeAnwendungstechnische Eigenschaften<strong>der</strong> SchweißverbindungIm Sinne <strong>der</strong> Funktionssicherheiteiner Anlage muß die Schweißverbindungvergleichbare anwendungstechnischeEigenschaften besitzen,und zwar in allen kritischen Bereicheneiner Schweißverbindung: imSchweißgut, im Übergangsbereichund in <strong>der</strong> Wärmeeinflußzone.Während bei <strong>den</strong> Naßkorrosionswerkstoffenausschließlich ein imVergleich zum Grundwerkstoff adäquatesKorrosionsverhalten gefor<strong>der</strong>twird, muß bei <strong>den</strong> <strong>Hochtemperaturwerkstoffe</strong>nzusätzlich die Warmfestigkeitsowie die Bruchdehnung mit demGrundwerkstoff vergleichbar sein 46) .Nachfolgend wer<strong>den</strong> einige angeschweißten Proben ermittelte Datendes Werkstoffes Nicrofer 6025 HTaufgeführt und mit dem ungeschweißtenGrundwerkstoff verglichen.Die WIG-Schweißung ist porenundheißrißfrei, sie weist zudem eineausreichende Nahtüberhöhung <strong>der</strong>Decklage sowie einen Durchhang imWurzelbereich auf (Abb. 58). DieBiegeversuche sowohl über Deck- alsauch Wurzellage waren bis zu 180˚anrißfrei.Die Ergebnisse <strong>der</strong> Zugversuchebei Raumtemperatur <strong>der</strong> WIG-geschweißtenProbe entsprechen <strong>den</strong>endes Grundwerkstoffes (Tabelle 9), miteiner Bruchlage ausschließlich imGrundwerkstoff.Auch die bis zu 1200 ˚C ermittelteWarmfestigkeit <strong>der</strong> Schweißverbindungzeigt ten<strong>den</strong>ziell sogar einetwas besseres Verhalten als <strong>der</strong>Grundwerkstoff (Abb. 59).Bei <strong>den</strong> geschweißten Verbindungenmuß hinsichtlich <strong>der</strong> Zeitstandfestigkeitenallerdings mit einerReduzierung <strong>der</strong> Festigkeit von knapp20 % im Vergleich zum Grundwerkstoffüber dem untersuchten Temperaturbereichgerechnet wer<strong>den</strong>.Ähnliche Ergebnisse wur<strong>den</strong> anweiteren Proben ermittelt, die nach<strong>den</strong> Schweißverfahren MIG, MAG,Elektro<strong>den</strong>hand sowie Unterpulverhergestellt wur<strong>den</strong>. Biegeversucheüber Deck- und Wurzellage erreichtenjeweils mindestens 160˚. Die Zerreißversucheergaben ebenfalls keineBeeinträchtigung <strong>der</strong> Schweißverbindunggegenüber dem Grundwerkstoff;Festigkeiten und Bruchdehnungsind mit <strong>den</strong>en des Grundwerkstoffes41


300R mNicrofer 6025 HT(artgleich WIG-geschweißt))R m , R p 0.2 , MPa200100R p 0,2Nicrofer 6025 HT(Grundwerkstoff)0800 900 1000 1100 12001000 µmAbb. 58 – Querschliff durch eine mehrlagigeWIG-Verbindungsschweißung des WerkstoffesNicrofer 6025 HTPrüftemperatur, °CAbb. 59 – Warmfestigkeit des artgleich WIG-KD-geschweißten Nicrofer 6025 HTSchweißverbindungR p 0,2 R m A 5BruchlageMPa MPa %490 761 31 GWWIG-KD 486 752 33 GW486 750 27 GWWIG-HD492 630 16 SG488 721 21 SG458 762 32 GWElektro<strong>den</strong>schweißung 449 750 31 GW469 761 32 GW372 787 34 GWMIG 354 786 34 GW361 786 34 GWMAG– 735 – GW– 741 – GW430 775 28,5 SGUP 378 758 30,5 GW418 – 25,0 SGGW: GrundwerkstoffSG: Schweißgut42Tabelle 9 – Ergebnisse <strong>der</strong> Zerreißversuche bei Raumtemperatur


Zeitstandfestigkeit R m/10 4 ,MPa3025201510vergleichbar.5-18 %Nicrofer 6025 HT(artgleich WIG-geschweißt))800 9001000 1100 1200Untersuchungsergebnisse zurKorrosionsbeständigkeit <strong>der</strong> Schweißverbindungergaben gegenüber demGrundwerkstoff keine Beeinträchtigung,wie für die Oxidationsbeständigkeitbeispielhaft nachgewiesen(Abb. 61). Die drei Schliffbil<strong>der</strong> zei-Nicrofer 6025 HT(Grundwerkstoff)-16 %Temperatur, °CAbb. 60 – Vergleich <strong>der</strong> Zeitstandfestigkeiten des Grundwerkstoffes und <strong>der</strong>WIG-KD-geschweißten Verbindung-16 %-18 %gen Proben, die über einen Zeitraumvon 1008 h bei 1000 ˚C, 1100 ˚Cund 1200 ˚C in Luft geprüft wur<strong>den</strong>.Das Schweißgut ist in <strong>der</strong> linkenBildhälfte zu sehen.Zu beachten ist allerdings, daßUP-Schweißnähte aufgrund einerdeutlichen Aluminiumabreicherungim Schweißgut eine etwas schlechterezyklische Oxidationsbeständigkeitim Vergleich zum Grundwerkstoff aufweisen.Dies ist beispielhaft inAbb. 62 für Oxidationsversuche bei1100 ˚C und 1200 ˚C dargestellt 46) .Verarbeitung undWärmebehandlungNickelbasislegierungen könnenebenso wie Kohlenstoffstahl durchWalzen, Drücken, Tiefziehen undBiegen kaltverformt wer<strong>den</strong>.Aufgrund <strong>der</strong> hervorragen<strong>den</strong>Duktilität von Nickelbasislegierungensind hohe Umformgrade ohneZwischenglühung möglich. ÜbermäßigeKaltverformung kann jedochzu irreversiblen Gefüge- und Oberflächenschä<strong>den</strong>führen. Ist dies zubefürchten, muß häufiger zwischengeglühto<strong>der</strong> warmumgeformt wer<strong>den</strong>.Oberflächenschä<strong>den</strong>, sofern sienoch nicht nennenswerte Teile desQuerschnitts des Bauteils erfaßthaben, sollten durch Schleifen o<strong>der</strong>Polieren beseitigt wer<strong>den</strong>.Wichtig ist, daß die Werkstoffevor und während <strong>der</strong> Wärmebehandlungsauber und frei von jeglichenT = 1000 °C 100 µm T = 1100 °C 100 µm T = 1200 °C 100 µmAbb. 61 – Zyklisches Oxidationsverhalten von Grundwerkstoff, WEZ und Schweißgut<strong>der</strong> artgleich WIG-KD-geschweißten Verbindung43


Korrosionsgeschwindigkeit, mm/a0,2±0-0,2-0,4-0,6-0,2-1,01100 °C1200 °CGrundwerkstoffWIG-KD-/WIG-HD-SchweißungElektro<strong>den</strong>-SchweißungUTP 6225 AlUP-Schweißungmit FX 50-11Abb. 62 – Vergleich <strong>der</strong> zyklischen Oxidationsbeständigkeit verschie<strong>den</strong>er Schweißverbindungen imVergleich zum Grundwerkstoff Nicrofer 6025 HTBei starken Kaltumformungen sindZwischenglühungen nötig. Bei Kaltumformungüber 10 % ist eine erneuteLösungsglühung durchzuführen.WärmebehandlungDie Lösungsglühung erfolgt in<strong>der</strong> Regel bei Temperaturen von1200 bis 1100 ˚C. Zur Erzielungoptimaler Zeitstandfestigkeiten istbeschleunigt mit Wasser abzukühlen.Bei Dicken unter ca. 3 mm kann auchschnelle Luftabkühlung erfolgen. EinVoroxidieren an Luft o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Einsatzbereits bei <strong>der</strong> Auslieferung voroxidierterWerkstoffe kann zu deutlicherhöhter Korrosionsbeständigkeit führen.Bei je<strong>der</strong> Wärmebehandlungsind die vorgenannten Sauberkeitsfor<strong>der</strong>ungenzu beachten.44Verunreinigungen sind. Schwefel,Phosphor, Blei und an<strong>der</strong>e niedrigschmelzende Metalle können bei <strong>der</strong>Wärmebehandlung <strong>der</strong> Werkstoffezu Schädigungen führen. DerartigeVerunreinigungen sind auch inMarkierungs- und Temperaturanzeige-Farbeno<strong>der</strong> -stiften sowie inSchmierfetten, Ölen, Brennstoffenund <strong>der</strong>gleichen enthalten.Die Brennstoffe müssen einenmöglichst niedrigen Schwefelgehaltaufweisen. Erdgas sollte einen Anteilvon weniger als 0,1 Masse-% Schwefelenthalten. Heizöl mit einem Anteilvon max. 0,5 Masse-% Schwefel istebenfalls geeignet. Die Ofenatmosphäresoll neutral bis leicht oxidierendeingestellt wer<strong>den</strong> und darfnicht zwischen oxidierend und reduzierendwechseln. Die Werkstückedürfen nicht direkt von <strong>den</strong> Flammenbeaufschlagt wer<strong>den</strong>.WarmumformungDie Warmumformung <strong>der</strong> meisten<strong>Hochtemperaturwerkstoffe</strong> erfolgtim Temperaturbereich zwischen1200 und 900 ˚C mit anschließen<strong>der</strong>schneller Abkühlung in Wasser o<strong>der</strong>an Luft. Eine Wärmebehandlungnach <strong>der</strong> Warmumformung wird zurErzielung optimaler Eigenschaftenempfohlen. Zum Aufheizen sind dieWerkstücke in <strong>den</strong> bereits aufSollwert aufgeheizten Ofen einzulegen.KaltumformungDie meisten hochwarmfestenWerkstoffe weisen eine höhere Kaltverfestigungals austenitische nichtrostendeStähle auf, was bei <strong>der</strong> Wahl<strong>der</strong> Umformparameter zu berücksichtigenist. Das Werkstück soll im lösungsgeglühtenZustand vorliegen.Entzun<strong>der</strong>n<strong>Hochtemperaturwerkstoffe</strong> bauenim Betrieb schützende Oxidschichtenauf. Daher sollte dieNotwendigkeit des Entzun<strong>der</strong>ns geprüftwer<strong>den</strong>. Oxide <strong>der</strong> meistenhochwarmfesten und hitzebeständigenWerkstoffe haften im Vergleichzu nichtrosten<strong>den</strong> Stählen fester.Schleifen mit sehr feinen Schleifbän<strong>der</strong>no<strong>der</strong> -scheiben wird empfohlen.Falls gebeizt wer<strong>den</strong> muß, sinddie Beizzeiten - wie bei allen <strong>Hochtemperaturwerkstoffe</strong>n- kurz zu halten.Vor dem Beizen in Salpeter-Flußsäure-Gemischenmüssen die Oxidschichtendurch Strahlen o<strong>der</strong> feinesSchleifen zerstört o<strong>der</strong> in Salzschmelzenvorbehandelt wer<strong>den</strong>. Da Warmumformung-und Wärmebehandlungstemperaturenfür je<strong>den</strong> Werkstoffunterschiedlich sind, sollte immer auf


45SS3214035PHKobaltbasislegierungen3017-7Eisenbasislegierungenalloy 25N 155A 286alloy 188TD NiTD NiCrMAR M 302alloy 722 (W)WASPALLOYalloy 706alloy 601alloy 600alloy Xalloy 625alloy 718X-40 (HS 31)alloy 901M252SELSEL 15UDIMET500UDIMETRENÉ 77RENÉ 63RENÉ 80RENÉ 100RENÉ 41RENÉ 85RENÉ 95AF 2-10A(ASTROLOY)700NickelbasislegierungenAbb. 63 – Bearbeitungsraten von einigen Superlegierungen und Referenzwerkstoffen. Der Index 100 bezieht sich auf30 min Lebensdauer (≅ 0,381 mm Abtrag) des Karbidwerkzeuges bei einem Weg von 244 m/min bei B 1112 47)45


das entsprechende Werkstoffdatenblatt <strong>der</strong> <strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong>zurückgegriffen wer<strong>den</strong>.VerfahrenMetallabtragsrate, cm 3 /minSpanende BearbeitbarkeitDie Bearbeitung von Teilen aus Nickelbasislegierungenist ein wichtiger Prozeß bei <strong>der</strong> Herstellung vonKomponenten und Baugruppen.Bei Turbinenscheiben machen bespielsweise dieBearbeitungskosten 90 % <strong>der</strong> Gesamtkosten aus. BeiOfenbauteilen liegt dieser Anteil deutlich niedriger, erkann bei geometrisch einfachen Bauteilen durch <strong>den</strong>Einsatz von großformatigen Blechen auf bis zu 10 %sinken.Daß Nickelbasislegierungen im Vergleich zum Stahleine aufwendigere Bearbeitbarkeit erfor<strong>der</strong>n, ist eininhärentes Werkstoffmerkmal, welches gerade Legierungenmit hoher Hochtemperaturfestigkeit zu eigen ist. Soliegen beispielsweise Schnittgeschwindigkeit und Werkzeuglebensdauerbei Nickelbasislegierungen - verglichenmit Stählen - um das 5- bis 10-fache niedriger (Abb. 63).Die üblichen Bearbeitungsvorgänge sind:• Drehen• Richten und Biegen• Anbohren• Hobeln und Fräsen• Bohren• Gewindeschnei<strong>den</strong>• NutenziehenzunehmendeSchwierigkeit bei<strong>der</strong> BearbeitungDrehen 50Fräsen 50Schleifen 200Elektrochemische Bearbeitung(ECM)16Funkenerosive Bearbeitung(EDM)1,6Laserstrahl-Bearbeitung(LBM)0,005Tabelle 10 – Typische Abtragungsraten von konventionellen und Son<strong>der</strong>-Bearbeitungsverfahren• Möglichst viel Material an <strong>der</strong> Nase von Schruppstählenbelassen.• Reichliche Schneidölzufuhr (schwefelfrei).• Im Vergleich zu Stählen deutlich heruntergesetzteSchnittgeschwindigkeit; eher eine größere als zu kleineSchnittiefe, um Kaltverfestigungen zu vermei<strong>den</strong>.• Größtmöglicher Spanableitungsraum für Schneid- undBearbeitungswerkzeuge.Einzelheiten über einzusetzende Werkzeuge, Bearbeitungsparameteretc. sind <strong>der</strong> Broschüre „Verarbeitungshinweisefür hochlegierte Son<strong>der</strong>edelstähle undNickelbasislegierungen” zu entnehmen 48) . Diese kannüber das Technische Marketing bzw. die Anwendungstechnik<strong>der</strong> <strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> GmbH angefor<strong>der</strong>t wer<strong>den</strong>.Übliche Abtragungsraten bei konventionellen Verfahrenliegen zwischen 50 cm3/min und 200 cm3/min. InTabelle 10 sind typische Abtragungsraten von konventionellenSon<strong>der</strong>-Bearbeitungsverfahren aufgeführt.46Für ein erfolgreiches Zerspanen von Nickelbasislegierungensollten folgende Punkte beachtet wer<strong>den</strong>:• Maximale Steifheit von Werkzeug und Werkstücksowie ständige Scharfhaltung <strong>der</strong> Werkzeuge (glatteOberfläche und scharfe Kanten), um einen sauberenSchnitt zu gewährleisten.• Zur Abstützung <strong>der</strong> Schneidkante sollte <strong>der</strong> Keilwinkelnicht größer als nötig sein.


Mechanische AuslegunghochtemperaturbeanspruchterBauteileBei <strong>der</strong> Auslegung hochtemperaturbeanspruchterBauteile fühlt sich mancher Konstrukteur unbehaglich. Da beiRaumtemperatur o<strong>der</strong> mäßig erhöhten Temperaturen in <strong>der</strong>Regel nur mit einem zeitlich unverän<strong>der</strong>ten Werkstoffverhaltenzu rechnen ist, muß nun zusätzlich eine zeitabhängigeKriechverformung und/o<strong>der</strong> Dauerschwingbeanspruchungberücksichtigt wer<strong>den</strong>.Abb. 64 zeigt in schematischer Weise die einzelnenSchritte <strong>der</strong> Auslegungsprozedur eines hochtemperaturbeanspruchtenBauteils 49) . Nach Vorlage <strong>der</strong> Konstruktionszeichnung,<strong>der</strong> Angabe <strong>der</strong> einwirken<strong>den</strong> Kräfte, <strong>der</strong>Betriebstemperatur und -zeit, ist <strong>der</strong> vorliegende Belastungsfallzu definieren, d. h. es ist zu klären, ob dasBauteil nach:• Kurzzeitfestigkeit• Langzeitfestigkeit• Knickfestigkeit• Dauerschwingfestigkeitausgelegt wer<strong>den</strong> muß.Die Entscheidung, ob Kurzzeit- o<strong>der</strong> Langzeitwertefür die Berechnung zugrunde gelegt wer<strong>den</strong> müssen, kannDiagrammen - wie z. B. in Abb. 3 für Nicrofer 6025 HTdargestellt - entnommen wer<strong>den</strong>. Man erkennt deutlich,daß sich <strong>der</strong> Bereich <strong>der</strong> zulässigen Beanspruchung mitzunehmen<strong>der</strong> Belastungsdauer von R m zu R m/100.000 zuniedrigeren Spannungen erstreckt. Der Schnittpunkt <strong>der</strong>Langzeitfestigkeitskurve mit <strong>der</strong> Kurzzeitfestigkeit ergibtdie Grenztemperatur, ab <strong>der</strong> die Langzeitfestigkeitskennwerte<strong>der</strong> Werkstoffe zur Berechnung herangezogenwer<strong>den</strong> müssen. Im vorliegen<strong>den</strong> Fall liegt die Grenztemperaturbei ca. 600 ˚C. Ähnliche Diagramme gibt es auchfür die 1 %-Zeitdehngrenze für <strong>den</strong> Fall konstruktiv begrenzterAusdehnungen o<strong>der</strong> wenn aus Korrosionsgrün<strong>den</strong>auf die plastische Dehnung <strong>der</strong> Schutzschicht Rücksichtgenommen wer<strong>den</strong> muß.Für die Auslegung überwachungsbedürftiger Bauteile sindzusätzlich die folgen<strong>den</strong> Sicherheitsbeiwerte zu berücksichtigen49) :Kurzzeitfestigkeit: R p, R pls smit Sicherheitsbeiwert s = 1,5Konstruktionszeichnung,Betriebsbedingungen (T, t),Normen, Richtlinien,Spezifikationen o. ä.R msmit Sicherheitsbeiwert s = 3,5 fürunbehandelte und geschweißte TeileBelastungsfallmax. Beanspruchung,BeanspruchbarkeitBetriebssicherheit•Beanspruchungssicherheit•Temperatursicherheit•ZeitsicherheitAbb. 64 – Schematische Darstellung <strong>der</strong> Vorgehensweise bei <strong>der</strong>Auslegung hochtemperaturbeanspruchter BauteileLangzeitfestigkeit: R pl/tsmit Sicherheitsbeiwert s = 1,0R m/tsmit Sicherheitsbeiwert s = 1,5Für die Auslegung des Bauteils ist dann jeweils nur dieniedrigste gemäß <strong>den</strong> vorgenannten Kriterien ermittelteBeanspruchung anzusetzen.Für die Berechnung z. B. des einachsigen Spannungszustandeswird in <strong>der</strong> Regel nach <strong>den</strong> Gleichungen 1 - 2vorgegangen 50) :σ γ = F· cos γ/s`= σ· cos 2 γ Gl. 1τγ = F· sin γ/s`= 1 · σ· sin 2 γ Gl. 2247


48σ γ und τ γ sind die unter dem Winkel γ zur Senkrechtenangreifende Normal- bzw. Schubspannung.Für die Berechnung des Sicherheitsfaktor (V) in Gl. 3GrenzspannungV == σ B >1,0 Gl. 3Größte auftretende Spannung σ max.wird für die Grenzspannung die jeweils gültige und zutreffendeZeitstandfestigkeit R m/t angenommen, um demzeitabhängigen Festigkeitsverhalten <strong>der</strong> <strong>Hochtemperaturwerkstoffe</strong>ausreichend Rechnung zu tragen.Für die Berechnung von Bauteilen auf Biegung kannebenso wie bei Raumtemperatur o<strong>der</strong> nur mäßig erhöhtenTemperaturen von Gleichung 4 ausgegangen wer<strong>den</strong>:σ = M BWGl. 4In Gleichung 4 ist σ die resultierende Spannung, M B dasBiegemoment und W das Wi<strong>der</strong>standsmoment.In diese Berechnung fließt damit auch die Lastverteilungund die Einspannung ein. So kann z. B. für einen frei aufliegen<strong>den</strong>Träger mit symmetrischer Belastung das maximaleBiegemoment nach Gleichung 5 angesetzt wer<strong>den</strong>:M = M Bmax. = 1 · F· I Gl. 52In Gleichung 5 ist F die Kraft und I die Länge des Balkens.Die Bauteilgeometrie fließt über das Wi<strong>der</strong>standsmomentin die Berechnung mit ein. So berechnet sich z. B. für eindünnwandiges Rohr das Wi<strong>der</strong>standsmoment nach Gl. 6:I~ π · s · rW =2 Gl. 6r+ s 2In Gleichung 6 sind s die Wanddicke und r <strong>der</strong> Radiusdes Rohres.Die Optimierung von Bauteilen auf hohe Wi<strong>der</strong>standsmomenteo<strong>der</strong> Trägheitsmomente kann in Einzelfällen zueiner zusätzlichen Beanspruchung durch Knickung führen.Die Knickung ist konstruktiv immer dann zu berücksichtigen,wenn für schlanke Bauteile mit dünnen Wandstärkennach <strong>den</strong> Gleichungen 7 - 8 gilt:σ K > σ B Gl. 7σ K > σ max. Gl. 8mit σ B = Grenzspannung und σ max =größte auftretendeSpannung. Die Knickspannung wird für <strong>den</strong> Fall <strong>der</strong> elastischenKnickung nach <strong>der</strong> Eulerschen Knickformel(Gleichung 9) berechnet 50) :F= σ 2 · E · l/s 2 Gl. 9Hieraus leitet sich die Knickspannung als Euler-Hyperbelnach Gleichung 10 ab 50) :σ K = F = σ2 · E · l/s σ 2 · E =A A 2 λ 2Gl.10In <strong>den</strong> Gleichungen 9 und 10 bedeuten F die Kraft, E <strong>den</strong>E-Modul, I das Trägheitsmoment, s die freie Knicklängeund A die Fläche.Der in Abb. 65 eingetragene Grenzwert, <strong>der</strong> <strong>den</strong> unelastischenvom elastischen Bereich trennt, liegt für Stahlbzw. Nickellegierungen bei:λ 0 (Stahl) = π · 215.000/230 ~ 96λ 0 (Nickellegierung) = π · 207.000/350 ~ 76Nickelbasislegierungen können also aufgrund des deutlichniedrigeren λ 0 -Wertes deutlich höhere Knickspannungenertragen, bevor <strong>der</strong> Übergang elastisch/plastisch erreichtwird.Neben statischen Bauteilen sind häufig rotierendeKomponenten - z. B. Rollen in Öfen - mechanisch auszulegen.Fast ausschließlich wird auch hier nach Zeitstandfestigkeitausgelegt, da entwe<strong>der</strong> keine werkstoff- undbeanspruchungsspezifischen Dauerschwingfestigkeitswerteverfügbar sind o<strong>der</strong> eine konservative Auslegung für <strong>den</strong>Fall des Rollenstillstandes bei Betriebstemperatur für nötiggehalten wird. Ist vom Betriebsablauf gesichert, daß kein


Knickspannung σ k, N/mm 2500400300σαP200100λ 000 25 50 75 100 125 150 175 200unelastischer elastischer BereichSchlankheitsgrad λAbb. 65 – Euler-HyperbelRollenstillstand auftreten kann o<strong>der</strong>zumindest die Zeit des Rollenstillstandesauf wenige Minuten beschränktwer<strong>den</strong> kann, ist es möglich, diewesentlich höhere Dauerschwingfestigkeitσ W für die Berechnung zugrundezu legen. Abb. 8 zeigt für <strong>den</strong> WerkstoffNicrofer 6025 HT bei 1100 ˚Ceinen Vergleich <strong>der</strong> Zeitstandfestigkeitmit <strong>der</strong> Dauerschwingfestigkeit für dieGrenzlastspielzahl n =1·10 6 Wechselim Frequenzbereich von 0,3 - 3,0 Hz.Häufig sind Betriebsbedingungenund hier insbeson<strong>der</strong>e die Temperaturennicht so homogen, daß fürdie Berechnung von einem einheitlichenTemperatur- bzw. Belastungshorizontausgegangen wer<strong>den</strong> kann.Auch die Auslegung eines Bauteilsnach <strong>den</strong> höchsten zu erwarten<strong>den</strong>Beanspruchung, N/mm 25210 25210 1 521Temperaturkollektivtm i°C550600650σ Betr.70075080085090095010 0 10 1 10 2 10 3 10 4 10 5 10 6Zeit, hBetriebstemperatur, °C100090080070010 1 10 2 2 • 10 1Betriebsdauer t Betr. , h5 • 10 2Σ = 630 hi T(°C) t Betr.i t mi Di=t Betr.i /t mi1 950 10 1 5·10 1 0,22 900 2·10 1 5·10 2 0,13 850 5·10 2 1,5·10 3 0,34 800 10 2 10 4 0,01Dt max. = = 1 = 1,64 ∑Di = 0,61∑Di 0,61Das Temperaturprofil kann 1,64 mal ertragen wer<strong>den</strong>n∑ t Betr.i = D (Scha<strong>den</strong>ssumme) D = 1 nach Robinson, Tairai = 1 t miAbb. 66 – Lebensdauernachweis auf <strong>der</strong> Basis eines angenommenen Temperaturkollektivs und <strong>der</strong>Zeitbruchkurven von Nicrofer 6023 H für <strong>den</strong> Temperaturbereich 550 - 950 °C 49)49


Temperaturen bzw. Belastungen würdezu einer unwirtschaftlichen Überdimensionierungdes Bauteils führen.Hier hilft z. B. die Scha<strong>den</strong>sakkumulationshypothesevon Robinson 51)und Taira 52) , die von <strong>der</strong> einfachenVorstellung ausgeht, daß die Schädigungzwischen Beanspruchungsbeginnund zulässiger Bauteilverformungbzw. Bauteilbruch linear verläuft undbei <strong>der</strong> Scha<strong>den</strong>ssumme D =1 Versagenzu erwarten ist. Die Abb. 66+67zeigen am Beispiel eines mit 30N/mm 2 im Temperaturbereich von800 - 950 ˚C belasteten Werkstoffesdie Lebensdauerberechnung nach<strong>der</strong> Lebensdaueranteilregel von Robinsonund Taira 49) .180Betriebsdauer: 10000 h180Betriebsdauer: 100 000 h160140R m3,5R p1/10000 R m/100001,5160140R m3,5R p1/100000R m/1000001,5Beanspruchung, N/mm 21201008060R p 0,21,5Bereich zulässigerBeanspruchungBeanspruchung, N/mm 21201008060R p 0,21,5Bereich zulässigerBeanspruchung404020550 °C00 200 400 600 800 1000Temperatur, °C20510 °C00 200 400 600 800 1000Temperatur, °C50Abb. 67 – Zulässige Beanspruchung für überwachungsbedürftige Anlagen aus Nicrofer 7216 H 49)


Normen, Richtlinienund SpezifikationenDie folgen<strong>den</strong> Normen, Richtlinien und Spezifikationenkönnen natürlich aufgrund des Umfangs an verfügbarenUnterlagen nur einen Ausschnitt des gesamtenSpektrums darstellen. Für je<strong>den</strong> Einzelfall ist geson<strong>der</strong>t zuprüfen, welche Normen, Richtlinien, Spezifikationen undPrüfzeugnisse Anwendung fin<strong>den</strong> müssen.TÜVIS-Prüfgrundlagen für Dampfkessel, Bd. 1,Stand nach dem 56. Än<strong>der</strong>ungsdienst, Dez. 1994- Teilsammlung A: Verordnungen- Teilsammlung B: Aufbau und Anwendung (TRD 001)- Teilsammlung B2: Übersicht über das AD-Regelwerk- Teilsammlung E: Festigkeitsberechnungen(TRD 300 - 320) z. B. für TRD 300 mit <strong>den</strong>AD-Merkblättern B0 - B13, N1 - N4 und S1 - S3/4TÜVIS-Prüfgrundlagen für Druckbehälter, Bd. 2,Ausgabe Juli 1980 in <strong>der</strong> Fassung vom Februar 1989- TRD 100: Werkstoffemit <strong>den</strong> AD-Merkblättern W0 - W13 und N1 - N4TÜVIS-Prüfgrundlagen für Druckgasanlagen, Bd. 1, Standnach dem 46. Än<strong>der</strong>ungsdienst, August 1994- TG - Technische Grundsätze- Beschlüsse des Deutschen Druckgasausschusses- Beschlüsse des Deutschen Druckbehälterausschusses- VdTÜV-MerkblätterDIN-Normen (allg.)- z. B. Nicrofer 3220 H (1.4958):17.460 (Bleche, Stangen)17.459 (Rohre)- o<strong>der</strong> Nicrofer 6023 H (2.4851):17.742/17.750 (Bleche)17.742/17.751 (Rohre)17.742/17.752 (Stangen)Die DIN-Normen beinhalten die Werkstoffanalyse, mechanischeEigenschaften, Wärmebehandlung, Schweißzusätzeund Prüfbedingungen.DIN-Normen (spez.)z. B. die DIN 65236 für Drähte und Stahl, Nickel- undKobaltlegierungen für die Luft- und Raumfahrt (TechnischeLieferbedingungen).Spezifikation nationaler Abnahmegesellschaften- z. B. Stoomwezen (Nie<strong>der</strong>lande), ANC (Italien)Klassifikationsgesellschaften- z. B. Germanischer Lloyd, Lloyds Reg. Of Shipping,Norske VeritasKun<strong>den</strong>spezifikationenz. B. häufig in <strong>der</strong> Luft- und Raumfahrt (Rolls Royce, MTU)Stahleisen-Liste / Prüfblätter / Werkstoffblätter- Zuordnung <strong>der</strong> Analyse zur Werkstoff-Nr.StahlschlüsselUnverbindliche Analysen entsprechend <strong>der</strong> Werkstoff-Nr.Hochtemperaturwerkstroffe unterliegen zur Zeit nochkeiner separaten Normung o<strong>der</strong> speziellen Richtlinien undSpezifikationen. Darum muß sich <strong>der</strong> Konstrukteur jeweilsanwendungs- bzw. werkstoffspezifisch um entsprechendeRegelwerte bemühen.51


Einsatzgebiete hochwarmfesterWerkstoffe im <strong>Anlagenbau</strong>Aufgrund <strong>der</strong> Vielfalt vorhan<strong>den</strong>er Anwendungenkann hier nur ein kurzer Abriß existieren<strong>der</strong> Einsatzgebietegegeben wer<strong>den</strong>, wobei Anlagen und Komponentennach dem vorliegen<strong>den</strong> Korrosionsmedium geordnet sind,soweit sich dies so vereinfachend darstellen ließ 44), 53)-56) .Oxidation- Wärmetauscher für die Aufwärmung von Stahl(T=1200 ˚C)- Keramikbrennöfen und Ofeninnenteile (T


Nitrierung- Ammoniakspaltanlagen (T


BrennhaubenNicrofer 3220 H - Brennhauben, wie in Abb. 69 gezeigt,wer<strong>den</strong> bei <strong>der</strong> Abfackelung von Erdgas eingesetzt.HaubenöfenAbb. 70 zeigt eine gasbeheizte Hochkonvektions-Haubenofenanlage <strong>der</strong> Firma EBNER-Industrieofenbau inLinz/Österreich zum Blankglühen von Drahtringen ausNickelbasislegierungen. Da Temperaturen von über1100° C erreicht wer<strong>den</strong> und das bei Glühzeiten, diemehrere Stun<strong>den</strong> dauern können, ist eine hoheWarmfestigkeit <strong>der</strong> Gestelle erfor<strong>der</strong>lich. Darüber hinausist auch ein gutes Thermoschockverhalten wegen <strong>der</strong>Abkühlung <strong>der</strong> Drahtbunde im Wasserbecken gefor<strong>der</strong>t.Abb. 72 – Muffel eines Blankglühofens aus Nicrofer 6025 HTSchutzgasglühenAbb. 71 zeigt einen 12-strängigen kontinuierlich arbeiten<strong>den</strong>Schutzgasglühofen für Feindraht. Die Schutzgaseinspeisungin die Rohre erfolgt häufig in <strong>der</strong>Ofenmitte. Bei <strong>den</strong> Schutzgasen handelt es sich in <strong>der</strong>Regel um Wasserstoff o<strong>der</strong> Wasserstoff/Stickstoffgemische.Aus diesem Grund wird heute noch häufig <strong>der</strong>Werkstoff Nicrofer 7216 H eingesetzt.DurchlaufofenAbb. 72 zeigt die Muffel eines Blankglühofens ausNicrofer 6025 HT für das kontinuierliche Glühen vonStahlband. Diese hängende Muffel ist bei Temperaturenbis zu 1180 ˚C in Betrieb. Die Muffelaußenseite liegt imBrennerbereich.Ofenrollen für DurchlauföfenAbb. 73 zeigt eine vollmetallische Ofenrolle aus Nicrofer6025 HT. Diese Rolle ist nach fünf Jahren immer noch ineinem bis 1220 ˚C an Luft arbeiten<strong>den</strong> Durchlaufglühofenim Einsatz.VentilatorenDer Werkstoff Nicrofer 3220 H wird vor allem wegen seinergegenüber hitzebeständigem Edelstahl höherenKriechfestigkeitseigenschaften im Industrieofenbau eingesetzt,z. B. als Konstruktionswerkstoff für Ofenventilatoren(Abb. 74).54Abb. 73 – Vollmetallische Ofenrolle aus Nicrofer 6025 HTTrommelöfen/ DrehrohreAbb. 75 zeigt das Drehrohr eines Trommelofens. Gefor-


Abb. 75 – Drehrohreines Trommelofens<strong>der</strong>t ist hier aufgrund <strong>der</strong> großen freitragen<strong>den</strong> Längeeine hohe Warmfestigkeit. Die äußere Beheizung erfor<strong>der</strong>teine gute Oxidations- und Aufkohlungsbeständigkeitauf <strong>der</strong> Rohraußenseite, während das Rohrinnere - entsprechenddem jeweiligen Einsatzgebiet - unterschiedlichstenBeanspruchungen ausgesetzt sein kann.Öl- und GasbrennerFortschrittliche Heizkessel mit Nie<strong>der</strong>temperatur- o<strong>der</strong>Brennwerttechnik sparen bis zu 40 % Energie und verursachenentsprechend weniger Schadstoffe. Neuentwickelte,technisch ausgereifte Öl- und Gasbrenner, wie<strong>der</strong> RotriX-Ölbrenner und <strong>der</strong> MatriX-Gasbrenner <strong>der</strong>Viessmann Werke GmbH & Co, Allendorf, reduzierenzusätzlich die Stickoxid-Emissionen und tragen zurVerbesserung <strong>der</strong> Luftqualität bei. Nicrofer 45 TM undNicrofer 6025 HT wer<strong>den</strong> <strong>der</strong>zeit für diese Anwendungszweckeeingesetzt.Abb. 76 – RotriX-ÖlbrennerAbb. 74 – Nicrofer 3220 H als Konstruktionswerkstoff für OfenventilatorenAbb. 77 – MatriX-Gasbrenner55


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<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> Vertriebsbüros, Nie<strong>der</strong>lassungen und VertretungenDeutschlandDeutschlandEuropaEuropaHauptverwaltung<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> GmbHPlettenberger Straße 2D-58791 WerdohlPostfach 1820D-58778 WerdohlTel.: (0 23 92) 55-0Fax: (0 23 92) 55-22 17http://www.kruppvdm.deLeitung Außenorganisationund Zentrale Vertriebskoordination<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> GmbHPlettenberger Straße 2D-58791 WerdohlPostfach 18 20D-58778 WerdohlTel.: (0 23 92) 55-25 01Fax: (0 23 92) 55-25 96Berlin<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> GmbHWittestraße 49D-13509 BerlinTel.: (030) 4 32 40 36Fax: (030) 4 35 29 68Dres<strong>den</strong><strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> GmbHOskar-Rö<strong>der</strong>-Straße 3D-01237 Dres<strong>den</strong>Tel.: (03 51) 2 52 28 06Fax: (03 51) 2 52 28 07München<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> GmbHBrienner Straße 44D-80333 MünchenTel.: (089) 5 23 45 37Fax: (089) 54 29 09 94Stuttgart<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> GmbHAm Ostkai 15D-70327 StuttgartTel.: (07 11) 9 32 88-0(07 11) 9 32 88-36Fax: (07 11) 32 89 30Werdohl<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> GmbHPlettenberger Straße 2D-58791 WerdohlPostfach 18 20D-58778 WerdohlTel.: (0 23 92) 55-25 88Fax: (0 23 92) 55-25 26Belgien/LuxemburgS.A. <strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> Belgium N.V.Avenue du Champ de Mai,14 Bte 34Rési<strong>den</strong>ce SaturneB-1410 WaterlooTel.: (2) 3 54 29 00Fax: (2) 3 54 36 26Bulgarien<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> Austria GmbHSlavianska 38BG-1000 SofiaTel./Fax: (2) 88 37 58DänemarkCarl A. Plesner A/SP.O. Box 119Klintehøj Vænge 6DK-3460 BirkerødTel.: (45) 81 96 00Fax: (45) 81 96 22FinnlandOy Cronimo AbKiitoradantie 7FIN-01530 VantaaTel.: (9) 87 01 190Fax: (9) 87 02 217ab Dezember ’99Oy Cronimo AbKarhutie 6FIN-01900 NurmijärviTel.: (9) 27 64 210Fax: (9) 27 64 21 50Frankreich<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> Sarl30 Bd BelleriveF-92566 Rueil Malmaison CedexTel.: (1) 41 39 04 20Fax: (1) 47 16 78 20(1) 47 16 78 14GriechenlandInterog Ltd.P.O. Box 650608, Pambouki Str.GR-15410 Psychico (Athens)Tel.: (1) 6 72 67 11(1) 6 72 67 15Fax: (1) 6 71 12 74Großbritannien, Irland<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> U.K. Ltd.<strong>VDM</strong> House111, Hare LaneClaygate-Esher, Surrey,KT10 OQYTel.: (13 72) 46 71 37Fax: (13 72) 46 63 88GUS-Staaten<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> Austria GmbHKrasnopresnenskaja nab 12Internationales Handelszentrum(CMT)Office 1209123610 MoskauTel.: (502) 258 2074Fax: (502) 258 2076Italien<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> Italia S.R.L.Via Milanese 20I-20099 Sesto S.G. (Mi)Tel.: (02) 26 25 12 50Fax: (02) 26 25 14 56Bosnien, Kroatienund Slowenien<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> Austria GmbHZajceva 44a, PredstavnistvoHR-10000 ZagrebTel.: (51) 243 1334Fax: (51) 243 1333Nie<strong>der</strong>lande<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> Ne<strong>der</strong>land B.V.Stationsweg 4NL-3311 JW DordrechtP.O. Box 750NL-3300 AT DordrechtTel.: (78) 6 31 69 66Fax: (78) 6 31 58 57NorwegenA/S Stavanger RørhandelGamle Forusvei 53P.O. Box 184N-4033 ForusTel.: (51) 81 85 00Fax: (51) 81 86 00Österreich/Osteuropa<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> Austria GmbHTenschertstraße 3A-1230 WienTel.: (1) 6 15 06 00Fax: (1) 6 15 36 00Polen<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> Austria GmbHRzeznicza 13/15PL-30530 KrakowTel.: (12) 429 32 62Fax: (12) 429 33 43Portugal<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> IBERICACalvet, 30-32,2. o , 1. aE-08021 BarcelonaTel.: (93) 2 00 90 11Fax: (93) 2 00 22 5459


EuropaNordamerikaSüdamerikaAfrikaRumänien<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> Austria GmbHStr. Popa Savu Nr. 74R-71262 Bucuresti 1Tel.: (1) 2 22 75 55Fax: (1) 2 22 28 63Schwe<strong>den</strong>ESMA ABDomnarvsgatan 8P.O. Box 8027S-16308 SpangaTel.: (8) 47 44 200Fax: (8) 47 44 260Schweiz<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> (Schweiz) AGLange Gasse 90P.O. BoxCH-4002 BaselTel.: (61) 2 05 84 88Fax: (61) 2 05 84 15Spanien<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> IBERICACalvet, 30-32,2. o , 1. aE-08021 BarcelonaTel.: (93) 2 00 90 11Fax: (93) 2 00 22 54Tschechische Republik,Slowakei<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> Austria GmbHNejedleho 9CZ-63800 BrnoTel.: (5) 45 22 23 40Fax: (5) 45 22 23 40TürkeiAkkurt A.S.Ahmediye KöyüTR-34904 Cekmece-IstanbulP.K. 140TR-34711 Bakirköy-IstanbulTel.: (2 12) 8 87 14 15-17Fax: (2 12) 8 87 10 79Kanada<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> Canada Ltd.11 Allstate ParkwaySuite 203Markham, Ontario L3R 9T8Tel.: (9 05) 4 77-20 64Fax: (9 05) 4 77-28 17USA<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> Technologies Corp.10 Sylvan WayParsippany, NJ 07054Tel.: (9 73) 2 67-85 45Fax: (9 73) 2 92-49 19Mexiko<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> de MéxicoBulevard Manuel AvilaCamacho No. 80 PH-ACol. Lomas de Sotelo-El ParqueNaucalpan de Juarez,Edo. de MéxicoC.P. 53390 MéxicoTel.: (5) 5 57 14 71Fax: (5) 5 57 14 76ArgentinienWalvoss S.R.L.Humberto 1 o 1333RA-1103 Buenos AiresTel.: (1) 3 04 87 70Fax: (1) 3 05 06 91BrasilienThyssen Acos Especiais Ltd.Rua da Mooca, no. 1615/1637CEP 03103-003, Sao Paulo-SPTel.: (11) 60 96-79 77Fax: (11) 60 96-73 91ChileThyssen Aceros y Servicios S.A.San EugenioP.O. Box Casilla 3097Correo CentralSantiagoTel.: (2) 2 39 22 34Fax: (2) 2 39 23 46EcuadorImportadora Schiller Cia. Ltda.Toledo 1328 y CoruñaQuitoTel.: (2) 542 662Fax: (2) 562 891KolumbienHERGUT Ltda.CRA 43 A No.1Sur 1, Oficina No. 208MedellinTel.: (4) 266-1737(4) 266-1757Fax: (4) 268-6192PeruAMSET E.I.R.L.José Maria Eguren(Chumbiongo) 107Dpto. 302Miraflores (Lima 18)Tel.: (1) 440 4953Fax: (1) 442 1233UruguayFierro Vignoli S.A.Av. Uruguay 1274/76MontevideoTel.: (2) 91 45 60Fax: (2) 92 12 30ÄgyptenOSAB TradeDr. O. Abbas6, El Nil El Abiad St.Lebanon SquareGizaKairoTel.: (2) 3 03 51 46Fax: (2) 3 46 08 00Samir L.W. El AyoubiP.O. Box Maadi 191House 30, Street 11Maadi-CairoTel.: (2) 3 50-21 12Fax: (2) 3 78 31 15Südafrika<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> TechnologyS.A. (Pty.) Ltd.P.O. Box 84Wendywood 2144Tel.: (11) 4 44-36 20Fax: (11) 4 44-39 50Mittlerer OstenIslamische Republik Iran<strong>Krupp</strong> Iran Ltd.P.O. Box 141 55-1979Ostad Motahari 36815698 TeheranTel.: (21) 890 3706Fax: (21) 890 3706IsraelMiddle East Metals Ltd.1, Korazin St.P.O. Box 870Givatayim 53583Tel.: (3) 5 71 53 74Fax: (3) 5 71 53 71JordanienInternational TechnicalConstruction CompanyP.O. Box 95 02 79AmmanTel.: (6) 60 49 63Fax: (6) 67 70 69VenezuelaGunz S.R.L.Apartado 1382Esq. Tienda HondaEdif. Carvallo, Piso 1Caracas 1010ATel.: (2) 81-11 01Fax: (2) 83-60-0260


IndienAsienAsienAustralienVariety (Agents) Private Ltd.301, Kakad Chambers132, Dr. Annie Besant RoadWorli, Bombay-400 018Tel.: (22) 4 93-60 99/-2691Fax: (22) 4 95 05 78Variety (Agents) Private Ltd.Gee Gee Plaza1, Wheatcrofts RoadNungambakkamMadras-600 034Tel.: (44) 8 27 45 94Fax: (44) 8 25 18 10Variety (Agents) Private Ltd.205-206, Sethi Bhavan7, Rajendra PlaceNew Delhi-110 008Tel.: (11) 5 73 91 25Fax: (11) 5 75 41 84Variety (Agents) Private Ltd.7C, Everest46C, Chowringhee RoadCalcutta-700 071Tel.: (33) 2 82 47 00Fax: (33) 2 82 73 72Variety (Agents) Private Ltd.907, RatnaRaghava-Ratna Towers,Chirag Ali LaneHy<strong>der</strong>abad-500 001Tel.: (40) 20 18 53Fax: (40) 20 11 38Japan<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> Japan KK.2nd Floor,Ochanomizu Itoh Bldg.3-3, Kanda-SurugadaiChiyoda-KuTokyo 101-0062Tel.: (3) 32 95-45 91Fax: (3) 32 95-45 94Korea<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> Korea Co., Ltd.Room 502, Dong Nam Bldg.997-11 Daechi 3-Dong,Kangnam-KuSeoulTel.: (2) 566-2234Fax: (2) 552-6320PhilippinienMesco Inc.P. O. Box 1688 MCPO1256 Makati CityTel.: (2) 631-1775Fax: (2) 631-4028Singapur/Malaysia/Indonesien/Philippinien/Thailand/Taiwan/Hongkong<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> Hongkong Ltd.Unit 1301, 13th Floor,Fook Lee Commercial CentreTown PlaceNo 33 Lockhart RoadWanchai, Volksrepublik ChinaTel.: 25 27 20 08Fax: 25 27 20 45Singapur/MalaysiaLeong Jin Corporation Pte. Ltd.No. 11, Benoi CrescentJurong Industrial EstateSingapore 2262Tel.: 2 66 11 32Fax: 2 66 15 22TaiwanBlue Bridge Industrial(Taiwan) Corp.1st Fl. No. 37, Lane 96Chung Shan N. Rd., Sec. 2TaipeiTel.: (2) 25 65 13 06Fax: (2) 25 31 10 82Transcrystal AlloyIndustrial Corp.10F-1, No. 76, Sec. 3,Roosevelt RoadTaipeiTel.: (2) 23 67-88 11Fax: (2) 23 68-54 75ThailandAlloy Metal Co. Ltd.5/16 Centurian ParkSoi Aree Tai 5Phaholyothin Rd.Samsennai, PhayathaiBangkok 10400Tel.: (2) 619 6112-4Fax: (2) 619 6115Volksrepublik China/HongkongFried. <strong>Krupp</strong> AG Hoesch <strong>Krupp</strong>PR China Representative Office22/F. Office No. 2-3CITIC International Bldg.19, Jianguomenwai Da JieBeijing 100004Tel.: (10) 65 00 46 18Fax: (10) 65 00 34 66<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> Australia Pty. Ltd.724 Springvale RoadMulgrave, Vic., 3170Tel.: (3) 95 61-13 11Fax: (3) 95 61 44 65<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> Australia Pty. Ltd.Level 3, Endeavour House32, Endeavour RoadHillarys PerthWest Australia 6025Tel.: (8) 9401 2933Fax: (8) 9401 2966Fordley Development Ltd.Room 705-707Yu Sung Boon Bldg.107-111 Des Voeux Rd. CentralHong KongTel.: 25 41 43 18Fax: 28 54 19 1661


<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> Lagerhalter und DistributorenEuropaDeutschlandF. W. Hempel & Co.Erze und Metalle (GmbH & Co.)Leopoldstraße 16D-40211 DüsseldorfTel.: (2 11) 1 68 06-0Fax: (2 11) 1 68 06-74FrankreichJacquetB. P. 61Rue de BourgogneF-69802 St. Priest CedexTel.: 4 72 23 23 23Fax: 4 72 23 23 00GroßbritannienPhilip Cornes & Co. LtdLanner Building, Clews RoadRedditch, Worcestershire B98 7STTel.: (15 27) 55 50 00Fax: (15 27) 54 70 00ItalienChun & Vollerin S.R.L.Via Veneto 7I-20094 Buccinasco (Milano)Tel.: (2) 48 84 21 60Fax: (2) 488 26 97NorwegenA/S Stavanger RørhandelGamle Forusvei 53P.O. Box 184N-4033 ForusTel.: (51) 81 85 00Fax: (51) 81 86 00Sverdrup HanssenKvitsøygt. 95N-4014 StavangerTel.: (4) 89 18 00Fax: (4) 89 18 18NordamerikaUSABlechCorrosion MaterialsP.O. Box 6662262 Groom RoadBaker, LA 70714Tel.: (225) 775-3675Fax: (225) 778-6452RASCO(Reynolds Aluminum Supply Co.)P.O. Box 26885Richmond, VA 23261Tel.: (804) 281-2000Fax: (804) 281-4059Rolled AlloysP.O. Box 310125, West Stern RoadTemperance, MI 48182Tel.: (734) 847-0561Fax: (734) 847-0270BandEd Fagan, Inc.769 Susquehanna Ave.Franklin Lakes, NJ 07417Tel.: (201) 891-4003Fax: (201) 891-3207Stangen und KnüppelCorrosion MaterialsP.O. Box 6662262 Groom RoadBaker, LA 70714Tel.: (225) 775-3675Fax: (225) 778-6452The Tri<strong>den</strong>t Company405 North Plano RoadRichardson, TX 75080-3900Tel.: (972) 231-5176Fax: (972) 437-6569AfrikaSüdafrika<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> Technology S.A. (Pty.) Ltd.40, Desmond StreetKramerville 2148Tel.: (11) 444-36 20Fax: (11) 444-39 50Mittlerer OstenIsraelSCOPEMetal Trading & Technical Services Ltd.P.O. Box 3BNE AYISHPARK REEM (MIZVA), 79845Tel.: (8) 34 99 43Fax: (8) 34 94 02Australien<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> Australia Pty. Ltd.724 Springvale RoadMulgrave, Vic. 3170Tel.: (3) 95 61-13 11Fax: (3) 95 61 44 6562


TochterunternehmenUSAPrecision RolledProducts, Inc.Corporate Office14255 Mt. Bismark StreetP.O. Box 60010Reno, Nevada 89506, USATel.: (775) 972 02 72Fax: (775) 972 43 68Precision RolledProducts, Inc.306 Columbia RoadFlorham Park, N.J. 07932Tel.: (201) 822 91 00Fax: (201) 822 09 32Lieferprogramm:Blöcke, Brammen, Knüppel und Stangenaus hochwarmfesten Nickel- und Kobaltbasislegierungen,Titan und Edelstahl alsFlach-, Rund- und Profilmaterial.Werke:Reno, Nevada - StangenfertigungFlorham Park, N.J. - Schmelzwerkund Knüppelfertigung63


Impressum<strong>VDM</strong> Report Nr. 25<strong>Hochtemperaturwerkstoffe</strong><strong>der</strong> <strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> für <strong>den</strong><strong>Anlagenbau</strong>Herausgeber<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> GmbHPlettenberger Strasse 2D-58791 WerdohlPostfach 1820D-58778 WerdohlBundesrepublik DeutschlandTelefon: (0 23 92) 55-0Telefax: (0 23 92) 55-22 17Internet http://www.kruppvdm.deDie Informationen in dieserBroschüre beruhen auf Ergebnissenunserer Forschung und Entwicklungbei Drucklegung. Än<strong>der</strong>ungen behaltenwir uns vor.Die Informationen in dieserBroschüre erfolgen nach bestemWissen, jedoch ohne Haftung unsererseitsund enthalten keine Zusicherungbestimmter Eigenschaften. Lediglich imAuftragsfall haften wir nach <strong>den</strong>Kaufbedingungen, insbeson<strong>der</strong>e unserenAllgemeinen Verkaufsbedingungen.September 199964


<strong>Krupp</strong> <strong>VDM</strong> GmbHPostfach 1820D-58778 WerdohlTelefon (0 23 92) 55-0Telefax (0 23 92) 55-22 17Internet http://www.kruppvdm.de

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