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„Ich bin ein Elektroauto“ - zwei:c Werbeagentur GmbH

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4 / September 2010 C 5003<br />

www.nordmetall.de Das Magazin von<br />

E-Mobil-ForSChung iM norDEn<br />

<strong>„Ich</strong> <strong>bin</strong> <strong>ein</strong> <strong>Elektroauto“</strong><br />

Termin<br />

beim Chef –<br />

diesmal:<br />

Lloyd-Werft<br />

Seite 22


DEr norDEn iSt MoDEllrEgion<br />

Für E-Mobilität<br />

Bitte nie mehr<br />

volltanken<br />

Ein Sportwagen an der Steckdose?<br />

Das ist längst k<strong>ein</strong>e Utopie mehr.<br />

In Bremen, Oldenburg und<br />

Hamburg wird eifrig an<br />

der Serienreife strombe­<br />

triebener Fahrzeuge<br />

gearbeitet. Wir haben<br />

die Forscher besucht.<br />

12 16 22<br />

FirMEnportrait<br />

Töpfchen mit<br />

Köpfchen<br />

„Lego“ findet Axel Weidner<br />

klasse. Nach dem Prinzip hat<br />

er auch mit s<strong>ein</strong>en Industriearmaturen<br />

Erfolg.<br />

DEbattE<br />

Mitarbeiter<br />

ohne Namen?<br />

Ein Pro und Contra zu anonymen<br />

Bewerbungen. Und ab<br />

Seite 18: Wo bleibt der Mensch<br />

bei Stellenbesetzungen?<br />

Stand der Dinge Verbands-Nachrichten kurz notiert<br />

tErMin bEiM ChEF<br />

8<br />

Boss mit<br />

Basiskontakt<br />

Seit 30 Jahren arbeitet Rüdiger<br />

Pallentin für die Lloyd­Werft,<br />

seit <strong>zwei</strong> Monaten als deren<br />

Chef.<br />

+++ Gauck spricht: Der Redner des diesjährigen NORDMETALL-Martinsgansessen steht fest – es ist<br />

Joachim Gauck, dem im Frühjahr als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten <strong>ein</strong>e besondere<br />

Welle der Sympathie entgegenschlug. Er spricht am 11.11. im Hamburger CongressCenter über 20<br />

Jahre Deutsche Einheit. Die geladenen Gäste der „Martinsgans“ erhalten ihre persönliche Einladung<br />

wie immer im Herbst. +++ Von der Leyen sprach: Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen war (so der Stand bei Redaktionsschluss<br />

am 19.8.) die prominenteste Gratulantin beim diesjährigen „Stallwachenfest“ der Ver<strong>ein</strong>igung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-<br />

Vorpommern (VUMV), bei dem auch der 20. Gründungstag der Ver<strong>ein</strong>igung gefeiert wurde. NORDMETALL war 1990 maßgeblicher Mitgründer<br />

der VUMV und gehört seitdem zu den ständigen Förderern der Interessenvertretung für die Wirtschaft im Nordosten. +++<br />

Foto: imago<br />

Fotos (2): imago<br />

norDMEtall Standpunkte 4 / 2010


Liebe Leserinnen und Leser,<br />

allE rEDEn Von EnErgiEEFFiziEnz und Erneuerbaren<br />

Energien. Kostenbewussts<strong>ein</strong> und Klimaverantwortung<br />

sind die treibenden Faktoren. Aber kennen<br />

Sie eigentlich Ihren Strompreis? Ich m<strong>ein</strong>e nicht<br />

den Preis, den Sie mit Ihrem Energieversorger ausgehandelt<br />

haben. M<strong>ein</strong> Interesse gilt vielmehr der<br />

Höhe diverser Zuschläge, die in Summe dem klassischen<br />

Bild der Benzinpreisstruktur nachzueifern<br />

sch<strong>ein</strong>en.<br />

Ein kurzer Blick in den monatlichen Berechnungsnachweis<br />

durch den Stromversorger offenbart in<br />

s<strong>ein</strong>er dynamischen Entwicklung Erstaunliches. Suchen<br />

Sie <strong>ein</strong>mal nach dem „Erneuerbare Energie Zuschlag“<br />

(EEG) und der Stromsteuer. Letztere, seit <strong>ein</strong>igen<br />

Jahren konstant bei 1,2 Cent/kWh, hat die<br />

mittelständische Industrie durch <strong>ein</strong>en vom Finanzminister<br />

geplanten Gesetzentwurf bereits in Alarmstimmung<br />

versetzt. Der Spitzenausgleich für besonders<br />

energi<strong>ein</strong>tensive Betriebe des produzierenden<br />

Gewerbes, ausgehandelt als Entlastung im Rahmen<br />

der Einführung der ökologischen Steuerreform<br />

1999, soll innerhalb von <strong>zwei</strong> Jahren um 35 Prozent<br />

gekürzt werden. Im unteren Anwendungsbereich<br />

der Stromsteuer soll zur Missbrauchsverhinderung<br />

der Sockelbetrag für steuerbegünstigte Stromentnahme<br />

im produzierenden Gewerbe sogar um den<br />

Faktor zehn erhöht werden.<br />

Noch spannender wird es bei der Betrachtung des<br />

EEG­Zuschlages zum Ausbau der erneuerbaren<br />

Energien. Hier deutet sich durch die in das Netz <strong>ein</strong>gespeiste<br />

Strommenge aus Wind und Solar <strong>ein</strong>e Kostenexplosion<br />

an, die in der Öffentlichkeit kaum<br />

wahrgenommen wird. Lag dieser dynamisch wachsende<br />

Zuschlag 2008 noch im Größenbereich der<br />

Stromsteuer, so hat er sie 2009 mit 1,61 Cent/kWh<br />

bereits deutlich überschritten. Heute werden uns<br />

bereits 2,047 Cent/kWh berechnet und für 2011<br />

steht nach aktuellen Schätzungen mindestens <strong>ein</strong>e<br />

norDMEtall Standpunkte 4 / 2010<br />

VornEwEg / 3<br />

„3“ vor dem Komma. Wahrsch<strong>ein</strong>lich haben wir uns<br />

auf 3,4 Cent/kWh <strong>ein</strong>zustellen. Eingekauft haben<br />

wir unseren Strom für 2011 zu 6,3 Cent/kWh (ohne<br />

Zuschläge und Steuer). Das heißt: Rund <strong>ein</strong> Drittel<br />

der Brutto­Stromkosten werden all<strong>ein</strong> durch dass<br />

EEG verursacht. Dies bedeutet für unser mittelständisches<br />

Unternehmen auf der Verbrauchsbasis von<br />

jährlich 4,6 Mio. kWh <strong>ein</strong>e Kostensteigerung über<br />

vier Jahre von 115 TEUR, davon all<strong>ein</strong> 70 TEUR von<br />

2010 auf 2011. Diese ungebremste Entwicklung ist<br />

kaum finanzierbar und schwächt unsere internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit!<br />

Folkmar Ukena, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter<br />

der LEDA Werk <strong>GmbH</strong> &<br />

Co. KG in Leer, Mitglied des<br />

NORDMETALL-Vorstands


VErbanD / 4<br />

Mitgliederversammlung in bremerhaven<br />

Weltreise an<br />

den Weserstrand<br />

ErSt DiE agEnDa, Dann alaSka – so könnte die Kurzfassung der Mitgliederversammlung<br />

2010 in Bremerhaven lauten. Denn als die Tagesordnung absolviert<br />

war, lud NORDMETALL die Unternehmensvertreter mit Partnern zum Rundgang<br />

durchs „Klimahaus“, in dem man durch verschiedene Klimazonen <strong>ein</strong>mal um die<br />

ganze Welt spazieren kann. Anschließend ging es zum Dinner am höchsten Punkt<br />

Bremerhavens: in die exklusive „Captain’s Lounge“ im 19. Stock des Hotel Sail<br />

City. Eindrücke <strong>ein</strong>es gelungenen Verbands­Events.<br />

Blick aus dem 19. Stockwerk des<br />

Hotels Sail City, dem neuen<br />

Wahrzeichen Bremerhavens, auf<br />

den Containerhafen<br />

Eine Station auf der Klima-<br />

reise entlang des 8. Längen-<br />

grades: Alaska


Perfekte Kulisse: Sonnenuntergang über der<br />

Wesermündung<br />

Die Themenwelt Nordsee begrüßt die Besucher mit <strong>zwei</strong> Großaquarien<br />

Im Themenraum „Hallig Langeness“<br />

endet die Weltreise mit Sturmflut-<br />

Simulation<br />

VErbanD / 5<br />

Das NORDMETALL-Präsidium (v.l.):<br />

Wolfgang Würst, Ingo Kramer und<br />

Michael Waskönig<br />

NORDMETALL-Präsident Ingo Kramer<br />

informierte die Mitglieder über den<br />

städtebaulichen Kraftakt s<strong>ein</strong>er<br />

Heimatstadt Bremerhaven<br />

Schüler aus Bremerhaven<br />

haben <strong>ein</strong>en Raum mit<br />

hunderten Bildern zum<br />

Thema Klima und Erdregionen<br />

gestaltet


SEriE / 6<br />

MEhrwErt Verband<br />

Folge 16: neuer arbeitskreis<br />

mit großem zuspruch<br />

Praxistreffen<br />

Arbeitsschutz<br />

iM SoMMEr 2009 führte NORDMETALL die Veranstaltung<br />

„Quo vadis Arbeitsschutz“ durch. Dabei<br />

wurde insbesondere von Frank Pflüger (Caterpillar<br />

Motoren) und Frank Joswig (Ahlmann Baumaschinen)<br />

angeregt, <strong>ein</strong>en regelmäßigen Erfahrungsaustausch<br />

zwischen Praktikern des Arbeitsschutzes zu<br />

organisieren. So kam es im Herbst 2009 zum ersten<br />

Praxistreffen bei Caterpillar in Kiel. Da das Unternehmen<br />

bereits Preise zum Arbeitsschutz erhalten<br />

hat, war <strong>ein</strong>e gute Zahl von Anmeldungen erwartbar.<br />

Wir erlebten allerdings <strong>ein</strong>en förmlichen Ansturm.<br />

So war direkt <strong>ein</strong>e <strong>zwei</strong>te Veranstaltung bei<br />

Ahlmann in Büdelsdorf ausgebucht.<br />

Im Anschluss an die Veranstaltungen wurden die<br />

Teilnehmer nach Wunschthemen gefragt, die in nun<br />

regelmäßigen „Praxistreffen Arbeitsschutz“ vertieft<br />

wurden und werden:<br />

n Inhalte <strong>ein</strong>er Gefährdungsbeurteilung<br />

n Erfahrungen mit Zertifizierungen<br />

n Motivation von Führungskräften<br />

n Haftung im Arbeitsschutz<br />

n Aufgabenverteilung im Arbeitsschutz<br />

n Die neue Gefahrstoffverordnung<br />

n Kennzahlen zur Arbeitssicherheit<br />

n Prüfpflichtige Arbeitsmittel / Anlagen<br />

n Maschinenrichtlinie<br />

n Befähigte Person: Lehrgänge, Beauftragung,<br />

Vergabe an Externe<br />

n Explosionsschutz<br />

Mittlerweile fanden bereits <strong>zwei</strong> weitere Praxistreffen<br />

bei Airbus in Hamburg und bei Raytheon<br />

Anschütz in Kiel statt. Vertieft wurden insbesondere<br />

die Themen „Betriebliche Gefährdungsbeurteilung“<br />

und „Haftung im Arbeitsschutz“. Auch<br />

diese Veranstaltungen waren ausgebucht. Um die<br />

gastgebenden Betriebe nicht zu überfordern und<br />

noch <strong>ein</strong>en wirklichen Erfahrungsaustausch zwischen<br />

den Teilnehmern zu ermöglichen, wird die<br />

Teilnehmerzahl üblicherweise auf 30 Teilnehmer<br />

begrenzt.<br />

Für den Herbst sind drei weitere Praxistreffen in<br />

Planung. Einer der Gastreferenten wird Prof. Dr.<br />

Neuhaus vom Institut für angewandte Arbeitswissenschaft<br />

s<strong>ein</strong>, der s<strong>ein</strong>en Praxisleitfaden zum Arbeits­<br />

und Gesundheitsschutz vorstellen wird. n AB<br />

norDMEtall Standpunkte 4 / 2010<br />

Foto: Fotolia.com, Thomas Berg


grafik des Monats<br />

Berufsausbildung: Was die Jugend lernt<br />

Neuabschlüsse in den zehn am stärksten besetzten Ausbildungsberufen im Jahr 2009<br />

Kaufmann/-frau im Einzelhandel<br />

Verkäufer/-in<br />

Bürokaufmann/-frau<br />

Kraftfahrzeugmechatroniker/-in<br />

Industriekaufmann/-frau<br />

Koch/Köchin<br />

Friseur/-in<br />

Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent<br />

Medizinische/-r Fachangestellte/-r<br />

Industriemechaniker/-in<br />

Kaufmann/-frau im<br />

Groß- und Außenhandel<br />

Alle Ausbildungsberufe<br />

Stand: September 2009<br />

Ursprungsdaten: Bundesinstitut für Berufsbildung<br />

M<strong>ein</strong><br />

Standpunkt<br />

Politiker an der Fernbedienung<br />

hEutE SChon gEköhlErt? Die Rücktrittshäufigkeit<br />

in diesem Sommer ist wirklich erschreckend.<br />

Koch, Köhler, Beust und gleich <strong>zwei</strong> s<strong>ein</strong>er Senatoren<br />

hintendr<strong>ein</strong> – man hat den Eindruck: Politiker<br />

gehen mit ihren Ämtern um wie TV­Zuschauer mit<br />

der Fernbedienung: Wird’s langweilig, wird umgeschaltet.<br />

Man wartet nicht bis zur Wahl, sondern<br />

zappt sich selbst raus aus dem Stress, den Skandalen,<br />

der Verantwortung.<br />

„Amtsmüdigkeit“ wird dann manchmal als Grund<br />

angegeben. Früher hieß das mal „null Bock“ – und<br />

war auch ehrlicher. Man stelle sich vor, <strong>ein</strong> Arbeitnehmer<br />

ginge zum Chef und würde ihm mitteilen, er<br />

sei jetzt berufsmüde und würde künftig nicht mehr<br />

zur Arbeit kommen, die vollen Bezüge aber gerne behalten.<br />

Durchgeknallt? In der Politik geht’s! Oder<br />

norDMEtall Standpunkte 4 / 2010<br />

566.004<br />

15.529<br />

15.463<br />

14.282<br />

13.849<br />

13.497<br />

-8,2<br />

18.165<br />

17.447<br />

-4,3<br />

-13,7<br />

-17,3<br />

-7,8<br />

-8,2<br />

21.044<br />

-10,9<br />

-13,9<br />

-9,9<br />

26.479<br />

+5,0<br />

31.257<br />

aktuEll / 7<br />

-4,9<br />

nehmen wir <strong>ein</strong>en Unternehmer, der s<strong>ein</strong>en Kunden<br />

mitteilt: „Sorry, Leute, ich <strong>bin</strong> produktionsmüde. Wir<br />

liefern jetzt nix mehr … außer Rechnungen.“<br />

Politiker, die aus wahltaktischen Gründen oder<br />

Ermüdungsersch<strong>ein</strong>ungen zurücktreten, gleichzeitig<br />

aber k<strong>ein</strong>e Konsequenzen zu fürchten haben,<br />

weil <strong>ein</strong>e angenehme Pension winkt, haben ihr Recht<br />

verwirkt, auf angeblich gierige Manager zu schimpfen.<br />

Dass sich ausgerechnet Ole von Beust im<br />

Frühsommer über die „Eliten“ in s<strong>ein</strong>er Stadt aufregte<br />

und ihnen mangelndes Verantwortungsbewussts<strong>ein</strong><br />

für das Gem<strong>ein</strong>wesen vorwarf, wirkt heute<br />

wie Hohn. Auf den Punkt gebracht: Die politischen<br />

Rücktritte dieses Sommers waren moralische<br />

Rückschritte. n PH<br />

N Sie erreichen mich unter: haas@nordmetall.de<br />

© 2010 IW Medien · iwd 10<br />

Peter Haas,<br />

Standpunkte-<br />

Redaktion


StorY / 8<br />

IFAM-Chef Prof. Matthias Busse will, dass <strong>ein</strong>es<br />

Tages jeder <strong>ein</strong> Elektroauto fahren kann<br />

Elektroauto-Forschung in norddeutschland<br />

„Der lässt jeden<br />

Porsche stehen“<br />

Die Zukunft des Autos wird elektrisch<br />

s<strong>ein</strong> – und hier im Norden hat diese<br />

Zukunft schon begonnen. Bremen­<br />

Oldenburg und Hamburg sind<br />

<strong>zwei</strong> der Modellregionen, in<br />

denen Forscher Elektromobilität<br />

in der Praxis testen. Dabei<br />

suchen sie auch die Lösung<br />

für das größte Problem: die<br />

Batterie.<br />

Der „Think City A 306“ kommt aus Norwegen<br />

(30-kW-Motor, 100 km/h Spitze, 180 km Reichweite).<br />

Das Stadtauto wird in der Modellregion<br />

Bremen/Oldenburg getestet<br />

Der Artega GT,<br />

der in Bremen<br />

zum Stromflitzer<br />

umgebaut wird<br />

norDMEtall Standpunkte 4 / 2010


„hörEn SiE waS?“ Lächelnd schaut Matthias Busse<br />

in die Runde. N<strong>ein</strong>, niemand kann etwas hören. Da<br />

rollt der Tesla­Roadster heran, <strong>ein</strong> schnittiger Zweisitzer<br />

aus Kalifornien. Flott fährt er übers Gelände<br />

des Bremer Fraunhofer Instituts für Fertigungstechnik<br />

und Angewandte Materialforschung (IFAM). Der<br />

Sportwagen ist elektrogetrieben, schafft locker<br />

mehr als 200 Kilometer pro Stunde und beschleunigt<br />

innerhalb von vier Sekunden von Null auf Hundert.<br />

Fast geräuschlos und ohne CO 2 ­Ausstoß.<br />

Das Auto wird in Kl<strong>ein</strong>serie gebaut, die Batterie<br />

reicht für rund 350 Kilometer, ehe sie wieder aufgeladen<br />

werden muss. Doch es ist <strong>ein</strong> erster Schritt<br />

auf dem Weg zur elektromobilen Zukunft. „Langfristig<br />

gesehen soll jeder <strong>ein</strong> Elektro­Auto fahren<br />

können“, sagt der gelernte Maschinenbau­Ingenieur<br />

Busse. Der 49­Jährige ist Professor im Fachbereich<br />

Produktionstechnik der Universität<br />

Bremen.<br />

norDMEtall Standpunkte 4 / 2010<br />

StorY / 9<br />

Seit 2003 leitet er das IFAM. Seit wenigen Monaten<br />

ist er Projektkoordinator in der Modellregion Bremen­Oldenburg<br />

für Elektrofahrzeuge im Rahmen<br />

des Projekts „Elektromobilität in Modellregionen“.<br />

EinES Von aCht tEStgEbiEtEn<br />

Eine Million Elektroautos sollen bis 2020 auf<br />

deutschen Straßen fahren. Für Forschung und Entwicklung<br />

stellt die Bundesregierung 500 Millionen<br />

Euro aus dem Konjunkturpaket II zur Verfügung.<br />

115 Millionen davon setzt das Verkehrsministerium<br />

<strong>ein</strong>, fördert damit bundesweit acht Modellregionen.<br />

Sie wurden nach unterschiedlichen Voraussetzungen<br />

ausgewählt, um E­Mobilität unter verschiedensten<br />

realen Bedingungen zu testen. Neben Cityregionen<br />

wie Hamburg oder München haben<br />

sich deshalb auch großflächige<br />

Gebiete wie die Rh<strong>ein</strong>­<br />

Ruhr­Region oder<br />

das Rh<strong>ein</strong>­Main­Gebiet<br />

qualifiziert.<br />

Die Metropolregion Bremen­Oldenburg<br />

hat sich<br />

auf Grund s<strong>ein</strong>er besonderen<br />

Lage und der hier angesiedelten<br />

Kompetenzen im Wettbewerb durchgesetzt.<br />

Das ländlich geprägte Umfeld<br />

sorgt für <strong>ein</strong> großes individuelles Mobilitätsaufkommen.<br />

Einerseits gibt es Verkehr<br />

zwischen den Städten, andererseits ist der<br />

Berufspendlerverkehr sehr intensiv. Innerhalb<br />

der Metropolen wiederum besteht <strong>ein</strong> erhöhter Bedarf<br />

an Cityverkehren. „Darüber hinaus ist hier<br />

Fotos (3): Steckel, IFAM


StorY / 10<br />

die elektromobile Forschung sehr stark und der Bezug<br />

zu regenerativen Energien wie der Windkraft<br />

sehr hoch“, sagt Busse. Denn Elektroautos machen<br />

s<strong>ein</strong>er M<strong>ein</strong>ung nach nur dann Sinn, wenn ihr Strom<br />

aus regenerativen Quellen stammt.<br />

FlaSChEnhalS iSt DiE battEriE<br />

Weiterer Standortvorteil: Das Bremer IFAM ist in<br />

<strong>ein</strong> Fraunhofer­übergreifendes E­Mobilitätsnetz<br />

mit 33 Instituten an 22 Standorten <strong>ein</strong>gebunden.<br />

Zudem arbeitet <strong>ein</strong>e Gruppe von 40 bis 50 Wissenschaftlern<br />

in Oldenburg und Bremen unter dem Titel<br />

„Next generation“ am derzeit größten Problem<br />

der E­Mobilität: der Batterie. Und gem<strong>ein</strong>sam mit<br />

i Stromtester gesucht<br />

Das „Personal Mobility Center“ in<br />

Bremen sucht Testpersonen, die sich<br />

Elektro­Autos teilen. Pro Auto werden<br />

etwa fünf Nutzer gesucht. Sie sollten<br />

<strong>ein</strong>en Carport oder <strong>ein</strong>e Garage haben<br />

und in fußläufiger Entfernung zum<br />

Abstellplatz des Fahrzeugs wohnen.<br />

Buchung, Ortung und Abrechnung der<br />

Strecken geschehen über <strong>ein</strong> Handy­<br />

System. Interessierte erfahren mehr<br />

auf www.personal­mobility­center.de.<br />

dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche<br />

Intelligenz (DFKI) hat das IFAM das „Personal Mobility<br />

Center“ gegründet, das alle Partner innerhalb<br />

der Region mit<strong>ein</strong>ander vernetzt, Arbeiten koordiniert<br />

und neue Geschäftsmodelle wie Leasing und<br />

Car­Sharing entwickelt. Denn noch steht die Elektromobilität<br />

ganz am Anfang.<br />

Die Batterien sind noch zu schwer und zu wenig<br />

leistungsfähig, die wenigen Autos zu teuer und<br />

zahlreiche Fragen noch völlig offen. Zum Beispiel,<br />

wie der Strom in die Autobatterie kommt. Oder<br />

welche Antriebssysteme sich am besten eignen –<br />

Stichwort Naben­ oder Achsenmotor. Ebenfalls<br />

noch nicht geklärt ist die Frage nach <strong>ein</strong>em Elektro­<br />

Tankstellennetz. „Man kann sich vorstellen, dass<br />

Ladestationen auf großen öffentlichen Plätzen wie<br />

vor Bahnhöfen oder auf Firmengeländen stehen.<br />

Dann kann man dort s<strong>ein</strong> Auto während der Arbeitszeit<br />

aufladen und es abends vollgetankt wieder<br />

nach Hause fahren“, wagt Busse <strong>ein</strong>en Blick in<br />

die Zukunft. Aber auch andere Modelle sind denkbar.<br />

autoS alS SpEiChEr?<br />

So könnten Elektromobile als virtueller Stromspeicher<br />

dienen. Nachts, wenn der Stromverbrauch<br />

niedrig ist, könnten die Fahrzeuge beispielsweise<br />

den von Windkraftanlagen produzierten Strom abnehmen.<br />

Wenn der Verbrauch tagsüber wieder<br />

steigt, würden abgestellte Autos wieder Energie ins<br />

Netz zurückgeben.<br />

Dafür benötigt man intelligente Energienetze<br />

und ­steuerungen. Auch daran arbeiten die Wissenschaftler<br />

gem<strong>ein</strong>sam mit Energieversorgern und<br />

norDMEtall Standpunkte 4 / 2010


Mit diesem Bus testet die Hamburger<br />

Hochbahn die Hybridtechnik<br />

weiteren Firmenpartnern in Bremen und Oldenburg.<br />

Wichtig aber sei es, Begeisterung zu wecken.<br />

„Wir müssen so etwas wie Pioniergeist für die E­<br />

Mobilität entwickeln, das Thema in den Köpfen etablieren“,<br />

sagt Busse und zieht <strong>ein</strong>en Vergleich zur<br />

„konventionellen“ Autoindustrie. „Die hat von der<br />

Erfindung des ersten Verbrennungsmotors bis hin<br />

zur heutigen Massenproduktion rund hundert Jahre<br />

gebraucht. Wir wollen in zehn Jahren so weit<br />

s<strong>ein</strong>, dass <strong>ein</strong>e Million E­Autos fahren“, fügt er hinzu.<br />

Wenn die Fördergelder aus Berlin bewilligt sind,<br />

soll <strong>ein</strong>e Flotte aus Mopeds, Motorrädern, Autos<br />

und Bussen zusammengestellt und getestet werden.<br />

DiE brEMSE MaCht StroM<br />

Hamburg hat schon mit Bussen angefangen: Mitte<br />

März stellte die Hamburger Hochbahn AG <strong>zwei</strong><br />

Dieselhybridbusse vor. Das größte Nahverkehrsunternehmen<br />

Deutschlands will noch in diesem Jahr<br />

acht weitere Busse anschaffen. „Wir möchten ab<br />

2018 k<strong>ein</strong>e r<strong>ein</strong>en Dieselbusse mehr <strong>ein</strong>setzen“,<br />

sagt dazu Hochbahn­Vorstandschef Günter Elste.<br />

Der Clou der Dieselhybridbusse liegt in den Radnaben.<br />

Hier sind Elektromotoren <strong>ein</strong>gebaut, die beim<br />

Bremsen als Generatoren betrieben werden. Sie erzeugen<br />

bei jedem Bremsvorgang Strom, der an die<br />

Lithium­Ionen­Batterie zurückgegeben wird.<br />

Das Konzept der Hansestadt geht über die r<strong>ein</strong>e<br />

Erprobung von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen<br />

hinaus. „Wir setzen auf Flottenanwendungen,<br />

multimodale Mobilitätsangebote in Ver<strong>bin</strong>dung mit<br />

dem öffentlichen Personennahverkehr und Projekte<br />

im Wirtschaftsverkehr“, sagt Sören Christian Trüm­<br />

norDMEtall Standpunkte 4 / 2010<br />

Foto: Hochbahn<br />

i Milliarden-Schlacht um<br />

den Zukunftsmarkt<br />

CHINA: 1 Mrd. € Förderung für technologische<br />

Innovationen im Bereich<br />

effizientere Antriebstechnologien,<br />

Ausbau von 10 Pilotregionen mit mehr<br />

als 10.000 Fahrzeugen und 2 Mrd. €<br />

Unterstützung bis 2011.<br />

USA: 150 Mrd. $ Investition in saubere<br />

Energietechnologie über die nächsten<br />

10 Jahre, weitere 2 Mrd. $ für die Erforschung<br />

fortschrittlicher Batterie­<br />

Technologien, 25 Mrd. $ als Kredit für<br />

Automobilhersteller und Zulieferer für<br />

den Umbau von Produktionsstätten<br />

auf kraftstoffsparende Fahrzeuge.<br />

JAPAN: 200 Mio. $ Förderung für die<br />

Entwicklung verbesserter Batterien.<br />

Die erste Stromtankstelle für E-Autos in<br />

Yangzhou (Ost-China, April 2010)<br />

StorY / 11<br />

per von der hySOLUTIONS <strong>GmbH</strong>, <strong>ein</strong>er Hochbahn­<br />

Tochter, die als regionale Projektleitstelle fungiert.<br />

„Auch <strong>ein</strong> PKW­Projekt ist dabei“, sagt Trümper. 50<br />

Elektro­Smarts sollen noch in diesem Jahr ausgeliefert<br />

und in ausgewählten Firmenflotten getestet<br />

werden. Die Fahrzeuge für den Wirtschaftsverkehr<br />

werden durch Renault und die Firma Karabag bereit<br />

gestellt.<br />

In der Region Bremen­Oldenburg sollen die Herzen<br />

der Autofans vor allem durch sportliche E­Mobile<br />

erobert werden. So wie der Tesla oder <strong>zwei</strong><br />

knallrote Sportwagen der Marke Artega aus Nordrh<strong>ein</strong>­Westfalen,<br />

die beim IFAM derzeit gerade umgerüstet<br />

werden. „Mit denen lass’ ich jeden Porsche<br />

an der Ampel stehen“, schwärmt Busse. Und s<strong>ein</strong><br />

Kollege Professor Frank Kirchner, Leiter des DFKI,<br />

ist sich sicher: „Die Zukunft des automobilen Fahrens<br />

ist elektrisch.“ n LS<br />

Foto: imago


portrait / 12<br />

Mankenberg-Inhaber Axel Weidner<br />

erläutert „Standpunkte“-Reporterin<br />

Anna Vietinghoff das Prinzip beim<br />

Tiefziehen von Edelstahl<br />

norDMEtall Standpunkte 4 / 2010


125 Jahre Mankenberg industriearmaturen<br />

„Stückzahl 1<br />

ist unser tägliches<br />

Geschäft”<br />

Der Satz mit der Stückzahl<br />

stammt von Axel Weidner,<br />

Chef des Ventile­Herstellers<br />

Mankenberg. Als s<strong>ein</strong> Urgroßvater<br />

die Firma gründete,<br />

kam die Industrialisierung<br />

gerade in Gang. Heute gilt<br />

Mankenberg als erfahrenster<br />

Anbieter von Armaturen aus<br />

tiefgezogenem Edelstahl.<br />

Und man staunt, wie viel<br />

Köpfchen in den Töpfchen<br />

steckt.<br />

DiE bElEbEnDE DuSChE am Morgen, <strong>ein</strong> frisch gezapftes<br />

Bier, <strong>ein</strong>e warme Wohnung im Winter oder<br />

das beheizte Hallenbad – immer und überall sind<br />

Industriearmaturen im Spiel und regeln den<br />

Alltag von Millionen von Menschen. Ganz oft<br />

sind diese Armaturen made by Mankenberg.<br />

Das Lübecker Familienunternehmen<br />

beliefert Wasserwerke,<br />

Brauereien, Lebensmittelfabriken<br />

und natürlich den gesamten<br />

Maschinen­ und Anlagenbau,<br />

die Energie­, Chemie­<br />

und Pharma­Industrie und<br />

auch den Schiffbau.<br />

Versteckt und im<br />

Verborgenen leis­<br />

portrait / 13<br />

1894: Gründer Gustav Mankenberg (auf dem Stuhl<br />

rechts) mit Mitarbeitern vor dem ersten Firmensitz<br />

in Heide<br />

Ein echtes Familien-Unternehmen, auch in der<br />

Belegschaft: Michael Schröter (li.) ist Technikleiter,<br />

s<strong>ein</strong> Sohn Janis Zerspanungsmechaniker<br />

ten die Armaturen dort ihre Arbeit. „Wir regeln das<br />

schon“, lautet das humorvolle, aber ernst gem<strong>ein</strong>te<br />

Firmenmotto.<br />

JEDEr topF<br />

FinDEt SEinEn DECkEl<br />

Bei Mankenberg wird diese Redewendung zum<br />

Produktionskonzept: Mitarbeiter wählen aus <strong>ein</strong>em<br />

riesigen „Baukasten“ mit über 1.500 ständig verfüg­


portrait / 14<br />

Die Firmengeschichte<br />

ist Industriegeschichte:<br />

Die Mankenberg-<br />

Dreherei in den 60er<br />

Jahren und <strong>ein</strong> NC-<br />

Drehautomat heute<br />

baren Edelstahlteilen<br />

und 2.500 Dichtungen<br />

und können daraus<br />

unendlich viele Armaturen<br />

kom<strong>bin</strong>ieren – je nach Aufgabe und Kundenwunsch.<br />

Das perfekte Tiefziehen von Edelstahl, laienhaft<br />

ausgedrückt die Verformung <strong>ein</strong>er Platte zu<br />

<strong>ein</strong>er Schale, ist die Basis des Geschäfts: „Wir denken<br />

in Töpfen“, sagt Inhaber­Geschäftsführer Axel<br />

Weidner (53) und erklärt das ausgetüftelte Verfahren:<br />

„Man kann Ventile gießen, aus Vollmaterial<br />

oder aus tiefgezogenem Edelstahl fertigen. Vor allem<br />

diese Variante optimieren wir seit 1980.“ Damals<br />

entwickelte die Firma Mankenberg ihre erste<br />

tiefgezogene Be­ und Entlüftungsbaureihe. Heute ist<br />

daraus <strong>ein</strong>e Produktlinie geworden, die in ihrer Art<br />

weltweit <strong>ein</strong>malig ist: das Baukastensystem „High<br />

Grade“.<br />

Regelarmaturen aus tiefgezogenem Edelstahl bieten<br />

viele Vorteile, erklärt Axel Weidner: „Sie sind<br />

leichter, kl<strong>ein</strong>er und besser zu r<strong>ein</strong>igen.“ Das High­<br />

Grade­System ermögliche dabei <strong>ein</strong>e extrem flexible<br />

Herstellung und kurze Lieferzeiten. Und mit der Linie<br />

„High Grade Pure“ hat Mankenberg s<strong>ein</strong> Angebot<br />

um Produkte erweitert, die auch den hohen Hygiene­Standards<br />

in Pharma­ und Lebensmittelindus­<br />

trie gerecht werden. „Die Bauform und die polierten,<br />

besonders behandelten Oberflächen garantieren<br />

R<strong>ein</strong>heit, wo steriles Arbeiten Pflicht ist.“<br />

Fit Für DiE zukunFt<br />

Leidenschaftlich und mit hoher Detailkenntnis<br />

erklärt Ingenieur Weidner s<strong>ein</strong>e Produkte. Und mit<br />

bescheidener Zufriedenheit gibt er zu, dass Mankenberg<br />

nicht spürbar unter der Wirtschafts­ und<br />

Finanzkrise gelitten hat. Von Kurzarbeit blieben alle<br />

Mitarbeiter verschont. Das Erfolgsgeheimnis?<br />

„Wir bedienen<br />

viele Branchen, produzieren <strong>ein</strong>e<br />

Mischung aus Standard­Erzeugnissen<br />

und speziellen Sonderanfertigungen“,<br />

sagt Axel Weidner.<br />

Eine breite Produktpalette, flexible<br />

Produktion, bis zu 90 Prozent<br />

Fertigungstiefe – all das habe<br />

Mankenberg autark gemacht<br />

und den Vertrieb gesichert.<br />

Weidner: „Irgendwo geht immer<br />

irgendwas.“<br />

Künftig soll viel in China gehen:<br />

Um sich dort besser aufzustellen,<br />

arbeitet <strong>ein</strong>e Muttersprachlerin bei Mankenberg.<br />

„Außerdem bieten wir den Mitarbeitern Englisch­Unterricht.“<br />

Auch der Kundenservice orientiert<br />

sich am Weltmarkt: Die Telefone sind immer von 6<br />

bis 18 Uhr besetzt. Das offene Ohr macht sich bezahlt:<br />

„Jedes vierte Angebot wird <strong>ein</strong> Auftrag für<br />

uns“, verrät der Firmenchef.<br />

Ein immer größerer Investitionsposten ist das<br />

Marketing: „Vor drei Jahren haben wir gezielt an unserer<br />

Außenwirkung gearbeitet, vorher <strong>ein</strong>e aufwendige<br />

Kundenbefragung gemacht, danach den Internet­Auftritt<br />

komplett neu entwickelt – in acht Sprachen<br />

– und wir haben auf zusätzlichen Messen<br />

Präsenz gezeigt.“ Am Puls der Zeit war die Firma<br />

schon immer.<br />

DrEi StanDortE in 125 JahrEn<br />

1885: Das Kaiserreich pulsiert im Takt der Industrialisierung.<br />

Überall in Deutschland eröffnen täglich<br />

neue Fabriken. In Dithmarschen sind es vor al­<br />

norDMEtall Standpunkte 4 / 2010


lem Zucker­, Öl­ und Lederfabriken. Ideale Abnehmer<br />

für Metallarmaturen. Hier findet der<br />

Firmengründer Gustav Mankenberg den geeigneten<br />

Standort, um s<strong>ein</strong> eigenes Unternehmen mit rund<br />

25 Mitarbeitern zu gründen. Ein paar Jahre später<br />

sichern Ventile für Luft­ und Kohlensäurekessel,<br />

Pumpen und Bierhähne, Tür­ und Fenstergriffe das<br />

Geschäft. Die Expansion hat Folgen: Der Gründer<br />

braucht <strong>ein</strong>en Teilhaber, doch die Chemie stimmt<br />

nicht. Die Baubeschlägefertigung bleibt in Heide,<br />

Mankenberg zieht mit der Armaturenfabrik ins weite<br />

Stettin. Die dortigen Werften und Fabriken im<br />

ebenfalls nahen Berlin erweisen sich wie erhofft als<br />

gute Kunden. Der neue Standort inspiriert den innovativen<br />

Kopf Mankenberg zu Erfindungen, die in<br />

Fachkreisen Legende sind. So begann im Jahre 1904<br />

die Karriere <strong>ein</strong>es gusseisernen Produktes, das bis<br />

heute geliefert wird: der Kondensableiter „Niagara“,<br />

<strong>ein</strong> Ventil, das bei hohen Temperaturen Flüssigkeiten<br />

aus Dämpfen abscheidet. „Wir bauen den Niagara<br />

zwar in <strong>ein</strong>er modernen Fertigung, aber nach<br />

dem gleichen Prinzip wie zu Anfangszeiten, als Kaiser<br />

Wilhelm s<strong>ein</strong>e Dampfschiffe damit ausgestattet<br />

hat“, sagt der heutige<br />

Firmenchef Axel Weidner.<br />

1945 wird das Unternehmen<br />

von der<br />

nahenden Rote Armee<br />

zum <strong>zwei</strong>ten<br />

Neubeginn gezwungen:<br />

Die Inhaberfamilie<br />

flüchtet mit der<br />

Hälfte der Mitarbeiter<br />

und allem, was aus<br />

der Fabrik mitgenommen<br />

werden konnte,<br />

nach Lübeck. Seither<br />

ist die Hansestadt Arbeitsplatz<br />

von mittlerweile<br />

160 Mitarbei­<br />

Funktioniert und funktioniert und<br />

funktioniert: Das „Niagara“-Ventil<br />

wird in s<strong>ein</strong>er Grundform seit mehr<br />

als 100 Jahren fast unverändert<br />

gebaut<br />

Auch Lohnfertigung ist möglich:<br />

Mankenberg hat alle Fertigungsverfahren<br />

unter <strong>ein</strong>em Dach (Drehen,<br />

Fräsen, Tiefziehen, Schweißen, Stanzen,<br />

Thermoformen und Polieren)<br />

und in neue Maschinen investiert<br />

(z.B. <strong>ein</strong> neues Bearbeitungszentrum<br />

für große Teile)<br />

tern. „60 Prozent von<br />

ihnen haben wir<br />

selbst ausgebildet“,<br />

sagt Weidner stolz.<br />

Und viele der heutigen<br />

Beschäftigten<br />

sind Kinder oder Enkel<br />

früherer Mitarbei­<br />

ter. Weidner selbst steht für<br />

die vierte Chef­Generation<br />

und sagt: <strong>„Ich</strong> habe den besten<br />

Job der Welt.“ Und den<br />

macht er meistens an <strong>ein</strong>em<br />

Schreibtisch, der selbst <strong>ein</strong><br />

Stück Firmengeschichte ist:<br />

das schwere Antikmöbel mit<br />

Löwenkopf ist <strong>ein</strong> Erbstück<br />

des Großvaters. <strong>„Ich</strong> stand als<br />

kl<strong>ein</strong>er Junge oft davor. Damals<br />

reichte mir der Löwenkopf<br />

gerade bis hier“, sagt<br />

Weidner und deutet auf s<strong>ein</strong>e<br />

Stirn. „Heute erinnert er mich<br />

jeden Tag daran, in welcher<br />

Tradition ich stehe.“<br />

60 prozEnt waChStuM<br />

gEplant<br />

Die Erfolgsgeschichte soll<br />

weitergehen: Bis 2020 soll der<br />

Umsatz von heute 12,5 Mio.<br />

Euro auf 20 Mio. ansteigen.<br />

Dabei baut Weidner vor allem<br />

auf s<strong>ein</strong>e Mannschaft: Ein Unternehmen<br />

lasse sich nur auf<br />

<strong>zwei</strong> Arten leiten, sagt er, „entweder<br />

durch Misstrauen und<br />

Kontrolle – oder durch Vertrauen“.<br />

Er habe sich von Anfang<br />

an für den <strong>zwei</strong>ten Weg<br />

entschieden. „Hire and fire ist<br />

nicht m<strong>ein</strong>e Methode.“ Er bekäme<br />

von s<strong>ein</strong>en Leuten<br />

schließlich <strong>ein</strong>e Menge zurück.<br />

portrait / 15<br />

Chef in vierter<br />

Generation: Axel<br />

Weidner unter der<br />

Firmenlosung<br />

Axel Weidner: „Bei <strong>ein</strong>er so hohen Fertigungstiefe<br />

und Wertschöpfung, wie wir sie haben, sind die<br />

Personalkosten der größte Posten. Aber die Menschen<br />

sind auch unsere wichtigste Ressource. Wir<br />

machen schließlich k<strong>ein</strong>e Massenfertigung“. Wie<br />

gesagt: Stückzahl 1 ist ist Mankenbergs tägliches<br />

Geschäft.<br />

Für die Zukunft ist Weidner optimistisch: „Wir bieten<br />

Qualität made in Germany. Das ist nach wie vor<br />

der Garant für Langlebigkeit und Vertrauen. Und damit<br />

schlagen wir jeden Billigproduzenten.“ n AVI


aktuEll / 16<br />

pro und Contra<br />

Der anonyme<br />

Bewerber<br />

lEbEnSläuFE ohnE Foto? Bewerbungen ohne<br />

Namen, Alter, Geschlecht und Herkunft? Für Bundesfamilienministerin<br />

Kristina Schröder (CDU) soll<br />

das die Zukunft s<strong>ein</strong>, um Diskriminierungen im Einstellungsverfahren<br />

zu vermeiden. Ihr Ministerium<br />

beteiligt sich an <strong>ein</strong>em entsprechenden Versuch<br />

und berücksichtigt künftig nur noch anonymisierte<br />

Bewerbungen – auch Unternehmen wie Procter &<br />

Gamble und L’Oreal machen in dem Pilotprojekt<br />

mit.<br />

Die Bundesver<strong>ein</strong>igung der deutschen Arbeitgeberverbände<br />

(BDA) bezeichnet den Ansatz als „personalwirtschaftlich<br />

nicht praxistauglich“. Die gelebte<br />

Unternehmenspraxis sei schon viel weiter, als der<br />

Vorschlag suggeriere. Die Arbeitgeber würden die<br />

Vorteile kennen, die gemischte Teams und gesellschaftliche<br />

Vielfalt in den Betrieben brächten: „Anonymisierte<br />

Bewerbungsverfahren sind nicht ohne<br />

zusätzliche Kosten und Bürokratie durchführbar.<br />

Zudem ist fraglich, ob <strong>ein</strong> solches Verfahren überhaupt<br />

geeignet ist, das gewünschte Ziel zu erreichen,<br />

wenn aus Angaben im Lebenslauf zu Ausbildungszeiten,<br />

Berufserfahrung und Sprachkenntnissen ohnehin<br />

auf bestimmte Merkmale geschlossen werden<br />

kann. Würde man aber alle persönlichen Merkmale<br />

anonymisieren, wären die Bewerbungsunterlagen<br />

nicht mehr aussagekräftig“, so die BDA. n PH<br />

norDMEtall Standpunkte 4 / 2010


Umfrage im Norden<br />

norDMEtall Standpunkte 4 / 2010<br />

?<br />

!<br />

!<br />

!<br />

Was halten Personalchefs aus der norddeutschen<br />

Metall­ und Elektroindustrie davon?<br />

„Standpunkte“ hat <strong>ein</strong>ige gefragt…<br />

„Als international agierendes<br />

Unternehmen rekrutiert<br />

Airbus s<strong>ein</strong>e Fachkräfte<br />

weltweit. Diese Internationalität<br />

zeigt sich<br />

deutlich im Personalstand:<br />

Unter den rund 52.000<br />

Airbus­Mitarbeitern sind<br />

109 Nationalitäten vertreten,<br />

66 all<strong>ein</strong> in Deutschland.<br />

Unsere Frauenquote<br />

liegt derzeit bei 13 Prozent,<br />

in der Ausbildung bei bereits 24 Prozent. Mit<br />

gezielten Aktionen zur Ver<strong>ein</strong>barkeit von Beruf und<br />

Familie sowie der Begeisterung junger Frauen für<br />

technische Berufe arbeiten wir stark daran, diesen<br />

Anteil kontinuierlich zu steigern. Diese Vielfalt unter<br />

den Beschäftigten ist <strong>ein</strong> wichtiger Erfolgsfaktor<br />

für unser Unternehmen. Diskriminierungen bei Bewerbungen<br />

sind daher für uns k<strong>ein</strong> Thema.<br />

Die anonymisierte Bewerbung könnte Unternehmen,<br />

die sich vor Diskriminierung schützen<br />

und die Chancengleichheit bei Bewerbungen erhöhen<br />

möchten, <strong>ein</strong>e Hilfestellung s<strong>ein</strong>. Allerdings<br />

greift dies nur in der ersten Phase der<br />

Bewerberauswahl, denn spätestens beim persönlichen<br />

Vorstellungsgespräch wird die<br />

Anonymität aufgehoben.“<br />

Joachim Sauer, Personalgeschäftsführer<br />

und Arbeitsdirektor von Airbus in<br />

Deutschland, Hamburg<br />

aktuEll / 17<br />

„DESMA, <strong>ein</strong> international<br />

tätiges Unternehmen<br />

mit <strong>ein</strong>em Exportanteil<br />

von über 90 Prozent,<br />

agiert als echter ,global<br />

player’. Bereits seit vielen<br />

Jahren beurteilen wir alle<br />

Bewerbungen gleich. Die Ausbildung und das Potenzial,<br />

im Abgleich mit der zu besetzenden Stelle, stehen<br />

hier im Fokus, um dann auch <strong>ein</strong>e international<br />

gelebte Unternehmenskultur zu schaffen. Eine Anonymisierung<br />

von Bewerbungen halten wir für nicht<br />

notwendig.“<br />

Klaus Freese, Geschäftsführer der KLÖCKNER<br />

DESMA Schuhmaschinen <strong>GmbH</strong>, Achim<br />

<strong>„Ich</strong> würde das Verfahren<br />

mit zunächst anonymisierten<br />

Bewerbungen<br />

nicht von vornher<strong>ein</strong> ausschließen.<br />

Es gibt Aspekte,<br />

die dafür und die dagegen<br />

sprechen. In Zeiten<br />

immer kl<strong>ein</strong>er werdender Bewerberkreise ist es vielleicht<br />

sinnvoll, mit <strong>ein</strong>em solchen Angebot zusätzliche<br />

Bewerber zu animieren, die sich sonst nicht<br />

melden würden. Ein Risiko liegt natürlich darin,<br />

dass wir als Tochterunternehmen <strong>ein</strong>er US­amerikanischen<br />

Gruppe verpflichtet sind, Bewerber <strong>ein</strong>er<br />

Sicherheitsprüfung zu unterziehen. Dafür muss der<br />

Kandidat <strong>ein</strong>en Namen und <strong>ein</strong> Gesicht haben.“<br />

Lutz Oelsner, Vorstandsvorsitzender der GESTRA<br />

AG, Bremen


intErViEw / 18<br />

Foto: imago<br />

interview mit r<strong>ein</strong>hard Schuh,<br />

personalbeschaffer<br />

„Unsere<br />

macht ungl<br />

Egal, wie qualifiziert <strong>ein</strong> Mitarbeiter<br />

ist und wie gut das Vorstellungsgespräch<br />

lief – wenn die<br />

Chemie im Alltag nicht stimmt,<br />

war die Personalsuche umsonst.<br />

Arbeitgeber und Bewerber könnten<br />

solche R<strong>ein</strong>fälle vermeiden,<br />

behauptet der Arbeitsvermittler<br />

R<strong>ein</strong>hard Schuh: „Nämlich dann,<br />

wenn der Mensch im Bewerbungsverfahren<br />

wieder <strong>ein</strong>e Rolle<br />

spielen würde.“<br />

hErr SChuh, Sie sind uns aufgefallen als Personalbeschaffer<br />

mit ungewöhnlichen Jobangeboten.<br />

Texte, die so gar nicht ins Schema der Stellengesuche<br />

passen. Da wird z.B. das Sternzeichen des<br />

Chefs erwähnt. Was steckt dahinter?<br />

Schuh: Es geht darum, nicht nur Fähigkeiten und<br />

Aufgaben zu beschreiben, wenn <strong>ein</strong>e offene Stelle<br />

zu besetzen ist. Diese Dinge sind selbstverständlich.<br />

Im Alltag entscheidet sich die Qualität der Zusammenarbeit<br />

an anderen Dingen: an der sozialen<br />

Kompetenz <strong>ein</strong>es Mitarbeiters, aber auch am Charakter<br />

des Vorgesetzten. Über beides sollte man<br />

sprechen, bevor die Tinte unter dem Vertrag trocken<br />

ist. Wenn mich <strong>ein</strong> Arbeitgeber mit der Suche<br />

beauftragt, führe ich deshalb erst <strong>ein</strong>mal mit ihm<br />

<strong>ein</strong> Gespräch nicht nur über die Fachkraft, sondern<br />

über den Menschen, den er sucht. Manchen Chefs<br />

wird das erst im Laufe unseres Gesprächs klar. Wie<br />

sollte der Mitarbeiter idealerweise s<strong>ein</strong>? Und was<br />

würde der Chef an ihm gar nicht ausstehen können?<br />

Das sind die Schlüsselinformationen für beide<br />

Seiten, mit denen man Enttäuschungen vermei­<br />

norDMEtall Standpunkte 4 / 2010


Bewerbungs-Kultur<br />

ücklich“<br />

den und prüfen kann, ob man zu<strong>ein</strong>ander passt.<br />

Das sollte man nämlich besser vorher wissen…<br />

Ist das <strong>ein</strong>e Kritik am gängigen Vorgehen der Personalabteilungen?<br />

Schuh: Für mich steht fest: Unsere Bewerbungskultur<br />

macht jeden Tag Menschen unglücklich – Mitarbeiter,<br />

die sich nicht wohlfühlen in ihrem Job, und unzufriedene<br />

Chefs, die m<strong>ein</strong>en, es gäbe k<strong>ein</strong>e guten Leute<br />

mehr auf dem Arbeitsmarkt. 90 Prozent aller Kündigungen<br />

haben ihren Grund auf der menschlichen<br />

Schiene. Und die Ursache dafür findet man ganz am<br />

Anfang des Arbeitsverhältnisses: Wir haben nämlich<br />

den Faktor „Mensch“ aus dem Bewerbungsverfahren<br />

getilgt. Übrig geblieben sind fachliche Monster. Da<br />

geht es dann um Standards, um Lebenslaufstationen,<br />

Abschlüsse, meist schlechte Fotos, aber nicht um die<br />

wirkliche Person hinter der Akte.<br />

Sie plädieren also für andere Informationen in Stellenangeboten<br />

und Bewerbungen?<br />

Schuh: Ja! Der Bewerber sollte mehr über konkrete<br />

Situationen am ausgeschriebenen Arbeitsplatz erfahren.<br />

Welches Umfeld erwartet ihn, welche Persönlichkeit<br />

passt dort hin<strong>ein</strong>? Und der Arbeitgeber<br />

sollte vom Kandidaten mehr über s<strong>ein</strong> Wesen, s<strong>ein</strong>e<br />

Reaktionen in bestimmten Situationen wissen. Solche<br />

Dinge können schon in der Ausschreibung und<br />

in der Bewerbung stehen. Damit muss man nicht bis<br />

zum ersten Gespräch warten. Die Atmosphäre <strong>ein</strong>es<br />

Vorstellungsgesprächs ist sowieso nicht repräsentativ<br />

für das Arbeitsklima später.<br />

Viele menschliche Aspekte bzw. persönliche Informationen<br />

dürfen die Firmen aber gar nicht erfragen…<br />

Schuh: Stimmt, aber der Bewerber darf sie von sich<br />

aus liefern! Das rate ich auch jedem Arbeitssuchenden,<br />

den wir vermitteln: Präsentieren Sie sich als <strong>ein</strong>zigartiger<br />

Mensch. Vergessen Sie die Bewerbungstipps<br />

aus den Büchern. Bewerben Sie sich bitte so,<br />

dass für den Arbeitgeber k<strong>ein</strong>e Fragen offen bleiben!<br />

Denn Fakt ist doch: Der Chef ist neugierig, warum<br />

norDMEtall Standpunkte 4 / 2010<br />

intErViEw / 19<br />

man irgendwo gekündigt hat, was jemand in <strong>zwei</strong><br />

Jahren Arbeitslosigkeit gemacht hat, ob es <strong>ein</strong>en Kinderwunsch<br />

gibt oder nicht. Es macht k<strong>ein</strong>en Sinn,<br />

diese Punkte in <strong>ein</strong>er Bewerbung nicht anzusprechen.<br />

Im Arbeitsalltag kommt sowieso alles auf den Tisch.<br />

Wäre ich Personaler, würde ich sagen: Das kostet<br />

zuviel Zeit, wir müssen das standardisieren.<br />

Schuh: Falsch. Wenn man die richtigen Infos zur<br />

Verfügung stellt – sowohl seitens des Arbeitgebers<br />

als auch seitens des Bewerbers – dann spart das sogar<br />

Zeit. Und nachher spart es auch noch Geld, weil<br />

die Wahrsch<strong>ein</strong>lichkeit geringer ist, dass der ausgewählte<br />

Kandidat <strong>ein</strong>e Fehlbesetzung war.<br />

Was raten Sie Firmen?<br />

Schuh: Ich werbe für Ehrlichkeit und Offenheit. Beispiel:<br />

Erzählen Sie nicht von Teamfähigkeit, sondern<br />

vom konkreten Team in der konkreten Abteilung.<br />

Oder: Wer kommunikative Typen sucht, aber k<strong>ein</strong>e<br />

Schwätzer mag, sollte das klar formulieren. Provozieren<br />

Sie den Leser Ihrer Stellenangebote, über sich<br />

nachzudenken, bevor er sich bewirbt. Fragen Sie ihn<br />

ruhig am Ende des Textes: „Glauben Sie immer noch,<br />

dass Sie zu uns passen?“ n<br />

i<br />

Zur Person<br />

R<strong>ein</strong>hard Schuh (60)<br />

ist Inhaber <strong>ein</strong>er<br />

Personalbeschaffungsagentur<br />

in<br />

Norderstedt bei<br />

Hamburg. Als Sohn<br />

von Gastronomen begann er im Hotelfach,<br />

lernte Industrikaufmann, um<br />

dann 20 Jahre in <strong>ein</strong>er Steuerberatung<br />

zu arbeiten. Anfang der 90er dann der<br />

Schwenk zu <strong>ein</strong>er Tätigkeit „mit und<br />

für Menschen“ – zunächst acht Jahre<br />

als leitender Mitarbeit in <strong>ein</strong>er privaten<br />

Arbeitsvermittlung, seitdem selbstständig.


StiFtung / 20<br />

Debatte um Verbesserung der hochschullehre<br />

Was kommt im Hörsaal<br />

wirklich rüber?<br />

norDMEtall Standpunkte 4 / 2010<br />

Foto: imago


„lEhrE n “ hEiSSt DaS prograMM, mit dem die<br />

NORDMETALL­Stiftung gem<strong>ein</strong>sam mit der Alfred<br />

Toepfer Stiftung F.V.S. und der Universität Hamburg<br />

32 Führungskräfte aus der Wissenschaft – Professoren<br />

und Hochschulmanager – zu <strong>ein</strong>em Symposium<br />

zusammenführt. In insgesamt fünf Workshops der<br />

Reihe erarbeiten die Experten Strategien für die Zukunft<br />

der Lehre. Vom 10. bis zum 12. September geht<br />

es beim dritten Treffen im NORDMETALL­Tagungshotel<br />

„Schloss Hasenwinkel“ nördlich von Schwerin<br />

um Prozesse der Qualitätsentwicklung an den Hochschulen<br />

und um die Rolle, die die Beratung dabei<br />

spielt. Denn die Workshop­Teilnehmer begleiten<br />

bereits die Verbesserung der Lehre an ihren Hochschulen<br />

als Berater. Daneben müssen aber auch die<br />

Hochschullehrenden selbst über Beratungskompetenz<br />

– im Umgang mit Studierenden, mit dem wissenschaftlichen<br />

Nachwuchs, mit Kollegen – verfügen, damit<br />

Lehre gelingt. Beide Aspekte werden im Workshop<br />

unter der Leitung erfahrener Dozenten erarbeitet.<br />

uniS in bEwEgung<br />

Die Zeit sei reif für das Projekt, erläutert Dr. Antje<br />

Mansbrügge, Projektleiterin Wissenschaft bei der Alfred<br />

Toepfer Stiftung F.V.S.: „Es ist Bewegung an den<br />

Hochschulen. Reformdebatten und Studierendenproteste<br />

sind Ausdruck dieses Prozesses. Das ist der<br />

richtige Zeitpunkt, um jene Akteure aus der Professorenschaft,<br />

aus dem Wissenschaftsmanagement<br />

und aus der Hochschuldidaktik zu stärken, die sich<br />

für die Entwicklung der Lehre engagieren. Wir wollen<br />

deren Austausch fördern, um die Lehre zu verbessern.“<br />

Hinter guter Lehre stehen <strong>ein</strong>zelne engagierte<br />

Professoren, Hochschulmanager und Trainer. Das<br />

Programm „Lehre n – Impuls zur wissenschaftlichen<br />

norDMEtall Standpunkte 4 / 2010<br />

StiFtung / 21<br />

Lehre“ führt diese Akteure erstmals zusammen, um<br />

ihr Wissen und ihr Engagement zu vervielfachen<br />

(daher die hochgestellte Potenz „n“). Lehre n war<br />

bundesweit ausgeschrieben, und aus 117 profilierten<br />

Bewerbern wurden 32 Teilnehmer ausgewählt.<br />

Dr. Marc Gottschald, Geschäftsführer der NORD­<br />

METALL­Stiftung: „Die zahlreichen Bewerbungen auf<br />

die erste Ausschreibung des neuen Programms haben<br />

gezeigt, wie groß der Bedarf ist. Gerade die Lehre<br />

ist zentral für gute Qualität an den Hochschulen und<br />

Gefördert durch die NORDMETALL­Stiftung arbeiten Experten<br />

aus ganz Deutschland an der Zukunft der Hochschullehre.<br />

Wie vermittelt man Wissen so, dass die Studenten es besser<br />

behalten? Wie werden gute Wissenschaftler<br />

zu guten Lehrern?<br />

Und wie lassen sich Abbrecherquoten<br />

verringern?<br />

Foto: Monika Lawrenz<br />

Auf Schloss Hasenwinkel erarbeiten Hochschul-<br />

experten Konzepte zur Lehre der Zukunft<br />

damit die Qualität unserer künftigen Fachkräfte.“<br />

Mit dem versammelten Know­how können Perspektiven<br />

und Potenziale der Lehre an deutschen<br />

Hochschulen in ihrer Qualität weiter entwickelt werden.<br />

Zurück an den <strong>ein</strong>zelnen Hochschulen geht es<br />

dann an die Umsetzung in der Praxis. Auch genau<br />

dafür vermittelt das Programm das Handwerkszeug.<br />

Die NORDMETALL­Stiftung macht gem<strong>ein</strong>sam<br />

mit der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. und der Universität<br />

Hamburg mit dem Programm „Sommerakademie<br />

zur wissenschaftlichen Lehre“ seit <strong>ein</strong>igen<br />

Jahren schon <strong>ein</strong> Angebot an neu berufene Professoren,<br />

bei dem sie ihre Lehrkompetenz schulen<br />

können. Lehre n ist <strong>ein</strong>e konzeptionelle Weiterentwicklung<br />

dieser Strategie für die Stärkung der<br />

Lehre. n KP


MitgliEDEr / 22<br />

Lloyd-Werft-Geschäftsführer<br />

Rüdiger Pallentin vor dem<br />

„e-ship 1“, <strong>ein</strong>em Transportschiff<br />

für Windkraftanlagen,<br />

das zur Auslieferungsdockung<br />

bei Lloyd war. Auffällig sind<br />

die 27 Meter hohen Stahlsäulen<br />

an Bord. Diese rotierenden<br />

Zylinder – sogenannte Flettner-<br />

Rotoren – erzeugen bei Seitenwind<br />

<strong>ein</strong>en Sog, der das Schiff<br />

umweltfreundlich nach vorne<br />

treibt, damit den Hauptmotor<br />

unterstützt und bis zu 40 Prozent<br />

Kraftstoff spart<br />

norDMEtall Standpunkte 4 / 2010


tErMin beIM CHeF<br />

Rüdiger Pallentin,<br />

Lloyd Werft<br />

DiESEr arbEitSplatz atMEt gESChiChtE – und<br />

Gott sei Dank nicht mehr die Luft von damals. Rüdiger<br />

Pallentins Schreibtisch steht in der früheren Wäscherei<br />

des „Norddeutscher Lloyd“. Vor 100 Jahren<br />

wurden hier lange L<strong>ein</strong>entischdecken und Bettlaken<br />

aus den Großdampfern bis unter die Decke gezogen<br />

und getrocknet.<br />

Die Lloyd Werft in Bremerhaven ist der <strong>ein</strong>zige<br />

noch aktive Teil der legendären Reederei, die mehr<br />

Passagiere aus Europa nach New York brachte als<br />

jede andere und zur Kaiserzeit zu den vier größten<br />

Schifffahrtsgesellschaften der Welt gehörte. „Man<br />

kann sagen: Unsere Vorfahren haben die Kreuzfahrt<br />

erfunden,“ sagt Werft­Chef Pallentin. Gegründet als<br />

Werkstatt des Norddeutschen Lloyd sind Reparatur<br />

und Umbau noch heute das Kerngeschäft der Lloyd<br />

Werft. Spektakulär war vor allem die Modernisierung<br />

der „Queen Elizabeth 2“ 1986, der bis dahin<br />

größte Umbau <strong>ein</strong>es Passagierschiffes weltweit. Für<br />

Furore sorgte auch der Umbau <strong>ein</strong>es amerikanischen<br />

Feriendampfers zur neuen „M<strong>ein</strong> Schiff“ von<br />

TUI im vergangenen Jahr. Schwerpunkt: Anbau und<br />

Vergrößerung von 400 Balkonen. Auch als „Verlängerer“<br />

von Kreuzfahrtschiffen ist die Lloyd Werft<br />

bekannt. 50 Meter haben die Bremerhavener schon<br />

<strong>ein</strong>mal bei <strong>ein</strong>er RoPax­Fähre zwischen Bug und<br />

Heck gesetzt und damit die bislang größte Schiffsverlängerung<br />

weltweit geschafft.<br />

YaChtEn Für MilliarDärE<br />

In diesem Jahr lieferte Lloyd sogar erstmals <strong>ein</strong>e<br />

Megayacht ab. Der Kunde bleibt geheim, das Ergebnis<br />

nicht: „Wir haben Gewinn gemacht“, freut sich<br />

Rüdiger Pallentin, denn das gelingt nicht jeder<br />

Werft bei solchen Aufträgen. „Dabei geholfen hat<br />

unser tagesaktuelles Kostenmanagement. Das haben<br />

wir im Umbaugeschäft wirklich perfektioniert.“<br />

norDMEtall Standpunkte 4 / 2010<br />

MitgliEDEr / 23<br />

Pallentin erzählt dies alles<br />

mit Glanz in den Augen. Seit 1.<br />

Juli ist der 56­jährige – als<br />

Nachfolger von Werner Lüken<br />

– der Chef von Lloyd. Aber auf<br />

der Werft ist er schon seit drei<br />

Jahrzehnten: zehn Jahre Sachbearbeiter<br />

in der Projektabteilung,<br />

zehn Jahre Abteilungsleiter,<br />

zehn Jahre Geschäftsführer,<br />

jetzt Sprecher der Geschäftsführung.<br />

Pallentin kennt die<br />

Werft aus dem Eff­eff. „Es hilft,<br />

wenn man schon vieles von<br />

dem selbst gemacht hat, was<br />

heute die Mitarbeiter machen“,<br />

sagt er. Ein Chef mit fachlicher<br />

Autorität. Pallentin will auf<br />

Augenhöhe führen. Das gelingt<br />

nicht immer: Neue Mitarbeiter,<br />

auch die jüngeren, zollen<br />

ihm manchmal mehr Respekt<br />

als er es mag. „Vom Typ<br />

her <strong>bin</strong> ich eher <strong>ein</strong> Teamplayer“,<br />

sagt Pallentin. Der Begriff „Spielertrainer“ gefalle<br />

ihm gut. Wer ihm zuhört, glaubt ihm aufs Wort.<br />

Dieser Manager ist auf dem Boden geblieben, fast<br />

bescheiden. Was nicht heißt, dass er s<strong>ein</strong>e Rolle an<br />

der Spitze kl<strong>ein</strong>redet. Rüdiger Pallentin ist stolz auf<br />

s<strong>ein</strong>en Marsch nach oben, „weil ich dafür auch viel<br />

getan habe.“<br />

Der gebürtige Bremerhavener hat bei SSW Schiffbauer<br />

gelernt, in Bremen studiert und als Schiffbau­<br />

Ingenieur für kurze Zeit bei HDW in Kiel gearbeitet.<br />

Als die (damals noch) „Hapag Lloyd Werft“ <strong>ein</strong>en<br />

Sachbearbeiter für die Kalkulation sucht, verschlägt<br />

es ihn zurück in die Heimat. Das Projektgeschäft ist<br />

s<strong>ein</strong> Ding: „In der Angebotserstellung sitzt man ja<br />

an der Schnittstelle zum Markt“, sagt Pallentin. Da<br />

habe er das Business mit Reedereien von der


260.000 Quadratmeter<br />

mit 1.400 Metern Pierlänge<br />

und Docks für Schiffe<br />

mit <strong>ein</strong>em Tiefgang<br />

bis zu 11,5 Metern.<br />

Pike auf gelernt. Dabei erkennt er, dass technisches<br />

Wissen nicht alles ist. An der Abendschule sattelt er<br />

den Betriebswirt drauf.<br />

StürMiSCh, abEr<br />

lEhrrEiCh<br />

Heute ist er der Arbeitgeber von<br />

400 Menschen. „Wir sind <strong>ein</strong> Familienbetrieb<br />

par excellence“, sagt<br />

Pallentin. Die Geschäftsführer seien<br />

Eigentümer, s<strong>ein</strong> Kollege in der<br />

Geschäftsführung, Carsten Haake,<br />

sei der Sohn <strong>ein</strong>es früheren Werftchefs,<br />

und viele Mitarbeiter wären<br />

in zigster Generation im Unternehmen.<br />

„M<strong>ein</strong>e Sekretärin schon in<br />

der dritten.“<br />

Wer in solchen Zeiträumen<br />

denkt, den haut k<strong>ein</strong>e Krise so<br />

schnell um. Die größte erlebte Pallentin<br />

in der Nacht auf den 14. Januar<br />

2004. Über Bremerhaven und<br />

der Wesermündung tobt <strong>ein</strong> schwerer<br />

Sturm. Auf der Werft wird noch<br />

gearbeitet: Der Neubau des Kreuz­<br />

fahrers „Pride of America“ liegt am Kai. 14 Personen<br />

arbeiten im Innern. Im Hafenbecken schlagen die<br />

Wellen höher. Auf Höhe des Maschinenraums tritt<br />

plötzlich Wasser in den Rumpf. Kurz vor Mitternacht<br />

kippt das 260 Meter lange Schiff zur Seite und sinkt.<br />

Glücklicherweise kommt k<strong>ein</strong>er zu Tode. Drei Arbeiter<br />

werden verletzt.<br />

„Das war das <strong>ein</strong>schneidendste Erlebnis in m<strong>ein</strong>em<br />

Berufsleben“, sagt Rüdiger Pallentin heute.<br />

Nach <strong>ein</strong>em halben Jahr staatsanwaltschaftlicher<br />

Ermittlungen steht fest: Die Werft trifft k<strong>ein</strong>e<br />

Schuld. Die Versicherung zahlt den Schaden, die<br />

Reederei vertraut Lloyd und lässt das Schiff zu Ende<br />

bauen. „Das fährt noch heute rund um Hawaii“, betont<br />

Pallentin. Das halbe Jahr Bangen sei lehrreich<br />

gewesen: „Wenn man an s<strong>ein</strong> Team und an die Firma<br />

glaubt, kann man auch aus <strong>ein</strong>em Desaster <strong>ein</strong>e<br />

Erfolgsgeschichte machen.“<br />

Schlecht geschlafen habe er damals nicht. <strong>„Ich</strong><br />

<strong>bin</strong> k<strong>ein</strong>er, der nach Feierabend lange grübelt.“ Das<br />

hat Pallentin auch in den letzten <strong>zwei</strong> Jahren geholfen.<br />

Stichwort Wirtschafts­ und Werftenkrise. Diese<br />

Zeit habe er zwiespältig erlebt – anfangs noch volle<br />

Auftragsbücher, aber gleichzeitig das Wissen, dass<br />

der Boom endet und Personalabbau notwendig wird.<br />

Seit <strong>zwei</strong> Jahren gibt es nun k<strong>ein</strong>e Aufträge für Neubauten<br />

mehr. Und auch im Reparaturbereich sind<br />

die Arbeitsstunden pro Schiff stark zurückgegangen.<br />

„Die Reeder lassen nur noch das Nötigste machen“,<br />

sagt Pallentin. Aber er ist sich sicher, dass<br />

die Lloyd Werft auch diese Krise überbrückt. Gerade<br />

habe man die MS Astor umgebaut. Und ab Oktober<br />

kämen erstmals <strong>zwei</strong> Schiffe in die Werft, die verkürzt<br />

werden sollen.<br />

Kündigungen gab es nicht, der Abbau lief sozialverträglich.<br />

Der jetzt erreichte Personalstand soll<br />

stabil bleiben. Auch an den 50 Ausbildungsplätzen<br />

will man festhalten.<br />

DaS nEuE gESiCht DEr wErFt<br />

„Bei Reparatur und Umbau führt auch in Zukunft<br />

k<strong>ein</strong> Weg an uns vorbei“, sagt Pallentin selbstbewusst.<br />

Er glaubt an s<strong>ein</strong> Geschäftsmodell, an die Impulse,<br />

die von der Windkraft und vom Trend zur umweltgereichten<br />

Ausstattung der Schiffe ausgehen.<br />

S<strong>ein</strong>e eigene Zukunft sieht er deshalb nirgendwo<br />

anders als auf dem Chefsessel von Lloyd. Auch<br />

wenn er sich daran gewöhnen muss, künftig mehr<br />

denn je die Werft nach außen zu vertreten: „Die<br />

Menschen in Bremerhaven fiebern bei allem mit,<br />

was die Werft betrifft – bei großen Aufträgen genauso<br />

wie bei Krisen. Da muss man auch aushalten, auf<br />

der Straße angesprochen zu werden.“ Pallentin ist<br />

auch dafür der Richtige. n PH<br />

norDMEtall Standpunkte 4 / 2010


Foto des Monats<br />

FrühEr wurDE hiEr – in der „alten Handformerei“<br />

– Eisen geschmolzen und unter harter körperlicher<br />

Arbeit zu Gussprodukten verarbeitet. Heute<br />

wird hier getanzt. Kunst trifft Industrie: Die Life­<br />

Performance der Tänzerin Emilia Sintoni vor Kunstwerken<br />

des aus Ostfriesland stammenden Malers<br />

Johann Rosenboom fand in <strong>ein</strong>er alten Produktionshalle<br />

des NORDMETALL­Mitgliedsunternehmens<br />

LEDA (erfolgreich mit Heiztechnik und Industrie­<br />

norDMEtall Standpunkte 4 / 2010<br />

MitgliEDEr / 25<br />

guss) in Leer statt. Diese Halle stammt aus der<br />

Gründungszeit des Unternehmens vor fast 140 Jahren.<br />

Der Veranstaltungsort ist allerdings k<strong>ein</strong> stillgelegter<br />

Fabrikteil. Die „Alte Handformerei“ wird<br />

künftig zu <strong>ein</strong>er wichtigen Drehscheibe der innerbetrieblichen<br />

Logistik. Nur für diesen<br />

<strong>ein</strong>en Abend erstrahlte sie in<br />

<strong>ein</strong>em ganz besonderen<br />

Licht. n PH


Foto: Philips<br />

hintEnDran / 26<br />

wirtschafts-zitat<br />

„K<strong>ein</strong>e Frau möchte<br />

aufgrund <strong>ein</strong>er Quote<br />

oben ankommen.“<br />

Anja Krusel, Chief Financial<br />

Officer von Philips in Deutschland<br />

und Geschäftsführerin der Philips<br />

Deutschland <strong>GmbH</strong><br />

norDMEtall Standpunkte 4 / 2010


kontakt zu norDMEtall<br />

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Geschäftsstelle Bremerhaven<br />

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Hohenstaufenstraße 33<br />

27570 Bremerhaven<br />

Tel.: 04 71 / 2 60 31<br />

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27472 Cuxhaven<br />

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26122 Oldenburg<br />

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03 81 / 44 82 18/–19<br />

Fax: 03 81 / 4 00 04 23<br />

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19053 Schwerin<br />

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westliche Niedersachsen<br />

und Schleswig­Holst<strong>ein</strong>.<br />

Herausgeber:<br />

Haus der Wirtschaft<br />

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Verantwortlich im Sinne des<br />

Presserechts:<br />

Dr. Thomas Klischan,<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

Chefredakteur:<br />

Peter Haas (PH), Hamburg<br />

Tel.: 0 40 / 63 78 – 42 31<br />

E­Mail: haas@nordmetall.de<br />

Redaktion:<br />

Sybille Neumann (SN), Hamburg<br />

Tel.: 0 40 / 63 78 – 42 32<br />

E­Mail: neumann@nordmetall.de<br />

Kathrin Pardieck (KP), Hamburg<br />

Tel.: 04 0 / 6378­5943<br />

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Autoren: Dr. Armin Bossemeyer,<br />

Lothar Steckel, Folkmar Ukena,<br />

Anna Vietinghoff<br />

Gestaltung + Produktion:<br />

<strong>zwei</strong>:c <strong>Werbeagentur</strong> <strong>GmbH</strong>,<br />

Schanzenstraße 70,<br />

20357 Hamburg,<br />

Tel.: 0 40 / 414 33 38 – 13<br />

Fax: 0 40 / 414 33 38 – 18<br />

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Druck:<br />

CaHo Druckereibetriebsges. mbH<br />

28. Jahrgang<br />

Ersch<strong>ein</strong>ungsweise: <strong>zwei</strong>monatlich.<br />

Bezug: Kostenfrei für Mitgliedsunternehmen<br />

von NORDMETALL und Sonderempfänger<br />

in Politik, Wirtschaft, Verwaltung<br />

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Titelfoto: Steckel


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CaHo druckerei<br />

rondenbarg 8<br />

22525 Hamburg<br />

Auf zur musikalischen Landpartie!<br />

Unsere NORDMETALL-Ensemblepreisträger:<br />

2004 amarcord, Vokalquintett<br />

2005 Quatuor Ebène, Streichquartett<br />

2006 Duo Gerassimez, Schlagzeug/Klavier<br />

2007 Quintette Aquilon, Holzbläserquintett<br />

2008 Doric String Quartet, Streichquartett<br />

2009 Sitkovetsky Trio, Klaviertrio<br />

Gábor Boldoczki<br />

Preisträger in Residence 2010<br />

Leiter des Kammermusikfestes der<br />

Preisträger, gefördert durch die<br />

NORDMETALL-Stiftung<br />

20 JAHRE

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