04.12.2012 Aufrufe

beiter An sechs orten süd-nord - zwei:c Werbeagentur GmbH

beiter An sechs orten süd-nord - zwei:c Werbeagentur GmbH

beiter An sechs orten süd-nord - zwei:c Werbeagentur GmbH

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

3 / Mai-Juni 2011 C 5003<br />

www.<strong>nord</strong>metall.de Das Magazin von<br />

Die Folgen Der energiewenDe<br />

Des einen Freud’…<br />

Eine<br />

Werft<br />

erfindet<br />

sich neu<br />

Seite 18


TariFpoliTik<br />

Was kommt<br />

im Herbst …<br />

… auf die Betriebe zu? Die<br />

IG Metall spricht vieldeutig<br />

von einer „vorgezogenen<br />

Tarifrunde“ zum Thema<br />

„Zeitarbeit“.<br />

energiewenDe (2)<br />

Woher kommt<br />

der Strom …<br />

… in Zukunft und wie kommt er<br />

in die Steckdose? Norddeutsche<br />

Unternehmer kommentieren die<br />

Debatte des Jahres.<br />

18<br />

4 10 22<br />

Foto: imago<br />

Stand der Dinge Verbands-Nachrichten kurz notiert<br />

energiewenDe (1)<br />

Eine Werft<br />

zwischen<br />

gestern und<br />

morgen<br />

107 Jahre lang haben die<br />

Nordseewerke Schiffe gebaut.<br />

Im August beginnt die Zukunft<br />

– mit Stahlkomponenten für<br />

Windkraftanlagen. Ein Bericht<br />

vom Turmbau zu Emden …<br />

porTraiT<br />

Wie kommt<br />

das Blei …<br />

… in die Autobatterie? Mit<br />

Akkus von Weser-Metall zum<br />

Beispiel. Wir hatten einen<br />

„Termin beim Chef“.<br />

+++ Austausch mit UK: Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Metallarbeitgeber<br />

gehörte zu den Themen, die NORDMETALL-Vizepräsident Wolfgang Würst und Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Thomas Klischan (Foto 2. und 3.v.r.) bei ihrem Besuch des britischen Metallarbeitgeber-Verbandes<br />

EEF in London diskutierten. Die Gastgeber, Verbandschef Terry Scuoler (li.) und<br />

Volkswirt Jeegar Kakkad, erläuterten die neue Aufstellung ihrer Organisation, die seit der Ära Thatcher quasi keine Tarifpolitik mehr<br />

betreibt, stattdessen als Dienstleister der Unternehmen erfolgreich blieb. +++ Auszeichnung: Der von NORDMETALL unterstützte<br />

„Faszination Technik Klub“ ist Preisträger des bundesweiten Innovationswettbewerbs „365 Orte im Land der Ideen“ unter der Schirmherrschaft<br />

des Bundespräsidenten. Das Hamburger Projekt bündelt Veranstaltungen rund um das Thema Technik für die Altersgruppen<br />

8-12 und 13-16 Jahren und begeistert den Nachwuchs mit Vorlesungen und Ausflügen in die Praxis. +++<br />

Foto: Fotolia<br />

norDMeTall Standpunkte 3 / 2011<br />

Foto: Heeger


Liebe Leserinnen und Leser,<br />

auF eineM geMeinsaM von NORDMETALL und IG<br />

Metall Küste veranstalteten Hearing zum Thema<br />

„Zeitarbeit“ hat die IG Metall einen tariflichen Baustein<br />

„Flexibler Personaleinsatz“ ins Gespräch gebracht<br />

(siehe Seiten 4/5). Die wesentlichen Elemente<br />

dieses Gesprächsangebot der IG Metall Küste sind<br />

nun auch von der Bezirksleitung der IG Metall in<br />

Baden-Württemberg mit dem Ziel aufgegriffen worden,<br />

sie zum Gegenstand einer Mobilisierungskampagne<br />

noch im Herbst diesen Jahres zu machen.<br />

Ist die Kampagne der IG Metall gegen Zeitarbeit<br />

damit in einer neuen Phase angelangt? Immerhin<br />

schließen mit diesem differenzierenden <strong>An</strong>satz<br />

<strong>zwei</strong> Bezirke der Gewerkschaft öffentlich die „unterste<br />

Schublade“, in welcher der Vorstand der IG<br />

Metall die Zeitarbeit als „Apartheidsystem“ gegeißelt<br />

hat.<br />

Das Gesprächsangebot klingt auf den ersten<br />

Blick verlockend, denn die Elemente sind nicht neu,<br />

sondern aus betrieblichen und ergänzungstariflichen<br />

Vereinbarungen bekannt: Die IG Metall Küste<br />

erkennt damit an, dass die Flexibilität der Arbeitsbedingungen<br />

unabdingbar ist, um Konjunkturschwankungen<br />

in den einzelnen Sparten der M+E-<br />

Industrie auszugleichen. Die Gewerkschaft gibt<br />

auch indirekt zu, dass die Befristungsregelung im<br />

<strong>nord</strong>deutschen Manteltarifvertrag zu eng ist, zu<br />

Lasten der Beschäftigten geht und eigentlich nur als<br />

politisches Faustpfand dient.<br />

Aber ist der ausgeworfene Wurm dick genug, um<br />

anzubeißen? Der von der IG Metall geforderte<br />

Grundsatz „Interne Flexibilität vor externer Flexibilität“<br />

lässt beispielsweise unberücksichtigt, dass<br />

Fremdvergaben durch die Unternehmen nicht aus<br />

Spaß, sondern unter dem Gesichtspunkt der Kostenkalkulation<br />

erfolgen. Eine undifferenzierte Forderung<br />

nach „equal pay“ bei der Zeitarbeit, wie sie<br />

der Presse zu entnehmen war, lässt unberücksich-<br />

norDMeTall Standpunkte 3 / 2011<br />

Vorneweg / 3<br />

Dr. Peter Schlaffke,<br />

Leiter Tarifrecht und<br />

Arbeitswissenschaft<br />

bei NORDMETALL<br />

tigt, dass der Beitrag eines Zeitarbeitnehmers zur<br />

Wertschöpfung dem des Stammbeschäftigten entsprechen<br />

muss; dies ist sowohl eine Frage der Eingangsqualifikation<br />

als auch der Dauer der Einarbeitung.<br />

Insbesondere aber lässt der Vorschlag der IG<br />

Metall erahnen, worum es vor allem geht – um eine<br />

deutliche Ausweitung der Mitbestimmungsrechte<br />

der Arbeitnehmervertretungen im Bereich der Personal-<br />

und Arbeitsorganisation.<br />

Die Flexibilisierungspotenziale zu verbessern, ist<br />

gut und richtig; hierzu gehören insbesondere die<br />

Arbeitszeitflexibilisierung und Befristungsmöglichkeiten.<br />

Denn die Unternehmen der M+E-Industrie<br />

setzen auf ihre qualifizierten, erfahrenen Stammbelegschaften;<br />

der <strong>An</strong>teil der Zeitarbeitnehmer liegt in<br />

der M+E-Industrie bei nur 4,5 %. Dies zum <strong>An</strong>lass zu<br />

nehmen, die Personal- und Arbeitsorganisation auf<br />

den Kopf zu stellen, wird in Unternehmenskreisen<br />

kaum Freunde finden.


NORDMETALL-Präsident Kramer<br />

kurz vor Veranstaltungsbeginn: Im<br />

Handelsblatt konnte er von einem Vorschlag<br />

lesen, den die IG Metall später<br />

am Rednerpult erläuterte.<br />

experten-Hearing zur Zeitarbeit<br />

Zuhören<br />

statt Poltern<br />

Der Ton ist derbe: Von „Ramschware“, „Sklavenarbeit“,<br />

„Skandal“ und „Dumping“ spricht die IG Metall meist,<br />

wenn sie über die Zeitarbeit schimpft. Hier im Norden<br />

findet der Dialog konstruktiver statt. Eine gemeinsame<br />

Veranstaltung von Gewerkschaft und Arbeitgebern<br />

in Hamburg zeigte, wie es auch geht.<br />

norDMeTall Standpunkte 3 / 2011


es isT bereiTs TraDiTion im Norden, dass sich<br />

Arbeitgeber und IG Metall abseits des Tagesgeschäfts<br />

zusammensetzen, um sich über beiderseitige<br />

<strong>An</strong>liegen auszutauschen. Dieser „Industriepolitische<br />

Dialog“ wurde nun genutzt, um das Thema<br />

Zeitarbeit zu behandeln. Im Rahmen der Tarifrunde<br />

2010 hatten NORDMETALL und IG Metall Küste vereinbart,<br />

mehrere Experten zu einem entsprechenden<br />

Hearing einzuladen. Im Publikum saßen Arbeitgebervertreter<br />

und Betriebsräte. „Eine solche Veranstaltung<br />

hilft, sich einmal jenseits von emotional<br />

aufgeladenen Tarifverhandlungen die Argumente<br />

der anderen Seite anzuhören“, so NORDMETALL-<br />

Präsident Ingo Kramer zum Auftakt. Jeder könne<br />

dann auch prüfen, „ob die anderen nicht auch ein<br />

bisschen recht haben.“<br />

Der Arbeitgeberpräsident führte aus, warum<br />

auch er als Unternehmer die Zeitarbeit brauche:<br />

„Auf mancher unserer Baustellen wechselt die benötige<br />

Mitar<strong>beiter</strong>zahl innerhalb einer Woche von<br />

30 auf 150. Das schafft man nicht nur mit Stammbelegschaft.“<br />

Insgesamt mache die Zeitarbeit in der<br />

M+E-Industrie weniger als fünf Prozent aus. Darunter<br />

gebe es auch Problemfälle, die müsse man lösen.<br />

Gastreferent Holger Schäfer<br />

vom Institut der deutschen<br />

Wirtschaft widerlegte auch<br />

Flexibilität<br />

ist Konsens<br />

den Vorwurf, Zeitar<strong>beiter</strong> würden<br />

Stammbelegschaften ersetzen.<br />

Während Airbus-Gesamtbetriebsratschef<br />

Johann Dahnken<br />

in seinem Vortrag erneut „Equal Pay“ für alle<br />

Zeitar<strong>beiter</strong> verlangte, relativierte IG-Metall-Tarifsekretär<br />

Daniel Friedrich diese Forderung: „Selbst mit<br />

gleichem Geld für gleiche Arbeit sind nicht alle Probleme<br />

gelöst.“ Er ordnete die Zeitarbeit deshalb einem<br />

Vorschlag unter, wie man sämtliche Flexibilisierungsinstrumente<br />

(auch Befristungen und Werkverträge)<br />

tariflich regeln und die Mitbestimmung<br />

damit ausweiten könnte. Eine Formel des Vorschlags<br />

lautete dabei „interne vor externe Flexibilität“.<br />

NORDMETALL-Tarifchef Dr. Peter Schlaffke begrüßte,<br />

dass der Vorschlag der IG Metall keine Komplettablehnung<br />

der Zeitarbeit beinhalte und die<br />

Notwendigkeit von Flexibilität in der M+E-Industrie<br />

anerkenne. Jüngste Äußerungen von Gewerkschaftern<br />

deuten darauf hin, dass die IG Metall das Thema<br />

Zeitarbeit noch vor der nächsten Entgeltrunde<br />

2012 verhandeln will: Laut Stuttgarter Zeitung soll<br />

die Große Tarifkommission am 14. Juli „einen Tariffahrplan<br />

2011/2012 beschließen, der Verhandlungen<br />

mit dem Arbeitgebern sowie eine Mobilisierung<br />

der Mitglieder nach der Sommerpause vorsieht – eine<br />

vorgeschobene Tarifrunde sozusagen.“ n PH<br />

norDMeTall Standpunkte 3 / 2011<br />

TariFpoliTik / 5<br />

130 Personaler und Betriebsräte diskutierten<br />

beim Hearing miteinander<br />

Moderator Michael Weidemann (NDR, links) im<br />

Gespräch mit (v.l.) Volker Enkerts (Präsident<br />

Bundesverband Zeitarbeit), Johann Dahnken<br />

(Betriebsratschef Airbus), Holger Schäfer<br />

(Institut der deutschen Wirtschaft) und Hans-<br />

Artur Wilker (Geschäftsleitung Meyer Werft)<br />

Hans-Artur Wilker, Mitglied der Geschäftsleitung<br />

der Werftenholding Meyer Neptun <strong>GmbH</strong> und<br />

NORDMETALL-Vorstand, erläuterte die Notwendigkeit<br />

der Zeitarbeit am Beispiel des Schiffbaus<br />

mit seinen dramatischen Auslastungsschwankungen<br />

in den verschiedenen Gewerken


Foto: Fotolia<br />

Tagung „Fachkräfte der Zukunft“<br />

Bessere<br />

Brücken bauen<br />

„Es hilft nichts, den Fachkräftemangel zu beklagen. Wir müssen<br />

etwas dagegen tun oder noch besser: wir müssen vorbeugen“, so<br />

NORDMETALL-Präsident Ingo Kramer, der im April 110 Experten<br />

aus Schulen, Betrieben, Verbänden und Behörden aus ganz<br />

Deutschland zu einer Fachtagung geladen hatte. Ein <strong>An</strong>satz -<br />

punkt: die Verbesserung des Übergangs Schule-Beruf.<br />

Der TerMin Der Tagung <strong>An</strong>fang April bekam<br />

eine ungeahnte Aktualität, nachdem der DGB am<br />

Vortag das sogenannte „Übergangssystem“ als<br />

„Kurzfristmaßnahmen zur Aufbesserung der Ausbildungsstatistik“<br />

kritisiert hatte. Doch auch die<br />

Teilnehmer der NORDMETALL-Tagung, unter ihnen<br />

auch Organisatoren des Übergangssystems von Arbeitsagenturen<br />

und Bildungsträgern, sparten nicht<br />

an Kritik: Der Vorwurf der Warteschleife und der<br />

vergeudeten Zeit sei bei mancher Maßnahme für<br />

Schulabgänger, die keine Lehrstelle finden, gerechtfertigt.<br />

Etwa 320.000 junge Menschen landen jedes<br />

Jahr im Übergangssystem. Professor Eckart Severing<br />

vom Forschungsinstitut Betriebliche Bildung<br />

plädierte jedoch dafür, das Übergangssystem nicht<br />

als „Unfall“ zu betrachten. Dass Lehrstellenangebot<br />

und –nachfrage sich deckten, sei eher selten und<br />

zufällig. Daher müsse man das Übergangssystem<br />

als Normalzustand begreifen, der aber verbesserungswürdig<br />

sei.<br />

norDMeTall Standpunkte 3 / 2011


Auch NORDMETALL-Präsident<br />

Kramer wollte es nicht bei<br />

der Klage auf die Bildungspolitik<br />

belassen. Es sei zwar am<br />

Staat und seinen Schulen, jeden<br />

Schüler zum Abschluss zu führen,<br />

und die Quote von 10 bis<br />

20 Prozent Schulabgängern ohne<br />

Abschluss sei ein Skandal.<br />

Dennoch müsse sich die Wirtschaft<br />

angesichts des demografischen<br />

Wandels und einer sozialen<br />

Verantwortung auch mit<br />

diesen Jugendlichen beschäftigen.<br />

Professor Severing warb<br />

bei den Arbeitgebern dafür,<br />

schwächeren Bewerbern eine Chance zu geben: „Bildung<br />

hat etwas damit zu tun, dass die Leute vorher<br />

anders sind als nachher.“ Das NORDMETALL-Projekt<br />

„Nordchance“ wurde im Rahmen der Tagung mehrfach<br />

als Beispiel dafür beleuchtet und diskutiert.<br />

Dabei ist es in den letzten<br />

Jahren gelungen, über <strong>zwei</strong><br />

Drittel der Teilnehmer in eine<br />

reguläre Lehrstelle zu vermitteln,<br />

obwohl sie nach Aktenlage<br />

keine Chance gehabt hätten.<br />

„Mit Nordchance bauen<br />

wir gemeinsam mit den Bildungswerken der Wirtschaft<br />

und den Arbeitsagenturen jenen Jugendlichen<br />

ein Sprungbrett in die Industrie, die auf den<br />

<strong>nord</strong>ch<strong>An</strong>ce<br />

Als beispiel<br />

norDMeTall Standpunkte 3 / 2011<br />

Malte Kristan (li.) absolviert das Projekt<br />

„Nordchance“ bei HDW in Kiel. Sein<br />

Vorgänger Björn Grützmacher hat den<br />

Schritt in eine Lehrstelle schon geschafft<br />

NORDMETALL-Präsident Kramer<br />

empfindet die Quote von Schul abgängern<br />

ohne Abschluss als Skandal<br />

„Das Problem ,Jugendliche ohne<br />

Lehrstelle’ ist nicht neu.“: Arbeitsagentur-Chef<br />

Goecke erinnerte an eine<br />

Schallplatte des Arbeitsamtes, die in<br />

den 80er Jahren der BRAVO beilag und<br />

schwächere Schüler motivieren sollte<br />

naCHwuCHs / 7<br />

ersten Blick nicht geeignet<br />

erscheinen,“ so Ingo Kramer.<br />

NORDMETALL bindet<br />

dazu Sozialpädagogen und<br />

Lehrer ein, die die Teilnehmer<br />

in einer Orientierungsphase<br />

fit machen für ein<br />

Praktikum. Danach werden<br />

die Teilnehmer vornehmlich<br />

an Mitgliedsbetriebe<br />

vermittelt, wo sie sich für<br />

eine reguläre Ausbildung<br />

empfehlen können. Über<br />

300 junge Menschen im<br />

Norden haben schon mitgemacht.<br />

Jürgen Goecke, Chef der<br />

Regionaldirektion Nord der<br />

Bundesagentur für Arbeit,<br />

begrüßte das Engagement<br />

von NORDMETALL bei diesem<br />

wichtigen Thema: „Wir<br />

brauchen insbesondere die Unterstützung der Betriebe,<br />

wenn wir Jugendliche mit schwierigen Biografien<br />

nachhaltig in Ausbildung und Arbeit integrieren<br />

wollen.“ Und so war die Forderung nach<br />

mehr Betriebsnähe im Übergangssystem auch Kon-<br />

sens am Ende der Fachtagung. Volkswirtschaftlich<br />

ist einer Verbesserung im System dringend notwendig:<br />

Denn Berufstätige ohne Ausbildung verursachen<br />

gesellschaftliche Folgekosten in Milliardenhöhe,<br />

so eine Studie des Wissenschaftszentrums<br />

Berlin. Jeder Jahrgang Berufsanfänger ohne abgeschlossene<br />

Ausbildung belaste demnach die öffentlichen<br />

Haushalte mit 1,5 Mrd. Euro – insbesondere<br />

durch Einnahmeverluste aufgrund geringerer Lohnsteuerzahlungen.<br />

n PH


naCHwuCHs / 8<br />

norDakaDeMie<br />

Rekord-Abschied<br />

Erhielten die NORDMETALL-Studienpreise: Sarah Kühme<br />

(v.l., BWL, Ausbildungsbetrieb: Helm AG), Kai Lehmann<br />

(Wi.-Informatik, Techniker Krankenkasse) und Tatjana<br />

Wahjudi (Wi.-Ingenieurwesen, Drägerwerk)<br />

niT an der Tu Harburg<br />

Talentförderung<br />

iM MasTer-prograMM des NIT (Northern Institute<br />

of Technology Management) an der TU Hamburg-<br />

Harburg erlangen Studierende aus aller Welt eine<br />

Doppelausbildung mit einem Master-Abschluss in<br />

Engineering und dem MBA in Technology Management<br />

– alles in englischer Sprache. Die NORDME-<br />

TALL-Stiftung vergibt jährlich <strong>zwei</strong> Stipendien an<br />

Teilnehmer dieses anspruchsvollen Programms.<br />

Auch zahlreiche Unternehmen haben diese Förde-<br />

Die diesjährigen Stipendiaten kommen beide aus<br />

Nord deutschland: Jan Preibisch (li., Elektrotechnik)<br />

und Hannes Hatecke (2.v.r., Schiffbau), auf dem Bild<br />

mit der 2010er-Stipendiatin Laura Sophia Walther<br />

sowie Dr. Thomas Klischan (NORDMETALL-Stiftung,<br />

re.) und Gunter Menge vom NIT.<br />

Foto: Nordakademie<br />

noCH nie ZuVor konnte die NORDAKADEMIE in<br />

Elmshorn so viele Absolventen verabschieden: 232<br />

junge Frauen und Männer erhielten Ende März ihre<br />

Bachelor-Zeugnisse von der privaten Hochschule,<br />

die u.a. von NORDMETALL getragen wird. Drei Absolventen<br />

erhielten als Jahrgangsbeste den NORD-<br />

METALL-Studienpreis, der mit je 1.600 Euro dotiert<br />

ist. In dreieinhalb Jahren haben die dual Studierenden<br />

betriebliche Praxis, Privatleben, sieben Semester<br />

Theoriestudium an der Hochschule und zum<br />

Teil auch noch einen mehrmonatigen Auslandaufenthalt<br />

erfolgreich unter einen Hut gebracht. Von<br />

den 232 studierten 91 Betriebswirtschaftslehre, 54<br />

Wirtschaftsinformatik und 87 Wirtschaftsingenieurwesen.<br />

In ihrer Festrede gab Diplom-Wirtschaftsingenieurin<br />

Nicole Dreyer-Langlet, die vor zehn Jahren<br />

selbst Absolventin der NORDAKADEMIE war und<br />

heute Managerin bei Airbus ist, den frischgebackenen<br />

Akademikern wichtige Tipps für die berufliche<br />

Zukunft mit auf den Weg: „Übernehmen Sie ruhig<br />

Aufgaben, die kein anderer übernehmen will, das<br />

erregt Aufmerksamkeit im Management.“ n PH<br />

rung als geeignetes Rekrutierungs-Instrument erkannt<br />

– die Liste ist beachtlich. Interessierte Unternehmen<br />

können sich auf www.nithh.de unter<br />

„Scholarships“ informieren. n PH<br />

norDMeTall Standpunkte 3 / 2011


konjunktur im Frühjahr<br />

Wie geht’s uns?<br />

aM 26. Mai stellt NORDMETALL die Ergebnisse seiner<br />

neuesten Konjunkturumfrage vor. 106 Mitgliedsunternehmen<br />

haben sich daran beteiligt und<br />

zeichnen damit ein repräsentatives Bild der Lage in<br />

der <strong>nord</strong>deutschen Metall- und Elektroindustrie. Im<br />

Frühjahr und im Herbst fragt NORDMETALL seine<br />

Mitglieder nach Geschäftslage, Erwartungen, Aufträgen,<br />

Auslastung und Beschäftigung. Im vergangenen<br />

Herbst waren die Gutgelaunten erstmals seit<br />

der Krise wieder in der Mehrheit. Ob sich dieser<br />

Trend fortgesetzt hat, können Sie ab 26. Mai online<br />

nachlesen: Alle Umfrage-Ergebnisse finden Sie dann<br />

auf www.<strong>nord</strong>metall.de. n PH<br />

neu für Mitglieder<br />

Unternehmerkreis Europa<br />

Blick hinter die Kulissen:<br />

Die Sitzungsteilnehmer<br />

bekamen einen Einblick in<br />

die Produktion der großen<br />

Caterpillar-Dieselmotoren<br />

bei CaTerpillar MoToren in kiel ist jetzt erstmals<br />

der neue „Unternehmerkreis Europa“ zusammengekommen,<br />

ein Netzwerk des „Nordverbundes“<br />

aus NORDMETALL, NiedersachsenMetall und<br />

dem Verband für Berlin-Brandenburg. Der Unternehmerkreis<br />

Europa (UKE) soll Mitgliedern als<br />

zusätzliche Plattform für den Austausch dienen<br />

und insbesondere der Information über neue oder<br />

geplante, für Arbeitgeber relevante EU-Regelungen.<br />

norDMeTall Standpunkte 3 / 2011<br />

beurteilung der Geschäftslage<br />

im letzten herbst<br />

saisonüblich: 29,9 %<br />

schlecht: 4,7 %<br />

unbefriedigend: 30,8 %<br />

akTuell / 9<br />

gut: 34,6 %<br />

Unter Leitung des UKE-Vorsitzenden und Caterpillar-Geschäftsfüh<br />

rers Oswald Schöffel wurde<br />

bei der Premierensitzung über Brüsseler Neuigkeiten<br />

zur Arbeitszeit-Richtlinie informiert, ebenso<br />

über die Entsende-Richtlinie und zu Planungen<br />

einer Frauenquote sowie zu Themen aus dem<br />

Arbeits- und Gesundheitsschutz. Mitglieder mit<br />

Teilnahmeinteresse am UKE melden sich bitte<br />

unter tauch@<strong>nord</strong>metall.de. n PH<br />

Die Meisten meldeten<br />

im Herbst 2010 gute<br />

Geschäfte. Setzt sich<br />

der Trend fort?


sTorY / 10<br />

energie-Debatte<br />

Woher?<br />

Wohin?<br />

Die Reaktorkatastrophe<br />

von Fukushima machte<br />

die Energiefrage zur Kettenreaktion:<br />

Der Ausstieg aus der<br />

Atomkraft kommt in Deutschland<br />

(weltweit <strong>zwei</strong>tgrößter Investor in<br />

erneuerbare Energien!) wohl schneller<br />

als geplant. Doch: Woher kommt der<br />

Strom in Zukunft? Und wie kommt<br />

er in die Steckdose? Wir haben<br />

Unternehmen der <strong>nord</strong>deut -<br />

schen Metall- und<br />

Elektro industrie nach<br />

ihren Standpunkten<br />

zur Energieversorgung<br />

der Zukunft gefragt.<br />

Foto: Fotolia, DanielSchweinert<br />

Montage: <strong>zwei</strong>:c


„Die Gefahr von Blackouts steigt“, sagt Michael Waskönig.<br />

Der NORDMETALL-Vizepräsident ist geschäftsführender<br />

Gesellschafter des Kabelwerks Waskönig+Walter in Saterland<br />

(Landkreis Cloppenburg). Er fordert einen Netzausbau<br />

jenseits föderaler Bürokratie:<br />

naCH Der reakTorkaTasTropHe in Japan wünschen<br />

sich viele Deutsche einen schnellen Ausstieg<br />

aus der Atomenergie. Wie realistisch ist das aus<br />

Ihrer Sicht?<br />

Waskönig: Ich bin da sehr skeptisch.<br />

Wer den sofortigen Atomausstieg fordert, ignoriert<br />

nämlich die gravierenden Nachteile alternativer<br />

Energien. Fast erscheint es zynisch angesichts der<br />

erschütternden Situation in Japan, Machbarkeit und<br />

Wirtschaftlichkeit von Ausstiegsszenarien in Deutschland<br />

zu hinterfragen. Welcher Preis könnte schließlich<br />

zu hoch sein, um ein solches Debakel zu<br />

vermeiden? Dennoch: Eine <strong>An</strong>twort wird die Energiepolitik<br />

umso schneller finden müssen, je schneller<br />

sie den Ausstieg vorantreibt. Ein atomfreier<br />

Energiemix ist möglich, aber er wird teurer und<br />

umweltschädlicher, als uns lieb ist. Denn regenerative<br />

Energie wird nun mal nicht immer erzeugt,<br />

wenn sie gebraucht wird und sie fällt an, wenn sie<br />

nicht gebraucht wird. Wir müssen einerseits in Speichertechnologien<br />

investieren und andererseits<br />

Regelkraftwerke aufbauen. Diese verbrennen Kohlen<br />

wasserstoffe – mit allen Folgen für die Klimaerwärmung.<br />

Wie wirkt sich das sofortige Abschalten der AKW<br />

auf die Stromversorgung und Stabilität des Stromnetzes<br />

in Deutschland aus?<br />

norDMeTall Standpunkte 3 / 2011<br />

sTorY / 11<br />

Waskönig: Die Entscheidung der Bundesregierung,<br />

kurzfristig sieben deutsche Atomkraftwerke<br />

abzuschalten, bringt das deutsche Stromnetz an<br />

den Rand seiner Kapazität. Damit steigt in Deutschland<br />

die Gefahr von Stromausfällen, sogenannten<br />

Blackouts. Speziell die Nord-Süd-Trassen drohen zu<br />

überlasten, weil immer mehr Energie im Norden der<br />

Republik erzeugt wird, die Hauptstromverbraucher<br />

jedoch im Süden sitzen. Die Netzbetreiber müssen<br />

jetzt verstärkt in die Stromproduktion eingreifen,<br />

um die Versorgung stabil zu halten. Ganze Kraftwerke<br />

müssen zu- aber auch abgeschaltet werden,<br />

um die Systemsicherheit zu stützen. Das gilt auch<br />

für Wind- und Solarparks, die im Ernstfall abgeschaltet<br />

werden, um die drohende Überlastung des<br />

Netzes zu verhindern. Das ist der Fluch der vermeintlich<br />

„Guten Tat“.<br />

Welche Maßnahmen sind für den Ausbau der erneuerbaren<br />

Energien weiter notwendig?<br />

Waskönig: Der starke Ausbau von Windenergie<br />

an der Küste und im Meer haben die Übertragungsnetze<br />

in den letzten Jahren an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit<br />

gebracht. Zum Abtransport der Energie<br />

müssten dringend mehr Höchstspannungsleitungen<br />

und -kabel verlegt werden. Nach einer Studie<br />

der Deutschen Energieagentur „Dena“ müssten bis<br />

zu 3.600 Kilometer neue Trassen für<br />

Fotos: Gläser


sTorY / 12<br />

380.000 Volt her, um den <strong>nord</strong>deutschen<br />

Windstrom bundesweit<br />

verteilen zu können. Gleichsam<br />

müssen die Nieder-, Mittel-<br />

und Hochspannungsnetze in der<br />

nächsten Zukunft massiv ausgebaut<br />

werden. Die Gesamtkosten<br />

für den Ausbau geben die Gutachter<br />

mit 21 bis 27 Mrd. Euro<br />

an.<br />

Das „Nein“ zum Atomstrom in<br />

der Bevölkerung ist nicht automatisch<br />

mit einem „Ja“ zu Überlandleitungen<br />

und Pumpspeicherkraftwerken<br />

verbunden. Wie<br />

kann dieses Dilemma gelöst<br />

werden?<br />

Waskönig: Der Bau von bis zu 80 Meter hohen<br />

Leistungsmasten wird in ganz Deutschland von<br />

zahl losen Bürgerinitiativen und politischen Einsprüchen<br />

blockiert. Zum Teil wird gefordert, die<br />

Leitungen unterirdisch zu verlegen, was allerdings<br />

nur zu deutlich höheren Kosten möglich wäre. Mehrere<br />

Gesetzesinitiativen zur Beschleunigung der Genehmigungsverfahren<br />

für den Leitungsbau haben<br />

bislang aber keinen Erfolg gebracht. Wir brauchen<br />

einen Bundes-Netzplan und eine Bundes-Fachplanung.<br />

Unterschiedliche Sichtweisen einzelner Bundesländer<br />

können wir uns angesichts der Dringlichkeit<br />

nicht leisten. Wir brauchen mehr Information<br />

und Aufklärung auf allen Ebenen. Es muss uns gelingen,<br />

eine Art nationalen Grundkonsens über die<br />

notwendigen Schritte und die Zusammenhänge zu<br />

erreichen.<br />

Bleiben die zurzeit abgeschalteten acht AKW dauerhaft<br />

vom Netz, steigt der Strompreis. Welche Auswirkungen<br />

erwarten Sie mittel- und langfristig für<br />

die produzierende<br />

Wirtschaft in Deutschland?<br />

Fotos (2): imago<br />

Waskönig: Energie<br />

ist ein Wettbewerbsfaktor<br />

für die Industrie<br />

im globalen Wettbewerb.<br />

Ich befürchte<br />

für unsere in Deutschland<br />

produzierenden<br />

Unternehmen sowohl<br />

einen Einbruch bei<br />

den Margen als auch<br />

bei den Umsätzen.<br />

Denn letztlich bewirken<br />

höhere deutsche<br />

Strompreise Wettbe-<br />

Dilemma: Viele Bürger<br />

lehnen Atomkraft genauso<br />

ab wie den Ausbau von<br />

Überlandleitungen<br />

norDMeTall Standpunkte 3 / 2011


werbsverzerrungen gegenüber Produktionsländern,<br />

in denen der Strompreis weniger stark steigt bzw.<br />

per se niedriger ist. Wenn in Deutschland in Zukunft<br />

Aluminium, Stahl, Kupfer, Silizium und Chlor<br />

nicht mehr wirtschaftlich hergestellt werden kann,<br />

dann sind auch weitere Stufen der deutschen Wertschöpfungskette<br />

in Frage gestellt. Daraus kann ein<br />

Verlust an Arbeitsplätzen und volkswirtschaftlichem<br />

Wohlstand resultieren, den wir auf gar keinen<br />

Fall in Kauf nehmen wollen.<br />

Es bringt nichts, wenn nur wir Deutschen den<br />

sofortigen Ausstieg aus der Atomkraft propagieren<br />

und praktizieren. Langfristig müssen weltweit einheitliche,<br />

verbindliche Maßstäbe gelten, insbesondere<br />

zur Sicherheit von AKWs.<br />

stomerzeugung<br />

und -nachfrage in 2020<br />

norDMeTall Standpunkte 3 / 2011<br />

sTorY / 13<br />

Wie sieht die Energieversorgung der Zukunft aus?<br />

Waskönig: In der Zukunft sehe ich einen ausgeglichenen<br />

Mix aus regenerativen und konventionellen<br />

Energien und da schließe ich auch die Atomkraft mit<br />

ein. Zumindest in den nächsten zehn Jahren werden<br />

wir nicht ganz auf sie verzichten können. Als Alternative<br />

zur Atomkraft müsste Deutschland jetzt dringend<br />

die Erforschung der Kernfusion vorantreiben.<br />

Die Kernfusion gibt konstruktionsbedingt praktisch<br />

keine radioaktive Strahlung ab und sie ist auch<br />

nicht mit dem Risiko eines Atomunfalls behaftet.<br />

Bis dahin wird man ohne die konventionelle<br />

Atomkraft nicht auskommen können. Sicher ist<br />

sie gefährlich. Man muss die Reaktoren eben sicherer<br />

machen. Die neuen Druckwasser-Reaktoren<br />

haben neben einer Vielzahl von redundanten<br />

Sicherungssystemen Core-Catcher (<strong>An</strong>m. d. Red.:<br />

Vorrichtung, um schmelzendes Kernmaterial<br />

aufzufangen), mit deren Hilfe sich sogar die<br />

Kernschmelze beherrschen lässt. Außerdem<br />

sind sie durch extrem robuste, doppelwandige<br />

Containments wirksam gegen Flugzeugabstürze<br />

gesichert. Sie sind teuer,<br />

aber sie sind eine Alternati-<br />

Überschuß an Erzeugerleistung<br />

Bedarf an zusätzlicher Leistung<br />

< 1.000 MW<br />

1.000 - 2.500 MW<br />

> 2.500 MW<br />

Quelle: DENA<br />

ve. Energie muss in erster<br />

Linie sicher, aber auch sauber<br />

und bezahlbar sein.<br />

Interview:<br />

Beate Münchenbach n<br />

Foto: Gläser


sTorY / 14<br />

Sind wir vorbereitet?<br />

Wir haben noch <strong>zwei</strong> weitere<br />

NORDMETALL-Mitglieder<br />

befragt: Einen Dienstleister<br />

und einen Großkunden der<br />

Stromwirtschaft.<br />

Thomas Lambusch, Geschäftsführender Gesellschafter<br />

der SEAR <strong>GmbH</strong>, die weltweit Elektroanlagen<br />

auch in Kraftwerken baut.<br />

1. Welche Konsequenzen sollten nach „Fukushima“<br />

in Deutschland gezogen werden?<br />

Ich halte die Kernkraft werke in Deutschland<br />

für sicher. Dennoch gibt es auch hier<br />

Restrisiken, die in ihren Auswirkungen gravierend<br />

sind. Ein „geordneter“ Ausstieg aus<br />

der Kernenergie ist deshalb für mich zwingend<br />

notwendig.<br />

2. Wie sieht die Energieversorgung der Zukunft aus?<br />

Die Bundesregierung hat es 2010 in ihrem Energiekonzept<br />

beschrieben: Möglichst schneller Übergang<br />

zu regenerativen Energien, insbesondere<br />

Windenergie. Konventionelle Kraftwerke als<br />

Brückentechnologie. Energieeffizienz als besondere<br />

Herausforderung zur Erreichung der Klimaschutzziele.<br />

Dabei Einhaltung des energiepolitischen Dreiecks<br />

Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und<br />

Umweltverträglichkeit. Letztgenannte Ziele werden<br />

zur Zeit in der Öffentlichkeit überhaupt nicht diskutiert,<br />

denn Ausstieg aus Atom ohne Alternative<br />

bedeutet Gefährdung der Versorgungssicherheit<br />

und Verschlechterung der Wirtschaftlichkeit.<br />

3. Was bedeutet das für Ihr Unternehmen?<br />

Die SEAR <strong>GmbH</strong> ist auf fast allen Gebieten der<br />

Energieerzeugung und Energieverteilung tätig. Wir<br />

bewerten unsere Geschäftsaussichten bei dem anstehenden<br />

Umbau der Energielandschaft positiv. Allerdings<br />

ist die Kapazitätsbelastung in unserer Branche<br />

insbesondere im Bereich der Ingenieure bereits heute<br />

sehr angespannt. Und überzogene politische Ziele<br />

werden operativ nicht umgesetzt werden können.<br />

Zu 1. Auch ich war<br />

geschockt von den Bildern<br />

aus Fukushima.<br />

Der nationale Ausstieg<br />

aus der Atomkraft muss<br />

kontrolliert vollzogen<br />

werden, <strong>An</strong>gst und Panik<br />

sind dabei schlechte<br />

Ratgeber. Es sind die<br />

Lehren aus Fukushima<br />

zu ziehen und die nuklearen<br />

Risiken gegen die<br />

Risiken für das Klima<br />

und für Gesellschaft,<br />

Staat und Wirtschaft<br />

und unseren sozialen<br />

Wohlstand abzuwägen.<br />

Absurd wäre, Kraftwerke<br />

abzuschalten und<br />

dann Atomstrom aus<br />

dem Ausland zu importieren.<br />

Wir müssen ver-<br />

Oliver Bell, Vorstand<br />

Norsk Hydro, mit Verantwortung<br />

für Rolled Products<br />

(auch Werk Hamburg),<br />

Vorsitzender des<br />

Aufsichtsrates der Hydro<br />

Aluminium Deutschland<br />

<strong>GmbH</strong> und Vorsitzender<br />

der Industrie-Initiative<br />

„Metalle pro Klima“<br />

suchen, mit unseren Nachbarländern in den Energiefragen<br />

einen abgestimmten Weg zu gehen.<br />

Zu 2. Sicherlich mit sehr viel mehr erneuerbaren<br />

Energien und einem wesentlichen Grundlastsockel<br />

durch heimische Kohle aus verbesserten Kraftwerken<br />

zum Beispiel mit Carbon-Capture Technologien.<br />

Zwei Gebote sind zentral: als erstes Energieeffizienz,<br />

als <strong>zwei</strong>tes eine stabile Netz-Balance von Bedarf<br />

und Deckung. Beiträge hierzu gehören fair<br />

vergütet. Bedeutsamer werden dabei Großbetriebe,<br />

die binnen Sekundenfrist vom Netz gehen, um es<br />

vor akuter Überlastung zu bewahren, und Industrie<strong>zwei</strong>ge,<br />

die – mit Technologien oder den Werkstoffen<br />

dafür – Effizienz oder saubere Energieerzeugung<br />

überhaupt erst möglich machen.<br />

Zu 3. Ich glaube, die Situation für unser Unternehmen<br />

ist auch ein Spiegelbild für die gesamte<br />

Industrie. Für Hydro ist Energieeffizienz Kerngeschäft.<br />

Wir sind zwar ein energieintensiver Betrieb,<br />

aber wir sind Teil der Lösung des Klimaproblems.<br />

Der einmalige Energieeinsatz in der Aluminiumerzeugung<br />

wird über die Energieeinsparung in der<br />

Nutzungsphase und beim Recycling überkompensiert.<br />

Aluminiumlösungen sind Voraussetzung für<br />

sparsamere Verkehrsmittel und effiziente Gebäude<br />

sowie für leistungsfähige Sonnen- oder Windkraftanlagen.<br />

<strong>An</strong>dererseits hängt das Schicksal unserer<br />

deutschen Betriebe auch davon ab, dass unsere Umweltleistungen<br />

fair in unsere Strompreise und Steuerlasten<br />

eingerechnet werden, so dass wir im globalen<br />

Wettbewerb bestehen können.<br />

norDMeTall Standpunkte 3 / 2011


Mit „Informatik an Schulen“ gewonnen: Vertreter der Preisträger mit Stiftungsvorsitzendem Jug,<br />

Vorstand Bauermeister (3. und 4. v.l.) sowie Festredner Gauck (6.v.l.)<br />

Metallindustrie ehrt schulen<br />

Teufelskreis<br />

durchbrechen<br />

Die sTiFTung Der MeTallinDusTrie im Nord-<br />

Westen (SMNW) hat im Rahmen ihres Wettbewerbs<br />

„Informatik an Schulen“ das Gymnasium Sulingen<br />

und die Grundschule Oldenburg-Nadorst mit einem<br />

Förderpreis von insgesamt 15 000 Euro ausgezeichnet.<br />

Damit will die Stiftung der Metallarbeitgeber<br />

allen Schulen Mut machen, sich mehr mit diesem<br />

Thema zu beschäftigen, so SMNW-Vorsitzender Dr.<br />

Valentin Jug. Der Informatik-Professor Hans-Jürgen<br />

Appelrath kritisierte, dass das Fach in Niedersachsen<br />

im Vergleich zu anderen Bundesländern ein<br />

Schattendasein führe: „Wir haben es hier mit einem<br />

Teufelskreis zu tun, der dringend durchbrochen<br />

werden muss.“ Nur drei Prozent der Oberstufenschüler<br />

in Niedersachsen hätten Informatik-Unter-<br />

norDMeTall Standpunkte 3 / 2011<br />

sTiFTung / 15<br />

richt. <strong>An</strong> Nachmittagen gebe es durchaus noch viele<br />

Möglichkeiten, auch mit Fachkräften von außen<br />

attraktive <strong>An</strong>gebote zu machen, hieß es am Rande<br />

der Preisverleihung.<br />

Als vorbildliche Schule erhielt das Gymnasium<br />

Sulingen 10 000 Euro für das ausgezeichnete Informatik-Konzept,<br />

das ganz besonders auch Mädchen<br />

fördere. 5 000 Euro erhielt die Grundschule Oldenburg-Nadorst,<br />

wo bereits in den Klassen drei und<br />

vier Schülerinnen und Schüler auf kindgerechte<br />

Weise von Computer-<strong>An</strong>wendern zu Entwicklern<br />

werden könnten.<br />

Festredner Joachim Gauck zeigte sich beeindruckt:<br />

„Von diesen Schülern kann ich als alter<br />

Mann noch eine Menge lernen.“ n PH


Foto: Fotolia<br />

MeHrwerT Verband<br />

Folge 20<br />

Nächste<br />

Stufe<br />

ohne<br />

Auszeit<br />

UNISKILL ist die erste<br />

Führungskräfte-Weiterbildung<br />

in Deutschland, die auf<br />

Hochschulniveau zertifiziert<br />

wurde – jetzt kann sie von<br />

Hamburger Unternehmen<br />

besonders günstig erprobt<br />

werden.<br />

norDMeTall Standpunkte 3 / 2011


iDeen Für MoDerne personalenTwiCklung<br />

sind eine Kernaufgabe für NORDMETALL, um stets<br />

am Puls der Mitglieder zu sein. Ein konkretes <strong>An</strong>gebot<br />

beantwortet die Frage: Was tun, wenn Unternehmen<br />

ihre Top-Talente und Führungskräfte qualifizieren<br />

wollen, ohne sie gleich wochen- oder monatelang<br />

im Büro oder der Produktion zu vermissen?<br />

Management-Studiengänge sind zeitintensiv und<br />

vielen zu teuer. Außerdem setzen sie meistens die<br />

Hochschulreife voraus. Einzelseminare dagegen<br />

bleiben oftmals zu sehr an der Oberfläche. Die <strong>An</strong>twort<br />

lautet: UNISKILL – kürzer als ein Master, tiefer<br />

als ein Seminar.<br />

Eine Befragung <strong>nord</strong>deutscher Unternehmen der<br />

Metall- und Elektroindustrie ergab: 80 Prozent<br />

suchen nach einem solchen <strong>An</strong>gebot zwischen<br />

Einzelseminar und Masterstudium. Hinter UNISKILL<br />

stehen der Bildungsverbund NORDBILDUNG und<br />

das Northern Institute of Technology Management<br />

(NIT) an der TU Hamburg-Harburg. UNISKILL ist das<br />

erste deutsche Weiterbildungsangebot auf akademischem<br />

Niveau, das auch für Führungskräfte ohne<br />

Hochschulzugangsberechtigung zugänglich ist. Es<br />

wird in Einzelmodulen gebucht und lässt sich somit<br />

an den Berufsalltag anpassen. Die Themen umfassen<br />

das gesamte Spektrum einer klassischen<br />

Managementausbildung.<br />

UNISKILL schließt nicht nur eine Lücke im Bildungsmarkt,<br />

sondern baut auch eine „Brücke über<br />

die Lücke“: Das Programm<br />

vergibt für jedes erfolgreich<br />

bUndesWeit<br />

einMAliG<br />

norDMeTall Standpunkte 3 / 2011<br />

abgeschlossenes Modul auch<br />

ECTS-Punkte, die im Fall eines<br />

späteren Studium angerechnet<br />

werden können. Das Programm<br />

wurde von der namhaften<br />

Qualitätssicherungs-Agentur FIBAA als erste und<br />

bislang einzige Weiterbildung für Führungskräfte<br />

auf Hochschulniveau zertifiziert. Diese Prüfung ist<br />

vergleichbar mit der Akkreditierung eines Studiengangs.<br />

„Die Zeit ist reif für durchlässige Weiterbildungsangebote“,<br />

sagt Peter Golinski, Geschäftsführer von<br />

NORDBILDUNG. In <strong>An</strong>betracht des demografischen<br />

Beratung<br />

gewünscht?<br />

Peter Golinski<br />

informiert<br />

Personaler und<br />

Teilnahmeinteressierte<br />

gerne:<br />

Tel.: 040 / 6378-4202<br />

E-Mail: golinski@<strong>nord</strong>metall.de<br />

Mehr Infos auf www.uniskill.de<br />

serie / 17<br />

Wandels und drohenden Fachkräftemangels müsse<br />

der Erwerb höherer Qualifikationen unkomplizierter<br />

werden. Einen typischen Teilnehmer der in Modulen<br />

stattfindenden Weiterbildung sieht er auch in<br />

Ingenieuren, die Führungsaufgaben übernehmen<br />

sollen: „Sie benötigen nicht unbedingt einen MBA,<br />

wichtig sind aber einzelne akademische Zusatzkompetenzen,<br />

z.B. im Qualitätsmanagement oder in<br />

der Verhandlungsführung“, sagt Golinski.<br />

Um diese sehr innovative, aber doch noch neue<br />

und teilweise ungewohnte Form der Führungskräfte-Weiterbildung<br />

auch kleinen<br />

und mittelständischen Unter-<br />

ZUsätZlicher<br />

preisvorteil<br />

in hAMbUrG<br />

nehmen „schmackhaft“ zu machen,<br />

haben sich NORDME-<br />

TALL und die Hamburger Wirtschaftsbehörde<br />

entschieden,<br />

ein begrenztes Kontingent der<br />

UNISKILL-Module „Produktion“,<br />

„Strategie“, „Verhandlung“ und „Führung“ zu<br />

fördern. Damit besteht für Hamburger Unternehmen<br />

die Möglichkeit, Mitar<strong>beiter</strong> statt für regulär<br />

3.950 Euro bereits für 1.550 Euro pro Modul anzumelden.<br />

n GOL


eporTage / 18<br />

siag <strong>nord</strong>seewerke: Vom schiffbau zur windkraft<br />

Turm ahoi !<br />

Strukturwandel,<br />

Energiewende –<br />

in Emden ist<br />

beides greifbar:<br />

Nach über hundert<br />

Jahren Schiffbau<br />

werden die Nord-<br />

seewerke gerade für die Fertigung<br />

von Stahlkomponenten für<br />

Windkraftanlagen umgebaut.<br />

Im August soll die Produktion<br />

anlaufen. Ein Besuch zwischen<br />

gestern und morgen…<br />

Geschäftsführer<br />

Baumfalk organisiert<br />

seit einem Jahr den<br />

Umbau der Werft<br />

Die sonne sCHeinT vom stahlblauen<br />

Himmel, als wollte sie den Spot auf die<br />

Werft richten: „Seht her auf diese Bühne<br />

der Industriegeschichte! Gerade<br />

fängt ein neuer Akt an!“ Und wie aufs<br />

Stichwort betritt der Hauptdarsteller<br />

die Szene: der Wind. Um ihn dreht sich die ganze<br />

Geschichte. Kalt pfeift er über die Nordseewerke.<br />

Kein Wunder, hier an der Meeresbucht zwischen<br />

Nordsee und Emsmündung. 107 Jahre wurden<br />

hier Frachter, Fregatten und U-Boote gebaut und<br />

repariert. Im Dezember 2009 glitt<br />

das letzte Schiff von der Helling ins<br />

Wasser. Drei dieser fabrikhallenhohen,<br />

schräg abfallenden Bauplätze standen früher<br />

hier. Jetzt ist es nur noch einer.<br />

Die anderen beiden Hellingen wurden in den<br />

letzten Monaten abgerissen. Eine Freifläche von<br />

20.000 Quadratmeter entstand – als Lagerplatz<br />

für das, was die Zukunft sein soll in Emden: Türme,<br />

Gründungsstrukturen und Umspannwerke<br />

für Windkraftanlagen auf hoher See. Die abgeris-<br />

norDMeTall Standpunkte 3 / 2011


senen Hellingen sind allerdings nicht ganz verschwunden:<br />

Tausende Tonnen Beton kamen in den<br />

Schredder und dann zurück als Füllmasse unter<br />

den neuen Lagerplatz. Man könnte es „symbolisch“<br />

nennen: Das Alte wird zum Fundament für das<br />

Neue.<br />

Im September 2009, auf dem Höhepunkt<br />

der weltweiten<br />

Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise, gab<br />

ThyssenKrupp bekannt,<br />

die Nordseewerke<br />

zu verkaufen. Im März<br />

2010 übernahm schließlich<br />

der neue Eigentümer das Traditionsgelände: Rüdiger<br />

Schaaf, Selfmade-Unternehmer aus dem Westerwald,<br />

der innerhalb von 15 Jahren eine Firmengruppe<br />

mit heute über 2.000 Mitar<strong>beiter</strong>n aufgebaut hatte,<br />

wollte sein Produktspektrum (Stahlbau und<br />

Onshore-Windenergie) um Offshore erweitern. Eine<br />

Werft schien ihm genau die richtige Investition dafür<br />

zu sein. Seitdem sind die Nordseewerke Teil von<br />

Schaafs Holding SIAG.<br />

Um die bis zu 100 Meter<br />

hohen Türme zu fertigen,<br />

mussten Produktionshallen<br />

verlängert werden<br />

norDMeTall Standpunkte 3 / 2011<br />

neUer booM<br />

iM visier<br />

reporTage / 19<br />

Wo früher eine<br />

Helling stand,<br />

wird mit viel Beton<br />

eine Lagerfläche<br />

planiert<br />

Allein „vor der eigenen Haustür“, also in der<br />

Nordsee zwischen Borkum und Sylt, sind 22 Windparks<br />

mit über 1.500 Windkrafträdern geplant und<br />

zum Teil schon zum Bau genehmigt. Die Generatoren<br />

und Rotoren kommen zwar von anderen Herstellern.<br />

Aber die bis zu 100 Meter hohen Türme,<br />

die Gründungskonstruktionen und Trafo-Stationen,<br />

die wollen die SIAG Nordseewerke liefern. Und: Es<br />

gibt gute Nachrichten aus Emden. Ein erster<br />

Foto: alpha ventus


eporTage / 20<br />

Auftrag über 40 Gründungsstrukturen (sogenannte<br />

„Tripods“) steht in den Büchern. Im August soll die<br />

Produktion anlaufen. „Und schon wird es wieder zu<br />

eng“, berichtet Geschäftsführer Michael Baumfalk.<br />

Grund: Die Tripods haben ein Ausmaß von je 30 x<br />

30 Metern. Damit passen auf die gerade erst geschaffene<br />

Freifläche nur 20 dieser Stahlriesen. Außerdem<br />

steigt der Platzbedarf für die Lagerung von<br />

Stahlplatten. Denn nahezu alle benötigten Komponenten<br />

werden mit dickerem Stahl gebaut als Schiffe,<br />

die jährliche Tonnage des rostbraunen Rohstoffs<br />

wird also steigen.<br />

Die Platznot wird irgendwie<br />

Keine <strong>An</strong>Gst<br />

vor Asien<br />

gelöst auf dem insgesamt<br />

550.000 Quadratmeter großen<br />

Gelände – und sie ist eigentlich<br />

auch ein Problem, das man<br />

gerne hat. Verheißt „Platznot“<br />

doch eine gute Auslastung direkt vom Start weg. Ein<br />

Zuversicht erzeugendes Gefühl für einen gebeutelten<br />

Industriestandort. Von den ehemals 1.300<br />

Werft-Mitar<strong>beiter</strong>n gingen 700 auf die neuen SIAG<br />

Nordseewerke über. Die andere Hälfte blieb auf der<br />

ThyssenKrupp-Payroll, z.B. in der Schiffsreparatur,<br />

die man in Emden unter Flagge von Blohm+Voss<br />

weiter betreibt. Für gut 140 wechselnde Arbeitsplätze<br />

gilt seit einem Jahr Kurzarbeit. Die Nachricht<br />

Die riesigen Tripods<br />

bilden den im Meeresboden<br />

verankerten<br />

Fuß eines Windkraft-<br />

Turms<br />

vom ersten Auftrag<br />

hat alle erleichtert.Außerdem<br />

sind <strong>An</strong>gebote<br />

mit einem<br />

Auftragsvolumen von 1 Mrd. Euro im Markt“, verrät<br />

SIAG-Sprecher Christian Adamczyk. Und er ist optimistisch,<br />

dass die Nordseewerke in einer guten Position<br />

sind: „Die Asiaten bauen zwar günstiger, aber<br />

deren Qualität ist zum Teil schlecht. Bei Onshore-<br />

Windanlagen können Sie schlechte Schweißnähte<br />

zur Not noch nachbearbeiten. Auf hoher See geht<br />

das nicht oder wird sehr, sehr teuer.“<br />

Die Emder Metaller sind höchste <strong>An</strong>sprüche aus<br />

dem Marineschiffbau gewöhnt. Jetzt warten sie darauf,<br />

dass die Zukunft beginnt. Alle fiebern dem August<br />

entgegen. Dann ist die Kurzarbeit vorbei, sogar<br />

mehrere Schichten sind in Planung. Bis dahin läuft<br />

die Wandlung der Werft auf Hochtouren: vom Schiffbau<br />

zur Offshore-Werft, von der Einzel- zur Fließfertigung.<br />

Eine neue Halle wurde errichtet, neue Maschinen<br />

sind aufgebaut. „Insgesamt 30 Millionen<br />

norDMeTall Standpunkte 3 / 2011


Euro werden wir in den Umbau des Standorts investiert“,<br />

so Adamczyk. Und man komme gut voran, ergänzt<br />

Geschäftsführer Baumfalk: „Wir haben das<br />

vergangene Jahr auch dafür genutzt, um unsere Mitar<strong>beiter</strong><br />

in anderen SIAG-Werken in die Herstellung<br />

von Windkrafttürmen einzuweisen, und wir haben<br />

den Vertrieb und eine Engineering-Gesellschaft neu<br />

aufgebaut.“ 30 Ingenieure sollen allein hier künftig<br />

arbeiten.<br />

Dass Mannschaft und Maschinen fit sind für den<br />

Weltmarkt, hat ein Erfolgserlebnis Ende 2010 gezeigt:<br />

Da wurde ein in Emden gebauter Prototyp von<br />

einem Neukunden zertifiziert. „Wir<br />

haben bewiesen, dass wir die ge-<br />

nicht<br />

FAhrende<br />

schiFFe<br />

norDMeTall Standpunkte 3 / 2011<br />

forderte Qualität können“, freut<br />

sich Baumfalk. Der Schiffbetriebs-<br />

Ingenieur ist sogar zuversichtlich,<br />

dass sich auch das Emder Schiffbau-Knowhow<br />

noch einmal rentie-<br />

ren wird – nämlich beim Bau von Umspannwerken<br />

für die Offshore-Windparks: „Solche Trafo-Stationen<br />

sind im Grunde Schiffe, die nicht fahren. Beim<br />

Bau von U-Booten oder Korvetten waren wir es gewohnt,<br />

die komplexesten Systeme auf engstem<br />

Raum zu installieren. Diese Erfahrung wird uns<br />

auch bei den Trafo-Stationen helfen.“<br />

SIAG plant, in Emden künftig 200 Türme, 80<br />

Gründungen und bis zu drei Umspannwerke pro<br />

Foto: imago<br />

reporTage / 21<br />

Jahr zu bauen. Die Atomausstiegsdebatte nährt die<br />

Hoffnung, dass das Geschäftsmodell funktioniert.<br />

Dennoch müsse man den Druck auf die Politik erhöhen,<br />

sagt SIAG-Sprecher Adamczyk: „Die Genehmigungen<br />

für Windparks müssen schneller kommen,<br />

die Netzanschlusspunkte fehlen, bei der Finanzierung<br />

könnte es Verbesserungen geben.“ Doch der<br />

Optimismus überwiegt: Durch das Offshore-Geschäft<br />

erwartet SIAG eine Steigerung des Umsatzes<br />

von 182 Mio. Euro in 2010 auf 440 Mio. Euro in<br />

2012. Gelingt dies, wäre Emden wirklich „vom Winde<br />

verwöhnt“. n PH<br />

Die Trafostation macht den<br />

durch Windkraft erzeugten<br />

Strom transportfähig. Solche<br />

Plattformen kommen den<br />

früheren Werft-Produkten<br />

schon näher<br />

Fotos (3): alpha ventus


MiTglieDer / 22<br />

Die Weser-Metall <strong>GmbH</strong> ist eine<br />

Tochter der Recylex-Gruppe und<br />

zählt zu den modernsten Blei-<br />

Produzenten Europas. Das<br />

Nordenhamer Unternehmen,<br />

das rund 250 Mitar<strong>beiter</strong><br />

beschäftigt, ist vor allem als<br />

Recycling-Betrieb aktiv: Der<br />

Großteil der eingesetzten Roh-<br />

stoffe stammt aus alten Auto-<br />

batterien. Pro Jahr werden<br />

in dem Werk über 125.000<br />

Tonnen Blei produziert.<br />

Foto: Heeger


wie näHerT Man siCH eineM Mann, der Geschäftsführer<br />

von <strong>sechs</strong> Firmen ist, eine der modernsten<br />

Bleihütten Europas leitet und gerade<br />

seinen 66. Geburtstag gefeiert hat? „Auf keinen<br />

Fall schneller als mit 6 km/h, sonst gibt ‚s Ärger“,<br />

verrät ein Mitar<strong>beiter</strong>, der zufällig am Werkstor<br />

steht. „Sehen Sie die Schilder mit dem Tempolimit<br />

und dem Hinweis auf Radar-Kontrollen? Die hat<br />

der Chef höchstpersönlich auf dem Werksgelände<br />

aufstellen lassen, und das gilt für alle, auch für ihn<br />

selbst.“<br />

TerMin beIM CHeF<br />

norDMeTall Standpunkte 3 / 2011<br />

MiTglieDer / 23<br />

Dr. Reimund Westphal,<br />

Weser-Metall<br />

Das macht neugierig. Ein Chef, der sich an seine<br />

eigenen Regeln hält? Wo gibt ‚s denn so was? Reimund<br />

Westphal lacht, als er darauf angesprochen<br />

wird. „Stimmt, die Geschwindigkeitsbegrenzung habe<br />

ich vor einiger Zeit eingeführt, um den Feinstaubanteil<br />

in der Luft weiter zu reduzieren. Eine simple<br />

Maßnahme, aber sie funktioniert. Langsam fahrende<br />

Autos wirbeln weniger Staub auf, und außerdem<br />

sinkt so die Unfallgefahr. Das mit den Radarfallen<br />

auf dem Gelände ist natürlich nur ein Bluff, aber<br />

das muss ja nicht unbedingt jeder wissen.“<br />

Diese erste Begegnung mit Reimund Westphal<br />

verrät viel über den promovierten Ingenieur, der<br />

erst vor knapp fünf Jahren die Leitung der Weser-<br />

Metall <strong>GmbH</strong> übernahm. Damals, im Dezember<br />

2006, hatte das <strong>nord</strong>deutsche Unternehmen gerade<br />

eine rauschende 100-Jahr-Feier hinter sich und eine<br />

umfangreiche Restrukturierung vor sich, die aus<br />

der französischen Weser-Metall-Mutter Metaleurop<br />

die heutige Recylex Group machte.<br />

Und Westphal war nach <strong>An</strong>sicht der Franzosen<br />

der richtige Mann für diesen Job: gut ausgebildet,<br />

effizient, erfahren und mit dem nötigen Maß an<br />

Pragmatismus ausgestattet, um die anstehende<br />

Transformation wie gewünscht über die Bühne zu<br />

bringen. Und, ganz wichtig: Der oft beschworene<br />

„Kontakt zur Basis“ ist für ihn keine hohle Phrase,<br />

sondern elementarer Bestandteil der eigenen Führungs-Philosophie.<br />

„Das hat mit meinem Werdegang zu tun“, sagt<br />

Westphal. „Ich war ja nicht immer Manager, sondern<br />

auch mal kleiner Schlosser-Lehrling und – über den<br />

<strong>zwei</strong>ten Bildungsweg – Student mit einem ganz bescheidenen<br />

Budget. Das sorgt<br />

für Bodenhaftung. Wenn meine<br />

Frau mir bei der Finanzierung<br />

des Studiums nicht geholfen<br />

hätte, wäre das alles nicht<br />

möglich gewesen. Dafür bin ich<br />

ihr heute noch dankbar.“<br />

boss Mit<br />

bodenhAFtUnG<br />

Geboren Ende April 1945 im <strong>nord</strong>polnischen Misdroy<br />

(Miedzyzdroje), übersiedelte Westphal 1946<br />

mit seinen Eltern nach Lübeck. Hier eröffnete der<br />

Vater einen Friseurladen, und der Sohn begann<br />

nach der Mittelschule eine Ausbildung in einem örtlichen<br />

Industrieunternehmen. „Ich habe in dieser<br />

Zeit vieles gelernt“, erzählt Westphal, „auch für<br />

mein späteres Studium in Lübeck und Hannover. <strong>An</strong><br />

der Uni ist man ja quasi Unternehmer in eigener Sache;<br />

es gibt viele Freiheiten, aber auch viele Risiken,<br />

die man rechtzeitig erkennen muss, wenn man<br />

nicht scheitern will.“<br />

Das Scheitern blieb ihm erspart, was unter anderem<br />

daran zu erkennen ist, dass auf seinen Ingenieur-Abschluss<br />

noch eine Promotion folgte. Die Dissertation<br />

war nach dreieinhalb Jahre fertig und wurde<br />

1979 mit dem Doktortitel belohnt.<br />

Das markierte einen weiteren Wendepunkt im Leben<br />

von Reimund Westphal. Der Mann, der eigentlich<br />

immer in den Mittelstand wollte und Lübeck<br />

längst als seine Heimat sah, wechselte 1980 in die<br />

Industrie und wurde Werkleiter in der Schwarzwald-Metropole<br />

Freudenstadt, später bei einem Maschinenbau-Unternehmen<br />

in Stuttgart. Dort verbrachte<br />

er einige Jahre, ehe es ihn wieder in den<br />

Norden zog, diesmal nach Braunschweig, wo es ein<br />

interessantes <strong>An</strong>gebot vom Verpackungs-Unternehmen<br />

Schmalbach-Lubeca gab.


MiTglieDer / 24<br />

Westphal grinst: „Für die Schwaben war diese<br />

Entscheidung schwer zu verstehen. Sie konnten<br />

nicht begreifen, dass man ihre Region freiwillig wieder<br />

verlässt, zumal ich – neben<br />

meiner Begeisterung fürs Se-<br />

<strong>süd</strong>-<strong>nord</strong><strong>süd</strong>-<strong>nord</strong><br />

geln – auch passionierter Skifahrer<br />

bin. Aber ich wollte zurück<br />

in den Norden. Außerdem<br />

war das eine tolle Chance für<br />

mich und eine spannende Er-<br />

fahrung, denn Schmalbach gehörte schon lange zu<br />

einem US-Konzern, und es herrschte eine ganz eigene<br />

Unternehmenskultur.“<br />

<strong>An</strong>fang der 90er Jahre wechselte er erneut, diesmal<br />

zu einem Pumpenhersteller am Bodensee. Fünf<br />

Jahre hielt es ihn dort, dann folgte ein Intermezzo<br />

als selbständiger Unternehmer: Westphal wurde Interim-Manager<br />

für verschiedene Betriebe in allen<br />

Teilen Deutschlands. Sein Fazit aus dieser Zeit: „Interim-Management<br />

wird oft unterschätzt. In dem<br />

Job hat man eine hohe Verantwortung und muss<br />

immer wieder Sanierungsaufgaben wahrnehmen. Im<br />

Klartext heißt das: Man behebt Schäden, die andere<br />

hinterlassen haben. Da ist viel Fingerspitzengefühl<br />

gefragt.“<br />

Das brauchte er auch, als er Ende 2006 die Geschäfte<br />

bei Weser-Metall übernahm. Das Unternehmen,<br />

das 1906 als „Metallwerke Unterweser“ ins<br />

Handelsregister eingetragen wurde, hatte seit seiner<br />

Gründung diverse Eigentümerwechsel erlebt. Einer<br />

dieser Eigentümer war der Preussag-Konzern, der<br />

den Nordenhamer Betrieb allerdings nach 18 Jahren<br />

wieder veräußerte. Neuer Besitzer wurde das französische<br />

Montan-Unternehmen Peñarroya, wodurch<br />

1988 die Aktiengesellschaft Metaleurop entstand.<br />

Der vorerst letzte Schirtt folgte 2007. Metaleurop<br />

wurde zur Recylex-Gruppe umfirmiert, die in<br />

Deutschland neben der Weser-Metall <strong>GmbH</strong> noch<br />

fünf weitere Betriebe mit insgesamt rund 600 Beschäftigten<br />

hat – alle unter Leitung von Reimund<br />

Westphal.<br />

Wie schafft man es, so viele Firmen an verschiedenen<br />

Stand<strong>orten</strong> unter einen Hut zu bringen – und<br />

das in einer Branche, die massiv unter verschärften<br />

Umweltauflagen und hohen<br />

Energiekosten leidet? Westphal<br />

überlegt einen Augenblick.<br />

„Man sollte vor allem<br />

Freude an ergebnisorientierter<br />

Arbeit haben. Das ist bei mir<br />

der Fall, ich war immer schon<br />

Der Traditionsbetrieb in Nordenham<br />

verfügt über eine eigene Kai-<strong>An</strong>lage<br />

an der Weser<br />

Nach dem Schmelzprozess kommt<br />

das flüssige Blei in die Raffination.<br />

Dort wird es von Verunreinigungen<br />

befreit, die sich nach der Zugabe<br />

spezieller Zuschlagstoffe als Schlacke<br />

auf dem heißen Metall sammeln<br />

600 MitAr-<br />

<strong>beiter</strong> <strong>An</strong><br />

<strong>sechs</strong> <strong>orten</strong><br />

ein Treiber und wollte Dinge bewegen. Insofern hat<br />

meine Tätigkeit bei Recylex auch eine politische<br />

Komponente: Ich engagiere mich nicht nur fürs eigene<br />

Unternehmen, sondern für die gesamte Branche,<br />

die etwas mehr positive Wahrnehmung durchaus<br />

brauchen kann.“<br />

Und auch hier macht Westphal keine halben Sachen.<br />

Bereits 2008 initiierte er gemeinsam mit der<br />

Gesellschaft für Bergbau, Metallurgie, Rohstoff- und<br />

Umwelttechnik und der Wirtschafts-Vereinigung<br />

Metalle den „Tag der Metallurgie“ in Goslar, ein regelmäßiger<br />

Branchentreff der Nichteisen-Metallindustrie,<br />

auf dem im Zwei-Jahres-Turnus der „Kaiserpfalz-Preis<br />

der Metallurgie“ verliehen wird. Im<br />

gleichen Jahr wurde die erste Messingplatte auf<br />

dem „Weg der Nichteisen-Metallurgie“ verlegt, der<br />

sich heute quer durch die Goslarer Innenstadt zieht.<br />

Auf Schilder mit Tempolimits und fingierte Radarfallen<br />

hat man hier allerdings verzichtet. n CvF<br />

norDMeTall Standpunkte 3 / 2011<br />

Fotos (2): Heeger


grafik des Monats<br />

Gefragte Ausbildungsabsolventen<br />

Von je 100 erfolgreichen Ausbildungsabsolventen wurden im Jahr 2008 so viele von ihrem<br />

Ausbildungsbetrieb übernommen<br />

Banken, Versicherungen<br />

Investitions- und Gebrauchsgüter<br />

Verkehr, Telekommunikation<br />

Produktionsgüter<br />

Öffentlicher Dienst<br />

Unternehmensnahe Dienste<br />

Handel und Reparatur<br />

Baugewerbe<br />

Gastgewerbe<br />

Land- und Forstwirtschaft<br />

Erziehung, Unterricht<br />

Alle branchen<br />

Quelle: IAB-Betriebspannel<br />

Mein<br />

Standpunkt<br />

„Ich mache mir die Welt …<br />

… wiDe wiDe wie sie Mir geFällT“, singt Pippi Langstrumpf.<br />

Und unserer Kanzlerin dürfte zumindest der<br />

Grundgedanke des Liedchens gefallen. Nun ist unsere<br />

Republik aber nicht das Taka-Tuka-Land, sondern nach<br />

wie vor eine führende Industrienation, die ein gewisses<br />

Wohlstandsniveau zu verteidigen gedenkt. Was man in<br />

einer solchen Volkswirtschaft am wenigsten gebrauchen<br />

kann, ist verwirrendes Hü und Hott an der Spitze des<br />

Staates.<br />

Die Nach-Fukushima-Energiepolitik der Bundesregierung,<br />

aber auch die energiepolitischen Konzepte der<br />

Opposition sind geprägt von Aktionismus, wo Rationalismus<br />

geboten wäre. Kaum ist es auch im lebensversicherten<br />

Bürgertum schick, „natürlich gegen Atomkraft“<br />

zu sein, schmeißen die Verantwortlichen in Berlin sämtliche<br />

Erkenntnisse der letzten Jahre über den Haufen,<br />

welche Maßnahmen und Zeiträume für eine Energiewen-<br />

norDMeTall Standpunkte 3 / 2010<br />

17<br />

34<br />

48<br />

61<br />

60<br />

59<br />

61<br />

87<br />

84<br />

80<br />

78<br />

akTuell / 25<br />

de vonnöten sind, und wollen dem Wähler glauben machen,<br />

es sei nur eine Frage des Wollens, in kurzer Zeit<br />

komplett auf erneuerbare Energien umzustellen.<br />

Nun …, die ersten Politiker merken schon, dass es<br />

nicht nur ums Wollen, sondern auch ums Bezahlen geht.<br />

Schon war vom Energie-Soli die Rede. Ach, gäbe sich der<br />

Bundestag doch eine neue Geschäftsordnung, in der er<br />

seine Mitglieder verpflichtet, erst zu denken, dann zu<br />

reden. In der unser aller Wohlstand bestimmenden Energiefrage<br />

(der vielleicht wichtigsten gesellschaftlichen<br />

Debatte dieses Jahrhunderts!) ist es lebenswichtig, richtige<br />

Entscheidungen ohne Hektik zu fällen. Schnellschüsse<br />

verleihen dem Kanzleramt mehr und mehr die<br />

Wirkung einer Villa Kunterbunt. n PH<br />

Sie erreichen mich unter: haas@<strong>nord</strong>metall.de<br />

www.facebook.de/PeterHaasHamburg<br />

70<br />

© 2011 IW Medien · iwd 13<br />

Peter Haas,<br />

Standpunkte-<br />

Redaktion


HinTenDran / 26<br />

wirtschafts-Zitat<br />

„Wir müssen uns die Tragweite<br />

und vor allem die Schwere von<br />

Risiken bewusster machen, wenn<br />

wir technologisches Neuland<br />

betreten. Und wenn diese in einer<br />

Dimension mit der Gefährdung<br />

vieler Menschenleben liegen, wie<br />

es sich jetzt in Japan zeigt, dann<br />

dürfen wir – so meine ganz persönliche<br />

Meinung – ein solches<br />

Restrisiko einfach nicht mehr<br />

eingehen.“<br />

Franz Fehrenbach,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der Robert Bosch <strong>GmbH</strong><br />

norDMeTall Standpunkte 3 / 2011


kontakt zu norDMeTall<br />

Ihr 24-Stunden-Verbandsservice:<br />

www.<strong>nord</strong>metall.de<br />

Hier finden Sie aktuelle Nachrichten<br />

Ihres Arbeitgeberverbandes und im<br />

Mitgliederbereich viele hilfreiche<br />

Informationen und Unterlagen für<br />

Ihre tägliche Arbeit.<br />

Hauptgeschäftsstelle<br />

Kapstadtring 10<br />

22297 Hamburg<br />

Tel.: 0 40 / 63 78 – 42 00<br />

Fax: 0 40 / 63 78 – 42 48<br />

E-Mail: kontakt@<strong>nord</strong>metall.de<br />

Geschäftsstelle Bremen<br />

Schillerstraße 10<br />

28195 Bremen<br />

Tel.: 04 21 / 3 68 02 – 0<br />

Fax: 04 21 / 3 68 02 – 49<br />

Geschäftsstelle Bremerhaven<br />

c/o Arbeitgeberverband Bremerhaven<br />

Hohenstaufenstraße 33<br />

27570 Bremerhaven<br />

Tel.: 04 71 / 2 60 31<br />

Fax: 04 71 / 2 50 68<br />

Geschäftsstelle Cuxhaven<br />

c/o UnternehmensVerband Cuxhaven<br />

Elbe-Weser-Dreieck e.V.<br />

Hamburg-Amerika-Straße 5<br />

27472 Cuxhaven<br />

Tel.: 0 47 21 / 3 80 54<br />

Fax: 0 47 21 / 5 26 29<br />

Geschäftsstelle Emden<br />

c/o Arbeitgeberverband für Ostfriesland<br />

und Papenburg e. V.<br />

Große Straße 8 – 12<br />

26721 Emden<br />

Tel.: 0 49 21 / 39 71 – 0<br />

Fax: 0 49 21 / 2 45 09<br />

Geschäftsstelle Kiel<br />

Lindenallee 16<br />

24105 Kiel<br />

Tel.: 04 31 / 3 39 36 10<br />

Fax: 04 31 / 3 39 36 19<br />

Hat sich Ihre Adresse geändert?<br />

norDMeTall Standpunkte 3 / 2011<br />

Geschäftsstelle Neubrandenburg<br />

Feldstraße 2<br />

17033 Neubrandenburg<br />

Tel.: 03 95 / 56 03 5 – 0<br />

Fax: 03 95 / 56 03 5 – 99<br />

Geschäftsstelle Oldenburg<br />

c/o Arbeitgeberverband Oldenburg e.V.<br />

Bahnhofstraße 14<br />

26122 Oldenburg<br />

Tel.: 04 41 / 2 10 27 – 0<br />

Fax: 04 41 / 2 10 27 – 99<br />

Geschäftsstelle Rostock<br />

Platz der Freundschaft 1<br />

18059 Rostock<br />

Tel.: 03 81 / 44 21 12<br />

03 81 / 44 82 18/–19<br />

Fax: 03 81 / 4 00 04 23<br />

Geschäftsstelle Schwerin<br />

Graf-Schack-Allee 10<br />

19053 Schwerin<br />

Tel.: 03 85 / 63 56 – 2 00<br />

Fax: 03 85 / 63 56 – 2 51<br />

Geschäftsstelle Wilhelmshaven<br />

c/o Allgemeiner Wirtschaftsverband<br />

Wilhelmshaven-Friesland e.V.<br />

Virchowstraße 21<br />

26382 Wilhelmshaven<br />

Tel.: 0 44 21 / 1 39 39 – 0<br />

Fax: 0 44 21 / 1 39 39 – 19<br />

Dann faxen Sie uns bitte diese Seite ausgefüllt an: 0 40 / 63 78 – 42 34<br />

oder schicken Sie uns eine E-Mail mit Ihrer neuen <strong>An</strong>schrift an:<br />

garber@<strong>nord</strong>metall.de<br />

Name:<br />

Alte Adresse:<br />

Neue Straße:<br />

Neue PLZ:<br />

Neuer Ort:<br />

konTakTe / iMpressuM / 27<br />

Das Magazin von NORDME-<br />

TALL e.V., dem M+E-Arbeit-<br />

geberverband für Bremen,<br />

Hamburg, Mecklenburg-<br />

Vorpommern, das <strong>nord</strong>-<br />

westliche Niedersachsen<br />

und Schleswig-Holstein.<br />

Herausgeber:<br />

Haus der Wirtschaft<br />

Kapstadtring 10<br />

22297 Hamburg<br />

www.<strong>nord</strong>metall.de<br />

Verantwortlich im Sinne des<br />

Presserechts:<br />

Dr. Thomas Klischan,<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

Chefredakteur:<br />

Peter Haas (PH), Hamburg<br />

Tel.: 0 40 / 63 78 – 42 31<br />

E-Mail: haas@<strong>nord</strong>metall.de<br />

Redaktion:<br />

Sybille Neumann (SN), Hamburg<br />

Tel.: 0 40 / 63 78 – 42 32<br />

E-Mail: neumann@<strong>nord</strong>metall.de<br />

Kathrin Pardieck (KP), Hamburg<br />

Tel.: 04 0 / 6378-5943<br />

E-Mail: pardieck@<strong>nord</strong>metall.de<br />

Autoren: Clemens von Frentz,<br />

Peter Golinski, Beate Münchenbach,<br />

Dr. Peter Schlaffke<br />

Gestaltung + Produktion:<br />

<strong>zwei</strong>:c <strong>Werbeagentur</strong> <strong>GmbH</strong>,<br />

Doormannsweg 22,<br />

20259 Hamburg,<br />

Tel.: 0 40 / 414 33 38 – 13<br />

Fax: 0 40 / 414 33 38 – 18<br />

E-Mail: info@<strong>zwei</strong>-c.com<br />

Druck:<br />

CaHo Druckereibetriebsges. mbH<br />

29. Jahrgang<br />

Erscheinungsweise: <strong>zwei</strong>monatlich.<br />

Bezug: Kostenfrei für Mitgliedsunternehmen<br />

von NORDMETALL und Sonderempfänger<br />

in Politik, Wirtschaft, Verwaltung<br />

und Medien.<br />

Das Magazin und alle in ihm veröffentlichten<br />

Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte und Fotos wird keine Haftung<br />

übernommen. Nachdruck und Verbreitung<br />

des Inhalts nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung der Chefredaktion,<br />

mit Quellenangabe und Zusendung eines<br />

Beleges an die Redaktion. Vervielfältigungen<br />

von Teilen dieses Magazins sind für<br />

den innerbetrieblichen Gebrauch der Mitgliedsunternehmen<br />

gestattet. Die mit dem<br />

Namen oder den Initialen des Verfassers<br />

gekennzeichneten Beiträge geben die Meinung<br />

des Verfassers, aber nicht unbedingt<br />

die <strong>An</strong>sicht des Herausgebers oder der gesamten<br />

Redaktion wieder.<br />

Titelfoto: Fotolia.de, Montage: <strong>zwei</strong>:c


Postvertriebsstück<br />

C 5003<br />

Gebühr bezahlt<br />

CaHo druckerei<br />

rondenbarg 8<br />

22525 Hamburg<br />

Gemeinsam besser vorsorgen.<br />

10 Jahre MetallRente.<br />

Innovativ, tarifvertragskonform, branchenübergreifend, leistungsstark.<br />

MetallRente wird 10 Jahre alt! Das feiern wir<br />

und freuen uns über die Ergebnisse der letzten<br />

Jahre. Gemeinsam besser vorsorgen – das ist<br />

unser Leitmotiv von <strong>An</strong>fang an als sozial engagierter<br />

Partner von Unternehmen und Beschäftigten.<br />

Gesamtmetall und IG Metall setzten<br />

gemeinsam die notwendigen Rahmenbedingungen,<br />

damit Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />

in der Metall- und Elektroindustrie die<br />

unterschiedlichen staatlichen Fördermodelle<br />

der Rentenreform optimal nutzen können.<br />

Über 18.000 Kundenunternehmen haben sich<br />

bereits für MetallRente entschieden. Und<br />

jeden Monat kommen 150 Betriebe hinzu.<br />

In mehr als 2/3 aller Betriebe der M+E-Industrie<br />

mit 20 und mehr Beschäftigten sind wir bereits<br />

vertreten. Das sichert eine nahezu industrieweite,<br />

unbürokratische Übertragbarkeit von<br />

Betriebsrentenansprüchen bei einem Arbeitgeberwechsel.<br />

Herzlichen Dank allen Unternehmen für ihr<br />

Engagement. Danke an alle, die aktiv für diese<br />

Form zusätzlicher Altersvorsorge einstehen.<br />

www.metallrente.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!