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Zeitschrift - Kommunalverlag

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<strong>Zeitschrift</strong><br />

Schriftleitung: Prof. Dr. Bachmaier, Dr. Ing. Friedrich,<br />

Dipl. Ing. Schulze, Dipl. Volksw. Mollenkotten<br />

Heft 12/2010<br />

Aus dem Inhalt Seite<br />

Statement Henning Deters anlässlich der Übergabe<br />

des erdgasbetriebenen Iveco-Nfz an Meyer Logistik 799<br />

Den Wandel gestalten – Lernen von ostdeutschen Städten<br />

Von Prof. Johannes Kister 800<br />

Das Tor zur Donau 807<br />

Land Berlin, RWE Aqua und Veolia Wasser<br />

veröffentlichen die vollständigen Verträge<br />

zur Teilprivatisierung der Berliner Wasserbetriebe 810<br />

Betriebliche Altersvorsorge<br />

der Kommunen in der Klemme!<br />

Von Barbara Frfr. v. der Recke 810<br />

Kommunale Wertschöpfung durch Erneuerbare<br />

Energien steigt 2011 auf 8,9 Milliarden Euro 813<br />

Phosphorelimination auf einer Kläranlage –<br />

der Dosiertechnik kommt eine zentrale Bedeutung zu<br />

Von Harald Steinbach 813<br />

„Haus sucht Bauer“ Denkmalschutz<br />

und Demografischer Wandel<br />

Von Sabine Schumacher 815<br />

Kommunen der Metropolregion Rhein-Ruhr<br />

machen sich gemeinsam für den Klimaschutz stark 816<br />

Deutschlands Stadtwerke<br />

müssen Veränderungen meistern 817<br />

Bekenntnis zum Energiestandort Essen 818<br />

Bayerische Landeshauptstadt nutzt für neue Kitas<br />

energie- und kostensparende Holzbauweise 819<br />

Energiepreisentwicklung für Deutschland<br />

im Oktober 2010 820<br />

Deutschlandtourismus erholt sich von der Krise<br />

Berlin mit Übernachtungszuwachs von 11,7 Prozent 821<br />

Dresden: Neue Energie für Senioren –<br />

Seniorenwohnanlage an der Garnisonkirche<br />

heizt mit Erde und Sonne 821<br />

ZVEH und Lightcycle setzen gemeinsam Lichtzeichen 822<br />

Inkassoverband fordert besseres<br />

Forderungsmanagement der Kommunen 823<br />

Lückenhafte Beleuchtungsdaten führen in vielen<br />

Kommunen zu Geldverschwendung und Sicherheitsrisiken 823<br />

Studie: Öffentliche Verwaltungen<br />

haben Nachholbedarf im Kundenservice 824<br />

Aus Wirtschaft und Verwaltung 825<br />

Aus der Industrie 837<br />

Veranstaltungen 858<br />

Personalien 864<br />

Büchermarkt 867<br />

Diese Ausgabe enthält Beilagen der Firmen:<br />

Haufe-Lexware GmbH & Co KG,<br />

Munzinger Straße 9, D-79111 Freiburg<br />

CP/COMPARTNER Agentur für Kommunikation GmbH,<br />

Markt 1, D-45127 Essen<br />

Kommunalwirtschaft 12/2010 797


<strong>Zeitschrift</strong> für das gesamte Verwaltungswesen, die sozialen und wirtschaftlichen Aufgaben<br />

der Städte, Landkreise und Landgemeinden<br />

Organ des Vereins für Kommunalwirtschaft und Kommunalpolitik e.V.<br />

Gegründet<br />

im Jahre 1910<br />

in Berlin<br />

Verlag<br />

Kommunal-Verlag<br />

Fachverlag für Kommunalwirtschaft und Umwelttechnik<br />

Wuppertal<br />

Verlagsort Wuppertal Heft 12 2010<br />

Statement Henning Deters anlässlich der Übergabe<br />

des erdgasbetriebenen Iveco-Nfz an Meyer Logistik<br />

Erdgasmobilität allgemein<br />

Die heutige Übergabe des modernen Erdgas Iveco an Meyer<br />

Logistik zeigt, dass die Erdgasmobilität eine heute verfügbare<br />

und bewährte Alternative zur Erreichung zukünftiger Klimaziele<br />

im Nutzfahrzeug- und PKW-Verkehr darstellt.<br />

Dies unterstreichen folgende Fakten:<br />

• weltweit gibt es bereits über 11 Mio. Erdgasfahrzeuge,<br />

• in Europa fahren über 1 Mio. Fahrzeuge mit umweltschonendem<br />

Erdgasantrieb<br />

• mehr als 90.000 Autofahrer in Deutschland nutzen mittlerweile<br />

Erdgasfahrzeuge, wobei sowohl der Fahrzeugbestand<br />

als auch die Anzahl der Fahrzeugtypen weiter wächst.<br />

Der Kraftstoff Erdgas zeichnet sich neben seinem Potenzial<br />

zur Reduzierung der verkehrsbedingten CO2-Emissionen<br />

insbesondere durch ein günstiges Kraftstoffpreisniveau aus,<br />

bundesweit liegen die Kraftstoffpreise für Erdgas rd. 50% unter<br />

den Preisen für Benzin und rd. 35% unter den Preisen<br />

für Diesel. Dies macht den Kraftstoff Erdgas zunehmend für<br />

verschiedenste Nutzersegmente interessant.<br />

Engagement E.ON Ruhrgas / E.ON Gas Mobil<br />

E.ON Ruhrgas unterstützt seit Jahren die nachhaltige Entwicklung<br />

von Erdgasfahrzeugen in Deutschland. In den letzten<br />

Jahren hat E.ON Ruhrgas diverse Kunden bei der Markteinführung<br />

von Erdgasfahrzeugen unterstützt (u. a. finanzielle<br />

Zuschüsse bei der Tankstellenerrichtung, technische Beratung).<br />

Über unsere Tochter E.ON Gas Mobil beteiligen wir<br />

uns intensiv am Ausbau der Erdgastankstelleninfrastruktur<br />

in Deutschland; E.ON Gas mobil betreibt bundesweit derzeit<br />

rund 50 Erdgastankstellen; 40 weitere Projekte sind in<br />

der Abwicklung. Insgesamt investieren wir mehr als 20 Mio<br />

Euro in diesen Ausbau. Deutschland ist mit aktuell etwa 900<br />

Erdgastankstellen führend in Europa; Gerade in dieser Woche<br />

haben wir für unsere Mitarbeiter ein neues Förderprogramm<br />

zur Anschaffung von Erdgasfahrzeugen aufgelegt. Mit der<br />

Förderung innovativer und energieeffizienter Technologien<br />

möchten wir unsere Rolle als modernes Energieversorgungsunternehmen<br />

unterstreichen.<br />

Kommunalwirtschaft 12/2010 799


Vor diesem Hintergrund begrüßen wir den Einsatz dieses umweltschonenden<br />

und geräuscharmen Erdgasfahrzeuges in<br />

Essen. Essen selbst nimmt durch das Engagement der Stw.<br />

Essen eine Vorreiterrolle in NRW ein; bis auf wenige Fahrzeuge<br />

haben die SW ihren Fuhrpark komplett auf Erdgasfahrzeuge<br />

umgestellt dies zeigt nicht zuletzt ein Bestand von<br />

1.000 Erdgasfahrzeugen in der Stadt; in Essen betreiben die<br />

Stadtwerke derzeit 5 Erdgastankstellen mit einem Jahresab-<br />

Nachhaltiger Städtebau<br />

satz von 23 Mio. kWh; ganz neu die ARAL-Tankstelle an der<br />

Gladbeckerstraße neben unserem Standort.<br />

Gemeinsam unterstützen wir das Projekt UTE Umwelt Taxi<br />

Essen, indem inzwischen mehr als 50 Fahrzeuge klimaschonend<br />

unterwegs sind. E.ON Ruhrgas freut sich daher zusammen<br />

mit den Stw. Essen den Einsatz dieses Fahrzeuges bei<br />

Meyer Logistik unterstützen zu können.<br />

Den Wandel gestalten – Lernen von ostdeutschen Städten<br />

Von Prof. Johannes Kister – Gesellschafter von kister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH, Köln/Leipzig<br />

Im Zuge von Globalisierung sowie wirtschaftlichen und demografischen<br />

Umbrüchen vollziehen Städte heute immense<br />

Veränderungsprozesse. Die Transformation der Metropolen<br />

ist zur neuen Planungsaufgabe geworden. Doch wie lässt sich<br />

der Wandel gestalten? Wie kann das bauliche Erbe erhalten<br />

und zugleich zeitgemäß weiter entwickelt werden? Was sind<br />

zentrale Qualitätskriterien für einen nachhaltigen Städtebau?<br />

Überzeugende Antworten auf diese Fragen finden sich aktuell<br />

in vielen ostdeutschen Städten, die in den vergangenen Jahren<br />

in besonderer Weise vom Veränderungsdruck betroffen<br />

waren.<br />

Die Bedeutung der Städte wächst ständig, sowohl weltweit<br />

als auch in Deutschland. Allein hierzulande leben mehr als<br />

57 Millionen Menschen in Städten und Metropolregionen. In<br />

den Ballungszentren konzentrieren sich die städtebaulichen<br />

Probleme und Herausforderungen, zugleich finden sich hier<br />

aber auch viele zukunftsweisende Lösungsansätze. Die ostdeutschen<br />

Städte geben dafür ein Beispiel ab. Hier war die<br />

Dynamik des Wandels in den vergangenen Jahren besonders<br />

stark – doch viele Ballungszentren haben die Strukturbrüche<br />

als Chance begriffen und etablierten einen gezielten Stadtumbau.<br />

Insgesamt 2,7 Milliarden Euro wurden allein im Zuge<br />

des Förderprogramms „Stadtumbau Ost“ von 2002 bis 2009<br />

investiert, um innovative Strategien der Stadtentwicklung<br />

umzusetzen und damit Infrastruktur und öffentliche Räume<br />

auf höchstem Niveau zu schaffen. Das Programm verfolgte<br />

von Anfang an eine Doppelstrategie: Zum einen die Reduzierung<br />

strukturellen Wohnungsleerstandes, zum anderen die<br />

Stärkung und Attraktivierung des innerstädtischen Altbaubestandes<br />

und der erhaltenswerten Stadtquartiere. Letzteres<br />

rückte in jüngster Vergangenheit zunehmend in den Vordergrund.<br />

In einem Statusbericht zum Stadtumbau Ost aus dem<br />

Jahr 2008 heißt es: „Viele ostdeutsche Innenstädte haben in<br />

den letzten Jahren eine starke qualitative Aufwertung durch<br />

Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen der Gebäudesubstanz<br />

sowie hohe Investitionen im öffentlichen Raum erfahren.<br />

Inzwischen sind rund 70 % der innerstädtischen Bausubstanz<br />

in Ostdeutschland in unterschiedlicher Intensität<br />

instandgesetzt und modernisiert worden – ein Erfolg, der unmittelbar<br />

nach der Wiedervereinigung unvorstellbar schien.“<br />

Leitbilder „europäische Stadt“ und „integrierte Stadt“<br />

Anknüpfungspunkte für einen innenstadtorientierten Stadtumbau<br />

ergeben sich unter anderem aus der „Leipzig Charta“,<br />

die im Jahr 2007 von den für Stadtentwicklung zuständigen<br />

Ministern aller Mitgliedstaaten der Europäischen Union beschlossen<br />

wurde. Im Mittelpunkt dieser Vereinbarung steht<br />

die „Europäische Stadt“ als Leitbild der gemeinsamen Stad-<br />

tentwicklungspolitik. „Die Europäische Stadt wurde über alle<br />

gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Entwicklungsphasen<br />

und Brüche hinweg stets über ihre Stadtkerne charakterisiert“,<br />

so der zitierte Statusbericht zum Stadtumbau<br />

Ost. „Deshalb wird dort auch der zentrale stadtplanerische<br />

Ansatzpunkt für die Entwicklung der zukünftigen Europäischen<br />

Stadt gesehen und der Anspruch formuliert, mit dem<br />

Modell der Integrierten Stadtentwicklung ‚Menschen, Aktivitäten<br />

und Investitionen wieder in die Innenstädte’ zu holen.“<br />

Zu ergänzen bleibt: Im besten Fall ist die „europäische Stadt“<br />

eine „integrierte Stadt“. Jeder Eingriff in die Stadt – wie Um-<br />

und Neubauten – sollte sich an dem Ziel der „integrierten<br />

Stadt“ orientieren. Die Grundidee lautet: Die „integrierte Stadt“<br />

grenzt nichts aus, sondern sie ist ein soziales Projekt, an dem<br />

sich alle beteiligen und von dem alle profitieren können. Alles,<br />

was in einer Stadt möglich ist, soll seinen Platz finden. Eine<br />

Stadt kann sich nicht auf Teilfunktionen beschränken, um als<br />

Organismus zu funktionieren. Arbeiten, Wohnen, Einkaufen,<br />

öffentliche Räume, Produzieren, Anliefern und Entsorgen sind<br />

räumlich zu vernetzen. Bei jedem Projekt bedarf es einer Mischung<br />

und eines Zusammenspiels verschiedener Funktionen<br />

und Typologien. Darüber hinaus zeichnet sich die „integrierte<br />

Stadt“ durch eine Vielzahl weiterer Merkmale aus und ist dabei<br />

stets ökonomisch orientiert. Entscheidend ist die Verbindung<br />

einer hohen Raumqualität mit wirtschaftlichen Chancen<br />

der Stadtbewohner, beispielsweise durch gute Arbeits- und<br />

Ausbildungsmöglichkeiten. Schwache Gebiete sind dagegen<br />

Zeichen der Entmischung und struktureller Desintegration.<br />

Für die Profilierung der Stadtkerne im Sinne der Leitbilder<br />

„europäische Stadt“ und „integrierte Stadt“ findet sich in Ostdeutschland<br />

eine Reihe zukunftsweisender Praxisbeispiele.<br />

Erwähnt seien hier exemplarisch die Quartiere rund um die<br />

Frauenkirche in Dresden, das Händelhaus-Karree in Halle/<br />

Saale oder die Aufwertung des Passagen- und Hofsystems<br />

in der Leipziger Innenstadt. Einen hohen Anspruch verfolgen<br />

auch die Planungen für das Wintergartenhochhaus in Leipzig.<br />

Das Areal rund um das denkmalgeschützte Hochhaus soll<br />

konsequent in ein urbanes Umfeld eingebunden werden (zu<br />

den Fallbeispielen siehe Infokästen).<br />

Quartiersbildung im historischen Kontext<br />

Die Fallbeispiele und Erfahrungen in ostdeutschen Städten<br />

zeigen, dass lebendige Stadtquartiere sich nur verwirklichen<br />

lassen, wenn bei der Projektentwicklung wichtige Parameter<br />

beachtet werden. Erforderlich ist an erster Stelle ein Bezug<br />

auf den historischen Kontext, also auf das was früher vorhanden<br />

war und im Zweiten Weltkrieg zerbombt oder durch 40<br />

800 Kommunalwirtschaft 12/2010


Fallbeispiel:<br />

Halle/Saale – Händelhaus-Karree<br />

Das Händelhaus-Karree wurde seit 1999 nach den Plänen<br />

des Büros ksg unmittelbar um das Museum Händel-<br />

Haus in der Altstadt von Halle/Saale errichtet. Das neue<br />

Händelhaus-Karree präsentiert sich als Bauensemble von<br />

vier Quadranten, die mit Pultdachhäusern am Blockrand<br />

und kubischen Bauten im Inneren einen maßstäblichen<br />

Übergang zur historischen Umgebung schaffen. Jeder der<br />

Quadranten ist als selbständiges Gebäude mit eigenständigen<br />

Nutzungen zu betrachten: Der Händel-Garten bildet<br />

den Kern des Karrees, um den sich Kammermusiksaal des<br />

Händelhauses, Musikinstitute und -bibliothek von Martin-<br />

Luther-Universität sowie Evangelischer Hochschule, Restaurant,<br />

Büros und Wohnungen gruppieren. Die geschlossene<br />

Blockbebauung wird mit kleinen Durchgängen zum<br />

Innenbereich akzentuiert. Das Karree gliedert sich dabei in<br />

öffentliche und halböffentliche Bereiche.<br />

Das Händelhaus-Karree wurde mehrfach ausgezeichnet und<br />

erhielt beispielsweise beim Deutschen Städtebaupreis 2004<br />

eine besondere Anerkennung. In der Begründung heißt es<br />

unter anderem: „Den Architekten ist eine eigenständige Interpretation<br />

des Themas Baublock in einer klaren modernen<br />

Gestalt gelungen. Der neue Baublock fügt sich sensibel<br />

in die historische städtebauliche Struktur ein.“<br />

Innenhof des Händelhaus-Karrees, Halle/Saale<br />

Foto: Christian Richters<br />

Jahre DDR vernachlässigt wurde. Dieser Bezug ist lohnend,<br />

denn die kulturelle geschichtliche Tiefe der gesamten Region<br />

geht einher mit einer außerordentlich dichten urbanen Stadtentwicklung.<br />

Viele ostdeutsche Städte zeichnen sich durch<br />

historische Stadtkerne aus, die weitgehend als geschlossene<br />

städtebauliche Ensembles erhalten sind. Die Vielzahl und<br />

Vielfalt dieser Kerne mit ihrer ureigenen Physiognomie ist ein<br />

weltweit einzigartiges, grandioses Erbe. Hieran gilt es konsequent<br />

anzuknüpfen – nicht im Sinne von Anpassung, sondern<br />

im Sinne von Weiterbauen im historischen Kontext mit authentischen<br />

Projekten unserer Zeit. Genau dies haben viele<br />

ostdeutsche Städte in den vergangenen Jahren getan und<br />

damit neue Maßstäbe für die Lebensqualität in den urbanen<br />

Zentren gesetzt. Ein Beleg dafür sind beispielsweise auch die<br />

48 kleinstädtischen historischen Stadtkerne in Sachsen-Anhalt,<br />

die im Zuge der IBA Sachsen Anhalt 2010 sehr bewusst<br />

an ihrer städtischen Identität gearbeitet haben. Von dieser<br />

Identität und der daraus entstehenden Bindungswirkung für<br />

die Bürgerinnen und Bürger lebt eine Stadt.<br />

Darüber hinaus gilt: Statt monofunktionaler Nutzungen muss<br />

es um eine Quartierbildung durch gemischt genutzte Stadtbausteine<br />

gehen, die sich gegenseitig ergänzen und damit<br />

Fallbeispiel:<br />

Leipzig – Ideenwettbewerb<br />

Wintergartenhochhaus<br />

Im August 2010 erhielt das Büro ksg den ersten Preis<br />

beim städtebaulichen Ideenwettbewerb zum Wintergartenhochhaus<br />

in Leipzig. Leitidee des Entwurfes ist es, das<br />

denkmalgeschützte Wintergartenhochhaus, das sich in unmittelbarer<br />

Nähe zum Hauptbahnhof befindet, in ein urbanes<br />

Umfeld einzubinden. Hierzu wird die traditionelle<br />

Struktur des Grafischen Viertels an den Ring herangeführt.<br />

Der Baublock wird als Stadtbaustein eingesetzt, der in der<br />

weiteren Entwicklung des Quartiers vielfache Nutzungen<br />

aufnehmen kann. Das Areal wird durch klare Blockkanten<br />

zu den umgebenden Straßen definiert. Das Hochhaus ist<br />

der Campanile hinter den umgebenden Fassaden. Eine diagonale<br />

Durchwegbarkeit vom Bahnhof in das Grafische<br />

Viertel und umgekehrt wird architektonisch durch Unterscheidungen<br />

der Baublöcke inszeniert und ermöglicht eine<br />

selbstverständliche Integration des neuen Quartiers in den<br />

Fußgängerfluss. Das Quartier erhält zudem eine Torwirkung<br />

am Eingang zur Wintergartenstraße und zum Grafischen<br />

Viertel.<br />

Die konischen Einschnitte, die das Bauvolumen in Blöcke<br />

teilen, sind Teil eines Raumerlebnisses, welches das Wintergartenhochhaus<br />

aus immer wieder neuen Blickrichtungen<br />

erlebbar macht. In der Außenanlagenplanung setzt sich das<br />

städtebauliche Prinzip fort und entwickelt einen durchlaufenden<br />

urbanen Grund, der mit einzelnen Bäumen akzentuiert<br />

wird. Die urbanen Zwischenräume der nicht parallelen<br />

Blockbebauung werden als Platzfolgen definiert, die von<br />

den angrenzenden Läden, Cafés und Restaurants bespielt<br />

werden und auch nach Ladenschluss für Leben im Quartier<br />

sorgen.<br />

Animation Wintergartenquartier, Leipzig<br />

Foto: kister scheithauer gross architekten<br />

und stadtplaner GmbH<br />

802 Kommunalwirtschaft 12/2010


Fallbeispiel:<br />

Leipzig – Passagen- und Hofsystem<br />

Innerhalb der kompakten Leipziger Innenstadt finden sich<br />

etwa 30 Höfe und Passagen unterschiedlichster Generation,<br />

Gestalt und Nutzungsstruktur. Das Passagen- und Hofsystem<br />

stellt eine architektonische, raumstrukturelle und<br />

funktionale Besonderheit dar und zeichnet sich – auch im<br />

Vergleich zu anderen europäischen Städten – durch eine<br />

große Geschlossenheit aus.<br />

Die geplante Aufwertung des gesamten Passagen- und<br />

Hofsystems wird in einem Projektsteckbrief der Initiative<br />

„koopstadt“ folgendermaßen beschrieben: Im Wettbewerb<br />

mit Angeboten auf der grünen Wiese und einem neuen<br />

innerstädtischen Einkaufszentrum gilt es, die Struktur des<br />

Passagen- und Hofsystems mit dem kleinteiligen Einzelhandel<br />

und ergänzenden Funktionen zu qualifizieren. Um<br />

dies zu leisten, müssen die Grundlagen exakt aufbereitet<br />

werden – etwa hinsichtlich der Entwicklungspotenziale, der<br />

Besonderheiten im Vergleich zu anderen Städten und der<br />

Spezialisierungsmöglichkeiten. Zudem gilt es, die Eigentümer<br />

und Händler zusammen zu bringen und zu „institutionalisieren“<br />

– zum Beispiel als Standortgemeinschaft. In den<br />

nächsten Jahren soll der kleinteilige Einzelhandel gestärkt<br />

und die Passagen insgesamt aufgewertet werden. Ziel ist es,<br />

die besondere Qualität der Leipziger Passagen und Höfe<br />

hervorzuheben und diese stärker als bisher als beliebtes<br />

Einkaufs- und Aufenthaltsziel von Bürgern und Touristen<br />

zu verankern.<br />

der Idee der „integrierten Stadt“ entsprechen und zudem ein<br />

„Stück Stadt“ europäischer Prägung bilden. Damit ist nicht<br />

das steinerne Dogma Berlins gemeint, sondern die Vielfalt<br />

städtischen Lebens mit Wohnungen, Gewerbe und Kultur.<br />

Zudem ist es erforderlich, keine „Inseln“ entstehen zu lassen,<br />

sondern die Quartiere mit den Potenzialen des Umfeldes zu<br />

vernetzen und die Defizite der Umgebung im besten Fall zu<br />

beheben – etwa durch gezielte funktionale Ergänzungen wie<br />

gewerbliche Angebote oder öffentliche Räume hoher Qualität.<br />

Hinzu kommt: Es bedarf eines ausgewogenen Verhältnisses<br />

von städtischer Dichte einerseits und Freiräumen andererseits.<br />

Maximalausnutzungen von Bauflächen werden auf<br />

Dauer nicht erfolgreich sein, denn sie besitzen einen Wettbewerbsnachteil<br />

gegenüber ausbalancierten Lösungen. Grundsätzlich<br />

verlangt die nachhaltige Quartierentwicklung von<br />

allen Beteiligten eine hohe Sensibilität im Wahrnehmen der<br />

Potenziale und kann nicht „ferngesteuert“ werden. Der Architekt<br />

selbst sollte auf „Starbranding“ verzichten und vielmehr<br />

auf Flexibilität, Einfachheit und urbane „Normalität“ setzen –<br />

was nicht „Banalität“ bedeutet, sondern städtebauliche Qualität<br />

im Sinne der genannten Parameter. Wenn alle Beteiligten<br />

diese Qualitätskriterien berücksichtigen, lässt sich am Ende<br />

ein nachhaltiger Städtebau realisieren. Denn „nachhaltig“ im<br />

besten Sinne ist es, wenn ein Immobilienprojekt sich nahtlos<br />

in die jeweilige Stadtgesellschaft integriert und im gewachsenen<br />

urbanen Kontext auf Dauer einen Nutzen stiftet.<br />

Innovative Instrumente:<br />

Mehrfach- und Zwischennutzungen<br />

Neben der „Renaissance der Stadtkerne“ lassen sich in<br />

Ostdeutschland weitere chancenreiche Ansätze studieren.<br />

So werden beispielsweise Anlässe wie Gartenschauen oder<br />

Bauausstellungen genutzt, um neue Konzepte umzusetzen.<br />

Ein gelungenes Beispiel findet sich etwa anlässlich der Landesgartenschau<br />

Aschersleben, wo der Rohbau einer Schule<br />

zunächst als Blumenhalle und Ausstellungsraum verwendet<br />

wurde. Durch diese Strategie der „Mehrfachnutzung“ ließ<br />

sich der Bau finanzieren und am Standort verankern.<br />

Auch bei der Transformation von Altbauten mit hohen Leerstandsquoten<br />

kann sich die Zwischennutzung als vielversprechend<br />

erweisen. Als Nutzer lassen sich etwa Studenten,<br />

Absolventen, Künstler oder Start-up-Gründer aktivieren. Auf<br />

diese Weise können „kreative Quartiere“ entstehen, die sich<br />

im Idealfall zum Wirtschaftsfaktor und Impulsgeber für die<br />

gesamte Stadt entwickeln. Ein Beispiel in Halle/Saale ist das<br />

Projekt „Halle offen“, bei dem ein Bestandsgebäude in bester<br />

Lage zwischengenutzt wird. Hier steht die Idee einer „offenen<br />

Akademie“ mit der Perspektive eines alternativen Gründerzentrums<br />

im Mittelpunkt. Wenn das Projekt gelingt, könnte<br />

sich aus der Zwischennutzung so etwas wie das Beta-Haus<br />

in Berlin entwickeln – also ein profitables, wachsendes Unternehmen,<br />

das für das Zielpublikum der freischaffenden Kreativen<br />

höchst attraktiv ist.<br />

In einer Studie aus dem Jahr 2008 kommen das Bundesbauministerium<br />

und das Bundesamt für Bauwesen und Stadtentwicklung<br />

zu dem Ergebnis, dass Zwischennutzungen<br />

von Gebäuden, Freiräumen und städtebaulichen Lücken<br />

heute eine „neue, konzeptionell-strategische Bedeutung<br />

für die nachhaltige Stadtentwicklung“ besitzen. Die möglichen<br />

Modelle sind vielfältig: Die Palette reicht von „saisonalen<br />

Eventnutzungen bis zu über mehrere Jahre etablierten<br />

Standortgemeinschaften, von geduldeten Aneignungen bis<br />

zu hochpreisigen Szenelocations in Toplagen, von nach-<br />

Fallbeispiel:<br />

Dresden – Neumarkt und Umgebung<br />

Nach der Wiedervereinigung 1990 und mit dem Wiederaufbau<br />

der Frauenkirche wurde die Diskussion um die Gestaltung<br />

ihrer Umgebung wachgerufen. Diese Diskussion führte<br />

zu einem städtebaulich-gestalterischen Konzept, welches<br />

Baufluchten, Trauf- und Firsthöhen, gestalterische Details<br />

und die Frage „Leitbau oder Neubau?" beinhaltet.<br />

„Die Wahrung des historischen Kontext im Kern der Dresdner<br />

Altstadt ist ein wichtiges Anliegen. Zugleich geht es um<br />

aktuelle und künftige Forderungen an die Funktionalität<br />

der Innenstadt. Der Neumarkt soll wieder zu einem attraktiven<br />

und lebendigen Teil des Dresdner Stadtzentrums entwickelt<br />

werden“, erläutert das Stadtplanungsamt Dresden.<br />

Zu den Einzelzielen gehört die „Wiedergewinnung eines<br />

durch räumliche Ausprägung erkennbaren Altstadtkerns als<br />

identitätsstiftender Stadtmittelpunkt“ sowie die „Schaffung<br />

einer optimalen Branchen- und Nutzungsvielfalt zur wirtschaftlichen<br />

Wiederbelebung“.<br />

Im Leitbild des Dresdener Stadtumbaus aus dem Jahr 2005<br />

wird die Bedeutung der „Europäischen Stadt“ betont:<br />

„Trotz modifizierter Rahmenbedingungen wird am Leitbild<br />

der Europäischen Stadt mit einer deutlich hierarchisch gegliederten<br />

Zentrenstruktur festgehalten. Oberste Priorität<br />

besitzt die räumliche und funktionale Aufwertung und Verdichtung<br />

der Innenstadt. Das wesentliche Alleinstellungsmerkmal<br />

der Stadt Dresden, – ihre harmonische Symbiose<br />

zwischen Siedlungsbereich, Landschaft und Fluss – ist als<br />

Unesco-Welterbe weiterhin zu bewahren“.<br />

804 Kommunalwirtschaft 12/2010


arschaftlich gepflegten Grünflächen bis zu architektonisch<br />

durchgeplanten Großprojekten“. Darüber hinaus sind temporäre<br />

Nutzungen von Freiflächen oder Baulücken auch vor der<br />

Bebauung von Grundstücken denkbar.<br />

Ostdeutsche Städte gehörten zu den ersten, die den strategischen<br />

Einsatz von Zwischennutzungen als eine Chance für<br />

die Stadtentwicklung erkannt haben. Doch auch andernorts<br />

wird das Instrument genutzt – auch in besten Lagen wie der<br />

Hamburger Hafencity, der Residenzpost in der Münchener Innenstadt<br />

oder im Kölner Gerling-Quartier.<br />

Trotz vielfältiger möglicher Hürden und Risiken für die Zwischennutzung<br />

im Einzelfall sieht die zitierte Studie grundsätzlich<br />

erhebliche städtebauliche Potenziale: „Zwischennutzungen<br />

können das Image von benachteiligten Standorten<br />

durch temporäre Gestaltung und Aktionen verbessern. Durch<br />

die Belebung und soziale Kontrolle werden Schäden, Zerstörungen<br />

und Müllablagerungen erfolgreich verhindert. Die<br />

Zwischennutzer tragen dadurch auch zur Pflege und zum<br />

Erhalt städtebaulicher Strukturen und Qualitäten bei. Durch<br />

die Imageverbesserung und Standortaufwertung können planerisch<br />

gewünschte Nachnutzungen in Einzelfällen schneller<br />

realisiert werden. Zwischennutzungen können sich aber auch<br />

unerwartet als optimale Dauernutzung herausstellen und sich<br />

im Einklang mit der Planung verstetigen. Häufig sind die günstigen<br />

Konditionen für Existenzgründer mit minimalem Eigenkapitel<br />

(Start-up-Unternehmen) attraktiv. Diese können mit<br />

reduziertem Risiko neue Projekte erproben. Bei zahlreichen<br />

dieser Projekte sind im Rahmen einer Zwischennutzung neue<br />

Arbeitsplätze entstanden“. Weiter heißt es: „Es bieten sich<br />

besondere Gestaltungsperspektiven für soziale Projekte, deren<br />

Nutzungsinteressen – Interkulturelle Gärten, Werkstätten,<br />

Treffpunkte, etc. – über den normalen Immobilienmarkt nicht<br />

zu finanzieren wären. Viele der Zwischennutzungsprojekte<br />

entstehen im Rahmen von Bürgerbeteiligungen und mit aktiver<br />

Mitarbeit der Stadtteilbevölkerung. Der temporäre Charakter<br />

von Nutzungen bietet auch einen Anlass zu einem öffentlichen<br />

Diskurs über die Stadtentwicklung vor Ort.“<br />

Der Blick nach Westen<br />

Die ostdeutschen Städte wurden zwar in den vergangenen<br />

Jahren mit besonderer Wucht vom Strukturwandel getroffen<br />

und entwickelten kreative Strategien des Stadtumbaus.<br />

Doch auch in den alten Bundesländern stehen viele Städte<br />

vor Transformationsprozessen und müssen auf diese Entwicklung<br />

städtebaulich reagieren. Mit Programmen wie dem<br />

„Stadtumbau West“ – das im Jahr 2004 analog zum Stadtumbau<br />

Ost gestartet wurde – versuchen zahlreiche Kommunen,<br />

den Wandel aktiv zu gestalten. Im Vordergrund steht auch<br />

hier eine breite Palette an Maßnahmen – von der Erarbeitung<br />

städtebaulicher Entwicklungskonzepte über die Wieder- und<br />

Zwischennutzung von Industrie-, Verkehrs- oder Militärbrachen<br />

bis hin zur Verbesserung des öffentlichen Raumes und<br />

der Anpassung der städtischen Infrastruktur. Wie in den alten<br />

Bundesländern liegt dabei ein Schwerpunkt auf den Stadtzentren.<br />

„Die größte Anzahl von Stadtumbau West-Gebieten<br />

liegt in Innenstädten bzw. innenstadtnahen Stadträumen und<br />

Ortskernen. Hier bündeln sich städtebauliche Problemlagen<br />

als Folgen des wirtschaftlichen und demografischen Wandels“,<br />

berichtet die Bundestransferstelle Stadtumbau West.<br />

Ein exemplarischer Blick auf die Stadt Köln zeigt den Modernisierungs-<br />

und Erneuerungsbedarf. Zwar ist der demografische<br />

Wandel in Köln im Vergleich mit vielen anderen<br />

Regionen und Städten verlangsamt. Nur die Großstadt hat<br />

voraussichtlich das Potential, sich dem Trend entgegenzusetzen,<br />

während die umliegenden ländlichen Bereiche langfristig<br />

mit sinkenden Einwohnerzahlen und damit einer veränderten<br />

Bevölkerungsstruktur rechnen müssen. Darüber hinaus steht<br />

Köln vor vielfältigen städtebaulichen Herausforderungen. „Kritisiert<br />

werden für große Teile der Innenstadt eine mangelnde<br />

bauliche und gestalterische Qualität auch an sensiblen Orten,<br />

suboptimal organisierte Plätze und ein massiver Substanzverzehr<br />

bei öffentlichen Straßen und Gebäuden. Auch die Intensivierung<br />

der Pflege des öffentlichen Raums, insbesondere<br />

der Grünflächen sei notwendig, um einer wachsenden Verwahrlosung<br />

entgegen zu wirken“, wie der „Masterplan“ der<br />

Stadt Köln feststellt. Mit dem Planwerk, das bereits im Jahr<br />

Kommunalwirtschaft 12/2010 805


2009 beschlossen wurde, liegt eine anspruchsvolle Absichtserklärung<br />

für die künftige städtebauliche Entwicklung der innerstädtischen<br />

Kernzonen vor. Die ersten Weichen zur Umsetzung<br />

sind gestellt. Aktuelle Projekte wie die Aufwertung<br />

des Stadtteils Deutz, die Revitalisierung des Rheinauhafens,<br />

die Planungen für das Opernquartier sowie die Bewerbung<br />

für eine Bundesgartenschau im Jahr 2023 weisen in die richtige<br />

Richtung. Ein weiteres Beispiel ist das Gerling-Quartier,<br />

eines der derzeit größten und wichtigsten innerstädtischen<br />

Projektentwicklungen in Köln (siehe Infokasten).<br />

Jenseits von richtungsweisenden Einzelprojekten wird es in<br />

Zukunft darauf ankommen, den Kölner Masterplan auf breiter<br />

Ebene umzusetzen. Dafür sind neue Ansätze gefragt – beispielsweise<br />

die „Strategie der Anlässe“, wie sie viele ostdeutsche<br />

Städte in den vergangenen Jahren erfolgreich genutzt<br />

haben. Deshalb schlägt die Initiative „Ausstellung Stadt –<br />

Köln 2023“ vor, die geplante Bundesgartenschau (BUGA) mit<br />

dem Konzept einer internationalen Bauausstellung (IBA) zu<br />

verknüpfen und zu einer Gesamtschau „Ausstellung Stadt“ zu<br />

bündeln. Grundsätzliches Ziel ist es, die Transformation der<br />

Kölner City voranzutreiben. Dabei gilt es, eine Neubewertung<br />

der städtebaulichen Konzeption der Innenstadt vorzunehmen,<br />

die seit dem Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

nie in Frage gestellt oder wesentlich weiterentwickelt wurde.<br />

Wie soll mit dem architektonischen und städtebaulichen Erbe<br />

der Nachkriegszeit umgegangen werden? Wie kann es gelingen,<br />

eine Generalüberholung von Stadtarchitektur und -räumen<br />

in die Tat umzusetzen? Und wie lassen sich dabei Denkmalpflege<br />

einerseits und die Vision einer weiterentwickelten<br />

Stadt andererseits vereinbaren? Bei der Beantwortung dieser<br />

Fragen könnte nicht nur eine „Ausstellung Stadt“ einen wertvollen<br />

Beitrag leisten – auch ein Blick auf die Erfahrungen und<br />

Erfolgsbeispiele ostdeutscher Städte würde sich lohnen.<br />

Neue Partnerschaft von Kommunen und Investoren<br />

Insgesamt wird deutlich, dass wirtschaftlicher und demografischer<br />

Wandel unter bestimmten Voraussetzungen zu einer<br />

neuen Qualität nachhaltiger Stadtplanung führt. Beispielhafte<br />

Neuorientierungen zeigen sich in Ostdeutschland. In diesem<br />

Sinne eignen sich Städte wie Dresden, Leipzig und Halle als<br />

Lernbeispiele und Vorbilder. Nachdem hier Infrastruktur und<br />

öffentliche Räume auf höchstem Niveau geschaffen wurden,<br />

ist heute eine neue Partnerschaft von Kommunen und Investoren<br />

erforderlich, um die bestehenden Werte zu pflegen und<br />

weiterzuentwickeln. Die neue Identität der Städte ist vorhanden.<br />

Es bleibt zu hoffen, dass alle Beteiligten – auch Banken<br />

und Investoren – erkennen, dass die urbanen Strukturen und<br />

Stadtkerne unschätzbare Potenziale bieten und eine langfristig<br />

nachhaltige Anlage darstellen. Darüber hinaus sind die<br />

westdeutschen Metropolen mehr denn je gefordert, Transformationsprozesse<br />

ebenfalls als Chance zu begreifen und ihre<br />

Gestaltungsmöglichkeiten aktiv zu nutzen.<br />

Für west- wie ostdeutsche Projekte gilt gleichermaßen: Der<br />

Stadtumbau ist ein Prozess, der einen langen Atem braucht<br />

und eine hohe Sensibilität der städtebaulichen Planung erfordert.<br />

Zukunftsweisende, nachhaltige Lösungen gewinnen<br />

an Bedeutung, die Neues schaffen und zugleich bestehende<br />

Werte des baulichen Erbes bewahren. Patentlösungen gibt es<br />

nicht. Jede Stadt muss ihren eigenen Weg finden. Individuelle<br />

Strategien sind gefragt, um die Leitbilder der „europäischen<br />

Stadt“ und der „integrierten Stadt“ mit Leben zu füllen. Dabei<br />

ist das partnerschaftliche Zusammenwirken von Verwaltung,<br />

Wirtschaft, Investoren und Bürgern gefordert. Denn eine zukunftsweisende<br />

Stadtentwicklung baut auf das Engagement<br />

einer Vielzahl von Beteiligten.<br />

Fallbeispiel:<br />

Köln – Revitalisierung Gerling-Quartier<br />

Mitten in der Kölner City entsteht derzeit ein neues, lebendiges<br />

Innenstadtquartier. Die Umnutzung des Gerling-<br />

Ensembles ist ein Musterbeispiel für einen nachhaltigen<br />

Transformationsprozess und die Wiederbelebung denkmalgeschützter<br />

Bauten der 1950er- und 1960er-Jahre. Die<br />

bauliche Entwicklung des Gerling-Areals wurde in einem<br />

mehrstufigen Verfahren mit breiter Beteiligung der Öffentlichkeit<br />

bestimmt. Das Büro ksg ist Masterplaner, Baubeginn<br />

war im Sommer 2010.<br />

Das 4,6 Hektar große Gerling-Areal bildet einen eigenen<br />

Kosmos inmitten der Kölner Innenstadt. Das bislang als<br />

reiner Bürostandort strukturierte Gebiet bildet bisher eine<br />

"Insellage" in der Innenstadt. In Zukunft soll eine kleinteilige<br />

Nutzungsmischung dazu beitragen, das Viertel mit den<br />

umliegenden Quartieren besser zu verzahnen. Die Eigenart<br />

der Architektur – das Spiel mit Höhen und Tiefen sowie der<br />

städtische Charakter der steinernen Flächen und Volumina<br />

– wird erhalten. Alle für den Bestand bedeutsamen Gebäude<br />

bleiben bestehen. Zugleich wird eine Erweiterung der<br />

127.000 m² großen Bestandsfläche um ca. 18.000 m² angestrebt.<br />

Dabei entwickelt sich die Nachverdichtung aus dem<br />

Bestand mit dem städtebaulichen Ziel, neue Stadträume zu<br />

schaffen und erlebbar zu machen.<br />

In der Begründung zum Bebauungsplan heißt es: „Das Ziel<br />

der städtebaulichen Entwicklung ist, das Ensemble des<br />

‚Gerling-Quartiers’ weitest möglich zu erhalten und zugleich<br />

zeitgemäß weiter zu entwickeln.“ Und weiter: „Durch<br />

die geplante Nutzungsmischung, mit Wohnen und Arbeiten,<br />

Einkaufen und Gastronomie, wird das Quartier anders als<br />

heute nicht nach Büroschluss ‚tot’ sein, sondern – wie die<br />

Umgebung – sich als ‚lebendiges’ Stadtquartier in die nördliche<br />

Kölner Altstadt einfügen.“<br />

Torhaus und sanierter Bestand am Gereonshof, Köln<br />

kister scheithauer gross architekten<br />

und stadtplaner GmbH<br />

806 Kommunalwirtschaft 12/2010


Das Tor zur Donau<br />

Lange Zeit verwehrte die Staumauer des Wasserkraftwerks<br />

Oberilzmühle den Fischen in der Ilz den Zugang zur Donau.<br />

Seit 2007 ist der Weg dank einer modernen Fischtreppe frei.<br />

Die wichtige Umweltschutzmaßnahme finanzierte die Wasserkraftwerke<br />

Passau GmbH mit Hilfe des Förderprogramms<br />

»Kommunal Investieren« der KfW Bankengruppe.<br />

Die wirtschaftliche Nutzung der Ilz hat eine lange Tradition.<br />

Sägewerke und Wassermühlen gehören wie selbstverständlich<br />

zur Geschichte des rund 65 Kilometer langen Flusses.<br />

Seit rund 90 Jahren dient er den Menschen in der Region<br />

auch zur Gewinnung von Energie aus Wasserkraft.<br />

Schon 1920 ging das erste Kraftwerk an der Ilz in Betrieb.<br />

Seit 1954 liefert das Wasserkraftwerk Oberilzmühle Strom –<br />

heute rund 14 Millionen Kilowattstunden jährlich. Damit lassen<br />

sich etwa 4.500 Passauer Haushalte versorgen. Für die<br />

Stadtwerke Passau GmbH und ihre 100-prozentige Tochtergesellschaft,<br />

die Wasserkraftwerke Passau GmbH, stellt der<br />

selbst produzierte regenerative Strom aus Wasserkraft einen<br />

wichtigen Bestandteil des eigenen Produktangebots dar.<br />

Doch die Ilz, die in der Dreiflüssestadt Passau in die Donau<br />

mündet, liefert nicht nur Energie. Die Flusslandschaft ist auch<br />

für ihre außergewöhnliche Artenvielfalt bekannt – schließlich<br />

zählt die Ilz zu den saubersten Flüssen in ganz Deutschland.<br />

Auch von selteneren Fischarten sind hier Restbestände erhalten.<br />

Fischtreppe sichert Durchgängigkeit<br />

Für die Betreiber des Wasserkraftwerks Oberilzmühle ergab<br />

sich daraus die Verpflichtung, einen Ausgleich zwischen der<br />

wirtschaftlichen Nutzung der Wasserkraft und den Bedürfnissen<br />

von Fischern und Umweltschützern zu schaffen – auch<br />

im Vorgriff auf künftig strengere Regelungen im Wasserrecht.<br />

Zu den wichtigsten Forderungen des Umweltschutzes zählte<br />

dabei die Durchgängigkeit der Ilz für Fische bis zur Mündung<br />

in die Donau. Um dieses Ziel zu erreichen, errichtete die Wasserkraftwerke<br />

Passau GmbH in den Jahren 2006 und 2007<br />

deshalb eine so genannte Fischaufstiegshilfe. Durch die 81<br />

Becken der Fischtreppe können heute Aale, Barben, Forellen,<br />

Programm „Kommunal investieren“<br />

Programmnummer 148<br />

Kredithöchstbetrag: 25 Millionen Euro<br />

Kreditlaufzeit: bis zu 20 bzw. 30 Jahre<br />

Zinsbindung: bis zu 20 Jahre<br />

Tilgungsfreie Anlaufjahre: bis zu 3 bzw. 5 Jahre<br />

Kombination mit Landesfördermitteln: möglich<br />

Antrag: bei der Hausbank zu stellen<br />

Programm „KfW Investitionskredit<br />

Kommunen“ Programmnummer 208<br />

Kredithöchstbetrag: unbegrenzt<br />

Kreditlaufzeit: bis zu 20 bzw. 30 Jahre<br />

Zinsbindung: bis zu 10 Jahre<br />

Tilgungsfreie Anlaufjahre: bis zu 3 bzw.5 Jahre<br />

Kombination mit Landesfördermitteln: möglich<br />

Antrag: direkt bei der KfW<br />

Niederlassung Berlin zu stellen<br />

Kommunalwirtschaft 12/2010 807


Huchen und Zander die 110 Meter lange Kraftwerksmauer<br />

umwandern und in den oberhalb der Mauer gelegenen Stausee<br />

gelangen. Für die Planer war das Projekt allerdings kein<br />

leichtes Unterfangen: „Um die Durchgängigkeit der Ilz zu<br />

erreichen, mussten wir insgesamt 13 Höhenmeter überwinden“,<br />

erklärt Gottfried Weindler. Geschäftsführer der Stadtwerke<br />

Passau GmbH.<br />

Für den Bau waren zahlreiche technische Herausforderungen<br />

zu bewältigen wie etwa die Problematik des schwankenden<br />

Stauseespiegels, die mit Hilfe pegelgesteuerter Einlaufschieber<br />

gelöst wurde. Auch die Bauweise aus natürlichem Gerinne<br />

im unteren Teil der Fischtreppe und den zahlreichen<br />

kleinen, treppenartig angelegten Wasserbecken, über die die<br />

Fische mittels so genannter Schlitzpässe langsam Becken für<br />

Becken hochwandern können, ist in dieser Kombination relativ<br />

selten und technisch anspruchsvoll.<br />

Finanzierung dank Förderkredit<br />

Für das auch optisch außergewöhnliche Bauwerk musste die<br />

Wasserkraftwerke Passau GmbH insgesamt eine Investition<br />

von rund 1,2 Millionen Euro vornehmen. Zur Finanzierung<br />

diente dem Unternehmen dabei u.a. ein Förderkredit aus dem<br />

Programm „Kommunal investieren“ der KfW Bankengruppe.<br />

Dieses Förderprogramm richtet sich an Unternehmen mit<br />

mehrheitlich kommunalem Gesellschafterhintergrund, die in<br />

kommunale und soziale Infrastrukturprojekte investieren wollen.<br />

Zu den förderfähigen Maßnahmen zählen beispielsweise<br />

Investitionen in die Stadt- und Dorfentwicklung, in Einrichtungen<br />

wie Krankenhäuser, Kindergärten oder Altenheime, in<br />

den öffentlichen Personennahverkehr oder in umweltfreundliche<br />

Energieträger. Die zur Verfügung gestellte maximale<br />

Darlehenssumme kann bis zu 25 Millionen Euro betragen.<br />

Durch eine langfristige Zinsbindung bei Kreditlaufzeiten von<br />

wahlweise zwanzig oder dreißig Jahren sowie günstigen<br />

Zinssätzen ermöglicht das Förderprogramm den kommunalen<br />

Unternehmen einen sicheren finanziellen Planungsrahmen.<br />

Mit den Förderdarlehen lassen sich bis zu 100 Prozent<br />

der förderfähigen Investitionskosten abdecken. Ein weiter<br />

Vorzug: Bei Nachfinanzierungen kann der Kredit, solange das<br />

Vorhaben noch nicht abgeschlossen ist, noch einmal aufge-<br />

stockt werden. Auch Vorhaben, die in Form<br />

einer Öffentlich-Privaten-Partnerschaft<br />

durchgeführt werden, sind förderfähig.<br />

Diese günstigen Konditionen kamen<br />

auch der Investition am Wasserkraftwerk<br />

Oberilzmühle zugute. „Ohne die Förderung<br />

durch das KfW-Darlehen wäre diese<br />

Baumaßnahme nur ganz schwer zu verwirklichen<br />

gewesen«, bestätigt Stadtwerke-Geschäftsführer<br />

Gottfried Weindler. Das<br />

ökologische Engagement seines Unternehmens<br />

hat sich jedoch gelohnt. Für den<br />

Bau der Fischaufstiegshilfe gab es für den<br />

Energieversorger nicht nur Lob von Umweltschutzorganisationen.<br />

Wichtiger noch:<br />

Auch die Zielsetzung der Durchgängigkeit<br />

der Ilz wurde erreicht. Die Fischtreppe hilft<br />

nun sogar, den Fischbestand im Fluss zu<br />

kontrollieren. „Während der Laichzeit werden<br />

täglich Zählungen über die Arten und<br />

Größe der Fische durchgeführt“, erläutert<br />

Weindler. „Diese Zählungen sind ein Nachweis<br />

dafür, dass der Bau der Fischaufstiegshilfe<br />

sinnvoll und zweckmäßig war.“<br />

Programm für Kommunen und ihre Eigenbetriebe<br />

Für Infrastrukturmaßnahmen, die von kommunalen Gebietskörperschaften<br />

oder deren rechtlich unselbständigen Eigenbetrieben<br />

durchgeführt werden, steht das Förderprogramm<br />

„KfW Investitionskredit Kommunen“ bereit. Hier können bei<br />

Kreditbeträgen bis zu zwei Millionen Euro bis zu 100 Prozent<br />

der förderfähigen Kosten mit Hilfe des Förderdarlehens finanziert<br />

werden. Bei höheren Investitionssummen sind es bis zu<br />

50 Prozent. Eine Darlehensobergrenze gibt es in diesem Programm<br />

nicht.<br />

Weitere Informationen unter: www.kfw.de.<br />

Interview<br />

Mit Falk Nitzsche, Teamleiter in der Unterabteilung Kommunalfinanzierungen,<br />

Vertrieb der KfW Bankengruppe.<br />

Herr Nitzsche, die KfW hat das Förderprogramm „Kommunal<br />

investieren“ aktuell zusätzlich aufgewertet, indem der<br />

maximale Darlehensbetrag von bisher zehn Millionen Euro<br />

auf 25 Millionen Euro aufgestockt wurde. Was war der Anlass<br />

für diese Änderung?<br />

Nitzsche: Es ist in der Praxis festzustellen, dass die Investitionsprojekte<br />

kommunaler Unternehmen komplexer und anspruchsvoller<br />

und damit auch kostenaufwändiger geworden<br />

sind. Mit der Erhöhung der maximalen Kreditsumme haben<br />

wir dieser Entwicklung Rechnung getragen. Weitere Verbesserungen<br />

des Programms sind gegenwärtig in Planung.<br />

Worin liegen die weiteren Vorteile des Programms für die<br />

kommunalen Unternehmen?<br />

Nitzsche: Für die Investoren ist es vor allem wichtig, dass<br />

ihre Bauvorhaben langfristig sicher durchfinanziert sind.<br />

Das Förderprogramm „Kommunal investieren“ kommt<br />

diesen Wünschen der Kreditnehmer mit einer langfristigen<br />

Zinsbindung sowie günstigen Zinssätzen entgegen.<br />

808 Kommunalwirtschaft 12/2010


Land Berlin, RWE Aqua und Veolia Wasser veröffentlichen die<br />

vollständigen Verträge zur Teilprivatisierung der Berliner Wasserbetriebe<br />

Der Konsortialvertrag zur Teilprivatisierung der Berliner Wasserbetriebe<br />

von 1999 wird vom Land Berlin und den privaten<br />

Mitgesellschaftern der Berliner Wasserbetriebe mit sämtlichen<br />

Anlagen und späteren Änderungsvereinbarungen im<br />

Internet veröffentlicht. Darauf haben sich die Vertragspartner<br />

heute verständigt. Der Regierende Bürgermeister hatte sich in<br />

die Verhandlungen eingeschaltet, die jetzt zum Erfolg geführt<br />

wurden.<br />

Dazu erklärt der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit:<br />

„Die Koalition hat mit der Novellierung des Informationsfreiheitsgesetzes<br />

die rechtliche Grundlage geschaffen, diese<br />

Verträge jetzt zu veröffentlichen. Das entspricht dem berechtigten<br />

Wunsch vieler Berlinerinnen und Berliner. Wasser ist<br />

eine öffentliche Angelegenheit – Wasser geht uns alle an.<br />

Darum begrüße ich die Entscheidung der privaten Mitgesellschafter,<br />

auch meinem Wunsch nach Offenlegung der Verträge<br />

nachzukommen.“<br />

Finanzsenator Dr. Ulrich Nußbaum ergänzt: „Ich habe mich<br />

stets für einen offenen Umgang mit den Verträgen eingesetzt.<br />

Transparenz ist ein Merkmal für gute Politik. Ich will nicht<br />

verhehlen, dass ich mir eine Veröffentlichung auch zu einem<br />

früheren Zeitpunkt hätte vorstellen können. An einer qualifizierten<br />

öffentlichen Debatte über die Wasserversorgung von<br />

Berlin haben wir alle ein Interesse. Dafür haben die Privaten<br />

nun die Voraussetzungen geschaffen.“<br />

Dr. Christoph Hilz, Geschäftsführer der RWE Aqua GmbH,<br />

erklärt: „Wir haben lange und intensiv über die Offenlegung<br />

der Verträge gesprochen. Jetzt ist es soweit, wir schaffen<br />

Transparenz. Alle Interessierten können sich einen Überblick<br />

über das vollständige Material verschaffen. Wir wünschen<br />

uns, dass nunmehr wieder die Berliner Wasserbetriebe als<br />

exzellenter Wasserdienstleister für die Berliner Bürgerinnen<br />

und Bürger ins Blickfeld rücken.“<br />

Michel Cunnac, Vorsitzender der Geschäftsführung von Veolia<br />

Wasser, ergänzt: „Mit dieser Veröffentlichung auf gesetzlicher<br />

Basis enden jetzt die Spekulationen darüber, was in<br />

den Vereinbarungen steht. Ich hoffe, dass dies dazu beiträgt,<br />

die Diskussion zu versachlichen. Wir als führendes Unternehmen<br />

in der Wasserwirtschaft haben in der Partnerschaft<br />

mit RWE und dem Land Berlin einen wichtigen Beitrag zur<br />

erfolgreichen Entwicklung der Berliner Wasserbetriebe geleistet.<br />

Deshalb wollen wir diese Partnerschaft fortsetzen und<br />

weiterentwickeln.“<br />

Das im Juni dieses Jahres vom Abgeordnetenhaus von Berlin<br />

novellierte IFG sieht vor, dass unter bestimmten Bedingungen<br />

auch bereits geschlossene Verträge zwischen privaten Unternehmen<br />

und dem Land Berlin veröffentlicht werden können,<br />

in denen beide Seiten ursprünglich Vertraulichkeit vereinbart<br />

hatten. Dies gilt insbesondere bei Verträgen im Bereich der<br />

öffentlichen Daseinsvorsorge. Im hier vorliegenden Fall haben<br />

sich die Vertragsparteien auf eine vollständige und uneingeschränkte<br />

Publikation im Internet geeinigt.<br />

Im Gegensatz zur unautorisierten und unvollständigen Veröffentlichung<br />

durch die ‚tageszeitung‘ ist das damit der Öffentlichkeit<br />

zur Verfügung stehende Material vollständig und<br />

enthält von allen Vereinbarungen die authentischen, notariell<br />

beurkundeten Fassungen.<br />

Weitere Informationen unter: www.wasserpartner-berlin.de,<br />

ww.berlin.de/sen/finanzen und www.veoliawasser.de.<br />

Betriebliche Altersvorsorge der Kommunen in der Klemme!<br />

Von Barbara Frfr. v. der Recke, Rechtsanwältin, Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, Düsseldorf<br />

Kommunen und kommunale Betriebe müssen nach einem<br />

neuen Urteil des Europäischen Gerichtshofes Verträge über<br />

die betriebliche Altersvorsorge ihrer Beschäftigten künftig europaweit<br />

ausschreiben (Urteil v. 15.07.2010, C-271/08).<br />

Städte, Gemeinden und Landkreise können sich danach nicht<br />

mehr – wie bislang in der Praxis geschehen – auf tarifvertragliche<br />

Vereinbarungen berufen, wonach bestimmte öffentliche<br />

Zusatzversorgungseinrichtungen, Unternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

und Kommunalversicherer bei der betrieblichen<br />

Altersversorgung privilegiert und direkt, ohne vorherigen<br />

Wettbewerb, beauftragt werden dürfen.<br />

Zum Hintergrund<br />

In dem zugrunde liegenden Vertragsverletzungsverfahren gegen<br />

die Bundesrepublik Deutschland ging es konkret um die<br />

betriebliche Altersvorsorge durch Entgeltumwandlung nach<br />

dem Gesetz über die Verbesserung der betrieblichen Altersvorsorge<br />

(BetrAVG). Bisher wurden entsprechende Rahmenverträge<br />

von den Kommunen regelmäßig freihändig an<br />

Unternehmen aus dem öffentlichen Finanzsektor vergeben.<br />

Sie folgten dabei der Regelung eines Tarifvertrages zwischen<br />

dem Dachverband der kommunalen Arbeitgeber (VKA) und<br />

den Gewerkschaften Verdi und DBB Tarifunion (TV-EUmw/<br />

VKA). Als begünstigte Vertragspartner für die betriebliche Altersvorsorge<br />

nannte der Tarifvertrag die Sparkassen-Finanzgruppe<br />

und verschiedene Kommunalversicherer. Der Europäische<br />

Gerichtshof (EuGH) entschied, dass es sich bei den<br />

Verträgen über die betriebliche Altersvorsorge um Versicherungsverträge<br />

und damit um öffentliche Dienstleistungsaufträge<br />

im Sinne der Vergabekoordinierungsrichtlinie handelt.<br />

Diese seien auch entgeltlichen Charakters. Den Einwand der<br />

Bundesregierung, dass die Kommune nur als – treuhänderische<br />

– Zahlstelle zwischen Arbeitnehmer und dem Versicherungsunternehmen<br />

fungiere, ließ der EuGH nicht gelten. Denn<br />

nach dem BetrAVG müssten die kommunalen Arbeitgeber für<br />

die Erfüllung der von ihnen zugesagten Leistungen auch dann<br />

einstehen, wenn diese über einen externen Dienstleister erfolgten.<br />

Die von dem Versicherungsunternehmen erbrachten<br />

Dienstleistungen, die als Gegenleistung für die vom Arbeitgeber<br />

gezahlten Versicherungsprämien erbracht werden,<br />

ermöglichten es dem Arbeitgeber, seiner Verpflichtung zur<br />

ordnungsgemäßen Entgeltumwandlung nachzukommen. Der<br />

EuGH bejahte aus diesem Grund ein wirtschaftliches Interesse<br />

der Kommunen.<br />

810 Kommunalwirtschaft 12/2010


Auch der geltende Tarifvertrag stand einer Anwendung des<br />

Vergaberechts dem EuGH zufolge nicht entgegen. Das Recht<br />

zum Abschluss von Tarifverträgen erlaube nicht automatisch<br />

eine Beeinträchtigung des unionsrechtlich geprägten Vergaberechts.<br />

Die Verwirklichung sozialpolitischer Ziele, welche<br />

die Tarifparteien im Rahmen der ihnen zustehenden Kollektivverhandlungen<br />

verfolgt haben, sei mit den Vorschriften des<br />

europäischen Vergaberechts vereinbar.<br />

Das Vergaberecht breitet mit diesem Urteil einmal mehr seine<br />

Fänge aus und zieht auch Verträge der Kommunen und kommunaler<br />

Betriebe über die betriebliche Altersvorsorge ihrer<br />

Beschäftigten in seinen Anwendungsbereich.<br />

Kompatibilität von Sozialrecht und Vergaberecht<br />

Das Urteil ist darüber hinaus ein weiterer Meilenstein in der<br />

Debatte über die Kompatibilität von Sozialrecht und Vergaberecht.<br />

Die Frage, wie Wirtschaftlichkeit, Effektivität und Qualität<br />

im Sozialbereich miteinander kombiniert werden können,<br />

war lange Zeit heftig umstritten. Eine Reihe von Ausschreibungsverfahren<br />

der öffentlichen Hand im Bereich der Arbeitsmarktförderung,<br />

der Jugendhilfe und der Eingliederungshilfe<br />

haben in den letzten Jahren zu wiederholten juristischen Auseinandersetzungen<br />

über die Kompatibilität von Sozialrecht<br />

und Vergaberecht bei der Beschaffung sozialer Dienstleistungen<br />

geführt.<br />

Zwar rückten soziale Dienstleistungen schon seit Längerem<br />

immer mehr in den Fokus der europäischen Binnenmarkt-<br />

und Wettbewerbsregelungen. Auf Bundes- und Landesebene<br />

scheuten sich aber in der Regel alle Seiten, eine klare Lösung<br />

pro oder contra Vergaberecht zu finden. In der Praxis wurden<br />

die Leistungen der öffentlichen Träger daher nach wie vor<br />

regelmäßig direkt und ohne Umwege an freie, private oder<br />

kirchliche Träger übertragen. Es gilt hier mehr als in anderen<br />

Leistungsbereichen immer noch der Grundsatz „bekannt und<br />

bewährt“ statt „transparent und diskriminierungsfrei“.<br />

Nachdem der EuGH die Anwendungspflicht des Vergaberechts<br />

bei der Beschaffung von Leistungen im sogenannten<br />

sozialrechtlichen Dreiecksverhältnis, d.h. die vertragliche Ausgestaltung<br />

zwischen öffentlichem Leistungsträger, Leistungserbringer<br />

und Leistungsberechtigtem, bereits im vergangenen<br />

Jahr ausdrücklich bestätigt hat (Urteil vom 11.06.2009, C-<br />

300/07), macht er jetzt auch vor dem Recht auf Kollektivverhandlungen<br />

keinen Halt.<br />

Die mit der betrieblichen Altersvorsorge verbundenen sozialpolitischen<br />

Zielsetzungen können danach nicht an der Anwendung<br />

des Vergaberechts vorbeiführen. Das Vergaberecht<br />

verfügt dem EuGH zufolge über hinreichende Instrumentarien<br />

und Methoden, um die Eignung der Unternehmen für die Auftragsvergabe<br />

sicherzustellen. Das Vergaberecht könne mit den<br />

Mechanismen im Sozialrecht, die innerhalb der kommunalen<br />

Behörden und Betriebe die Beteiligung der Arbeitnehmer bei<br />

der Auswahl der Träger gewährleisten, in Einklang gebracht<br />

werden. Im Übrigen sei es auch in Vergabeverfahren möglich,<br />

den interessierten Bietern in der Ausschreibung Bedingungen<br />

vorzugeben, die den Interessen der betroffenen Arbeitnehmer<br />

entsprächen.<br />

Ferner schließe das zuvor erwähnte Entgeltmodell zwischen<br />

drei Parteien das Vergaberecht nicht aus. Wie bei dem sozialrechtlichen<br />

Dreiecksverhältnis zwischen Leistungsträger,<br />

Leistungserbringer und Leistungsberechtigtem, stehe die<br />

Aufgabenverteilung zwischen den Parteien im Falle der betrieblichen<br />

Altersvorsorge – d.h. zwischen Arbeitgeber, Versicherungsunternehmen<br />

und Arbeitnehmer – dem Vergaberecht<br />

nicht entgegen.<br />

Konsequenzen für die Praxis<br />

Von dem Urteil sind alle mitarbeiterstarken größeren und großen<br />

Kommunen und kommunalen Betriebe betroffen. Die Pflicht<br />

zur europaweiten Ausschreibung dürfte darüber hinaus nicht<br />

nur kommunale Arbeitgeber, sondern auch alle Bundes- und<br />

Landesbehörden betreffen. Für die privaten Versicherer ergibt<br />

sich daraus hingegen ein neues, lukratives Geschäftsfeld. Für<br />

sie wird ein interessanter Markt dem Wettbewerb zugänglich<br />

gemacht. Ausschreibungspflichtig sind nur die zwischen Arbeitgebern<br />

und Versicherungsunternehmen beabsichtigten<br />

Rahmenverträge über die betriebliche Altersvorsorge, nicht<br />

hingegen die einzelnen Entgeltumwandlungsverträge. Die<br />

Pflicht zur europaweiten Ausschreibung besteht, wenn das<br />

Entgeltumwandlungsvolumen für alle Beschäftigten über einen<br />

Zeitraum von 4 Jahren den für Dienstleistungsaufträge<br />

maßgeblichen Schwellenwert in Höhe von € 193.000 erreicht.<br />

Der EuGH konnte in dem Vertragsverletzungsverfahren gegen<br />

die Bundesrepublik Deutschland nur anhand der von der<br />

Kommission vorgebrachten Daten urteilen, ob der Schwellenwert<br />

für europaweite Vergaben erreicht wurde. Dabei legte der<br />

EuGH folgende Berechnung zugrunde:<br />

• Geschätzte monatliche Versicherungsprämie (bemessen an<br />

der durchschnittlichen Entgeltumwandlung im öffentlichen<br />

Dienst, z.B. 2005: € 89,14/mtl.)<br />

• x Faktor 48 (EU-Vergabekoordinierungsrichtlinie: Multiplikator<br />

für Verträge mit unbestimmter Laufzeit = 48 Monate)<br />

• x Anzahl der zu erwartenden Einzelverträge bzw. Anzahl der<br />

sich an der Entgeltumwandlung beteiligenden Beschäftigten<br />

beim Arbeitgeber (bemessen an der durchschnittlichen Entgeltumwandlungsbeteiligungsquote<br />

im öffentlichen Dienst).<br />

Der EuGH hatte nur für den Zeitraum der Jahre 2004 bis 2007<br />

geurteilt. Da die durchschnittliche Quote der Entgeltumwandlungsbeteiligung<br />

dabei nur sehr gering mit 1,76 % der Beschäftigten<br />

im Öffentlichen Dienst angesetzt wurde, kam der<br />

EuGH zu dem Ergebnis, dass in den Jahren 2004 bis 2007 nur<br />

Kommunen und kommunale Betriebe mit mehr als 4505 Beschäftigten<br />

im Jahr 2004, mit mehr als 3133 Beschäftigten im<br />

Jahr 2005 und mit mehr als 2402 Beschäftigten in den Jahren<br />

2006 und 2007 verpflichtet waren, ihre Rahmenverträge über<br />

die betriebliche Altersvorsorge der Beschäftigten europaweit<br />

auszuschreiben. Die im Urteil des EuGH genannten Werte<br />

sind jedoch längst überholt. Zum Einen ist der Schwellenwert<br />

Kommunalwirtschaft 12/2010 811


zum 01.01.2010 nochmals auf € 193.000 gesenkt worden.<br />

Zum Anderen ist die extrem niedrige durchschnittliche Beteiligungsquote<br />

auch im Öffentlichen Dienst in den Jahren 2007<br />

bis 2010 deutlich angestiegen.<br />

Darüber hinaus verbieten sich pauschale Betrachtungsweisen<br />

am Beispiel des EuGH-Urteils mit dessen statischen Größen.<br />

Entscheidend ist der Einzelfall. So muss jeder kommunale<br />

Arbeitgeber den Auftragswert seiner betrieblichen Altersversorgung<br />

selbst ermitteln und schätzen. Dies gilt umso mehr,<br />

wenn bereits konkrete hauseigene Zahlen und Erfahrungswerte<br />

vorliegen.<br />

Beispiel: In einer Kommune mit 235 Beschäftigten optieren 20<br />

% der Beschäftigten, d.h. 47 Mitarbeiter, an der betrieblichen<br />

Altersvorsorge. Die durchschnittliche Versicherungsprämie<br />

dieser Beschäftigten beträgt monatlich € 87. Nach der oben<br />

aufgezeigten Rechenmethode des EuGH ist der Rahmenvertrag<br />

des kommunalen Arbeitgebers europaweit auszuschreiben,<br />

da das Gesamtvolumen (87 x 48 x 47 = € 196.272) den<br />

Schwellenwert in Höhe von € 193.000 übersteigt.<br />

Nach diesem Beispiel wird deutlich, dass auch mittelgroße<br />

und, je nach Beteiligungsquote und -höhe sogar kleinere<br />

Kommunen dem Vergaberecht unterfallen können.<br />

Kommunen mit einer geringeren Mitarbeiterzahl und einem<br />

Entgeltumwandlungsvolumen unterhalb der Schwellenwerte<br />

dürfen sich ebenfalls nicht gemächlich zurücklehnen. Auch sie<br />

müssen von nun an auf der Hut sein. Zwar sind sie von dem<br />

Urteil nicht unmittelbar betroffen. Gleichwohl müssen Verträge<br />

über die betriebliche Altersvorsorge ihrer Beschäftigten<br />

unterhalb der Schwellenwerte jedenfalls nach den haushaltsrechtlichen<br />

Vorschriften (VOL/A 1. Abschnitt) sowie den europäischen<br />

Wettbewerbsgrundsätzen, d.h. transparent und<br />

diskriminierungsfrei, vergeben werden.<br />

Umgang mit laufenden Verträgen<br />

Unklar ist derzeit, wie mit den bereits geschlossenen Verträgen<br />

aus der Vergangenheit umzugehen ist, die nach Ansicht<br />

des EuGH gegen das europäische Vergaberecht verstoßen.<br />

Die Versicherungsbranche der betroffenen Dienstleistungsunternehmen<br />

vertritt zum Teil die Auffassung, dass allenfalls<br />

zukünftig abzuschließende Rahmenverträge ausschreibungspflichtig<br />

wären, die Altverträge jedoch wirksam seien. Für diese<br />

Annahme spricht die Tatsache, dass Verfahrensgegnerin<br />

allein die Bundesrepublik Deutschland war. Nur diese wird<br />

durch das Urteil verpflichtet. Streitgegenständliche Norm war<br />

zudem § 6 TV-EUmw/AKV, welche aufgrund der bestehenden<br />

Tarifhoheit nur von den Tarifvertragsparteien, nicht aber von<br />

der Bundesrepublik geändert werden kann. Die Vertreter dieser<br />

Auffassung lassen somit die neue Rechtsprechung des<br />

EuGH auf die bereits geschlossenen Rahmenverträge über<br />

die Entgeltumwandlung nicht durchschlagen.<br />

Dagegen spricht aber ein Urteil des EuGH aus dem Jahr 2007<br />

(Rs.C-503/04). Der Gerichtshof hat darin geurteilt, dass der im<br />

deutschen Recht geltende Grundsatz „pacta sunt servanda“<br />

(Verträge sind einzuhalten) im europäischen Recht nicht gelte.<br />

Vergaberechtswidrige Verträge seien daher zu beenden. Allerdings<br />

haben sich bislang weder der EuGH noch nationale<br />

Gerichte (z.B. LG München, Urteil vom 20.12.2005, Az. 33 O<br />

16465/05) dazu geäußert, zu welchem Zeitpunkt und auf welche<br />

Weise die rechtswidrigen Verträge zu beenden sind.<br />

Der Handlungsdruck für die Beendigung der laufenden Verträge<br />

ist jedenfalls groß. Es ist zu erwarten, dass die EU-<br />

Kommission, welche auch das entsprechende Vertragsverlet-<br />

zungsverfahren über die Entgeltumwandlungsverträge gegen<br />

die Bundesrepublik eingeleitet hatte, zeitnah Konsequenzen<br />

aus dem Urteil fordern wird. So hat sie bereits in der Vergangenheit<br />

mehrfach mit Sanktionen und Bußgeldern in beträchtlicher<br />

Höhe gedroht, wenn die Bundesrepublik keine Maßnahmen<br />

ergriffen hat, um vergaberechtswidrigen Vorgängen<br />

Abhilfe zu schaffen.<br />

Vor dem Hintergrund der Besonderheiten laufender Entgeltumwandlungsverträge<br />

dürfte aber mit der Kommission Einigkeit<br />

darüber bestehen, dass die laufenden Verträge nicht<br />

rückwirkend neu auszuschreiben sind, sondern allenfalls<br />

mit Wirkung ab dem Tag der Entscheidung des EuGH, d.h.<br />

ab dem 15.07.2010. Denn eine rückwirkende Ausschreibung<br />

ist unmöglich. Das von den Arbeitnehmern im Wege der Entgeltumwandlung<br />

aufgebrachte Geld kann nicht rückwirkend<br />

am Kapitalmarkt angelegt werden. Auch können die bereits<br />

eingetretenen Leistungsfälle, wie zum Beispiel Tod und Berufsunfähigkeit<br />

nicht rückwirkend beseitigt werden. Eine entsprechende<br />

Ausschreibung würde ergebnislos bleiben, da<br />

sich auf dem Markt kein Anbieter finden ließe, der bereit wäre,<br />

an sich unmögliche Leistungen anzubieten. Auch im europäischen<br />

Recht und somit für die Kommission bindend gilt der<br />

Grundsatz, dass etwas Unmögliches nicht verlangt werden<br />

kann („ultra posse, nemo obligatur“).<br />

Die laufenden Rahmenverträge sind nach alledem zügig (im<br />

Wege der Kündigung) zu beenden und mit Wirkung ab dem<br />

15.07.2010, je nach Umfang, europaweit auszuschreiben.<br />

Eine Besonderheit gilt für Rahmenverträge über die betriebliche<br />

Altersvorsorge, die erst nach Inkrafttreten des Gesetzes<br />

zur Modernisierung des Vergaberechts am 24.04.2009 geschlossen<br />

wurden. Diese können aufgrund der Neuregelung<br />

in § 101 b Abs. 2 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen<br />

(GWB) nicht mehr angegriffen und für unwirksam erklärt<br />

werden, wenn seit dem Vertragsschluss bereits sechs<br />

Monate vergangen sind.<br />

Dilemma für neue Verträge:<br />

Tarifvertrag versus Vergaberecht<br />

Arbeitgeber, die kurz vor dem Abschluss eines Entgeltumwandlungs-Rahmenvertrages<br />

stehen, sind dem Dilemma<br />

ausgesetzt, dass der Vertrag entweder gegen den geltenden<br />

Tarifvertrag (und die darin geregelte Privilegierung zugunsten<br />

der Kommunalversicherer u.a.) oder aber gegen das Vergaberecht<br />

verstößt. Um rechtssicher zu handeln, bleibt dem Arbeitgeber<br />

tarifrechtlich in dieser Zeit nur der Durchführungsweg<br />

der Direktversicherung (§ 1 a Abs. 1 BetrAVG). Vergaberechtskonform<br />

handelt er, indem er für die Übergangszeit, d.h. bis<br />

zur Änderung des Tarifvertrages, von dem Institut der Interimsvergabe<br />

Gebrauch macht. Der Arbeitgeber kann dabei<br />

ausnahmsweise auf ein förmliches Wettbewerbsverfahren<br />

mit mehreren Bietern verzichten und beispielsweise mit dem<br />

bisherigern Versicherer für die Interimszeit vereinbaren, dass<br />

dieser für die Dauer der Interimszeit Direktversicherungen mit<br />

den umwandlungswilligen Arbeitnehmern abschließt.<br />

Vertreter der Bundesregierung und der Tarifvertragsparteien<br />

verhandeln bereits über eine Änderung der Tarifverträge. Sobald<br />

diese beschlossen ist, können und müssen neue Rahmenverträge<br />

über die Entgeltumwandlung in der betrieblichen<br />

Altersvorsorge nach den allgemeinen Bestimmungen des<br />

Vergaberechts, d.h. in der Regel im Wege eines förmlichen<br />

offenen Verfahrens, ausgeschrieben werden.<br />

Fazit: Der beliebte Grundsatz „bekannt und bewährt“ wurde<br />

nun auch in der betrieblichen Altersvorsorge der Kommunen<br />

812 Kommunalwirtschaft 12/2010


aufgehoben. Stattdessen erhält auch hier die Dienstleistungsfreiheit<br />

und der Wettbewerb Einzug. Mit dem Urteil des EuGH<br />

vom 15.07.2010 wird sich die Vertragspraxis der Kommunen<br />

bei der betrieblichen Altersvorsorge ihrer Beschäftigten zügig<br />

ändern müssen. Direktvergaben müssen europaweiten Ausschreibungen<br />

weichen. Für private Versicherungsunternehmen<br />

öffnet sich ein lukratives Geschäftsfeld. Das Vergaberecht<br />

bietet hinreichenden Spielraum, um Qualität, Effektivität<br />

Kommunale Wertschöpfung durch Erneuerbare Energien<br />

steigt 2011 auf 8,9 Milliarden Euro<br />

Photovoltaik und Windenergie erwirtschaften den größten Anteil daran<br />

Der dezentrale Ausbau Erneuerbarer Energien sorgt für steigende<br />

Beschäftigung, Einkommen und Steuereinnahmen für<br />

die kommunalen Kassen. Auf 8,9 Milliarden Euro beziffert<br />

das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) diese<br />

Wertschöpfungseffekte für das kommende Jahr. Dazu steuern<br />

Ökostrom-Kraftwerke rund 7,5 Milliarden Euro bei, Anlagen<br />

zur Wärme- und Kraftstofferzeugung jeweils rund 740 Millionen<br />

Euro. Im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien<br />

haben die Forscher untersucht, wie hoch die kommunale<br />

Wertschöpfung durch Erneuerbare Energien in Deutschland<br />

in den Jahren 2009 bis 2011 ausfällt.<br />

„Der Ausbau der Erneuerbaren Energien kostet Geld, aber er<br />

sorgt auch für messbare Mehrwerte“, kommentiert Jörg Mayer,<br />

Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien<br />

die Ergebnisse der Studie. „Die Umlage, die Verbraucher für<br />

Strom aus Erneuerbaren Energien zahlen müssen, wirkt wie<br />

ein regionales Konjunkturprogramm. Städte und Gemeinden,<br />

die sich mit Erneuerbaren Energien versorgen, sparen nicht<br />

nur Kosten für teure Rohstoffimporte. Sie sorgen auch dafür,<br />

dass neue Arbeitsplätze geschaffen werden und Steuer- und<br />

Pachteinnahmen in die kommunalen Kassen fließen – und<br />

das kommt letztlich auch allen Verbrauchern wieder zugute“,<br />

so Mayer weiter.<br />

In diesem und im kommenden Jahr erwirtschaftet die Installation<br />

und der Betrieb von Photovoltaikanlagen mehr als die<br />

Hälfte der gesamten Wertschöpfung (5,8 bzw. 3,9 Mrd. Euro).<br />

An zweiter Stelle folgt die Windenergie mit jeweils rund 2,2<br />

Phosphorelimination auf einer Kläranlage –<br />

der Dosiertechnik kommt eine zentrale Bedeutung zu<br />

Von Harald Steinbach, Erkrath<br />

Phosphorverbindungen wirken in Gewässern wie Düngemittel.<br />

Sie sind die Hauptursache der Entrophierung. Es ist heute<br />

Standart, dass diese Verbindung aus Kläranlagen, insbesondere<br />

aus kommunalen Kläranlagen, entfernt wird. Hierfür eignet<br />

sich besonders die chemische P.-Fällung durch Zugabe<br />

von Fällungsmitteln. Gelöste Phosphate können mit Hilfe<br />

geeigneter Fällmittel in ungelöste Phosphate umgewandelt<br />

und als Feststoff aus dem Abwasser entfernt werden. Dies<br />

geschieht in der Regel simultan mit anderen Feststoffen.<br />

Die abgeschiedenen Phosphate sind nach der Fällung Bestandteil<br />

des Klärschlammes und gelangen entweder als<br />

und Wirtschaftlichkeit bei der betrieblichen Altersvorsorge<br />

miteinander zu verbinden. Solidarische Elemente, die Erfahrung<br />

und die finanzielle Solidität von Unternehmen können in<br />

die Auftragsvergabe eingebunden und zu deren Grundlage<br />

gemacht werden. Wie auch bei der Vergabe sozialer Dienstleistungen<br />

ist der Auftraggeber gefragt, sein Augenmerk nicht<br />

nur auf den Preis der Leistungen sondern auch auf deren Qualität<br />

zu richten.<br />

Mrd. Euro. Biogas, Biomasse und Biokraftstoffe sorgen zusammen<br />

für einen Mehrwert von 1,8 bzw. 2 Mrd. Euro. Untersucht<br />

wurden alle Wertschöpfungseffekte von der Investition<br />

und Installation der Anlage, über Wartung und Betriebsführung<br />

bis hin zum Handel. Den Berechnungen liegen Ausbau-<br />

Prognosen der Branchenverbände zugrunde.<br />

Weitere Informationen unter: www.unendlich-viel-energie.de,<br />

www.kommunal-erneuerbar.de, www.kombikraftwerk.de<br />

und www.waermewechsel.de.<br />

Düngemittel in den Naturkreislauf zurück oder werden durch<br />

Klärschlammverbrennung in der Asche angereichert und deponiert.<br />

In diesem Fall werden die Stoffe dem Naturkreislauf<br />

entzogen. Als Fällmittel verwendet man Eisenchloride (FeCL2<br />

oder FeCL3), Eisenchloridsulfat (FeCLSO4), Eisensulfat<br />

(Grünsalz FeSO4) oder auch Aluminiumsulfat (Al2(SO4)3).<br />

In einigen Fällen kommt auch Natriumaluminat (NaAl(OH)4)<br />

zum Einsatz. Im Regelfall handelt es sich um saure Fe- oder<br />

Al-Salze, die bei der Anwendung den pH-Wert des Wassers<br />

reduzieren können und zusätzlich Anionen eintragen. Damit<br />

kann ggf. die biologische Abwasserreinigung erschwert werden.<br />

Bei kommunalen Abwässern beträgt die Phosphorkon-<br />

Kommunalwirtschaft 12/2010 813


Zahlen – Daten – Fakten<br />

Objekt: Phosphatfällung Kläranlage Hünfeld<br />

Bauherr: Stadtwerke Hünfeld<br />

Bauort: Stadt Hünfeld<br />

Bauzeit: 2010<br />

Planung/<br />

Bauüberwachung: Eigenbetrieb Abwasseranlagen<br />

der Stadt Hünfeld<br />

Anlagenbauer: M&S Elektro- und Pumpentechnik,<br />

Künzell<br />

Dosiertechnik: Grundfos GmbH, Schlüterstr. 33,<br />

40699 Erkrath<br />

zentration im Mittel zwischen 1-5 mgP/l. Damit muss der Wert<br />

nach den Bestimmungen des Abwasserabgabengesetzes auf<br />

0,5-1,0 mgP/l reduziert werden. Dieser Wert ist jedoch abhängig<br />

von der Größe der Kläranlage, der Art und Größe des<br />

Vorfluters und anderen örtlichen Gegebenheiten.<br />

Häufig wird nach der Simultanfällung vorgegangen. Dies ist<br />

eine Fällreaktion, bei der im Wasser gelöste Ionen durch Zugabe<br />

eines Fällungsmittels in eine wasserunlösliche Verbindung<br />

überführt werden. Wenn mit einem Fällmittel gleichzeitig zwei<br />

Ionen ausgefällt werden, spricht man von einer Simultanfällung.<br />

Durch die Zugabe von Fällmittel erzielt man in der Regel<br />

eine verbesserte Schlammstruktur und bessere Absetzeigenschaften.<br />

Eine Simultanfällung wird also häufig nicht nur<br />

aus Gründen der Nährstoffentfernung, sondern auch wegen<br />

der Verbesserung des Anlagenbetriebes vorgenommen. Die<br />

Grundfos DDS mit zwei DDI 13,8-AF-PVC/V/C<br />

Trennleistung des Klärbeckens kann hierdurch deutlich verbessert<br />

werden. Allerdings führt die Phosphatfällung immer<br />

auch zu einer Zunahme der Überschussschlammproduktion.<br />

In den meisten Fällen erfolgt die Zugabe des Fällungsmittels<br />

im Belebtschlamm. Um die Grenzwerte einzuhalten, kann<br />

man die Anlage auf die größte zu erwartende Wassermenge<br />

bzw. Phosphatfracht einstellen. In diesem Fall dosiert man<br />

das Fällungsmittel im Überschuss. Das ist jedoch ein unnötiger<br />

(und teurer) Chemikalienverbrauch mit einhergehender<br />

Verringerung der Säurekapazität.<br />

Ein „Zuviel“ an Fällungsmitteln führt zudem zu Korrosionen<br />

an den maschinen-technischen Einrichtungen. Daher hat sich<br />

in der Praxis folgendes Konzept durchgesetzt:<br />

1. das Fällungsmittel wird im Verhältnis zur Zulaufmenge dosiert<br />

2. die genauere und damit sichere Regelung dosiert das Fällungsmittel<br />

in Abhängigkeit vom PO4-Analysatorwert. Bei<br />

hoher Phosphatfracht wird entsprechend mehr Fällmittel<br />

zudosiert.<br />

Diesen Weg ist man auf der Zentralkläranlage Hünfeld gegangen.<br />

Hünfeld – eine Stadt in der Hessischen Rhön<br />

Die Stadt Hünfeld liegt in der Hessischen Rhön, nördlich von<br />

Fulda an der BAB7. International bekannt wurde die Stadt<br />

durch Konrad Zuse, dem genialen Erfinder des ersten funktionstüchtigen<br />

Computers. Hünfeld ist ein modernes Dienstleistungs-<br />

und Industriezentrum in zentraler Lage. Dort wo sich<br />

die Industriebetriebe ansiedeln entsteht auch Abwasser. In<br />

der zentralen Kläranlage der Stadt wird daher nicht nur das<br />

kommunale Abwasser der Stadt und weiterer 14 Ortsteile,<br />

sondern vor allem auch das aus der Industrie und Dienstleistungsbetrieben<br />

gereinigt.<br />

Von 2004 bis 2007 wurde für rund 8 Mio. Euro die Anlage<br />

erweitert. Bei der Inbetrieb-nahme erklärte der damalige Hessische<br />

Minister für Umwelt, ländliche Raum und Verbraucherschutz,<br />

Wilhelm Dietzel: „Im Blickpunkt der Neukonzipierung<br />

der Abwasserentsorgung der Stadt Hünfeld steht die Erweiterung<br />

der Zentralkläranlage. Hiermit wird das Ziel verfolgt,<br />

dass die Behandlung des kommunalen Abwassers den aus<br />

heutiger Sicht zu stellenden Anforderungen genügt.“ Lag bis<br />

Ende der 80er Jahre der Schwerpunkt der Abwasserreinigung<br />

auf der Reduzierung von Feststoffen und der Verminderung<br />

von Sauerstoff zehrenden Stoffen, so wurden mit der EU-<br />

Kommunal-Abwasser-Richtlinie neue Ziele ins Auge gefasst.<br />

Mit dem Ausbau der Kläranlage erfolgte als nächster Schritt<br />

der gezielte Stickstoffabbau. In einer weiteren Ausbaustufe<br />

folgte dann die Phosphatelimination.<br />

Der Dosiertechnik kommt eine zentrale Bedeutung zu<br />

Eine Zudosierung von Flockungsmitteln ohne Dosierpumpe<br />

ist faktisch nicht vorstellbar! Jedoch erfüllt nicht jede Dosierpumpe<br />

die vorgegebenen Anforderungen. Bei traditionellen<br />

Aggregaten kann die Dosiermenge über die Hublänge und/<br />

oder die Hubfrequenz eingestellt werden. Dazu sind häufig<br />

komplizierte Berechnungen erforderlich, um die richtige Einstellung<br />

zu finden. Die tatsächlich richtige Menge, muss dann<br />

weiter über Auslitern ermittelt werden. Jedes Mal, wenn die<br />

Dosiermenge geändert wird, muss diese Prozedur wiederholt<br />

werden. Darüber hinaus gibt es viele Dinge, die einen optimalen<br />

Dosierprozess stören können. Dazu gehört u.a. Kavitation/Ausgasung,<br />

verstopfte Druck- oder Saugventile, gerissene<br />

Druck- oder Sauleitungen sowie ein unzuverlässiger<br />

hoher Betriebdruck. Daraus können fehlerhafte Dosierungen<br />

entstehen, die häufig nicht sofort erkannt werden können, da<br />

die Kontrolle der Werte erst im Ablauf erfolgt. Zwischen der<br />

Zudosierung und der Kontrolle liegen erhebliche Zeitabstände.<br />

Fehler können nicht rechtzeitig erkannt werden und die<br />

Reaktion erfolgt meist zu spät. Um diesen Fehler gar nicht<br />

erst auftreten zu lassen, wurde das Unternehmen Grundfos<br />

mit der Lieferung der Dosiertechnik beauftragt.<br />

Zum Lieferumfang gehört eine DSS (Dosing Skid System)<br />

Dosierstation mit Druckhalte- und Überströmventil aus PVC,<br />

eine komplette Verrohrung aus PVC sowie Konsolen für DDI<br />

Dosierpumpen. Diese Dosierstationen werden benötigt, um<br />

Medien wie Flockungs-, Fällungs-, Desinfektions- oder Neutralisierungsmittel<br />

präzise, kontrolliert und vor allem wirtschaftlich<br />

einen vorgegebenen Prozess zuzuführen. Die Sy-<br />

814 Kommunalwirtschaft 12/2010


steme bieten gegenüber Einzelkomponenten den Vorteil, dass<br />

Schnittstellenprobleme nicht mehr auftreten können. Es sind<br />

keine weitergehenden Montagearbeiten erforderlich, da das<br />

gesamt System betriebsbereit vormontiert angeliefert wird.<br />

Somit ist eine “fertig Lösung“ für die Dosierung aus separaten<br />

Vorlagebehältern vorgegeben. Zudem hat man später nur<br />

noch einen Ansprechpartner. In die vorhandenen Konsolen<br />

wurden 2 Membrandosierpumpen des Typs DDI 13,8 – 4 AF<br />

– PVC/V/C montiert. Bei diesen Dosierpumpen kann durch<br />

die Verwendung von Schrittmotoren die Druckhubgeschwindigkeit<br />

über einen weiten Bereich variiert werden. Die Hublänge<br />

wird hingegen 100%ig ausgenutzt. Das erhöht die Dosiergenauigkeit.<br />

Speziell bei Kleinstmengendosierung bringt<br />

die kontinuierliche Dosierung klare Vorteile. Mit dem Digital<br />

Dosing System kann die gewünschte Dosiermenge über das<br />

Display eingegeben werden, der Rest wird von der Pumpe<br />

erledigt. Die Dosierpumpe kann vielfältig angesteuert werden.<br />

Eine manuelle Dosierung ist möglich. Denkbar ist auch<br />

eine mengenproportionale Dosierung über Analog- oder Impulseingabe<br />

oder Chargendosierung über Impuls oder Zeit.<br />

Im vorliegenden Fall erfolgt über die Dosierpumpe 1 die Zudosierung<br />

der Aluminium-Eisen-Sulfat-Lösung, zur Zeit 5 Liter/Stunde,<br />

rund um die Uhr. Die Dosierpumpe 2 ist für die<br />

Zugabe von Aluminiumhydroxidchlorid zuständig. Die Zudosierung<br />

erfolgt nur im Bedarfsfall. Durch den Flow Monitor<br />

werden Störfaktoren wie gerissene oder verstopfte Druck-<br />

bzw. Saugleitungen oder zu hoher Betriebsdruck ständig<br />

überwacht. Ein im Dosierkopf integrierter Drucksensor vergleicht<br />

das aktuelle Druckverlauf-/Druckhub- Diagramm mit<br />

dem in der Dosierpumpe abgespeicherten Diagramm und<br />

gibt bei einer Abweichung sofort Alarm. Fehlerhafte Dosierungen<br />

werden auf diese Weise ohne Zeitverlust erkannt.<br />

Kläranlage Eigenbetrieb Abwasseranlagen der Stadt Hünfeld<br />

Sicheres Dosieren<br />

und gleichzeitig Betriebskosten einsparen<br />

Oberstes Ziel auf einer Kläranlage ist die Einhaltung vorgegebener<br />

Ablaufwerte. Hierbei spielt die exakte Zugabe von<br />

Fällungsmitteln eine zentrale Rolle. Wird zuviel oder zuwenig<br />

zugegeben bzw. kommt es zu Störungen, so ist es fast immer<br />

sehr schwer, die geforderten Grenzwerte einzuhalten. Dosierpumpen<br />

müssen daher in erster Linie zuverlässig sein. Um<br />

auch wirtschaftlich arbeiten zu können, wird die “Messlatte“<br />

daher sehr viel höher gehängt. Bei Zugabe großer Flockungsmengen<br />

können kleinste Ungenauigkeiten, über Monate und<br />

Jahre gesehen, erhebliche Kosten verursachen. Je genauer<br />

eine Dosierpumpe eingestellt werden kann und je zuverlässiger<br />

sie arbeitet umso besser können die Betriebskosten<br />

“gedeckt“ werden.<br />

„Haus sucht Bauer“ Denkmalschutz und Demografischer Wandel<br />

Pressefahrt des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen<br />

Landesamt für Denkmalpflege und der IG Bauernhaus e.V.<br />

Von Sabine Schumacher<br />

Beim Blick auf das <strong>Zeitschrift</strong>enangebot dieser Tage scheinen<br />

Landlust und Landhausidylle ein großes Thema zu sein. Doch<br />

ebenso wie bei all den Kochsendungen die Anzahl der Köche<br />

in diesem Land nachgewiesenermaßen nicht ansteigt, so<br />

beklagen ganze Landstriche (nicht nur in Niedersachsen) das<br />

Verschwinden ihrer Dörfer und Kulturlandschaften.<br />

Ein entscheidender Grund ist der demografische Wandel, demzufolge<br />

voraussichtlich alle Kommunen über 5000 Einwohner<br />

bis 2020 dramatisch schrumpfen werden. Ein anderer ist der,<br />

dass es vielen Dörfern und Gemeinden nicht rechtzeitig gelungen<br />

ist, sich auf diese veränderte Entwicklung einzustellen<br />

bzw. schon frühzeitig die Grundlagen für ein modernes Leben<br />

auf dem Land zu legen. In diesen Zeiten gehört zur Daseinsvorsorge<br />

neben der Kinderbetreuung, ein Internet u ebenso<br />

dazu, wie eine energetische, denkmalgerechte Sanierung von<br />

Altbeständen. Erschwerend kommt hinzu, dass bislang für die<br />

Gemeinden lukrativer war, Flächen außerhalb der Dörfer als<br />

Neubaugebiete auszuweisen, denn die vorhandenen Altbestände<br />

zu vermarkten. So verschwinden mit den Einwohnern<br />

nach und nach alle infrastrukturellen Elemente wie die Post,<br />

der kleine Supermarkt oder das Wirtshaus. Irgendwann wird<br />

der Busverkehr eingestellt. Es bleiben nur die, die bleiben<br />

müssen und das sind überwiegend die älteren Einwohner.<br />

Die Pressefahrt führte nach Adelebsen, Bodenfelde, Wahmbeck,<br />

Hann. Münden, Hemeln und Besenhausen in den Landkreisen<br />

Göttingen und Northeim. Wie man vorbildlich saniert<br />

und die Idylle pflegt, zeigten die adligen Besitzer der Burg<br />

Adelebsen und des Ritterguts Besenhausen. In beiden Fällen<br />

kann man die Anstrengung, das Familienerbe möglichst ohne<br />

enorme Verschuldung und sorgsam restauriert, an die nächste<br />

Generation weiter zu geben, als sehr gelungen bezeichnen.<br />

Doch auch hier macht sich das Fehlen von Menschen<br />

bzw. Arbeitskräfte im Umfeld der Landgüter bemerkbar, wenn<br />

es darum geht, die ausgedehnten Latifundien zu bewirtschaften<br />

und nachhaltig zu sichern. Um dem entgegen zu steuern,<br />

gibt es seit kurzem im Ort Adelebsen nun ein Mehrgenerationenhaus<br />

und eine Eisfläche nebst Halfpipe für Jugendliche<br />

um die Abwanderungen zu stoppen. In Besenhausen hat man<br />

eine Spinnerei angesiedelt und einen dazu gehörigen Shop,<br />

in dem die produzierten Produkte erworben werden können.<br />

Des weiteren betreibt die Familie ein Café und veranstaltet<br />

Events auf dem Gelände.<br />

Ist es im Fall eines Familienanwesens schon schwierig, dieses<br />

für die Zukunft aufzustellen, so sind die Strukturen in den besuchten<br />

Dörfern so heterogen wie nur möglich. Hier (Bodenfelde)<br />

städtebauliche Fehlplanung, Leerstand, lieblos mit Re-<br />

Kommunalwirtschaft 12/2010 815


sopal restaurierte Fassaden, durch Erbstreitigkeiten bedingte<br />

Verwahrlosung der alten Häuser, dort (Hemeln) ein pulsierendes<br />

Dorfleben mit einem aktiven Architekt und Heimatpfleger an<br />

der Spitze , vielen jungen Familien, die im eigenen Interesse<br />

die alten Wohn-Stall-Speicher-Häuser mit modernem Know<br />

How ausstatten und restaurieren. Diese Maßnahmen garantieren<br />

eine stetige Nachfrage und verhindern Leerstand. Die offensichtlichen<br />

Unterschiede lassen staunen, denn beide Orte<br />

liegen ähnlich idyllisch an der Weser und befinden sich noch<br />

im Umfeld größere Städte wie Hann. Münden und Göttingen.<br />

Doch nicht nur Dörfer verschwinden meist sang- und klanglos,<br />

auch in einer vordergründig komplett sanierten historischen<br />

Stadt wie Hannoversch Gemünden klaffen baudenkmaltechnische<br />

Lücken. Hinter mittelalterlich anmutenden<br />

Fassaden verfällt der Bestand, da die Dächer nicht repariert<br />

werden und Feuchtigkeit die Mauern durchzieht. Wie in Hemeln<br />

ist es der Initiative Einzelner zu verdanken, die dem Verfall<br />

Einhalt gebieten und die alten Häuser mit neuem Leben<br />

füllen. Beispiellos auch die Initiative eines Amerikaners, der<br />

beim Anblick eines fast zerfallenen alten Hauses sich zum<br />

Kommunen der Metropolregion Rhein-Ruhr<br />

machen sich gemeinsam für den Klimaschutz stark<br />

Durch stärkere Kooperation und Vernetzung wollen die Kommunen<br />

der Metropolregion Rhein-Ruhr künftig ihre Energieeffizienz<br />

und ihren Beitrag zum Klimaschutz steigern. Zu diesem<br />

Ergebnis kam das Kommunale Energieforum in der Metropolregion<br />

Rhein-Ruhr, bei dem mehr als 50 Kommunalvertreter<br />

mit namhaften Experten in Bottrop über geeignete Ansätze und<br />

beispielhafte Projekte aus der Region diskutierten. Themen<br />

waren unter anderem Finanzierungsoptionen für Investitionen<br />

in Energieeffizienz, bereits heute verfügbare Technologien<br />

sowie die Sensibilisierung und Beteiligung der Öffentlichkeit<br />

in Sachen Energieeffizienz. Die Teilnehmenden des Forums<br />

in Bottrop sahen eine besondere Chance in der verstärkten<br />

Zusammenarbeit mit lokal ansässigen Unternehmen. Gerade<br />

die Stadtwerke und die kommunalen Wohnungsbaugesellschaften<br />

sollten mit den Städten und Gemeinden an einem<br />

Strang ziehen, um Sanierungsprojekte optimal umzusetzen.<br />

Das Kommunale Energieforum in Bottrop ist Teil einer bundesweiten<br />

Veranstaltungsreihe von insgesamt zehn Kommunalen<br />

Energieforen und stand unter der Schirmherrschaft von Bernd<br />

Tischler, Oberbürgermeister der Stadt Bottrop, der die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmern voller Stolz in der frisch gekürten „Innovation<br />

City Ruhr“ begrüßte. „Bottrop ist angetreten, in zehn<br />

Jahren zur Klimamodellstadt zu werden. Der Energiebedarf vor<br />

Ort soll in den nächsten 20 Jahren um die Hälfte gesenkt werden.<br />

So ambitionierte Ziele können nur erreicht werden, wenn<br />

alle an einem Strang ziehen und ein intensiver Austausch untereinander<br />

gepflegt wird.“ führte Oberbürgermeister Tischler<br />

aus. In seiner Impulsrede bekräftigte Professor Uwe Schneidewind,<br />

Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und<br />

Energie GmbH und Beiratsmitglied der Initiative Kommunale<br />

Energieeffizienz, dass die Diskussion über den kommunalen<br />

Klimaschutz seit dem Klimagipfel in Kopenhagen einen radikalen<br />

Wandel erfahren hat. Während das kommunale Bemühen<br />

vor diesem Gipfel mitunter belächelt worden sei, fänden<br />

sich die Städte und Gemeinden heute „mittendrin“ – auch auf<br />

globaler Ebene. „Dabei gibt es keine Blaupause zur Umsetzung.<br />

Vielmehr braucht es Orte des Experimentierens, an denen<br />

Muster erprobt werden, die schließlich auch von anderen<br />

sofortigen Kauf desselben und nun die Sanierung auf eigene<br />

Kosten vorantreibt. Aber alles in allem werden diese Einzelinitiativen<br />

die Entwicklung nicht stoppen , sondern es wird nur<br />

zu einer Kehrtwende kommen können, wenn Städtebauförderungsmittel<br />

zur Verfügung gestellt werden und wenn alle<br />

Beteiligten noch kreativer darüber nachdenken, wie man mit<br />

lokalen Maßnahmen etwas ändern kann, dass die Daseinsvorsorge<br />

in den ländlichen Gebieten in Zukunft gesichert ist.<br />

Auch de EU hat sich jetzt dieses Problems angenommen<br />

und unter dem Slogan „Kultur Land scha(f) ft Zukunft“ ein so<br />

genanntes EU-Leader Programm aufgelegt. Es ist ein Aktionsbündnis<br />

für den ländlichen Raum, das lokale Netzwerke<br />

fördert, und das eine Entwicklung von unten initiieren will.<br />

Nicht mit großen Prestigeprojekten, sondern mit vielen kleinen<br />

Maßnahmen, wie dem oben bereits erwähnten Mehrfamilienhaus<br />

in Adelebsen oder dem Bau der dortigen Halfpipe<br />

soll geholfen werden.<br />

Die nächsten Jahre werden zeigen, ob und in welcher Form<br />

die heutigen Anstrengungen ausreichen.<br />

übernommen werden können. Es braucht Menschen, die die<br />

Sache in die Hand nehmen und etwas bewegen wollen. Und<br />

es braucht einen intensiven Austausch um von den bereits vorhandenen<br />

Erfahrungen zu lernen.“ so Schneidewind. Wichtige<br />

Impulse für die Diskussion der Kommunalvertreter lieferten<br />

auch die weiteren Experten des Kommunalen Energieforums:<br />

Rüdiger Brechler von der Energieagentur.NRW, Thomas Krause,<br />

Vorstandsvorsitzender der Seeger Engineering AG, Nicola<br />

Polterauer von der ENERGIEregion Nürnberg GmbH, Stefan<br />

Möllenhoff, Verkaufsleiter Nord-West der Viessmann Deutschland<br />

GmbH, Reinhold Fischbach, Vorsitzender des Vereins zur<br />

Förderung erneuerbarer Energien und energiesparender Techniken<br />

e.V. und Dr. Dieter Briese, Umweltschutzbeauftragter der<br />

Stadt Gladbeck. Als regionale Unterstützerorganisation des<br />

Bottroper Forums wirkte der Regionalverband Ruhr. Dr. Thomas<br />

Rommelspacher, stellvertretender Regionaldirektor des<br />

Regionalverbandes Ruhr begrüßte die Teilnehmenden zu Beginn<br />

der Veranstaltung.<br />

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erarbeiteten im Rahmen<br />

des Forums eine Kommunale Energieeffizienzagenda, die Aktivitäten<br />

und Maßnahmen umfasst, die zeitnah in den Kommunen<br />

angestoßen werden sollen. Beispielsweise wollen die<br />

Kommunen ihre Informationspolitik weiter verbessern und<br />

dabei die Medien verstärkt als Partner für die Themen Energieeffizienz<br />

und Klimaschutz gewinnen. Um die Bevölkerung<br />

flächendeckend zu erreichen, sollen unterschiedliche Kanäle<br />

genutzt werden: von den klassischen Vereins- und Messeveranstaltungen<br />

bis hin zu Social Media. Einen besonderen Stellenwert<br />

schreiben die Kommunalvertreter der Förderung der<br />

Sonnenenergienutzung zu. Ganz konkret möchten sie etwa<br />

die private Nutzung von Solarthermie durch geeignete Fördermaßnahmen<br />

stärker unterstützen. Trotz finanzieller Engpässe<br />

wollen einige Kommunen integrierte Klimaschutzkonzepte und<br />

übergreifende Handlungspläne entwickeln, in deren Rahmen<br />

eine koordinierte, schrittweise Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen<br />

erfolgen kann.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.initiative-kommunaleenergieeffizienz.de.<br />

816 Kommunalwirtschaft 12/2010


Energie / Wirtschaft / Kommunales<br />

Deutschlands Stadtwerke müssen Veränderungen meistern<br />

• Öffentliche Unternehmen stehen vor schwierigen Aufgaben<br />

• Kommunen erwarten höhere Ausgaben und drastisch sinkende<br />

Einnahmen<br />

• Experten diskutieren in Erfurt über Folgen für Deutschlands<br />

Städte und Gemeinden<br />

• Freistaat Thüringen richtet Serviceagentur „Demografischer<br />

Wandel“ ein<br />

Weniger Einwohner, mehr Umweltschutz, dazu klamme öffentliche<br />

Haushalte – diese drei Faktoren machen kommunalen<br />

Unternehmen zukünftig zu schaffen. Egal ob Stadt- oder Wasserwerke,<br />

Wohnungsbauunternehmen in städtischer Hand<br />

oder kommunale Entsorgungsunternehmen: In Zukunft stehen<br />

sie vor großen Herausforderungen. Das ist ein zentrales Ergebnis<br />

der Jahresveranstaltung des „Verbundnetz für kommunale<br />

Energie“ (VfkE, www.vfke.org).<br />

Bei dem Treffen von rund 200 Kommunalpolitikern, Entscheidern<br />

aus der kommunalen Wirtschaft sowie Landes- und<br />

Bundespolitikern ging es am 4. November 2010 in Erfurt um<br />

die Zukunft kommunalwirtschaftlicher Aktivitäten. Prominente<br />

Redner waren unter anderem Thüringens Ministerpräsidentin<br />

Christine Lieberknecht (CDU) und die hessische Umwelt- und<br />

Energieministerin Lucia Puttrich (CDU). Experten des „Wissenszentrums<br />

Kommunalwirtschaft“ (Eberswalde) stellten bei der<br />

Tagung ihre aktuelle Studie „Kommunalwirtschaft 2025“ vor.<br />

Diese belegt, dass die demografische Entwicklung sowie die<br />

Verschlechterung der kommunalen Finanzausstattung und<br />

Investitionen in Klimaschutz die wesentlichen Herausforderungen<br />

sind, welche öffentliche Unternehmen in Zukunft zu<br />

meistern haben.<br />

Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung<br />

Deutschlands Kommunen und besonders die ostdeutschen<br />

Städte und Gemeinden müssen sich auf große Veränderungen<br />

einstellen: Der Bevölkerungsrückgang führt zu kleineren Haushalten,<br />

gleichzeitig rechnen die Experten mit einer Zunahme<br />

von Transferempfängern und sinkenden Steuereinnahmen. Die<br />

Kommunen dürften dann dazu neigen, Löcher in ihren Kassen<br />

mit Gewinnen öffentlicher Unternehmen zu stopfen - mit mäßigem<br />

Erfolg. Denn die Ertragslage für kommunale Versorger<br />

wird auf lange Sicht nicht steigen: Wegen der steigenden Energieeffizienz,<br />

damit verbundenen sinkenden Einnahmen und<br />

hohem kommunalen Investitionsbedarf für den Klimaschutz<br />

fallen die Gewinne der kommunalen Versorger nicht mehr<br />

so hoch aus wie bisher. Gleichzeitig steigt der Druck auf die<br />

öffentlichen Unternehmen, Leistungen der kommunalen Daseinsvorsorge<br />

(Wasser / Abwasser, Wohnungswirtschaft) zu<br />

alimentieren.<br />

Thüringen richtet Serviceagentur<br />

„Demografischer Wandel“ ein<br />

Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht unterstrich,<br />

dass die demografische Entwicklung und die damit<br />

verbundene Frage sozialer Sicherung eine der größten Herausforderungen<br />

sei, vor denen wir stehen. „Landesregierung<br />

und Kommunen müssen an einem Tisch sitzen. Eine Serviceagentur<br />

'Demografischer Wandel' als Kompetenzzentrum und<br />

Anlaufpunkt für die Kommunen, ein Demografiebericht der als<br />

Handlungsleitfaden auch innovative Lösungsansätze aufweisen<br />

wird, die Intensivierung des Austauschs mit den Ländern<br />

in demografischen Fragen und die Ausbildung und Pflege von<br />

Netzwerken und Informationspools im Rahmen von regelmäßig<br />

durch den Freistaat Thüringen organisierten Demografiekonferenzen<br />

sind konkrete Maßnahmen, die die Landesregierung<br />

initiiert hat bzw. sehr zeitnah in 2011 realisieren wird. Der<br />

demografische Wandel hat im östlichen Deutschland früher<br />

eingesetzt, ist aber mittelfristig ein deutschlandweiter Trend.<br />

Unser Freistaat kann damit als Pilotregion eine Problemlösungskompetenz<br />

entwickeln, von der ganz Deutschland profitieren<br />

kann“, sagte Lieberknecht.<br />

Dr. Marion Eich-Born, Staatssekretärin im Thüringer Ministerium<br />

für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, erläuterte hierzu:<br />

„Die Serviceagentur „Demografischer Wandel“ soll im nächsten<br />

Jahr als Dienstleister für kommunale Entscheidungsträger<br />

und kompetenter Partner für die Wirtschaft, Vereine und Verbände<br />

agieren. Sie soll für den demografischen Wandel sensibilisieren,<br />

Handlungserfordernisse aufzeigen und die Chancen<br />

des demografischen Wandels verdeutlichen. Zwischen den<br />

verantwortlichen Akteuren wird sie Netzwerke knüpfen. Der Erfahrungsaustausch<br />

über Modellprojekte, die erfolgreich durchgeführt<br />

wurden, wird zu einem Katalog innovativer Lösungen<br />

führen, der allen Beteiligten zur Verfügung steht.“<br />

Leicht negativer Trend in Westdeutschland<br />

Zum ersten Mal gab es mit Hessen eine Beteiligung eines<br />

westdeutschen Bundeslandes. Auch die Städte und Gemeinden<br />

in den alten Bundesländern stehen vor ähnlichen Problemen,<br />

auch wenn die Situation im Westen Deutschlands weit<br />

weniger dramatisch ist. Die Prognosen der Wissenschaftler<br />

betreffen lediglich einzelne westdeutsche Regionen. Bei der<br />

Tagung in Erfurt wurde das anhand der Entwicklung von Teilen<br />

Nordhessens beispielhaft gezeigt. Für die hessische Landesregierung<br />

nahm Lucia Puttrich, Staatsministerin für Umwelt,<br />

Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, in Erfurt teil<br />

und äußerte sich zu den Chancen von Kommunen. „Die große<br />

Herausforderung liegt darin Antworten auf die Frage zu finden,<br />

wie es uns gelingen kann, diese Regionen attraktiv und zukunftsfähig<br />

zu machen“, sagte Puttrich. Die erneuerbaren Energien<br />

spielen hier laut der Ministerin eine wichtige Rolle. Viele<br />

Städte und Gemeinden hätten die Chance erkannt, die in den<br />

erneuerbaren Energien liegt. Das betreffe einerseits den Aspekt<br />

Energieeinsparung wie auch die umweltfreundliche Produktion<br />

von Strom. „Der Ausbau der erneuerbaren Energien trägt dazu<br />

bei, dass Arbeitsplätze in der Region gehalten und geschaffen<br />

werden“, sagte Puttrich.<br />

Ostdeutschlands öffentliche Haushalte<br />

bald ein Drittel kleiner<br />

Für die Studie wurden mithilfe eines eigens hierfür entwickelten<br />

Rechenmodells Prognosen zur finanziellen Ausstattung der<br />

Kommunen entwickelt. Diesen Prognosen zufolge sinken die<br />

Gemeindesteuern in den neuen Bundesländern bis 2025 um<br />

29 Prozent, in Westdeutschland um deutlich geringere vier<br />

Prozent.<br />

Ähnlich trifft es die Haushalte der ostdeutschen Länder: In<br />

den nächsten 15 Jahren rechnen die Wissenschaftler auch<br />

hier mit einem Einbruch um 30 Prozent, was wiederum Auswirkungen<br />

auf die Ausstattung der kommunalen Finanzen hat.<br />

Erfurts Stadtverwaltung arbeitet an Konzepten, wie eine Landeshauptstadt<br />

mit diesen Entwicklungen umgehen kann. „Die<br />

Landeshauptstadt als Oberzentrum wird in den kommenden<br />

Kommunalwirtschaft 12/2010 817


Jahren noch an Bedeutung gewinnen. Während die Region<br />

schrumpft, wird Erfurt zunehmend Kern und Motor der Entwicklung<br />

in Thüringen werden und die drei kreisfreien Thüringer<br />

Städte Stützen für die umgebenden ländlichen Räume“,<br />

sagte Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD).<br />

Studie zur Kommunalwirtschaft<br />

hilft bei Zukunftsgestaltung<br />

Gemeinsam mit Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht<br />

und dem Vorstandsvorsitzenden der VNG – Verbundnetz<br />

Gas AG (VNG), Dr. Karsten Heuchert, nahm Hessens<br />

Energieministerin Lucia Puttrich die Studie „Kommunalwirtschaft<br />

2025“ des „Wissenszentrums Kommunalwirtschaft“<br />

aus den Händen des Projektteams entgegen. Der Leipziger<br />

Erdgasimporteur hat dieses Forschungsprojekt maßgeblich<br />

unterstützt. Dr. Heuchert würdigte die Arbeit der Wissenschaftler:<br />

„Die Studie „Kommunalwirtschaft 2025“ kann kommunale<br />

Unternehmen bei der künftigen unternehmerischen Ausrichtung<br />

unterstützen“, sagte der Vorstandsvorsitzende von VNG.<br />

„Durch unsere langjährigen kommunalen Partnerschaften wissen<br />

wir, wie wichtig das Engagement der Stadtwerke in und<br />

für ihre Region ist“, so Heuchert weiter. „Gemeinsam mit den<br />

Kommunen möchte VNG weiter an den Herausforderungen<br />

einer nachhaltigen Energieversorgung arbeiten“, betonte der<br />

Vorstandsvorsitzende von VNG.<br />

Bei den Teilnehmern – darunter zahlreiche Bundes- und Landtagsabgeordnete,<br />

Oberbürgermeister und Landräte – trafen<br />

die Befunde auf großes Interesse. „Solche Analysen und Prognosen<br />

sind eine unverzichtbare Grundlage für die nun anstehenden<br />

Entscheidungsprozesse“, so Karl-Ludwig Böttcher,<br />

Geschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes Brandenburg<br />

und Koordinator der ostdeutschen Spitzenverbände der<br />

Städte und Gemeinden. „In Brandenburg steht erneut eine Novellierung<br />

des Gemeindewirtschaftsrechts auf der Tagesordnung<br />

des Landtages, auch in diesem Zusammenhang könnte<br />

die neue Studie unsere Bemühungen für eine Entschlackung<br />

bürokratischer Hürden unterstützen“, so Karl-Ludwig Böttcher<br />

weiter. Die Rufe nach „Privat vor Staat“ hätten sich doch mit<br />

der Finanz- und Wirtschaftskrise als weit reichender Irrtum erwiesen,<br />

sagte Böttcher.<br />

Öffentliche Unternehmen<br />

sind relevanter deutscher Wirtschaftsakteur<br />

Firmen in öffentlicher Hand verfügen über eine enorme Wirtschaftskraft,<br />

allein der Verband kommunaler Unternehmen<br />

(VKU) vertritt 1.400 kommunalwirtschaftliche Unternehmen mit<br />

über 240.000 Beschäftigten und 92 Milliarden Euro Umsatzerlös<br />

(2008).<br />

2011: Lösungen für Herausforderungen suchen<br />

Die Entwicklung im Sektor öffentlicher Unternehmen bestimmt<br />

auch die Arbeit des „Verbundnetzes für kommunale Energie“<br />

im kommenden Jahr 2011. In den nächsten zwölf Monaten<br />

untersuchen die Wissenschaftler des „Wissenszentrums Kommunalwirtschaft“,<br />

wie sich die deutsche bzw. die ostdeutsche<br />

Kommunalwirtschaft an die demografische Entwicklung, die<br />

geringere Finanzausstattung der Kommunen und deren Folgen<br />

anpassen kann, um auch in Zukunft die wesentlichen Aufgaben<br />

der Daseinsvorsorge erfüllen zu können.<br />

Bekenntnis zum Energiestandort Essen<br />

E.ON Ruhrgas bezieht neues Gebäude am Brüsseler Platz<br />

Neubau setzt Maßstäbe bei Energieeffizienz und Klimaschutz<br />

Die E.ON Ruhrgas AG hat ihr neues Gebäude<br />

am Brüsseler Platz in Essen bezogen.<br />

Rund zweieinhalb Jahre nach der Grundsteinlegung<br />

übernahmen rund 1.800 Beschäftigte<br />

des Unternehmens ihren neuen<br />

Arbeitsplatz. Das Gebäude in unmittelbarer<br />

Nähe zur Messe Essen zeichnet sich durch<br />

eine moderne und ansprechende Architektur<br />

sowie Innovationen bei Energieeffizienz<br />

und Klimaschutz aus.<br />

„Das Warten hat sich gelohnt. Unser neues<br />

Gebäude setzt in vielerlei Hinsicht Maßstäbe.<br />

Es ist ein offenes, kommunikatives<br />

Arbeitsumfeld und ein überzeugendes Beispiel<br />

für energieeffiziente Architektur entstanden.<br />

Mit dem neuen Gebäude setzen<br />

wir einen weiteren markanten Akzent für das<br />

Essener Stadtbild“, erklärte Klaus Schäfer,<br />

Vorstandsvorsitzender der E.ON Ruhrgas<br />

AG, anlässlich des Einzugs. „Gleichzeitig<br />

legt E.ON Ruhrgas mit dem Verbleib in der<br />

Ruhrmetropole ein klares Bekenntnis zum<br />

Energiestandort Essen ab.“<br />

Seit der Gründung im Jahr 1926 ist das Unternehmen<br />

in Essen ansässig und hat sich<br />

in dieser Zeit von einem regionalen Verteilerunternehmen<br />

zu einer international tätigen<br />

Gasgesellschaft entwickelt. Schäfer: „Wir<br />

bleiben dem Standort Essen treu, weil wir<br />

hier eine ausgezeichnete Infrastruktur vorfinden<br />

und ein Großteil unserer Mitarbeiter<br />

in der Stadt und der umliegenden Region<br />

lebt.“<br />

Gut 24.000 Umzugskartons wurden im<br />

Rahmen der Umzugsarbeiten gepackt und<br />

fast 2.000 PCs transportiert. Etwa 180<br />

Umzugshelfer waren im Einsatz, um am<br />

vergangenen Wochenende einen reibungslosen<br />

Transport zu gewährleisten.<br />

Die beiden ellipsenförmigen Bürotürme des<br />

Neubaus auf dem Gelände des ehemaligen<br />

Grugastadions sind je 63 Meter hoch und<br />

haben 15 Stockwerke. In unmittelbarer<br />

Nähe schließen sich mehrere fünfgeschossige<br />

Flachbauten an. Die Gebäudekomplexe<br />

werden durch ein verglastes, Licht durchflutetes<br />

Atrium miteinander verbunden.<br />

Der Neubau setzt Maßstäbe bei Energieeffizienz<br />

und Klima schutz. Durch den Einsatz<br />

818 Kommunalwirtschaft 12/2010


verschiedener technologischer Innovationen wird der Primärenergieaufwand<br />

bei den Anlagen zur Beheizung, Kühlung und<br />

Belüftung im Vergleich zu herkömmlichen Gebäuden um rund<br />

40 Prozent reduziert. Die Büros können individuell belüftet<br />

werden. Eine Kühl- bzw. Heizdecke sorgt für das gewünschte<br />

Klima. Um die CO2-Emissionen niedrig zu halten, setzt E.ON<br />

Ruhrgas Erdgas in einer Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung ein. Ein<br />

Blockheizkraftwerk übernimmt die Hauptwärmeversorgung<br />

des Gebäudes. Eine Photovoltaikanlage auf den Dächern der<br />

Flachbauten rundet das innovative Energiekonzept ab.<br />

Drei Kindereinrichtungen in München waren nach nur acht Monaten Planungs- und Bauzeit bezugsfertig<br />

Bayerische Landeshauptstadt nutzt für neue Kitas<br />

energie- und kostensparende Holzbauweise<br />

Kompakt aber großzügig, zeitlos schlicht aber kindgerecht,<br />

umweltfreundlich und trotzdem kostengünstig – auf den ersten<br />

Blick recht widersprüchliche Vorgaben für drei neue Kindertagesstätten<br />

des Münchner Schul- und Kultusreferats, die<br />

die Architekten von der Münchener Planungsgemeinschaft<br />

Zwischenräume dennoch unter einen Hut brachten. Das Ziel<br />

des größten kommunalen Trägers für Kindertageseinrichtungen<br />

in Deutschland bestand darin, Typenbauten entwickeln<br />

zu lassen, die dank Standardisierung und eines hohen<br />

Vorfertigungsgrads nach nur kurzer Bauzeit und zu möglichst<br />

geringen Kosten bezugsfertig sind. Lurildo Meneses Silva,<br />

Architekt bei der Planungsgemeinschaft Zwischenräume,<br />

und Christine Machacek, Geschäftsführerin des Holzbauunternehmens<br />

Säbu aus Biessenhofen, realisierten daraufhin<br />

Gebäude in Systembauweise, die innerhalb von nur acht<br />

Monaten errichtet waren und deren Baukosten deutlich unter<br />

denen von herkömmlichen Kindertagesstätten lagen. Zudem<br />

sorgen die speziellen Baumaterialien für einen geringen Primärenergiebedarf.<br />

„Trotz der geforderten Standardisierung sind die drei Kindergärten<br />

nicht identisch. Jede Einrichtung wurde nach einem<br />

eigenen Raumprogramm gestaltet“, erklärt der Architekt Meneses,<br />

dessen Entwurf vom Stadtrat prämiert und umgesetzt<br />

wurde. Die größte Herausforderung bestand darin, die richtige<br />

Balance zu finden zwischen den einheitlichen Maßgaben<br />

für die Gebäude und den jeweils spezifischen Gegebenheiten<br />

der verschiedenen Standorte, wie etwa den Bebauungsplänen.<br />

„Wir mussten also bei der Planung so flexibel sein, dass<br />

alle diese unterschiedlichen Anforderungen erfüllt werden<br />

konnten“, so Meneses.<br />

Holz als Baumaterial ist wärmedämmend<br />

und energiesparend<br />

Als Basisstruktur der drei Gebäude wählten die Planer daher<br />

eine schlichte zweigeschossige „Box“. Den Zugang bildet<br />

ein überdachter Eingang, zum Garten gelangt man entweder<br />

über eine Terrasse oder von der oberen Etage aus über eine<br />

Außentreppe. „Der Grundtypus ist so angelegt, dass man ihn<br />

an die unterschiedlichen städtebaulichen Voraussetzungen<br />

anpassen kann“, erklärt Meneses das Prinzip. „Gleichzeitig<br />

kam es darauf an, dass die Baustoffe und die Verarbeitung<br />

sowohl qualitativ hochwertig als auch umweltschonend und<br />

emissionsarm sind und eine lange Lebensdauer garantieren“,<br />

so der Architekt.<br />

Die Architekten entschieden sich für einen Holzsystembau.<br />

Um eine rationelle Projektabwicklungen zu garantieren, war<br />

es für sie besonders wichtig, die Planungen genau mit der<br />

ausführenden Firma abzustimmen. „Als nachhaltiger und natürlicher<br />

Baustoff ist Holz besonders wärmedämmend und<br />

kann dazu beitragen, in Gebäuden erheblich Energie einzusparen“,<br />

so Machacek von Säbu Holzbau aus Biessenhofen.<br />

Die Geschäftsführerin des im Kindergartenbau erfahrenen<br />

Unternehmens war für die Umsetzung der Architektenpläne<br />

und die Konstruktion verantwortlich. Die Außenwände wurden<br />

mit einer zwischenliegenden Wärmedämmung ausgestattet,<br />

die Fassade ist eine Kombination aus Faserzementplatten<br />

mit Hinterlüftung und Holzmehrschichtplatten. Die<br />

Gebäudehülle aus Holz trägt, neben der modernen Anlagentechnik,<br />

erheblich dazu bei, dass das Anforderungsniveau<br />

der EnEV in Bezug auf den Primärenergieverbrauch und den<br />

zulässigen spezifischen Transmissionswärmeverlusts noch<br />

unterschritten wird.<br />

Die Montage der Kindertagesstätten<br />

dauerte jeweils nur zwei Wochen<br />

Die Wände und Decken<br />

wurden weitgehend in der<br />

Säbu-Werkstatt in Biessenhofen<br />

vorgefertigt. „Dadurch<br />

konnten wir die vorgeschriebene<br />

kurze Bauzeit einhalten“,<br />

berichtet Meneses. Da<br />

alle drei Gebäude aus den<br />

gleichen architektonischen<br />

Elementen zusammengesetzt<br />

sind, dauerten die jeweiligen<br />

Vorfertigungen im<br />

Werk lediglich fünf Wochen,<br />

die Montagezeiten der<br />

Rohbauten je zwei Wochen.<br />

Auf diese Weise konnten<br />

die Bauten nicht nur besonders<br />

schnell, sondern<br />

im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Kindertagesstätten<br />

auch sehr günstig realisiert<br />

werden.<br />

Da es sich um einen Holzbau<br />

handelt, stellte die<br />

Stadt München zudem<br />

hohe Anforderungen an<br />

ein gesundes Raumklima.<br />

Das Baureferat achtete besonders<br />

darauf, dass die<br />

vorgegebenen Grenzen für<br />

Schadstoffe eingehalten<br />

werden und führte kurz vor<br />

dem Einzug in jedem Gebäude<br />

Raummessungen<br />

Kommunalwirtschaft 12/2010 819


durch. „Um ein gesundes Wohnklima und eine gute Luftqualität<br />

im Innenraum zu erreichen, setzten wir unseren<br />

Schwerpunkt auf besonders umweltschonende und emissionsarme<br />

Materialien“, sagt Machacek. „Auch die strengen<br />

Brandschutzbestimmungen konnten wir auf diese Weise einhalten.“<br />

Sämtliche Materialien des Holzbauunternehmens,<br />

deren Verarbeitung sowie die Montage werden von der<br />

Technischen Universität München auf ihre Qualität geprüft<br />

und durch das RAL-Gütezeichen zertifiziert. Darüber hinaus<br />

bietet Holz noch einen weiteren ökologischen Vorteil: „Es ist<br />

aufgrund seiner exzellenten CO2- Bilanz einer der umweltfreundlichsten<br />

Baustoffe überhaupt“, so Machacek.<br />

Energiepreisentwicklung für Deutschland im Oktober 2010<br />

Kennzahlen / Indikatoren 7. Sep. 2010 5. Okt 2010 Veränderung in %<br />

EUR/US$ 1,2884 1,3708 6,40% �<br />

Strom - Cal-11 base - pro MWh* 50,67 0 50,08 0 -1,34% �<br />

Brent / Crude Oil $76,50 $84,60 10,59% �<br />

HEL - Rheinschiene 55,21 0 56,84 0 2,95% �<br />

GPL Gas Cal-11 20,56 0 20,53 0 -0,15% �<br />

Der NUS Preistrend –<br />

Newsletter bewertet die Entwicklung<br />

verschiedener Indizes der vergangenen 4 Wochen<br />

• Die Preise am Deutschen Strommarkt zeigten sich auch in<br />

den vergangenen 4 Wochen volatil – es gab zwar keinen klaren<br />

Preistrend, aber zumindest den „Ansatz“ für steigende<br />

Preise, der sich jedoch nicht durchsetzen konnte. Erneut<br />

haben wohl „energiefremde“ Gründe, z. B. die Hoffung auf<br />

deutlich steigende Erdgaspreise ab 01.10., aber auch s.g.<br />

* Durchschnittswert eines Monats<br />

charttechnische Gründe, eher als real energiewirtschaftliche,<br />

für diese Volatilität gesorgt. Im Moment richtet sich<br />

der Fokus der weiteren Preisentwicklung auf das Ende der<br />

Kaufperiode der Jahresprodukte für 2011. Wie fast immer<br />

am Ende eines Kalenderjahres rückt das s.g. Front-Year<br />

ganz besonders in den Fokus. Je nachdem wie sich die Entwicklung<br />

dieses Preises bis zum Ende der Handelsperiode<br />

(um den 20.12.2010) darstellt, hat dies auch Einfluss auf<br />

die Preise der folgenden Jahre, also 2012 und 2013. In den<br />

letzten Jahren gab es verschiedene Szenarien. Teilweise<br />

820 Kommunalwirtschaft 12/2010


fielen die Preise für das Front-Year nochmals deutlich oder<br />

sie zogen nochmals kräftig an. Es bleibt also spannend<br />

• Die Preise am Erdgasmarkt zeigten sich Volatil, aber immer<br />

noch auf niedrigem Niveau. Auch mit der beginnenden<br />

Heizperiode im Blick, konnte der Markt nicht mit der von<br />

Sparkassen-Tourismusbarometer Deutschland 2010:<br />

Deutschlandtourismus erholt sich von der Krise<br />

Berlin mit Übernachtungszuwachs von 11,7 Prozent<br />

Die deutsche Tourismuswirtschaft hat sich von der weltweiten<br />

Wirtschafts- und Finanzkrise deutlich schneller erholt als viele<br />

andere Länder. Allein in den Monaten Januar bis September<br />

2010 hat Deutschland die Zahl der Übernachtungen um<br />

3 % gesteigert und zählt damit zu den wachstumsstärksten<br />

europäischen Staaten. Gründe dafür sind die große Angebotsvielfalt<br />

und der hohe Anteil der Übernachtungen aus dem<br />

Inland mit 85 %. „Kein anderes Reiseland ist bei der eigenen<br />

Bevölkerung so beliebt wie Deutschland“, so Werner Netzel,<br />

Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen-<br />

und Giroverbandes. Besonders positiv für Deutschland<br />

ist deshalb der deutliche Anstieg der Übernachtungen<br />

aus dem Ausland (+11 %). Mit 370 Millionen Übernachtungen<br />

in 2009 ist Deutschland im zweiten Jahr in Folge die Nummer<br />

eins in Europa vor den klassischen Urlaubsländern Italien und<br />

Spanien.<br />

Mit einem Übernachtungszuwachs von 11,7 Prozent (Januar<br />

bis September 2010) ist Berlin der Wachstumsmotor unter<br />

den deutschen Großstädten. Nach dem Europäischen Tourismus-Destinationsindex<br />

(DESTIX) zählt Berlin sogar zu den<br />

vier wettbewerbsfähigsten Tourismusregionen Europas.<br />

der einen Seite erhofften und von der anderen befürchteten<br />

Preisrallye „beginnen“. Das milde Herbstwetter hat hier<br />

wohl auch seinen Anteil gehabt. Es ist aber nicht davon<br />

auszugehen, dass dieses Wetter bis zum April 2011 bestand<br />

haben wird.<br />

Unter Deutschlands Zielgebieten stehen die Seenregionen,<br />

die deutschen Küsten und vor allem die Städte bei den Gästen<br />

hoch im Kurs. Die Alpen und die Mittelgebirgsregionen<br />

verzeichnen im Vergleich der letzten fünf Jahre jedoch leichte<br />

Verluste.<br />

Für das deutsche Gastgewerbe zeichnet sich ein Ende der<br />

Talfahrt ab. Noch im vergangenen Jahr musste das Gastgewerbe<br />

herbe Umsatzeinbußen von 8,1 Prozent im Vergleich<br />

zum Vorjahr verkraften. Die Umsatzentwicklung von Januar<br />

bis September 2010 zeigt sich mit -1,0 % deutlich weniger<br />

rückläufig. Zurückzuführen ist dies auf die wieder steigende<br />

Konsumfreude der Bevölkerung. Allerdings achten die Gäste<br />

seit der Krise stärker auf das Preis-Leistungsverhältnis.<br />

Mit einem Marktanteil von knapp 50 % - das entspricht einem<br />

Kreditbestand von 10,8 Mrd. Euro – sind Sparkassen und<br />

Landesbanken der Finanzierungspartner Nr. 1 des Gastgewerbes.<br />

Sie unterstützen die Tourismusbetriebe vor Ort und<br />

sind wichtiger Beratungs- und Finanzierungspartner.<br />

Weitere Informationen unter: www.dsgv.de.<br />

Dresden: Neue Energie für Senioren –<br />

Seniorenwohnanlage an der Garnisonkirche heizt mit Erde und Sonne<br />

Die Dresdner kennen die Garnisonkirche St. Martin in der<br />

Albertstadt. Sie wurde am Ende des 19. Jahrhunderts als<br />

evangelische und katholische Simultankirche des damaligen<br />

Kasernenkomplexes errichtet. Heute wird nur noch der katholische<br />

Teil sakral genutzt. Im ehemals evangelischen Bereich<br />

haben sich mehrere Firmen niedergelassen. Darunter<br />

auch die Wohnen und Leben im Alter an der St. Martin Kirche<br />

GmbH.<br />

Der Name ist Programm. Vor drei Jahren errichtete das Unternehmen,<br />

sozusagen im Schatten des Kirchturms, eine aus<br />

zwei Gebäuden bestehende Seniorenwohnanlage. Diese soll<br />

nicht mehr an die bestehende fossile Fernwärmeversorgung<br />

angeschlossen sein. Stattdessen entschied man sich für ein<br />

Energiekonzept auf der Basis erdgekoppelter Wärmepumpen<br />

und einer solarthermischen Anlage. Die beiden Gebäude haben<br />

einen jährlichen Wärmebedarf von 332.100 kWh. Davon<br />

sollen 299.000 kWh geothermisch gedeckt werden, den Rest<br />

die Sonnenkollektoren beisteuern. Die Plausibilitätsprüfung<br />

des Konzepts, die fachtechnische Begleitung und Bauüberwachung<br />

des die Erdwärmenutzung betreffenden Teils des<br />

Vorhabens lag in den Händen des Leipziger Büros der CDM<br />

Consult GmbH.<br />

Seniorenwohnanlage Gesamtüberblick<br />

(C) CDM Consult GmbH<br />

Soll bei größeren Bauvorhaben, wie dem an der Garnisonskirche,<br />

Erdwärme zum Heizen eingesetzt werden, müssen viele<br />

Erdwärmesonden installiert werden, die die Energie aus dem<br />

Boden einsammeln. Wie viele genau und in welchem Ab-<br />

Kommunalwirtschaft 12/2010 821


stand zueinander, das lässt sich nur mit Hilfe eines TRT-Tests<br />

feststellen. Dieser ermöglicht es, die Wärmeleitfähigkeit des<br />

Erdreichs in der Umgebung der Bohrung präzise zu erfassen.<br />

Daraus lassen sich dann in einem weiteren Schritt Anzahl,<br />

Tiefe und Lage der weiteren Bohrungen im Erdwärmesondenfeld<br />

beplanen. Auf der Wiese zwischen Kirche und Seniorenwohnanlage<br />

wurde eine erste 150 m tiefe Bohrung abgeteuft<br />

und in dieser der TRT-Test durchgeführt. Solche Tests sind<br />

seit mehr als 10 Jahren verfügbar und längst unverzichtbarer<br />

Standard geworden. Für die Auswertung der Messergebnisse<br />

setzten die Fachleute von CDM den Earth-Energy-Designer<br />

(EED) ein, ein Softwaretool, das sich in Europa für die Erledigung<br />

solcher Aufgaben durchgesetzt hat.<br />

Auf Grund der geologischen Voruntersuchungen waren ursprünglich<br />

20 Bohrungen vorgesehen. Das Testergebnis legte<br />

Initiative startet im Herbst<br />

ZVEH und Lightcycle setzen gemeinsam Lichtzeichen<br />

Lightcycle-Geschäftsführer Christian Ludwig und ZVEH-<br />

Hauptgeschäftsführer Ingolf Jakobi präsentieren erstes Werbemittel-Paket<br />

zur fachgerechten Sammlung ausgedienter<br />

Gasentladungslampen.<br />

Pünktlich zur dunklen Jahreszeit starten der Zentralverband<br />

der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke<br />

(ZVEH), Frankfurt/Main, und die Lightcycle Retourlogistik<br />

und Service GmbH, München, die gemeinsame Initiative<br />

„Setze Lichtzeichen!“. Sie spricht gezielt die Unternehmen<br />

der E-Handwerke an und informiert über die wirtschaftlich<br />

sinnvolle Nutzung und ebenso umweltgerechte Entsorgung<br />

von Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren.<br />

Elektrohandwerke – Energiesparhandwerke<br />

Das Engagement der Partner Lightcycle und ZVEH in Punkto<br />

Umweltschutz ist vielfältig. Beide sind Träger mehrerer Initiativen<br />

des Bundesumweltministeriums. Energieeinsparung<br />

und Energieeffizienz stehen im Mittelpunkt vieler umweltpolitischer<br />

Maßnahmen. Energieberatung ist dabei unverzichtbar:<br />

Die E-Handwerke stehen als die Energieprofis dem Kunden<br />

am nächsten und beraten ihn beim Einsatz moderner, energieeffizienter<br />

Lampen für die richtige Leuchte, im privaten<br />

und im gewerblichen Bereich. Der Austausch alter Lampen<br />

ist dabei ebenso Thema. Damit der Umweltnutzen von Gasentladungslampen<br />

voll zum Tragen kommt, gehören diese<br />

fachgerecht entsorgt.<br />

Die Infrastruktur für eine bundesweit gut funktionierende, flächendeckende<br />

Altlampen-Rücknahme bietet zwei Wege an:<br />

über die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsstellen, die von<br />

Kommunen und Landkreisen betrieben werden, sowie über<br />

das privatwirtschaftlich organisierte Sammelstellensystem<br />

von Lightcycle. Bei Großmengen-Sammelstellen des Lightcycle-<br />

Systems können Lampen gewerblicher Herkunft in unbegrenzter<br />

Menge kostenfrei abgeliefert werden. Voraussetzung<br />

ist lediglich die ordnungsgemäße Befüllung der Behältnisse.<br />

Der ZVEH weist die elektro- und informationstechnischen<br />

Handwerksunternehmen auf die Rücknahmemöglichkeiten<br />

durch Lightcycle hin. Alle Informationen zur gemeinsamen<br />

Initiative „Setze Lichtzeichen!“ finden Fachbetriebe unter:<br />

www.profi.lichtzeichen.de.<br />

jedoch nahe, die Anzahl um zwei weitere zu erhöhen. Alle 22<br />

Löcher zusammengerechnet ergeben eine Länge von 3,3 km.<br />

Auf der Wiese ist von ihnen später nichts mehr zu sehen. Sie<br />

sind unterirdisch mit den Gebäuden verbunden und dienen<br />

als Wärmequelle für zwei Wärmepumpen mit einer Leistung<br />

von 68,5 kW bzw. 58,8 kW.<br />

Die Bohrarbeiten wurden von neugierigen und interessierten<br />

Zuschauern verfolgt. Denn für die meisten der kleinen Besucher<br />

des benachbarten Kindergartens wurde das ganze Drum<br />

und Dran zu einem spannenden Erlebnis. Das Vorhaben wird<br />

über die Sächsische Aufbaubank finanziert. Die Mieter der<br />

Seniorenwohnanlage können sich auf niedrige Heizkosten<br />

ab der kommenden Wintersaison freuen. Sie wohnen nun in<br />

einem Gebäude, das umweltfreundlich, klima- und ressourcenschonend<br />

für angenehme Wärme sorgt.<br />

Die Unternehmen der E-Handwerke, die selbst als Sammelstelle<br />

aktiv werden möchten, können dort auch das Werbemittelpaket<br />

inklusive der Sammelbox bestellen. Hierzu gehören<br />

neben einer Sammelbox ein Gesprächsleitfaden für die<br />

Beratung beim Lampenkauf, 100 Informationsflyer für die<br />

Kunden und einige praktische Werbemittel, mit denen Fachbetriebe<br />

im Ladengeschäft auf ihren Service aufmerksam<br />

machen können.<br />

„Sauberes Licht, sauber recycelt.” ist eine Initiative führender<br />

Lampenhersteller und Lightcycle, die sich dafür einsetzt,<br />

das Wissen um die richtige Entsorgung von LED- und Energiesparlampen<br />

fortlaufend zu verbessern und die Anzahl der<br />

Sammelstellen zu erhöhen.<br />

Weitere Informationen unter: www.zveh.de.<br />

822 Kommunalwirtschaft 12/2010


Inkassoverband fordert besseres Forderungsmanagement der Kommunen<br />

In der aktuellen Debatte über die Finanzlage der Kommunen<br />

fordert der Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen<br />

e.V. (BDIU), Berlin, die Städte und Gemeinden dazu auf, ihr<br />

Forderungsmanagement zu professionalisieren. Dadurch<br />

ließen sich deutliche Mehreinnahmen erzielen. „Bevor jetzt<br />

– mitten im Aufschwung – über Steuer- und Abgabenerhöhungen<br />

für die Bürgerinnen und Bürger diskutiert wird, sollten<br />

die Kommunen ihre bestehenden Einnahmepotenziale ausschöpfen“,<br />

sagt Wolfgang Spitz, Präsident des BDIU.<br />

Hintergrund sind die hohen Außenstände der Kommunen.<br />

Diese liegen bei aktuell über 13 Milliarden Euro. Dabei handelt<br />

es sich zum überwiegenden Teil um niedergeschlagene Forderun-gen,<br />

die jedoch in vielen Fällen weiterhin realisierbar<br />

sind. Als Beispiel nennt Spitz Unterhaltsvorschusszahlungen<br />

an Mütter, deren Kindsväter ihren Zahlungsverpflichtungen<br />

nicht nachkommen. Hier gehen Städte und Gemeinden in<br />

Vorleistung. Die ausstehenden Beträge fordern sie bei den<br />

säumigen Vätern wieder ein. Viele dieser Forderungen bleiben<br />

derzeit allerdings unbearbeitet.<br />

„Die Kommunen sollten ihr Forderungsmanagement effizienter<br />

gestalten, gegebenenfalls mit Unterstützung externer<br />

Dienstleister“, fordert Spitz. Es gebe zahlreiche gute Beispiele<br />

von Kommunen, die durch ein effektiveres Forderungsmanagement<br />

ihre Einnahmen verbessert hätten, etwa<br />

die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden. Dabei könnten<br />

auch private Inkassounternehmen die kommunalen Kämmerer<br />

wirkungsvoll unterstützen, zum Beispiel bei der Adressermittlung,<br />

bei der technischen Abwicklung wie dem Rechnungsversand<br />

oder der Kontrolle von Geldeingängen, bei der<br />

Langzeitüberwachung offener Rechnungen und der Bewertung<br />

von Forderungsbeständen. „Rechtlich ist das möglich,<br />

da Inkassounternehmen hier im Wege der Verwaltungshilfe<br />

für die Städte und Gemeinden tätig werden können“, erläutert<br />

Spitz. „Wir brauchen mehr Mut, bestehende Möglichkeiten<br />

richtig zu nutzen. Das ist die beste Unterstützung für den<br />

kräftigen Aufschwung und hilft den Kommunen, ihre wichtigen<br />

Aufgaben für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort auch<br />

weiterhin zu erfüllen.“<br />

Weitere Informationen unter: www.inkasso.de.<br />

Lückenhafte Beleuchtungsdaten führen in vielen Kommunen<br />

zu Geldverschwendung und Sicherheitsrisiken<br />

Barcodes ersetzen fehleranfällige Schreibarbeit:<br />

Mobile Informationsverwaltung hält in Frankfurt am Main Daten von 70.000 Lichtpunkten tagesaktuell<br />

Auf zehn Einwohner kommt in der Bankenmetropole Frankfurt<br />

am Main eine Straßenlaterne. Mehrere tausend Störungen<br />

werden jährlich gemeldet, bis zu 20.000 Leuchtmittel<br />

müssen im Jahresverlauf ausgetauscht werden. Für die SRM<br />

StraßenBeleuchtung Rhein-Main GmbH, die das Frankfurter<br />

Lichtermeer verwaltet, ein enormer Organisations- und Datenaufwand:<br />

Im Rahmen der Sicherheitsverantwortung für die<br />

Anlagen muss jede Prüfung und jeder Handgriff dokumentiert<br />

werden. Um dieser Sorgfaltspflicht gerecht zu werden<br />

und gleichzeitig effizient arbeiten zu können, setzt das Unternehmen<br />

inzwischen auf moderne Technik. Handliche Pocket-<br />

PCs, die mit Barcode-Scanner, GPS und der Software lux-<br />

Data.mobile ausgestattet sind, geben den Monteuren vor Ort<br />

alle Informationen zu einem Lichtpunkt und erfassen direkt<br />

jeden Arbeitsschritt – ganz ohne umständliche Schreibarbeit.<br />

Karteikarten, selbstgebaute Excel-Tabellen oder das gesammelte<br />

Wissen im Kopf des zuständigen Mitarbeiters:<br />

Zuverlässige und vor allem aktuelle Informationen zur lokalen<br />

Straßenbeleuchtung sind in vielen Kommunen kaum vorhanden.<br />

Daten über die verwendeten Leuchtentypen, den<br />

Stromverbrauch oder die Wechselzyklen werden oft nur als<br />

Randthema in der Gemeinde- und Stadtverwaltung wahrgenommen.<br />

Dabei stellen sie die Grundlage für zeit- und kos-<br />

teneffektive Arbeitspläne und Einkäufe dar, ermöglichen ein<br />

schnelles Störungsmanagement und haben im Schadensfall<br />

sogar gerichtliche Relevanz. Die Frankfurter SRM nutzt daher<br />

schon seit 2005 die auf Straßenbeleuchtung spezialisierte<br />

Software luxData der sixData GmbH, um den Überblick über<br />

die 70.000 Lichtpunkte in der Großstadt zu behalten.<br />

„Das Programm erfasst alle Informationen, die vor dem Hintergrund<br />

unserer Anlagenverantwortung wichtig sind“, erklärt<br />

Diplom-Ingenieur Thomas Erfert von der SRM. Dazu zählt der<br />

Leuchtentyp ebenso wie das Tragsystem, die Schaltzeiten oder<br />

die durchgeführten Instandhaltungsmaßnahmen. „Gleichzeitig<br />

können wir mit diesen Daten arbeiten, Statistiken erstellen und<br />

Strategien entwickeln – etwa welche Lichtpunkte vom anstehenden<br />

Leuchtmittelverbot betroffen wären und wann wir diese<br />

am besten austauschen können.“ Auch der Verbrauch der<br />

verschiedenen Leuchten lässt sich kontrollieren, wodurch beispielsweise<br />

Stromfresser aufgedeckt werden. Eine Verbindung<br />

zu SAP ermöglicht es, den Materialstamm beider Systeme abzugleichen.<br />

Über Schnittstellen zu Geo-Informationssystemen<br />

(GIS) lassen sich die Leuchten in Beziehung zu den Schaltanlagen<br />

direkt verorten und räumlich darstellen, was unter anderem<br />

Störungsschwerpunkte entlarvt und die Routenplanung<br />

der Außendienstmitarbeiter vereinfacht.<br />

Rund 50.000 Vorgänge muss die SRM jährlich dokumentieren.<br />

Der Vertrag mit der Stadt Frankfurt am Main enthält sehr<br />

detaillierte Anforderungen betreffend dieser Dokumentation:<br />

Darin geht es nicht nur um Quartalsberichte und Monatsdaten,<br />

sondern auch darum, die Informationen tagesaktuell<br />

zur Verfügung zu stellen. „In der Praxis sah das früher so aus,<br />

dass die Monteure morgens ein Papier mit Arbeitsaufträgen<br />

bekamen, rausfuhren und manchmal erst die richtige Laterne<br />

suchen durften. Dann schrieb der Monteur die durchgeführten<br />

Tätigkeiten auf, im Winter teilweise in Handschuhen<br />

wegen der Kälte“, so Erfert. „Diese Zettel haben die Meister<br />

in der Firma erst entziffern und auf ihre Plausibilität prüfen<br />

müssen, bevor die Daten ins System eingetragen werden<br />

konnten.“ 2008 kam daher die Frage auf, wie sich die Software<br />

sinnvoll erweitern ließe, um Aufwand und Zeit zu sparen<br />

und gleichzeitig Fehler zu vermeiden. SRM stattete daraufhin<br />

acht Steigerfahrzeuge sowie mehrere Montagewagen mit Pocket-PCs<br />

und einer speziellen mobilen Version des luxData-<br />

Programms aus.<br />

Kommunalwirtschaft 12/2010 823


Barcodes bilden jeden Lichtpunkt<br />

und jeden Arbeitsgang ab<br />

Den Kern dieser Lösung bildet ein Barcode-System. „Jeder<br />

Lichtpunkt ist mit einen Strichcode versehen“, erläutert Armin<br />

Mühlberger, Geschäftsführer von sixData und einer der<br />

Entwickler der Straßenbeleuchtungssoftware. „Gleichzeitig<br />

gibt es einen Tätigkeitskatalog, der jedem Arbeitsvorgang<br />

ebenfalls eine solche Codierung zuordnet.“ Die insgesamt<br />

15 Pocket-PCs, die bei der SRM im Einsatz sind, verfügen<br />

über einen Laser-Scanner, so dass der Monteur vor Ort nur<br />

noch die Leuchte und die vorgenommenen Arbeiten einscannen<br />

muss und damit alles gespeichert hat. Aufschreiben von<br />

Hand wird dadurch überflüssig – egal, ob bei Standardaufgaben<br />

wie Leuchtgruppenwechseln oder im Störungsmanagement.<br />

„Man muss nicht mal mehr Tasten drücken, was mit<br />

Handschuhen auch eher schwer fiele“, so Mühlberger.<br />

Die Daten werden dann an das Hauptsystem übermittelt. Ein<br />

Sachbearbeiter des Unternehmens prüft die Informationen<br />

nur noch einmal, bevor sie übernommen werden. Prognosen<br />

und Bestellpläne, etwa für die nächste planmäßige Wartung,<br />

werden dabei sofort aktualisiert. „Damit sind wir einer<br />

der ersten Anbieter, die bereits zum Zehnten des Monats die<br />

gesamte Dokumentation des Vormonats vorlegen können“,<br />

führt Erfert aus. Um gegen die teilweise harten Bedingungen<br />

im Arbeitsalltag bestehen zu können, sind die handlichen<br />

Computer gegen Spritzwasser geschützt und bruchsicher bis<br />

1,5 Meter. Das eingebaute GPS erleichtert die Arbeit zusätzlich.<br />

So kann der Monteur beispielsweise bei einer Störungsmeldung<br />

prüfen, ob er an der richtigen Position steht. „Diese<br />

Funktion ist auch für externe Firmen sehr interessant, denen<br />

wir die Geräte zur Verfügung stellen. Für den TÜV, der die<br />

Standfestigkeitsprüfung unserer Masten übernimmt, sind die<br />

genaueren Angaben beispielsweise eine große Hilfe.“<br />

Mobiles System spart 300 Arbeitstage im Jahr<br />

Für den Straßenbeleuchtungsdienstleister selbst bedeutet<br />

die mobile Datenerfassung einen deutlichen Zeitgewinn und<br />

ein effizienteres Arbeiten, wie der Diplom-Ingenieur berichtet:<br />

„Wenn wir, vorsichtig geschätzt, mit diesem System pro Störung<br />

drei Minuten sparen, sind das im Jahr rund 300 Arbeitstage.“<br />

Die Einführungskosten von luxData.mobile hätten sich<br />

damit inzwischen amortisiert. Zudem könne die SRM Buchungen<br />

und Bestellungen jetzt früher durchführen, schneller<br />

reagieren und damit letztlich ihre Verantwortung besser<br />

wahrnehmen: „Paragraph 823 des BGB verpflichtet auch die<br />

Betreiber von Straßenbeleuchtung – seien es Kommunen,<br />

Energieversorger oder Dienstleister – dazu, für die Sicherheit<br />

der Bürger und ihres Eigentums zu sorgen. Das Risiko, dass<br />

wegen einer defekten Leuchte jemand zu Schaden kommt,<br />

dürfen wir nicht eingehen.“<br />

Weitere Informationen unter: www.srm-rheinmain.de<br />

und www.sixdata.de.<br />

Studie: Öffentliche Verwaltungen haben Nachholbedarf im Kundenservice<br />

Nur 28 Prozent der öffentlichen Verwaltungen in Deutschland<br />

halten guten Kundenservice für wichtig. Zum Vergleich:<br />

Bei anderen Branchen sind es im Durchschnitt 70 Prozent.<br />

Bürger und Unternehmen erwarten aber hohe Servicequalität<br />

nicht mehr nur von Versicherungen, Banken oder Telefonanbietern.<br />

Als Steuer- und Gebührenzahler stellen sie ähnlich<br />

hohe Anforderungen auch an den Behördenkontakt. Doch<br />

bisher richtet nur jede zweite öffentliche Verwaltung ihre Leistungen<br />

an den Anforderungen der Kunden aus. Das hat die<br />

Studie „Potenzialanalyse Servicequalität“ von Steria Mummert<br />

Consulting und dem IMWF Institut für Management- und<br />

Wirtschaftsforschung ergeben.<br />

„Öffentliche Verwaltungen hinken anderen Branchen bei der<br />

Servicequalität deshalb hinterher, weil Kundenorientierung<br />

nicht Kern der eigentlichen Aufgabe ist. Öffentliche Verwaltung<br />

dient vor allem dem Gesetzeszweck, der sich nicht<br />

immer mit dem Kundeninteresse vereinbaren lässt“, erklärt<br />

Peter Krolle, Public-Experte bei Steria Mummert Consulting.<br />

„Eine Orientierung am Kundenwunsch kann für die Behörden<br />

daher sogar kontraproduktiv sein. Man denke nur an die<br />

Adressaten belastender Verwaltungsakte, die sicher auch<br />

Kunden der Verwaltung sind. Aber immer da, wo Kundenbedürfnisse<br />

das Verwaltungsziel nicht behindern, bestehen für<br />

die Behörden Möglichkeiten, ihre Leistungen anzupassen.“<br />

Ein erster wichtiger Schritt ist daher, bei der Gestaltung von<br />

Prozessen und der Organisation von Ansprechstellen die Perspektive<br />

des Kunden einzunehmen und - wenn möglich - zu<br />

berücksichtigen.<br />

Darüber hinaus sollten öffentliche Verwaltungen ihre eigenen<br />

Leistungen einer intensiveren Überprüfung unterziehen.<br />

Bisher führen nur vier von zehn Behörden in regelmäßigen<br />

Abständen Qualitätskontrollen durch. „Häufig ist den Verwal-<br />

tungen deshalb gar nicht klar, dass und vor allem wo genau<br />

es Verbesserungspotenziale gibt“, so Krolle.<br />

Möglichkeiten zur Serviceoptimierung bieten sich der Verwaltungslandschaft<br />

außerdem bei der Personalführung. Nur jede<br />

zweite Behörde ist der Meinung, dass sämtliche Mitarbeiter<br />

von der hohen Bedeutung der Servicequalität überzeugt sind.<br />

Die fehlende Akzeptanz basiert dabei häufig auf Unkenntnis:<br />

Meist wissen die Behördenmitarbeiter nicht, welche konkreten<br />

Serviceziele in ihrem Hause verfolgt werden. Es hapert<br />

in vielen Verwaltungen also an der Kommunikation der<br />

eigenen Servicestrategie. Abhilfe schaffen in solchen Fällen<br />

Trainings und Schulungen. Aber auch Mitarbeiter durch Anreizsysteme<br />

zu besseren Leistungen zu motivieren, trägt zu<br />

mehr Servicequalität bei. Positiv hervorzuheben ist, dass die<br />

Behörden in den letzten Jahren intensiv daran gearbeitet haben,<br />

den Kunden ihre Dienste auch online bereitzustellen. Sie<br />

investierten viel Aufwand in E-Government-Leistungen, sodass<br />

bestimmte Behördengänge mittlerweile komplett online<br />

möglich sind. „Auf diesen Erfolgen sollten die öffentlichen<br />

Verwaltungen jetzt aufbauen. In den nächsten Jahren kommt<br />

es darauf an, den Kunden noch stärker in den Fokus zu rücken<br />

und so dem Idealbild eines kundenorientierten Dienstleisters<br />

näherzukommen“, sagt Peter Krolle.<br />

Hintergrundinformationen<br />

Die Potenzialanalyse Servicequalität ist das Ergebnis einer<br />

Onlinebefragung, die im Auftrag von Steria Mummert Consulting<br />

in Kooperation mit dem IMWF Institut für Management-<br />

und Wirtschaftsforschung durchgeführt wurde. Im Juli 2010<br />

wurden 359 Fach- und Führungskräfte aus großen und mittelständischen<br />

Unternehmen zum Thema „Servicequalität“<br />

befragt.<br />

824 Kommunalwirtschaft 12/2010


Zahlen – Daten – Fakten 2010<br />

Aus Wirtschaft und Verwaltung<br />

„Zahlen, Daten, Fakten“ aus der Recycling- und Entsorgungsbranche<br />

hat der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung<br />

e.V. zusammengetragen und als Broschüre herausgegeben.<br />

Wer sich einen guten Überblick über alle relevanten Stoffströme<br />

verschaffen will und einen schnellen Zugriff auf interessante<br />

allgemeine Daten, wie Größenstruktur der Unterneh-<br />

Sicherheit auf dem Dach<br />

men, Umsatzanteile oder Beschäftigungszahlen benötigt, für<br />

den ist diese neue bvse-Broschüre, die insgesamt 116 Seiten<br />

umfasst eine gute Informationsquelle. Die Broschüre kann<br />

für 6 € erworben werden. Bei größeren Bestellmengen wird<br />

ein Preisnachlass gewährt. bvse-Mitglieder können die Broschüre<br />

preisgünstiger beziehen. Kontakt: bvse-recyconsult<br />

GmbH, Frau Lorenz, Tel.: 0228/98849-0, Fax: 0228/98849-<br />

99, E-Mail: info@bvse.de<br />

Moderne elektrische Heizungssysteme schützen Mensch und Gebäude vor herab fallendem Eis und Schnee<br />

Der vergangene Winter hat es gezeigt: Die Gefahr kommt häufig<br />

von oben. Denn während der Tauwetterperiode lösen sich<br />

die Eiszapfen, die sich in den Frostperioden an Dachrändern<br />

und Regenrinnen gebildet haben – urplötzlich werden sie zu<br />

gefährlichen „Geschossen“ und richten bisweilen beträchtlichen<br />

Schaden an. Oder die Dachrinne ist mit den schmelzenden<br />

Schneemassen überlastet und kann – im schlimmsten<br />

Falle – brechen. Auch Rohrleitungen im und ums Haus setzt<br />

der Frost zu: Allein im letzten Winter mussten nach Angaben<br />

des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft<br />

(GDV) die Wohngebäudeversicherer rund 250 Millionen Euro<br />

aufbringen, um Hausbesitzern Schäden durch zugefrorene<br />

Wasserleitungen zu ersetzen. Jetzt, in den wärmeren Monaten<br />

des Jahres, ist die richtige Zeit, um hier für den kommenden<br />

Winter für Sicherheit zu sorgen und über den Einbau<br />

von elektrischen Heizsystemen an zentralen Stellen nachzudenken.<br />

Diese Heizsysteme helfen, Mensch und Gebäude zu<br />

schützen: Dachrinnenheizungen etwa verhindern Eiszapfenbildung<br />

und Rohrschäden, Rohrbegleitheizungen reduzieren<br />

das Risiko von Rohrbruch aufgrund von eingefrorenen Wasserrohren.<br />

Die modernen Systeme arbeiten energiesparend<br />

und effizient.<br />

Eine Alternative zum „Eishacken“ aus dem Dachfenster oder<br />

dem langwierigen Entfernen der gefährlichen Eisspitzen per<br />

Leiter oder gar Feuerwehr ist die Dachrinnenheizung. „Dachrinnenheizungen<br />

arbeiten praktisch wartungsfrei und vollautomatisch“,<br />

sagt Michael Muerköster von der Initiative Wärme+,<br />

Berlin. Sie sind vom Fachmann leicht aufzubauen, sind<br />

robust und verfügen über eine energiesparende Steuerung.<br />

Eine Dachrinnenheizung besteht in der Regel aus dem Heizleiter<br />

sowie einem Feuchte- und Temperatursensor. Die zugehörige<br />

Steuerung ermittelt aus den erfassten Daten punktgenau<br />

den optimalen Einschaltzeitpunkt, um die Eisbildung<br />

knapp vor dem Gefrierpunkt zu verhindern. Auch nachträglich<br />

können sie problemlos eingebaut werden.<br />

Dass lange Frostperioden auch ein finanzielles Risiko bergen,<br />

liegt auf der Hand: Schließlich können Unfälle mit Sach- oder<br />

Personenschäden Hausbesitzer unter Umständen teuer zu<br />

stehen kommen, wenn sie von den Geschädigten zur Kasse<br />

gebeten werden. Zwar muss sich jeder zunächst selbst<br />

vor herab fallenden Schneemassen oder Eiszapfen schützen,<br />

doch werden Hausbesitzer möglicherweise regresspflichtig<br />

gemacht, wenn ihr Haus an öffentliche Straßen grenzt und sie<br />

ihrer Verkehrssicherungspflicht nicht nachgekommen sind.<br />

Rohrbegleitheizungen verhindern Rohrbruch<br />

Eine weitere Begleiterscheinung von längeren Frostperioden<br />

sind eingefrorene Leitungen und Rohrbrüche. Überall, wo<br />

Flüssigkeiten durch Rohrleitungen transportiert und frostfrei<br />

gehalten werden müssen, helfen so genannte Rohrbegleitheizungen,<br />

den Durchfluss aufrechtzuerhalten und so Schäden<br />

und Kosten zu verhindern. „Die Wärmedämmung des Gebäudes<br />

allein reicht oft nicht aus, um Leitungen im Winter frostfrei<br />

zu halten“, erklärt Muerköster. „Geplatzte Rohre sind die häufige<br />

Folge.“ Das bedeute Risiken und eingeschränkte Sicherheit,<br />

nicht nur in gewerblichen oder öffentlichen Bereichen,<br />

sondern auch im privaten Umfeld. Zwar zahle in den meisten<br />

Fällen die Versicherung, doch wer einmal eine durch Vereisung<br />

blockierte Abwasserleitung oder geplatzte Wasserrohre<br />

gehabt habe, wisse, so Muerköster, die Vorteile einer elektrischen<br />

Begleitheizung zweifellos zu schätzen.<br />

Kommunalwirtschaft 12/2010 825


Die Initiative WÄRME+<br />

Für viele Hausbesitzer stehen in den kommenden Jahren<br />

Investitionen in eine zeitgemäße Hauswärmetechnik an. Mit<br />

einem umfassenden Informations- und Serviceangebot klärt<br />

die Initiative WÄRME+ darüber auf, wie sich der Wärmeschutz<br />

optimieren lässt und eine effiziente Anlagentechnik zu<br />

einer intelligenteren Energienutzung in Haus und Wohnung<br />

beitragen kann. Im Fokus stehen dabei innovative Lösungen<br />

wie die Wärmepumpe, die dezentrale Warmwasserbereitung<br />

mit elektronischen Durchlauferhitzern, Solarkollektoren, die<br />

elektrische Fußbodenheizung sowie die Wohnungslüftung<br />

mit Wärmerückgewinnung. Zu den Mitgliedern der Initiative<br />

zählen die Unternehmen AEG Haustechnik, Clage, DEVI,<br />

Dimplex, Stiebel Eltron und Vaillant sowie der Zentralverband<br />

Elektrotechnik und Elektronikindustrie (ZVEI) und die HEA<br />

Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung.<br />

Weitere Informationen unter: www.waerme-plus.de.<br />

Bardusch von der Deutschen Bahn<br />

als „Lieferant des Jahres 2010“ ausgezeichnet<br />

Der Ettlinger Textildienstleiter Bardusch ist „Lieferant des<br />

Jahres 2010 der Deutschen Bahn“. „Zuverlässigkeit und<br />

Qualität unserer Lieferanten sind entscheidend, um die beste<br />

Qualität für unsere Kunden zu produzieren. Mit dem Markenzeichen<br />

DB-Lieferantenprädikat zeichnen wir hoch engagierte<br />

und besonders leistungsfähige Unternehmen aus“,<br />

betonte Volker Kefer, DB-Vorstand für Technik und Infrastruktur,<br />

bei der Verleihung in Berlin. Bardusch, so heißt es in der<br />

Begründung, erhält diese Auszeichnung für herausragende<br />

Fullservice-Dienstleistungen in hoher und zuverlässiger Qualität<br />

im Bereich Arbeitsschutzkleidung. Mit seinen Komplettausstattungen<br />

– ausgerichtet an den jeweiligen spezifischen<br />

Anforderungen des Einsatzes im Eisenbahnbetrieb – leiste<br />

Neues Stadtviertel: Calluna-Quartier<br />

RAG Montan Immobilien stellt städtebaulichen Entwurf für das Gesundheitszentrum<br />

mit dem Schwerpunkt Adipositas vor<br />

In direkter Nähe zur Innenstadt von Oer-Erkenschwick entsteht<br />

mit dem Calluna-Quartier ein völlig neues Stadtviertel<br />

auf der rund 374.000 Quadratmeter großen Fläche des<br />

ehemaligen Bergwerkes Ewald Fortsetzung 1/2/3. Es wird<br />

geprägt durch eine neuartige Verbindung der Themen Wohnen,<br />

Pflege und Gesundheit sowie Freizeit und Erholung. Ab<br />

Herbst 2011 entstehen in der Nähe des Naturparks Hohe<br />

Mark integrative Wohnprojekte, ein Gesundheitszentrum mit<br />

dem Schwerpunkt Adipositas sowie ein Golfplatz.<br />

„Unser neues Stadtviertel Calluna hat Modellcharakter für<br />

die gesamte Region“, freut sich Achim Menge, Bürgermeister<br />

von Oer-Erkenschwick. „In einzigartiger Weise wird hier auf<br />

aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen Bezug genommen:<br />

ältere Menschen, Familien mit Kindern, Singles und Menschen<br />

mit Behinderung wohnen in City-Nähe zusammen – ein<br />

Beispiel gesellschaftlichen Zusammenlebens.“<br />

„Das Calluna-Quartier wird ein generationsübergreifendes<br />

Bardusch einen Beitrag zur Sicherheit von „Kopf bis Fuß“<br />

für die entsprechenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

Deutschen Bahn.<br />

Die Deutsche Bahn ist einer der größten Auftraggeber der<br />

Wirtschaft. Mit einem jährlichen Auftragsvolumen von etwa<br />

20 Milliarden Euro sichert der Konzern rund 600.000 Arbeitsplätze<br />

in Deutschland. Die DB steht weltweit mit knapp<br />

35.000 Lieferanten in Geschäftsbeziehungen. Im Zweijahresrhythmus<br />

zeichnet die DB auf der internationalen Schienenverkehrsleitmesse<br />

„InnoTrans“ ihre Lieferanten für herausragende<br />

Leistungen mit dem Prädikat „DB-Lieferant des<br />

Jahres“ aus.<br />

Zeichen für das Leben und Wohnen in Oer-Erkenschwick<br />

setzen“, ergänzt Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien. „Dieses einzigartige<br />

Quartier weist mit den Eckpfeilern Gesundheit, Freizeit<br />

und Wohnen Alleinstellungsmerkmale auf, durch die sich<br />

dieses Projekt von anderen Standorten ähnlicher Ausrichtung<br />

in der Metropole Ruhr unterscheidet und abhebt.“<br />

Herzstück der gesundheitlichen Versorgung des citynahen<br />

Calluna-Quartiers, dessen städtebaulichen Entwurf die RAG<br />

Montan Immobilien jetzt vorstellte, wird mit 17.000 Quadratmetern<br />

Fläche das geplante Zentrum für Gesundheit.<br />

Angesiedelt wird ein überregional bedeutendes Adipositas-<br />

Kompetenzzentrum für übergewichtige Kinder und Jugendliche<br />

sowie weitere Forschungseinrichtungen zur Krankheit<br />

Adipositas und ihrer Behandlung. Außerdem ist seitens der<br />

Lebenshilfe e.V. vorgesehen, auf dem Klinikgelände ein nachbarschaftliches<br />

Begegnungszentrum zu integrieren, wo eine<br />

Quartiersküche Essen in Gemeinschaft anbietet – ein Mehr-<br />

826 Kommunalwirtschaft 12/2010


wert für Senioren sowie für Kinder und Jugendliche mit berufstätigen<br />

Eltern. Für Mitte 2011 ist der Bau der Klinik durch<br />

den finnischen Betreiber Nutrinet International in Kooperation<br />

mit der Vestischen Kinderklinik Datteln projektiert. Direkt an<br />

das geplante Gesundheitszentrum angrenzend sind auf einer<br />

Teilfläche von 18.000 Quadratmetern rund 32 erschlossene<br />

Baugrundstücke in variablen Größen mit ein- bis zweigeschossigen<br />

Eigenheimen für junge Familien geplant. Angestrebt<br />

wird eine energetische und ökologische Bauweise für<br />

Passiv- oder 3-Liter-Häuser. Integratives und umweltschonendes<br />

Wohnen wird das barrierefreie City-Wohnprojekt für<br />

Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderung auf rund<br />

12.000 Quadratmetern Fläche bieten. Realisiert wird es durch<br />

eine Allianz aus Partnern, darunter die Lebenshilfe für Men-<br />

Kein Wachstum ohne die Schiene<br />

Bahnverbände warnen Bundesregierung vor straßenlastiger Politik im Güterverkehr<br />

Zum Auftakt des Deutschen Logistik-Kongresses unter dem<br />

Motto „intelligent wachsen“ warnen der Verband Deutscher<br />

Verkehrsunternehmen (VDV) und die Allianz pro Schiene<br />

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer vor einer einseitigen<br />

Verkehrspolitik zugunsten der Straße. „Das größte<br />

Wachstumspotenzial im Güterverkehr liegt eindeutig auf der<br />

Schiene, alle einschlägigen Prognosen und Statistiken belegen<br />

das“, erläutert VDV-Geschäftsführer Dr. Martin Henke.<br />

Die Verkehrspolitik muss endlich für den Ausbau des Schienennetzes<br />

im Güterverkehr sorgen, sonst drohen dort in den<br />

nächsten Jahren Engpässe.<br />

VDV und Allianz pro Schiene reagieren mit großer Verwunderung<br />

und Kritik auf die jüngsten Ankündigungen der Bundesregierung,<br />

die die Einnahmen aus der LKW-Maut künftig in voller<br />

Höhe in die Straße investieren will. Bis dato standen jährlich<br />

rund 1,1 Milliarden Euro aus der LKW-Maut für Investitionen<br />

in Schieneninfrastruktur zur Verfügung. „Der Autolobby ist mit<br />

den geschlossenen Finanzierungskreisläufen ein echter Coup<br />

gelungen: Unabhängig vom zukünftigen Bedarf muss nun jährlich<br />

jeder Cent aus der Maut in Asphalt gegossen werden“,<br />

sagt Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. „Wir<br />

VEWA-Studie zu Wasser- und Abwasserpreisen in sechs EU-Staaten:<br />

schen mit geistiger Behinderung Castrop-Rauxel, Datteln,<br />

Oer-Erkenschwick, Waltrop e.V, das Amt für Wohnungswesen<br />

der Stadt Oer-Erkenschwick und der Verein „Alt-werden-mit-<br />

Freu(n)de(n)“.<br />

Während im Zentrum des Calluna-Quartiers die Industriedenkmäler<br />

wie Verwaltungs- und Kauengebäude dem neuen<br />

Stadtviertel eine historische und gewachsene Note verleihen,<br />

werden auf rund 325.000 Quadratmeter großzügige Grünflächen<br />

auf der ehemaligen Halde des Bergwerks Ewald Fortsetzung<br />

für Freizeit und Erholung angeboten. Dort wird die<br />

Dr. Velte Golf KG aus Köln einen Neun-Loch-Golfplatz mit<br />

besonderen Angeboten für Senioren, Jugendliche und auch<br />

Behinderte errichten.<br />

bauen Straßen für einen Verkehr, den wir uns eigentlich gar<br />

nicht mehr leisten können.“ Flege kritisiert eine Verkehrspolitik,<br />

die als Kreisverkehr ohne Ausfahrt angelegt sei.<br />

Auch der VDV zeigt sich enttäuscht von der Regierung: „Die<br />

Straße bekommt künftig eine jährliche Garantiesumme aus<br />

der Maut, für Investitionen in die Schiene stellt man die konjunkturabhängigen<br />

Haushaltsmittel zur Verfügung. Für die<br />

notwendige Weiterentwicklung des Schienengüterverkehrs<br />

sind solche politischen Entscheidungen kontraproduktiv und<br />

nicht nachvollziehbar“, so Henke.<br />

Diese Entwicklung ist innerhalb kurzer Zeit die dritte bittere<br />

Pille, die der Schienengüterverkehr zu schlucken hat. Die Regierungskoalition<br />

hatte Anfang 2010 bereits die Förderung für<br />

den Kombinierten Verkehr zusammengestrichen und das Verkehrsministerium<br />

hat bei der Neujustierung des Masterplans<br />

Güterverkehr und Logistik die Akzente zum Nachteil der<br />

Schiene verschoben. „Die Menschen in Deutschland wollen<br />

Verkehrsverlagerung auf die Schiene. Das Verkehrsministerium<br />

stärkt stattdessen einseitig den Straßengüterverkehr“,<br />

kritisiert der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer.<br />

Deutsche Wasser- und Abwasserpreise im europäischen Vergleich angemessen<br />

Preisvergleich unter Berücksichtigung von Subventionen sowie<br />

EU-weit verbindlichen Leistungs- und Qualitätsstandards<br />

Was zahlen Verbraucher in Europa tatsächlich für Wasser und<br />

Abwasser? Wie viel müssten die Haushalte in europäischen<br />

Ländern darüber hinaus bezahlen, wenn die rechtlichen<br />

Vorgaben der Europäischen Union im Bereich der Wasserwirtschaft<br />

ähnlich wie in Deutschland auch in anderen EU-<br />

Mitgliedstaaten vollständig umgesetzt würden? Diese Fragen<br />

analysiert die vom Bundesverband der Energieund Wasserwirtschaft<br />

(BDEW) in Auftrag gegebene Studie „VEWA - Vergleich<br />

Europäischer Wasser- und Abwasserpreise“.<br />

„Das Ergebnis der Studie ist eindeutig: Bei Annahme eines<br />

ähnlichen, von der EU vorgegebenen Qualitäts- und Leistungsniveaus<br />

und gleichzeitiger Berücksichtigung aller Sub-<br />

ventionen zahlen Verbraucher in Deutschland pro Kopf und<br />

Jahr gemessen am verfügbaren Einkommen für ihre Wasserversorgung<br />

und Abwasserentsorgung nicht mehr als Verbraucher<br />

in England/Wales, Frankreich, Österreich und den Niederlanden“,<br />

erläuterte Martin Weyand, Hauptgeschäftsführer<br />

Wasser/Abwasser des Bundesverbandes der Energie- und<br />

Wasserwirtschaft (BDEW) heute in Berlin anlässlich der Vorstellung<br />

der Studie.<br />

Die VEWA-Studie berücksichtigt neben den bloßen Preisen<br />

auch Subventionen und europäische Qualitäts- und Leistungsstandards.<br />

Sie zeichnet damit im Gegensatz zu vielen<br />

oberflächlichen Länder-Vergleichen ein realistisches Bild über<br />

die Preise und Leistungen in verschiedenen europäischen<br />

Staaten. Verglichen wurden Preise und Leistungen der Wasserund<br />

Abwasserwirtschaften in Deutschland, Frankreich,<br />

Kommunalwirtschaft 12/2010 827


Österreich, den Niederlanden, England/Wales und Polen.<br />

Ausgangspunkt der Untersuchung ist zum einen die Tatsache,<br />

dass in Deutschland die Wasser- und Abwasserrechnung<br />

auch tatsächlich nahezu alle Zahlungen der Bürger für<br />

die Leistungen der Wasser- und Abwasserwirtschaft enthält.<br />

In anderen europäischen Ländern hingegen zahlen die Bürger<br />

neben den auf ihrer Rechnung ausgewiesenen Beträgen<br />

zusätzlich über allgemeine Steuern und Abgaben für die Leistungen<br />

der Wasser- und Abwasserwirtschaft. Dies findet sich<br />

nicht auf der Wasser- oder Abwasserrechnung der Haushalte<br />

wieder. Die VEWA-Studie hat diese indirekten Zahlungen der<br />

Kunden in ihrem Vergleich berücksichtigt.<br />

Die Studie trägt zum anderen auch den europäischen Vorgaben<br />

zur Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung Rechnung.<br />

Dabei handelt es sich um Vorgaben zur Qualität und<br />

zur Kostendeckung. Die Mitgliedstaaten der EU sind zur Umsetzung<br />

dieser europäischen Richtlinien rechtlich verpflichtet.<br />

Dennoch werden sie in vielen Ländern nur teilweise in<br />

nationales Recht übertragen. In diesen Fällen bleiben die erforderlichen<br />

Investitionen in die wasserwirtschaftliche Infrastruktur<br />

teilweise aus und fließen folglich auch nicht als Kostenbestandteil<br />

in die Rechnungen der Verbraucher ein. Die<br />

VEWA-Studie ermittelt, wie sich eine vollständige Umsetzung<br />

dieser Vorgaben auf die Kosten der Verbraucher auswirken<br />

würden – exemplarisch dargestellt anhand der ausgewählten<br />

Vergleichsländer.<br />

Telgte: Klimaschutz, der sich auszahlt<br />

Die nordrhein-westfälische Stadt Telgte ist längst nicht mehr<br />

nur als Wallfahrtsort bekannt. Mittlerweile macht die Stadt<br />

auch als Klimakommune ihrem Namen alle Ehre. Gemeinsam<br />

mit dem Beratungshaus infas enermetric aus Emsdetten<br />

setzte man in Telgte ein schlüssiges Klimakonzept auf und<br />

zog jetzt eine erste positive Bilanz.<br />

In Telgte hat sich in puncto Klima- und Umweltschutz eine<br />

Menge getan. Die Vorgehensweise der nordrhein-westfälischen<br />

Stadt hat geradezu Vorbildcharakter, nicht umsonst<br />

wird Telgte in wenigen Wochen mit dem European Energy<br />

Award® (eea) ausgezeichnet. Den Award in Gold hat man<br />

bereits als nächstes Projekt im Visier. „Ein Vorhaben, das in<br />

jedem Fall eines gut durchdachten und fundierten Konzepts<br />

bedarf“, weiß Reiner Tippkötter, Leiter der Abteilung für Energiedienstleistungen<br />

bei dem Software- und Beratungshaus<br />

infas enermerric aus Emsdetten. „Aber die Mühe lohnt sich in<br />

mehrfacher Hinsicht. Zum einen sind wir alle gefordert, verantwortlich<br />

mit endlichen Ressourcen umzugehen und einen<br />

Beitrag zum nachhaltigen Klimaschutz zu leisten. Zum anderen<br />

liegen vor allem im Bereich der Energiegewinnung und<br />

-versorgung ungeahnte Einsparpotenziale, die sich Städte<br />

und Kommunen in Zeiten knapper Kassen zu Nutze machen<br />

sollten“, so die Erfahrung des Energieberaters. Reiner Tippkötter<br />

ist eea-Berater und -Auditor und begleitet seit Jahren<br />

Städte und Kommunen, die sich eine klimafreundliche und<br />

kosteneffiziente Energieversorgung auf die Fahne geschrieben<br />

haben. So auch in Telgte, wo Tippkötter gemeinsam<br />

mit einem Team von Ingenieuren, Vertretern aus Politik und<br />

Verwaltung sowie Energiefachleuten ein Klimakonzept geschneidert<br />

hat, das der Stadt dabei hilft, angestrebte Klimaschutz-Ziele<br />

und Energiesparmaßnahmen nicht nur umzusetzen,<br />

sondern davon auch finanziell zu profitieren. Das<br />

Engagement hat sich für den Wallfahrtsort bereits gelohnt. Im<br />

Rahmen einer Bürger-Informationsveranstaltung am 22. Sep-<br />

Konkret berücksichtigt die Untersuchung in ihrem Preismodell<br />

die Qualität der Ver- und Entsorgung in den sechs Ländern<br />

anhand der Parameter „Erneuerungsinvestitionen und<br />

Instandhaltungsaufwendungen für das Rohrnetz“ sowie den<br />

Anschlussgrad an das Rohrnetz und die laufenden Kosten für<br />

die Ausstattung mit Zählern. Diese Parameter wurden bisher<br />

auf europäischer Ebene nicht quantitativ bewertet. In diesen<br />

Bereichen gibt es trotz einheitlicher europäischer Richtlinien,<br />

zu deren Umsetzung die Staaten verpflichtet sind, starke<br />

Unterschiede. Der Vergleich hat ergeben, dass die Höhe<br />

der Subventionen in den untersuchten Ländern stark variiert.<br />

Auch bei der Qualität der Ver- und Entsorgung, gemessen<br />

an Parametern wie Anschlussgrad und Erneuerungsrate<br />

der Netze, gibt es trotz einheitlicher europäischer Richtlinien<br />

starke Unterschiede. „Die EU-Kommission muss in allen EU-<br />

Ländern auf eine konsequente Umsetzung der europäischen<br />

Vorgaben drängen, die in Deutschland längst zum Standard<br />

gehören oder sogar noch strenger gefasst sind", forderte Weyand.<br />

Deutschland habe beispielsweise beim Abwasser flächendeckend<br />

die höchste Reinigungsstufe umgesetzt. Dies<br />

sei leider noch nicht in allen Mitgliedstaaten der Fall.<br />

„Die VEWA-Studie ermöglicht einen quantitativen und qualitativen<br />

Vergleich europäischer Wasser- und Abwasserpreise.<br />

Sie ist damit ein Beitrag zur Versachlichung der europäischen<br />

Preisdiskussion“, so der Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser<br />

abschließend.<br />

tember im Bürgerhaus Telgte, stellte die Stadt gemeinsam<br />

mit infas enermetric erste Ergebnisse, wie auch Perspektiven<br />

und Möglichkeiten vor, die die Umsetzung des Klimakonzepts<br />

weiter vorantreiben. Darunter auch alltagstaugliche<br />

Lösungen, mit deren Hilfe jeder einzelne Bürger in seiner<br />

häuslichen Umgebung Energie und somit bares Geld sparen<br />

und darüber hinaus auch ganz persönlich in Bezug auf den<br />

Umwelt- und Klimaschutz verantwortlich zeichnen kann. „Der<br />

CO2-Anteil pro Kopf liegt in Telgte schon jetzt unter dem Bundesdurchschnitt“,<br />

weiß Tippkötter. Kein Wunder, denn bereits<br />

heute deckt die Stadt 22 Prozent ihres Strombedarfs mittels<br />

regenerativer Energiequellen wie Sonne, Wind und Biogas.<br />

Mehrere Biogasanlagen etwa produzieren derzeit regenerativen<br />

Strom. Zudem soll die Anlage demnächst das örtliche<br />

828 Kommunalwirtschaft 12/2010


St. Rochus Hospital mit Wärme versorgen. „Ein wunderbares<br />

Beispiel für aktiv umgesetzten Klimaschutz und die Stärkung<br />

regionaler Wertschöpfungsketten“, so Tippkötter.<br />

Die „3E“: Säulen des Klimaschutzes<br />

Doch was kann jeder Bürger im Rahmen seines heimischen<br />

Umfeldes zum Klimaschutz und zur Senkung der Energiekosten<br />

beitragen? Eine Menge, wie Detlef Westhölter als<br />

Geschäftsführer der Stadtwerke ETO sowie weitere Klimaschutz-Experten<br />

die Besucher der Info-Veranstaltung wissen<br />

ließen. Vom „richtigen“ Öffnen des Kühlschranks bis hin zur<br />

geeigneten Form der Raum-Belüftung – jede Menge kleine<br />

wie praktikable Tipps und Hinweise gaben die Experten den<br />

Zuhörern mit auf den Weg.<br />

„Natürlich zählt zum Klimaschutz ein entsprechend durchdachtes<br />

und schlüssiges Konzept, das der Kommune dabei<br />

hilft, sich realistische aber stets ambitionierte Ziele zu<br />

setzen und diese zu verwirklichen“, sagt Wolfgang Pieper,<br />

Bürgermeister der Stadt Telgte. Basis der gesamten Vorgehensweise<br />

sind die „3 E“: Energiesparen, Energieeffizienz<br />

und Erneuerbare Energien. Hält man sich stringent an diese<br />

drei tragenden Säulen des Klimakonzepts, lässt sich eine<br />

zukunftsträchtige und effiziente Energieversorgung der Kommune<br />

in die Tat umsetzen. „Nichts desto trotz sollten im Idealfall<br />

alle an einem Strang ziehen. Im Klartext bedeutet dies,<br />

mit Umwelt- und Klimaschutz bereits zu Hause anzufangen.<br />

In jedem Privathaushalt“, so Tippkötter. Und das schöne ist:<br />

Mitmachen lohnt sich – nicht nur für die Umwelt, sondern<br />

auch finanziell.<br />

lekker Energie bestätigt Rekordversuch mit langstreckentauglichem<br />

Elektroauto – internationaler Durchbruch in der Elektromobilität<br />

• Mindestens 300 Kilometer-Fahrt noch in diesem Jahr<br />

• Handelsübliches Fahrzeug mit allen Sicherheits-<br />

und Komfortfunktionen<br />

• Vier Sitzplätze und vollständig nutzbarer Kofferraum<br />

• Vorgaben des nationalen Entwicklungsplans<br />

Elektromobilität der Bundes-regierung für 2015<br />

damit bereits in diesem Jahr erfüllt<br />

• ENERVIE Gruppe bietet ab 2011 innovative<br />

E-Mobility-Produkte an<br />

Die lekker Energie GmbH bestätigt, dass Sie beabsichtigt,<br />

noch in diesem Jahr mit einem alltagstauglichen Elektroauto<br />

eine Strecke von mindestens 300 Kilometern zurückzulegen,<br />

ohne zwischenzeitlich neue Energie aufzuladen. Der Technologiepartner<br />

für diesen Rekordversuch sowie Einzelheiten zu<br />

der Fahrt sollen kurz vor der Fahrt bekannt gegeben werden.<br />

Die lekker Energie GmbH ist ein Tochterunternehmen der<br />

ENERVIE Gruppe, die in Kürze in Deutschland mit völlig neuen<br />

und innovativen Produkten für Geschäfts- und Privatkunden<br />

frische Energie in den Markt der Elektromobilität bringen<br />

wird. Für eine Partnerschaft steht das Unternehmen derzeit<br />

in Verhandlungen mit The Mobility House GmbH Deutschland,<br />

einem Dienstleister für die Einführung innovativer Elektromobilitätslösungen.<br />

Ivo Grünhagen, Vorstandssprecher<br />

der ENERVIE Gruppe: „E-Mobility ist ein extrem wichtiges<br />

Zukunftsthema, und die lekker Energie wird diese praxisnah<br />

entwickelten Mobilitäts-Produkte der ENERVIE Gruppe bundesweit<br />

in Metropolen anbieten.“<br />

„Die Fahrt über mindestens 300 Kilometer wird weltweit der<br />

Durchbruch in der Elektromobilität sein. Wir erfüllen damit<br />

bereits fünf Jahre früher die Vorgaben des nationalen Entwicklungsplans<br />

der Bundesregierung, der das Überwinden<br />

einer solchen Strecke für das Jahr 2015 fordert“, sagt Dr.<br />

Thomas Mecke, Vorsitzender der Geschäftsführung der lekker<br />

Energie GmbH.<br />

Das „lekker Mobil“, wie das alltagstaugliche Elektrofahrzeug<br />

von den Machern getauft wurde, hat vier Sitze, einen<br />

vollständig nutzbaren Kofferraum, Servolenkung, ABS, ESP,<br />

Airbags und Komfortfunktionen wie Klimaautomatik, Sitzheizung<br />

und Radio. Mit diesen Ausstattungsmerkmalen erfordert<br />

Elektromobilität keinen Verzicht oder Einschränkungen<br />

der bei herkömmlichen Fahrzeugen sonst auch üblichen<br />

Funktionalitäten. „lekker Energie und der gesamten ENER-<br />

VIE Gruppe ist es wichtig, das praxisgerechte und alltagstaugliche<br />

Lösungen auf den Markt kommen.“ erklärt Dr. Thomas<br />

Mecke.<br />

lekker Energie, seit sieben Jahren auf dem deutschen Energiemarkt<br />

mit Strom- und Gasprodukten aktiv, tritt für die<br />

ENERVIE Gruppe mit der Fahrt in ein neues Geschäftsfeld<br />

ein. „Die Elektromobilität ist eine der Schlüsseltechnologien<br />

der Zukunft. Ohne Energiedienstleister wird der Markt jedoch<br />

kaum zu entwickeln sein“, sind sich Ivo Grünhagen und Dr.<br />

Thomas Mecke sicher.<br />

lekker Energie hat bereits mehrfach seinen Pioniergeist und<br />

seine Innovationskraft auf dem deutschen Energiemarkt<br />

nachgewiesen. Das Unternehmen hat heutige Standards<br />

im Energiemarkt erfunden und eingeführt, dazu gehören der<br />

Wechsel des Energieanbieters im Internet, Preisgarantien,<br />

Wechselboni. Außerdem hat die lekker Energie als erster<br />

Energieanbieter überhaupt einen grundpreisfreien Stromtarif<br />

eingeführt und dadurch den Weg für Effizienztarife eröffnet.<br />

2006 hat lekker Energie den Wettbewerb auf dem Gasmarkt<br />

in Gang gesetzt und als erster alternativer Anbieter Gas an<br />

Privatkunden verkauft. Auch mit dem Geschäftsfeld Elektromobilität<br />

will der Energiedienstleister frühzeitig den Wettbewerb<br />

starten und eine Brücke schlagen zwischen Produktentwickler<br />

und Energieunternehmen.<br />

Kommunalwirtschaft 12/2010 829


Kommunen in Deutschland setzen nicht allein auf Elektromobilität<br />

Für die aktuelle Studie „Neue urbane Mobilität – Der zukünftige<br />

Mix alternativer Antriebstechnologien“ befragte ener|gate<br />

deutsche Städte und Gemeinden unterschiedlicher Größe. Im<br />

Fokus lag der aktuelle Stand und Ausblick der innerstädtischen<br />

Mobilität im Rahmen ihrer Klima- und Umweltkonzepte.<br />

Die Umfrage ergab z. B. dass mehr als die Hälfte der befragten<br />

Kommunen bereits Erfahrung beim Einsatz alternativer<br />

Antriebe besitzen und dass die vorrangigen Ziele der kommunalen<br />

Förderung in der ökologischen Ausrichtung sowie<br />

der Vorbildfunktion liegen. Weiterhin planen die Kommunen<br />

das Technologiespektrum breit zu fächern und sich nicht ausschließlich<br />

auf die Elektromobilität zu konzentrieren. 81% der<br />

Befragten erwarten im PKW-Bereich einen Mix der Antriebstechnologien.<br />

„Das Rohr hat seine Schuldigkeit getan…“<br />

Beim Aufbau einer Infrastruktur für ein zukunftsgerichtetes<br />

Mobilitätskonzept mit einem Partner arbeiten 85% der befragten<br />

Kommunen mit den lokalen Energieversorgern zusammen<br />

und nutzen hierbei Synergieeffekte sowie vorhandenes<br />

Know-how.<br />

Hierzu stellt ener|gate Leuchtturmprojekte aus Hamburg, Tübingen<br />

und London vor und zeigt auf, wie die befragten deutschen<br />

Kommunen sich beim Thema Mobilität für die Zukunft<br />

rüsten. Auf 70 Seiten umfasst die Studie über 30 Abbildungen<br />

sowie 10 Tabellen zur Veranschaulichung der zentralen Ergebnisse.<br />

Weitere Informationen unter: www.energate.de/studien.<br />

GFK-Wickelrohre als temporäre Installationshilfe beim Gaspipeline-Bau im Emstunnel<br />

GFK-Wickelrohre des FLOWTITE Systems sind bislang schon<br />

für nahezu alle denkbaren Anwendungsfälle eingesetzt worden.<br />

Die Rolle, die sie im Frühjahr 2010 beim Bau einer Gasleitung<br />

im Emstunnel spielten, ist zumindest einmalig. Dort wurden<br />

4,2 Kilometer Rohr aus Glasfaser verstärktem Kunststoff<br />

(GFK) DN 770 als Ballast-Rohr zur Montage einer stählernen<br />

Gaspipeline installiert – und postwendend wieder demontiert.<br />

Der Emstunnel DN 3000, den die BAM Combinatie Eemstunnel<br />

(BCE) im Frühjahr 2010 zwischen Rysum in Niedersachsen<br />

und dem niederländischen Delfzijl aufgefahren hat, um darin<br />

eine Gaspipeline DN 1200 zu verlegen, gehört in jeder Hinsicht<br />

zu den spannendsten Leitungsbauprojekten des noch<br />

frischen Jahrhunderts. Bei diesem weltweit einzigartigen Projekt<br />

kam dem Rohrsystem FLOWTITE des GFK-Wickelrohr-<br />

Hersteller AMITECH Germany GmbH in Mochau eine bislang<br />

absolut einmalige Funktion zu. Rund 4,2 Kilometer Wickelrohr<br />

DN 770 dienten einzig und allein als Installationshilfe, um die<br />

eigentliche Gas-Pipeline, ein Stahlrohr DN 1200, ohne Materialstress<br />

in den Emstunnel einzuschieben. Dazu wurden<br />

zwölf Meter lange GFK-Rohre mit REKA-Kupplungen zu vier<br />

Strängen von je ca. 1000 m Länge zusammengefügt, die an- schließend hintereinander zusammen mit der Gaspipeline in<br />

den zuvor gefluteten Betontunnel unterhalb der Ems eingeschoben<br />

wurden.<br />

An dieser Stelle unterquert der Emstunnel mit der neuen Gasleitung<br />

die hier vier Kilometer breite Mündung der Ems.<br />

Über Rollenböcke fuhren vier je einen Kilometer lange Stränge<br />

des GFK-Rohrs in die Gasleitung ein und nach dem Bauvorgang<br />

auch wieder aus ihr heraus.<br />

Hintergrund des Projektes im Auftrag der niederländischen<br />

Gasunie war die Anbindung des niederländischen Gasnetzes<br />

an eine nahe gelegene deutsche Gas-Anlandestation, in der<br />

große Mengen norwegisches Nordsee-Erdgas ankommen.<br />

Am Westufer der hier vier Kilometer breiten Emsmündung<br />

schließt sich in den Niederlanden ein rund 500 Kilometer<br />

langes Gas-Verteilnetz an, das künftig über den Emstunnel<br />

beschickt wird.<br />

Im ersten Arbeitsgang der Erstellung der unterseeischen Lebensader,<br />

wurde die BCE beauftragt die Planung und Ausführung<br />

zu erstellen. Die Tunnelbauexperten trieben in Tübbingbauweise<br />

einen Tunnel aus Betonringen von 3 Metern<br />

Innendurchmesser im großen Bogen vom deutschen Ufer<br />

bei Knock unter der Ems zur niederländischen Seite vor. Die<br />

Bauüberwachung wurde durch das Hamburger Ingenieurbüro<br />

De La Motte übernommen. Die Tunnelvortriebsphase war<br />

830 Kommunalwirtschaft 12/2010


nach 8 Monaten erfolgreich abgeschlossen. Dieses Bauwerk,<br />

der eigentliche Emstunnel, nahm anschließend die Gaspipeline,<br />

einen geschweißten Stahlrohrstrang DN 1200, auf. Dazu<br />

schoben die Experten der Fa. Bohlen & Doyen aus Wiesmoor<br />

den Stahlrohrstrang mit Hilfe eines Pipe Thrusters auf einem<br />

kilometerlangen System von Rollenböcken über eine Rampe<br />

in den Tunnel ein. Um dabei die Außenbeschichtung des<br />

Gasrohrs nicht zu beschädigen, galt es den Kontakt mit der<br />

Tunnelwand zu vermeiden. Man flutete den Tunnel mit dem<br />

Ziel, dass die luftgefüllte Gaspipeline quasi reibungsfrei einschwimmen<br />

konnte. Der Haken bei diesem Vorgehen: Es<br />

war zu befürchten, dass Reibungsprobleme nun im Scheitel<br />

des Tunnels statt an dessen Sohle auftreten würden. An<br />

dieser Stelle erhielt das FLOWTITE Wickelrohr während der<br />

Planungsphase eine wichtige Funktion für den Einzug der<br />

Gaspipeline durch die Fa. Bohlen & Doyen. Bohlen & Doyen<br />

wurde vom Hamburger Ingenieurbüro IMPAC Offshore Engineering<br />

bei den notwendigen Berechnungen unterstützt.<br />

Der Plan sah vor, gemeinsam mit dem Gasrohr einen darin<br />

liegenden, mit Wasser gefüllten GFK-Rohrstrang als Ballast<br />

einzuschieben. Der GFK-Rohrstrang, so die Berechnungen,<br />

würde das Gewicht der Gas-Pipeline so weit erhöhen, dass<br />

diese in den gefluteten Emstunnel mit geringem Abtrieb über<br />

die mit Kies ausgelegte Tunnelsohle eingeschoben werden<br />

könnte. Der Bestellung des Rohrmaterials bei AMITECH Germany<br />

gingen entsprechend filigrane Berechnungen voran: Bei<br />

welcher Nennweite und welcher Wandstärke wäre das Gewicht<br />

des GFK-Rohrs zusammen mit dem Gewicht des hinein<br />

passenden Wasservolumens so groß, dass die angestrebte<br />

Abtriebskraft der Gaspipeline erreicht wird. Es zeigte sich,<br />

dass der ideale Wert bei einem GFK-Rohr der exotischen Abmessung<br />

DN 770 mit 17,5 Millimeter Wandstärke gegeben<br />

war. Ein klassischer Fall für die FLOWTITE Wickelrohrtechnik<br />

von AMITECH Germany, denn die spezifische Produktionstechnik<br />

des Wickelns um einen wandernden Kern ermöglicht<br />

es, auf den Produktionsstraßen des Mochauer Werks exakte<br />

Sondermaße von Nennweite und Wandstärke zu fertigen.<br />

Und so wurden in genau 6 Arbeitstagen 4200 Meter GFK-<br />

Rohre DN 770 mit der Baulänge von 12 Metern hergestellt,<br />

mit einer Kupplung aufgezogenen und an die Nordseeküste<br />

transportiert.<br />

Gasrohr und GFK-Ballastrohr wurden durch einen GFK-Dreh-<br />

Mit Abstandhaltern wurde das GFK-Rohr DN 770 in der stählernen<br />

Gasleitung zentriert.<br />

kopf miteinander verbunden. Über Öffnungen im Drehkopf<br />

wurde das GFK-Rohr beim Einschieben der Pipeline geflutet,<br />

so dass das errechnete Gesamtgewicht des Ballastrohrs<br />

von 513,12 kg/m erreicht und die vorgegebene Toleranz von<br />

+/- 3 % auch tatsächlich eingehalten wurde. Im Inneren des<br />

Stahlrohrstrangs wurde das Ballastrohr durch Kunststoff-<br />

Abstandhalter exakt zentrisch fixiert. Schrittweise wurden<br />

auf der deutschen Seite vier je über einen Kilometer lange<br />

GFK-Stränge zusammengekoppelt und dann gemeinsam mit<br />

der entsprechenden Länge Pipeline eingeschoben. Das Einschieben<br />

der Pipeline samt Ballastrohr dauerte alles in allem<br />

18 Arbeitstage.<br />

Nachdem die Gaspipeline erfolgreich in voller Länge im Emstunnel<br />

verlegt worden war, wurde der 4,2 km lange GFK-<br />

Rohrstrang mit Hilfe eines Molches in einem Stück wieder<br />

aus der Gaspipeline heraus gedrückt und oberirdisch rückgebaut.<br />

Dabei wurden die Einzelrohre von den Kupplungen<br />

gelöst und aus der Gaspipeline entfernt. Der Rückbau des<br />

Ballastrohrs dauerte insgesamt 5 Arbeitstage.<br />

TÜV Rheinland-Studie: Deutsche warten auf Elektro-Golf –<br />

Breite Akzeptanz für Elektroautos in Deutschland<br />

Repräsentative Meinungsumfrage vom September 2010 mit<br />

1.000 Teilnehmern / 54 Prozent würden Elektroauto kaufen /<br />

Jeder Vierte wünscht Elektroauto von VW / Toyota mit Imagevorteil<br />

/ Finanzielle Förderung sinnvoll / Oberklasse-Fahrer<br />

wollen E-Auto als Zweitwagen / Männer aufgeschlossener als<br />

Frauen / Arbeitsauftrag für Branche: zu geringe Reichweite<br />

und lange Ladezeiten / Limitierte Höchstgeschwindigkeit kein<br />

Manko<br />

München/Köln, 19. Oktober 2010. Die Einführung von Elektroautos<br />

findet in Deutschland breite Akzeptanz: Für 54 Prozent<br />

der Menschen in Deutschland kommt der Kauf eines<br />

Elektroautos in den nächsten fünf Jahren in Frage. Dabei haben<br />

sie auch eine klare Vorstellung, von welchem Hersteller<br />

sie ein Elektroauto kaufen würden: Befragt nach der Markenpräferenz<br />

nennen knapp 25 Prozent Volkswagen, gefolgt von<br />

Toyota (15 %), BMW, Mercedes und Opel (je 8,1 %). „Die Entwicklung<br />

von Elektromobilität wird von den Deutschen positiv<br />

gesehen. Aber viele warten noch auf den Elektro-Golf“, fasst<br />

Dr. Thomas Aubel, Executive Vice President Mobility von TÜV<br />

Rheinland, die Ergebnisse zusammen.<br />

Als positive Aspekte von Elektroautos sehen in der repräsentativen<br />

Bevölkerungsbefragung von TÜV Rheinland über 36<br />

Prozent allgemein den Umweltschutz, 26 Prozent die Unabhängigkeit<br />

von der Ressource Öl sowie 22 Prozent geringe<br />

Betriebskosten. Als Einschränkung bei der täglichen Nutzung<br />

von Elektroautos sehen derzeit 36 Prozent eine lange Ladedauer<br />

der Batterien, 29 Prozent die begrenzte Reichweite<br />

sowie 17 Prozent eine limitierte Höchstgeschwindigkeit von<br />

maximal 120 km/h.<br />

Kommunalwirtschaft 12/2010 831


Die Ergebnisse der Studie, die bundesweit im September<br />

2010 mit 1.000 Studienteilnehmern durchgeführt wurde,<br />

zeigen somit konkret, wo Handlungsbedarf besteht, um<br />

Elektroautos im Markt zu etablieren. Neben den genannten<br />

technischen Fragen und Komfortaspekten ist dies auch der<br />

Kostenfaktor. So glauben vier von fünf Befragten nicht daran,<br />

dass die Menschen in Deutschland bereit sind, aus Umweltgründen<br />

einen höheren Preis für ein Elektroauto zu zahlen.<br />

Entsprechend halten drei Viertel der Befragten eine finanzielle<br />

Förderung von Elektroautos bei der Markteinführung für<br />

sinnvoll.<br />

Die Fachleute der Innovations- und Marktforschung von TÜV<br />

Rheinland haben in der repräsentativen Marktstudie erstmals<br />

auch danach gefragt, welche Autohersteller mit Elektromobilität<br />

in Verbindung gebracht werden. Hierbei wird Toyota mit<br />

17,9 Prozent der Nennungen an erster Stelle angeführt. Es<br />

folgen Volkswagen mit 10,1 Prozent der Nennungen sowie<br />

Mercedes (9,9 %), BMW (8,2 %) und Opel (7,1 %). „Toyota<br />

hat einen Imagevorsprung durch über zehn Jahren Erfahrung<br />

mit Hybridfahrzeugen im Markt“, so Dr. Thomas Aubel.<br />

Auch bei der Frage nach der konkreten Kaufabsicht liegt die<br />

japanische Marke mit 15 Prozent noch auf Rang zwei hinter<br />

Volkswagen. Demgegenüber ist die Wahrnehmung von<br />

Herstellern, die kurz vor der serienmäßigen Einführung von<br />

Elektroautos in Europa stehen, vergleichsweise gering. Beispielsweise<br />

finden sich weder Nissan noch Mitsubishi unter<br />

den Top 10 der genannten Marken. Hier besteht großer Kommunikationsbedarf<br />

für die Hersteller. Gleiches gilt insgesamt<br />

für das Thema Elektromobilität. Denn derzeit fühlen sich nur<br />

knapp 21 Prozent der Befragten über den aktuellen Stand bei<br />

Elektroautos gut oder sehr gut informiert, knapp 48 Prozent<br />

dagegen mittelmäßig und über 31 Prozent schlecht oder sehr<br />

schlecht.<br />

Fahrer der oberen Mittelkasse und Oberklasse<br />

mit größter Kaufbereitschaft<br />

Die Fachleute von TÜV Rheinland haben bei Fahrern, die sich<br />

den Kauf eines Elektroautos in den kommenden Jahren vorstellen<br />

können, auch gefragt, ob sie eine Nutzung als Erst-<br />

oder Zweitwagen in Erwägung ziehen. Bei den Fahrern von<br />

Mini- oder Kleinwagen können sich jeweils über 20 Prozent<br />

eine Nutzung als Erstwagen vorstellen, weitere 22,5 Prozent<br />

(Mini-Wagen-Fahrer) beziehungsweise 16,7 Prozent (Kleinwagenfahrer)<br />

als Erst- oder Zweitwagen. „Kleine Autos werden<br />

bevorzugt für kürzere Strecken und in Ballungszentren<br />

genutzt. Das spiegelt sich auch bei der Kaufbereitschaft für<br />

Elektroautos wieder“, so Dr. Aubel. Am höchsten ist die Bereitschaft<br />

zum Kauf eines Elektroautos bei Fahrern der oberen<br />

Mittel- und Oberklasse: 62,4 Prozent dieser Gruppe können<br />

sich den Kauf eines Elektroautos vorstellen, allerdings fast<br />

ausschließlich als Zweitwagen. Auch dies erscheint plausibel,<br />

da für diese Gruppe der Anschaffungspreis vielfach eine untergeordnete<br />

Rolle spielt.<br />

Die Frage nach der Kaufbereitschaft von Elektroautos zeigt<br />

auch Unterschiede zwischen verschiedenen Altersklassen.<br />

Generell sind jüngere Menschen dem Thema Elektroauto<br />

aufgeschlossener als ältere. So beantworten über 62 Prozent<br />

der 18 bis 31 Jahre alten Studienteilnehmer die Frage<br />

nach der Kaufbereitschaft positiv, bei den über 50-Jährigen<br />

lediglich noch 50 Prozent, bei den über 60-Jährigen 48 Prozent.<br />

Auch zwischen den Geschlechtern ist ein Unterschied<br />

erkennbar: 57,5 Prozent der Männer sagen, dass für sie der<br />

Kauf eines Elektroautos in Frage kommt, lediglich 48,8 Prozent<br />

der Frauen.<br />

Geringe Reichweite vornehmlich<br />

als subjektives Problem<br />

Genauer nachgefragt haben die Forscher auch bei den Einschränkungen,<br />

die Elektroautos betreffen. Hier zeigt sich bei<br />

der angenommenen Reichweite von maximal 150 Kilometern<br />

bei Elektroautos, dass zwar fast 30 Prozent der Befragten<br />

dies als negativ ansehen, aber in der täglichen Praxis meist<br />

eine viel geringere Fahrstrecke zurücklegen: Über 61 Prozent<br />

der Befragten fahren täglich mit ihrem Auto höchstens 50 Kilometer,<br />

knapp 30 Prozent zwischen 50 und 100 Kilometern,<br />

nur knapp 9 Prozent noch längere Strecken. Dr. Aubel: „Die<br />

geringere Reichweite von Elektroautos ist vor allem ein subjektives<br />

Problem. Wer ein Auto besitzt, will jederzeit losfahren<br />

können, soweit er will. Das verstehen wir unter individueller<br />

Mobilität, auch wenn wir die Möglichkeit in der Regel gar<br />

nicht nutzen.“ Hier sei ein Umdenken bei den Autofahrern,<br />

aber auch bei Herstellern geboten. Denkbar seien beispielsweise<br />

begleitende Mobilitätspakete, die es Käufern von Elektroautos<br />

ermöglichen, bei längeren Reisen problemlos auf<br />

konventionelle Fahrzeuge umzusteigen. „Auch Konzepte mit<br />

Batteriewechselstationen, die das Problem langer Ladezeiten<br />

der Akkus umgehen, sind ein praktikabler Ansatz.“<br />

TÜV Rheinland: Breites Leistungsspektrum<br />

für Elektromobilität<br />

Auf der Fachmesse eCarTec in München präsentiert TÜV<br />

Rheinland sein breit angelegtes Spektrum von Serviceleistungen<br />

für die Entwicklung zukunftsfähiger Elektromobilität,<br />

das auch die Entwicklung von solchen Batteriewechselstationen<br />

umfasst. Der Anspruch: Elektrofahrzeuge müssen mindestens<br />

genauso sicher sein wie konventionelle Fahrzeuge.<br />

Dabei konzentriert sich der weltweit tätige unabhängige Prüfdienstleister<br />

nicht nur auf die Technik und nicht nur auf Automobilität:<br />

„Es geht insgesamt um das Spannungsverhältnis<br />

von Mensch und Technik. Und es geht nicht nur um Elektroautos,<br />

sondern um alle Mobilitätsträger, vom Zweirad über<br />

Bahn bis zum Flugzeug“, so Dr. Aubel.<br />

TÜV Rheinland bietet Leistungen zur Stromerzeugung, zur<br />

Entwicklung von Fahrzeugen, Infrastruktur und Ladesystemen,<br />

zur Energiespeicherung in Batterien sowie zur sicheren<br />

Nutzung von Elektrofahrzeugen mit allen Aspekten bis hin<br />

zu sicheren Abrechnungssystemen. Entsprechend breit ist<br />

das knapp 50-köpfige Kernteam für Elektromobilität bei TÜV<br />

Rheinland mit Fachleuten aus Deutschland, China, Japan,<br />

den Niederlanden und den USA aufgestellt. Das Team umfasst<br />

Spezialisten für Anlagensicherheit, Fachleute für Fahrzeugtests<br />

und -homologation, für Ausbildung und Personalqualifizierung<br />

ebenso wie für Zellen- und Batterieprüfung<br />

oder IT-Sicherheit.<br />

Unter anderem führt TÜV Rheinland derzeit verschiedene<br />

Langzeittests mit leichten Nutzfahrzeugen durch, ist an der<br />

Fahrzeugentwicklung beteiligt, baut in Asien, USA und Europa<br />

Prüfkapazitäten für Zellen und (Lithium-Ionen-)Batterien<br />

aus und entwickelt Sicherheitsstandards für die elektromobile<br />

Infrastruktur. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Ausbildung<br />

und Personalqualifizierung. Das umfasst verschiedene<br />

speziell entwickelte Trainingsprogramme für den gefahrlosen<br />

Umgang mit der Starkstromtechnik – etwa für Kfz-Fachkräfte,<br />

Servicebetriebe sowie künftig auch für Unfallhelfer und Feuerwehren.<br />

Weitere Informationen unter: www.tuv.com.<br />

832 Kommunalwirtschaft 12/2010


PDR startet Pilotaktion in Wesel<br />

Rücklaufquote von gebrauchten PUR-Schaumdosen erhöhen<br />

Mit der Auslieferung von sechs Rückgabestationen für gebrauchte<br />

Montageschaumdosen startete im September eine<br />

Pilotaktion, um die Rücklaufquote für diesen Sonderabfall im<br />

Kreis Wesel zu erhöhen. Dabei arbeiten die Verantwortlichen<br />

im Kreis eng mit der PDR Recycling GmbH + Co KG, Thurnau<br />

(Nordbayern), zusammen. Zu Beginn der Aktion stattete<br />

der Recyclingspezialist für PUR-Schaumdosen die Wertstoffhöfe<br />

der Kommunen des Landkreises mit den blaugrünen<br />

Tonnen aus. So können die Bürger ab sofort im gesamten<br />

Landkreis hier ihre gebrauchten Bauschaumdosen kostenfrei<br />

zurückgeben. Im nächsten Schritt wollen die Partner die Mitgliedsbetriebe<br />

der Handwerksinnungen ansprechen. Neben<br />

der reinen Information soll ein Gewinnspiel die Handwerker<br />

dazu anregen, die Dosen getrennt zu sammeln und kostenlos<br />

zum Recycling abholen zu lassen. „Die Profis mit ins Boot zu<br />

holen, liegt uns besonders am Herzen, weil sie den Löwenanteil<br />

verarbeiten“, erklärt dazu der PDR Marketing- und Entsorgungslogistikleiter<br />

Rolf Apfeld. „Wenn sich die Verwertung<br />

für die Umwelt lohnen soll, sind wir auf die Kooperation des<br />

Handwerks angewiesen.“<br />

Zu der Kampagne haben sich Kreis und das Unternehmen<br />

PDR entschieden, weil generell aus dem nordwestdeutschen<br />

Raum nur etwa 15 Prozent der Dosen zum Recycling gelangen.<br />

Claudia Neukäter von der Kreisverwaltung Wesel führt<br />

dazu aus: „Wir verfolgen diese Maßnahme im Rahmen der<br />

Weiterentwicklung der Abfallwirtschaft im Kreis Wesel. Oft<br />

wird es nur durch getrennte Sammlung ermöglicht, verwertbare<br />

Abfälle dem Wirtschaftskreislauf wieder zur Verfügung<br />

zu stellen.“ Apfeld ergänzt: „Hier im Kreis Wesel wollen wir<br />

exemplarisch versuchen, durch gezielte Informationsarbeit<br />

die Rücklaufquote zu erhöhen.“ Wenn das Projekt erfolgreich<br />

ist, soll es auch auf andere weiße Flecken in der Bundesrepublik<br />

ausgeweitet werden.<br />

PUR-Schaumdosen, die auch als Montageschaum oder<br />

Bauschaum bekannt sind, finden hauptsächlich bei Bau und<br />

Renovierung Einsatz. Meist bei der Dämmung von Fenstern<br />

und Türen. Dachanschlüsse, Wanddurchbrüche und Öffnungen<br />

werden ebenfalls häufig damit ausgeschäumt. Nach<br />

Gebrauch sind die Dosen wegen ihrer flüssigen Restinhaltsstoffe<br />

als gefährlicher Abfall zum Recycling eingestuft. Sie<br />

gehören also nicht in den Gelben Sack, den Restmüll oder<br />

den Baumischcontainer sondern ins PDR-Recyclingwerk<br />

in Thurnau. Hier werden die Dosen zu 95 Prozent stofflich<br />

verwertet und zu neuen Produkten verarbeitet. „Damit ist<br />

der Wirtschaftskreislauf fast komplett geschlossen. Das entspricht<br />

den Zielen einer nachhaltigen Wirtschaftsweise, wie<br />

wir sie auch im Kreis Wesel unterstützen wollen“, fasst Claudia<br />

Neukäter die Ziele der Aktionspartner zusammen.<br />

Weitere Informationen unter: www.pdr.de.<br />

Raiffeisenmarkt in Merdingen hält Grundwasser sauber<br />

Dezentrale Niederschlagswasser-Behandlung und Versickerung ersetzt aufwändigen Anschluss an das Kanalnetz<br />

Mit einer Anlage zur dezentralen Behandlung von Regenwasser<br />

wurde das Gelände eines Raiffeisenmarktes in Merdingen<br />

nahe Freiburg im Breisgau ausgestattet. Damit erfüllt der<br />

Markt die Forderung des neuen Wasserhaushaltsgesetzes,<br />

Regenwasser und Schmutzwasser nicht mehr zu mischen,<br />

sondern den Niederschlag vor Ort zu reinigen und wieder<br />

dem Grundwasser zuzuführen. Insgesamt zehn Filtersysteme<br />

des Typs Hydrosystem 1000 heavy traffic und zwei Systeme<br />

des Typs Hydrosystem 400 heavy traffic des Spezialisten für<br />

Regenwasserbewirtschaftung 3P Technik kamen dabei zum<br />

Einsatz. Sie nehmen das Wasser von den stark frequentierten<br />

Verkehrsflächen rund um den Raiffeisenmarkt auf, filtern es<br />

und leiten das nahezu auf Trinkwasserqualität gereinigte Wasser<br />

zum Abfluss in Richtung Grundwasser in mehrere Sickerschächte<br />

ein.<br />

Belastung durch Fahrzeuge und Güterumschlag<br />

Eine neue Entsorgungslösung für das Niederschlagswasser<br />

rund um den Markt war notwendig geworden aufgrund der<br />

Verschmutzungen durch Liefer- und Kundenfahrzeuge sowie<br />

Staplerverkehr. Durch sie war eine Einleitung ins Grundwasser<br />

ohne vorherige Reinigung nicht mehr tolerierbar. Zu den<br />

Verschmutzungen durch Kraftfahrzeuge und Stapler kommen<br />

Reste aus den umgeschlagenen Gütern wie Mais, Dünge-,<br />

Futter- und Pflanzenschutzmitteln. Im Gespräch war zunächst<br />

eine Anbindung an das örtliche Abwassernetzt und<br />

damit eine Reinigung über die Kläranlage. Da der nächste<br />

mögliche Anschlusspunkt an die Kanalisation mehrere hundert<br />

Meter vom Markt entfernt liegt, wurde diese Lösung als<br />

Neben den üblichen Verschmutzungen etwa durch Mineralöle<br />

muss die dezentrale Niederschlagswasserbehandlung rund<br />

um den Raiffeisenmarkt in Merdingen auch Pflanzenstoffe,<br />

Dünge-, Futter- und Pflanzenschutzmittel zuverlässig zurückhalten.<br />

Foto: 3P Technik<br />

zu aufwändig und teuer verworfen. Hinzu kam, dass sie entgegen<br />

der Forderung im neuen Wasserhaushaltsgesetz zur<br />

Mischung von Niederschlags- und Schmutzwasser in der Kanalisation<br />

geführt hätte. In Abstimmung mit den zuständigen<br />

Wasserbehörden suchte man daher nach einer Lösung, die<br />

eine weitere Nutzung der bereits vorhandenen Sickerschäch-<br />

Kommunalwirtschaft 12/2010 833


te ermöglichen sollte. Voraussetzung dafür war eine vorherige<br />

Behandlung des Niederschlagswassers, mit der sich die<br />

Einleitung gefährdender Substanzen wirkungsvoll und zuverlässig<br />

unterbinden lässt. Die Wahl fiel auf das Hydrosystem<br />

von 3P Technik, das mit verschiedenen Filtern auf Flächen<br />

mit unterschiedlichen Belastungen abgestimmt werden kann.<br />

Zum Einsatz kamen die 3P Filtertypen heavy traffic, welche<br />

die bauaufsichtliche Zulassung des Deutschen Instituts für<br />

Bautechnik (DIBt) in Berlin erhalten haben. Die Filtersysteme<br />

sind in der Lage, sowohl anorganische Stoffe wie Schwermetalle<br />

und Nährstoffe als auch organische Komponenten wie<br />

polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und<br />

Mineralöle aus dem Regenabfluss zu entfernen. Das geprüfte<br />

System bietet damit den höchstmöglichen und dauerhaft<br />

zuverlässigen Schutz für das Grundwasser. Das Filtersystem<br />

ist so ausgelegt, dass im Neuzustand etwa 120 l/s Regenabfluss<br />

von den Flächen vollständig behandelt werden kann.<br />

Durchflussmessungen im Rahmen der Wartung zeigen den<br />

Zustand der Filter, die vor Ort rückgespült werden, sobald der<br />

Durchfluss unter einen kritischen Wert sinkt. Mehr als vier Millionen<br />

Liter reinigt die Anlage so pro Jahr und gibt sie sicher<br />

und sauber in den Untergrund ab.<br />

Einsatz der Filter in vorhandenes Leitungssystem<br />

Der Einbau der Filterelemente erfolgte in Betonschächte, welche<br />

die Müller Betonwerke aus Achern passgenau maßfertigten<br />

und vor Ort einbauten. Da es sich um eine Nachrüstung<br />

handelte, wurden Schächte und Filtersysteme in vorhandene<br />

Grundleitungen eingesetzt. Beim Einbau war auf eine besonders<br />

hohe Abdichtung der Zulaufleitungen zu achten, um zu<br />

verhindern, dass sich das Wasser durch die Einbauvariante<br />

mit den alten Grundleitungen bei starkem Regen stauen kann.<br />

Zuverlässige Entfernung von Schadstoffen<br />

Die Reinigung des Niederschlagswassers in den Hydrosystemen<br />

erfolgt in zwei Schritten. Zunächst sedimentieren<br />

Feststoffpartikel in einem Schlammsammelraum im unteren<br />

Bereich des Filtersystems. Danach gelangt das zu reinigende<br />

Wasser im Aufstromverfahren durch die Filterelemente, wo<br />

durch Filtration, Adsorption und chemische Fällung Feststoffe,<br />

Nährstoffe, Schwermetalle und Kohlenwasserstoffe<br />

weitestgehend zurückgehalten werden. Vor dem Wasserab-<br />

Elektronische Vergabe eingeführt<br />

lauf in die Sickerschächte befindet sich als Sicherheitsreserve<br />

etwa für Starkregenereignisse noch eine Leichtstoffsperre.<br />

Das gereinigte Wasser erreicht nahezu Trinkwasserqualität.<br />

Kürzere Wartungszyklen wirken starkem<br />

Schmutzeintrag entgegen<br />

Ein Wartungsvertrag mit der Firma Börder GmbH gewährleistet<br />

darüber hinaus die regelmäßige Kontrolle und die Reinigung<br />

der Systeme, ohne dass sich der Betreiber selbst darum<br />

kümmern muss. Das Unternehmen ermittelt im Rahmen<br />

der jährlichen Wartungen den Zustand der Filter, die nach<br />

Bedarf rückgespült werden. Der Austausch der Filter erfolgt<br />

in Zeiträumen von 3 Jahren, wenn die Aufnahmekapazitäten<br />

für die Schadstoffe erschöpft sind.<br />

Außerdem wurden zusätzliche Vorreinigungsmaßnahmen<br />

eingeplant, da auf dem Gelände insbesondere durch landwirtschaftliche<br />

Fahrzeuge mit starken Verschmutzungen zu<br />

rechnen ist. So werden die Entwässerungsrinnen und Straßenabläufe<br />

vorsorglich regelmäßig gereinigt. Zudem werden<br />

die Flächen regelmäßig gekehrt, um unnötigen Eintrag von<br />

Schlamm und Erdreich in das Entwässerungssystem zu vermeiden.<br />

Weitere Informationen unter: www.3ptechnik.de.<br />

Die Behandlung<br />

des Niederschlagswassers<br />

erfolgt im<br />

3P Hydrosystem<br />

in zwei Stufen.<br />

Grafik:<br />

3P Technik<br />

In Ulm setzen zwei führende Wohnungsgesellschaften auf die e-Vergabe<br />

Nach der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart<br />

hat sich nun auch in der Münsterstadt die Ulmer Wohnungs-<br />

und Siedlungs-Gesellschaft mbH gemeinsam mit der<br />

ulmer heimstätte eG für die Implementierung eines e-Vergabe-Systems<br />

entschieden. Die Vergabeprozesse für Aufträge<br />

aller Art wollen die beiden Auftraggeber fortan durchgängig<br />

elektronisch über die Vergabeplattform abwickeln. Den Zuschlag<br />

erhielt die ebenfalls in Baden-Württemberg, in Stuttgart,<br />

ansässige RIB Software AG. Deutschlandweit haben viele<br />

Auftraggeber, beispielsweise in Berlin, Hamburg, Hannover,<br />

Frankfurt, München, Regensburg oder in Göttingen, die RIB-<br />

Plattform ARRIBA net bereits im Einsatz. Auch bei Industrieunternehmen<br />

etabliert sich die elektronische Vergabe.<br />

„Auch wir wollen von diesen neuen technologischen Möglichkeiten<br />

profitieren“, erklären Dr. Frank Pinsler, Geschäftsführer<br />

UWS und Christoph Neis, Vorstand ulmer heimstätte<br />

eG. „Wir rechnen damit, das Vergabeverfahren durch den<br />

Einsatz der Plattform erheblich zu beschleunigen. Auch unsere<br />

Bieter werden mit Hilfe des elektronischen Downloads<br />

von Ausschreibungsunterlagen sowie durch die Möglichkeit,<br />

ihre Angebote digital abzugeben, künftig wirtschaftlicher<br />

arbeiten können. So optimieren wir durch den Einsatz des<br />

modernen IT-Systems außerdem die partnerschaftliche Zusammenarbeit.“<br />

fassten Dr. Frank Pinsler, Geschäftsführer<br />

UWS und Christoph Neis, Vorstand der ulmer heimstätte eG<br />

zusammen.<br />

834 Kommunalwirtschaft 12/2010


Herausforderungen beim Übergang zur Optionskommune<br />

von Bernd Felder, Steria Mummert Consulting<br />

Im Rahmen der Neuorganisation des SGB II in Deutschland<br />

erhalten 43 weitere Kommunen die Möglichkeit zur Option<br />

– die alleinige Vermittlung von Langzeitarbeitlosen als zugelassener<br />

kommunaler Träger (zkT). Die Kommunen mussten<br />

dafür in einem Optionsantrag bis 31.12.2010 ihre Eignung<br />

nachweisen. Die Konkurrenz um die 43 Plätze ist groß. Die<br />

Entscheidung für eine Zulassung als Optionskommune fällt<br />

Anfang April 2011. Dann gilt es für die zugelassenen kommunalen<br />

Träger (zkT) den Übergang zum Jobcenter zu managen.<br />

Kommunen, die vom BMAS und dem jeweiligen Arbeitsministerium<br />

des Landes eine Zulassung als Optionskommune<br />

erhalten haben, müssen ab 01.01.2012 die volle Funktionsfähigkeit<br />

ihres Jobcenters sicherstellen. Es gilt in einem rund<br />

neunmonatigen Übergangsmanagement von Anfang April<br />

2011 bis Ende Dezember 2011 wichtige Heraus-forderungen<br />

zu bewältigen.<br />

Herausforderung 1:<br />

professionelles Projektmanagement<br />

Mit dem Stichtag 31.12.2011 ist ein fixer Übergangstermin<br />

ohne Verlängerungsoption definiert. Für den Übergang steht<br />

damit lediglich ein Zeitfenster von neun Monaten zur Verfügung,<br />

in dem viele Themen zu bearbeiten sind:<br />

Die Vorbereitung der Trägerschaft muss deshalb durch ein<br />

professionelles Projekt-management unterstützt werden,<br />

das parallel zum Arbeitsalltag funktioniert. Für den Übergang<br />

ist eine strukturierte Projektplanung zu erarbeiten, in der die<br />

einzelnen Aktivitäten, Meilensteine, Verantwortlichkeiten und<br />

kritischen Pfade definiert sind. Es empfiehlt sich dazu eine<br />

Projektorganisation zu installieren, die aus einer Lenkungsgruppe<br />

und Arbeitsgruppen besteht. Die Lenkungsgruppe<br />

trifft für den Projektablauf verbindliche Entscheidungen und<br />

sollte aus Führungskräften der Kommune und der Agentur für<br />

Arbeit (Bereich SGB II) zusammengesetzt sein. Die Arbeitsgruppen<br />

bereiten Entscheidungen fachlich vor und sind für<br />

die Umsetzung der einzelnen Aktivitäten ergebnisverantwort-<br />

lich. Folgende Arbeitsgruppen (Teilprojekte) bieten sich an:<br />

IT, Infrastruktur und Räumlichkeiten, Personal, Organisation<br />

und Prozesse, Finanzen. Die Tätigkeiten der Arbeitsgruppen<br />

sollten durch eine interne Projektleitung koordiniert werden.<br />

Dieser obliegt auch die Fortschrittskontrolle der Arbeitsergebnisse<br />

und die Berichterstattung an die Lenkungsgruppe<br />

sowie die politischen Gremien.<br />

Herausforderung 2: Personal<br />

§ 6c SGB II regelt detailliert den Personalübergang der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der Agentur für Arbeit zum kommunalen<br />

Träger. Alle Beschäftigten der Agentur für Arbeit,<br />

die am Tag vor der Zulassung Aufgaben nach dem SGB II<br />

wahrnehmen und insgesamt mindestens 24 Monate solche<br />

Aufgaben wahrgenommen haben, gehen Kraft Gesetz in den<br />

Dienst des kommunalen Trägers über. Es handelt sich um einen<br />

gesetzlichen Personalübergang, deshalb ist eine Zustimmung<br />

der Betroffenen nicht erforderlich. Es besteht auch kein<br />

Widerspruchsrecht. Die Optionskommunen sind verpflichtet,<br />

mindestens 90 Prozent der BA-Beschäftigten zu übernehmen.<br />

Ziel muss es jedoch sein, die zu übernehmenden Beschäftigten<br />

der Agentur für Arbeit frühzeitig zu informieren und<br />

„mit ins Boot zu holen“. Es ist ein Personalkonzept für das<br />

kommunale Jobcenter zu erarbeiten. Dabei sollte unter Berücksichtigung<br />

des Stellenbedarfs des kommunalen Jobcenters<br />

und der Eignung und fachlichen Befähigung der im<br />

Bereich des SGB II eingesetzten Mitarbeiter/innen ein Stellenbesetzungsplan<br />

entwickelt werden. Arbeitsrechtliche bzw.<br />

beamtenrechtliche Ansprüche der Mitarbeiter sind zu beachten.<br />

Soweit Stellen nicht durch Zuweisung vorhandener,<br />

entsprechend eingruppierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

besetzt werden können, sind diese intern auszuschreiben.<br />

Zum Ende des III. Quartals 2011 sollte feststehen, welche<br />

Beschäftigten ab 01.01.2012 welche Aufgaben im Jobcenter<br />

wahrnehmen. Aufgabe der Arbeitsgruppe Personal wird<br />

Kommunalwirtschaft 12/2010 835


es sein, diverse personelle Sondersituationen zu klären und<br />

einer einvernehmlichen Lösung beizuführen.<br />

Ein wichtiger Knackpunkt für den Erfolg des Jobcenters ist<br />

dabei die Besetzung der Geschäftsführung und Amtsleitung.<br />

Erfolgreiche Jobcenter zeichnen sich dadurch aus, dass sie<br />

laufend ihre Prozesse, Verfahren und Eingliederungsstrategien<br />

weiterentwickeln. Jobcenter sind dynamische Systeme,<br />

die einen gestaltungsfreudigen, innovativen Verwaltungsmanager<br />

brauchen. Gleiches gilt auch für die zweite Führungsebene.<br />

Herausforderung 3: IT / Infrastruktur<br />

Die bestehenden IT-Fachverfahren der Bundesagentur für<br />

Arbeit können nicht in die zugelassene kommunale Trägerschaft<br />

übernommen werden. Es muss ein neues Fach-verfahren<br />

implementiert werden. Für Kommunen mit bisher getrennter<br />

Aufgabenwahrnehmung ist dies einfacher, da über<br />

die Berechnung der Kosten der Unterkunft in der Regel eine<br />

Software zur Verfügung steht, die meist um die Leistungsgewährung<br />

des SGB II erweitert werden kann (zusätzliches<br />

Programm-Modul). Lediglich für das Fallmanagement kommt<br />

gegebenenfalls eine neue IT-Lösung in Frage. Kommunen,<br />

die bisher in einer ARGE sind, müssen eine komplett neue<br />

Software-Landschaft beschaffen. Dazu sind frühzeitig die<br />

Vergabeverfahren vorzubereiten – insbesondere die Leistungsbeschreibung<br />

– damit sofort nach Zulassung zur Option<br />

die Ausschreibung durchgeführt werden kann.<br />

Eine der größten Herausforderung stellt zudem die Datenübernahme<br />

aus den bestehenden Fachverfahren der BA dar.<br />

Auch wenn laut Prozesshandbuch der BA automatisierte<br />

Verfahren vorgesehen sind, ist davon auszugehen, dass<br />

eine Prüfung der Leistungsdaten und eine manuelle Eingabe<br />

und Nachbearbeitung im Fachverfahren erfolgen muss.<br />

Dies ist unumgänglich, da in A2LL viele Sonderlösungen<br />

programmiert sind und ab 01.01.2012 die Auszahlung fehlerfrei<br />

funktionieren muss. Das heißt, dass ab dem III. Quartal<br />

2011 zunächst die Datenmigration erfolgen und ein Parallelbetrieb<br />

aufgebaut werden muss, um Daten zu prüfen und im<br />

Bedarfsfall zu bereinigen. Eine Übernahme von Daten aus<br />

VerBIS (Vermittlungsdaten) ist nicht möglich, hier sind die relevanten<br />

Informationen zu jedem Fall manuell zu übertragen.<br />

Daten aus coSach (Maßnahmeverwaltung) werden ebenfalls<br />

nicht mehr zur Verfügung stehen. Hier ist eine eigene Lösung<br />

zu installieren.<br />

Schließlich sind die Beschäftigten im III. Quartal 2011 in der<br />

Software zur Leistungs-gewährung zu schulen, um danach<br />

die erforderlichen EDV-Schulungen auch für Fallmanager und<br />

Arbeitsvermittler durchführen zu können.<br />

Neben den IT-Fachverfahren sind Detailfragen zur Infrastruktur<br />

(TK-Anlage, IT-Netz, Hard-ware, Drucker) zu bearbeiten.<br />

In diesem Zusammenhang sind auch die Räumlichkeiten zu<br />

klären. Dazu zählen Unterbringung, Neuinvestition, Umzug,<br />

Kündigung von Mietverträgen und ähnliches.<br />

Herausforderung 4: Organisation und Prozesse<br />

Die Kommune hat im Optionsantrag bereits ihr Organisationsmodell<br />

für das Jobcenter beschrieben. Nun gilt es, die<br />

textlichen Beschreibungen weiter zu spezifizieren und reif für<br />

die Umsetzung zu machen.<br />

Dabei ist zunächst zu klären, wie die Aufbauorganisation<br />

tatsächlich ausgestaltet wird. Insbesondere die Funk-<br />

tionsbereiche „Leistungsgewährung“, „Fallmanagement“,<br />

„Arbeitsver-mittlung und Arbeitgeber-Service“ sind in ihrem<br />

Zusammenwirken zu spezifizieren. Da viele Kommunen eine<br />

bürgernahe Repräsentanz des SGB II vor Ort planen, ist beispielsweise<br />

auch mit den Gemeinden vor Ort zu klären, wie<br />

sie in die Geschäftsprozesse konkret eingebunden sind. Dabei<br />

hilft es, konkrete Verfahrensbeschreibungen und Prozessmodelle<br />

zu entwickeln, um ab 01.01.2012 weitgehend funktionierende<br />

Abläufe sicherzustellen.<br />

Einige Kommunen planen neue arbeitsmarktpolitische Strategien<br />

umzusetzen – wie beispielsweise den „work-first“-<br />

Ansatz 1 . Dabei ist es erforderlich diese neue Integrationsstrategie<br />

organisatorisch zu operationalisieren. Es stellt sich die<br />

Frage, welche konkreten Angebote wann unterbreitet werden<br />

oder wer die praktische Arbeitserprobung und -feststellung<br />

durchführt. Darüber hinaus ist klärungsbedürftig, wie die Angebote<br />

miteinander verzahnt werden.<br />

Herausforderung 5: Finanzen<br />

Für den Übergang in die Option stehen den Kommunen Vorfinanzierungsmöglichkeiten<br />

in Höhe von 75 € pro Bedarfsgemeinschaft<br />

zur Verfügung. Müssen größere Investitionen in<br />

Umbaumaßnahmen und Infrastruktur vorgenommen werden,<br />

etwa in Räume oder TK-Anlagen, reichen diese Vorfinanzierungsmöglichkeiten<br />

kaum aus, da auch meist noch Kosten<br />

für die neuen IT-Fachverfahren entstehen. Kommunale Mittel<br />

sind deshalb rechtzeitig einzuplanen. Sind größere Investitionen<br />

nicht erforderlich, decken die Mittel die Übergangsfinanzierung<br />

in der Regel ab.<br />

Neben der Vorfinanzierung muss für alle Entscheidungen<br />

zu Implementierungsfragen deren Kostenauswirkungen und<br />

Wirtschaftlichkeit geprüft werden.<br />

Außerdem ist für das Jahr 2012 eine Vorbereitung für die<br />

Finanz- und Haushaltsplanung erforderlich. Die Haushaltsstellen<br />

sind einzurichten und durch Mittelanforderung an die<br />

Kämmerei zu untersetzen. Soweit die anfallenden Verwaltungskosten<br />

nicht direkt im kommunalen Jobcenter anfallen<br />

und gebucht werden, sind die umzulegenden Sach- und Gemeinkosten<br />

zu kalkulieren und durch Ausgaben im kommunalen<br />

Jobcenter zu planen. Der Stellenplan für das kommunale<br />

Jobcenter ist aufzustellen.<br />

Gesamtbewertung<br />

Der Gesetzgeber erwartet innerhalb des gesetzten Zeitrahmens<br />

einen reibungslosen und rechtskonformen Übergang<br />

der Aufgaben des SGB II und die Absicherung des laufenden<br />

Geschäfts. Die Auseinandersetzung mit dem Übergangsmanagement<br />

verdeutlicht, dass viele Fragen zu unterschiedlichen<br />

Themengebieten geklärt und spezifiziert werden müssen.<br />

Da dies parallel zum laufenden Geschäft erfolgt, kann<br />

eine externe Unterstützung den Übergangsprozess absichern.<br />

Denn: Ab 01.12.2012 müssen die neuen Optionskommunen<br />

unter Beweis stellen, dass sie es besser können.<br />

Anmerkung:<br />

1 Ziel ist, schnell ein Erstgespräch zu führen sowie frühzeitig den Aktivierungsprozess<br />

einzuleiten („work first“). Das „work-first“-Modell wird in den Niederlanden<br />

und USA erfolgreich praktiziert, auch deutsche Optionskommunen<br />

– z.B. die hessischen Optionskommunen im Rahmen der Werkakademie oder<br />

die Landkreise Verden und Meißen - haben damit bisher sehr gute Erfolge<br />

erzielt. So hat der Landkreis Verden den Zugang von ALG-II-Anträgen um<br />

12% senken können, auch der Landkreis Meißen hat ähnliche Erfolge in der<br />

Zugangssteuerung.<br />

836 Kommunalwirtschaft 12/2010


Startschuss für die EKVO in Hessen<br />

Aus der Industrie<br />

Gütesicherung RAL-GZ 961 in Abwasserkontrollverordnung verankert<br />

Lange hat sie auf sich warten lassen, doch jetzt ist sie endlich<br />

da: Am 5. August 2010 trat die neue Abwassereigenkontrollverordnung<br />

(EKVO) in Hessen in Kraft. Anlass für die<br />

Gütegemeinschaft Kanalbau gemeinsam mit der Umweltallianz<br />

Hessen Entscheidungsträger aus Kommunen, Aufsichts-<br />

und Genehmigungsbehörden und beratende Ingenieure,<br />

Abwasserbeseitigungspflichtige aus Wirtschaft und Industrie<br />

sowie Vertreter ausführender Unternehmen zu einer Informationsveranstaltung<br />

in das „Alte Schalthaus“ nach Darmstadt<br />

einzuladen. Die hohe Beteiligung von rund 200 Teilnehmern<br />

machte das Interesse an einem Thema deutlich, das seit Jahren<br />

die Gemüter von kommunalen Auftraggebern und Netzbetreibern<br />

in Hessen bewegt.<br />

Seit 2006 wurde in Hessen der Entwurf einer novellierten Abwassereigenkontrollverordnung<br />

(EKVO, Stand Februar 2006)<br />

diskutiert. Bislang ohne Ergebnis. Die hieraus resultierenden<br />

Interpretationsspielräume in Bezug auf die Abwasserbeseitigungspflichtigen<br />

bzw. Betreiber von Kanalnetzen als auch für<br />

Grundstückseigentümer bzw. Anschlussnehmer trugen nicht<br />

unwesentlich zu einer Rechtsunsicherheit bei allen Beteiligten<br />

bei. Das hat sich jetzt grundlegend geändert: Die Hessische<br />

Abwassereigenkontrollverordnung konkretisiert unter<br />

anderem die Anforderungen für die Abwasserbeseitigungspflichtigen<br />

und Betreiber von Kanalnetzen sowie für Grundstückseigentümer<br />

und Anschlussnehmer. Nach § 61 Wasserhaushaltsgesetz<br />

(WHG) vom 31. Juli 2009 ist der Betreiber<br />

einer Abwasseranlagen verpflichtet, ihren Zustand, ihre Funktionsfähigkeit,<br />

ihre Unterhaltung und ihren Betrieb sowie Art<br />

und Menge des Abwassers und der Abwasserinhaltsstoffe<br />

selbst zu überwachen. Nähere Ausführungsbestimmungen<br />

zur Eigenkontrolle enthält das Wasserhaushaltsgesetz nicht.<br />

Das wird in Hessen jetzt in der Abwassereigenkontrollverordnung<br />

(GVBl. I S. 257) geregelt. So wurde der Anhang 1<br />

(Eigenkontrolle von Abwasserkanälen und -leitungen) der bisherigen<br />

Verordnung um die Zuleitungskanäle (vgl. § 43 Abs.<br />

2 Hessisches Wassergesetz (HWG) ergänzt und neu gefasst,<br />

ein Anhang 4 (Eigenkontrolle von Kleinkläranlagen und Sammelbehälter)<br />

neu eingefügt sowie eine Reihe von weiteren<br />

Anpassungen an die maßgeblichen gesetzlichen Regelungen<br />

und redaktionelle Änderungen vorgenommen.<br />

Rahmenbedingungen festgelegt<br />

Festgelegt sind dort die Fristen der Prüfungen und die Intervalle<br />

der Wiederholungsprüfungen. Zudem sind Zuleitungskanäle<br />

(Grundleitung und Anschlusskanal) nun grundsätzlich<br />

überprüfungspflichtig. Diejenigen, die ab dem 1. Januar 1996<br />

neu gebaut oder dauerhaft saniert wurden, gelten als erstmalig<br />

erfasst. Für sie gilt das Wiederholungsintervall von 30<br />

Jahren ab dem 1. Januar 2010. Weiterhin wird ausdrücklich<br />

auf das Erfordernis einer kontinuierlichen Prüfung in den genannten<br />

Intervallen hingewiesen. Die Zustandserfassung ist<br />

vorausschauend zu planen. Dazu ist eine jährlich gleichmäßige<br />

Verteilung der Überprüfungen erforderlich. Für die Kanal-Anschlussnehmer<br />

werden somit die Anforderungen aus<br />

den einschlägigen Gesetzes- und Normungstexten (WHG,<br />

HWG, DIN 1986-30 usw.) noch deutlicher. Die EKVO 2010<br />

fordert eine Kanaluntersuchung, die nach den allgemein anerkannten<br />

Regeln der Technik und den Anforderungen der<br />

RAL-Gütesicherung Kanalbau RAL-GZ 961 in Bezug auf die<br />

Eignung der ausführenden Unternehmen zu erfolgen hat.<br />

Dasselbe Anforderungsprofil gilt sinngemäß auch für Firmen,<br />

die derartig festgestellte Schadensfälle instand setzen bzw.<br />

erneuern. Die unabdingbar für den Bürger anfallenden Kosten<br />

sind primär die Kanal-TV-Inspektionskosten. Damit verbunden<br />

sind die notwendige, zugehörige, ingenieurmäßige<br />

Bearbeitung sowie die Ermittlung des Sanierungsbedarfs.<br />

Zur aktuellen Situation und zu den anstehenden Neuerungen<br />

bot die von Dipl.-Ing. Walter Reinhard, Dezernent Abt. Arbeitsschutz<br />

und Umwelt, Regierungspräsidium Darmstadt, moderierte<br />

Veranstaltung praktische Orientierungshilfen. Nach<br />

der Vorstellung der neuen Abwassereigenkontrollverordnung<br />

unter besonderer Berücksichtigung der Eigenkontrolle von<br />

Abwasserkanälen und -leitungen einschließlich Zuleitungskanälen<br />

durch Ministerialrat Dr.-Ing. Eberhard Port, Hessisches<br />

Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und<br />

Verbraucherschutz, erläuterte RA Wolfgang Fabry, Leitender<br />

Verwaltungsdirektor Hessischer Städte- und Gemeindebund,<br />

die Umsetzung von § 43 Abs. 2 HWG und des § 4 EKVO<br />

in den hessischen Kommunen. Den Bezug zur Praxis stellte<br />

Dipl.-Ing. Norbert Nielsen, einer der vom Güteausschuss der<br />

Gütegemeinschaft Kanalbau beauftragten Prüfingenieure,<br />

mit seinem Vortrag über die Anforderungen an Betriebe oder<br />

Stellen bezüglich der Durchführung der Kontrollen und deren<br />

Auswertung her. Der Vortrag von Dr.-Ing. Holger Krier, Abteilungsleiter<br />

Stadtentwässerung Frankfurt/M. über die Umsetzung<br />

des § 43 Abs. 2 HWG am Beispiel von Frankfurt bildete<br />

den Abschluss der Veranstaltung. Das große Interesse belegen<br />

auch die aktuellen Zugriffszahlen auf die Versammlungsunterlagen.<br />

Sie sind bereits 4.000 mal von der Internetseite<br />

des Güteschutz Kanalbau heruntergeladen worden.<br />

Weitere Informationen unter: www.kanalbau.com.<br />

Kommunalwirtschaft 12/2010 837


Besseres Rücknahmekonzept für Dosen erforderlich<br />

Die Dose kehrt zurück. Diese Erfahrung machen auch immer<br />

mehr Verwerter von PET-Kunststoff-Flaschen und sind darüber<br />

gar nicht erfreut. Dies hat nichts damit zu tun, dass der<br />

Anteil der PET-Flaschen durch das Comeback der Getränkedosen<br />

sinkt.<br />

Es gibt ein ganz anderes Problem, das den PET-Verwertern<br />

in Deutschland das Leben schwerer macht. So ist der Einzelhandel<br />

in Deutschland auf die Rücknahme von Getränkedosen<br />

nicht vorbereitet. Die Rücknahmeautomaten sind nicht<br />

auf Dosengebinde eingestellt. Der Fachverband Kunststoffrecycling<br />

fordert daher, dass eine getrennte Rücknahme im<br />

Einzelhandel konsequent gewährleistet werden muss.<br />

Die zunehmende Listung von Getränkedosen macht sich<br />

negativ bemerkbar, so berichten PET-Verwerter, weil Dosen<br />

in der PET-Flaschen-Fraktion miterfasst werden. Das habe<br />

Schmidt erhält Design-Preis in Silber für TS 10 000<br />

Ausgezeichnete Arbeit: Die TS 10 000 ist nicht nur eine effektive<br />

Schneeräum-maschine, sondern auch ein Beispiel für<br />

gutes Industriedesign. Mitte Oktober wurde sie in Ludwigsburg<br />

beim Internationalen Designpreis Baden-Württemberg<br />

mit dem „Focus in Silber“ gewürdigt. 348 Produkte in verschiedenen<br />

Kategorien unter anderem aus Deutschland, der<br />

Schweiz, Italien, Dänemark, Finnland, Schweden, Großbritannien,<br />

Japan, China und den USA hatten sich einer sechsköpfigen<br />

Jury gestellt. 76 Produkte erhielten den „Focus in Silber“<br />

für herausragende Designleistungen. Der „Focus in Gold“ für<br />

exzellente Gestaltung ging an neun Produkte. Neben der TS<br />

10.000 wurde kein weiteres Produkt aus dem Bereich Kommunal-,<br />

Winterdienst- oder Flughafentechnik ausgezeichnet.<br />

Die TS 10 000 ist ein wahres Kraftpaket. Mit 925 PS (681<br />

kW) wirft die Hochleistungs-Schneeräummaschine bis 8.000<br />

t/h Schnee bei Tempo 50 ca. 60 Meter weit. Die konsequent<br />

auf Effektivität ausgelegte Maschine ist für den Einsatz auf<br />

Flughäfen konzipiert. Unterstützt wird der Anspruch der großen<br />

Maschine durch ihr Erscheinungsbild. Das sieht auch die<br />

Jury des Internationalen Designpreises Baden-Württemberg<br />

so: „Wir finden es spannend, dass man sich bei Investitionsgütern<br />

in dieser Größenordnung einerseits ergonomisch viele<br />

TS 10 000<br />

zwei negative Effekte: Zum einen sinke die Qualität der PET-<br />

Flaschen-Fraktion, was zu erhöhtem Verwertungsaufwand<br />

führe, und zum anderen gelangen die Dosen teilweise nicht<br />

in das Metallrecycling.<br />

Es sei daher unverständlich, wenn die Dosenhersteller zwar<br />

mit viel öffentlichkeitswirksamer PR die Einführung der Getränkedosen<br />

betreiben, sich aber um ein schlüssiges Rücknahmekonzept<br />

bisher offensichtlich keine ausreichenden Gedanken<br />

gemacht hätten.<br />

Richtig wäre, wenn Hersteller und Handel zuerst einmal ein<br />

System auf die Beine stellen, das eine umfassende Verwertung<br />

der Getränkedosen sicherstellt, ohne dass die Verwertung<br />

anderer Getränkegebinde in Mitleidenschaft gezogen<br />

wird. Erst wenn diese Voraussetzung erfüllt ist, sollte eine<br />

weitere Listung von Getränkedosen im Einzelhandel erfolgen.<br />

Gedanken über die Ausbildung der Steuerkanzel gemacht<br />

hat. Andererseits ist man aufgrund der großen Dimensionen<br />

auch in die Formgebung der abnehmbaren Bauteile gegangen<br />

und hat dadurch eine Dynamik [..] erzeugt“, heißt es unter<br />

anderem in der Begründung.<br />

„Es ehrt uns, dass die TS 10 000 mit einem Designpreis ausgezeichnet<br />

wurde“, sagte Geschäftsführer Holger Stehling<br />

nach dem Bekanntwerden des Juryurteils. „Der ,Focus in Silber’<br />

ist ein erneuter Beweis für unsere Innovationskraft.“<br />

Die TS 10 000 wurde im vergangenen Jahr auf der Inter-Airport<br />

in München erstmals vorgestellt. Dank ihres modularen<br />

Aufbaus kann sie auch im Sommer als Zugmaschine eingesetzt<br />

werden – etwa für großflächige Mäheinsätze.<br />

Bei der Gestaltung der TS 10 000 erhielten die Schmidt Techniker<br />

und Entwickler Unterstützung von Budde Industriedesign<br />

aus Münster. Holger Stehling darf zufrieden zurückblicken:<br />

„Eine fruchtbare Kooperation.“<br />

Die Jury bestand aus Ralf Christoffer (Spirit Design, Österreich),<br />

Roland de Fries (Kuypers Branding, USA), Professor<br />

Matthias Held (Hochschule für<br />

Gestaltung, Schwäbisch Gmünd),<br />

Iris Laubstein (laubstein design management,<br />

Deutschland), Christophe<br />

Marchand (Christophe Marchand<br />

Design, CH) und Professorin Karin<br />

Schmidt-Ruhland (Hochschule für<br />

Kunst und Design, Halle). Bewertet<br />

wurden Gestaltungsqualität, Funktionalität,<br />

Innovationsgehalt, Ergonomie,<br />

Interfacedesign, Produktgrafik beziehungsweise<br />

-typografie, Ökologie,<br />

Nachhaltigkeit, Wertigkeit, Anmutung,<br />

Emotionalität sowie Markenkonformität,<br />

teilt das Design Center Stuttgart<br />

als Veranstalter mit.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.aebi-schmidt.com.<br />

838 Kommunalwirtschaft 12/2010


Auftraggeber nutzen RAL-GZ 961<br />

Erfolgreiche Gütesicherung basiert auf definierten Rahmenbedingungen<br />

„Wir sind mit der Resonanz auf der IFAT ENTSORGA 2010<br />

sehr zufrieden“, dieses positive Fazit zieht der Geschäftsführer<br />

des Güteschutz Kanalbau, Dr.-Ing. Marco Künster, nach<br />

der Beteiligung der Gütegemeinschaft an der Leitmesse für<br />

Wasser, Abwasser, Abfall- und Rohstoffwirtschaft. In den<br />

vielen Gesprächen auf dem Messestand wurde wieder eines<br />

deutlich: Für viele Auftraggeber wird die Prüfung der Bietereignung<br />

vor allem mit Blick auf langlebige und damit wirtschaftliche<br />

Kanalsysteme immer wichtiger.<br />

Konsequentes Handeln<br />

Auftraggeber fordern deshalb konsequent Eignungsnachweise.<br />

Eine Vorgehensweise, die den eigenen Anspruch in<br />

punkto Ausführungsqualität untermauert. Überwachte Mindestanforderungen<br />

ermöglichen den Entscheidern, das Geld<br />

der Bürger verantwortungsvoll und mit vernünftiger Kosten-<br />

Nutzen-Relation einzusetzen. Bei Vergabe von Aufträgen<br />

ausschließlich an geeignete Firmen werden Kommunen ihrer<br />

haushaltsrechtlichen Verantwortung gerecht. Die Nutzungsdauer<br />

von Entwässerungskanälen wird erhöht, wenn die Anforderungen<br />

der Regelwerke bei Bauausführung, Sanierung,<br />

Inspektion und Reinigung eingehalten werden. Folgerichtig<br />

wird der Ruf nach effizienten Strategien laut. Themen wie<br />

Bauqualität, Qualifizierung und Qualifikation rücken in den<br />

Fokus einer ganzen Branche. Verstärkt nutzen Auftraggeber<br />

die Gütesicherung RAL-GZ 961 zur unabhängigen Beurteilung<br />

der Bietereignung.<br />

Auftraggeber bestätigen: Die Eignungsprüfung durch den<br />

RAL-Güteausschuss erspart aufwändige Einzelprüfungen der<br />

Personalausstattung und des verfügbaren Gerätes der Anbieter.<br />

Dadurch werden Arbeitsabläufe erheblich verschlankt.<br />

Ein Aspekt, der besonders mit Blick auf eine oft nur geringe<br />

Personalstärke und weiter steigender Anforderungen von<br />

Bedeutung ist. Das ist auch ein Ergebnis der konsequenten<br />

Arbeit der Gütegemeinschaft, die als Dienstleister und im<br />

Auftrag der Auftraggeber eine unabhängige Bewertung der<br />

Bietereignung durchführt.<br />

Einheitlicher Maßstab wichtig<br />

Die Bewertung der Bietereignung stellt höchste Anforderungen<br />

an die Organisation der Prüfungen und an die Personen,<br />

Amt für Statistik Berlin-Brandenburg<br />

mietet 4.200 Quadratmeter in Potsdam<br />

Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mietete rund 4.200<br />

Quadratmeter Bürofläche in Potsdam über die Berater von<br />

BNP Paribas Real Estate (BNPPRE). Der Dienstleister wird<br />

die neuen Räumlichkeiten in der Behlertstraße/Haus G 3a in<br />

der Potsdamer Innenstadt voraussichtlich im Januar 2011 beziehen.<br />

Die Eigentümerin des Objekts wurde von der Strabag<br />

Property and Facility Services GmbH aus Berlin vertreten.<br />

die mit dieser Aufgabe betraut sind. Deshalb werden bei der<br />

Gütesicherung RAL-GZ 961 die Prüfungen ausschließlich<br />

durch vom RAL-Güteausschuss beauftragte Prüfingenieure<br />

durchgeführt und deren Berichte im Einzelfall vom RAL-Güteausschuss<br />

bewertet.<br />

Daher ist die neutrale Zusammensetzung dieses maßgebenden<br />

Gremiums von besonderer Bedeutung. So gehören<br />

dem RAL-Güteausschuss jeweils mindestens ein Vertreter<br />

des Bereiches der Auftraggeber und ein Vertreter der Ingenieur-Büros<br />

an, die beide durch die DWA direkt benannt sind.<br />

Die übrigen Mitglieder werden mit paritätischen Stimmen von<br />

Auftraggebern und Auftragnehmern alle 2 Jahre gewählt.<br />

Aktuelle Informationen zur Zusammensetzung des Güteausschuss<br />

sind veröffentlicht unter www.kanalbau.com. Damit<br />

der Eignungsnachweis eine Aussagekraft hat, müssen Rahmenbedingungen<br />

(Prüfbestimmungen) eingehalten werden.<br />

Auftraggeber erwarten ein System, das auf Neutralität und<br />

Transparenz basiert. Diese Anforderungen erfüllt die Gütesicherung<br />

Kanalbau. Auch deshalb wird sie zurzeit von mehr<br />

als 4.800 Auftraggebern und Ingenieurbüros genutzt (Stand:<br />

Sept. 2010).<br />

In der Gütesicherung RAL-GZ 961 sind u.a. definiert:<br />

• Gütebestimmungen (Anforderungen an die Unternehmen)<br />

• Prüfbestimmungen (Anforderungen an die Durchführung<br />

der Prüfung und Bewertung)<br />

Die Güte- und Prüfbestimmungen sind von RAL Deutsches<br />

Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V. im Januar<br />

1990 im Rahmen der Grundsätze für Gütezeichen in einem<br />

Anerkennungsverfahren unter Mitwirkung des Bundesministeriums<br />

für Wirtschaft und Arbeit, der betroffenen Fach- und<br />

Verkehrskreise sowie der zuständigen Behörden gemeinsam<br />

erarbeitet worden. Im Januar 2010 wurden die Güte- und<br />

Prüfbestimmungen erneut einer Revision und Erweiterung<br />

unter Beteiligung von Fach- und Verkehrskreisen unterzogen.<br />

RAL hat die Gütegemeinschaft Herstellung und Instandhaltung<br />

von Abwasserleitungen und -kanälen e.V. – Güteschutz<br />

Kanalbau – als die Institution anerkannt, die alle im Zusammenhang<br />

mit der Gütesicherung Kanalbau RAL-GZ 961 anstehenden<br />

Aufgaben durchführt.<br />

Weitere Informationen unter: www.kanalbau.com.<br />

Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg ist der zentrale<br />

Dienstleister auf dem Gebiet der amtlichen Statistik für die<br />

Region Berlin-Brandenburg. Es entstand 2007 durch den Zusammenschluss<br />

des Statistischen Landesamtes Berlin und<br />

der Abteilung Statistik des Landesbetriebes für Datenverarbeitung<br />

und Statistik Brandenburg.<br />

Kommunalwirtschaft 12/2010 839


GE präsentiert mit dem J920 einen noch größeren Motor<br />

mit bahnbrechender neuer Gasmotorentechnologie<br />

Spitzenwerte bei Wirkungsgrad und Leistungsdichte für zukunftsorientierte Energiegewinnung<br />

Ideale Antwort auf Kundenbedarf nach dezentraler, unabhängiger<br />

Energieversorgung in entlegenen, heißen oder hoch<br />

gelegenen Regionen, Kraft-Wärme-Kopplung und Netzstabilisierung<br />

Mit dem neuen J920 präsentiert die Jenbacher Gasmotorensparte<br />

von GE ihre jüngste Entwicklung eines noch größeren<br />

Gasmotors zur Energieversorgung. Sein elektrisches<br />

Effizienzniveau von 48,7% und seine elektrische Leistung<br />

von 9,5 MWel 1 machen den neuen J920 zum effizientesten<br />

Motor seiner Leistungsklasse und stärken damit einmal mehr<br />

die Technologie-Führerschaft von GE im Bereich Gasmotoren<br />

zur Energieversorgung. Vorgestellt wurde der neue Motor, der<br />

den Strombedarf von 18.500 europäischen Durchschnittshaushalten<br />

decken kann, heute im Rahmen eines Festakts<br />

in Jenbach, dem Hauptsitz und der Produktionszentrale des<br />

Unternehmens.<br />

Der neue Motor ist für Kunden wie auch Umwelt hoch attraktiv.<br />

So reduziert der höhere Wirkungsgrad nicht nur die<br />

Betriebskosten durch geringeren Brennstoffbedarf, sondern<br />

reduziert gleichzeitig die für den Treibhauseffekt verantwortlichen<br />

Emissionen deutlich. Denn durch den Betrieb von nur<br />

einem J920 können im Vergleich zu herkömmlichen Gasmotoren<br />

pro Jahr CO2-Emissionen von rund 1.500 Tonnen<br />

vermieden werden. Dies entspricht dem Ausstoß von etwa<br />

800 durchschnittlichen europäischen Pkw. Weiters können<br />

durch den geringeren Brennstoffverbrauch pro Jahr mehr als<br />

€ 217.000 an Kosten für Erdgas eingespart werden.<br />

Besonders geeignet ist der J920 zur unabhängigen lokalen<br />

Energieversorgung in entlegenen, heißen oder hoch gelegenen<br />

Regionen, für den Einsatz in Kraft-Wärme-Kopplungen<br />

sowie für die Stabilisierung des elektrischen Netzes. Der Prototyp<br />

des Motors wird auf einem eigens eingerichteten Prüfstand<br />

im österreichischen Jenbacher Werk seit dem Spätsommer<br />

erfolgreich getestet.<br />

„Die Jenbacher Gasmotorensparte war eine wichtige Akquisition<br />

für GE. Ihr Geschäftsvolumen hat sich seit der Einbeziehung<br />

in unser Portfolio vervierfacht“, so Steve Bolze,<br />

President & CEO von GE Power & Water. „Als ein wichtiger<br />

Erfolg unserer laufenden Investitionsstrategie in neue Technologien<br />

repräsentiert der J920 unsere jüngste, spezialisierte<br />

Lösung für dezentrale Energieversorgung mit der höchsten<br />

Effizienz seiner Leistungsklasse, reduziertem CO2-Ausstoß<br />

und kompakter Bauweise. Gemeinsam mit unseren kontinuierlichen<br />

Investitionen in Vertriebkooperationen, Beschaffungskette<br />

und Service hilft uns diese jüngste Entwicklung,<br />

die steigenden Anforderungen unserer weltweiten Kunden zu<br />

erfüllen.“<br />

Als nächster Schritt soll nun ein groß angelegtes Pilotprogramm<br />

folgen, in dessen Rahmen der neue Motor bei den<br />

Stadtwerken in Rosenheim, Deutschland, erstmals zum Einsatz<br />

kommen wird. Nach dieser Testphase ist der Beginn der<br />

Serienproduktion geplant, und bereits 2012 soll der Motor für<br />

Anwendungen in 50- und 60-Hz-Ländern verfügbar sein.<br />

Dr. Götz Brühl, Geschäftsführer des Pilotkunden Stadtwerke<br />

Rosenheim in Deutschland: „Wir sind stolz, dass wir den neuen<br />

Motor als erste im Praxisbetrieb testen können. Die Jen-<br />

J920 – Features auf einen Blick<br />

Leistung<br />

- 9,5 MWel<br />

- Entspricht Strombedarf von 18.500 europäischen<br />

Durchschnittshaushalten<br />

Wirkungsgrad elektrisch<br />

- 48,7%<br />

Wirkungsgrad Kraft-Wärme-Kopplung<br />

- 90% und mehr<br />

Jährliche Emissionseinsparung durch einen J920<br />

- 1.500 Tonnen CO2 3<br />

- 7.800 Tonnen CO2 bei Einsatz in Kraft-Wärme-Kopplung 4<br />

Haupteinsatzgebiete<br />

- Unabhängige lokale Energieversorgung (IPP)<br />

- Kraft-Wärme-Kopplung<br />

- Heiße oder hoch gelegene Regionen<br />

- Netzstabilisierung, z.B. Backup für Windparks<br />

Weitere Vorteile<br />

- Hohe Leistungsdichte bei geringen Investitionskosten<br />

- Kurze Startzeit von nur 5 Minuten<br />

- Schnelle und praktische Installation, einfache Wartung<br />

- In beliebiger Stückzahl variabel kombinierbar<br />

Marktverfügbarkeit<br />

- Ab 2012 für 50 und 60 Hz<br />

bacher Gasmotoren von GE bestechen schon bisher durch<br />

ihre Langlebigkeit, ihre Leistungsdichte und hohen Wirkungsgrade,<br />

die zu den weltweit besten gehören. Der J920 übertrifft<br />

die anderen Motoren bei weitem und setzt damit einen neuen<br />

Standard für die Wirtschaftlichkeit, die Resourcenschonung<br />

und den Umweltschutz. Ich bin überzeugt davon, dass sich<br />

dieser neue Motor rasch durchsetzen wird und einen wichtigen<br />

Impuls zum Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung und damit zu<br />

unserer wichtigsten Energieeffizienz Technik hervorruft.“<br />

Der elektrische Wirkungsgrad – wichtiger Indikator sowohl für<br />

die Wirtschaftlichkeit als auch für die Umweltrelevanz eines<br />

Motors – liegt mit 48,7% um mehr als zwei Prozentpunkte<br />

über dem bisherigen Höchstwert eines Jenbacher Motors.<br />

Der neue 20-Zylinder-Motor erreicht damit den höchsten<br />

Wert aller in dieser Klasse weltweit kommerziell verfügbaren<br />

Motoren.<br />

GE setzt mit dieser sensationellen Neuerung ihren technologischen<br />

Erfolgskurs fort, der auf mehr als 50 Jahren Erfahrung<br />

in der Entwicklung und im Bau von Gasmotoren zur<br />

Energieversorgung sowie konsequenter Innovation beruht.<br />

Erst im vergangenen Juni hatte das Unternehmen mit dem<br />

weltweit ersten Gasmotor mit zweistufigem Turbolader einen<br />

technologischen Quantensprung erzielt. Mit dieser neuen<br />

Technik wurde die Leistung des bisher größten Jenbacher<br />

Motors J624 von zuvor 4 MW auf 4,4 MW und der elektrische<br />

Wirkungsgrad auf beachtliche 46,5% gesteigert.<br />

840 Kommunalwirtschaft 12/2010


„Mit dem neuen Motor antworten wir auf den laufend steigenden<br />

Bedarf unserer Kunden nach höherer Leistung und<br />

Effizienz, und gleichzeitig setzen wir einen wichtigen strategischen<br />

Schritt für das langfristige weitere Wachstum unseres<br />

Unternehmens“, so Prady Iyyanki, CEO Gasmotoren von GE<br />

Power & Water. „GE ist nun der weltweit einzige Spezialist<br />

für Gasmotoren zur Energieversorgung mit einem kompletten<br />

Sortiment im Leistungsbereich zwischen 0,25 und 9,5 MW.<br />

Und nicht zuletzt bestätigen wir einmal mehr unsere Position<br />

als Technologie- und Innovationsführer.“<br />

Technisch gesehen setzt das bahnbrechende Design des<br />

J920 auf den bewährten Kernelementen der Verbrennungssysteme<br />

der Jenbacher Baureihe 6 auf. Der J920 besteht<br />

dabei aus einem innovativen Drei-Modul-Konzept, das ein<br />

hochwertig standardisiertes Gen-Set ergibt: dem Motor<br />

selbst, einem Generator sowie ein im Werk vorgefertigtes<br />

Nebenaggregat. Auch der neue J920 ist mit dem neuartigen<br />

zweistufigen Turboladersystem ausgestattet – analog zum<br />

kürzlich vorgestellten J624.<br />

Besonders hohe Wirkungsgrade von 90% und mehr werden<br />

erreicht, wenn der J920 für die kombinierte Erzeugung von<br />

Strom und Wärme (Kraft-Wärme-Kopplung) eingesetzt wird.<br />

Die jährliche Primärenergieeinsparung durch ein J920-Modul<br />

beträgt in diesem Fall mehr als 130 Millionen kWh (76.000<br />

Barrels Öl), die CO2-Vermeidung bewegt sich in der Größenordnung<br />

von 7.800 Tonnen 2 . Der J920 entspricht deshalb auch<br />

genau den Zielvorgaben des weltweiten „ecomagination“-<br />

Programms, in dessen Rahmen GE innovative Technologien<br />

für die Reduktion von Emissionen aller Art besonders fördert.<br />

Ein gewichtiges Argument für Kunden ist weiters die hohe<br />

Leistungsdichte des neuen Motors bei vergleichsweise geringen<br />

Investitionskosten. Auch der J920 ist durch den Einsatz<br />

des neuartigen zweistufigen Turboladers von GE besonders<br />

für Anwendungen in heißer und feuchter Umgebung sowie in<br />

hoch gelegenen Gebieten geeignet. Damit kann auch unter<br />

extremen Bedingungen eine stabile und verlässliche dezentrale<br />

Energieversorgung sicher gestellt werden.<br />

Dass der Motor in nur fünf Minuten seine volle Leistung<br />

erreicht, erhöht seine Attraktivität für den Einsatz zur Spitzenlastversorgung.<br />

Weitere Vorteile bestehen in kurzen Lieferzeiten,<br />

rascher und bequemer Installation, einfacher Wartung<br />

und hoher Betriebsflexibilität. Denn der J920 kann als<br />

standardisierte Kraftwerkslösung mit Powerhouse-Konzept<br />

variabel in beliebiger Stückzahl kombiniert werden. Hoch<br />

standardisierte Schnittstellen und das bewährte Jenbacher<br />

Steuerungssystem DIA.NE® XT 3 runden das Bild positiv ab.<br />

Weitere Informationen unter: www.ge.com<br />

und www.ge-j920gasengine.com.<br />

Anmerkungen:<br />

1 50-Hz-Version<br />

2 Verglichen mit der separaten Erzeugung von Strom und Wärme im europäischen<br />

Netz<br />

3 Verglichen mit einem herkömmlichen Gasmotor<br />

4 Verglichen mit der separaten Erzeugung von Strom und Wärme im europäischen<br />

Netz<br />

Postbank entscheidet sich für Sicherheitsspezialisten KOBIL<br />

Großbank setzt auf KOBIL Systems TAN Generator opTAN touch<br />

Die Postbank erweitert ihr Angebot rund um die Absicherung<br />

der Online-Banking Transaktionen. Die TAN Generatoren des<br />

deutschen Technologie Marktführers KOBIL Systems, garantieren<br />

hochsicheres Online-Banking und lassen sich ohne<br />

Einbindung in die vorhandene IT-Infrastruktur auf jedem Computer<br />

weltweit und das „spurlos“ nutzen. KOBIL Systems liefert<br />

TAN Generatoren bereits millionenfach an viele bekannte<br />

Bankhäuser überall auf der Welt. Die Neuheit, der edel TAN<br />

Generator opTAN touch wird von der Postbank für den Kunden<br />

über den KOBIL Web-Shop bereitgestellt.<br />

Die Postbank möchte maximale Sicherheit und höchsten<br />

Komfort für ihre Kunden anbieten. KOBIL konnte aufgrund<br />

von langjähriger Erfahrung im Bereich Entwicklung und Herstellung<br />

von Sicherheitslösungen und einer erstklassigen<br />

Referenzenliste überzeugen. Das Produktportfolio der Postbank<br />

wird um den TAN Generator opTAN touch ergänzt. Der<br />

neueste TAN Generator von KOBIL, opTAN touch, entspricht<br />

den von Banken und Sparkassen definierten hohen Sicher-<br />

heitsstandards und erfüllt dabei höchste Komfortansprüche.<br />

Der edle TAN Generator ist optisch sehr ansprechend und<br />

durch seine Touchpad-Funktionalität besonders einfach zu<br />

bedienen. Trotz der intelligenten Technologie ist opTAN touch<br />

dünner als ein Bleistift und passt somit direkt zur EC-Karte<br />

in die Geldbörse. Die austauschbaren Batterien garantieren<br />

eine langfristige Nutzung und kommen der Umwelt zu Gute.<br />

KOBIL ist stolz darauf, Partner für eine dauerhafte Kooperation<br />

mit der Postbank zu sein. Von nun ab wird man gemeinsam<br />

in die Zukunft schauen. „Mit dem chipTAN comfort-Verfahren<br />

bauen wir die Online-Sicherheit für unsere Online-Kunden<br />

weiter aus. Dabei setzen wir auf erfahrene Partner. Und mit<br />

Kobil haben wir ein erfahrenes Unternehmen gefunden, das<br />

bereits erfolgreich mit TAN-Generatoren am Markt positioniert<br />

ist“, so Michael Heinen, Bereichsleiter Direct Banking<br />

der Postbank.<br />

Weitere Informationen unter: www.kobil.com.<br />

Kommunalwirtschaft 12/2010 841


Die FBS und ihre Mitglieder setzen auf ökologischen Werkstoff<br />

Gemeinsames Motto – gemeinsamer Stand<br />

Auf der IFAT ENTSORGA 2010 präsentierte sich die FBS -<br />

Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre e.V. mit ihren<br />

Mitgliedsunternehmen erstmals auf einem gemeinsamen<br />

Messestand. Zu den Unternehmen, die sich unter dem übergeordneten<br />

Motto „Alles fließt natürlich durch Beton“ an<br />

der neuen Standkonzeption beteiligten, zählten neben der<br />

BERDING BETON GmbH die Schäfer Stahlbeton GmbH, die<br />

Kijlstra GmbH & Co. KG, die econorm®-Gruppe, die Hans<br />

Rinninger u. Sohn GmbH u. Co., die J. Schnurrer GmbH &<br />

Co. KG, die Betonwerk Müller GmbH & Co. KG sowie die Ruf<br />

GmbH.<br />

Mit dem Auftritt unter dem gemeinsamen Dach der FBS nutzen<br />

die Mitgliedsunternehmen die Chance, ihre Produkte und<br />

Botschaften publikumswirksam zu präsentieren. Auf einer<br />

600 m 2 großen Ausstellungsfläche erhielten die Besucher aktuelle<br />

Informationen rund um moderne Systeme aus Beton<br />

in der Abwassertechnik, wobei neben der FBS-Qualität die<br />

Begriffe Wirtschaftlichkeit, Standsicherheit und Ökologie be-<br />

Erst abscheiden, dann ableiten:<br />

sonders hervorgehoben wurden. Hierbei handelt es sich um<br />

entscheidende Vorteile des natürlichen Rohrwerkstoffes. Einschlägige<br />

Untersuchungen belegen: Der mit der Herstellung<br />

von Rohren aus Beton und Stahlbeton verbundene Energieverbrauch<br />

ist im Vergleich mit Rohren gleicher Nennweite aus<br />

anderen Werkstoffen sehr gering. Darüber hinaus wird der<br />

Werkstoff Beton aus reinen, natürlichen Bestandteilen hergestellt.<br />

Auch sind die einzelnen Arbeitsschritte der Herstellung<br />

weder ökologisch noch gesundheitlich schädlich und nur mit<br />

geringen CO2-Emissionen verbunden. Beton- und Stahlbetonrohre<br />

lassen sich bei einem späteren Ausbau nach Ablauf<br />

der Nutzungsdauer einfach und ohne Belastung für die Umwelt<br />

recyceln.<br />

Ein „FBS-Hochschultag“, bei dem Studierende von bautechnisch<br />

und siedlungswasserwirtschaftlich ausgerichteten<br />

Studiengängen Informationen zu Planung, Bau und Betrieb<br />

von Abwasserleitungen und -kanälen erhielten, rundeten den<br />

FBS-Auftritt ab.<br />

Mit Leichtflüssigkeitsabscheidern die Umwelt aktiv schützen<br />

Überall, wo Leichtflüssigkeiten wie Öl und Benzin zum Einsatz<br />

kommen – wie bei der Betankung, Instandhaltung oder<br />

Reinigung von Fahrzeugen oder dort, wo Schmierstoffe angewendet<br />

werden – ist unser Grundwasser in Gefahr. Schon ein<br />

Tropfen Benzin reicht beispielsweise aus, um ein Kubikmeter<br />

Wasser unbrauchbar zu machen. Aus diesem Grund fordern<br />

behördliche Auflagen zum Beispiel bei Tankstellen den Einbau<br />

von Abscheideranlagen. Diese sorgen für die Trennung<br />

von Leichtflüssigkeiten, Wasser sowie Schlamm und schützen<br />

so unsere Umwelt.<br />

Normen und Vorschriften –<br />

rechtliche und technische Bestimmungen<br />

Für Einbau, Betrieb, Wartung und Kontrolle von Leichtflüssigkeitsabscheidern<br />

gelten neben den allgemeinen, rechtlichen<br />

und technischen Bestimmungen folgende spezielle Regelungen:<br />

Rechtliche Bestimmungen:<br />

• AbwV Anhang 49 Mineralölhaltiges Abwasser BGI. I 2204,<br />

1173-1174<br />

• Mineralöl-VwV<br />

• Abscheider-VwV<br />

• Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden<br />

Stoffen und über Fachbetriebe (Anlagenverordnung-VAwS)<br />

• Eingeführte technische Baubestimmungen der Länder<br />

• bauaufsichtlicher Verwendbarkeitsnachweis der spezifischen<br />

Anlage (Zulassungen, Prüfzeugnis etc.)<br />

Technische Bestimmungen:<br />

• DIN EN 858 Teil 1: Abscheideranlagen für Leichtflüssigkeiten<br />

(z. B. Öl und Benzin) – Teil 1: Bau-, Funktions- und<br />

Prüfgrundsätze, Kennzeichnung und Güteüberwachung;<br />

Deutsche Fassung EN 858-1:2002 + A1:2004<br />

• DIN EN 858 Teil 2: Abscheideranlagen für Leichtflüssig-<br />

keiten (z. B. Öl und Benzin) – Teil 2: Wahl der Nenngröße,<br />

Einbau, Betrieb und Wartung; Deutsche Fassung EN 858-<br />

2:2003<br />

• DIN 1999-100: Abscheideranlagen für Leichtflüssigkeiten<br />

– Teil 100: Anforderungen für die Anwendung von Abscheideranlagen<br />

nach DIN EN 858-1 und DIN EN 858-2<br />

• DIN 1999-101: Abscheideranlagen für Leichtflüssigkeiten<br />

– Teil 101:<br />

Zusätzliche Anforderungen an Abscheideranlagen nach<br />

DIN EN 858-1, DIN EN 858-2 und DIN 1999-100 für Leichtflüssigkeiten<br />

mit Anteilen von Biodiesel bzw. Fettsäure-<br />

Methylester (FAME)<br />

• DIN 1986-100: Entwässerungsanlagen für Gebäude und<br />

Grundstücke - Teil 100: Zusätzliche Bestimmungen zu DIN<br />

EN 752 und DIN EN 12056<br />

• DIN V 4034-1 Vornorm, 2004-08: Schächte aus Beton-,<br />

Stahlfaserbeton- und Stahlbetonfertigteilen für Abwasserleitungen<br />

und -kanäle - Typ 1 und Typ 2 - Teil 1: Anforderungen,<br />

Prüfung und Bewertung der Konformität<br />

• DIN EN 124: Aufsätze und Abdeckungen für Verkehrsflächen,<br />

Baugrundsätze, Typprüfungen, Kennzeichnung<br />

• DIN EN 1610: Verlegung und Prüfung von Abwasserleitungen<br />

und -kanälen; Deutsche Fassung EN 1610:1997<br />

• DIN EN 12056 Teil 1 bis 5: Schwerkraftentwässerungsanlagen<br />

innerhalb von Gebäuden<br />

• DIN EN 752 Teil 1 bis 7: Entwässerungssysteme außerhalb<br />

von Gebäuden<br />

• DIN EN 1917: Ausgabe:2003-04<br />

Einsteig- und Kontrollschächte aus Beton, Stahlfaserbeton<br />

und Stahlbeton; Deutsche Fassung EN 1917:2002<br />

• DIN EN 1917 Berichtigung 1: Ausgabe:2004-05<br />

Berichtigungen zu DIN EN 1917:2003-04<br />

• ATV A 115: Hinweise für das Einleiten von Abwasser in<br />

eine öffentliche Abwasseranlage<br />

• ATV M 167: Abscheider an Rückstausicherungsanlagen bei<br />

der Grundstücksentwässerung; Einbau und Betrieb<br />

• ATV – DVWK –A 779: TRwS – Technische Regel was-<br />

842 Kommunalwirtschaft 12/2010


sergefährdender Stoffe (TRwS) – Allgemeine Technische<br />

Regelungen (Entwurf 09.04)<br />

• ATV – DVWK –A 781: TRwS – Technische Regel wassergefährdender<br />

Stoffe (TRwS) – Tankstellen für Kraftfahrzeuge<br />

(Entwurf 10.03)<br />

• ATV – DVWK –A 782: TRwS – Technische Regel wassergefährdender<br />

Stoffe (TRwS) – Tankstellen für Schienenfahrzeuge<br />

(Entwurf 12.03)<br />

• ATV – DVWK – M 771: TRwS – Abwasser aus der Fahrzeuginstandhaltung<br />

und –pflege (Entwurf 12.97)<br />

Weitere Bestimmungen, die beachtet werden müssen, sind<br />

das Wasserhaushalts-, Abfall- und Landeswassergesetz, die<br />

Indirekteinleite-, Landesbau- und Landestankstellenverordnung,<br />

die kommunale Entwässerungssatzung sowie die Unfallverhütungs-<br />

und Rahmen-Abwasserverwaltungsvorschriften<br />

mit den jeweils zutreffenden Anhängen.<br />

Funktionsweise – Abwasser sicher trennen<br />

Leichtflüssigkeitsabscheider sind prinzipiell in drei Bereiche<br />

unterteilt: den Schlammfang, den Abscheiderraum und den<br />

Ölspeicher. Der im unteren Teil angeordnete Schlammfang<br />

dient zur Rückhaltung von Sinkstoffen wie beispielsweise<br />

Sand. Der im oberen Teil angeordnete Ölspeicher hält Leichtflüssigkeiten<br />

bis zu einer Dichte von 0,95 Kg/cm3 zurück. In<br />

der Zone zwischen Schlammfang und Ölspeicher, dem so<br />

genannten Abscheiderraum, wird das zufließende Wasser<br />

durch die Fließquerschnitts- und Oberflächenvergrößerung<br />

weitestgehend beruhigt und dann in die Kanalisation abgeführt<br />

(siehe Bild 1)<br />

Ein spezielles Einlaufsystem bei Leichtflüssigkeitsabscheidern<br />

bewirkt eine so genannte Pfropfenströmung. Das bedeutet,<br />

dass die Strömung in der Anlage verlangsamt und damit<br />

gleichmäßig hydraulisch wirksam über den Abscheiderraum<br />

verteilt wird. Während die Schwerstoffe zu Boden sinken,<br />

steigen die Leichtstoffe an die Oberfläche. Sobald 80 Prozent<br />

der maximalen Speichermenge der zurückgehaltenen Leichtflüssigkeiten<br />

und 50 Prozent des Schlammfangvolumens<br />

erreicht sind, muss eine Entsorgung durch ein zugelassenes<br />

Entsorgungsunternehmen erfolgen. Um die Entsorgung und<br />

die Einhaltung der halbjährlichen Wartung muss sich der Betreiber<br />

kümmern. Er ist darüber hinaus auch zu monatlichen<br />

Eigenkontrollen verpflichtet. Um eine einwandfreie Funktion<br />

sicherzustellen, ist alle fünf Jahre auch eine Generalinspektion<br />

fällig, zu der darüber hinaus eine umfangreiche Dicht-<br />

Bild 1: Leichtflüssigkeits- bzw. Öl- oder Benzinabscheider<br />

sorgen für die Trennung von Leichtflüssigkeiten, Wasser und<br />

Schlamm. Foto KESSEL<br />

heitsprüfung bis zur Schachtabdeckung gehört. Festgestellte<br />

Mängel sind sofort zu beseitigen.<br />

Zur Erhöhung der Abscheideleistung beziehungsweise Verbesserung<br />

der Ablaufwerte kann zusätzlich noch ein Koaleszenzeinsatz<br />

eingesetzt werden (siehe Bild 2). Dieser Einsatz<br />

hat zwei Funktionen: Zum einen dient er der Strömungsberuhigung,<br />

zum anderen „filtert“ er das gesamte Abwasser durch<br />

das so genannte Koaleszenzmaterial. Das Material, ein offen-<br />

Bild 2: Zur Erhöhung der Abscheideleistung beziehungsweise<br />

Verbesserung der Ablaufwerte kann ein spezieller Koaleszenzeinsatz<br />

in den Abscheider eingesetzt werden.<br />

Foto KESSEL<br />

poriger PU-Schaumstoff, ist stark oleophil (fettfreundlich).<br />

Kleinste Öltröpfchen werden mit der Strömung an diesen<br />

Schaumstoff herangeführt und angelagert. Aus den vielen<br />

kleinen Tröpfchen bilden sich dann immer größere Tropfen.<br />

Haben diese eine auftriebsfähige Größe erreicht, verlassen<br />

sie den Schaumstoff, steigen nach oben und werden dort von<br />

der Ölschicht aufgenommen (siehe Bild 3).<br />

Polyethylen – hoch chemikalienbeständig<br />

und daher langzeitdicht<br />

Entscheidend für die Qualität eines Abscheiders ist neben<br />

dem Funktionsprinzip auch eine dauerhafte Dichtigkeit bis<br />

zur Geländeoberkante. Denn im schlimmsten Fall verunreinigen<br />

austretende Leichtflüssigkeiten nicht nur das Erdreich,<br />

sondern auch das Grundwasser. Daher fertigt beispielsweise<br />

der Entwässerungsspezialist KESSEL seine Behälter aus<br />

chemikalien- und korrosionsbeständigem Polyethylen (PE).<br />

Zusätzlich ist die Behälterkonstruktion so ausgelegt, dass<br />

abzudichtende Stellen auf ein Minimum reduziert werden.<br />

Darüber hinaus gibt es aufgrund des monolithischen Behälters<br />

auch nur eine Verbindungsstelle zwischen Basisbehälter<br />

und Aufsatzstück.<br />

Noch vor vielen Jahren war Polyethylen bei Abscheidern völlig<br />

unbekannt. Doch mittlerweile dominiert dieser Werkstoff<br />

aufgrund seiner hervorragenden Eigenschaften. Für Leichtflüssigkeitsabscheider<br />

werden die Vorteile von Kunststoff<br />

dennoch bislang relativ selten genutzt. Es gibt zwar mit Polyethylen<br />

ausgekleidete Betonabscheider; diese benötigen jedoch<br />

aus statischen Gründen immer einen Stahlbetonmantel.<br />

„Völlig neu ist nun die Idee, einen selbsttragenden Behälter<br />

aus diesem Werkstoff zu formen. Als einziger Hersteller in<br />

Deutschland besitzen wir eine allgemeine bauaufsichtliche<br />

Zulassung vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt)“, so<br />

Stephan Tschernek, Produktmanager für Abscheidetechnik<br />

Kommunalwirtschaft 12/2010 843


Bild 3: Kleinste Öltröpfchen werden mit der Strömung an<br />

das Koaleszenzmaterial herangeführt und angelagert. Aus<br />

den vielen kleinen Tröpfchen bilden sich dann immer größere<br />

Tropfen. Haben diese einen auftriebsfähige Größe erreicht,<br />

verlassen sie das Material, steigen nach oben und werden<br />

dort von der Ölschicht aufgenommen. Foto KESSEL<br />

bei KESSEL. Um die Zulassung zu erhalten, waren umfangreiche<br />

Zulassungsprüfungen und Nachweise notwendig. Beispielsweise<br />

ging man beim statischen Nachweis von einer<br />

Lebensdauer von 50 Jahren aus und erreicht selbst dann<br />

noch unter Berücksichtigung aller Lasteinwirkungen große<br />

Sicherheitsreserven.<br />

Darüber hinaus hat das DIBt auch bestätigt, dass die Ab-<br />

scheider des Unternehmens auch für Leichtflüssigkeiten mit<br />

Biodieselanteilen bis 100 Prozent beständig sind und dass<br />

sie sich für die Trennung von Leichtflüssigkeiten mit Biodieselanteilen<br />

eignen. „Im Zuge der Verwendung von alternativen<br />

Kraftstoffen wurde festgestellt, dass Abscheideranlagen für<br />

Leichtflüssigkeiten nach DIN EN 858-1, DIN EN 858-2 und<br />

DIN 1999-100 nicht die Anforderungen für den Betrieb mit Biodieselanteilen<br />

erfüllen“, so Tschernek. KESSEL-Leichtflüssigkeitsabscheider<br />

erfüllen die zusätzlichen Anforderungen<br />

der Restnorm 1999-101. Diese legt zusätzliche Anforderungen<br />

an die Anlagen mit Anteilen von Biodiesel beziehungsweise<br />

Fettsäure-Methylester (FAME) nach DIN EN 14213 und<br />

DIN EN 14214 fest, gilt aber nur in Verbindung mit DIN EN<br />

858-1, DIN EN 858-2 und DIN 1999-100.<br />

Fazit – Funktionsweise und Verarbeitung<br />

sind entscheidend<br />

Die Verunreinigung von Wasser lässt sich zum Beispiel bei<br />

Tankstellen nicht vermeiden. Das Einleiten des belasteten<br />

Schmutzwassers in unser Grundwasser allerdings schon<br />

– und zwar durch die Reinigung des Wassers durch Leichtflüssigkeitsabscheider.<br />

Zusätzlich kann das Risiko vor austretenden<br />

Leichtflüssigkeiten durch den Werkstoff PE minimiert<br />

werden. Er ist ohne zusätzliche Beschichtung hoch chemikalienresistent<br />

und darüber hinaus auch stoß- und schlagfest.<br />

Weitere Informationen unter: www.kessel.de.<br />

INIT liefert zukunftsweisende Technologie für Bedarfsverkehr in Portland<br />

Portlands Verkehrsunternehmen TriMet (Tri-County Metropolitan<br />

Transportation District of Oregon) erteilte INIT kürzlich<br />

den Auftrag 254 Fahrzeuge für den Bedarfsverkehr und<br />

15 Überwachungswagen mit dem kompakten Bordrechner<br />

COPILOTtouch auszustatten. Zusätzlich werden Modems zur<br />

Abwicklung des Datenfunks über Mobilfunk sowie Sprechfunk<br />

in den Fahrzeugen installiert. Zentralseitig baut INIT das<br />

Leitsystem MOBILE-ITCS (Intermodal Transport Control System)<br />

mit neun Arbeitsplätzen für Disponenten auf. Weiterhin<br />

werden verbesserte Notruffunktionen realisiert.<br />

Der kompakte Bordrechner mit 8,4‘‘ (21 cm) Bedienteil,<br />

COPILOTtouch, basiert auf Windows ® XP Embedded Technologie.<br />

Er wickelt den kompletten Sprech- und Datenfunk<br />

ab, ermittelt automatisch die Fahrzeugposition und berechnet<br />

die aktuelle Fahrplanlage. Der Fahrer profitiert vom übersichtlichen,<br />

vollfarbigen Touchscreen: er bietet ihm alle Fahrt-<br />

und Fahrplaninformationen auf einen Blick. Darüber hinaus<br />

unterstützt der Bordrechner den Fahrer durch klare Navigationsansagen,<br />

die über den integrierten Verstärker ausgegeben<br />

werden.<br />

Die Installation der INIT Technologie in TriMets Fahrzeugen<br />

bedeutet für die Fahrgäste, dass ihre Busse künftig pünktlicher<br />

sein werden. Der Vorteil für das Verkehrsunternehmen<br />

TriMet: effizienteres Management der Fahrzeuge.<br />

Die Ausrüstung der Fahrzeuge für den Bedarfsverkehr soll im<br />

Oktober beginnen. Damit fügt sie sich in den Zeitplan für die<br />

Funkausrüstung der Linienbusse ein, der für das bereits laufende<br />

Linienbusprojekt vereinbart wurde. Auf der Basis eines<br />

bereits erfolgreich abgeschlossenen Fahrgastzählprojekts für<br />

MAX, TriMets Straßenbahnnetz, blicken TriMet und INIT einer<br />

langfristigen Zusammenarbeit entgegen. Das gemeinsame<br />

Ziel ist es, den Bewohnern Portlands einen schnelleren und<br />

effizienteren ÖPNV-Service anzubieten.<br />

844 Kommunalwirtschaft 12/2010


Wasser für die Grube<br />

HOBAS ® Mehrfachpumpenschacht für Bergbaufolgesee in der Lausitz<br />

Für über 100 Jahre war die Lausitz, Region zwischen Brandenburg<br />

und Sachsen, ein wichtiges Braunkohlerevier, mit energiewirtschaftlicher<br />

Bedeutung weit über die Region hinaus.<br />

Die dort vor allem im Tagebau stattfindende Braunkohleförderung<br />

hat jedoch ihre Spuren hinterlassen. Vorhandene Restlöcher<br />

(Bergbaugruben) können aufgrund des großen Volumens<br />

der abgetragenen Kohle nicht mehr komplett verfüllt<br />

werden. Im Rahmen der Renaturierung ist so die Entstehung<br />

einer Seenlandschaft mittels Flutung der Restlöcher geplant.<br />

Federführend ist dabei die LMBV (Lausitzer und Mitteldeutsche<br />

Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH), die als Folgebetrieb<br />

der ehemaligen Bergbaukombinate die Bewältigung<br />

von Bergbaualtlasten der Lausitz und Mitteldeutschlands zur<br />

Aufgabe hat.<br />

Teil dieser Altlasten ist die Bergbaugrube Sedlitz, die seit<br />

2005 durch Flutung zum Sedlitzer See umgewandelt wird.<br />

Um einen regulierten Wasserstand und damit die Standsicherheit<br />

der Böschung zu gewährleisten, wurde bereits1993<br />

die Wasserhaltung Bahnsdorf mit 3 installierten Pumpen in<br />

Betrieb genommen. Im Zuge der in 2007 begonnen Flutung<br />

und Umwandlung des in Abhängigkeit stehenden Restloches<br />

Meuro zum Ilse-See, wurde eine Umrüstung der Wasserhaltung<br />

notwendig, die den Neubau eines Mehrfachpumpenschachtes<br />

nach sich zog.<br />

Das mit der Planung in 2009 beauftragte erfahrene Ingenieurbüro<br />

Grontmij AEW Plan GmbH Finsterwalde bekam dabei<br />

den Zuschlag für das beste technische Konzept. Aufgrund<br />

der vorherrschenden extremen Boden- und Grundwasserbedingungen<br />

(pH-Wert 3,0 und Sulfatanteil >500mg/l), entschieden<br />

sich LMBV und Grontmij nach Umfangreicher Prüfung<br />

der Alternativen bereits während der Planungsphase<br />

für GFK als korrosionsfesten Werkstoff. Die Einbautiefe von<br />

18,75 m, der sehr hohe Grundwasserstand bis Oberkante Gelände<br />

und die aufgrund der zahlreichen Einbauten erforderliche<br />

Schachtgröße von DN3000 bedingten beim statischen<br />

Nachweis eine Nennsteifigkeit des Schachtes von SN32.000.<br />

Solch eine hohe Steifigkeit bei GFK-Rohren/-Bauteilen dieses<br />

Durchmessers ist eine besondere technische Herausfor-<br />

derung. Zusätzliche Anforderungen waren lange Beständigkeit,<br />

um die volle Betriebsfähigkeit der Pumpstation bis zum<br />

Ende der Flutungsphase in 2015 zu gewährleisten, sowie eine<br />

kurze und problemlose Montage der einzelnen Komponenten<br />

vor Ort.<br />

Den Zuschlag im Ausschreibungs- und Vergabeverfahren<br />

2010 erhielt die Finsterwalder Bauunion Hoch-, Tief- und<br />

Stahlbetonbau GmbH, die seit September 2010 die Bauausführung<br />

realisiert. Im Rahmen der Projektausschreibung<br />

entschied man sich für das Umsetzungskonzept und die<br />

Produkte von HOBAS. Die ausschlaggebenden Gründe dafür<br />

waren die hohe Qualität, die Korrosionsbeständigkeit der<br />

HOBAS Produkte, sowie die auch bei DN3000 garantierte<br />

hohe Nennsteifigkeit. Neben den Anforderungen an das<br />

Rohrmaterial überzeugte HOBAS vor allem mit der auf die<br />

Kundenwünsche zugeschnittenen Montagetechnologie. Die<br />

von HOBAS-Ingenieuren ausgearbeitete Segmentierung des<br />

Schachtes in transportfähige Einheiten bedeutete das Vermeiden<br />

von unnötigen Sondertransporten und einen auf das<br />

Mindestmaß reduzierten Montageaufwand vor Ort. Dadurch<br />

ergaben sich erhebliche Kosteneinsparungen und eine verkürzte<br />

Bauzeit.<br />

Aufbau des Mehrfachpumpenschachtes<br />

Innerhalb des DN3000 Schachtes befinden sich 3 senkrecht<br />

aufgestellte DN700 Hüllrohre in denen jeweils 1 KSB-Pumpe<br />

hängt. Die Pumpen sind auf einem Podest montiert. An den<br />

Zulauf (DN1100, PN06) in 7m Höhe über dem Schachtboden<br />

ist ein 90°-Bogen geflanscht, versehen mit einer passenden<br />

Absperrklappe. Ein DN1000 Aufständerrohr stützt<br />

die Bauteile von unten. Die Lochung der DN700 und DN1000<br />

Rohre bis zur Höhe von ca. 1,30m gewährleistet einen ausgeglichenen<br />

Wasserstand im Schacht. 2 weitere Zwischenpodeste<br />

ermöglichen die Überwachung der Armaturen und<br />

dienen als Fallhöhenbegrenzung. Sämtliche Rohrmaterialien<br />

und Zwischenpodeste bestehen aus GFK.<br />

Weitere Informationen unter: www.hobas.de.<br />

Klosterkammer erhebt Widerspruch gegen Wasserentnahme in der Nordheide<br />

Die Klosterkammer Hannover als gesetzliche Vertreterin des<br />

Allgemeinen Hannoverschen Klosterfonds (AHK) wehrt sich<br />

gegen die Grundwasserentnahme durch die Hamburger Wasserwerke<br />

unter den Wäldern des AHK in der Nordheide. Wie<br />

Kammerdirektor Andraes Hesse mitteilt, hat sie deshalb Widerspruch<br />

beim niedersächsischen Landkreis Harburg gegen<br />

die Fördergenehmigung für die Hamburger Wasserwerke eingelegt.<br />

Diese fördern in der Nordheide bereits seit 1974 Grundwasser<br />

und erzielen steigende Gewinne in beträchtlicher Höhe<br />

aus dieser Einnahmequelle. Die Klosterkammer möchte nach<br />

wie vor die Versorgung der Hamburger Bürger mit sauberem<br />

Trinkwasser gesichert wissen. Sie sieht aber das grundsätzliche<br />

Problem, dass die Unternehmenspolitik der Hamburger<br />

Wasserwerke, zur Gewinnmaximierung Heidewasser an die<br />

Getränkeindustrie oder an weit entfernte Wasserkunden wie<br />

zum Beispiel die Hansestadt Lübeck zu verkaufen, zu einer<br />

stetig steigenden Wasserentnahme aus den Grundwasserleitern<br />

unter den Flächen des AHK führt, ohne dass die Auswir-<br />

kungen auf Flora und Fauna geklärt sind. Immer wieder war<br />

es vor allem in trockenen Jahren in der Nordheide zu Trockenschäden<br />

und Zuwachsverlusten an Waldbäumen gekommen.<br />

Die ursprüngliche Fördergenehmigung der Bezirksregierung<br />

Lüneburg für die Hamburger Wasserwerke aus dem Jahr 1974<br />

war bis 2004 befristet. Ende 2004 kam es ebenfalls durch<br />

die Bezirksregierung sehr kurzfristig ohne förmliches Verwaltungsverfahren,<br />

ohne Beteiligung der Öffentlichkeit und ohne<br />

Umweltverträglichkeitsprüfung zu einer erneuten befristeten<br />

Genehmigung. Im Ergebnis wurde diese stillschweigend immer<br />

weiter verlängert. Erst als die Hamburger Wasserwerke<br />

am 30. Juni 2009 einen erneuten Antrag auf Erteilung einer<br />

wasserrechtlichen Erlaubnis zur Grundwasserentnahme beim<br />

nun zuständigen Landkreis Harburg stellten, wurde auch die<br />

Klosterkammer Hannover als Betroffene ordnungsgemäß beteiligt<br />

und konnte sich ein Bild von dem gesamten Sachverhalt<br />

machen.<br />

Kommunalwirtschaft 12/2010 845


Aus Sicht der Klosterkammer stellt bereits die fehlende<br />

Umweltverträglichkeitsprüfung einen Verfahrensfehler dar.<br />

Dadurch sei jede Möglichkeit ausgeschlossen worden, die<br />

Wirkungen der Grundwasserentnahme auf Flora und Fauna<br />

in dem betroffenen Bereich zu ermitteln. Als mögliche Wir-<br />

kungen seien insbesondere ein Verlust an Massezuwachs<br />

und eine Beeinträchtigung der Artenvielfalt durch verringerte<br />

Grundwasservorkommen zu befürchten.<br />

Weitere Informationen unter: www.waldwasser.de.<br />

„print my post“ – TNT Post startet hybriden Briefversand<br />

„print my post“ heißt das neue hybride Angebot von TNT Post<br />

Deutschland. Alternativ zum klassischen Postversand können<br />

Geschäftskunden jetzt am PC erstellte Korrespondenz einfach,<br />

schnell und sicher übermitteln und in Papierform zustellen<br />

lassen. Dieser Service steht Versendern rund um die Uhr<br />

zur Verfügung und hilft gleichzeitig dabei, wertvolle Zeit und<br />

unnötige Kosten zu sparen.<br />

Derzeit durchläuft immer noch ein Großteil der täglichen Ausgangspost<br />

in Unternehmen und Behörden einen zeitaufwändigen<br />

und kostenintensiven Bearbeitungsprozess. Jeder Brief<br />

muss gedruckt, gefalzt und kuvertiert werden. Das entsprechende<br />

Material – vom Druckertoner bis zum Briefumschlag<br />

– will beschafft und verwaltet sein. Entsprechend gebunden<br />

sind auch personelle Ressourcen. Unter dem Strich kostet<br />

das alles viel Zeit und Geld. „print my post“ schafft Abhilfe.<br />

„Nach einer Studie der Bundesnetzagentur schwanken die<br />

durchschnittlichen Herstellungskosten eines selbst produzierten<br />

Briefes zwischen 1,20 Euro und 3,49 Euro. Unsere<br />

hybride Lösung bietet unseren Geschäftspartnern hier attraktive<br />

Einsparpotenziale“, so Wolfgang Debusmann, Direktor<br />

Sales TNT Post Regioservice. „Zudem war der Briefversand<br />

noch nie so einfach und schnell erledigt.“<br />

Effizient und sicher<br />

Briefe genießen schließlich nach wie vor eine deutliche höhere<br />

Akzeptanz als E-Mails. Mit „print my post“ kombiniert<br />

TNT Post eine anwenderfreundliche Versandmöglichkeit der<br />

Ausgangspost am PC mit der physischen, flächendeckenden<br />

Zustellung beim Empfänger. „’print my post’ ist eine sinnvolle<br />

Ergänzung unseres Produktangebotes“, sagt Carina Thierjung,<br />

Director Marketing bei TNT Post. „Damit schließen wir<br />

die Lücke zwischen herkömmlichen Briefen und E-Mails –<br />

wobei nicht nur die einfache Handhabung überzeugt. Auch<br />

Sicherheit und Datenschutz haben bei unserem hybriden<br />

Briefversand oberste Priorität.“<br />

Online versendet – physisch zugestellt<br />

Seinen Kunden stellt der Mehrwertbriefdienstleister hierfür<br />

eine kostenlose Software zur Verfügung. Die hochwertige<br />

technische Anwendung ist ganz einfach zu bedienen, erfüllt<br />

zugleich aber sämtliche Datenschutzauflagen.<br />

Alternativ können Kunden ihre Ausgangspost mit wenigen<br />

Klicks über das Portal „my TNT Post“ von jedem Internetzugang<br />

aus versenden. Die Briefe werden verschlüsselt und<br />

über eine sichere SSL-Internetverbindung übermittelt. Anschließend<br />

werden sie in der ursprünglichen, individuellen<br />

Formatierung der Ausgangsdatei ausgedruckt, gefalzt, kuvertiert<br />

und in das nächstgelegene Sortierzentrum eingeliefert.<br />

Von dort geht die Sendung den gewohnten Gang durch<br />

die Sortierung und Zustellung.<br />

Viele gute Gründe für den hybriden Briefversand<br />

Die Vorteile von „print my post“ liegen auf der Hand: Neben<br />

der kurzen Versanddauer sorgt die hybride Lösung für<br />

Zeit- und Kostenreduktionen beim Versender dank eines<br />

gesenkten Administrationsund Logistikaufkommens. Die<br />

anwenderfreundliche Software bzw. deren Nutzung ist kostenlos.<br />

Ob Angebot, Rechnung oder Mahnung, ob Einzelbrief<br />

oder Massenmailing: Jeder Brief – mit Ausnahme von<br />

nachweispflichtigen Sendungen und Infosendungen – kann<br />

um Anlagen ergänzt und in sämtlichen gängigen Dateiformaten<br />

rund um die Uhr einfach und sicher übermittelt werden.<br />

Empfängern in ganz Deutschland werden die Briefe in<br />

der bevorzugten Papierform zuverlässig zugestellt. Natürlich<br />

ist „print my post“ auf Wunsch mit der CO2-neutralen, umweltfreundlichen<br />

Versandoption 100! ProKlima von TNT Post<br />

kombinierbar. Das Porto berechnet TNT Post im Nachhinein.<br />

Gezahlt wird ganz bequem per Bankeinzug, nachdem die<br />

Dienstleistung tatsächlich erbracht ist. Wer sich für „print my<br />

post“ entscheidet, profitiert auch hier von einer bedarfsorientierten<br />

Planung und dem kompetenten Support durch seinen<br />

persönlichen, qualifizierten Kundenberater. Eine von vielen<br />

Serviceleistungen bei TNT Post, die einen echten Mehrwert<br />

schafft und immer mehr anspruchsvolle Geschäftskunden<br />

überzeugt.<br />

Weitere Informationen unter: www.tntpost.de.<br />

SIMONA setzt positive Umsatzentwicklung auch im dritten Quartal fort –<br />

Ergebnis nicht zufriedenstellend<br />

Der SIMONA Konzern hat die positive Entwicklung bei Umsatz<br />

und Absatz auch im dritten Quartal 2010 fortsetzen<br />

können. Insgesamt wurden im Konzern bis zum 30.09.2010<br />

Umsatzerlöse von 199,7 Mio. EUR erzielt und damit 23 Prozent<br />

mehr als im Vorjahreszeitraum. Im dritten Quartal 2010<br />

betrug der Konzernumsatz 70,0 Mio. EUR nach 55,6 Mio.<br />

EUR im dritten Quartal 2009. Nach verhaltenem Start in den<br />

ersten beiden Monaten des Jahres 2010 konnten somit ab<br />

März jeweils zweistellige Zuwachsraten beim Umsatz erzielt<br />

werden. Nach den drastischen Umsatzeinbrüchen im Jahr<br />

2009 ist damit das Vorkrisenniveau zwar noch nicht wieder<br />

erreicht, die Umsatzerlöse liegen aber über Plan. Knappe Verfügbarkeiten<br />

und hohe Preise haben allerdings Druck auf die<br />

Margen ausgeübt und zu einer differenzierten Entwicklung in<br />

den Märkten geführt. Im Geschäftsfeld Halbzeuge hat die gestiegene<br />

Investitionsneigung in den wichtigsten Abnehmer-<br />

846 Kommunalwirtschaft 12/2010


anchen Chemie und Maschinenbau den Absatz von PE und<br />

PP Platten für den Behälter- und Apparatebau begünstigt.<br />

Positiv entwickelte sich auch das Geschäft mit Kunststoffplatten<br />

für die Photovoltaik- und Solarindustrie, während das<br />

Geschäft mit PVC Platten eine verhaltene Entwicklung zeigte.<br />

Die hohen Rohstoffpreise haben auch im dritten Quartal für<br />

Rekordbeschaffungskosten gesorgt und die Margenentwicklung<br />

stark beeinflusst. Im dritten Quartal wurde ein positives<br />

Ergebnis vor Ertragssteuern von 1,5 Mio. EUR erzielt, was<br />

nicht zufriedenstellend ist. Die Finanz- und Vermögenslage<br />

des Konzerns hat sich in den ersten neun Monaten 2010<br />

nicht signifikant verändert. Für das Gesamtjahr 2010 erwartet<br />

SIMONA Umsatzerlöse auf dem anvisierten Planniveau<br />

DeutschlandCard holt sich mit RWE zusätzliche Energie<br />

von 240-250 Mio. EUR. Die Erholung der Weltwirtschaft hat<br />

sich stabilisiert und insbesondere für Deutschland wurden<br />

die Wachstumsziele nach oben korrigiert. Die für unser Geschäft<br />

wichtige Investitionsneigung in den Branchen Chemie<br />

und Maschinenbau hat sich verbessert, ist allerdings noch<br />

vom Niveau vor der Wirtschafts- und Finanzkrise entfernt.<br />

Die hohen Preise in Verbindung mit den knappen Verfügbarkeiten<br />

der von uns weiterverarbeiteten Rohstoffe bestimmen<br />

in hohem Maße die weitere Entwicklung. Das geplante positive<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern wird SIMONA erreichen. Die<br />

Entwicklung des Ergebnisses wird jedoch aufgrund der stark<br />

gestiegenen Rohstoffpreise hinter der sehr positiven Umsatzentwicklung<br />

zurückbleiben.<br />

Neuer Premium-Partner stärkt deutschlandweite Präsenz des Multipartner-Bonusprogramms<br />

Die DeutschlandCard GmbH erschließt mit RWE eine weitere<br />

Branche. Durch die Zusammenarbeit mit RWE erhöht das<br />

Unternehmen abermals die Reichweite seines Kundenbindungsprogramms.<br />

Grundlage der Partnerschaft ist ein neues<br />

Kooperationsmodell, die „co branded Card“. Die RWE Kundenkarte<br />

trägt das DeutschlandCard Logo und bietet ihren<br />

Nutzern die Möglichkeit, neben dem Bar-Rabatt zusätzlich<br />

Punkte bei den mehr als 5.500 teilnehmenden Geschäften der<br />

DeutschlandCard Partner zu sammeln.<br />

Dr. Detlev Ruland, Generalbevollmächtigter der RWE Vertrieb<br />

AG, zeigt sich davon überzeugt, dass die für die Dauer<br />

von fünf Jahren vereinbarte Zusammenarbeit für Kunden<br />

und Unternehmen einen hohen Nutzwert haben wird:<br />

„In der Energiebranche wird die Bindung der Privatkunden<br />

an unser Unternehmen immer wichtiger. Wir haben uns mit<br />

der DeutschlandCard einen starken Partner geholt. Durch<br />

die Erweiterung der RWEKundenkarte mit dem Angebot der<br />

Immobilien in Dresden und Leipzig sind gefragt<br />

DeutschlandCard bieten wir unseren Kunden noch mehr Vorteile.“<br />

Markus Lessing, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der DeutschlandCard GmbH ergänzt: „Die zusätzliche Reichweitenstärke<br />

durch die RWE-Privatkunden bedeutet einen<br />

höheren Nutzen für unseren Partnerverbund. Vor allem im<br />

regionalen Bereich werden wir dadurch noch interessanter.“<br />

Die DeutschlandCard GmbH ist eine 100-prozentige Tochter<br />

von arvato services, dem führenden Dienstleistungsunternehmen<br />

für Kundenkommunikation, Kundenbindung und<br />

Supply Chain Management. Über Jahre hinweg sammelte<br />

das Dienstleistungsunternehmen bereits Erfahrung in der<br />

Lebensmittelbranche, Handel-, Finanz-, Gesundheits- oder<br />

Tourismusbranche. Mit der RWE Premium-Partnerschaft<br />

zeigt arvato services jetzt auch seine Stärke in der Energiebranche.<br />

Weitere Informationen unter: www.deutschlandcard.de.<br />

Aktueller Bericht „Immobilienmarkt Ostdeutschland 2010“ der TLG IMMOBILIEN zeigt stabile und steigende Preise<br />

„Die Immobilienmärkte der sächsischen Metropolen Dresden<br />

und Leipzig zeigen sich trotz der Auswirkungen der Wirtschaftskrise<br />

in einem sehr robusten Zustand. Die Nachfrage<br />

nach Wohnimmobilien und entsprechenden Baugrundstücken<br />

steigt in beiden Städten. Und auch der Markt für Büroimmobilien<br />

behauptet sich gut“. Dieses Fazit zieht Klaus-<br />

Dieter Schwensen, Leiter der Niederlassung Süd der TLG<br />

IMMOBILIEN aus der Analyse des Berichts „Immobilienmarkt<br />

Ostdeutschland 2010“, den die TLG IMMOBILIEN soeben<br />

vorgelegt hat. Der Report dokumentiert seit 18 Jahren aktuelle<br />

Daten und Entwicklungstrends aller kreisfreien Städte<br />

Ostdeutschlands in den Segmenten Wohnen, Büro, Einzelhandel<br />

und Gewerbe und gilt in seiner Art als einzigartig.<br />

Top-Preise für Wohnimmobilien<br />

Die große Anzahl hochqualifizierter Arbeitsplätze macht Dresden<br />

und Leipzig für immer mehr Menschen attraktiv. So steigt<br />

die Anzahl der Einwohner stetig und laut Prognosen der Bertelsmann<br />

Stiftung wird dieser Trend auch in den kommenden<br />

Jahren weiter anhalten. Dies schlägt sich in stabilen und<br />

steigenden Preisen sowie auch Mieten für Wohnimmobilien<br />

nieder. Diese Entwicklung verschafft Dresden nicht nur eine<br />

Spitzenposition innerhalb Ostdeutschlands, die sächsische<br />

Landeshauptstadt muss den Vergleich mit westdeutschen<br />

Städten nicht mehr scheuen. So kosten inzwischen Eigentumswohnungen<br />

in modernisierten Altbauten 900-3.600 €/<br />

m², Neubau-Eigentumswohnungen sind für 1.300-2.900 €/<br />

m² zu haben. In Leipzig kosten Altbau-Eigentumswohnungen<br />

700 - 3.000 €/m², Neubauten stiegen ebenfalls gegenüber<br />

dem Vorjahr auf 1.200 €/m² bis maximal 2.900 €. Auch die<br />

Preise für frei stehende Eigenheime zogen in beiden Städten<br />

gegenüber dem Vorjahr nochmals an. So werden für solche<br />

Objekte in Dresden jetzt 120.000 € bis 500.000 € verlangt, in<br />

Leipzig 120.000 € bis 450.000 €. Reihenhäuser und Doppelhaushälften<br />

kosten in Dresden 110.000 € bis 230.000 €, in<br />

Leipzig 100.000 € bis 160.000 €. Auch beim Wohnbauland<br />

werden in beiden Städte Spitzenpreise erzielt. Mit 190 €/m²<br />

bis 380 €/m² in guten und sehr guten Lagen Dresdens sind<br />

diese im Durchschnitt erneut gegenüber dem Vorjahr gestiegen<br />

ebenso wie in Leipzig, auf inzwischen 125-250 €/m². Die<br />

steigende Nachfrage nach Wohnraum spiegelt sich auch bei<br />

Kommunalwirtschaft 12/2010 847


den Wohnungsmieten wider. Diese erreichen für modernisierte<br />

Altbau-Wohnungen in beiden Städten in der Spitze bis zu<br />

7,00 €/m² (Dresden 4,30-7,00 €/m²; Leipzig 3,90-7,00 €/m²),<br />

Neubauten sind sogar noch teurer (Dresden 6,00-7,20 €/m²;<br />

Leipzig 5,80-7,20 €/m²).<br />

Gewerbeimmobilien: Positive Entwicklung<br />

Trotz der Wirtschaftskrise verzeichnen Dresden und Leipzig<br />

gegenüber dem Vorjahr bei gewerblichen Immobilien überwiegend<br />

positive Preistendenzen. Auch ist in beiden Städten<br />

der Büroflächenumsatz gestiegen. In Dresden wurden 2009<br />

insgesamt 52.000 m² neu vermietet, 2.000 m² mehr als im<br />

Vorjahr. Dieser positive Trend setzte sich im ersten Halbjahr<br />

2010 fort mit einer Neuvermietung von bereits 35.000 m². Im<br />

Vergleichszeitraum 2009 waren es erst 28.000 m². In Leipzig<br />

betrug die Steigerung 2009 sogar 35 Prozent auf 115.000 m².<br />

Damit lagen beide Städte über dem Bundesdurchschnitt. Im<br />

Zuge dessen stiegen die Mieten für Büros mit gutem Nutzwert<br />

in Leipzig auf 8,00-12,00 €/m² und in Dresden auf 8,00-11,00<br />

€/m². Für Räume mit einfachem bis mittlerem Nutzwert liegt<br />

der Einstiegspreis in beiden Städten bei 4,50 €/m² und er-<br />

reicht maximal in Leipzig 7,50 €/m² und 8,00 €/m² in Dresden.<br />

Bis auf die Mieten für größere Einzelhandelsflächen oberhalb<br />

150 m² im Nebenkern stiegen in Dresden und Leipzig die<br />

Einzelhandelsmieten in allen anderen Stadtlagen und Größensegmenten.<br />

Dresden verbucht 2009 sogar bei einem gesamtdeutschen<br />

Vergleich der 15 größten Städte die höchste<br />

Steigerung der Ladenmieten. So stiegen für Einzelhandelsflächen<br />

bis 100 m² im Nebenkern die Mieten auf 12-45 €/m², im<br />

Geschäftskern sogar auf 50-110 €/m². Bei Flächen ab 150 m²<br />

erhöhten sich die Preise im Nebenkern auf 15-20 €/m² und<br />

im Geschäftskern auf 35-70 €/m². In Leipzig, wo sich mit der<br />

Petersstraße die belebteste Einkaufsmeile Ostdeutschlands<br />

(außerhalb Berlins) befindet, wird ebenfalls mehr verlangt als<br />

im Vorjahr. Und dies gilt auch für Flächen bis 100 m² im Nebenkern<br />

mit inzwischen 15-40 €/m² und im Geschäftskern mit<br />

45-115 €/m². Bei größeren Flächen liegen die Spitzenpreise<br />

im Nebenkern bei 15,00 €/m² und im Geschäftskern bei 60,00<br />

€/m². Die Preise für gewerbliche Bauflächen gaben in Dresden<br />

allerdings leicht nach und liegen jetzt bei 30-140 €/m²<br />

und in Leipzig bei 20-90 €/m².<br />

Weitere Informationen unter: www.tlg.de.<br />

MEGA-Mikrotransporter mit neuer Lithium-Akku-<br />

Technologie und leistungsstarkem Drehstrommotor<br />

8 kW-Wechselstrommotor mit verbesserter Performance/ Motoreinheit<br />

„made in Germany“/ bürstenloser Antrieb reduziert<br />

Wartungsaufwand /Neues Modelljahr mit Lithium-Fe-Phosphat<br />

Technologie für gesteigerte Reichweite/ Ideal für innerstädtische<br />

Zielgruppen – für Privat und Gewerbe, Kommune,<br />

Industrie und privat / ideal für Promotionzwecke / ausgereifte,<br />

zuverlässige Batterietechnik / 25-jähriges Know how in der<br />

Fahrzeugentwicklung/ europäische Serienfertigung / lieferbar<br />

in nur 6 Wochen / Günstige Verkaufspreise ab 18.240 €<br />

Der französische MEGA-AIXAM Konzern und der deutsche<br />

Exklusivvertrieb, die ISEKI-Maschinen GmbH, trumpfen im<br />

Modelljahr 2011 bei den elektrogetriebenen Multitruck- und<br />

eCity-Baureihen mit technisch und wirtschaftlich überzeugenden<br />

Produktpremieren.<br />

Für die emissionsfreie Energieumsetzung in den Multitruck-<br />

und eCity/eCity-pro Baureihen sowie optimale Fahrleistungen<br />

sorgt jetzt ein neu entwickelter 8 kW Wechselstrom-Motor<br />

(13 kW Spitzenlast) mit 45 Nm maximalem Drehmoment. Der<br />

hocheffiziente Motor entstammt aus deutscher Produktion,<br />

die Controllereinheit wird aus den USA zugeliefert.<br />

Auf dem Pariser Automobil-Salon „Mondial L'Automobile“<br />

wurden jüngst die Modellerweiterungen mit neu entwickelten<br />

Lithium-Fe-Phosphat-Akkus präsentiert. Sie verbessern die<br />

Reichweite und Fahrleistungen eindrucksvoll. MEGA-Fahrzeuge<br />

mit optionaler Lithium-Fe-Phosphat Technologie sind<br />

ab Februar 2011 lieferbar. Die unübertroffene Leistungsdichte<br />

gewährleistet damit in der Multitruck-Baureihe je Ladevorgang<br />

Reichweiten bis ca. 110 km bei einer Max.-Geschwindigkeit<br />

von 55 km/h. Die funktionalen bzw. mit komfortbasiertem In-<br />

und Exterieurpaket erhältlichen eCity pro/eCity- Fahrzeuge<br />

erzielen mit dem neuen effizienten LiFe-PO4-Speicher im<br />

innerstädtischen/stadtnahen Bereich Höchstgeschwindigkeiten<br />

bis 65 km/h. Der Aktionsradius beträgt mit einem Ladevorgang<br />

bis zu 100 km. Damit beweisen die Fahrzeugbaureihen<br />

eine optimale Abstimmung auf den Stadtverkehr.<br />

Modelljahr 2011: MEGA-Mikrotransporter starten mit wartungsarmen<br />

Drehstrom-Elektromotoren der 2. Generation.<br />

Neuentwickelte Lithium-Eisen-Phosphat-Akkus verbessern<br />

die Reichweite und Fahrleistungen eindrucksvoll.<br />

Die Evolution in der E-Motoren-<br />

und Speichertechnologie<br />

Die 2. Generation der MEGA-Elektromotoren basiert auf<br />

einem Wechselstromaggregat mit 8 kW Nennleistung. Der<br />

bürstenlose Motor liefert im Vergleich zum Modellvorgänger<br />

bis zu 10% höhere Reichweiten und eine optimale Kraftübertragung<br />

– im Besonderen in den oberen Geschwindigkeitsbereichen.<br />

Durch ein verändertes Getriebeverhältnis erhöht<br />

sich die Steigungsfähigkeit um ca. 3-5 % auf mehr als 23%.<br />

Die Batterie-Zellen in den neuen Lithium-Eisen-Phosphat<br />

Akkumulatoren weisen eine unübertroffene Leistungsdichte<br />

auf verfügen damit über eine hohe Effizienz. Im Vergleich zu<br />

herkömmlichen Lithium-Ionen-Zellen spaltet sich bei Überladung<br />

kein metallisches Lithium ab. Darüber hinaus wird im<br />

Gegensatz zu konventionellen Li-Ion-Akkus kein Sauerstoff<br />

848 Kommunalwirtschaft 12/2010


freigesetzt. Chemische Reaktionen aus dem Freiwerden von<br />

Sauerstoff führten bei früheren Li-Ionen-Akkumulatoren unter<br />

Umständen zum sogenannten thermischen Durchgehen, d.h.<br />

der Zerstörung der Akku-Einheit durch Brand oder Explosion.<br />

Die neuen Lithium-Eisen-Phosphat-Akkumulatoren besitzen<br />

aufgrund Ihrer chemischen Eigenschaften eine hohe Sicherheit.<br />

Störfälle der beschriebenen Art sind nicht bekannt.<br />

Das Controlling der Batterie-Temperatur übernimmt ein neuer<br />

Batterie-Sensor. Der überarbeitete Bremsassistent verspricht<br />

eine optimale Bremskraftrückgewinnung (Rekuperation). Der<br />

zukunftssichere aber keineswegs visionäre Elektroantrieb<br />

verbraucht durchschnittlich 0,115 kWh/km. Das entspricht in<br />

der Umrechnung Stromkosten von ca. € 2,50/100 km.<br />

In zahlreichen europäischen Staaten haben sich die kleinen<br />

Allrounder aufgrund Ihrer Einsatzvielfalt bereits etabliert. Die<br />

Modellreihen „Multitruck“ und „Worker“ verfügen über ein Ladevolumen<br />

von bis zu 3 m³ und eine Nutzlast von max. 680<br />

kg. Spitzengeschwindigkeiten von 45 Km/h gewährleisten<br />

volle Straßentauglichkeit.<br />

eCity/eCity pro – flexibel im urbanen Einsatz.<br />

Für den Stadtverkehr als auch die innerbetriebliche Nutzung<br />

wird das Fahrzeugprogramm durch den max. 64 km/h<br />

schnellen, Kleinwagen „eCity bzw. eCity pro“ komplettiert.<br />

Sein harmonisches, trendiges Karosseriedesign steht seinem<br />

effizienten E-Antrieb in keiner Weise nach. Der eCity pro zielt<br />

auf die durchweg professionelle Nutzung. Er eignet sich mit<br />

zwei Sitzplätzen und seinem überragendem 900 l-Laderaum<br />

für den universellen Transport von Waren im innerstädtischen<br />

Bereich. Das Modell eCity verfügt über 4 Sitzplätze (2 + 2<br />

Konzept) und bietet darüber hinaus ein komfortables In- und<br />

Exterieurpaket. Seine Ausstattung konzentriert den Fokus auf<br />

die private Nutzung; beispielsweise für Shopping-Touren, Kurierfahrten<br />

oder im Sinne eines modernen Car-Sharing Konzepts.<br />

Brutto-Verkaufspreise ab 18.240 € als auch günstige Leasing-Optionen<br />

machen den MEGA-Start in die elektromobile<br />

Zukunft finanzierbar. Für einzelne MEGA-Modellvarianten genügt<br />

übrigens der Führerscheinnachweis der Klasse S. Die<br />

MEGA-Modellreihen werden in Serienfertigung in Europa produziert<br />

und sind binnen 6 Wochen lieferbar.<br />

Die Modelle „Multitruck“ und „Worker“ erfüllen professionelle<br />

Ansprüche. Mit Aufbaumöglichkeiten als Van, Pritschen-,<br />

Kipper- oder Pick-up-Version eignen sie sich beispielhaft<br />

für Pflege- und Instandhaltungsaufgaben, als Transporter<br />

in emissionsfreien (Kur-)Zonen sowie als multifunktionales<br />

Transportmittel für eine innerbetriebliche, gewerbliche oder<br />

kommunale Nutzung. Das aufmerksamkeitsstarke Design liefert<br />

zudem gute Argumente für die Bereitstellung als Promotionfahrzeug.<br />

Kurz bemerkt: Die Multitruck-Baureihe ist für treue Anhänger<br />

der thermischen Motoren alternativ mit zwei Spardiesel-Motoren<br />

erhältlich (Verbrauch 3,0 bzw. 4,4 l/100 km)<br />

Weitere Informationen unter: www.iseki.de<br />

und www.mega-fahrzeuge.de.<br />

Bücherstapel und der Nutzen eines Barcode-Scanners<br />

Gerangel bei den Schulbuch-Flohmärkten in den Ferien – das<br />

ist in Rheinland-Pfalz Vergangenheit, denn hier besteht seit<br />

diesem Schuljahr erstmals die Möglichkeit zur elektronischen<br />

Schulbuchausleihe.<br />

Schüler und Eltern müssen in Rheinland-Pfalz endlich nicht<br />

mehr jedes Jahr neue Bücher kaufen: Eltern können für ihre<br />

Kinder seit dem vergangenen Sommer die benötigten Schulbücher<br />

ausleihen. Für Kinder, deren Eltern eine gewisse<br />

Einkommensgrenze nicht überschreiten, geschieht dies kostenfrei.<br />

Ansonsten ist eine Ausleihgebühr fällig. Die an die<br />

Schüler verliehenen Bücher werden mit einem Barcode-<br />

Scanner, wie er zum Beispiel von Supermarktkassen bekannt<br />

ist, digital dokumentiert. Das jeweils verliehene Buch wird auf<br />

diesem Weg in einem zentralen Computer auf den Namen<br />

des Schülers gebucht.<br />

Ein Beispiel für die gelungene Umsetzung der elektronischen<br />

Schulbuchausleihe ist die Realschule plus am Scharlachberg<br />

in Bingen-Büdesheim (Landkreis Mainz-Bingen). 268<br />

Schüler machen hier im laufenden Schuljahr von der Schulbuchausleihe<br />

Gebrauch. Insgesamt wurden dafür rund 2.500<br />

Bücher elektronisch erfasst. Träger der Schule ist die Stadt<br />

Bingen, deren Bürgermeister und Schuldezernent Thomas<br />

Feser sagt: „Für uns war die Vorbereitung auf das elektronische<br />

Ausleihsystem ein komplett neues Aufgabengebiet,<br />

da wir auf keine ähnlichen Erfahrungen in der Vergangenheit<br />

zurückgreifen können. Die Schule am Scharlachberg ist unser<br />

Pilotprojekt und die vergangenen Sommerferien waren unsere<br />

erste Übung für die kommenden Jahre. Die Generalprobe<br />

hat das System bestanden.“ Das neue Ausleihsystem wenden<br />

zunächst nur die Jahrgangsstufen fünf bis zehn an. Die<br />

übrigen Jahrgangsstufen folgen schrittweise ab 2011.<br />

Die für die Schulbuchausleihe notwendigen Scanner, Barcode-Drucker<br />

und die Software lieferte der Stadt Bingen die<br />

REDNET AG mit Sitz in Mainz. Das Unternehmen ist spezialisiert<br />

auf die IT-Ausstattung von Behörden und Bildungseinrichtungen.<br />

„Die Schulen können von den Weiterentwicklungen<br />

im IT-Sektor und dem sich daraus ergebenden Nutzen<br />

profitieren“, erklärt Barbara Weitzel, Vorstand des Unternehmens.<br />

Das Unternehmen wies auch in die Handhabung des<br />

Systems ein und kümmert sich um dessen Wartung. „Wir haben<br />

dafür gesorgt, dass die Ausstattung der Schulen zügig<br />

vorangeschritten ist und die erste Anwendung reibungslos<br />

verlief“, sagt Weitzel.<br />

Mit der Durchführung der elektronischen Schulbuchausleihe<br />

wurden zwei Buchhandlungen in Bingen beauftragt. Sie<br />

scannten die Bücher nach einem System ein, bei dem sie für<br />

den einzelnen Schüler in der Regel nicht mehr als zwei Minuten<br />

benötigten. „Über ein eigens für die Buchausgabestellen<br />

eingerichtetes Internetportal des rheinland-pfälzischen Bildungsministeriums<br />

erhielten wir die Informationen, welche<br />

Bücher die Schulklassen in diesem Schuljahr benutzen und<br />

welche Schüler der einzelnen Klassen die Schulbuchausleihe<br />

beantragt hatten“, erklärt Buchhändler Gunnar Döll von der<br />

Buchhandlung Schweikhard. „Wenn ein Schüler seine Bücher<br />

abholen wollte, mussten wir die Bücher nur noch einscannen<br />

und ihm die Ausleihe quittieren.“ Im nächsten Schuljahr wer-<br />

Kommunalwirtschaft 12/2010 849


de die Stadt Bingen bereits von den Erfahrungen des letzten<br />

Sommers profitieren können. „Die elektronische Schulbuchausleihe<br />

birgt den Vorteil, viel Zeit beim Ausleihvorgang<br />

einzusparen. Zudem können die Bücher den jeweiligen Schü-<br />

Urbanes Leben – lebenswerte Städte Zusammenfassung Vorträge<br />

Schlaglicht Bürger – Keynote Peter Wippermann<br />

„Was erwarten Bürger heute von einer attraktiven und lebenswerten<br />

Stadt? Dem renommierten Trendforscher Peter Wippermann<br />

zufolge prägen vor allem vier große gesellschaftliche<br />

Trends die künftige Beziehung zwischen Bürgern und<br />

ihrer Stadt: Die dramatische Veränderung der Altersstruktur<br />

unserer Gesellschaft („Menschen“), die Zunahme der mobilen<br />

Kommunikation und der Personal Media („Medien“), die Verlagerung<br />

der traditionellen Medien ins Internet („Märkte“) und<br />

schließlich die Vernetzung der Bürger über das Web und die<br />

damit verbundene Notwendigkeit, Bürger stärker in politische<br />

Entscheidungsprozesse einzubinden („Metropolen“).<br />

Deutschland steht vor dramatischen demografischen Umwälzungen.<br />

Nicht nur altert die Gesellschaft rasant, auch die Mittelschicht<br />

erodiert. Dies hat unterschiedliche Auswirkungen<br />

auf die Stadtbevölkerung: Während sich wirtschaftlich erfolgreiche<br />

Metropolen auf verstärkten Zuzug insbesondere<br />

junger und leistungsfähiger Singles und Paare freuen dürfen,<br />

müssen sich ländlichere Regionen und wirtschaftlich weniger<br />

erfolgreiche Städte auf Bevölkerungsschwund einstellen. Die<br />

Entwicklung von PC zum Smartphone verändert nicht nur unser<br />

Verhältnis zwischen Zeit und Raum, sondern lässt auch<br />

die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit und zwischen On-<br />

und Offline verschwimmen.<br />

Das „reale“ Stadtbild wird dank Apps und „Augmented Reality“<br />

um weitere Realitätsdimensionen angereichert. Der<br />

Trend zur mobilen Kommunikation bedeutet auch, dass das<br />

Internet als Infrastruktur des 21. Jahrhunderts die öffentliche<br />

Kommunikation sowie wirtschaftliches Handeln prägen wird.<br />

Schon jetzt machen Blogger den traditionellen Medienunternehmen<br />

die Meinungsmacht streitig. Gleichzeitig beteiligen<br />

sich Kunden über Web-Interfaces ganz konkret an der Produktentwicklung.<br />

Dem Trend der Politikverdrossenheit steht<br />

schließlich eine Zunahme politischen Engagements entgegen,<br />

das sich ebenfalls über das Internet organisiert. Durch<br />

die Online-Vernetzung gewinnen Protestaktionen heute deutlich<br />

schneller als früher Mitglieder sowie an Geschwindigkeit<br />

und werden weniger kontrollierbar durch öffentliche Institutionen.<br />

All diese Entwicklungen gilt es zu berücksichtigen, wenn man<br />

sich mit der zukünftigen Attraktivität und „Lebenswertigkeit“<br />

von Städten beschäftigt. Erfolgsentscheidend wird es sein,<br />

so Wippermann, dass sich Städte konsequent bürgerorientiert<br />

aufstellen und mithilfe moderner Technologien Beziehungen<br />

zu und zwischen den Bürgern aufbauen. So können<br />

sie Identität stiften und Vertrauen herstellen.<br />

Schlaglicht Identität – Interview<br />

Gibt es so etwas wie die Identität einer Stadt? Was macht<br />

eine Stadt unverwechselbar und lässt ein Wir-Gefühl bei den<br />

Bewohnern entstehen? Darüber diskutierten die Darmstädter<br />

Soziologin Martina Löw sowie der österreichische Künstler<br />

und Architekt Michael Zinganel und spürten in einem zum Teil<br />

lern klar zugeordnet werden“, lobt Bürgermeister Feser die<br />

Vorteile der Neuerung.<br />

Weitere Informationen unter: www.rednet-mainz.de.<br />

kontroversen Gespräch der Frage nach, ob es eine Eigenlogik<br />

von Städten gibt und wie sich diese manifestiert.<br />

Martina Löw zeigte sich überzeugt, dass jede Stadt ihre ganz<br />

eigene DNA besitze, die sich auf die Bürger übertrage. So<br />

würde die persönliche Identität geprägt. Wenn die Bürger einer<br />

Stadt sich als „Wir Essener“ oder „Wir Frankfurter“ bezeichnen,<br />

komme hier ein Zugehörigkeitsgefühl zum Tragen,<br />

das wesentlich für die Identität und das Selbstwertgefühl der<br />

Menschen sei. Michael Zinganel wies darauf hin, dass gerade<br />

Wettbewerbe zwischen den Städten wie etwa die Bewerbung<br />

um den Titel der europäischen Kulturhauptstadt bei den<br />

Bürgern starke Identifikationsgefühle wecken können. Wie<br />

schwierig es allerdings ist, die Identität einer Stadt konkret zu<br />

fassen, zeigt sich unter anderem daran, dass die Stimmung<br />

der Bürger selbst bei identischen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen,<br />

ganz unterschiedlich ausgeprägt sein kann.<br />

Entsteht die kollektive Identität der Stadtbewohner nun aber<br />

bottom-up (von den Bürgern ausgehend) oder kann dies seitens<br />

des Stadtmarketings top-down gesteuert werden? Hier<br />

waren sich Löw und Zinganel einig: Identität zu erfinden oder<br />

am Reißbrett zu entwerfen funktioniert nicht. Um die Identität<br />

einer Stadt zu stärken, sollten sich die Planer gerade deshalb<br />

auf deren individuelle Besonderheiten konzentrieren, diese in<br />

den Vordergrund rücken und – ganz wichtig – die Bürger aktiv<br />

in den Dialog und in Entscheidungsprozesse mit einbinden.<br />

Schlaglicht Öffentlicher Raum<br />

„Licht und Urbanität“ – Impulsvortrag Peter Brdenk<br />

Welche Rolle nimmt Licht in der Stadtplanung ein? Wie können<br />

Architekten mit Licht die Identität von Städten und Metropolen<br />

unterstreichen? Mit diesen Fragen beschäftigte sich<br />

der Essener Architekt Peter Brdenk in seinem Impulsvortrag<br />

„Licht und Urbanität“.<br />

Bereits seit dem Mittelalter werden Laternen als Beleuchtungsmittel<br />

in Städten eingesetzt. Im 20. Jahrhundert entdeckte<br />

die Baukunst dann zunehmend Licht als Gestaltungsmittel<br />

von öffentlichen und Außenräumen. Seit einigen<br />

Jahren wird Licht nun immer raffinierter und effektiver zur<br />

ästhetischen Inszenierung genutzt. Es vollzieht sich damit<br />

ein Wandel hin zu prägnanten Tages- und Nachtbildern von<br />

Städten durch urbane Beleuchtung. Die Auslobung von Wettbewerben,<br />

wie etwa dem City People Light Award oder Veranstaltungen<br />

wie dem Festival of Lights in Berlin, zeigt die<br />

zunehmende Bedeutung, die dem Thema Licht im öffentlichen<br />

Raum von der Fachwelt aber auch der Bevölkerung beigemessen<br />

wird.<br />

Mehrere Aspekte sind bei der Nutzung von Licht als Gestaltungsmittel<br />

nach Ansicht von Brdenk zu berücksichtigen:<br />

Hell- und Dunkelzonen können gezielt aufeinander abgestimmt<br />

werden. Dabei darf die Bedeutung von natürlichem<br />

Licht nicht außer Acht gelassen werden, gerade heute, da<br />

künstliches Licht als selbstverständlich erachtet wird. Licht-<br />

850 Kommunalwirtschaft 12/2010


gestalter können zusätzlich durch das Abstimmen von Lichtfarben<br />

und dem bewussten Einsatz von Leuchtendesign einheitliche<br />

und ästhetisch ansprechende Nachtbilder schaffen.<br />

Neben dem gestalterischen Gesichtspunkt sollte allerdings<br />

die Rolle des Umweltschutzes nicht vernachlässigt werden.<br />

Gerade im Hinblick auf den Klimawandel ist es wichtig, Licht<br />

energieeffizient und sparsam einzusetzen.<br />

Podiumsdiskussion – „Der öffentliche Raum –<br />

wo wir die Stadt täglich erleben“<br />

Der Umgang mit Licht in der Stadtgestaltung bedarf einer bewussten<br />

Überlegung zu den Wirkungsmöglichkeiten von Beleuchtung<br />

in öffentlichen Räumen. In einer Podiumsdiskussion<br />

thematisierten die Architekten Peter Brdenk und Anna<br />

Rose zusammen mit dem Stadtplaner Matthias Koziol und<br />

der Züricher Direktorin für Stadtentwicklung Brigit Wehrli-<br />

Schindler verschiedene Gestaltungsspielräume für Lichtgestalter<br />

und -designer.<br />

Peter Brdenk sieht Licht vor allem als Mittel zur Inszenierung.<br />

Durch den strategischen Einsatz von Beleuchtung können<br />

die Identität der Stadt betont und Botschaften an Bürger<br />

vermittelt werden. Anna Rose lenkte den Blick auf die wichtige<br />

Rolle von Licht, im städtischen Raum für Sicherheit zu<br />

sorgen, etwa den Bürgern die Angst zu nehmen, nachts ihre<br />

Häuser zu verlassen. Wichtig in diesem Zusammenhang ist<br />

es weiterhin, auf die Vorstellungen und Bedürfnisse der Bürger<br />

zu achten und diese in die Lichtplanung einzubeziehen.<br />

Zu berücksichtigen sind dabei die Lebensgewohnheiten der<br />

Menschen, aber auch ihr ästhetisches Empfinden. In Zürich,<br />

schilderte etwa Wehrli-Schindler, wurde die neuartige Weihnachtsbeleuchtung<br />

der Bahnhofstraße nach dem Protest der<br />

Bürger wieder rückgängig gemacht. Auch Matthias Koziol<br />

plädiert dafür, Bürger an der Gestaltung öffentlicher Räume<br />

teilhaben zu lassen. In seiner Tätigkeiten als Stadtplaner in<br />

Cottbus erlebte er nicht nur, wie positiv öffentliche Lichtinstallationen<br />

das städtische Leben beeinflussen kann, sondern<br />

lässt junge angehende Architekten kreativ mit öffentlichen<br />

Räumen experimentieren und deren Nutzung hinterfragen.<br />

Gefragt nach den Herausforderungen für Lichtgestalter waren<br />

sich die Teilnehmer einig, dass Licht neben dem ästhe-<br />

Der Flughafen der Zukunft wächst<br />

Bis zum Jahr 2012 wird der Flughafen Berlin Schönefeld zum<br />

neuen Hauptstadt-Airport Berlin Brandenburg International<br />

BBI ausgebaut. Nach seiner Fertigstellung wird der High-<br />

Tech-Airport BBI Geschäftsreisenden, Touristen und Unternehmen<br />

beste Verbindungen, internationale Flüge, einen<br />

eigenen Autobahnanschluss und einen Bahnhof direkt unter<br />

dem Terminal bieten. Beim Ausbau der Infrastruktur kamen<br />

von Beginn an zahlreiche Systemlösungen von REHAU zum<br />

Einsatz. Und auch in den weiteren Ausbaustufen wird nun<br />

wieder auf das Know-how des Polymerspezialisten gesetzt.<br />

Durchdachte Technik<br />

Bereits 2008 lieferte REHAU für den Ausbau der BBI-Nordbahn,<br />

der südlichen Start- und Landebahn des Flughafens,<br />

sowie für die Anbindung der Informations- und Kommunikationssysteme<br />

insgesamt über 510.000 Meter an verschiedenen<br />

tischen Aspekt Bürgern vor allem ein Gefühl der Sicherheit<br />

geben müsse. Zentral sei die Verbindung von Gestaltung und<br />

Funktion, wobei die Bedürfnisse der Menschen immer in den<br />

Planungsprozess mit einbezogen werden müssten.<br />

Best Practice – Präsentation von Hartwig Schultheiß<br />

Wie eine lebenswerte Stadt aussieht, zeigte Hartwig Schultheiß<br />

in seinem Best-Practice-Vortrag zu Münster. Schultheiß,<br />

der als Stadtdirektor der Stadt Münster tätig ist, vertrat dabei<br />

den Ort, der 2004 zur lebenswertesten Stadt der Welt mit<br />

dem LivCom-Award ausgezeichnet wurde.<br />

Der Prozess für die Erneuerung der Stadt begann schon nach<br />

dem 2. Weltkrieg. Die Bemühungen richteten sich beim Wiederaufbau<br />

auf die Erhaltung des historischen Stadtkerns. Bis<br />

heute wird Wert darauf gelegt, bei sämtlichen Baumaßnahmen<br />

den historischen Stadtkern im Wesentlichen zu erhalten.<br />

So gelingt es Münster besonders gut, den Erwartungen<br />

und Wünschen der Bürger des 21. Jahrhunderts gerecht zu<br />

werden ohne dabei das historische Erbe zu verleugnen. Beim<br />

LivCom-Award konnten die Planer mit der Gestaltung der<br />

Stadtmauer, des Prinzipalmarkts und der Lambertikirche als<br />

Zentrum von Münster einen Pluspunkt erzielen. In der Kategorie<br />

„Verbesserung der Landschaft“ baute die Stadt die Grüngebiete<br />

durch drei Grünringe und Grünzüge aus. In Punkto<br />

Umweltschutz verlagerte Münster den Verkehr bewusst auf<br />

einen Fahrradring rund um die Innenstadt. Ein wesentlicher<br />

Erfolgsfaktor der Stadt Münster ist überdies die bewusste<br />

Einbindung der Bürger. Die Stadt setzt intensiv auf den Dialog<br />

mit seinen Bürgern bei der Gestaltung des Stadtbilds und -lebens.<br />

Im Bereich integrierte Zukunftsplanung fasst Münster<br />

verschiedene Neubauprojekte ins Auge, aber auch die Sanierung<br />

von Plätzen wird weiter forciert. Beispielhaft ist hier<br />

die Gestaltung der Stubengasse durch neue Wohnkonzepte,<br />

offene Räume und eine Fußgängerzone.<br />

Schultheiß betonte als Besonderheit die außergewöhnliche<br />

und tief verwurzelte Identifizierung der Bürger mit ihrer Stadt.<br />

Ohne diese wäre das Projekt, lebenswerteste Stadt der Welt<br />

zu werden, nicht möglich gewesen.<br />

Weitere Informationen unter: www.philips.de.<br />

Airport Berlin Brandenburg International (BBI) setzt erneut auf Produkte von REHAU<br />

Kabelschutzrohren. Nun kamen in der nächsten Ausbaustufe<br />

noch weitere 500.000 Meter hinzu. Würden die eingesetzten<br />

Rohre aneinandergelegt werden, könnten sie die gesamte<br />

Entfernung von Berlin nach Marseille überbrücken. Um diese<br />

gigantischen Mengen an Rohren rechtzeitig und in der gewünschten<br />

Qualität bereitzustellen, konnte REHAU von seinen<br />

vielen Jahren Erfahrung in der Realisierung von Großprojekten<br />

profitieren.<br />

Auch bei den zur Regenentwässerung gehörenden Bodenfilteranlagen<br />

wurde erneut auf das Know-how des Bauspezialisten<br />

gesetzt und die bereits vorhandenen Anlagen nochmals<br />

erweitert. Insgesamt wurden hierfür über 10.000 Meter des<br />

Hochlastkanalverbundrohres RAUVIA aus PE-HD mit einer<br />

eigens für den Kunden entwickelten Sonderschlitzung als Sickerrohrleitungen<br />

eingesetzt. Um die logistischen Herausforderungen<br />

bewältigen zu können, wurden die großvolumigen<br />

Kommunalwirtschaft 12/2010 851


Bereits 2008 lieferte REHAU für den Ausbau des Flughafens<br />

BBI über 510.000 Meter an verschiedenen Kabelschutzrohren.<br />

Nun kamen in der nächsten Ausbaustufe noch weitere<br />

500.000 Meter hinzu.<br />

Rohre wöchentlich mit 5 bis 6 LKW-Ladungen zu je 144 Metern<br />

angeliefert.<br />

Bei der Entwässerung entlang der Start- und Landebahn wurden<br />

mit Zustimmung des Bauherrn knapp 10.000 Meter der<br />

Hochlastkanalrohre AWADUKT PP eingesetzt, die dank ihrer<br />

hohen chemischen Beständigkeit und Belastbarkeit bis BFZ<br />

750 optimal für den Einsatz auf einem Flughafen geeignet<br />

sind.<br />

Für die zuverlässige Niederschlagsentwässerung der Sekundärstraßen<br />

und Parkplätze wurde ebenfalls auf die Kompetenz<br />

von REHAU vertraut. So wurden hier rund 7.000 Meter<br />

an RAUPLEN Sickerleitungsrohren, 3.000 Meter Regenwasserkanalrohre<br />

RAUVIA Aqua sowie 230 Universalschächte<br />

verbaut.<br />

Um die Energie der Erdwärme sinnvoll zu nutzen, wurde das<br />

Terminal mit 318 Energiepfählen à 1,2 Metern Durchmesser<br />

versehen. Hierbei wurden in die 10 bis 15 Meter langen<br />

Gründungspfähle des Gebäudes Erdwärmekollektorrohre integriert,<br />

die über einen geschlossenen Kreislauf dem Untergrund<br />

Wärme entziehen. 51.000 Meter der RAUGEO collect<br />

Rohre aus PE-Xa sorgen so für eine umweltfreundliche Beheizung<br />

des Terminalgebäudes.<br />

Die ganzjährige Schnee- und Eisfreiheit der Rampenauffahrten<br />

der Anliefer- und Entsorgungskeller Nord und Süd<br />

(Nord- und Südpiers) wird darüber hinaus durch eine 1.700<br />

Quadratmeter große Freiflächenheizung mit insgesamt 7.200<br />

Metern RAUTHERM S Rohren sichergestellt.<br />

Umfassende Unterstützung<br />

Neben der durchdachten Technik bietet REHAU zusätzlich<br />

umfassende Planungsunterstützung durch sein Verkaufsbüro<br />

in Berlin. Dank dieser engen Zusammenarbeit ist es möglich,<br />

spezielle Kundenwünsche zu erfüllen und solch große Mengen<br />

an Rohrleitungen zuverlässig und in gleichbleibend hoher<br />

Qualität zu liefern.<br />

Beeindruckende Zahlen<br />

Zukunftsorientierte Bauweise mit gefüllten Mauerziegeln<br />

Energetisch hochwertiger Neubau der Kinderkrippe in Buch am Erlbach<br />

Von Dipl.-Ing. Hans-Gerd Heye<br />

Hoher energetischer Standard kombiniert mit Umweltverträglichkeit:<br />

Beim Bau eines Kinderhauses mit integrierter Krippe<br />

in Buch am Erlbach (Niederbayern) setzten Bauherr und Planer<br />

auf die vielfältigen Eigenschaften eines Wandbaustoffes aus<br />

der Region. Der Mauerziegel „Unipor W07 Coriso“ der Ziegelwerke<br />

Leipfinger-Bader erreicht mit seiner speziellen Füllung<br />

aus Mineralgranulaten einen U-Wert von 0,14 W/m²K – und unterschreitet<br />

damit den für Passivhäuser einzuhaltenden Grenzwert<br />

von 0,15 W/m²K. „Die Ziegelbauweise trägt mit ihrer Fähigkeit,<br />

Sonnenwärme und Raumfeuchte zwischen¬zuspeichern,<br />

auf natürliche Weise zu einem energiesparenden und ausgeglichenen<br />

Raumklima bei“, erklärt Architekt Wilhelm Zett vom<br />

Architekturbüro Eck-Fehmi-Zett aus Landshut, das für den<br />

Entwurf und die Detailplanung der Kinderkrippe zuständig war.<br />

Der Flughafen Berlin Schönefeld wird derzeit um eine Fläche<br />

von 970 Hektar erweitert und später insgesamt 1.470 Hektar<br />

umfassen, das entspricht etwa 2.000 Fußballfeldern. Auf diesem<br />

riesigen Areal wird das sechsgeschossige Terminalgebäude<br />

bereits in der Startversion bis zu 27 Millionen Passagieren<br />

Platz bieten. Zum Vergleich: Dies sind mehr Menschen<br />

als in Australien leben. Doch damit ist noch nicht Schluss. In<br />

weiteren Ausbaumodulen ist eine schrittweise Steigerung auf<br />

bis zu 45 Millionen Passagiere möglich. Insgesamt wird der<br />

Airport über etwa 85 Flugzeug-Abstellpositionen verfügen.<br />

Das Geschäftsfeld Bau ist eine tragende Säule des weltweit<br />

tätigen Polymerverarbeiters REHAU. Branchenspezifisches<br />

Know-how aus den drei Geschäftsfeldern Bau, Automotive<br />

und Industrie vernetzt REHAU konsequent, um auf Produkt-,<br />

Beratungs- und Service-Ebene mit Innovationen und<br />

ausgereiften Systemangeboten seine weltweit führende Position<br />

zu stärken. REHAU Bau bietet zukunftsorientierte und<br />

ganzheitliche Lösungen für die Bauwirtschaft – vom privaten<br />

Wohnungsbau, über den Geschosswohnungsbau bis hin<br />

zum Industrie-, Gewerbe- und Verwaltungsbau. Innovative<br />

und zukunftsorientierte Lösungen für energieeffizientes Bauen<br />

und Sanieren sowie für Wassermanagement stehen dabei<br />

im Fokus. Rund 15.000 Mitarbeiter weltweit erzielen für RE-<br />

HAU Wachstum und Erfolg. An über 170 Standorten sucht<br />

das unabhängige Familienunternehmen die Nähe zum Markt<br />

und zum Kunden.<br />

Buch am Erlbach ist eine Gemeinde mit 3.500 Einwohnern<br />

15 Kilometer südwestlich von Landshut. Das Grundstück des<br />

neuen Kinderhauses mit Krippe liegt im Bereich des bestehenden<br />

Schul- und Sportzentrums der Gemeinde und schließt an<br />

der östlichen Grundstücksgrenze an den vorhandenen Kindergarten<br />

an. Prägend ist die nach Westen ansteigende Hanglage.<br />

Das zur Straße hin leicht zurückgesetzte Kinderhaus nimmt<br />

städtebaulich die östliche Gebäudekante der Schule auf und<br />

orientiert sich in ihrer Ausrichtung an der Topographie des Geländes.<br />

Die funktionale Gliederung des im Grundriss nahezu<br />

quadratischen Gebäudes ist an der unterschiedlichen Dachflächengestaltung<br />

ablesbar. So dient der mittig zwischen zwei<br />

Pultdächern eingespannte niedrige Flachdachbau als groß-<br />

852 Kommunalwirtschaft 12/2010


zügig dimensionierte Eingangs- und Erschließungszone. Ein<br />

Innenhof sorgt für eine natürliche Belichtung des hellen, besucherfreundlichen<br />

Gebäudezentrums und lockert gleichzeitig<br />

den ansonsten kompakten Baukörper auf. Vom direkt am<br />

Innenhof liegenden Eltern-Wartebereich führt ein Flur jeweils<br />

zu den unter den Pultdächern angeordneten Gruppenräumen<br />

beziehungsweise in der entgegengesetzten Richtung zur Verwaltung.<br />

Alle Gruppenräume sind nach Südosten orientiert<br />

und haben einen direkten Bezug zur Freispielfläche.<br />

Kinderfreundliche Gestaltung und vorausschauende Planung:<br />

Beim Bau des Kinderhauses in Buch am Erlbach wurde auf<br />

eine zukunftsorientierte Bauweise Wert gelegt.<br />

Foto: Leipfinger-Bader<br />

Aufgrund der Hanglage des Grundstücks kann auch das Untergeschoss<br />

durch die gewährleistete Tageslichtdurchflutung<br />

teilweise als Betreuungsraum verwendet werden. Der Nebeneingang<br />

zum Untergeschoss ist barrierefrei zu nutzen. Über ein<br />

Treppenhaus erfolgt der Zugang zum Erdgeschoss.<br />

Einschalig ohne Wärmedämm-Verbundsystem<br />

Ein niedriger Energiebedarf des Kinderhauses wurde vom<br />

Bauherrn explizit gefordert. Gewünscht war ein naturnaher<br />

Wandbaustoff, der die besonders hohen wärmedämmenden<br />

Anforderungen an die Fassade zu einem wirtschaftlichen Preis<br />

erfüllt. Der gewählte Ziegel „Unipor W07 Coriso“ (Zulassung<br />

Z-17.1-935) des in der Gemeinde im Ortsteil Vatersdorf beheimateten<br />

Ziegelwerkes Leipfinger-Bader bot in ökonomischer<br />

und ökologischer Hinsicht eine maßgeschneiderte Lösung.<br />

Aufgrund seiner niedrigen Wärmeleitfähigkeit von 0,07 W/mK<br />

erzielt der Mauerziegel einen Wärmedurchgangswert von 0,14<br />

W/m²K. Die ermittelten Werte führten zur Zertifizierung des<br />

W07 Coriso-Wandsystems als „Passivhaus geeignete Komponente“<br />

(PHI Darmstadt). Dadurch konnte bei der Kindergrippe<br />

auf eine kostspielige Zusatzdämmung der Außenwände verzichtet<br />

werden.<br />

Ausschlaggebend für die geringe Wärmeleitfähigkeit sind die<br />

mit Mineralgranulaten gefüllten Ziegelkammern. Das Granulat<br />

wird aus dem Rohstoff Basalt gewonnen und mit Hilfe von<br />

Feuer und Wasser ohne chemische Zusatzstoffe hergestellt.<br />

Basalt ist wie der Rohstoff Ton für den Ziegel praktisch unbegrenzt<br />

in der Natur vorhanden. Das Granulat kann zudem<br />

problemlos recycelt werden. Das Institut für Baubiologie in Rosenheim<br />

(IBR) hat den Ziegel mit Coriso-Technologie deshalb<br />

per Prüfsiegel als ökologisch empfehlenswertes Bauprodukt<br />

bewertet. Der Ziegel überzeugte Architekt und Rohbauunternehmer<br />

auch durch seine wirtschaftliche Verlegung. Er unterschied<br />

sich beim Aufmauern nicht von der Verarbeitungsfreundlichkeit<br />

herkömmlicher Unipor-Planziegel und musste<br />

dank verzahnter Stirnseiten nicht in den Stoßfugen vermörtelt<br />

werden. Der Ziegel mit Coriso-Technologie ließ sich trotz der<br />

integrierten Füllung bei erforderlichen Pass-Stücken problemlos<br />

zuschneiden.<br />

Hoher Brandschutz und Wohlfühlklima<br />

Hoher Brandschutz hat speziell bei von Kindern genutzten<br />

Gebäuden oberste Priorität. Hier bietet die Ziegelbauweise<br />

Vorteile gegenüber anderen Bauweisen. Die hohe Feuerwiderstandsfähigkeit<br />

wird bei dem Mauerziegel durch die Mineralgranulat-Füllung<br />

nicht beeinträchtigt. Ihr Schmelzpunkt liegt<br />

bei über 1.000 Grad Celsius, so dass sie – wie der Ziegel selbst<br />

– in die Brandschutzklasse A1 eingestuft wird.<br />

Ein weiterer Pluspunkt von Ziegelmauerwerk ist sein Beitrag<br />

zu einem wohngesunden und behaglich empfundenen Raumklima.<br />

Bauherr und Architekt vertrauten deshalb auch bei den<br />

Innenwänden auf die bauphysikalischen Vorteile von Unipor-<br />

Ziegeln. Die verwendeten Blockziegel (17,5 bzw. 24 Zentimeter)<br />

weisen wie jeder Tonziegel ein während des Trocknungsprozesses<br />

automatisch entstehendes Kapillarsystem auf. Die<br />

haarfeinen Kapillaren nehmen bei zu hoher Raumfeuchte die<br />

überschüssige Feuchte auf und geben sie bei zu trockener<br />

Raumluft wieder ab. Das Entstehen von Staubmilben und<br />

Schimmelpilz kann durch die ausgeglichene Raumfeuchte<br />

weitgehend verhindert werden.<br />

Betreuungsangebot komplettiert<br />

Mit dem im Juli 2010 fertig gestellten Kinderhaus wird das<br />

Betreuungsangebot der Gemeinde auf Kinder bis zu drei Jahren<br />

ausgeweitet. Es entspricht damit den Vorgaben des bayerischen<br />

Kinderbildungs- und Betreuungsgesetzes. Der Neubau<br />

ist für die Betreuung von vier Gruppen mit jeweils 12 Kindern<br />

ausgelegt. In der Krippe werden zudem Eltern-Kind-Gruppen<br />

des Vereins „Kinder und Wir e.V.“ untergebracht, Raum für einen<br />

„Schnupperkindergarten“ zur Vorbereitung für den Kindergartenbesuch<br />

geschaffen und ein Notraum für den Waldkindergarten<br />

eingerichtet.<br />

„Das Gebäude stellt auch optisch ein weiteres bauliches<br />

Schmuckstück der Gemeinde dar und dokumentiert zugleich<br />

die Leistungsfähigkeit der heimischen Ziegelindustrie“, erklärt<br />

Bürgermeister Franz Göbl. Die Pultdächer mit ihrer Eindeckung<br />

aus Kupferblech vermitteln dem Betrachter im Zusammenwirken<br />

mit der Mineralputz-Fassadenbeschichtung ein attraktives,<br />

einladendes Erscheinungsbild. Interessante optische Akzente<br />

setzen die in Teilbereichen der Fassade – zum Beispiel im Eingangsbereich<br />

– angeordneten hinterlüfteten Verkleidungen aus<br />

Holzlattenrosten. Alles in allem bietet sich den Kindern damit<br />

ein idealer Ort zum Spielen und Wohlfühlen.<br />

Kinderhaus in Buch: Großflächige, dreifachverglaste Fensterflächen<br />

erzeugen einen offenen, freundlichen Eindruck.<br />

Foto: Leipfinger-Bader<br />

Kommunalwirtschaft 12/2010 853


Die HTI-Gruppe präsentiert als erster Fachgroßhandel<br />

für Tiefbau und Industrietechnik eine App für iPhone und iPad<br />

Neue Lösungen für den eCommerce<br />

eCommerce und eBusiness werden auch für die HTI immer<br />

wichtiger. Zur IFAT ENTSORGA 2010 präsentierte die<br />

HTI-Gruppe daher neue Online-Angebote. Neu sind u.a. die<br />

Shop-Schnittstelle IDS Connect sowie eine eigene App für<br />

das iPhone. Damit ist die HTI Vorreiter und nutzt als erster<br />

Fachgroßhandel überhaupt die Möglichkeiten einer App. Wenige<br />

Tage nach Start im iTunes App Store rangierte die App<br />

bereits auf Platz 3 unter den meistgeladenen Wirtschafts-<br />

Apps und erhielt viele positive Bewertungen. iTunes selbst<br />

stuft die App als besonders empfehlenswert ein.<br />

Die neue HTI App für iPhone, iPad und iPod<br />

Die Zukunft gehört den Smartphones und der mobilen Internetnutzung.<br />

Die Verkaufszahlen der Geräte steigen und 2013<br />

wird der mobile Internetzugriff den klassischen PC-Zugang<br />

überholt haben. Schon jetzt stellt sich die HTI-Gruppe darauf<br />

ein, um auch in Zukunft ihren Kunden besten Service bieten<br />

zu können. Ein erster Schritt in Richtung Zukunft ist die HTI<br />

App. Als erste App dieser Art eines Fachgroßhandels informiert<br />

sie über neue Produkte und Leistungen sowie Niederlassungen.<br />

Die App steht als kostenloser Download im HTI<br />

App Store auf iTunes zur Verfügung. Als mobile HTI Lösung<br />

unterstützt sie im Tagesgeschäft und versorgt Kunden schnell<br />

mit allen Neuigkeiten aus der HTI-Welt. In der Niederlassungsübersicht<br />

finden die Nutzer zum Beispiel ganz einfach<br />

das nächste HTI-Haus in ihrem Umkreis. Der Kunde kann<br />

den Händler sofort aus der App heraus anrufen, eine E-Mail<br />

schreiben oder sich per Google Maps bis vor die Haustür führen<br />

lassen. Die gezielte Händlersuche nach Name oder Stadt<br />

ist natürlich ebenfalls möglich. Die App ist aber nur der erste<br />

Schritt in Richtung mobiler Beschaffung und Möglichkeiten<br />

des eCommerce. Langfristig sind weitere Angebote geplant<br />

und sind bereits in ersten Testphasen.<br />

Lösungen der HTI-Online Welt<br />

Die HTI bietet viele verschiedene EDV-Lösungen für alle Bedürfnisse<br />

der täglichen Warenwirtschaft, Logistik und des<br />

digitalen Einkaufens. Zur Verfügung stehen neben Schnittstellen<br />

für den unterschiedlichen Datenaustausch ebenfalls<br />

Konzepte und Lösungen für die kundeneigene Waren- und<br />

Lagerwirtschaft.<br />

Das Angebot besteht bislang aus:<br />

• Schnittstellen:<br />

IDS Connect, SHK Connect, UGL / UGS, OCI<br />

• HTI eProcurement – effiziente Warenwirtschaft<br />

Einfache und individuelle Verknüpfung mit Warenwirtschaftssystemen<br />

• HTI EASY Lager Warenlogistik leicht gemacht<br />

Schnelle Bestandsaufnahme und -ermittlung im Lager,<br />

übersichtliche Buchhaltung<br />

• HTI ONLINE<br />

Komfortable Produktsuche, schnelle und sichere<br />

Bestellung, transparente Warenverfolgung<br />

• WWW.HTI-HANDEL.DE – Wissen auf einen Klick<br />

Informationen über Sortimente, HTI-Häuser,<br />

Veranstaltungen, Referenzprojekte, u.a.<br />

Die HTI App auf Platz 3 unter den empfohlenen<br />

Wirtschafts-Apps (Stand 15.10.2010)<br />

Weitere Informationen unter: www.hti-handel.de.<br />

Gewinner des Glühlampenverbots: Philips verdoppelt in Aachen<br />

die Kapazitäten der Eco-Halogenlampen-Fertigung<br />

Die im September vergangenen Jahres in Kraft getretenen<br />

EU-Energieeffizienzrichtlinien für Leuchtmittel haben für<br />

deutliche Veränderungen im Lampenmarkt gesorgt. Dass<br />

durch das Verbot von Glühlampen mit mehr als 75 Watt der<br />

Absatz von Glühlampen rückläufig ist, erscheint einleuchtend.<br />

Allerdings wurden sie in der Regel nicht durch klassische<br />

Energiesparlampen ersetzt – auch deren Umsatz ging<br />

leicht zurück –, sondern LED-Lampen und die sogenannten<br />

Eco-Halogenlampen sind die tatsächlichen Profiteure des<br />

voranschreitenden Glühlampenendes. Der Absatz von LED-<br />

Lampen verdoppelte sich in den ersten sechs Monaten des<br />

Jahres im Vergleich zum Vorjahr, bei Eco-Halogenlampen fiel<br />

das Wachstum sogar noch höher aus.<br />

Von der gesteigerten Nachfrage nach Eco-Halogenlampen<br />

profitiert auch der Philips Standort in Aachen Rothe Erde,<br />

denn hier werden die sogenannten Brenner – also die zentralen<br />

Elemente – für Halogenlampen hergestellt. Philips investiert<br />

aktuell acht Millionen Euro in den Ausbau der Brennerfertigung<br />

und verdoppelt derzeit die Fertigungskapazitäten.<br />

Zukünftig stehen dann vier statt zwei Produktionslinien bereit,<br />

um den wachsenden Bedarf an Glühlampenalternativen auf<br />

Halogenbasis zu decken. Die erste der neuen Produktionslinien<br />

wurde heute vom Aachener Oberbürgermeister Marcel<br />

Philipp eröffnet. Durch den Ausbau der Produktion entstehen<br />

etwa 35 neue Arbeitsplätze.<br />

EcoClassic30 – Hochwertiges Licht<br />

im traditionellen Lampendesign<br />

EcoClassic30-Lampen sehen aus wie klassische Standardglühlampen,<br />

haben aber eine brillantere Lichtqualität, halten<br />

doppelt so lange und brauchen rund ein Drittel weniger Energie.<br />

Sie können die herkömmlichen Glühlampen direkt ersetzen<br />

und sind zudem mit jeder Art von Dimmer stufenlos in<br />

der Helligkeit regelbar. Ihr Name verrät bereits ihren größten<br />

Vorzug: Sie verbrauchen – bei gleicher Helligkeit – 30 Prozent<br />

weniger Energie als herkömmliche Glühlampen. EcoClassic30-Lampen<br />

gibt es in verschiedenen Leistungsstufen und<br />

mit den üblichen Lampengewinden E14 und E27.<br />

Bei Philips in Aachen ist man optimistisch, in den kommenden<br />

Jahren weitere Fortschritte in der Effizienzsteigerung zu<br />

erreichen. Nach der derzeitig aktuellen EU-Planung dürfen<br />

854 Kommunalwirtschaft 12/2010


EcoClassic30-Halogenlampen mit 30-prozentiger Energieeinsparung<br />

bis mindestens dem Jahr 2016 verkauft werden,<br />

da sie das Energieeffizienz-Label „C“ aufweisen.<br />

„Die jetzt getätigten Investitionen geben uns die Möglichkeit,<br />

weiter an noch effizienteren Produkten zu entwickeln und diese<br />

dann auch später hier zu produzieren“, so Thomas Mertes,<br />

Leiter der Fertigung für Philips Halogenlampen in Aachen.<br />

Auch in den anderen Geschäftsbereichen des Standortes<br />

von Philips in Aachen ist eine deutliche Erholung nach<br />

dem Krisenjahr 2009 festzustellen. „Bei der Produktion von<br />

Scheinwerferlampen für Kraftfahrzeuge ist der weltweite Aufschwung<br />

der Automobilindustrie deutlich zu spüren. Unsere<br />

Fertigung läuft derzeit wieder rund um die Uhr“, so Karl<br />

Spekl, Leiter des Standortes von Philips Lighting in Aachen.<br />

Der am Standort ansässige Maschinenbau verfügt nach der<br />

Problem Schwerlastverkehr:<br />

Investitionsflaute im vergangenen Jahr ebenfalls wieder über<br />

volle Auftragsbücher.<br />

Bei der Entwicklung und Vorbereitung der Markteinführung<br />

von neuartigen, ultraflachen Lichtlösungen auf Basis von organischen<br />

Leuchtdioden (OLEDs) werden ebenfalls verstärkte<br />

Anstrengungen unternommen – deutlich sichtbar etwa<br />

an der kürzlich erfolgten Eröffnung des OLED Creative Labs,<br />

einem Kompetenzcenter für Licht- und Leuchtengestalter.<br />

„Wir verzeichnen gleich eine Reihe positiver Entwicklungen<br />

hier an unserem Standort Aachen Rothe Erde. Nach dem Krisenmanagement<br />

speziell im letzten Jahr können wir unseren<br />

Blick heute wieder selbstbewusst auf die Herausforderungen<br />

der Zukunft richten“, so Standortleiter Spekl.<br />

Weitere Informationen unter: www.philips.de.<br />

Hochwertiges Betonfertigteil macht Straßenbankette stabil<br />

Um mehr als 50 Prozent hat die Verkehrsdichte auf Straßen<br />

und Autobahnen in Deutschland seit 1995 zugenommen.<br />

Vor allem der rasant steigende Schwerlastverkehr verursacht<br />

Fahrbahnschäden in Millionenhöhe. In immer kürzeren Abständen<br />

sind Sanierungs- und Neubaumaßnahmen notwendig.<br />

Eine besonders empfindliche Zone sind die Bankette an<br />

den Rändern von Landstraßen. Dort liegt die Schadensrate<br />

stellenweise extrem hoch.<br />

Mit herkömmlicher Sanierung – wie etwa der Befestigung mit<br />

Schotter oder Betongittersteinen – lasse sich das Problem in<br />

den meisten Fällen nicht mehr lösen, heißt es bei der Kreis-<br />

Straßenmeisterei Neuötting in Oberbayern. Dort ist man seit<br />

Herbst 2008 auf eine wirkungsvollere Methode umgestiegen,<br />

mit der Schäden an an den Banketten nachhaltig vermieden<br />

werden können.<br />

Die Lösung heißt LEFIX<br />

Die Bankettplatte LEFIX, ist eine 12 bis 14 cm starke Betonplatte<br />

mit den Außenmaßen 100 x 50 cm bzw. 35 cm. Hersteller<br />

ist die Firma BG-Graspointner in Oberwang, Österreich.<br />

“Dieses Fertigteilelement ist von außerordentlich hoher Qualität“,<br />

sagt Straßenmeister Christian Lippl, „und bringt ideale<br />

Eigenschaften für den Einsatz als Bankettbefestigung mit.“ In<br />

Abstimmung mit dem Landratsamt Altötting hatte Lippl dieses<br />

Bauteil zur Anwendung in einem akuten Sanierungsfall<br />

ausgeschrieben: Auf einem durch Schwerlastverkehr sehr<br />

stark beanspruchten Streckenabschnitt der Kreisstrasse AÖ2<br />

nahe Pleiskirchen musste die Straßenmeisterei, wie Lippl es<br />

beschreibt, „fast im wöchentlichen Rythmus ausrücken“, um<br />

zerstörte Bankette auszubessern. Die AÖ2 wird von LKW’s<br />

sehr gern als kürzeste Verbindung zwischen Ober- und Niederbayern<br />

benutzt. Da ist oft auch Transitverkehr mit dabei.<br />

Härtetest in der Kurve<br />

Inzwischen hat die Bankettplatte LEFIX einen konkreten Härtetest<br />

erfolgreich hinter sich gebracht: Auf dem genannten<br />

Strecken-abschnitt kam sie auf einer Länge von gut 300 Metern<br />

zum Einbau. Fünf Monate lang – von Okt. 2008 bis März<br />

2009 – wurde die Standfestigkeit dieses Bauteils unter Live-<br />

Bedingungen erprobt. „Das Ergebnis“, sagt Christian Lippl<br />

,“war um vieles besser als wir erwartet hatten. Das Bankett<br />

zeigte an keiner Stelle erkennbare Abnutzungsspuren“. Und<br />

das, obwohl dieser Abschnitt neben dem Alltagsverkehr in<br />

der Testphase zusätzlich durch gezielte Überfahrungen mit<br />

LKW’s und mehrfach auch mit Schnee-Räum fahrzeugen belastet<br />

wurde.<br />

Bauteil mit hoher Effizienz<br />

Die Strassenmeisterei Neuötting sieht darin den Beweis,<br />

dass LEFIX auf Grund seiner Materialqualität (Beton C25/30/<br />

B7) eine sehr hohe Tragfestigkeit / Stabilität besitzt, die auch<br />

extremsten Belastungen standhält. Als positiv bewertete die<br />

beauftragte Baufirma Streicher außerdem, dass die recht<br />

schweren Platten (145 kg sind es immerhin bei der Größe<br />

100 x 50 cm) mit Hebewerkzeug doch relativ gut zu händeln<br />

seien. Als besonders wichtig hebt Straßenmeister Lippl folgendes<br />

hervor: „Die positiven Testergebnisse zeigen, dass<br />

wir mit diesem Qualitätsprodukt unsere Sanierungskosten<br />

auf Dauer verringern können, weil es mit LEFIX sicherlich weniger<br />

Sanierungsfälle geben wird.“<br />

Weitere Informationen unter: www.graspointner.at.<br />

Kommunalwirtschaft 12/2010 855


100 Prozent Verfügbarkeit bei der Rauchgasreinigung<br />

Kostenvorteil Nummer 1: Hohe Verfügbarkeit<br />

KSV – Die regionale Klärschlammverwertungs GmbH<br />

Crailsheim<br />

Heute schon an morgen denken – dieses Motto gilt für das<br />

Gemeinschaftsprojekt zur regionalen Klärschlammentsorgung<br />

in Kombination mit dem Betrieb eines Biomasse-Heizkraftwerks,<br />

das von der KSV GmbH unter Federführung der<br />

Stadtwerke Crailsheim GmbH gebaut wurde. Am 27. Juli<br />

2005 haben 23 baden-württembergische und bayerische<br />

Städte, Gemeinden und kommunale Unternehmen die KSV<br />

– Die regionale Klärschlammverwertungsgesellschaft mbH –<br />

eintragen lassen.<br />

In der Zwischenzeit gehören zur Gesellschaft 27 Kommunen.<br />

Für das zukunftsweisende Projekt im Dinkelsbühler Industriegebiet<br />

Waldeck entwickelte die Stadtwerke Crailsheim GmbH<br />

das Verwertungskonzept als Kombination eines Biomasse-<br />

Heizkraftwerks mit einer thermischen Mineralisierungsanlage,<br />

in der der Klärschlamm entwässert und behandelt wird. Das<br />

Biomasse-Heizkraftwerk mit 9-Megawatt Feuerungsleistung<br />

kann jährlich etwa 72 Millionen kWh Strom erzeugen – ausreichend,<br />

um eine Stadt mit 18.000 Einwohnern mit Strom zu<br />

versorgen. Zusätzlich stärkte die KSV GmbH die Wirtschaftskraft<br />

in der Region durch das Entstehen neuer Arbeitsplätze<br />

und die Vergabe von Bau- und Dienstleistungen an regionale<br />

Unternehmen.<br />

Neue Technologie<br />

Die Gesamtanlage der KSV besteht aus zwei parallel angeordneten<br />

Anlagenteilen, aus der Klärschlammbehandlungsanlage<br />

und dem Biomasse-Heizkraftwerk. Beide Anlagen<br />

sind energetisch miteinander verbunden. In dieser Kombination<br />

ist sie aktuell die erste Anlage dieser Art.<br />

Auf äußerst effiziente Weise erfolgt einerseits die Klärschlammverwertung<br />

durch Mineralisierung in der Klärschlammbehandlungsanlage<br />

und andererseits die CO2neutrale<br />

Erzeugung von Strom- und Wärmeenergie im<br />

Biomasse-Heizkraftwerk.<br />

Das Biomasse-Heizkraftwerk<br />

Als Brennstoff werden unbehandelte Resthölzer, sogenanntes<br />

Nawaro-Holz (Holz aus nachwachsenden Rohstoffen),<br />

eingesetzt und energetisch verwertet.<br />

Beim Verbrennungsprozess entsteht Dampf, aus dem eine<br />

Dampfturbine 9 MWel Strom erzeugt. Die Abwärme des<br />

Kraftwerkes steht Unternehmen des angrenzenden Gewerbegebietes<br />

zur Verfügung, die somit je nach Bedarf mit Wärme,<br />

Kälte oder Prozessdampf versorgt werden können.<br />

Darüber hinaus wird mit der Wärme der angelieferte, mechanisch<br />

entwässerte Klärschlamm mit einem Trockensubstanzgehalt<br />

von ca. 28 % auf 90 % TS reduziert.<br />

Umweltentlastung<br />

- Vermeidung von 60.000 Tonnen CO2-Ausstoß pro Jahr<br />

- Vermeidung von 400.000 Transportkilometern pro Jahr<br />

- Nahwärme-/Kälteversorgung von benachbarten Betrieben<br />

im Gewerbepark Waldeck, die somit auf eigene Energie-<br />

anlagen verzichten können<br />

Technische Daten<br />

Feuerungswärmeleistung 32 MW<br />

Dampfparameter 63 bar 485°C<br />

Elektrische Leistung ca. 9 MW 72.000 MWh/a<br />

Brennstoffbedarf 60 - 80.000 t/a<br />

Wärmeabgabe Fernwärme 2 MW derzeit 16.000 MWh/a<br />

(bis 8 MW ausbaufähig)<br />

Wärmeabgabe Produktion 2 MW<br />

Funktionsbeschreibung<br />

der Rauchgasreinigungsanlage<br />

Die Rauchgasreinigungsanlage des Biomasse-Heizkraftwerks<br />

Crailsheim / KSV GmbH dient der Staubabscheidung<br />

und Rauchgasreinigung zur Einhaltung der Emissionsgrenzwerte<br />

gemäß der TA-Luft bzw. der 4. BImSchV. Sie wurde<br />

von der österreichischen Scheuch GmbH/Aurolzmünster<br />

komplett ausgeführt, im Einzelnen besteht sie aus folgenden<br />

Hauptkomponenten:<br />

• Multizyklon-Vorabscheider<br />

• Gewebefilter in Kammerbauweise (4 Filterkammern)<br />

• Trockene Rauchgasreinigung nach dem Flugstrom- bzw.<br />

Filterschichtverfahren<br />

• Ascheaustrag mit Flugaschesilo (50 m³)<br />

Multizyklon zur Vorabscheidung<br />

Der Multizyklon dient primär als Funkenabscheider zum<br />

Schutz des nachgeschalteten Gewebefilters vor Filterschlauchschäden<br />

durch Funkenflug sowie der Vorabscheidung<br />

von trockener (nicht backender) Flugasche.<br />

Das vom Grobstaub (Funken) gereinigte Gas gelangt nach<br />

einer Strömungsumkehr über die zentralen Reingasrohre in<br />

die darüber liegende Reingashaube und wird von dort gesammelt<br />

über die Rauchgasleitung in Richtung Schlauchfilteranlage<br />

abgeführt.<br />

IMPULS-Filter in Kammerausführung<br />

Nach erfolgter Vorentstaubung im Multizyklon wird das<br />

Rauchgas in das nachgeschaltete Gewebefilter geführt,<br />

welches die Aufgabe der Feinstaubabscheidung sowie der<br />

weiterführenden Rauchgasreinigung – als Filterschichtadsorber<br />

– übernimmt. Die stündliche Leistung beträgt 144.000<br />

Bm³.<br />

Hohe Verfügbarkeit<br />

Das Gewebefilter ist in Kammerbauweise (4 Kammern) ausgeführt<br />

bei bester Zugänglichkeit für eine reingasseitige Inspektion<br />

bzw. Wartung einer aus dem Abgasstrom geschalteten<br />

Kammer auch bei laufendem Betrieb – (n-1)Kammerbetrieb.<br />

Dabei ist durch die gewählte Filter-Konzeption – freihängende<br />

Rundschläuche mit Schnappringsitz, großzügige Schlauchabstände,<br />

keine Führungen an den unteren Schlauchenden, …<br />

– sichergestellt, dass ein Tauschen von Filterschläuchen vom<br />

Reingasraum(!) aus durchgeführt werden kann.<br />

Das Gewebefilter ist dabei so ausgelegt, dass die im Nomi-<br />

856 Kommunalwirtschaft 12/2010


nallastfall (100% Last) anfallende Rauchgasmenge auch im<br />

3-Kammerbetrieb sicher über das Filter abgeführt werden<br />

kann. Der Betrieb der Filteranlage mit nur 3 Kammern ist nur<br />

kurzzeitig für die Dauer des Filterschlauchwechsels zulässig.<br />

Geringer Druckluftverbrauch<br />

Die Abreinigung der 900 Filterschläuche des Gewebefilters,<br />

Länge 5.000 mm, erfolgt mittels Druckluft. Dabei wird<br />

öl- und wasserfreie (adsorptionsgetrocknete) Druckluft über<br />

Magnet-/Membranventile und Treibstrahlrohre mit integrierten<br />

Doppelstrahldüsen in die Filterschläuche geblasen. Die<br />

Filterschläuche werden durch den aus den Doppelstrahldüsen<br />

austretenden Druckluftimpuls, der sich als Druckwelle im<br />

Inneren der Filterschläuche fortsetzt, schlagartig aufgebläht.<br />

Dadurch wird der an den Schläuchen anhaftende Filterkuchen<br />

aufgebrochen und in die Filtertrichter abgeworfen.<br />

Die Wirkung des Treibstrahles wird durch spezielle Injektordüsen,<br />

welche in den Öffnungen der Filterschläuche angebracht<br />

sind, nach dem Injektorprinzip verstärkt.<br />

Wärmeschutzisolierung und elektrische<br />

Begleitheizung (Verfügbarkeit)<br />

Zur Vermeidung von Taupunktunterschreitungen während<br />

des Betriebs der Anlage sind die Staubsammeltrichter der Filteranlage<br />

mit einer elektrischen Begleitheizung ausgestattet.<br />

Die gesamte Filteranlage ist weiters mit einer Wärmeschutzisolierung<br />

(100 mm Mineralfaser zweilagig) versehen.<br />

Trockene Rauchgasreinigung nach dem<br />

Flugstrom- / Filterschichtverfahren<br />

Bei der Verbrennung von Altholz (Kategorie AII) ist zusätzlich<br />

zur Staubabscheidung eine weitere Reinigungsstufe für die<br />

Rauchgase erforderlich, um die Emissionsgrenzwerte gemäß<br />

der TA-LUFT sicher zu unterschreiten. Um zukünftig eventuell<br />

bis zu 50 % Altholz beimischen zu können – je nach Preissituation<br />

–, wurde bei diesem Projekt eine trockene Rauchgasreinigung<br />

mit Additiveindüsung realisiert. Zur Abscheidung<br />

von sauren Schadgasen, wie HCl, HF, SOx, (erforderlichenfalls<br />

Dioxine/Furane und Schwermetalle Hg, Cd, As,...) wird<br />

dem Rauchgas das Additiv Kalkhydrat Ca(OH)2 (bzw. eine<br />

Mischung aus Kalkhydrat und 3-5 Gew.% Herdofenkoks) zur<br />

Bindung der Schadstoffe zudosiert.<br />

Entstaubung Brennstoffversorgung<br />

Zur Brennstoffversorgung werden Schubbödenförderungen<br />

eingesetzt. Um die Bereiche Materialeinlagerung und -förderung<br />

staubfrei zu halten, ist eine Absauganlage mit 30.000<br />

m³/h Luftmenge von Scheuch installiert. Der im IMPULS-Filter<br />

abgeschiedene Staub wird wieder dem Brennstoffförderband<br />

zurückgeführt.<br />

Statement<br />

Betriebsleiter Robert Engelhardt gibt gerne Auskunft über<br />

Funktion und Zuverlässigkeit der Rauchgasreinigungsanlage.<br />

Rauchgasreinigungsanlage, bestehend aus Multizyklon,<br />

IMPULS-Filter in Kammerausführung und Trockensorption.<br />

Foto Scheuch<br />

„Mit der Komplettlösung von Scheuch hinsichtlich Rauchgasreinigung<br />

und Entstaubung der Brennstoffförderung – von<br />

der Beratung bis zur Inbetriebnahme und Service – sind wir<br />

sehr zufrieden. Seit der Inbetriebnahme läuft die Anlage mit<br />

100 %iger Verfügbarkeit.<br />

Als besonders bedeutend erweist sich die Vorabscheidung<br />

über einen Multizyklon. Da rund 90 % der Staubpartikel bereits<br />

hierüber abgeschieden werden, reduzieren sich die Betriebskosten<br />

deutlich. Denn die hohen Entsorgungskosten<br />

für die Reststoffe aus dem Gewebefilter werden dadurch<br />

geringer gegenüber den niedrigeren Entsorgungskosten der<br />

Kesselasche aus dem Multizyklon. Hinzu kommt durch die<br />

Vorabscheidung als Funkenschutz eine wesentliche Erhöhung<br />

der Betriebssicherheit, weil unverbrannte Kohlenstoffpartikel<br />

nicht in das Gewebefilter gelangen können.“<br />

Kommunalwirtschaft 12/2010 857


Veranstaltungen<br />

15. Fachtagung Informations- und Kommunikationsmanagement in Umwelt- und Abfallwirtschaft:<br />

eANV ist noch viel – aber längst nicht alles!<br />

18. bis 19. Januar 2011 im Dorint Kongresshotel in Mannheim<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

man könnte meinen, bis zum 01.04.2010 sei alles zum Thema<br />

eANV gesagt worden. Vielleicht stimmt das ja auch. Nur: Haben<br />

es alle mitgekriegt? Wurde es im richtigen Zusammenhang,<br />

durch den Richtigen, dem Richtigen, an richtiger Stelle<br />

oder zum richtigen Zeitpunkt "gesagt"? Haben die Betroffenen<br />

es sich gemerkt und so umgesetzt, wie es erforderlich<br />

gewesen wäre? Überlassen wir die Antworten den berufenen<br />

Fachleuten, die auf zahlreichen Wunsch unserer Gäste des<br />

letzten Jahres dieses Jahr noch einmal über den aktuellen<br />

Stand von eANV und ZKS berichten werden. Aus der Sicht<br />

der Behörden, der InformationsKoordinierenden Stelle Abfall,<br />

der Macher der BMU-Schnittstelle sowie auch der Anwender.<br />

Und nach vorne gewandt: Warum nutzen manche Unternehmen<br />

ganz freiwillig schon das elektronische Verfahren für<br />

nicht gefährliche Abfälle (ngA)?<br />

eANV ist eben noch viel – aber längst nicht alles: Seien Sie<br />

gespannt auf Erfahrungsberichte über die Integration und<br />

den Betrieb von SAP Waste & Recycling bei der AVR GmbH,<br />

abfallwirtschaftliche Kennzahlensysteme bei der AWA Entsorgung<br />

GmbH in Aachen. Wundern Sie sich mit über die<br />

Änderungen, die die Abfallwirtschaft durch das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz<br />

erfährt. Und freuen Sie sich auf unser<br />

Schmankerl: Fußballerweisheiten und Sportanekdoten, die<br />

auf packende Art und Weise Parallelen zwischen König Fußball<br />

und beruflichem Erfolg beweisen.<br />

Ein abendlicher Besuch des Technoseums – dem Landesmuseum<br />

für Technik und Arbeit in Mannheim und ein lockeres<br />

Beisammensein bei Speis und Trank runden unser Programm<br />

des ersten Tages ab und bieten Ihnen viel Raum für Informationsaustausch<br />

auch „auf kleiner Ebene“.<br />

Sie ist ein Bestandteil von eANV, aber eANV ist auch nur eine<br />

Nische für die digitale bzw. qualifizierte elektronische Signatur.<br />

Welche Möglichkeiten und Einsatzgebiete findet sie noch,<br />

wo schleicht Sie sich sukzessive in unser Leben ein? Wie<br />

sehen „sichere medizinische Kommunikation“ und „rechtssichere<br />

elektronische Kommunikation“ mit qualifizierten elektronischen<br />

Signaturen aus?<br />

Was geht jetzt eigentlich alles mit dem „neuen Personalausweis“<br />

(nPA)? Wie komme ich an eine Signatur? Welche Voraussetzungen<br />

müssen geschaffen werden? Was von all dem<br />

Die IT-Spezialisten in der Abfallwirtschaft<br />

• 4waste GmbH, Aachen<br />

• ATHOS Unternehmensberatung GmbH, Sindelfingen<br />

• AWM - Abfallwirtschaftsbetrieb München<br />

• bifa Umweltinstitut GmbH, Augsburg<br />

• BCE - Björnsen Beratende Ingenieure GmbH, Koblenz<br />

• BSR - Berliner Stadtreinigungsbetriebe<br />

• Carpe Dies Consulting GmbH, München<br />

• Consist ITU Environmental Software GmbH, Hamburg<br />

• e.siqia technologies gmbh, Berlin<br />

• Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik IML,<br />

Dortmund<br />

• Fritz & Macziol Software und Computervertrieb GmbH,<br />

Ulm<br />

• Funkwerk eurotelematik GmbH, Ulm<br />

• id-netsolutions GmbH, Kayhude<br />

• implico GmbH, Hamburg<br />

• KISTERS AG, Duisburg<br />

• mse GmbH, Ravensburg<br />

• MSU solutions GmbH, Halle<br />

• NETFACTORY GMBH, Fürstenau<br />

• NFT Umweltdatensysteme GmbH, Wuppertal<br />

• RECY SYSTEMS AG, Unterschleißheim<br />

• regio IT aachen gesellschaft für informations-<br />

technologie mbH, Aachen<br />

• SBB Sonderabfallgesellschaft Brandenburg/Berlin mbH,<br />

Potsdam<br />

• SOPTIM AG, Essen + Aachen<br />

• tegos GmbH Dortmund<br />

• TRIAS Informatik GmbH, Stuttgart<br />

• Dr. Ing. Wandrei GmbH, Berlin<br />

• WEKA Media GmbH & Co. KG, Kissing<br />

• zwei R consulting & software GmbH, Erftstadt<br />

begeisternden und beängstigenden aus den Medien soll ich<br />

glauben? Wo sonst als beim ak dmaw erfahren Sie auch zu<br />

diesem Thema „Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit!“.<br />

Im Anschluss an die 15. Fachtagung bieten die Consist ITU<br />

und die proveho das bekannte „eANV-Fachgespräch“ an.<br />

Gäste stellen Fragen zu allen Themen des eANV; besonderer<br />

Schwerpunkt wird dieses Mal natürlich der 01.02.2011 und<br />

der Umgang mit Kommunikationsstörungen nach § 22 sein.<br />

858 Kommunalwirtschaft 12/2010


Die Anmeldefrist für den Wettbewerb Entente Florale Deutschland<br />

für die Jahre 2011, 2012 und 2013 läuft<br />

(EFD) Entente Florale Deutschland „Unsere Stadt blüht auf“<br />

ist der Wettbewerb für mehr Grün in der Stadt. Er ist eine<br />

Herausforderung an Städte, in einer Gemeinschaftsaktion von<br />

Verwaltung, Politik, Wirtschaft sowie der Bürger, den städtischen<br />

Raum durch umfassende und nachhaltige Verbesserung<br />

der Grünstrukturen attraktiv und lebendig zu gestalten<br />

und die Lebensqualität der Bürger zu erhöhen.<br />

Eine Besonderheit des Wettbewerbes besteht darin, dass<br />

nicht allein öffentliches Grün eine Bewertung findet, sondern<br />

auch gewerbliches und privates Grün einer qualifizierten Prüfung<br />

standhalten muss. Eine weitere Besonderheit ist der Anspruch<br />

des Wettbewerbs, die Bürger bei dieser Aufgabe von<br />

Anfang an mit ins Boot zu holen. Der Wettbewerb nutzt das<br />

Ideenpotenzial der Bewohner, fördert ihr Engagement und<br />

Know-how-Erweiterung direkt beim Hersteller<br />

bündelt eine Vielzahl von Maßnahmen, die der Stadt, dem<br />

Stadtbild und dem Gemeinschaftsgefühl zugute kommen.<br />

Die Tatkraft vieler sorgt dafür, dass die Stadt im wahrsten<br />

Sinne des Wortes „aufblüht“.<br />

Die Anmeldungsfrist für den Wettbewerb 2011 läuft. Ende der<br />

Frist ist der 15. Januar 2011. Anmeldungen für den Wettbewerb<br />

2012 bzw. 2013 sind ebenfalls bis zu diesem Termin<br />

möglich, können aber auch bis zum 15. Oktober des jeweiligen<br />

Vorjahres eingereicht werden. Entente Florale Deutschland<br />

hat diese Möglichkeit geschaffen, um den Kommunen<br />

eine längere Vorbereitungszeit zu bieten. Zugelassen sind<br />

Städte und Gemeinden mit mehr als 3.000 Einwohnern.<br />

Weitere Informationen unter: www.entente-florale.de.<br />

Kompaktseminare der NETZSCH Mohnopumpen GmbH gehen in die nächste Runde<br />

Die NETZSCH Mohnopumpen GmbH aus Waldkraiburg ist bekannt<br />

als Weltmarktführer bei Exzenterschneckenpumpen sowie<br />

Hersteller von Drehkolbenpumpen und Dosiersystemen.<br />

Mit seinen Kompaktseminaren bietet das Unternehmen aus<br />

Oberbayern seit vielen Jahren seinen Kunden die Möglichkeit<br />

die Produkte näher kennen zu lernen und Mitarbeiter direkt<br />

beim Hersteller schulen zu lassen. Die Kompaktseminare<br />

richten sich an Personal aus Instandhaltung und Produktion,<br />

zu dessen Aufgabengebieten die Montage, Inbetriebnahme,<br />

Wartung und Reparatur von Produkten aus dem Hause<br />

NETZSCH Mohnopumpen GmbH gehören. Durch diese de-<br />

taillierten Produktkenntnisse und das Erlernen des fachgerechten<br />

Umgangs mit den Produkten können Fehler vermieden<br />

werden. Konsequenzen einer schnellen Inbetriebnahme<br />

sowie vorbeugenden und richtigen Wartung sind neben der<br />

Zeit- auch eine eindeutige Kostenersparnis. Zusätzlich lernen<br />

die Teilnehmer Fehlerquellen zu ermitteln und zu beheben sowie<br />

Verschleißbilder zu analysieren. Mit den zweitägigen Seminaren<br />

bietet die NETZSCH Mohnopumpen GmbH ein ausgewogenes<br />

Training in Theorie und Praxis. Die Anmeldung für<br />

die Kompaktseminare ab März 2011 hat bereits begonnen.<br />

Weitere Informationen unter: www.netzsch.com.<br />

40 Jahre Schlauchlining in Europa: Wirtschaftlich, ökologisch und zukunftssicher<br />

9. Deutscher Schlauchlinertag 2011 in Bonn<br />

Wenn am 5. April 2011 der 9. Deutsche Schlauchlinertag seine<br />

Pforten im alten Plenarsaal des Bonner Parlaments öffnet,<br />

blickt dieses Standardverfahren der grabenlosen Kanalsanierung<br />

europaweit auf runde vier Jahrzehnte Einsatz- und<br />

Betriebserfahrung zurück. Die Bilanz dieser 40 Jahre hat die<br />

Technische Akademie Hannover als Veranstalter dem 9. Deutschen<br />

Schlauchlinertag als Motto voran gestellt: Schlauchliner<br />

– wirtschaftlich, ökologisch, zukunftssicher.<br />

Erfahrungsberichte in der gesamten Bandbreite der Schlauchliner-Einsatzmöglichkeiten<br />

machen dementsprechend den<br />

Schwerpunkt des kommenden Schlauchlinertages aus. Dies<br />

wird allerdings eingeordnet in einen größeren Rahmen: Ein<br />

Vertreter des Bundesbauministeriums wird dem versammelten<br />

„Unterwelt-Plenum“ die Bedeutung einer intakten, funktionierenden<br />

Infrastruktur verdeutlichen, bevor DWA-Präsident<br />

Otto Schaaf „brandaktuell“ die neue DWA-Umfrage zum Zustand<br />

der Abwasserkanäle präsentiert und die neuen Daten<br />

in ihren Konsequenzen – für Netzbetreiber, Bau- und Sanierungswirtschaft-<br />

interpretiert und dabei auch die gewandelten<br />

umweltrechtlichen Rahmenbedingungen nicht ausspart.<br />

An diese global gehaltene Vorschau schließt sich ein recht<br />

spezifischer Rückblick an, wenn Professor Volker Wagner<br />

von der Hochschule Wismar die Ergebnisse von 40 Jahren<br />

Langzeiterfahrung mit installierten Schlauchlinern für die in<br />

Bonn versammelte Fachwelt zusammenfasst.<br />

Primär wirtschaftliche Schlussfolgerungen aus 40 Jahren<br />

Schlauchlining, insbesondere in direkter Gegenüberstellung<br />

von Renovationstechnik und offenem Neubau, zieht ein<br />

Repräsentant der Kommunalen Wasserwerke Leipzig. Besonderes<br />

Gewicht findet auf dem 9. Deutschen Schlauchlinertag,<br />

der Realität zunehmend angemessen, das Thema<br />

„Schlauchliner im Hausanschluss“. Köln und Solingen sind<br />

Städte, die in dieser Frage nicht nur modellhafte, wenn auch<br />

unterschiedliche Vorgehensweisen zu bieten haben, sondern<br />

auch umfassende Bilanzen des bisherigen Vorgehens ziehen<br />

können und werden. Dabei wird nicht nur Organisatorisches<br />

einen breiten Raum einnehmen, sondern auch die wichtige<br />

Frage, wie man im aufkommenden Boom rund um die Grundstücksentwässerung<br />

wirkungsvoll Qualität sicherstellt – auch<br />

und besonders die von Schlauchlinern.<br />

Kommunalwirtschaft 12/2010 859


Seit 40 Jahren werden Schlauchlining-Verfahren zur grabenlosen<br />

Kanalsanierung eingesetzt. Vor diesem Hintergrund<br />

trifft sich am 5. April 2011 die Abwasser-Fachwelt im alten<br />

Parlament in Bonn zum 9. Deutschen Schlauchlinertag, um<br />

Erfahrungen aus zu tauschen und sich über den Stand der<br />

Technik zu informieren.<br />

Neben diversen Berichten aus der kommunalen Praxis bietet<br />

der Schlauchlinertag im April auch vertieftes Fachwissen<br />

zu ganz speziellen Aspekten des Schlauchlining. So wird die<br />

Frage gestellt und beantwortet, wie sich Schlauchlining als<br />

Sanierungstechnologie mit aktuellen Bestrebungen und Ansätzen<br />

zur Wärmerückgewinnung aus Abwasser vereinbaren<br />

lässt. Auch für manchen gestanden Praktiker noch ein „Buch<br />

ORGATEC 2010 begeistert die Branche<br />

Rund 61.000 Besucher aus 110 Ländern • Große Internationalität<br />

und hohe Qualität auf Besucherseite • Ausgezeichnete<br />

Stimmung unter den 608 Anbietern aus 41 Ländern • Mehr<br />

Bewegung, Flexibilität, Kommunikation und Atmosphäre im<br />

modernen Büro • Rund 1.500 Besucher bei INSIGHT COLO-<br />

GNE – ORGATEC Night of Corporate Architecture<br />

Mit einem sehr guten Ergebnis und ausgezeichneter Stimmung<br />

endete am Samstag, dem 30. Oktober 2010, die OR-<br />

GATEC nach fünf Tagen in Köln. Rund 61.000 Besucher aus<br />

110 Ländern kamen zur Internationalen Leitmesse für Office<br />

& Object, um sich einen umfassenden Überblick über<br />

die Trends und Innovationen der weltweiten Branche für<br />

Büro- und Objekteinrichtung zu verschaffen. Insgesamt präsentierten<br />

608 Unternehmen aus 41 Ländern in den Kölner<br />

Messehallen ihre Lösungen. 61 Prozent der Anbieter und<br />

rund 50 Prozent der Besucher kamen aus dem Ausland nach<br />

Köln. „Die ORGATEC wird zunehmend von hochkarätigen<br />

Entscheidern aus Industrie und Verwaltung zur Vorbereitung<br />

ihrer Investitionen im Büro- und Objektbereich genutzt“, so<br />

Oliver P. Kuhrt, Geschäftsführer der Koelnmesse GmbH. „Gepaart<br />

mit der starken Internationalität der Veranstaltung hat<br />

das die Messe zum Erfolg für die gesamte Branche gemacht.<br />

Dadurch wurde die Position der ORGATEC als international<br />

führende Messe für Büro- und Objekteinrichtung eindeutig<br />

unter Beweis gestellt.“ Hendrik Hund, Vorsitzender des bso,<br />

Verband Büro-, Sitz- und Objektmöbel e.V., resümierte: „Die<br />

Messe ist internationaler geworden. Von den Kunden wurden<br />

besonders die hochwertigen Lösungen für intelligente Bürokonzepte<br />

mit Arbeitsplätzen, Konferenz-, Kommunikations-<br />

mit sieben Siegeln“ ist die Schlauchliner-Statik – ein Besuch<br />

des Schlauchlinertages dürfte auch in diesem Punkte weiter<br />

helfen.<br />

Die Schlauchliner-Sanierung von Druckrohr- und Versorgungsleitungen<br />

ist ebenso ein Thema wie die Frage nach<br />

dem, was den Schlauchliner im Sinne ganzheitlicher Kanalsanierung<br />

„rund macht“, nämlich die Behandlung von Schächten<br />

und Stutzen. Und – wie bislang jedes Jahr – setzen sich<br />

kompetente Referenten ausgiebig mit ausschreibungs- und<br />

vergaberechtlichen Problemen des Schlauchlining auseinander.<br />

Dies ergänzend, thematisiert eine Podiumsdiskussion<br />

mit Vertretern aus fünf Städten die nach wie vor heiß umstrittene<br />

Frage nach der Lebens- bzw. Ausschreibungsdauer<br />

von Schlauchlinern. Die Antwort darauf hat, wie man weiß,<br />

maßgebliche Bedeutung für die Wettbewerbschancen des<br />

Schlauchlining – insbesondere in Konkurrenz zur offenen Erneuerung.<br />

So gut besetzt wie das Vortragsprogramm des kommenden<br />

Deutschen Schlauchlinertages dürfte auch 2011 die den Kongreß<br />

begleitende Fachausstellung in der Lobby des ehemaligen<br />

Deutschen Bundestages sein. Hier zeigen nicht nur die<br />

13 Sponsoren des Schlauchlinertages, was Sie können und<br />

bieten, sondern viele weitere Unternehmen der Sanierungsbranche,<br />

vom Ingenieurbüro über den System- und Materialhersteller<br />

bis hin zum Sanierung ausführenden Unternehmen:<br />

Eine exzellente Gelegenheit, sich fachlich auf die Höhe der<br />

Zeit zu bringen. Der 9. Deutsche Schlauchlinertag Bonn 2011<br />

ist also in jeder fachlichen Hinsicht eine Bildungsreise wert.<br />

Weitere Informationen unter: www.schlauchliner.de.<br />

und Empfangsbereichen geschätzt.“<br />

Internationale Kontakte auf Top-Niveau<br />

Nahezu alle marktführenden Unternehmen zeigten in Köln<br />

Präsenz. Sie demonstrierten ihre Innovationskraft mit einer<br />

Vielzahl wegweisender Lösungen und Konzepte für die<br />

Büro- und Objektgestaltung, die auf großes Interesse der<br />

Besucher stießen. So sorgten der starke Besucherandrang<br />

und gut gefüllte Stände bei den Ausstellern aller Bereiche für<br />

ausgezeichnete Stimmung. Sehr positiv äußerten sich die<br />

Aussteller auch über den starken internationalen Zuspruch.<br />

Besucherzuwächse konnten vor allem aus Skandinavien,<br />

Frankreich, Italien, Spanien und Südamerika verzeichnet<br />

werden. Besonders gelobt wurde nicht zuletzt die ausgesprochen<br />

hohe Entscheidungskompetenz der Besucher. Dies<br />

wird auch durch die ersten Ergebnisse einer neutralen Besucherbefragung<br />

bestätigt: 87 Prozent der Besucher sind an<br />

den Beschaffungsentscheidungen ihrer Unternehmen beteiligt.<br />

Damit unterstrich die ORGATEC einmal mehr ihren Charakter<br />

als „Chefmesse“. Neben zahlreichen Gesprächen mit<br />

dem Facheinzel- und -großhandel, Architekten und Innenarchitekten<br />

berichteten viele Aussteller von sehr guten Kontakten<br />

mit Vertretern aus Nutzerunternehmen, die sich vor Ort<br />

über aktuelle Neuentwicklungen informierten. Das reichte<br />

von Banken, Versicherungen, Krankenkassen, der Automobil-,<br />

Chemie-, Medien- und Telekommunikationsbranche bis<br />

hin zu großen Einzelhandelsketten und Bundesbehörden. So<br />

konnten Repräsentanten großer Anwenderunternehmen wie<br />

etwa Airbus, Allianz, Audi, BASF, Bertelsmann, BMW, Com-<br />

860 Kommunalwirtschaft 12/2010


merzbank, Daimler Chrysler, Deutsche Telekom, Deutsche<br />

Bahn, Deutsche Bank, E.ON, Ernst & Young, Fraport, IBM,<br />

Lufthansa, Metro, Pricewaterhouse Coopers, Siemens oder<br />

VW – teilweise sogar mit großen Delegationen – in Köln begrüßt<br />

werden. Daneben kamen auch zahlreiche Vertreter aus<br />

Behörden und Hochschulen nach Köln.<br />

Großes Lob von Seiten der Besucher<br />

Nicht nur die Aussteller, auch die Besucher waren rundum<br />

zufrieden mit der Veranstaltung. So ergab die Besucherbefragung,<br />

dass 78 Prozent der Befragten mit der ORGATEC sehr<br />

zufrieden bis zufrieden waren, mit der Erreichung ihrer Besuchsziele<br />

zeigten sich 81 Prozent sehr zufrieden oder zufrieden.<br />

Das ganzheitliche Produktspektrum sorgte zudem dafür,<br />

dass 80 Prozent das Ausstellungsangebot mit sehr gut oder<br />

gut bewerteten. Diese durchgehend positive Beurteilung der<br />

Veranstaltung hat zur Folge, dass 92 Prozent der befragten<br />

Besucher einem guten Geschäftsfreund den Besuch der OR-<br />

GATEC empfehlen würden.<br />

Ein ebenso positives Fazit zog auch der Fachhandel. „In einer<br />

nachfrageschwachen Phase eine so gute Leitmesse für<br />

Büro- und Objekteinrichtung durchzuführen, ist eine großartige<br />

Leistung der Branche und der Koelnmesse“, so Thomas<br />

Grothkopp, Geschäftsführer Bundesverband Bürowirtschaft<br />

(BBW). „Ihr Erfolg zeigt, dass die Wirtschaft in Deutschland<br />

wieder nach vorn schaut, die Potentiale attraktiver Büros, die<br />

nicht nur Krankheit vermeiden, sondern insbesondere Leistung<br />

und Kreativität unterstützen, nutzt. Das Themen- und<br />

Vortragsprogramm der Messe wie die Kompetenzzentren<br />

zu Licht, Akustik und Medientechnik, das ULTIMA OFFICE<br />

Trendforum und die aufwändig vorbereitete Tour zu spannenden<br />

Bürolösungen in Köln boten für den Fachhandel für<br />

Büro und Objekt vielfältige Anknüpfungspunkte, um noch<br />

kompetenter Kunden zu beraten und zu beliefern.“<br />

Mehr Bewegung, Flexibilität, Kommunikation<br />

und Atmosphäre im Büro<br />

Unter dem Motto „Erfolgsfaktor Büro“ zeigten die Aussteller<br />

auf ihren anspruchsvoll gestalteten Ständen innovative Lösungen<br />

für effizientes Arbeiten. Präsentiert wurden vielerorts<br />

offene Bürolandschaften, die nicht nur durch ein intelligentes<br />

Wechselspiel von Kommunikation und konzentriertem Arbeiten,<br />

sondern auch durch Wohlfühlatmosphäre im attraktiven<br />

Ambiente überzeugen. Generell geht der Trend dazu,<br />

multifunktionale Bereiche zu schaffen, die bei Bedarf ganz<br />

unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden. Inspiriert<br />

von Parks und Plätzen in Städten stellten daher verschiedene<br />

Anbieter komplette Möbelsysteme vor, die für konzentriertes<br />

Arbeiten ebenso wie für Teamwork, Meetings, zum Warten<br />

oder Entspannen genutzt werden können. Gezeigt wurden<br />

genauso modulare und veränderbare Möbel, die sich bei Bedarf<br />

unkompliziert neu platzieren oder ergänzen lassen.<br />

Gerade in offenen Büros stellt die Raumakustik viele Unternehmen<br />

vor große Herausforderungen. Die Aussteller präsentierten<br />

daher eine Vielzahl ausgeklügelter Akustiklösungen<br />

– ob Möbel mit schallabsorbierenden Oberflächen, Raumim-Raum-Systeme,<br />

Raumteiler oder Akustikabsorber, die<br />

sich als Projektionswände oder Bilder tarnen. Auch eigens<br />

für Großraum- und Teambüros entworfene Teppichböden, die<br />

Schall besonders wirkungsvoll im Bereich der menschlichen<br />

Stimme absorbieren sollen, wurden vorgestellt. Es gilt jedoch<br />

nicht nur dem Lärm, sondern auch dem Bewegungsmangel<br />

im Büro entgegenzuwirken. Bürostühle und Tische passen<br />

sich daher ihren Besitzern an und sollen zugleich die Be-<br />

wegung fördern. So unterstützen die neuen Drehstühle den<br />

Sitzenden ergonomisch perfekt und bieten dank dreidimensionaler<br />

Beweglichkeit großen Spielraum bei Bewegungen<br />

und Drehungen. Denn Stuhllehnen sind nicht länger nur nach<br />

vorne und hinten, sondern auch zu den Seiten beweglich. An<br />

zahlreichen Ständen zeigten die Aussteller außerdem Tische,<br />

deren Höhe sich häufig automatisch verstellen lässt, sowie<br />

ebenfalls automatisch höhenverstellbare Sitz-Steh-Arbeitsplätze,<br />

die den ergonomisch sinnvollen Wechsel zwischen<br />

sitzendem und stehendem Arbeiten ermöglichen.<br />

Für mehr Flexibilität und Effizienz soll auch moderne Konferenz-<br />

und Medientechnik sorgen. Zu sehen gab es hier unter<br />

anderem Konferenztische mit integrierten Touchpanels oder<br />

360-Grad-Kameras für Videokonferenzen, großformatige<br />

Monitorwände für Hightech-Präsentationen oder auch die<br />

elektronische Empfangsdame – ein Informations- und Serviceterminal,<br />

das aktiv wird, sobald sich jemand nähert. So<br />

hilfreich die Konferenz- und Medientechnik auch ist, optisch<br />

soll sie möglichst nicht stören und verschwindet daher häufig<br />

per Knopfdruck im Möbel. Neueste Technologie kommt<br />

nicht zuletzt auch beim Thema Licht zum Tragen. Denn auch<br />

bei der Bürobeleuchtung sind LEDs auf dem Vormarsch. Die<br />

neuen LED-Leuchten sind nicht nur höchst energieeffizient<br />

und extrem langlebig, sondern überzeugen häufig auch durch<br />

elegante Ästhetik.<br />

INSIGHT COLOGNE, Networking und aktuelle<br />

Branchenthemen: Sehr positives Feedback zum<br />

Kommunikationsprogramm der ORGATEC<br />

Großer Resonanz erfreute sich auch das Kommunikationsprogramm<br />

der ORGATEC 2010. Im Fokus standen drei bestimmende<br />

Themen: der verstärkte Praxisbezug, aktuelle<br />

Branchenthemen und das Networking aller Marktteilnehmer.<br />

Highlight war INSIGHT COLOGNE – die ORGATEC Night of<br />

Corporate Architecture. Die Veranstaltung, die am Abend des<br />

29. Oktobers erstmals im Rahmen der ORGATEC stattfand,<br />

stieß auf großes Interesse. Rund 1.500 Teilnehmer erkundeten<br />

15 Kölner Büro- und Objektgebäude, die ihre Türen für<br />

Besucher der ORGATEC sowie für die Öffentlichkeit geöffnet<br />

hatten. Sie nutzten die Chance, um live vor Ort erfolgreiche<br />

Beispiele für anspruchsvolle Arbeits- und Kommunikationsräume<br />

zu erkunden. Im Mittelpunkt standen Büro- und Arbeitskonzepte<br />

des 21. Jahrhunderts, Green Building und<br />

Nachhaltigkeit sowie die Revitalisierung von Gebäuden. Die<br />

zahlreichen Diskussionsrunden, Vorträge, interaktiven Ausstellungen,<br />

Videos, Performances und Lesungen in den einzelnen<br />

Stationen waren gut besucht. Das abschließende Fazit<br />

zahlreicher Teilnehmer lautete, dass INSIGHT COLOGNE<br />

sowohl für die ORGATEC als auch die Stadt Köln eine echte<br />

Bereicherung sei.<br />

Um aktuelle Branchenthemen und Best-Practice-Beispiele<br />

ging es ebenfalls im ULTIMA OFFICE Trendforum in den Messehallen.<br />

Auch hier war die Resonanz hervorragend. Ein besonders<br />

großer Andrang wurde bei den Vorträgen zu Immobiliennutzung,<br />

Nachhaltigkeit und Revitalisierung verzeichnet.<br />

Vor dicht besetzten Reihen fanden daneben u. a. auch Vorträge<br />

rund um die Themen Licht, Akustik sowie Gesundheit und<br />

Ergonomie statt. Darüber hinaus zeigten sich die Besucher<br />

auch an den im Rahmen von Kompetenzzentren vorgestellten<br />

inhaltlichen Präsentationen zu den Bereichen Licht, Akustik<br />

und Medien- / Konferenztechnik überaus interessiert.<br />

Zu den Höhepunkten der ORGATEC zählte außerdem die Verleihung<br />

des Awards „Best Office 2010“, die im Beisein von<br />

zahlreichen Ausstellern, Besuchern und Medienvertretern am<br />

Kommunalwirtschaft 12/2010 861


28. Oktober auf der Bühne des ULTIMA OFFICE Trendforums<br />

stattfand. Dieser Wettbewerb wurde bereits zum vierten Mal<br />

gemeinsam mit der „WirtschaftsWoche“ vergeben, um zukunftsweisende<br />

Bürokonzepte im In- und Ausland zu fördern.<br />

Die Preise gingen an das Solarunternehmen Solon aus Berlin<br />

sowie den Stahlproduzenten voestalpine Stahl aus Linz,<br />

Österreich. Ausgezeichnet wurden auch die „planerischen<br />

Köpfe“ hinter den beiden Bürolösungen. In beiden Fällen<br />

wurden Bürokonzepte prämiert, die vom intelligenten Wechselspiel<br />

zwischen Räumen für kreative Teamarbeit, sichtbarer<br />

Präsenz und Rückzugsmöglichkeiten geprägt sind und die<br />

abteilungsübergreifende Kommunikation fördern.<br />

Die ORGATEC 2010 hatte sich das Ziel gesetzt, die Kommunikation<br />

zwischen allen an der Büroplanung beteiligten<br />

Zielgruppen voranzutreiben und den Community-Gedanken<br />

zu stärken. Zentraler Ort für das Networking der Branchenvertreter<br />

war der unter dem Motto „Working Time is Living<br />

Time“ gestaltete ORGATEC Boulevard. Während der gesamten<br />

Messedauer nutzten die Besucher die dort eingerichteten<br />

Loungezonen intensiv zum Kommunizieren und Arbeiten. Um<br />

internationalen Erfahrungsaustausch ging es ebenfalls beim<br />

gut besuchten Architect’s Breakfast, bei dem renommierte<br />

Referenten aus dem In- und Ausland individuelle Denkanstöße<br />

zur Zukunft des Designs gaben. Auch die Verleihung des<br />

Deutschen Innenarchitektur Juniorpreises 2010 erfreute sich<br />

sehr großen Zuspruchs. Nicht zuletzt wurde auch die Verle-<br />

Wissenschaft trifft Praxis<br />

„Steinzeug“-Dozententagung in Schwerin<br />

Die Fördergemeinschaft zur Information der Hochschullehrer<br />

für das Bauwesen e.V. (FIHB) fördert seit über 50 Jahren<br />

die berufliche Weiterbildung ihrer Mitglieder u.a. mit Fachtagungen,<br />

die regelmäßig in enger Kooperation mit der Industrie<br />

stattfinden. Sie ist in ihrer Art die einzige bundesweite<br />

Weiterbildungseinrichtung für Hochschullehrerinnen und<br />

Hochschullehrer in der Architektur und im Bauingenieurwesen.<br />

In diesem Jahr hat sie, wie schon so oft, zusammen mit<br />

dem Fachverband Steinzeugindustrie e.V. und der STEIN-<br />

ZEUG Abwassersysteme GmbH zu einem höchst attraktiven<br />

Tagungsprogramm mit aktuellen Vortragsthemen und einer<br />

Baustellen-Exkursion nach Schwerin eingeladen.<br />

Der FVST Fachverband Steinzeugindustrie e.V. hat als Organisator<br />

für die diesjährige 19. Tagung vom 27. bis 29. Juni<br />

in Schwerin ein Vortragsspektrum unter dem Motto „Wissenschaft<br />

und Industrie im Dialog – Strategien für dauerhafte Abwassernetze“<br />

zusammengestellt und kompetente Referenten<br />

dafür ausgewählt.<br />

Der erste Tag stand ganz im Zeichen der Fachvorträge: Nach<br />

der Begrüßung eröffnete Dipl.-Ing. Flick, Geschäftsführer<br />

des Fachverbandes Steinzeugindustrie e.V., mit dem Thema<br />

„Steinzeugrohrsysteme im Spiegel von Norm und Entwicklung“<br />

die Vortragsreihe. Den „Langzeit-Wirkungen von setzungsempfindlichen<br />

Böden und wechselnden Grundwasserständen<br />

auf bestehende Abwassernetze“ widmete sich<br />

Professor Wegener, vom Institut für Rohrleitungsbau, FH Oldenburg.<br />

Dipl.-Ing. Mauer, BKC Kommunal-Consult GmbH,<br />

schöpfte in seinem Beitrag aus langjährigen Erfahrungen<br />

über „Die Bewertung von Kommunalabwassernetzen“ und<br />

konnte entsprechende Empfehlungen hierzu aussprechen.<br />

Über die „Langzeit-Werterhaltung von Abwasseranlagen<br />

gung des Branchen-Get-Togethers am ersten Messeabend<br />

auf den neu gestalteten Boulevard begrüßt. Denn zahlreiche<br />

Aussteller, Besucher und Medienvertreter nutzten die SIX-TO-<br />

NINE-Party getreu dem Motto „Working Time is Living Time“<br />

zum Networking und Feiern in ungezwungener Atmosphäre.<br />

Die ORGATEC 2010 in Zahlen:<br />

An der ORGATEC 2010 beteiligten sich auf einer Bruttoausstellungsfläche<br />

von rund 105.000 m² 608 Unternehmen aus<br />

41 Ländern. Darunter befanden sich 227 Aussteller und 11<br />

zusätzlich vertretene Firmen aus Deutschland sowie 368 Aussteller<br />

und 2 zusätzlich vertretenen Unternehmen – und damit<br />

61 Prozent – aus dem Ausland. Schätzungen für den letzten<br />

Messetag einbezogen, kamen rund 50.500 aus 110 Ländern<br />

zur ORGATEC, davon rund 50 Prozent aus dem Ausland.<br />

Zusätzlich nutzten rund 10.500 Besucher den kostenvergünstigten<br />

Eintritt über Kooperationen mit der Wirtschaft, den<br />

Medien und Verbänden.*<br />

* Alle Zahlen sind nach den Richtlinien der Gesellschaft zur Freiwilligen Kontrolle<br />

von Messe- und Ausstellungszahlen (FKM) berechnet und unterliegen der<br />

Kontrolle durch einen Wirtschaftsprüfer (www.fkm.de).<br />

Die nächste ORGATEC – Internationale Leitmesse für<br />

Office & Object – findet vom 23. bis 27. Oktober 2012 statt.<br />

Weitere Informationen unter: www.orgatec.de.<br />

durch Instandhaltung und Re-Investition“, ein begehrtes und<br />

viel diskutiertes Thema, hatte sich Dipl.-Ing. Edeling von den<br />

Berliner Wasserbetrieben in seinem Vortrag berichtet. „Materialentwicklungen<br />

und -prüfungen“ lautete die Überschrift<br />

des Vortrages von Dipl.-Ing. Rieck, MPA Berlin, und die „Aufgaben<br />

der Stadtentwässerung / Wasserwirtschaft in Schwerin“<br />

erläuterte Dipl.-Ing. Nieke, Stadtentwässerung Schwerin.<br />

Den Abschluss der Vortragsreihe bildete Dipl.-Ing. Böhme,<br />

STEINZEUG Abwassersysteme, mit den Vorstellungen zu<br />

„Anforderungen und Lösungen für dauerhafte Abwassernetze“.<br />

Im Rahmen dieser anspruchsvollen Themenpalette, mit Einzelvorträgen<br />

von höchst kompetenten Referenten, konnten<br />

die verschiedensten Aspekte der unterschiedlichen Strategien<br />

unter die Lupe genommen, Datenmaterialien bewertet,<br />

Erfahrungswerte analysiert und zu logischen Folgerungen zusammengeführt<br />

werden. Modernste Baumethoden und Baumaterialien,<br />

Instandsetzungs- und Erhaltungsstrategien sowie<br />

Bewertungen von Kommunalen Netzen standen dabei im<br />

Mittelpunkt. Nicht zuletzt wurden Parameter definiert, die für<br />

die Wahl des „richtigen“ Rohrwerkstoffs entscheidend sind.<br />

Der zweite Tag führte die Teilnehmer auf eine Exkursion zur<br />

Besichtigung einer Großbaustelle, auf der das Regenüberlaufbauwerk<br />

Pfaffenteich errichtet wird. Dipl.-Ing. Nieke von<br />

der Schweriner Abwasserentsorgung stand hier für Fragen,<br />

Erläuterungen und Fachgespräche zur Verfügung. Ihm sei<br />

an dieser Stelle ganz herzlichst für sein Engagement und die<br />

ausgezeichnete Organisation der Baustellenbesichtigung gedankt.<br />

Zu den diesjährigen Teilnehmern gehörten wieder viele Pro-<br />

862 Kommunalwirtschaft 12/2010


fessoren, Dozenten und Ausbilder von den verschiedensten<br />

deutschen Universitäten und Fachhochschulen der Fachrichtungen<br />

Bauwesen und Siedlungswasserwirtschaft. Intensive<br />

Fachdiskussionen, -gespräche und zahlreiche Wortmeldungen<br />

unterstrichen auch in diesem Jahr das hohe Niveau<br />

und die hohe Akzeptanz dieser Dozententagung. Sowohl die<br />

Wahl der Referenten als auch die aktuellen Themen zu Erhaltung,<br />

Werterhaltung und Erneuerung von Abwassernetzen<br />

sowie zu innovativen Steinzeugrohrsystemen erwiesen sich<br />

als attraktiv und erfolgreich. Nicht zuletzt entschieden auch<br />

das gut gewählte Rahmenprogramm und Ambiente über den<br />

Erfolg.<br />

Die STEINZEUG Abwassersysteme GmbH unterstützt seit<br />

vielen Jahren den Kontakt zwischen Hochschule und Industrie<br />

im Rahmen dieser Veranstaltung und wird auch bei der<br />

nächsten „Steinzeug-Dozententagung“ wieder dabei sein.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.fachverband-steinzeug.com und www.fihb.de.<br />

TerraTec – Internationale Fachmesse für Umwelttechnik<br />

und Umweltdienstleistungen<br />

Starkes Interesse an dezentralen Abwasserlösungen Ausstellungsbereich stärker besetzt<br />

Die zwölfte TerraTec wird vom 25. bis 27. Januar 2011 einen<br />

ihrer Hauptschwerpunkte auf den Ausstellungsbereich<br />

Wasserver- und Abwasserentsorgung legen. Besonders<br />

dezentrale Abwasserlösungen stehen dabei im Fokus der<br />

Umweltfachmesse. „Durch den Rückgang der Bevölkerungszahlen<br />

vor allem in den ländlichen Gebieten, die geforderte<br />

Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie<br />

und die immer knapper werdenden Kassen der öffentlichen<br />

Haushalte gewinnen dezentrale Infrastruktursysteme zunehmend<br />

an Bedeutung“, sagt Ekkehard Trümper, Projektdirektor<br />

der TerraTec bei der Leipziger Messe. Wie groß der<br />

Informationsbedarf ist, zeigt nicht nur das breit aufgestellte<br />

Fachprogramm, sondern auch die aktuellen Anmeldezahlen<br />

der Aussteller.<br />

Zahlreiche marktführende Unternehmen haben ihre Teilnahme<br />

an der TerraTec 2011 bereits zugesagt. Darunter Branchengrößen<br />

wie die Otto Graf GmbH, die Huber DeWaTec<br />

GmbH, die LKT Lausitzer Klärtechnik GmbH, die Mall GmbH<br />

oder die ATB Umwelttechnologien GmbH. Auch viele andere<br />

Unternehmen sorgen dafür, dass dezentrale Konzepte zur<br />

Abwasserbehandlung umfassend dargestellt werden. Um<br />

technische Lösungen für Instandhaltung und Umrüstung geht<br />

es genauso wie um Anpassungsstrategien, Klärschlammentsorgung<br />

oder Energie-Potenziale für die Wasser- und Abwasserwirtschaft.<br />

Auch Modelle für alternative Betriebsführung<br />

werden gezeigt. Als ideeller Träger fungiert erneut das Bildungs-<br />

und Demonstrationszentrum für dezentrale Abwasserbehandlung<br />

e.V. (BDZ). Das BDZ organisiert, wie schon<br />

bei den vergangenen Veranstaltungen, einen Gemeinschaftsstand<br />

für seine Mitglieder.<br />

„Bei der kommenden TerraTec wird der Bereich dezentrale<br />

Abwassertechnik über dem Niveau von 2009 liegen. Bereits<br />

jetzt registrieren wir in diesem Segment ein deutliches<br />

Wachstum bei den Ausstellerzahlen im Vergleich zur Vorveranstaltung“,<br />

so Ekkehard Trümper. Damit festigt die TerraTec<br />

ihre Stellung als einzige Umweltfachmesse in Ostdeutschland<br />

und strahlt mit ihrem dezentralen Schwerpunkt auf das<br />

gesamte Bundesgebiet aus.<br />

Besonderer Höhepunkt: 2011 findet erstmals der 3. Aachener<br />

Kongress „Dezentrale Infrastruktur Wasser – Energie – Abfall“<br />

im Rahmen der TerraTec in Leipzig statt. Organisiert wird<br />

der Kongress vom Institut für Siedlungswasserwirtschaft der<br />

RWTH Aachen (ISA) und dem Prüf- und Entwicklungsinstitut<br />

an der RWTH Aachen e.V. (PIA) sowie dem Bildungs- und<br />

Demonstrationszentrum für dezentrale Abwasserbehandlung<br />

e.V. (BDZ). Vom 25. bis 26. Januar geht es in hochkarätigen<br />

Vorträgen um die Themen Kläranlagen und Niederschlagswasserbehandlung<br />

in dezentralen Systemen sowie dezentrale<br />

Energiesysteme. Anschauliche Beispiele und aktuelle Pilotprojekte<br />

werden vorgestellt.<br />

Weitere Höhepunkte sind die Veranstaltungen „Wasser-Fairsorgung<br />

– weltweit und ganz nah“, veranstaltet durch das<br />

Cluster Wasser/Umwelt der Stadt Leipzig, sowie das Vortragsprogramm<br />

zum Thema „Wasserver- und Abwasserentsorgung“<br />

im Ausstellerforum der TerraTec.<br />

„Besonders durch ihr Fachprogramm etabliert sich die Terra-<br />

Tec 2011 somit zum Frühjahrstreffpunkt der Branche“, so<br />

Trümper.<br />

Weitere Informationen unter: www.terratec-leipzig.de,<br />

www.enertec-leipzig.de und www.leipziger-messe.de.<br />

Kommunalwirtschaft 12/2010 863


Personalien<br />

Bernhard Köppler von der NH ProjektStadt<br />

übernimmt Staffelholz am Standort „Soziale Stadt Neu-Isenburg“<br />

Seit Oktober 2007 ist die NH ProjektStadt mit dem Projekt-<br />

und Quartiersmanagement für die „Soziale Stadt Neu-Isenburg<br />

– Stadtquartier West“ beauftragt. Aufgrund beruflicher Neuorientierung<br />

der bisherigen Projektleiterin, Silke Dillenberger, hat<br />

nun der Architekt Bernhard Köppler das Staffelholz und damit<br />

die Nachfolge als Projektleiter übernommen. Dazu Marion<br />

Schmitz-Stadtfeld, Leiterin des Fachbereichs Integrierte Stadt-<br />

und Gewerbeflächenentwicklung bei der NH ProjektStadt: „Wir<br />

sind Projektentwickler, die in allererster Linie mit der Entwicklung<br />

von Baukörpern Raum für Nachbarschaft schaffen wollen.<br />

Unser Team hat in den letzten Jahren für das Stadtquartier<br />

West mit äußerst effizienter Arbeitsweise viel bewegen können.<br />

So wurden bisher Fördermittel in Höhe von 6,3 Mio. Euro für<br />

den Standort akquiriert, mit denen dann gemeinsam mit der<br />

Stadt, Multiplikatoren und Bürgern aus dem Viertel wichtige<br />

Projekte auf den Weg gebracht werden konnten. Daher ist uns<br />

natürlich sehr an einem reibungslosen Übergang gelegen. Mit<br />

Bernhard Köppler und dem bestehenden Team ist uns das<br />

sehr gut gelungen, da er selbst über jahrelange Erfahrungen<br />

als Projektleiter im Programm der Sozialen Stadt verfügt.“<br />

In den letzten drei Jahren wurde die gesamte Fördermittelakquisition<br />

für wichtige, bauliche Großprojekte – wie die Sportfelder<br />

im Sportpark des Neu-Isenburger Westend, das Familienzentrum,<br />

die Freizeit- und Kulturhalle, das Freiflächenkonzept<br />

mit Gestaltungsleitbild und daraus in 2011 folgende Maßnahmenumsetzungen<br />

im Wohnumfeld sowie die Gestaltung des<br />

Bahnhofsvorplatzes – vom Dienstleister vorbereitet- und mit<br />

dem Hessischen Wirtschaftministerium für die Stadt Neu-Isenburg<br />

abgestimmt und zielführend verhandelt. Auch im sozialen<br />

Oliver Wolff wird neuer VDV-Hauptgeschäftsführer<br />

Präsidium bestellt den 45-jährigen Volljuristen einstimmig<br />

Oliver Wolff (45) ist in Potsdam vom Präsidium des Verbands<br />

Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) einstimmig zum neuen<br />

Hauptgeschäftsführer bestellt worden. Er tritt damit die Nachfolge<br />

von Dr. Claudia Langowsky an. Oliver Wolff ist zurzeit<br />

Abteilungsleiter im Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen,<br />

Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen.<br />

Dort leitet er die Abteilung VI, die sich mit Grundsatzfragen<br />

der Mobilität, Luftverkehr, Schifffahrt, Logistik, Eisenbahnen<br />

und ÖPNV beschäftigt.<br />

Nach Studium der Rechtswissenschaften in Köln und Referendariat<br />

war Wolff unter anderem Kreisdirektor im Rheinisch-Bergischen<br />

Kreis und Geschäftsführer der Rheinisch-<br />

Bergischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Seit 2006 ist<br />

er zudem im Vorstand des Deutschen Tourismus Verbandes<br />

aktiv (seit 2007 als Vizepräsident). „Mit Oliver Wolff bekommt<br />

der Verband einen exzellenten Kenner der deutschen Verkehrspolitik<br />

als neuen Hauptgeschäftsführer. Als Leiter des<br />

Arbeitskreises Öffentlicher Personenverkehr der Verkehrsministerkonferenz<br />

hat er die politischen Entwicklungen des<br />

Umfeld hat sich für das Stadtquartier West viel verändert. So<br />

konnte das Stadtteilzentrum mit dem Café Lukas eingerichtet<br />

und mit zahlreichen Angeboten in der Bewohnerschaft etabliert<br />

werden. Im Fördergebiet wurden Arbeitsgelegenheiten in<br />

den Bereichen Concierge und Quartiershelfer geschaffen sowie<br />

die Koordinierungsstelle zur Verhinderung von Schulverweigerung,<br />

das Angebot haushaltsnaher Dienstleistungen und<br />

das Stadtteilfest mitgeplant und angestoßen.<br />

Was von den Projektentwicklern der NH Projektstadt angeschoben<br />

wurde, wird nun Bernhard Köppler weiterführen. Als<br />

Architekt mit Erfahrungen in energetischer Bestandsanalyse<br />

und Modernisierung, der Erstellung von Nachnutzungskonzepten<br />

für Liegenschaften und gemeinschaftlichen Wohnprojekten<br />

will er in Abstimmung mit der Stadt Neu-Isenburg weiter<br />

neue Akzente für das Quartier setzen: „Für das Stadtquartier<br />

West haben wir für die nächsten Jahre mehrere Schwerpunkte<br />

gesetzt, die uns ganz konkret aus dem Lebensalltag der Menschen<br />

rückgemeldet wurden. Mit den Eigentümern der Liegenschaften<br />

sollen im Dialog Nachnutzungskonzepte für Bestandsimmobilien<br />

entwickelt werden – das geht vom studentischen<br />

Wohnen bis zur Nutzung durch Sportler bei Lehrgängen. Dazu<br />

gilt es die Bauprojekte am Bahnhofsvorplatz und den Sporthallenbau<br />

im Sportpark in die Tat umzusetzen. Zudem wird<br />

eine verbesserte Beleuchtung der Wege und die Auflösung von<br />

sogenannten Angsträumen durch eine andere Gestaltung und<br />

bessere Einsehbarkeit in Angriff genommen werden.“<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.naheimst.de und www.nh-projektstadt.de.<br />

öffentlichen Verkehrs in Deutschland in den letzten Jahren<br />

bereits aktiv mitgestaltet. Von seiner Erfahrung und seinem<br />

politischen Netzwerk wird der Verband profitieren“, zeigt sich<br />

VDV-Präsident Jürgen Fenske überzeugt.<br />

Oliver Wolff sieht in der neuen Aufgabe eine spannende Herausforderung:<br />

„Der VDV ist der wichtigste und größte Verband<br />

für Öffentlichen Personennahverkehr und Schienengüterverkehr<br />

in Deutschland. Als Hauptgeschäftsführer möchte ich die<br />

großen verkehrspolitischen Ziele und Herausforderungen, die<br />

auf die Branche zukommen, aktiv und im Sinne unserer Mitglieder<br />

entwickeln und gestalten.“ Herr Wolff wird sein Amt<br />

beim VDV im ersten Halbjahr 2011 antreten. Das genaue Eintrittsdatum<br />

wird noch zwischen dem nordrhein-westfälischen<br />

Verkehrsministerium und dem VDV abgestimmt. Gleichzeitig<br />

hat das Präsidium beschlossen, die von den früheren Hauptgeschäftsführern<br />

in Personalunion wahrgenommene Aufgabe<br />

des Geschäftsführers Technik wiederzubesetzen.<br />

Weitere Informationen unter: www.vdv.de.<br />

864 Kommunalwirtschaft 12/2010


Evonik Immobilien GmbH und THS GmbH<br />

erhalten personenidentische Geschäftsführungen<br />

Im Zuge der von Evonik Industries AG und IG BCE gemeinsam<br />

geplanten Zusammenführung der Evonik Immobilien GmbH<br />

und des Immobilienunternehmens THS GmbH ist eine personenidentische<br />

Geschäftsführung beider Gesellschaften von<br />

den jeweiligen Gremien ernannt worden. Die personenidentischen<br />

Geschäftsführungen werden ab dem 1. Januar 2011<br />

ihr Amt aufnehmen.<br />

Herr Robert Schmidt (53), derzeit Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der Evonik Immobilien GmbH, wurde zum<br />

Vorsitzenden der personenidentischen Geschäftsführungen<br />

von Evonik Immobilien GmbH und THS GmbH bestellt. Zu<br />

Mitgliedern der beiden Geschäftsführungen wurden ferner<br />

ernannt: Herr Prof. Karl-Heinz Petzinka (54), derzeit Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der THS GmbH, Herr Hans-<br />

Jörg Große neuer Leiter Unternehmenskommunikation<br />

Das Mülheimer Beratungs- und Planungsunternehmen agiplan<br />

hat Jörg Große (38) als Leiter Unternehmenskommunikation<br />

an Bord geholt. Der frühere fischerAppelt-Berater war<br />

zuletzt fünfeinhalb Jahre als Seniorberater und Teamleiter bei<br />

der Hamburger Kommunikationsberatung UMPR tätig, dort<br />

seit 2007 zudem Mitglied der Geschäftsleitung. Große wird<br />

in seiner neuen Funktion direkt an Dr. Christian Jacobi, Ge-<br />

Jürgen Schneider (58), derzeit Mitglied der Geschäftsführung<br />

Evonik Immobilien GmbH und Herr Ulrich Küppers (54), derzeit<br />

Mitglied der Geschäftsführung der THS GmbH. In den<br />

personenidentischen Geschäftsführungen der Evonik Immobilien<br />

GmbH und der THS GmbH wird Karl-Heinz Petzinka<br />

unter anderem die Bereiche Technik sowie Anund Verkauf<br />

verantworten, Hans-Jürgen Schneider wird die Funktion des<br />

Arbeitsdirektors innehaben und Ulrich Küppers wird zuständig<br />

sein für die Bewirtschaftung des Wohnungsbestandes<br />

und Steuerung der Kundencenter. Im Zusammenhang mit<br />

der Neuaufstellung der personenidentischen Geschäftsführungen<br />

endeten die Mandate von Herrn Dr. Peter Schörner<br />

(51) als Vorsitzender der Geschäftsführung der Evonik Immobilien<br />

GmbH und von Herrn Heinz-Peter Richrath (54) als Mitglied<br />

der Geschäftsführung der THS GmbH.<br />

schäftsführender Gesellschafter der agiplan, berichten. agiplan<br />

ist ein innovatives Beratungs- und Planungsunternehmen,<br />

das Projekte in der Industrie und für die öffentliche Hand realisiert.<br />

Als zuverlässiger Partner führt agiplan Kunden im In-<br />

und Ausland zum Erfolg.<br />

Weitere Informationen unter: www.agiplan.de.<br />

Neuaufstellung der Geschäftsführung der INTERSEROH Scrap and Metals Holding GmbH abgeschlossen<br />

Rob Nansink koordiniert internationalen Handel<br />

von Nichteisen-Metallen bei Interseroh<br />

Der börsennotierte Umweltdienstleister und Rohstoffhändler<br />

INTERSEROH SE hat die Neuaufstellung der Geschäftsführung<br />

der Holding seines Segments Stahl- und Metallrecycling<br />

abgeschlossen: Mit Rob Nansink (48) wird mit sofortiger<br />

Wirkung ein ausgewiesener Spezialist für den internationalen<br />

Handel von Nichteisen-Metallen seine Tätigkeit als Geschäftsführer<br />

der INTERSEROH Scrap and Metals Holding<br />

GmbH aufnehmen.<br />

„Rob Nansink ist bereits seit über zwei Jahrzehnten erfolgreich<br />

im internationalen Handel mit Nichteisen-Metallen tätig“,<br />

so Joachim Wagner, verantwortlicher Vorstand der IN-<br />

TERSEROH SE für das Segment Stahl- und Metallrecycling.<br />

„Er wird ab sofort die Vermarktung von Nichteisen-Metallen<br />

für die gesamte Interseroh-Gruppe verantworten.“ Neben<br />

Nansink sind die weiteren Geschäftsführer Markus M. Barg,<br />

zuständig für den Bereich FE-Schrotte, Michael Meißner, in<br />

dessen Bereich vor allem die kaufmännischen Tätigkeiten<br />

fallen, sowie Bernd Ott, der für den operativen Bereich sowie<br />

Investitionen und Anlagentechnik zuständig ist. Joachim<br />

Wagner kümmert sich als verantwortlicher Vorstand in<br />

Zukunft verstärkt um die strategische Ausrichtung des Gesamtsegments.<br />

Der Niederländer Rob Nansink ist bereits<br />

seit den späten 1980er Jahren im internationalen Handel mit<br />

Nichteisen-Metallen tätig. So baute der die spätere Interseroh-Beteiligung<br />

Europe Metals B.V. zu einem der führenden<br />

Exporteure von Metallschrotten von Europa nach Asien aus.<br />

Rob Nansink: „Ich freue mich sehr über die neue Herausforderung.<br />

Der Handel von NE-Metallen gewinnt aufgrund der<br />

zunehmenden weltweiten Rohstoffverknappung immer mehr<br />

an Bedeutung. Daher ist es für mich besonders reizvoll, die<br />

Entwicklung dieses Geschäftsfelds bei Interseroh aktiv mit zu<br />

gestalten.“<br />

Veränderungen in der nationalen Struktur<br />

Auch auf nationaler Ebene gibt es seit dem 1. November<br />

2010 Veränderungen im Stahl- und Metallrecycling Segment<br />

von Interseroh: Markus Karberg (40), bislang Geschäftsführer<br />

bei der Interseroh-Tochter INTERSEROH Jade-Stahl GmbH<br />

in Wilhelmshaven, legt seinen Posten nieder und übernimmt<br />

die Verantwortung für die Regionalleitung Ost im Segment<br />

Stahl- und Metallrecycling. Darüber hinaus hat der Vorstand<br />

ihn in die Geschäftsführung der INTERSEROH Metallaufbereitung<br />

Rostock GmbH sowie der INTERSEROH Berlin GmbH<br />

berufen. Interseroh betreibt im Segment Stahl- und Metallrecycling<br />

rund 110 Standorte in Deutschland, Polen, den Niederlanden,<br />

China und den USA. 2009 handelten diese rund<br />

2,7 Millionen Tonnen Stahl- und Metallschrott. Damit rangiert<br />

Interseroh im Ranking der deutschen Schrottaufbereiter unter<br />

den Top 3. In der Aufbereitung und im Handel mit Nichteisen-<br />

Metallen ist Interseroh auf europäischer Ebene Nummer eins.<br />

Kommunalwirtschaft 12/2010 865


Karl-Heinz Föhlinger geht in den Ruhestand<br />

• 33 Jahre bei der NürnbergMesse, 100.000 m²<br />

Hallenfläche und drei Kongressbereiche gebaut,<br />

eine Milliarde Euro investiert<br />

• Nachfolger Gerald Weiß bereits gestartet<br />

Von diesen Zahlen können andere nur träumen: 100.000 Quadratmeter<br />

Hallenfläche und drei Kongressbereiche hat Karl-<br />

Heinz Föhlinger in seinem Berufsleben bei der NürnbergMesse<br />

geplant und gebaut, über eine Milliarde Euro wurden unter<br />

seiner Verantwortung investiert – in den Service, die Qualität<br />

und natürlich den Ausbau des Messe- und Kongresszentrums<br />

Nürnberg. Heute gehört es zu den 20 Größten der Welt. Ende<br />

Oktober wurde Karl-Heinz Föhlinger, Mitglied der Geschäftsleitung<br />

und verantwortlich für den Bereich Technik, nach 33<br />

Jahren in den Ruhestand verabschiedet.<br />

Karl-Heinz Föhlinger: „Da geh´ ich nicht mehr hin“, mit diesem<br />

durchaus ungewöhnlichen Zitat von Karl-Heinz Föhlinger<br />

startete Geschäftsführer Bernd A. Diederichs seine Laudatio<br />

vor über 200 Gästen. Denn von Liebe auf den ersten<br />

Blick wollte Föhlinger in Bezug auf seinen Arbeitgeber NürnbergMesse<br />

nie sprechen. Für ihn war es eher eine Zwischenstation.<br />

Der studierte Elektro-Ingenieur hatte Heimweh nach<br />

Franken, suchte etwas für den Übergang, um sich in Ruhe<br />

wieder bei einem Industriebetrieb zu bewerben. Da kam er<br />

her, hatte für Siemens, BBC, Felten und Guilleaume gearbeitet,<br />

dort wollte er wieder hin. „Provisorien haben ein langes<br />

Leben“, weiß Föhlinger aus eigener Erfahrung. So wurde aus<br />

FBS-Mitgliederversammlung in Fulda<br />

Erstmals eine Frau an der Spitze des Vorstandes<br />

Am 13. Oktober fand in Fulda die diesjährige Ordentliche Mitgliederversammlung<br />

der FBS – Fachvereinigung Betonrohre<br />

und Stahlbetonrohre e.V. statt. Nach der Begrüßung durch<br />

den 1. Vorsitzenden, Dipl.-Wirtschaftsingenieur Jürgen Röser,<br />

Geschäftsführer Zementrohr- und Betonwerke Karl Röser &<br />

Sohn GmbH, stand neben den Berichten von Vorstand, Geschäftsführung,<br />

Technischem Ausschuss und Marketing Ausschuss<br />

vor allem die Wahl eines neuen Vorstandes im Mittelpunkt<br />

der Veranstaltung. Hierbei wurde Tanja Pöthmann,<br />

Geschäftsführerin der Harzer Betonwarenwerke Rolf Pöthmann<br />

Handels Ges.mbH, einstimmig zur neuen 1. Vorsitzenden<br />

gewählt. Damit steht bei der FBS erstmals eine Frau an<br />

der Spitze des Vorstandes. Während Röser nach dreijähriger<br />

Amtszeit eine Funktion als Beisitzer übernimmt, wurde Dipl.-<br />

Ing. Hans-Georg Müller, Niederlassungsleiter Werk Nievenheim,<br />

Berding Beton GmbH, als 2. Vorsitzender bestätigt,<br />

ebenso wie Cornelia Reiff, Geschäftsführerin Reiff-Beton<br />

GmbH & Co. KG als Beisitzerin. Neu als Beisitzer gewählt<br />

wurden Dipl.-Ing. Thomas Jechel, Geschäftsführer Schäfer<br />

Stahlbeton GmbH und Josef Mayerhofer, Vertriebsleitung<br />

HABA-BETON Johann Bartlechner KG. Dipl.-Ing. Josef Winterer,<br />

Geschäftsführer Kann Baustoffwerke GmbH Colbitz,<br />

scheidet als Beisitzer aus.<br />

der Zwischenstation NürnbergMesse eine Lebensstellung,<br />

aus Beruf wurde Berufung. „Heute zählt die technische und<br />

qualitative Ausstattung des Geländes zur Spitzengruppe in<br />

Europa. Es glänzt mit richtungweisender Architektur und hoher<br />

Funktionalität. Das ist Ihr Verdienst, lieber Herr Föhlinger“,<br />

lobte Diederichs seinen dienstältesten Kollegen. Diesem<br />

Lob wollte die ehemalige Nürnberger Bürgermeisterin Helen<br />

Jungkunz nicht nachstehen: „Sie haben uns in den Aufsichtsratssitzungen<br />

immer gut beraten, wir konnten Ihnen immer<br />

vertrauen. Sie lagen mit Ihren Kostenschätzungen stets richtig,<br />

sind in der Regel sogar darunter geblieben.<br />

Der Nachfolger von Karl-Heinz Föhlinger ist Bau-Ingenieur<br />

Gerald Weiß, 41. Er hatte bereits in den vergangenen Monaten<br />

die Gelegenheit, sich in die komplexe Materie einzuarbeiten<br />

und übernahm Anfang Oktober offiziell den Bereich<br />

Technik mit rund 60 Mitarbeitern und einem geplanten Investitionsvolumen<br />

von 85 Millionen Euro, die in den kommenden<br />

fünf Jahren für den Unterhalt des inzwischen 160.000<br />

Quadratmeter großen Messegeländes mit seinen drei Kongressbereichen<br />

aufgewendet werden sollen. Darin enthalten<br />

sind alle Maßnahmen, die den Betrieb des Geländes sicherstellen<br />

sowie das Serviceniveau weiter verbessern werden.<br />

Nicht enthalten sind Hallenneubauten. „In den kommenden<br />

Jahren wird es darum gehen, die Auslastung des Geländes<br />

um rund 20 Prozent nochmals deutlich zu steigern. Das erfordert<br />

substantielle Investitionen in die Geländelogistik“, so<br />

Weiß.<br />

Neben der neuen Funktion wird Tanja Pöthmann auch ihr Amt<br />

als Obfrau des Marketing Ausschusses weiterführen. „Ich<br />

freue mich auf die Zusammenarbeit mit den Kollegen“, so ihre<br />

erste Reaktion nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses. In<br />

der Verstärkung der Lobbyarbeit „pro Beton“ sieht die neue<br />

FBS-Vorstandsvorsitzende eine der wichtigsten zukünftigen<br />

Aufgaben, die sie gemeinsam mit den Vorstandskollegen im<br />

Team umsetzen möchte. So ist man sich im FBS-Vorstand<br />

einig: Entscheidend für die weitere positive Entwicklung wird<br />

sein, dass sich die in der Regel mittelständischen und familiengeführten<br />

Mitgliedsunternehmen der FBS trotz der Wettbewerbssituation<br />

solidarisch für den Werkstoff Beton einsetzen,<br />

auch auf internationaler Ebene. Als wichtige Bausteine<br />

sind hier die Aktivitäten von Marketing Ausschuss und Technischem<br />

Ausschuss sowie die Arbeit der FBS-Fachberater<br />

zu nennen. Hinzu kommen neue Konzepte wie der Messeauftritt<br />

auf der IFAT ENTSORGA 2010. Hier präsentierte sich<br />

die FBS mit acht von insgesamt 27 Mitgliedsunternehmen<br />

erstmals auf einem gemeinsamen Messestand. Mit Erfolg:<br />

Die Kompetenz- und Ressourcenbündelung unter dem übergeordneten<br />

Motto „Alles fließt natürlich durch Beton“ ist bei<br />

den Besuchern und bei den Beteiligten des Messestandes<br />

gleichermaßen gut angekommen.<br />

866 Kommunalwirtschaft 12/2010


Tradition und Erfahrung + Innovation und Kreativität:<br />

Zwei Gründe zum Feiern bei der PAUL WOLFF GmbH<br />

Die PAUL WOLFF GmbH feiert ihren 55. Geburtstag. Das<br />

Bewährte erhalten und zugleich dem Neuen gegenüber aufgeschlossen<br />

sein, dafür steht das zeitgleiche Nebeneinander<br />

von Jubiläum und Generationenwechsel in der Geschäftsführung.<br />

Seit 55 Jahren ist das Familienunternehmen Spezialist für<br />

Abfallsammelsysteme in der Wohnungswirtschaft und Friedhofsausstattung.<br />

Tradition und Erfahrung, Kompetenz und<br />

Solidität verbinden sich mit Innovation und Kreativität.<br />

Für all das stand die alte und steht die neue Geschäftsführung.<br />

Dr. Hans C. Menzel zieht sich aus der aktiven Geschäftsführung<br />

zurück. Ihm folgt sein Sohn Dr. Hanns Menzel,<br />

Urenkel des Firmengründers Paul Wolff, der gemeinsam mit<br />

Wolf Menzel die Geschäftsführung übernimmt.<br />

Büchertisch<br />

DDV-Pressebericht: Leitfaden Dachbegrünung für Kommunen – Kurzversion<br />

Kommunale Förderinstrumente auf dem Prüfstand<br />

Fachseminar „Dachbegrünung für Kommunen“ in Osnabrück<br />

Die Präsentation des Leitfadens „Dachbegrünung für Kommunen“<br />

am 01. Februar 2011 in Osnabrück im Rahmen eines<br />

Fachseminars stellt den gelungenen Abschluss einer Kooperation<br />

des Deutschen Dachgärtner Verbandes e.V. (DDV) mit<br />

der HafenCity Universität Hamburg (HCU) und der Deutschen<br />

Gartenamtsleiter-Konferenz (GALK) dar. Den kommunalen<br />

Fachbehörden, Galabau-Betrieben und Landschaftsarchitekten<br />

steht damit erstmals ein umfangreiches Handbuch zur<br />

Förderung begrünter Dächer zur Verfügung. Die Unterstützung<br />

der Initiative durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt<br />

(DBU) ist eine zusätzliche Prädikatsauszeichnung, die die<br />

Bedeutung des Leitfadens unterstreicht.<br />

Auf der Agenda des Fachseminars stehen vorbildhafte kommunale<br />

Gründach-Initiativen aus dem gesamten Bundesgebiet,<br />

die von Vertretern der jeweiligen Fachbehörden vorgestellt<br />

werden. Außerdem haben die Teilnehmer Gelegenheit,<br />

im Rahmen eines Workshops wichtige Aspekte zur Qualität<br />

begrünter Dächer in der Stadtplanung zu diskutieren.<br />

Dr. Hanns Menzel kommt, nach seinem Studium zum Wirtschaftsingenieur<br />

und anschließender Promotion, mit mehrjähriger<br />

Industrieerfahrung zu PAUL WOLFF. Er sichert den<br />

Fortbestand des Familienunternehmens und verkörpert in<br />

dem 1955 gegründeten Familienunternehmen bereits die<br />

vierte Generation der Unternehmerfamilien Wolff und Menzel.<br />

Wirtschaftliche Unabhängigkeit und Bereitschaft zu Veränderungen<br />

bei gleich bleibender Qualität in Entwicklung und<br />

Fertigung. Diese Anforderungen an die eigene Arbeit waren,<br />

sind und bleiben Grundvoraussetzungen und Erfolgsrezepte<br />

im Familienunternehmen PAUL WOLFF.<br />

Weitere Informationen unter: www.paulwolff.de.<br />

Kontaktdaten:<br />

Deutscher Dachgärtner Verband e.V.<br />

Wolfgang Ansel<br />

Postfach 2025<br />

72610 Nürtingen<br />

Tel.: 07022 301378<br />

E-Mail: ansel@dachgaertnerverband.de<br />

Nähere Einzelheiten zum Programm, den Referenten und zum<br />

Veranstaltungsort finden Sie auf der Internetseite des Deutschen<br />

Dachgärtner Verbandes (www.dachgaertnerverband.<br />

de) unter der Rubrik „Aktuelles“. Für das kostenlose Fachseminar<br />

steht nur eine begrenzte Zahl von Teilnehmerplätzen<br />

zur Verfügung. Anmeldungen sind über das Internet oder direkt<br />

bei der Geschäftsstelle des DDV (Tel. 07022 / 301378,<br />

E-Mail: info@dachgaertnerverband.de) möglich.<br />

Kommunalwirtschaft 12/2010 867


Die besten Geheimtipps aus dem Internet!<br />

Die neue Ausgabe des führenden deutschen Internet-Guides<br />

„Das Web-Adressbuch für Deutschland“ präsentiert die besten<br />

und wichtigsten Internet-Adressen auf einen Blick!<br />

Zu über 1.800 Themenbereichen werden jeweils die zwei bis<br />

zehn absoluten Top-Adressen aus dem Internet übersichtlich<br />

im Web-Adressbuch präsentiert. Die Redaktion testet, bewertet<br />

und vergleicht jedes Jahr aufs Neue alle Web-Seiten<br />

und hat aus den Tiefen des Internets auch diesmal wieder die<br />

besten Perlen herausgefischt. Darunter sind auch viele neue,<br />

eher unbekannte Surf-Tipps zu den aktuellen Trends.<br />

Das Web-Adressbuch für Deutschland 2011<br />

Die 6.000 wichtigsten deutschen Internet-Adressen<br />

Special: Die besten Online-Shops<br />

14. überarbeitete und aktualisierte Auflage, Euro 16,90 (D), (ISBN 978-3-934517-12-7)<br />

Mit Hilfe des Web-Adressbuches spart man sich somit das<br />

ewige Herumsurfen und Durcharbeiten der Trefferlisten in<br />

Suchmaschinen und stößt auf viele interessante und praktische<br />

Web-Seiten, die bei den Suchmaschinen im Netz gar<br />

nicht oder nur sehr schwer zu finden sind! Neu: Ein Special<br />

mit den besten Online-Shops.<br />

Für nur 16,90 Euro ist „Das Web-Adressbuch für Deutschland<br />

2011“ überall im Buch- und <strong>Zeitschrift</strong>enhandel erhältlich<br />

(ISBN 978-3-934517-12-7).<br />

Weitere Informationen unter: www.web-adressbuch.de.<br />

Das Web-Adressbuch für Deutschland<br />

- erschien im April 1998 als erster deutscher Web-Führer.<br />

- wird in der Presse als das „Standardwerk für das Internet“ und als „Web-Bibel“ bezeichnet.<br />

- stand auf mehreren Bestsellerlisten.<br />

- enthält nur von Redakteuren überprüfte Web-Seiten, die vor jeder Neuauflage erneut getestet werden.<br />

- listet zu über 1.800 Themengebieten die wichtigsten 6.000 deutschen Web-Adressen auf.<br />

- enthält ein E-Mail-Verzeichnis und einen Stichwortindex mit über 3.000 Stichwörtern.<br />

- wird regelmäßig im Weihnachtsgeschäft von den großen Buchhandelsketten (Thalia, Hugendubel, Habel und viele andere)<br />

als eines der deutschen Top-Bücher in den Weihnachtsprospekten vorgestellt!<br />

- bis zur 14. Auflage wurden schon über eine halbe Million Exemplare verkauft!<br />

Verlag: Kommunal-Verlag – Fachverlag für Kommunalwirtschaft und Umwelttechnik GmbH –<br />

42399 Wuppertal, Hardtbacher Höhe 24<br />

Telefon 0 21 91/66 65 92, Telefax 0 21 91/66 65 93 – ISDN Telefon 0 21 91/6 83 17, Telefax 0 21 91/69 07 10<br />

Gesamt-Verantwortung: Horst Schumacher, Wuppertal – Sabine Schumacher M.A., stellv. Chefredakteurin, Büro Köln,<br />

Telefon/Telefax: 02 21/2 71 77 46 – Anzeigenleitung: Angelika Schumacher, Wuppertal – ISSN Nr. 0450-7169<br />

Satzherstellung, Druck & Verarbeitung:<br />

Weiss-Druck GmbH & Co. KG, Hans Georg Weiss Straße 7, 52156 Monschau, Telefon 0 24 72/9 82-0<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Namentlich gezeichnete Beiträge stellen nicht<br />

unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Gerichtsstand und Erfüllungsort ist in allen Fällen Wuppertal.<br />

Einzelheftpreis: 8,- 2, Jahresabonnementpreis 72,- 2 einschließlich MwSt., zzgl. Versandkosten,<br />

Kündigung 3 Monate vor Ablauf des Kalenderjahres<br />

868 Kommunalwirtschaft 12/2010

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