beiter An sechs orten süd-nord - zwei:c Werbeagentur GmbH
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3 / Mai-Juni 2011 C 5003<br />
www.<strong>nord</strong>metall.de Das Magazin von<br />
Die Folgen Der energiewenDe<br />
Des einen Freud’…<br />
Eine<br />
Werft<br />
erfindet<br />
sich neu<br />
Seite 18
TariFpoliTik<br />
Was kommt<br />
im Herbst …<br />
… auf die Betriebe zu? Die<br />
IG Metall spricht vieldeutig<br />
von einer „vorgezogenen<br />
Tarifrunde“ zum Thema<br />
„Zeitarbeit“.<br />
energiewenDe (2)<br />
Woher kommt<br />
der Strom …<br />
… in Zukunft und wie kommt er<br />
in die Steckdose? Norddeutsche<br />
Unternehmer kommentieren die<br />
Debatte des Jahres.<br />
18<br />
4 10 22<br />
Foto: imago<br />
Stand der Dinge Verbands-Nachrichten kurz notiert<br />
energiewenDe (1)<br />
Eine Werft<br />
zwischen<br />
gestern und<br />
morgen<br />
107 Jahre lang haben die<br />
Nordseewerke Schiffe gebaut.<br />
Im August beginnt die Zukunft<br />
– mit Stahlkomponenten für<br />
Windkraftanlagen. Ein Bericht<br />
vom Turmbau zu Emden …<br />
porTraiT<br />
Wie kommt<br />
das Blei …<br />
… in die Autobatterie? Mit<br />
Akkus von Weser-Metall zum<br />
Beispiel. Wir hatten einen<br />
„Termin beim Chef“.<br />
+++ Austausch mit UK: Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Metallarbeitgeber<br />
gehörte zu den Themen, die NORDMETALL-Vizepräsident Wolfgang Würst und Hauptgeschäftsführer<br />
Dr. Thomas Klischan (Foto 2. und 3.v.r.) bei ihrem Besuch des britischen Metallarbeitgeber-Verbandes<br />
EEF in London diskutierten. Die Gastgeber, Verbandschef Terry Scuoler (li.) und<br />
Volkswirt Jeegar Kakkad, erläuterten die neue Aufstellung ihrer Organisation, die seit der Ära Thatcher quasi keine Tarifpolitik mehr<br />
betreibt, stattdessen als Dienstleister der Unternehmen erfolgreich blieb. +++ Auszeichnung: Der von NORDMETALL unterstützte<br />
„Faszination Technik Klub“ ist Preisträger des bundesweiten Innovationswettbewerbs „365 Orte im Land der Ideen“ unter der Schirmherrschaft<br />
des Bundespräsidenten. Das Hamburger Projekt bündelt Veranstaltungen rund um das Thema Technik für die Altersgruppen<br />
8-12 und 13-16 Jahren und begeistert den Nachwuchs mit Vorlesungen und Ausflügen in die Praxis. +++<br />
Foto: Fotolia<br />
norDMeTall Standpunkte 3 / 2011<br />
Foto: Heeger
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
auF eineM geMeinsaM von NORDMETALL und IG<br />
Metall Küste veranstalteten Hearing zum Thema<br />
„Zeitarbeit“ hat die IG Metall einen tariflichen Baustein<br />
„Flexibler Personaleinsatz“ ins Gespräch gebracht<br />
(siehe Seiten 4/5). Die wesentlichen Elemente<br />
dieses Gesprächsangebot der IG Metall Küste sind<br />
nun auch von der Bezirksleitung der IG Metall in<br />
Baden-Württemberg mit dem Ziel aufgegriffen worden,<br />
sie zum Gegenstand einer Mobilisierungskampagne<br />
noch im Herbst diesen Jahres zu machen.<br />
Ist die Kampagne der IG Metall gegen Zeitarbeit<br />
damit in einer neuen Phase angelangt? Immerhin<br />
schließen mit diesem differenzierenden <strong>An</strong>satz<br />
<strong>zwei</strong> Bezirke der Gewerkschaft öffentlich die „unterste<br />
Schublade“, in welcher der Vorstand der IG<br />
Metall die Zeitarbeit als „Apartheidsystem“ gegeißelt<br />
hat.<br />
Das Gesprächsangebot klingt auf den ersten<br />
Blick verlockend, denn die Elemente sind nicht neu,<br />
sondern aus betrieblichen und ergänzungstariflichen<br />
Vereinbarungen bekannt: Die IG Metall Küste<br />
erkennt damit an, dass die Flexibilität der Arbeitsbedingungen<br />
unabdingbar ist, um Konjunkturschwankungen<br />
in den einzelnen Sparten der M+E-<br />
Industrie auszugleichen. Die Gewerkschaft gibt<br />
auch indirekt zu, dass die Befristungsregelung im<br />
<strong>nord</strong>deutschen Manteltarifvertrag zu eng ist, zu<br />
Lasten der Beschäftigten geht und eigentlich nur als<br />
politisches Faustpfand dient.<br />
Aber ist der ausgeworfene Wurm dick genug, um<br />
anzubeißen? Der von der IG Metall geforderte<br />
Grundsatz „Interne Flexibilität vor externer Flexibilität“<br />
lässt beispielsweise unberücksichtigt, dass<br />
Fremdvergaben durch die Unternehmen nicht aus<br />
Spaß, sondern unter dem Gesichtspunkt der Kostenkalkulation<br />
erfolgen. Eine undifferenzierte Forderung<br />
nach „equal pay“ bei der Zeitarbeit, wie sie<br />
der Presse zu entnehmen war, lässt unberücksich-<br />
norDMeTall Standpunkte 3 / 2011<br />
Vorneweg / 3<br />
Dr. Peter Schlaffke,<br />
Leiter Tarifrecht und<br />
Arbeitswissenschaft<br />
bei NORDMETALL<br />
tigt, dass der Beitrag eines Zeitarbeitnehmers zur<br />
Wertschöpfung dem des Stammbeschäftigten entsprechen<br />
muss; dies ist sowohl eine Frage der Eingangsqualifikation<br />
als auch der Dauer der Einarbeitung.<br />
Insbesondere aber lässt der Vorschlag der IG<br />
Metall erahnen, worum es vor allem geht – um eine<br />
deutliche Ausweitung der Mitbestimmungsrechte<br />
der Arbeitnehmervertretungen im Bereich der Personal-<br />
und Arbeitsorganisation.<br />
Die Flexibilisierungspotenziale zu verbessern, ist<br />
gut und richtig; hierzu gehören insbesondere die<br />
Arbeitszeitflexibilisierung und Befristungsmöglichkeiten.<br />
Denn die Unternehmen der M+E-Industrie<br />
setzen auf ihre qualifizierten, erfahrenen Stammbelegschaften;<br />
der <strong>An</strong>teil der Zeitarbeitnehmer liegt in<br />
der M+E-Industrie bei nur 4,5 %. Dies zum <strong>An</strong>lass zu<br />
nehmen, die Personal- und Arbeitsorganisation auf<br />
den Kopf zu stellen, wird in Unternehmenskreisen<br />
kaum Freunde finden.
NORDMETALL-Präsident Kramer<br />
kurz vor Veranstaltungsbeginn: Im<br />
Handelsblatt konnte er von einem Vorschlag<br />
lesen, den die IG Metall später<br />
am Rednerpult erläuterte.<br />
experten-Hearing zur Zeitarbeit<br />
Zuhören<br />
statt Poltern<br />
Der Ton ist derbe: Von „Ramschware“, „Sklavenarbeit“,<br />
„Skandal“ und „Dumping“ spricht die IG Metall meist,<br />
wenn sie über die Zeitarbeit schimpft. Hier im Norden<br />
findet der Dialog konstruktiver statt. Eine gemeinsame<br />
Veranstaltung von Gewerkschaft und Arbeitgebern<br />
in Hamburg zeigte, wie es auch geht.<br />
norDMeTall Standpunkte 3 / 2011
es isT bereiTs TraDiTion im Norden, dass sich<br />
Arbeitgeber und IG Metall abseits des Tagesgeschäfts<br />
zusammensetzen, um sich über beiderseitige<br />
<strong>An</strong>liegen auszutauschen. Dieser „Industriepolitische<br />
Dialog“ wurde nun genutzt, um das Thema<br />
Zeitarbeit zu behandeln. Im Rahmen der Tarifrunde<br />
2010 hatten NORDMETALL und IG Metall Küste vereinbart,<br />
mehrere Experten zu einem entsprechenden<br />
Hearing einzuladen. Im Publikum saßen Arbeitgebervertreter<br />
und Betriebsräte. „Eine solche Veranstaltung<br />
hilft, sich einmal jenseits von emotional<br />
aufgeladenen Tarifverhandlungen die Argumente<br />
der anderen Seite anzuhören“, so NORDMETALL-<br />
Präsident Ingo Kramer zum Auftakt. Jeder könne<br />
dann auch prüfen, „ob die anderen nicht auch ein<br />
bisschen recht haben.“<br />
Der Arbeitgeberpräsident führte aus, warum<br />
auch er als Unternehmer die Zeitarbeit brauche:<br />
„Auf mancher unserer Baustellen wechselt die benötige<br />
Mitar<strong>beiter</strong>zahl innerhalb einer Woche von<br />
30 auf 150. Das schafft man nicht nur mit Stammbelegschaft.“<br />
Insgesamt mache die Zeitarbeit in der<br />
M+E-Industrie weniger als fünf Prozent aus. Darunter<br />
gebe es auch Problemfälle, die müsse man lösen.<br />
Gastreferent Holger Schäfer<br />
vom Institut der deutschen<br />
Wirtschaft widerlegte auch<br />
Flexibilität<br />
ist Konsens<br />
den Vorwurf, Zeitar<strong>beiter</strong> würden<br />
Stammbelegschaften ersetzen.<br />
Während Airbus-Gesamtbetriebsratschef<br />
Johann Dahnken<br />
in seinem Vortrag erneut „Equal Pay“ für alle<br />
Zeitar<strong>beiter</strong> verlangte, relativierte IG-Metall-Tarifsekretär<br />
Daniel Friedrich diese Forderung: „Selbst mit<br />
gleichem Geld für gleiche Arbeit sind nicht alle Probleme<br />
gelöst.“ Er ordnete die Zeitarbeit deshalb einem<br />
Vorschlag unter, wie man sämtliche Flexibilisierungsinstrumente<br />
(auch Befristungen und Werkverträge)<br />
tariflich regeln und die Mitbestimmung<br />
damit ausweiten könnte. Eine Formel des Vorschlags<br />
lautete dabei „interne vor externe Flexibilität“.<br />
NORDMETALL-Tarifchef Dr. Peter Schlaffke begrüßte,<br />
dass der Vorschlag der IG Metall keine Komplettablehnung<br />
der Zeitarbeit beinhalte und die<br />
Notwendigkeit von Flexibilität in der M+E-Industrie<br />
anerkenne. Jüngste Äußerungen von Gewerkschaftern<br />
deuten darauf hin, dass die IG Metall das Thema<br />
Zeitarbeit noch vor der nächsten Entgeltrunde<br />
2012 verhandeln will: Laut Stuttgarter Zeitung soll<br />
die Große Tarifkommission am 14. Juli „einen Tariffahrplan<br />
2011/2012 beschließen, der Verhandlungen<br />
mit dem Arbeitgebern sowie eine Mobilisierung<br />
der Mitglieder nach der Sommerpause vorsieht – eine<br />
vorgeschobene Tarifrunde sozusagen.“ n PH<br />
norDMeTall Standpunkte 3 / 2011<br />
TariFpoliTik / 5<br />
130 Personaler und Betriebsräte diskutierten<br />
beim Hearing miteinander<br />
Moderator Michael Weidemann (NDR, links) im<br />
Gespräch mit (v.l.) Volker Enkerts (Präsident<br />
Bundesverband Zeitarbeit), Johann Dahnken<br />
(Betriebsratschef Airbus), Holger Schäfer<br />
(Institut der deutschen Wirtschaft) und Hans-<br />
Artur Wilker (Geschäftsleitung Meyer Werft)<br />
Hans-Artur Wilker, Mitglied der Geschäftsleitung<br />
der Werftenholding Meyer Neptun <strong>GmbH</strong> und<br />
NORDMETALL-Vorstand, erläuterte die Notwendigkeit<br />
der Zeitarbeit am Beispiel des Schiffbaus<br />
mit seinen dramatischen Auslastungsschwankungen<br />
in den verschiedenen Gewerken
Foto: Fotolia<br />
Tagung „Fachkräfte der Zukunft“<br />
Bessere<br />
Brücken bauen<br />
„Es hilft nichts, den Fachkräftemangel zu beklagen. Wir müssen<br />
etwas dagegen tun oder noch besser: wir müssen vorbeugen“, so<br />
NORDMETALL-Präsident Ingo Kramer, der im April 110 Experten<br />
aus Schulen, Betrieben, Verbänden und Behörden aus ganz<br />
Deutschland zu einer Fachtagung geladen hatte. Ein <strong>An</strong>satz -<br />
punkt: die Verbesserung des Übergangs Schule-Beruf.<br />
Der TerMin Der Tagung <strong>An</strong>fang April bekam<br />
eine ungeahnte Aktualität, nachdem der DGB am<br />
Vortag das sogenannte „Übergangssystem“ als<br />
„Kurzfristmaßnahmen zur Aufbesserung der Ausbildungsstatistik“<br />
kritisiert hatte. Doch auch die<br />
Teilnehmer der NORDMETALL-Tagung, unter ihnen<br />
auch Organisatoren des Übergangssystems von Arbeitsagenturen<br />
und Bildungsträgern, sparten nicht<br />
an Kritik: Der Vorwurf der Warteschleife und der<br />
vergeudeten Zeit sei bei mancher Maßnahme für<br />
Schulabgänger, die keine Lehrstelle finden, gerechtfertigt.<br />
Etwa 320.000 junge Menschen landen jedes<br />
Jahr im Übergangssystem. Professor Eckart Severing<br />
vom Forschungsinstitut Betriebliche Bildung<br />
plädierte jedoch dafür, das Übergangssystem nicht<br />
als „Unfall“ zu betrachten. Dass Lehrstellenangebot<br />
und –nachfrage sich deckten, sei eher selten und<br />
zufällig. Daher müsse man das Übergangssystem<br />
als Normalzustand begreifen, der aber verbesserungswürdig<br />
sei.<br />
norDMeTall Standpunkte 3 / 2011
Auch NORDMETALL-Präsident<br />
Kramer wollte es nicht bei<br />
der Klage auf die Bildungspolitik<br />
belassen. Es sei zwar am<br />
Staat und seinen Schulen, jeden<br />
Schüler zum Abschluss zu führen,<br />
und die Quote von 10 bis<br />
20 Prozent Schulabgängern ohne<br />
Abschluss sei ein Skandal.<br />
Dennoch müsse sich die Wirtschaft<br />
angesichts des demografischen<br />
Wandels und einer sozialen<br />
Verantwortung auch mit<br />
diesen Jugendlichen beschäftigen.<br />
Professor Severing warb<br />
bei den Arbeitgebern dafür,<br />
schwächeren Bewerbern eine Chance zu geben: „Bildung<br />
hat etwas damit zu tun, dass die Leute vorher<br />
anders sind als nachher.“ Das NORDMETALL-Projekt<br />
„Nordchance“ wurde im Rahmen der Tagung mehrfach<br />
als Beispiel dafür beleuchtet und diskutiert.<br />
Dabei ist es in den letzten<br />
Jahren gelungen, über <strong>zwei</strong><br />
Drittel der Teilnehmer in eine<br />
reguläre Lehrstelle zu vermitteln,<br />
obwohl sie nach Aktenlage<br />
keine Chance gehabt hätten.<br />
„Mit Nordchance bauen<br />
wir gemeinsam mit den Bildungswerken der Wirtschaft<br />
und den Arbeitsagenturen jenen Jugendlichen<br />
ein Sprungbrett in die Industrie, die auf den<br />
<strong>nord</strong>ch<strong>An</strong>ce<br />
Als beispiel<br />
norDMeTall Standpunkte 3 / 2011<br />
Malte Kristan (li.) absolviert das Projekt<br />
„Nordchance“ bei HDW in Kiel. Sein<br />
Vorgänger Björn Grützmacher hat den<br />
Schritt in eine Lehrstelle schon geschafft<br />
NORDMETALL-Präsident Kramer<br />
empfindet die Quote von Schul abgängern<br />
ohne Abschluss als Skandal<br />
„Das Problem ,Jugendliche ohne<br />
Lehrstelle’ ist nicht neu.“: Arbeitsagentur-Chef<br />
Goecke erinnerte an eine<br />
Schallplatte des Arbeitsamtes, die in<br />
den 80er Jahren der BRAVO beilag und<br />
schwächere Schüler motivieren sollte<br />
naCHwuCHs / 7<br />
ersten Blick nicht geeignet<br />
erscheinen,“ so Ingo Kramer.<br />
NORDMETALL bindet<br />
dazu Sozialpädagogen und<br />
Lehrer ein, die die Teilnehmer<br />
in einer Orientierungsphase<br />
fit machen für ein<br />
Praktikum. Danach werden<br />
die Teilnehmer vornehmlich<br />
an Mitgliedsbetriebe<br />
vermittelt, wo sie sich für<br />
eine reguläre Ausbildung<br />
empfehlen können. Über<br />
300 junge Menschen im<br />
Norden haben schon mitgemacht.<br />
Jürgen Goecke, Chef der<br />
Regionaldirektion Nord der<br />
Bundesagentur für Arbeit,<br />
begrüßte das Engagement<br />
von NORDMETALL bei diesem<br />
wichtigen Thema: „Wir<br />
brauchen insbesondere die Unterstützung der Betriebe,<br />
wenn wir Jugendliche mit schwierigen Biografien<br />
nachhaltig in Ausbildung und Arbeit integrieren<br />
wollen.“ Und so war die Forderung nach<br />
mehr Betriebsnähe im Übergangssystem auch Kon-<br />
sens am Ende der Fachtagung. Volkswirtschaftlich<br />
ist einer Verbesserung im System dringend notwendig:<br />
Denn Berufstätige ohne Ausbildung verursachen<br />
gesellschaftliche Folgekosten in Milliardenhöhe,<br />
so eine Studie des Wissenschaftszentrums<br />
Berlin. Jeder Jahrgang Berufsanfänger ohne abgeschlossene<br />
Ausbildung belaste demnach die öffentlichen<br />
Haushalte mit 1,5 Mrd. Euro – insbesondere<br />
durch Einnahmeverluste aufgrund geringerer Lohnsteuerzahlungen.<br />
n PH
naCHwuCHs / 8<br />
norDakaDeMie<br />
Rekord-Abschied<br />
Erhielten die NORDMETALL-Studienpreise: Sarah Kühme<br />
(v.l., BWL, Ausbildungsbetrieb: Helm AG), Kai Lehmann<br />
(Wi.-Informatik, Techniker Krankenkasse) und Tatjana<br />
Wahjudi (Wi.-Ingenieurwesen, Drägerwerk)<br />
niT an der Tu Harburg<br />
Talentförderung<br />
iM MasTer-prograMM des NIT (Northern Institute<br />
of Technology Management) an der TU Hamburg-<br />
Harburg erlangen Studierende aus aller Welt eine<br />
Doppelausbildung mit einem Master-Abschluss in<br />
Engineering und dem MBA in Technology Management<br />
– alles in englischer Sprache. Die NORDME-<br />
TALL-Stiftung vergibt jährlich <strong>zwei</strong> Stipendien an<br />
Teilnehmer dieses anspruchsvollen Programms.<br />
Auch zahlreiche Unternehmen haben diese Förde-<br />
Die diesjährigen Stipendiaten kommen beide aus<br />
Nord deutschland: Jan Preibisch (li., Elektrotechnik)<br />
und Hannes Hatecke (2.v.r., Schiffbau), auf dem Bild<br />
mit der 2010er-Stipendiatin Laura Sophia Walther<br />
sowie Dr. Thomas Klischan (NORDMETALL-Stiftung,<br />
re.) und Gunter Menge vom NIT.<br />
Foto: Nordakademie<br />
noCH nie ZuVor konnte die NORDAKADEMIE in<br />
Elmshorn so viele Absolventen verabschieden: 232<br />
junge Frauen und Männer erhielten Ende März ihre<br />
Bachelor-Zeugnisse von der privaten Hochschule,<br />
die u.a. von NORDMETALL getragen wird. Drei Absolventen<br />
erhielten als Jahrgangsbeste den NORD-<br />
METALL-Studienpreis, der mit je 1.600 Euro dotiert<br />
ist. In dreieinhalb Jahren haben die dual Studierenden<br />
betriebliche Praxis, Privatleben, sieben Semester<br />
Theoriestudium an der Hochschule und zum<br />
Teil auch noch einen mehrmonatigen Auslandaufenthalt<br />
erfolgreich unter einen Hut gebracht. Von<br />
den 232 studierten 91 Betriebswirtschaftslehre, 54<br />
Wirtschaftsinformatik und 87 Wirtschaftsingenieurwesen.<br />
In ihrer Festrede gab Diplom-Wirtschaftsingenieurin<br />
Nicole Dreyer-Langlet, die vor zehn Jahren<br />
selbst Absolventin der NORDAKADEMIE war und<br />
heute Managerin bei Airbus ist, den frischgebackenen<br />
Akademikern wichtige Tipps für die berufliche<br />
Zukunft mit auf den Weg: „Übernehmen Sie ruhig<br />
Aufgaben, die kein anderer übernehmen will, das<br />
erregt Aufmerksamkeit im Management.“ n PH<br />
rung als geeignetes Rekrutierungs-Instrument erkannt<br />
– die Liste ist beachtlich. Interessierte Unternehmen<br />
können sich auf www.nithh.de unter<br />
„Scholarships“ informieren. n PH<br />
norDMeTall Standpunkte 3 / 2011
konjunktur im Frühjahr<br />
Wie geht’s uns?<br />
aM 26. Mai stellt NORDMETALL die Ergebnisse seiner<br />
neuesten Konjunkturumfrage vor. 106 Mitgliedsunternehmen<br />
haben sich daran beteiligt und<br />
zeichnen damit ein repräsentatives Bild der Lage in<br />
der <strong>nord</strong>deutschen Metall- und Elektroindustrie. Im<br />
Frühjahr und im Herbst fragt NORDMETALL seine<br />
Mitglieder nach Geschäftslage, Erwartungen, Aufträgen,<br />
Auslastung und Beschäftigung. Im vergangenen<br />
Herbst waren die Gutgelaunten erstmals seit<br />
der Krise wieder in der Mehrheit. Ob sich dieser<br />
Trend fortgesetzt hat, können Sie ab 26. Mai online<br />
nachlesen: Alle Umfrage-Ergebnisse finden Sie dann<br />
auf www.<strong>nord</strong>metall.de. n PH<br />
neu für Mitglieder<br />
Unternehmerkreis Europa<br />
Blick hinter die Kulissen:<br />
Die Sitzungsteilnehmer<br />
bekamen einen Einblick in<br />
die Produktion der großen<br />
Caterpillar-Dieselmotoren<br />
bei CaTerpillar MoToren in kiel ist jetzt erstmals<br />
der neue „Unternehmerkreis Europa“ zusammengekommen,<br />
ein Netzwerk des „Nordverbundes“<br />
aus NORDMETALL, NiedersachsenMetall und<br />
dem Verband für Berlin-Brandenburg. Der Unternehmerkreis<br />
Europa (UKE) soll Mitgliedern als<br />
zusätzliche Plattform für den Austausch dienen<br />
und insbesondere der Information über neue oder<br />
geplante, für Arbeitgeber relevante EU-Regelungen.<br />
norDMeTall Standpunkte 3 / 2011<br />
beurteilung der Geschäftslage<br />
im letzten herbst<br />
saisonüblich: 29,9 %<br />
schlecht: 4,7 %<br />
unbefriedigend: 30,8 %<br />
akTuell / 9<br />
gut: 34,6 %<br />
Unter Leitung des UKE-Vorsitzenden und Caterpillar-Geschäftsfüh<br />
rers Oswald Schöffel wurde<br />
bei der Premierensitzung über Brüsseler Neuigkeiten<br />
zur Arbeitszeit-Richtlinie informiert, ebenso<br />
über die Entsende-Richtlinie und zu Planungen<br />
einer Frauenquote sowie zu Themen aus dem<br />
Arbeits- und Gesundheitsschutz. Mitglieder mit<br />
Teilnahmeinteresse am UKE melden sich bitte<br />
unter tauch@<strong>nord</strong>metall.de. n PH<br />
Die Meisten meldeten<br />
im Herbst 2010 gute<br />
Geschäfte. Setzt sich<br />
der Trend fort?
sTorY / 10<br />
energie-Debatte<br />
Woher?<br />
Wohin?<br />
Die Reaktorkatastrophe<br />
von Fukushima machte<br />
die Energiefrage zur Kettenreaktion:<br />
Der Ausstieg aus der<br />
Atomkraft kommt in Deutschland<br />
(weltweit <strong>zwei</strong>tgrößter Investor in<br />
erneuerbare Energien!) wohl schneller<br />
als geplant. Doch: Woher kommt der<br />
Strom in Zukunft? Und wie kommt<br />
er in die Steckdose? Wir haben<br />
Unternehmen der <strong>nord</strong>deut -<br />
schen Metall- und<br />
Elektro industrie nach<br />
ihren Standpunkten<br />
zur Energieversorgung<br />
der Zukunft gefragt.<br />
Foto: Fotolia, DanielSchweinert<br />
Montage: <strong>zwei</strong>:c
„Die Gefahr von Blackouts steigt“, sagt Michael Waskönig.<br />
Der NORDMETALL-Vizepräsident ist geschäftsführender<br />
Gesellschafter des Kabelwerks Waskönig+Walter in Saterland<br />
(Landkreis Cloppenburg). Er fordert einen Netzausbau<br />
jenseits föderaler Bürokratie:<br />
naCH Der reakTorkaTasTropHe in Japan wünschen<br />
sich viele Deutsche einen schnellen Ausstieg<br />
aus der Atomenergie. Wie realistisch ist das aus<br />
Ihrer Sicht?<br />
Waskönig: Ich bin da sehr skeptisch.<br />
Wer den sofortigen Atomausstieg fordert, ignoriert<br />
nämlich die gravierenden Nachteile alternativer<br />
Energien. Fast erscheint es zynisch angesichts der<br />
erschütternden Situation in Japan, Machbarkeit und<br />
Wirtschaftlichkeit von Ausstiegsszenarien in Deutschland<br />
zu hinterfragen. Welcher Preis könnte schließlich<br />
zu hoch sein, um ein solches Debakel zu<br />
vermeiden? Dennoch: Eine <strong>An</strong>twort wird die Energiepolitik<br />
umso schneller finden müssen, je schneller<br />
sie den Ausstieg vorantreibt. Ein atomfreier<br />
Energiemix ist möglich, aber er wird teurer und<br />
umweltschädlicher, als uns lieb ist. Denn regenerative<br />
Energie wird nun mal nicht immer erzeugt,<br />
wenn sie gebraucht wird und sie fällt an, wenn sie<br />
nicht gebraucht wird. Wir müssen einerseits in Speichertechnologien<br />
investieren und andererseits<br />
Regelkraftwerke aufbauen. Diese verbrennen Kohlen<br />
wasserstoffe – mit allen Folgen für die Klimaerwärmung.<br />
Wie wirkt sich das sofortige Abschalten der AKW<br />
auf die Stromversorgung und Stabilität des Stromnetzes<br />
in Deutschland aus?<br />
norDMeTall Standpunkte 3 / 2011<br />
sTorY / 11<br />
Waskönig: Die Entscheidung der Bundesregierung,<br />
kurzfristig sieben deutsche Atomkraftwerke<br />
abzuschalten, bringt das deutsche Stromnetz an<br />
den Rand seiner Kapazität. Damit steigt in Deutschland<br />
die Gefahr von Stromausfällen, sogenannten<br />
Blackouts. Speziell die Nord-Süd-Trassen drohen zu<br />
überlasten, weil immer mehr Energie im Norden der<br />
Republik erzeugt wird, die Hauptstromverbraucher<br />
jedoch im Süden sitzen. Die Netzbetreiber müssen<br />
jetzt verstärkt in die Stromproduktion eingreifen,<br />
um die Versorgung stabil zu halten. Ganze Kraftwerke<br />
müssen zu- aber auch abgeschaltet werden,<br />
um die Systemsicherheit zu stützen. Das gilt auch<br />
für Wind- und Solarparks, die im Ernstfall abgeschaltet<br />
werden, um die drohende Überlastung des<br />
Netzes zu verhindern. Das ist der Fluch der vermeintlich<br />
„Guten Tat“.<br />
Welche Maßnahmen sind für den Ausbau der erneuerbaren<br />
Energien weiter notwendig?<br />
Waskönig: Der starke Ausbau von Windenergie<br />
an der Küste und im Meer haben die Übertragungsnetze<br />
in den letzten Jahren an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit<br />
gebracht. Zum Abtransport der Energie<br />
müssten dringend mehr Höchstspannungsleitungen<br />
und -kabel verlegt werden. Nach einer Studie<br />
der Deutschen Energieagentur „Dena“ müssten bis<br />
zu 3.600 Kilometer neue Trassen für<br />
Fotos: Gläser
sTorY / 12<br />
380.000 Volt her, um den <strong>nord</strong>deutschen<br />
Windstrom bundesweit<br />
verteilen zu können. Gleichsam<br />
müssen die Nieder-, Mittel-<br />
und Hochspannungsnetze in der<br />
nächsten Zukunft massiv ausgebaut<br />
werden. Die Gesamtkosten<br />
für den Ausbau geben die Gutachter<br />
mit 21 bis 27 Mrd. Euro<br />
an.<br />
Das „Nein“ zum Atomstrom in<br />
der Bevölkerung ist nicht automatisch<br />
mit einem „Ja“ zu Überlandleitungen<br />
und Pumpspeicherkraftwerken<br />
verbunden. Wie<br />
kann dieses Dilemma gelöst<br />
werden?<br />
Waskönig: Der Bau von bis zu 80 Meter hohen<br />
Leistungsmasten wird in ganz Deutschland von<br />
zahl losen Bürgerinitiativen und politischen Einsprüchen<br />
blockiert. Zum Teil wird gefordert, die<br />
Leitungen unterirdisch zu verlegen, was allerdings<br />
nur zu deutlich höheren Kosten möglich wäre. Mehrere<br />
Gesetzesinitiativen zur Beschleunigung der Genehmigungsverfahren<br />
für den Leitungsbau haben<br />
bislang aber keinen Erfolg gebracht. Wir brauchen<br />
einen Bundes-Netzplan und eine Bundes-Fachplanung.<br />
Unterschiedliche Sichtweisen einzelner Bundesländer<br />
können wir uns angesichts der Dringlichkeit<br />
nicht leisten. Wir brauchen mehr Information<br />
und Aufklärung auf allen Ebenen. Es muss uns gelingen,<br />
eine Art nationalen Grundkonsens über die<br />
notwendigen Schritte und die Zusammenhänge zu<br />
erreichen.<br />
Bleiben die zurzeit abgeschalteten acht AKW dauerhaft<br />
vom Netz, steigt der Strompreis. Welche Auswirkungen<br />
erwarten Sie mittel- und langfristig für<br />
die produzierende<br />
Wirtschaft in Deutschland?<br />
Fotos (2): imago<br />
Waskönig: Energie<br />
ist ein Wettbewerbsfaktor<br />
für die Industrie<br />
im globalen Wettbewerb.<br />
Ich befürchte<br />
für unsere in Deutschland<br />
produzierenden<br />
Unternehmen sowohl<br />
einen Einbruch bei<br />
den Margen als auch<br />
bei den Umsätzen.<br />
Denn letztlich bewirken<br />
höhere deutsche<br />
Strompreise Wettbe-<br />
Dilemma: Viele Bürger<br />
lehnen Atomkraft genauso<br />
ab wie den Ausbau von<br />
Überlandleitungen<br />
norDMeTall Standpunkte 3 / 2011
werbsverzerrungen gegenüber Produktionsländern,<br />
in denen der Strompreis weniger stark steigt bzw.<br />
per se niedriger ist. Wenn in Deutschland in Zukunft<br />
Aluminium, Stahl, Kupfer, Silizium und Chlor<br />
nicht mehr wirtschaftlich hergestellt werden kann,<br />
dann sind auch weitere Stufen der deutschen Wertschöpfungskette<br />
in Frage gestellt. Daraus kann ein<br />
Verlust an Arbeitsplätzen und volkswirtschaftlichem<br />
Wohlstand resultieren, den wir auf gar keinen<br />
Fall in Kauf nehmen wollen.<br />
Es bringt nichts, wenn nur wir Deutschen den<br />
sofortigen Ausstieg aus der Atomkraft propagieren<br />
und praktizieren. Langfristig müssen weltweit einheitliche,<br />
verbindliche Maßstäbe gelten, insbesondere<br />
zur Sicherheit von AKWs.<br />
stomerzeugung<br />
und -nachfrage in 2020<br />
norDMeTall Standpunkte 3 / 2011<br />
sTorY / 13<br />
Wie sieht die Energieversorgung der Zukunft aus?<br />
Waskönig: In der Zukunft sehe ich einen ausgeglichenen<br />
Mix aus regenerativen und konventionellen<br />
Energien und da schließe ich auch die Atomkraft mit<br />
ein. Zumindest in den nächsten zehn Jahren werden<br />
wir nicht ganz auf sie verzichten können. Als Alternative<br />
zur Atomkraft müsste Deutschland jetzt dringend<br />
die Erforschung der Kernfusion vorantreiben.<br />
Die Kernfusion gibt konstruktionsbedingt praktisch<br />
keine radioaktive Strahlung ab und sie ist auch<br />
nicht mit dem Risiko eines Atomunfalls behaftet.<br />
Bis dahin wird man ohne die konventionelle<br />
Atomkraft nicht auskommen können. Sicher ist<br />
sie gefährlich. Man muss die Reaktoren eben sicherer<br />
machen. Die neuen Druckwasser-Reaktoren<br />
haben neben einer Vielzahl von redundanten<br />
Sicherungssystemen Core-Catcher (<strong>An</strong>m. d. Red.:<br />
Vorrichtung, um schmelzendes Kernmaterial<br />
aufzufangen), mit deren Hilfe sich sogar die<br />
Kernschmelze beherrschen lässt. Außerdem<br />
sind sie durch extrem robuste, doppelwandige<br />
Containments wirksam gegen Flugzeugabstürze<br />
gesichert. Sie sind teuer,<br />
aber sie sind eine Alternati-<br />
Überschuß an Erzeugerleistung<br />
Bedarf an zusätzlicher Leistung<br />
< 1.000 MW<br />
1.000 - 2.500 MW<br />
> 2.500 MW<br />
Quelle: DENA<br />
ve. Energie muss in erster<br />
Linie sicher, aber auch sauber<br />
und bezahlbar sein.<br />
Interview:<br />
Beate Münchenbach n<br />
Foto: Gläser
sTorY / 14<br />
Sind wir vorbereitet?<br />
Wir haben noch <strong>zwei</strong> weitere<br />
NORDMETALL-Mitglieder<br />
befragt: Einen Dienstleister<br />
und einen Großkunden der<br />
Stromwirtschaft.<br />
Thomas Lambusch, Geschäftsführender Gesellschafter<br />
der SEAR <strong>GmbH</strong>, die weltweit Elektroanlagen<br />
auch in Kraftwerken baut.<br />
1. Welche Konsequenzen sollten nach „Fukushima“<br />
in Deutschland gezogen werden?<br />
Ich halte die Kernkraft werke in Deutschland<br />
für sicher. Dennoch gibt es auch hier<br />
Restrisiken, die in ihren Auswirkungen gravierend<br />
sind. Ein „geordneter“ Ausstieg aus<br />
der Kernenergie ist deshalb für mich zwingend<br />
notwendig.<br />
2. Wie sieht die Energieversorgung der Zukunft aus?<br />
Die Bundesregierung hat es 2010 in ihrem Energiekonzept<br />
beschrieben: Möglichst schneller Übergang<br />
zu regenerativen Energien, insbesondere<br />
Windenergie. Konventionelle Kraftwerke als<br />
Brückentechnologie. Energieeffizienz als besondere<br />
Herausforderung zur Erreichung der Klimaschutzziele.<br />
Dabei Einhaltung des energiepolitischen Dreiecks<br />
Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und<br />
Umweltverträglichkeit. Letztgenannte Ziele werden<br />
zur Zeit in der Öffentlichkeit überhaupt nicht diskutiert,<br />
denn Ausstieg aus Atom ohne Alternative<br />
bedeutet Gefährdung der Versorgungssicherheit<br />
und Verschlechterung der Wirtschaftlichkeit.<br />
3. Was bedeutet das für Ihr Unternehmen?<br />
Die SEAR <strong>GmbH</strong> ist auf fast allen Gebieten der<br />
Energieerzeugung und Energieverteilung tätig. Wir<br />
bewerten unsere Geschäftsaussichten bei dem anstehenden<br />
Umbau der Energielandschaft positiv. Allerdings<br />
ist die Kapazitätsbelastung in unserer Branche<br />
insbesondere im Bereich der Ingenieure bereits heute<br />
sehr angespannt. Und überzogene politische Ziele<br />
werden operativ nicht umgesetzt werden können.<br />
Zu 1. Auch ich war<br />
geschockt von den Bildern<br />
aus Fukushima.<br />
Der nationale Ausstieg<br />
aus der Atomkraft muss<br />
kontrolliert vollzogen<br />
werden, <strong>An</strong>gst und Panik<br />
sind dabei schlechte<br />
Ratgeber. Es sind die<br />
Lehren aus Fukushima<br />
zu ziehen und die nuklearen<br />
Risiken gegen die<br />
Risiken für das Klima<br />
und für Gesellschaft,<br />
Staat und Wirtschaft<br />
und unseren sozialen<br />
Wohlstand abzuwägen.<br />
Absurd wäre, Kraftwerke<br />
abzuschalten und<br />
dann Atomstrom aus<br />
dem Ausland zu importieren.<br />
Wir müssen ver-<br />
Oliver Bell, Vorstand<br />
Norsk Hydro, mit Verantwortung<br />
für Rolled Products<br />
(auch Werk Hamburg),<br />
Vorsitzender des<br />
Aufsichtsrates der Hydro<br />
Aluminium Deutschland<br />
<strong>GmbH</strong> und Vorsitzender<br />
der Industrie-Initiative<br />
„Metalle pro Klima“<br />
suchen, mit unseren Nachbarländern in den Energiefragen<br />
einen abgestimmten Weg zu gehen.<br />
Zu 2. Sicherlich mit sehr viel mehr erneuerbaren<br />
Energien und einem wesentlichen Grundlastsockel<br />
durch heimische Kohle aus verbesserten Kraftwerken<br />
zum Beispiel mit Carbon-Capture Technologien.<br />
Zwei Gebote sind zentral: als erstes Energieeffizienz,<br />
als <strong>zwei</strong>tes eine stabile Netz-Balance von Bedarf<br />
und Deckung. Beiträge hierzu gehören fair<br />
vergütet. Bedeutsamer werden dabei Großbetriebe,<br />
die binnen Sekundenfrist vom Netz gehen, um es<br />
vor akuter Überlastung zu bewahren, und Industrie<strong>zwei</strong>ge,<br />
die – mit Technologien oder den Werkstoffen<br />
dafür – Effizienz oder saubere Energieerzeugung<br />
überhaupt erst möglich machen.<br />
Zu 3. Ich glaube, die Situation für unser Unternehmen<br />
ist auch ein Spiegelbild für die gesamte<br />
Industrie. Für Hydro ist Energieeffizienz Kerngeschäft.<br />
Wir sind zwar ein energieintensiver Betrieb,<br />
aber wir sind Teil der Lösung des Klimaproblems.<br />
Der einmalige Energieeinsatz in der Aluminiumerzeugung<br />
wird über die Energieeinsparung in der<br />
Nutzungsphase und beim Recycling überkompensiert.<br />
Aluminiumlösungen sind Voraussetzung für<br />
sparsamere Verkehrsmittel und effiziente Gebäude<br />
sowie für leistungsfähige Sonnen- oder Windkraftanlagen.<br />
<strong>An</strong>dererseits hängt das Schicksal unserer<br />
deutschen Betriebe auch davon ab, dass unsere Umweltleistungen<br />
fair in unsere Strompreise und Steuerlasten<br />
eingerechnet werden, so dass wir im globalen<br />
Wettbewerb bestehen können.<br />
norDMeTall Standpunkte 3 / 2011
Mit „Informatik an Schulen“ gewonnen: Vertreter der Preisträger mit Stiftungsvorsitzendem Jug,<br />
Vorstand Bauermeister (3. und 4. v.l.) sowie Festredner Gauck (6.v.l.)<br />
Metallindustrie ehrt schulen<br />
Teufelskreis<br />
durchbrechen<br />
Die sTiFTung Der MeTallinDusTrie im Nord-<br />
Westen (SMNW) hat im Rahmen ihres Wettbewerbs<br />
„Informatik an Schulen“ das Gymnasium Sulingen<br />
und die Grundschule Oldenburg-Nadorst mit einem<br />
Förderpreis von insgesamt 15 000 Euro ausgezeichnet.<br />
Damit will die Stiftung der Metallarbeitgeber<br />
allen Schulen Mut machen, sich mehr mit diesem<br />
Thema zu beschäftigen, so SMNW-Vorsitzender Dr.<br />
Valentin Jug. Der Informatik-Professor Hans-Jürgen<br />
Appelrath kritisierte, dass das Fach in Niedersachsen<br />
im Vergleich zu anderen Bundesländern ein<br />
Schattendasein führe: „Wir haben es hier mit einem<br />
Teufelskreis zu tun, der dringend durchbrochen<br />
werden muss.“ Nur drei Prozent der Oberstufenschüler<br />
in Niedersachsen hätten Informatik-Unter-<br />
norDMeTall Standpunkte 3 / 2011<br />
sTiFTung / 15<br />
richt. <strong>An</strong> Nachmittagen gebe es durchaus noch viele<br />
Möglichkeiten, auch mit Fachkräften von außen<br />
attraktive <strong>An</strong>gebote zu machen, hieß es am Rande<br />
der Preisverleihung.<br />
Als vorbildliche Schule erhielt das Gymnasium<br />
Sulingen 10 000 Euro für das ausgezeichnete Informatik-Konzept,<br />
das ganz besonders auch Mädchen<br />
fördere. 5 000 Euro erhielt die Grundschule Oldenburg-Nadorst,<br />
wo bereits in den Klassen drei und<br />
vier Schülerinnen und Schüler auf kindgerechte<br />
Weise von Computer-<strong>An</strong>wendern zu Entwicklern<br />
werden könnten.<br />
Festredner Joachim Gauck zeigte sich beeindruckt:<br />
„Von diesen Schülern kann ich als alter<br />
Mann noch eine Menge lernen.“ n PH
Foto: Fotolia<br />
MeHrwerT Verband<br />
Folge 20<br />
Nächste<br />
Stufe<br />
ohne<br />
Auszeit<br />
UNISKILL ist die erste<br />
Führungskräfte-Weiterbildung<br />
in Deutschland, die auf<br />
Hochschulniveau zertifiziert<br />
wurde – jetzt kann sie von<br />
Hamburger Unternehmen<br />
besonders günstig erprobt<br />
werden.<br />
norDMeTall Standpunkte 3 / 2011
iDeen Für MoDerne personalenTwiCklung<br />
sind eine Kernaufgabe für NORDMETALL, um stets<br />
am Puls der Mitglieder zu sein. Ein konkretes <strong>An</strong>gebot<br />
beantwortet die Frage: Was tun, wenn Unternehmen<br />
ihre Top-Talente und Führungskräfte qualifizieren<br />
wollen, ohne sie gleich wochen- oder monatelang<br />
im Büro oder der Produktion zu vermissen?<br />
Management-Studiengänge sind zeitintensiv und<br />
vielen zu teuer. Außerdem setzen sie meistens die<br />
Hochschulreife voraus. Einzelseminare dagegen<br />
bleiben oftmals zu sehr an der Oberfläche. Die <strong>An</strong>twort<br />
lautet: UNISKILL – kürzer als ein Master, tiefer<br />
als ein Seminar.<br />
Eine Befragung <strong>nord</strong>deutscher Unternehmen der<br />
Metall- und Elektroindustrie ergab: 80 Prozent<br />
suchen nach einem solchen <strong>An</strong>gebot zwischen<br />
Einzelseminar und Masterstudium. Hinter UNISKILL<br />
stehen der Bildungsverbund NORDBILDUNG und<br />
das Northern Institute of Technology Management<br />
(NIT) an der TU Hamburg-Harburg. UNISKILL ist das<br />
erste deutsche Weiterbildungsangebot auf akademischem<br />
Niveau, das auch für Führungskräfte ohne<br />
Hochschulzugangsberechtigung zugänglich ist. Es<br />
wird in Einzelmodulen gebucht und lässt sich somit<br />
an den Berufsalltag anpassen. Die Themen umfassen<br />
das gesamte Spektrum einer klassischen<br />
Managementausbildung.<br />
UNISKILL schließt nicht nur eine Lücke im Bildungsmarkt,<br />
sondern baut auch eine „Brücke über<br />
die Lücke“: Das Programm<br />
vergibt für jedes erfolgreich<br />
bUndesWeit<br />
einMAliG<br />
norDMeTall Standpunkte 3 / 2011<br />
abgeschlossenes Modul auch<br />
ECTS-Punkte, die im Fall eines<br />
späteren Studium angerechnet<br />
werden können. Das Programm<br />
wurde von der namhaften<br />
Qualitätssicherungs-Agentur FIBAA als erste und<br />
bislang einzige Weiterbildung für Führungskräfte<br />
auf Hochschulniveau zertifiziert. Diese Prüfung ist<br />
vergleichbar mit der Akkreditierung eines Studiengangs.<br />
„Die Zeit ist reif für durchlässige Weiterbildungsangebote“,<br />
sagt Peter Golinski, Geschäftsführer von<br />
NORDBILDUNG. In <strong>An</strong>betracht des demografischen<br />
Beratung<br />
gewünscht?<br />
Peter Golinski<br />
informiert<br />
Personaler und<br />
Teilnahmeinteressierte<br />
gerne:<br />
Tel.: 040 / 6378-4202<br />
E-Mail: golinski@<strong>nord</strong>metall.de<br />
Mehr Infos auf www.uniskill.de<br />
serie / 17<br />
Wandels und drohenden Fachkräftemangels müsse<br />
der Erwerb höherer Qualifikationen unkomplizierter<br />
werden. Einen typischen Teilnehmer der in Modulen<br />
stattfindenden Weiterbildung sieht er auch in<br />
Ingenieuren, die Führungsaufgaben übernehmen<br />
sollen: „Sie benötigen nicht unbedingt einen MBA,<br />
wichtig sind aber einzelne akademische Zusatzkompetenzen,<br />
z.B. im Qualitätsmanagement oder in<br />
der Verhandlungsführung“, sagt Golinski.<br />
Um diese sehr innovative, aber doch noch neue<br />
und teilweise ungewohnte Form der Führungskräfte-Weiterbildung<br />
auch kleinen<br />
und mittelständischen Unter-<br />
ZUsätZlicher<br />
preisvorteil<br />
in hAMbUrG<br />
nehmen „schmackhaft“ zu machen,<br />
haben sich NORDME-<br />
TALL und die Hamburger Wirtschaftsbehörde<br />
entschieden,<br />
ein begrenztes Kontingent der<br />
UNISKILL-Module „Produktion“,<br />
„Strategie“, „Verhandlung“ und „Führung“ zu<br />
fördern. Damit besteht für Hamburger Unternehmen<br />
die Möglichkeit, Mitar<strong>beiter</strong> statt für regulär<br />
3.950 Euro bereits für 1.550 Euro pro Modul anzumelden.<br />
n GOL
eporTage / 18<br />
siag <strong>nord</strong>seewerke: Vom schiffbau zur windkraft<br />
Turm ahoi !<br />
Strukturwandel,<br />
Energiewende –<br />
in Emden ist<br />
beides greifbar:<br />
Nach über hundert<br />
Jahren Schiffbau<br />
werden die Nord-<br />
seewerke gerade für die Fertigung<br />
von Stahlkomponenten für<br />
Windkraftanlagen umgebaut.<br />
Im August soll die Produktion<br />
anlaufen. Ein Besuch zwischen<br />
gestern und morgen…<br />
Geschäftsführer<br />
Baumfalk organisiert<br />
seit einem Jahr den<br />
Umbau der Werft<br />
Die sonne sCHeinT vom stahlblauen<br />
Himmel, als wollte sie den Spot auf die<br />
Werft richten: „Seht her auf diese Bühne<br />
der Industriegeschichte! Gerade<br />
fängt ein neuer Akt an!“ Und wie aufs<br />
Stichwort betritt der Hauptdarsteller<br />
die Szene: der Wind. Um ihn dreht sich die ganze<br />
Geschichte. Kalt pfeift er über die Nordseewerke.<br />
Kein Wunder, hier an der Meeresbucht zwischen<br />
Nordsee und Emsmündung. 107 Jahre wurden<br />
hier Frachter, Fregatten und U-Boote gebaut und<br />
repariert. Im Dezember 2009 glitt<br />
das letzte Schiff von der Helling ins<br />
Wasser. Drei dieser fabrikhallenhohen,<br />
schräg abfallenden Bauplätze standen früher<br />
hier. Jetzt ist es nur noch einer.<br />
Die anderen beiden Hellingen wurden in den<br />
letzten Monaten abgerissen. Eine Freifläche von<br />
20.000 Quadratmeter entstand – als Lagerplatz<br />
für das, was die Zukunft sein soll in Emden: Türme,<br />
Gründungsstrukturen und Umspannwerke<br />
für Windkraftanlagen auf hoher See. Die abgeris-<br />
norDMeTall Standpunkte 3 / 2011
senen Hellingen sind allerdings nicht ganz verschwunden:<br />
Tausende Tonnen Beton kamen in den<br />
Schredder und dann zurück als Füllmasse unter<br />
den neuen Lagerplatz. Man könnte es „symbolisch“<br />
nennen: Das Alte wird zum Fundament für das<br />
Neue.<br />
Im September 2009, auf dem Höhepunkt<br />
der weltweiten<br />
Finanz- und<br />
Wirtschaftskrise, gab<br />
ThyssenKrupp bekannt,<br />
die Nordseewerke<br />
zu verkaufen. Im März<br />
2010 übernahm schließlich<br />
der neue Eigentümer das Traditionsgelände: Rüdiger<br />
Schaaf, Selfmade-Unternehmer aus dem Westerwald,<br />
der innerhalb von 15 Jahren eine Firmengruppe<br />
mit heute über 2.000 Mitar<strong>beiter</strong>n aufgebaut hatte,<br />
wollte sein Produktspektrum (Stahlbau und<br />
Onshore-Windenergie) um Offshore erweitern. Eine<br />
Werft schien ihm genau die richtige Investition dafür<br />
zu sein. Seitdem sind die Nordseewerke Teil von<br />
Schaafs Holding SIAG.<br />
Um die bis zu 100 Meter<br />
hohen Türme zu fertigen,<br />
mussten Produktionshallen<br />
verlängert werden<br />
norDMeTall Standpunkte 3 / 2011<br />
neUer booM<br />
iM visier<br />
reporTage / 19<br />
Wo früher eine<br />
Helling stand,<br />
wird mit viel Beton<br />
eine Lagerfläche<br />
planiert<br />
Allein „vor der eigenen Haustür“, also in der<br />
Nordsee zwischen Borkum und Sylt, sind 22 Windparks<br />
mit über 1.500 Windkrafträdern geplant und<br />
zum Teil schon zum Bau genehmigt. Die Generatoren<br />
und Rotoren kommen zwar von anderen Herstellern.<br />
Aber die bis zu 100 Meter hohen Türme,<br />
die Gründungskonstruktionen und Trafo-Stationen,<br />
die wollen die SIAG Nordseewerke liefern. Und: Es<br />
gibt gute Nachrichten aus Emden. Ein erster<br />
Foto: alpha ventus
eporTage / 20<br />
Auftrag über 40 Gründungsstrukturen (sogenannte<br />
„Tripods“) steht in den Büchern. Im August soll die<br />
Produktion anlaufen. „Und schon wird es wieder zu<br />
eng“, berichtet Geschäftsführer Michael Baumfalk.<br />
Grund: Die Tripods haben ein Ausmaß von je 30 x<br />
30 Metern. Damit passen auf die gerade erst geschaffene<br />
Freifläche nur 20 dieser Stahlriesen. Außerdem<br />
steigt der Platzbedarf für die Lagerung von<br />
Stahlplatten. Denn nahezu alle benötigten Komponenten<br />
werden mit dickerem Stahl gebaut als Schiffe,<br />
die jährliche Tonnage des rostbraunen Rohstoffs<br />
wird also steigen.<br />
Die Platznot wird irgendwie<br />
Keine <strong>An</strong>Gst<br />
vor Asien<br />
gelöst auf dem insgesamt<br />
550.000 Quadratmeter großen<br />
Gelände – und sie ist eigentlich<br />
auch ein Problem, das man<br />
gerne hat. Verheißt „Platznot“<br />
doch eine gute Auslastung direkt vom Start weg. Ein<br />
Zuversicht erzeugendes Gefühl für einen gebeutelten<br />
Industriestandort. Von den ehemals 1.300<br />
Werft-Mitar<strong>beiter</strong>n gingen 700 auf die neuen SIAG<br />
Nordseewerke über. Die andere Hälfte blieb auf der<br />
ThyssenKrupp-Payroll, z.B. in der Schiffsreparatur,<br />
die man in Emden unter Flagge von Blohm+Voss<br />
weiter betreibt. Für gut 140 wechselnde Arbeitsplätze<br />
gilt seit einem Jahr Kurzarbeit. Die Nachricht<br />
Die riesigen Tripods<br />
bilden den im Meeresboden<br />
verankerten<br />
Fuß eines Windkraft-<br />
Turms<br />
vom ersten Auftrag<br />
hat alle erleichtert.Außerdem<br />
sind <strong>An</strong>gebote<br />
mit einem<br />
Auftragsvolumen von 1 Mrd. Euro im Markt“, verrät<br />
SIAG-Sprecher Christian Adamczyk. Und er ist optimistisch,<br />
dass die Nordseewerke in einer guten Position<br />
sind: „Die Asiaten bauen zwar günstiger, aber<br />
deren Qualität ist zum Teil schlecht. Bei Onshore-<br />
Windanlagen können Sie schlechte Schweißnähte<br />
zur Not noch nachbearbeiten. Auf hoher See geht<br />
das nicht oder wird sehr, sehr teuer.“<br />
Die Emder Metaller sind höchste <strong>An</strong>sprüche aus<br />
dem Marineschiffbau gewöhnt. Jetzt warten sie darauf,<br />
dass die Zukunft beginnt. Alle fiebern dem August<br />
entgegen. Dann ist die Kurzarbeit vorbei, sogar<br />
mehrere Schichten sind in Planung. Bis dahin läuft<br />
die Wandlung der Werft auf Hochtouren: vom Schiffbau<br />
zur Offshore-Werft, von der Einzel- zur Fließfertigung.<br />
Eine neue Halle wurde errichtet, neue Maschinen<br />
sind aufgebaut. „Insgesamt 30 Millionen<br />
norDMeTall Standpunkte 3 / 2011
Euro werden wir in den Umbau des Standorts investiert“,<br />
so Adamczyk. Und man komme gut voran, ergänzt<br />
Geschäftsführer Baumfalk: „Wir haben das<br />
vergangene Jahr auch dafür genutzt, um unsere Mitar<strong>beiter</strong><br />
in anderen SIAG-Werken in die Herstellung<br />
von Windkrafttürmen einzuweisen, und wir haben<br />
den Vertrieb und eine Engineering-Gesellschaft neu<br />
aufgebaut.“ 30 Ingenieure sollen allein hier künftig<br />
arbeiten.<br />
Dass Mannschaft und Maschinen fit sind für den<br />
Weltmarkt, hat ein Erfolgserlebnis Ende 2010 gezeigt:<br />
Da wurde ein in Emden gebauter Prototyp von<br />
einem Neukunden zertifiziert. „Wir<br />
haben bewiesen, dass wir die ge-<br />
nicht<br />
FAhrende<br />
schiFFe<br />
norDMeTall Standpunkte 3 / 2011<br />
forderte Qualität können“, freut<br />
sich Baumfalk. Der Schiffbetriebs-<br />
Ingenieur ist sogar zuversichtlich,<br />
dass sich auch das Emder Schiffbau-Knowhow<br />
noch einmal rentie-<br />
ren wird – nämlich beim Bau von Umspannwerken<br />
für die Offshore-Windparks: „Solche Trafo-Stationen<br />
sind im Grunde Schiffe, die nicht fahren. Beim<br />
Bau von U-Booten oder Korvetten waren wir es gewohnt,<br />
die komplexesten Systeme auf engstem<br />
Raum zu installieren. Diese Erfahrung wird uns<br />
auch bei den Trafo-Stationen helfen.“<br />
SIAG plant, in Emden künftig 200 Türme, 80<br />
Gründungen und bis zu drei Umspannwerke pro<br />
Foto: imago<br />
reporTage / 21<br />
Jahr zu bauen. Die Atomausstiegsdebatte nährt die<br />
Hoffnung, dass das Geschäftsmodell funktioniert.<br />
Dennoch müsse man den Druck auf die Politik erhöhen,<br />
sagt SIAG-Sprecher Adamczyk: „Die Genehmigungen<br />
für Windparks müssen schneller kommen,<br />
die Netzanschlusspunkte fehlen, bei der Finanzierung<br />
könnte es Verbesserungen geben.“ Doch der<br />
Optimismus überwiegt: Durch das Offshore-Geschäft<br />
erwartet SIAG eine Steigerung des Umsatzes<br />
von 182 Mio. Euro in 2010 auf 440 Mio. Euro in<br />
2012. Gelingt dies, wäre Emden wirklich „vom Winde<br />
verwöhnt“. n PH<br />
Die Trafostation macht den<br />
durch Windkraft erzeugten<br />
Strom transportfähig. Solche<br />
Plattformen kommen den<br />
früheren Werft-Produkten<br />
schon näher<br />
Fotos (3): alpha ventus
MiTglieDer / 22<br />
Die Weser-Metall <strong>GmbH</strong> ist eine<br />
Tochter der Recylex-Gruppe und<br />
zählt zu den modernsten Blei-<br />
Produzenten Europas. Das<br />
Nordenhamer Unternehmen,<br />
das rund 250 Mitar<strong>beiter</strong><br />
beschäftigt, ist vor allem als<br />
Recycling-Betrieb aktiv: Der<br />
Großteil der eingesetzten Roh-<br />
stoffe stammt aus alten Auto-<br />
batterien. Pro Jahr werden<br />
in dem Werk über 125.000<br />
Tonnen Blei produziert.<br />
Foto: Heeger
wie näHerT Man siCH eineM Mann, der Geschäftsführer<br />
von <strong>sechs</strong> Firmen ist, eine der modernsten<br />
Bleihütten Europas leitet und gerade<br />
seinen 66. Geburtstag gefeiert hat? „Auf keinen<br />
Fall schneller als mit 6 km/h, sonst gibt ‚s Ärger“,<br />
verrät ein Mitar<strong>beiter</strong>, der zufällig am Werkstor<br />
steht. „Sehen Sie die Schilder mit dem Tempolimit<br />
und dem Hinweis auf Radar-Kontrollen? Die hat<br />
der Chef höchstpersönlich auf dem Werksgelände<br />
aufstellen lassen, und das gilt für alle, auch für ihn<br />
selbst.“<br />
TerMin beIM CHeF<br />
norDMeTall Standpunkte 3 / 2011<br />
MiTglieDer / 23<br />
Dr. Reimund Westphal,<br />
Weser-Metall<br />
Das macht neugierig. Ein Chef, der sich an seine<br />
eigenen Regeln hält? Wo gibt ‚s denn so was? Reimund<br />
Westphal lacht, als er darauf angesprochen<br />
wird. „Stimmt, die Geschwindigkeitsbegrenzung habe<br />
ich vor einiger Zeit eingeführt, um den Feinstaubanteil<br />
in der Luft weiter zu reduzieren. Eine simple<br />
Maßnahme, aber sie funktioniert. Langsam fahrende<br />
Autos wirbeln weniger Staub auf, und außerdem<br />
sinkt so die Unfallgefahr. Das mit den Radarfallen<br />
auf dem Gelände ist natürlich nur ein Bluff, aber<br />
das muss ja nicht unbedingt jeder wissen.“<br />
Diese erste Begegnung mit Reimund Westphal<br />
verrät viel über den promovierten Ingenieur, der<br />
erst vor knapp fünf Jahren die Leitung der Weser-<br />
Metall <strong>GmbH</strong> übernahm. Damals, im Dezember<br />
2006, hatte das <strong>nord</strong>deutsche Unternehmen gerade<br />
eine rauschende 100-Jahr-Feier hinter sich und eine<br />
umfangreiche Restrukturierung vor sich, die aus<br />
der französischen Weser-Metall-Mutter Metaleurop<br />
die heutige Recylex Group machte.<br />
Und Westphal war nach <strong>An</strong>sicht der Franzosen<br />
der richtige Mann für diesen Job: gut ausgebildet,<br />
effizient, erfahren und mit dem nötigen Maß an<br />
Pragmatismus ausgestattet, um die anstehende<br />
Transformation wie gewünscht über die Bühne zu<br />
bringen. Und, ganz wichtig: Der oft beschworene<br />
„Kontakt zur Basis“ ist für ihn keine hohle Phrase,<br />
sondern elementarer Bestandteil der eigenen Führungs-Philosophie.<br />
„Das hat mit meinem Werdegang zu tun“, sagt<br />
Westphal. „Ich war ja nicht immer Manager, sondern<br />
auch mal kleiner Schlosser-Lehrling und – über den<br />
<strong>zwei</strong>ten Bildungsweg – Student mit einem ganz bescheidenen<br />
Budget. Das sorgt<br />
für Bodenhaftung. Wenn meine<br />
Frau mir bei der Finanzierung<br />
des Studiums nicht geholfen<br />
hätte, wäre das alles nicht<br />
möglich gewesen. Dafür bin ich<br />
ihr heute noch dankbar.“<br />
boss Mit<br />
bodenhAFtUnG<br />
Geboren Ende April 1945 im <strong>nord</strong>polnischen Misdroy<br />
(Miedzyzdroje), übersiedelte Westphal 1946<br />
mit seinen Eltern nach Lübeck. Hier eröffnete der<br />
Vater einen Friseurladen, und der Sohn begann<br />
nach der Mittelschule eine Ausbildung in einem örtlichen<br />
Industrieunternehmen. „Ich habe in dieser<br />
Zeit vieles gelernt“, erzählt Westphal, „auch für<br />
mein späteres Studium in Lübeck und Hannover. <strong>An</strong><br />
der Uni ist man ja quasi Unternehmer in eigener Sache;<br />
es gibt viele Freiheiten, aber auch viele Risiken,<br />
die man rechtzeitig erkennen muss, wenn man<br />
nicht scheitern will.“<br />
Das Scheitern blieb ihm erspart, was unter anderem<br />
daran zu erkennen ist, dass auf seinen Ingenieur-Abschluss<br />
noch eine Promotion folgte. Die Dissertation<br />
war nach dreieinhalb Jahre fertig und wurde<br />
1979 mit dem Doktortitel belohnt.<br />
Das markierte einen weiteren Wendepunkt im Leben<br />
von Reimund Westphal. Der Mann, der eigentlich<br />
immer in den Mittelstand wollte und Lübeck<br />
längst als seine Heimat sah, wechselte 1980 in die<br />
Industrie und wurde Werkleiter in der Schwarzwald-Metropole<br />
Freudenstadt, später bei einem Maschinenbau-Unternehmen<br />
in Stuttgart. Dort verbrachte<br />
er einige Jahre, ehe es ihn wieder in den<br />
Norden zog, diesmal nach Braunschweig, wo es ein<br />
interessantes <strong>An</strong>gebot vom Verpackungs-Unternehmen<br />
Schmalbach-Lubeca gab.
MiTglieDer / 24<br />
Westphal grinst: „Für die Schwaben war diese<br />
Entscheidung schwer zu verstehen. Sie konnten<br />
nicht begreifen, dass man ihre Region freiwillig wieder<br />
verlässt, zumal ich – neben<br />
meiner Begeisterung fürs Se-<br />
<strong>süd</strong>-<strong>nord</strong><strong>süd</strong>-<strong>nord</strong><br />
geln – auch passionierter Skifahrer<br />
bin. Aber ich wollte zurück<br />
in den Norden. Außerdem<br />
war das eine tolle Chance für<br />
mich und eine spannende Er-<br />
fahrung, denn Schmalbach gehörte schon lange zu<br />
einem US-Konzern, und es herrschte eine ganz eigene<br />
Unternehmenskultur.“<br />
<strong>An</strong>fang der 90er Jahre wechselte er erneut, diesmal<br />
zu einem Pumpenhersteller am Bodensee. Fünf<br />
Jahre hielt es ihn dort, dann folgte ein Intermezzo<br />
als selbständiger Unternehmer: Westphal wurde Interim-Manager<br />
für verschiedene Betriebe in allen<br />
Teilen Deutschlands. Sein Fazit aus dieser Zeit: „Interim-Management<br />
wird oft unterschätzt. In dem<br />
Job hat man eine hohe Verantwortung und muss<br />
immer wieder Sanierungsaufgaben wahrnehmen. Im<br />
Klartext heißt das: Man behebt Schäden, die andere<br />
hinterlassen haben. Da ist viel Fingerspitzengefühl<br />
gefragt.“<br />
Das brauchte er auch, als er Ende 2006 die Geschäfte<br />
bei Weser-Metall übernahm. Das Unternehmen,<br />
das 1906 als „Metallwerke Unterweser“ ins<br />
Handelsregister eingetragen wurde, hatte seit seiner<br />
Gründung diverse Eigentümerwechsel erlebt. Einer<br />
dieser Eigentümer war der Preussag-Konzern, der<br />
den Nordenhamer Betrieb allerdings nach 18 Jahren<br />
wieder veräußerte. Neuer Besitzer wurde das französische<br />
Montan-Unternehmen Peñarroya, wodurch<br />
1988 die Aktiengesellschaft Metaleurop entstand.<br />
Der vorerst letzte Schirtt folgte 2007. Metaleurop<br />
wurde zur Recylex-Gruppe umfirmiert, die in<br />
Deutschland neben der Weser-Metall <strong>GmbH</strong> noch<br />
fünf weitere Betriebe mit insgesamt rund 600 Beschäftigten<br />
hat – alle unter Leitung von Reimund<br />
Westphal.<br />
Wie schafft man es, so viele Firmen an verschiedenen<br />
Stand<strong>orten</strong> unter einen Hut zu bringen – und<br />
das in einer Branche, die massiv unter verschärften<br />
Umweltauflagen und hohen<br />
Energiekosten leidet? Westphal<br />
überlegt einen Augenblick.<br />
„Man sollte vor allem<br />
Freude an ergebnisorientierter<br />
Arbeit haben. Das ist bei mir<br />
der Fall, ich war immer schon<br />
Der Traditionsbetrieb in Nordenham<br />
verfügt über eine eigene Kai-<strong>An</strong>lage<br />
an der Weser<br />
Nach dem Schmelzprozess kommt<br />
das flüssige Blei in die Raffination.<br />
Dort wird es von Verunreinigungen<br />
befreit, die sich nach der Zugabe<br />
spezieller Zuschlagstoffe als Schlacke<br />
auf dem heißen Metall sammeln<br />
600 MitAr-<br />
<strong>beiter</strong> <strong>An</strong><br />
<strong>sechs</strong> <strong>orten</strong><br />
ein Treiber und wollte Dinge bewegen. Insofern hat<br />
meine Tätigkeit bei Recylex auch eine politische<br />
Komponente: Ich engagiere mich nicht nur fürs eigene<br />
Unternehmen, sondern für die gesamte Branche,<br />
die etwas mehr positive Wahrnehmung durchaus<br />
brauchen kann.“<br />
Und auch hier macht Westphal keine halben Sachen.<br />
Bereits 2008 initiierte er gemeinsam mit der<br />
Gesellschaft für Bergbau, Metallurgie, Rohstoff- und<br />
Umwelttechnik und der Wirtschafts-Vereinigung<br />
Metalle den „Tag der Metallurgie“ in Goslar, ein regelmäßiger<br />
Branchentreff der Nichteisen-Metallindustrie,<br />
auf dem im Zwei-Jahres-Turnus der „Kaiserpfalz-Preis<br />
der Metallurgie“ verliehen wird. Im<br />
gleichen Jahr wurde die erste Messingplatte auf<br />
dem „Weg der Nichteisen-Metallurgie“ verlegt, der<br />
sich heute quer durch die Goslarer Innenstadt zieht.<br />
Auf Schilder mit Tempolimits und fingierte Radarfallen<br />
hat man hier allerdings verzichtet. n CvF<br />
norDMeTall Standpunkte 3 / 2011<br />
Fotos (2): Heeger
grafik des Monats<br />
Gefragte Ausbildungsabsolventen<br />
Von je 100 erfolgreichen Ausbildungsabsolventen wurden im Jahr 2008 so viele von ihrem<br />
Ausbildungsbetrieb übernommen<br />
Banken, Versicherungen<br />
Investitions- und Gebrauchsgüter<br />
Verkehr, Telekommunikation<br />
Produktionsgüter<br />
Öffentlicher Dienst<br />
Unternehmensnahe Dienste<br />
Handel und Reparatur<br />
Baugewerbe<br />
Gastgewerbe<br />
Land- und Forstwirtschaft<br />
Erziehung, Unterricht<br />
Alle branchen<br />
Quelle: IAB-Betriebspannel<br />
Mein<br />
Standpunkt<br />
„Ich mache mir die Welt …<br />
… wiDe wiDe wie sie Mir geFällT“, singt Pippi Langstrumpf.<br />
Und unserer Kanzlerin dürfte zumindest der<br />
Grundgedanke des Liedchens gefallen. Nun ist unsere<br />
Republik aber nicht das Taka-Tuka-Land, sondern nach<br />
wie vor eine führende Industrienation, die ein gewisses<br />
Wohlstandsniveau zu verteidigen gedenkt. Was man in<br />
einer solchen Volkswirtschaft am wenigsten gebrauchen<br />
kann, ist verwirrendes Hü und Hott an der Spitze des<br />
Staates.<br />
Die Nach-Fukushima-Energiepolitik der Bundesregierung,<br />
aber auch die energiepolitischen Konzepte der<br />
Opposition sind geprägt von Aktionismus, wo Rationalismus<br />
geboten wäre. Kaum ist es auch im lebensversicherten<br />
Bürgertum schick, „natürlich gegen Atomkraft“<br />
zu sein, schmeißen die Verantwortlichen in Berlin sämtliche<br />
Erkenntnisse der letzten Jahre über den Haufen,<br />
welche Maßnahmen und Zeiträume für eine Energiewen-<br />
norDMeTall Standpunkte 3 / 2010<br />
17<br />
34<br />
48<br />
61<br />
60<br />
59<br />
61<br />
87<br />
84<br />
80<br />
78<br />
akTuell / 25<br />
de vonnöten sind, und wollen dem Wähler glauben machen,<br />
es sei nur eine Frage des Wollens, in kurzer Zeit<br />
komplett auf erneuerbare Energien umzustellen.<br />
Nun …, die ersten Politiker merken schon, dass es<br />
nicht nur ums Wollen, sondern auch ums Bezahlen geht.<br />
Schon war vom Energie-Soli die Rede. Ach, gäbe sich der<br />
Bundestag doch eine neue Geschäftsordnung, in der er<br />
seine Mitglieder verpflichtet, erst zu denken, dann zu<br />
reden. In der unser aller Wohlstand bestimmenden Energiefrage<br />
(der vielleicht wichtigsten gesellschaftlichen<br />
Debatte dieses Jahrhunderts!) ist es lebenswichtig, richtige<br />
Entscheidungen ohne Hektik zu fällen. Schnellschüsse<br />
verleihen dem Kanzleramt mehr und mehr die<br />
Wirkung einer Villa Kunterbunt. n PH<br />
Sie erreichen mich unter: haas@<strong>nord</strong>metall.de<br />
www.facebook.de/PeterHaasHamburg<br />
70<br />
© 2011 IW Medien · iwd 13<br />
Peter Haas,<br />
Standpunkte-<br />
Redaktion
HinTenDran / 26<br />
wirtschafts-Zitat<br />
„Wir müssen uns die Tragweite<br />
und vor allem die Schwere von<br />
Risiken bewusster machen, wenn<br />
wir technologisches Neuland<br />
betreten. Und wenn diese in einer<br />
Dimension mit der Gefährdung<br />
vieler Menschenleben liegen, wie<br />
es sich jetzt in Japan zeigt, dann<br />
dürfen wir – so meine ganz persönliche<br />
Meinung – ein solches<br />
Restrisiko einfach nicht mehr<br />
eingehen.“<br />
Franz Fehrenbach,<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der Robert Bosch <strong>GmbH</strong><br />
norDMeTall Standpunkte 3 / 2011
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28195 Bremen<br />
Tel.: 04 21 / 3 68 02 – 0<br />
Fax: 04 21 / 3 68 02 – 49<br />
Geschäftsstelle Bremerhaven<br />
c/o Arbeitgeberverband Bremerhaven<br />
Hohenstaufenstraße 33<br />
27570 Bremerhaven<br />
Tel.: 04 71 / 2 60 31<br />
Fax: 04 71 / 2 50 68<br />
Geschäftsstelle Cuxhaven<br />
c/o UnternehmensVerband Cuxhaven<br />
Elbe-Weser-Dreieck e.V.<br />
Hamburg-Amerika-Straße 5<br />
27472 Cuxhaven<br />
Tel.: 0 47 21 / 3 80 54<br />
Fax: 0 47 21 / 5 26 29<br />
Geschäftsstelle Emden<br />
c/o Arbeitgeberverband für Ostfriesland<br />
und Papenburg e. V.<br />
Große Straße 8 – 12<br />
26721 Emden<br />
Tel.: 0 49 21 / 39 71 – 0<br />
Fax: 0 49 21 / 2 45 09<br />
Geschäftsstelle Kiel<br />
Lindenallee 16<br />
24105 Kiel<br />
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17033 Neubrandenburg<br />
Tel.: 03 95 / 56 03 5 – 0<br />
Fax: 03 95 / 56 03 5 – 99<br />
Geschäftsstelle Oldenburg<br />
c/o Arbeitgeberverband Oldenburg e.V.<br />
Bahnhofstraße 14<br />
26122 Oldenburg<br />
Tel.: 04 41 / 2 10 27 – 0<br />
Fax: 04 41 / 2 10 27 – 99<br />
Geschäftsstelle Rostock<br />
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18059 Rostock<br />
Tel.: 03 81 / 44 21 12<br />
03 81 / 44 82 18/–19<br />
Fax: 03 81 / 4 00 04 23<br />
Geschäftsstelle Schwerin<br />
Graf-Schack-Allee 10<br />
19053 Schwerin<br />
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