Zeitschrift - Kommunalverlag
Zeitschrift - Kommunalverlag
Zeitschrift - Kommunalverlag
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<strong>Zeitschrift</strong><br />
Schriftleitung: Prof. Dr. Bachmaier, Dr. Ing. Friedrich,<br />
Dipl. Ing. Schulze, Dipl. Volksw. Mollenkotten<br />
Heft 12/2010<br />
Aus dem Inhalt Seite<br />
Statement Henning Deters anlässlich der Übergabe<br />
des erdgasbetriebenen Iveco-Nfz an Meyer Logistik 799<br />
Den Wandel gestalten – Lernen von ostdeutschen Städten<br />
Von Prof. Johannes Kister 800<br />
Das Tor zur Donau 807<br />
Land Berlin, RWE Aqua und Veolia Wasser<br />
veröffentlichen die vollständigen Verträge<br />
zur Teilprivatisierung der Berliner Wasserbetriebe 810<br />
Betriebliche Altersvorsorge<br />
der Kommunen in der Klemme!<br />
Von Barbara Frfr. v. der Recke 810<br />
Kommunale Wertschöpfung durch Erneuerbare<br />
Energien steigt 2011 auf 8,9 Milliarden Euro 813<br />
Phosphorelimination auf einer Kläranlage –<br />
der Dosiertechnik kommt eine zentrale Bedeutung zu<br />
Von Harald Steinbach 813<br />
„Haus sucht Bauer“ Denkmalschutz<br />
und Demografischer Wandel<br />
Von Sabine Schumacher 815<br />
Kommunen der Metropolregion Rhein-Ruhr<br />
machen sich gemeinsam für den Klimaschutz stark 816<br />
Deutschlands Stadtwerke<br />
müssen Veränderungen meistern 817<br />
Bekenntnis zum Energiestandort Essen 818<br />
Bayerische Landeshauptstadt nutzt für neue Kitas<br />
energie- und kostensparende Holzbauweise 819<br />
Energiepreisentwicklung für Deutschland<br />
im Oktober 2010 820<br />
Deutschlandtourismus erholt sich von der Krise<br />
Berlin mit Übernachtungszuwachs von 11,7 Prozent 821<br />
Dresden: Neue Energie für Senioren –<br />
Seniorenwohnanlage an der Garnisonkirche<br />
heizt mit Erde und Sonne 821<br />
ZVEH und Lightcycle setzen gemeinsam Lichtzeichen 822<br />
Inkassoverband fordert besseres<br />
Forderungsmanagement der Kommunen 823<br />
Lückenhafte Beleuchtungsdaten führen in vielen<br />
Kommunen zu Geldverschwendung und Sicherheitsrisiken 823<br />
Studie: Öffentliche Verwaltungen<br />
haben Nachholbedarf im Kundenservice 824<br />
Aus Wirtschaft und Verwaltung 825<br />
Aus der Industrie 837<br />
Veranstaltungen 858<br />
Personalien 864<br />
Büchermarkt 867<br />
Diese Ausgabe enthält Beilagen der Firmen:<br />
Haufe-Lexware GmbH & Co KG,<br />
Munzinger Straße 9, D-79111 Freiburg<br />
CP/COMPARTNER Agentur für Kommunikation GmbH,<br />
Markt 1, D-45127 Essen<br />
Kommunalwirtschaft 12/2010 797
<strong>Zeitschrift</strong> für das gesamte Verwaltungswesen, die sozialen und wirtschaftlichen Aufgaben<br />
der Städte, Landkreise und Landgemeinden<br />
Organ des Vereins für Kommunalwirtschaft und Kommunalpolitik e.V.<br />
Gegründet<br />
im Jahre 1910<br />
in Berlin<br />
Verlag<br />
Kommunal-Verlag<br />
Fachverlag für Kommunalwirtschaft und Umwelttechnik<br />
Wuppertal<br />
Verlagsort Wuppertal Heft 12 2010<br />
Statement Henning Deters anlässlich der Übergabe<br />
des erdgasbetriebenen Iveco-Nfz an Meyer Logistik<br />
Erdgasmobilität allgemein<br />
Die heutige Übergabe des modernen Erdgas Iveco an Meyer<br />
Logistik zeigt, dass die Erdgasmobilität eine heute verfügbare<br />
und bewährte Alternative zur Erreichung zukünftiger Klimaziele<br />
im Nutzfahrzeug- und PKW-Verkehr darstellt.<br />
Dies unterstreichen folgende Fakten:<br />
• weltweit gibt es bereits über 11 Mio. Erdgasfahrzeuge,<br />
• in Europa fahren über 1 Mio. Fahrzeuge mit umweltschonendem<br />
Erdgasantrieb<br />
• mehr als 90.000 Autofahrer in Deutschland nutzen mittlerweile<br />
Erdgasfahrzeuge, wobei sowohl der Fahrzeugbestand<br />
als auch die Anzahl der Fahrzeugtypen weiter wächst.<br />
Der Kraftstoff Erdgas zeichnet sich neben seinem Potenzial<br />
zur Reduzierung der verkehrsbedingten CO2-Emissionen<br />
insbesondere durch ein günstiges Kraftstoffpreisniveau aus,<br />
bundesweit liegen die Kraftstoffpreise für Erdgas rd. 50% unter<br />
den Preisen für Benzin und rd. 35% unter den Preisen<br />
für Diesel. Dies macht den Kraftstoff Erdgas zunehmend für<br />
verschiedenste Nutzersegmente interessant.<br />
Engagement E.ON Ruhrgas / E.ON Gas Mobil<br />
E.ON Ruhrgas unterstützt seit Jahren die nachhaltige Entwicklung<br />
von Erdgasfahrzeugen in Deutschland. In den letzten<br />
Jahren hat E.ON Ruhrgas diverse Kunden bei der Markteinführung<br />
von Erdgasfahrzeugen unterstützt (u. a. finanzielle<br />
Zuschüsse bei der Tankstellenerrichtung, technische Beratung).<br />
Über unsere Tochter E.ON Gas Mobil beteiligen wir<br />
uns intensiv am Ausbau der Erdgastankstelleninfrastruktur<br />
in Deutschland; E.ON Gas mobil betreibt bundesweit derzeit<br />
rund 50 Erdgastankstellen; 40 weitere Projekte sind in<br />
der Abwicklung. Insgesamt investieren wir mehr als 20 Mio<br />
Euro in diesen Ausbau. Deutschland ist mit aktuell etwa 900<br />
Erdgastankstellen führend in Europa; Gerade in dieser Woche<br />
haben wir für unsere Mitarbeiter ein neues Förderprogramm<br />
zur Anschaffung von Erdgasfahrzeugen aufgelegt. Mit der<br />
Förderung innovativer und energieeffizienter Technologien<br />
möchten wir unsere Rolle als modernes Energieversorgungsunternehmen<br />
unterstreichen.<br />
Kommunalwirtschaft 12/2010 799
Vor diesem Hintergrund begrüßen wir den Einsatz dieses umweltschonenden<br />
und geräuscharmen Erdgasfahrzeuges in<br />
Essen. Essen selbst nimmt durch das Engagement der Stw.<br />
Essen eine Vorreiterrolle in NRW ein; bis auf wenige Fahrzeuge<br />
haben die SW ihren Fuhrpark komplett auf Erdgasfahrzeuge<br />
umgestellt dies zeigt nicht zuletzt ein Bestand von<br />
1.000 Erdgasfahrzeugen in der Stadt; in Essen betreiben die<br />
Stadtwerke derzeit 5 Erdgastankstellen mit einem Jahresab-<br />
Nachhaltiger Städtebau<br />
satz von 23 Mio. kWh; ganz neu die ARAL-Tankstelle an der<br />
Gladbeckerstraße neben unserem Standort.<br />
Gemeinsam unterstützen wir das Projekt UTE Umwelt Taxi<br />
Essen, indem inzwischen mehr als 50 Fahrzeuge klimaschonend<br />
unterwegs sind. E.ON Ruhrgas freut sich daher zusammen<br />
mit den Stw. Essen den Einsatz dieses Fahrzeuges bei<br />
Meyer Logistik unterstützen zu können.<br />
Den Wandel gestalten – Lernen von ostdeutschen Städten<br />
Von Prof. Johannes Kister – Gesellschafter von kister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH, Köln/Leipzig<br />
Im Zuge von Globalisierung sowie wirtschaftlichen und demografischen<br />
Umbrüchen vollziehen Städte heute immense<br />
Veränderungsprozesse. Die Transformation der Metropolen<br />
ist zur neuen Planungsaufgabe geworden. Doch wie lässt sich<br />
der Wandel gestalten? Wie kann das bauliche Erbe erhalten<br />
und zugleich zeitgemäß weiter entwickelt werden? Was sind<br />
zentrale Qualitätskriterien für einen nachhaltigen Städtebau?<br />
Überzeugende Antworten auf diese Fragen finden sich aktuell<br />
in vielen ostdeutschen Städten, die in den vergangenen Jahren<br />
in besonderer Weise vom Veränderungsdruck betroffen<br />
waren.<br />
Die Bedeutung der Städte wächst ständig, sowohl weltweit<br />
als auch in Deutschland. Allein hierzulande leben mehr als<br />
57 Millionen Menschen in Städten und Metropolregionen. In<br />
den Ballungszentren konzentrieren sich die städtebaulichen<br />
Probleme und Herausforderungen, zugleich finden sich hier<br />
aber auch viele zukunftsweisende Lösungsansätze. Die ostdeutschen<br />
Städte geben dafür ein Beispiel ab. Hier war die<br />
Dynamik des Wandels in den vergangenen Jahren besonders<br />
stark – doch viele Ballungszentren haben die Strukturbrüche<br />
als Chance begriffen und etablierten einen gezielten Stadtumbau.<br />
Insgesamt 2,7 Milliarden Euro wurden allein im Zuge<br />
des Förderprogramms „Stadtumbau Ost“ von 2002 bis 2009<br />
investiert, um innovative Strategien der Stadtentwicklung<br />
umzusetzen und damit Infrastruktur und öffentliche Räume<br />
auf höchstem Niveau zu schaffen. Das Programm verfolgte<br />
von Anfang an eine Doppelstrategie: Zum einen die Reduzierung<br />
strukturellen Wohnungsleerstandes, zum anderen die<br />
Stärkung und Attraktivierung des innerstädtischen Altbaubestandes<br />
und der erhaltenswerten Stadtquartiere. Letzteres<br />
rückte in jüngster Vergangenheit zunehmend in den Vordergrund.<br />
In einem Statusbericht zum Stadtumbau Ost aus dem<br />
Jahr 2008 heißt es: „Viele ostdeutsche Innenstädte haben in<br />
den letzten Jahren eine starke qualitative Aufwertung durch<br />
Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen der Gebäudesubstanz<br />
sowie hohe Investitionen im öffentlichen Raum erfahren.<br />
Inzwischen sind rund 70 % der innerstädtischen Bausubstanz<br />
in Ostdeutschland in unterschiedlicher Intensität<br />
instandgesetzt und modernisiert worden – ein Erfolg, der unmittelbar<br />
nach der Wiedervereinigung unvorstellbar schien.“<br />
Leitbilder „europäische Stadt“ und „integrierte Stadt“<br />
Anknüpfungspunkte für einen innenstadtorientierten Stadtumbau<br />
ergeben sich unter anderem aus der „Leipzig Charta“,<br />
die im Jahr 2007 von den für Stadtentwicklung zuständigen<br />
Ministern aller Mitgliedstaaten der Europäischen Union beschlossen<br />
wurde. Im Mittelpunkt dieser Vereinbarung steht<br />
die „Europäische Stadt“ als Leitbild der gemeinsamen Stad-<br />
tentwicklungspolitik. „Die Europäische Stadt wurde über alle<br />
gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Entwicklungsphasen<br />
und Brüche hinweg stets über ihre Stadtkerne charakterisiert“,<br />
so der zitierte Statusbericht zum Stadtumbau<br />
Ost. „Deshalb wird dort auch der zentrale stadtplanerische<br />
Ansatzpunkt für die Entwicklung der zukünftigen Europäischen<br />
Stadt gesehen und der Anspruch formuliert, mit dem<br />
Modell der Integrierten Stadtentwicklung ‚Menschen, Aktivitäten<br />
und Investitionen wieder in die Innenstädte’ zu holen.“<br />
Zu ergänzen bleibt: Im besten Fall ist die „europäische Stadt“<br />
eine „integrierte Stadt“. Jeder Eingriff in die Stadt – wie Um-<br />
und Neubauten – sollte sich an dem Ziel der „integrierten<br />
Stadt“ orientieren. Die Grundidee lautet: Die „integrierte Stadt“<br />
grenzt nichts aus, sondern sie ist ein soziales Projekt, an dem<br />
sich alle beteiligen und von dem alle profitieren können. Alles,<br />
was in einer Stadt möglich ist, soll seinen Platz finden. Eine<br />
Stadt kann sich nicht auf Teilfunktionen beschränken, um als<br />
Organismus zu funktionieren. Arbeiten, Wohnen, Einkaufen,<br />
öffentliche Räume, Produzieren, Anliefern und Entsorgen sind<br />
räumlich zu vernetzen. Bei jedem Projekt bedarf es einer Mischung<br />
und eines Zusammenspiels verschiedener Funktionen<br />
und Typologien. Darüber hinaus zeichnet sich die „integrierte<br />
Stadt“ durch eine Vielzahl weiterer Merkmale aus und ist dabei<br />
stets ökonomisch orientiert. Entscheidend ist die Verbindung<br />
einer hohen Raumqualität mit wirtschaftlichen Chancen<br />
der Stadtbewohner, beispielsweise durch gute Arbeits- und<br />
Ausbildungsmöglichkeiten. Schwache Gebiete sind dagegen<br />
Zeichen der Entmischung und struktureller Desintegration.<br />
Für die Profilierung der Stadtkerne im Sinne der Leitbilder<br />
„europäische Stadt“ und „integrierte Stadt“ findet sich in Ostdeutschland<br />
eine Reihe zukunftsweisender Praxisbeispiele.<br />
Erwähnt seien hier exemplarisch die Quartiere rund um die<br />
Frauenkirche in Dresden, das Händelhaus-Karree in Halle/<br />
Saale oder die Aufwertung des Passagen- und Hofsystems<br />
in der Leipziger Innenstadt. Einen hohen Anspruch verfolgen<br />
auch die Planungen für das Wintergartenhochhaus in Leipzig.<br />
Das Areal rund um das denkmalgeschützte Hochhaus soll<br />
konsequent in ein urbanes Umfeld eingebunden werden (zu<br />
den Fallbeispielen siehe Infokästen).<br />
Quartiersbildung im historischen Kontext<br />
Die Fallbeispiele und Erfahrungen in ostdeutschen Städten<br />
zeigen, dass lebendige Stadtquartiere sich nur verwirklichen<br />
lassen, wenn bei der Projektentwicklung wichtige Parameter<br />
beachtet werden. Erforderlich ist an erster Stelle ein Bezug<br />
auf den historischen Kontext, also auf das was früher vorhanden<br />
war und im Zweiten Weltkrieg zerbombt oder durch 40<br />
800 Kommunalwirtschaft 12/2010
Fallbeispiel:<br />
Halle/Saale – Händelhaus-Karree<br />
Das Händelhaus-Karree wurde seit 1999 nach den Plänen<br />
des Büros ksg unmittelbar um das Museum Händel-<br />
Haus in der Altstadt von Halle/Saale errichtet. Das neue<br />
Händelhaus-Karree präsentiert sich als Bauensemble von<br />
vier Quadranten, die mit Pultdachhäusern am Blockrand<br />
und kubischen Bauten im Inneren einen maßstäblichen<br />
Übergang zur historischen Umgebung schaffen. Jeder der<br />
Quadranten ist als selbständiges Gebäude mit eigenständigen<br />
Nutzungen zu betrachten: Der Händel-Garten bildet<br />
den Kern des Karrees, um den sich Kammermusiksaal des<br />
Händelhauses, Musikinstitute und -bibliothek von Martin-<br />
Luther-Universität sowie Evangelischer Hochschule, Restaurant,<br />
Büros und Wohnungen gruppieren. Die geschlossene<br />
Blockbebauung wird mit kleinen Durchgängen zum<br />
Innenbereich akzentuiert. Das Karree gliedert sich dabei in<br />
öffentliche und halböffentliche Bereiche.<br />
Das Händelhaus-Karree wurde mehrfach ausgezeichnet und<br />
erhielt beispielsweise beim Deutschen Städtebaupreis 2004<br />
eine besondere Anerkennung. In der Begründung heißt es<br />
unter anderem: „Den Architekten ist eine eigenständige Interpretation<br />
des Themas Baublock in einer klaren modernen<br />
Gestalt gelungen. Der neue Baublock fügt sich sensibel<br />
in die historische städtebauliche Struktur ein.“<br />
Innenhof des Händelhaus-Karrees, Halle/Saale<br />
Foto: Christian Richters<br />
Jahre DDR vernachlässigt wurde. Dieser Bezug ist lohnend,<br />
denn die kulturelle geschichtliche Tiefe der gesamten Region<br />
geht einher mit einer außerordentlich dichten urbanen Stadtentwicklung.<br />
Viele ostdeutsche Städte zeichnen sich durch<br />
historische Stadtkerne aus, die weitgehend als geschlossene<br />
städtebauliche Ensembles erhalten sind. Die Vielzahl und<br />
Vielfalt dieser Kerne mit ihrer ureigenen Physiognomie ist ein<br />
weltweit einzigartiges, grandioses Erbe. Hieran gilt es konsequent<br />
anzuknüpfen – nicht im Sinne von Anpassung, sondern<br />
im Sinne von Weiterbauen im historischen Kontext mit authentischen<br />
Projekten unserer Zeit. Genau dies haben viele<br />
ostdeutsche Städte in den vergangenen Jahren getan und<br />
damit neue Maßstäbe für die Lebensqualität in den urbanen<br />
Zentren gesetzt. Ein Beleg dafür sind beispielsweise auch die<br />
48 kleinstädtischen historischen Stadtkerne in Sachsen-Anhalt,<br />
die im Zuge der IBA Sachsen Anhalt 2010 sehr bewusst<br />
an ihrer städtischen Identität gearbeitet haben. Von dieser<br />
Identität und der daraus entstehenden Bindungswirkung für<br />
die Bürgerinnen und Bürger lebt eine Stadt.<br />
Darüber hinaus gilt: Statt monofunktionaler Nutzungen muss<br />
es um eine Quartierbildung durch gemischt genutzte Stadtbausteine<br />
gehen, die sich gegenseitig ergänzen und damit<br />
Fallbeispiel:<br />
Leipzig – Ideenwettbewerb<br />
Wintergartenhochhaus<br />
Im August 2010 erhielt das Büro ksg den ersten Preis<br />
beim städtebaulichen Ideenwettbewerb zum Wintergartenhochhaus<br />
in Leipzig. Leitidee des Entwurfes ist es, das<br />
denkmalgeschützte Wintergartenhochhaus, das sich in unmittelbarer<br />
Nähe zum Hauptbahnhof befindet, in ein urbanes<br />
Umfeld einzubinden. Hierzu wird die traditionelle<br />
Struktur des Grafischen Viertels an den Ring herangeführt.<br />
Der Baublock wird als Stadtbaustein eingesetzt, der in der<br />
weiteren Entwicklung des Quartiers vielfache Nutzungen<br />
aufnehmen kann. Das Areal wird durch klare Blockkanten<br />
zu den umgebenden Straßen definiert. Das Hochhaus ist<br />
der Campanile hinter den umgebenden Fassaden. Eine diagonale<br />
Durchwegbarkeit vom Bahnhof in das Grafische<br />
Viertel und umgekehrt wird architektonisch durch Unterscheidungen<br />
der Baublöcke inszeniert und ermöglicht eine<br />
selbstverständliche Integration des neuen Quartiers in den<br />
Fußgängerfluss. Das Quartier erhält zudem eine Torwirkung<br />
am Eingang zur Wintergartenstraße und zum Grafischen<br />
Viertel.<br />
Die konischen Einschnitte, die das Bauvolumen in Blöcke<br />
teilen, sind Teil eines Raumerlebnisses, welches das Wintergartenhochhaus<br />
aus immer wieder neuen Blickrichtungen<br />
erlebbar macht. In der Außenanlagenplanung setzt sich das<br />
städtebauliche Prinzip fort und entwickelt einen durchlaufenden<br />
urbanen Grund, der mit einzelnen Bäumen akzentuiert<br />
wird. Die urbanen Zwischenräume der nicht parallelen<br />
Blockbebauung werden als Platzfolgen definiert, die von<br />
den angrenzenden Läden, Cafés und Restaurants bespielt<br />
werden und auch nach Ladenschluss für Leben im Quartier<br />
sorgen.<br />
Animation Wintergartenquartier, Leipzig<br />
Foto: kister scheithauer gross architekten<br />
und stadtplaner GmbH<br />
802 Kommunalwirtschaft 12/2010
Fallbeispiel:<br />
Leipzig – Passagen- und Hofsystem<br />
Innerhalb der kompakten Leipziger Innenstadt finden sich<br />
etwa 30 Höfe und Passagen unterschiedlichster Generation,<br />
Gestalt und Nutzungsstruktur. Das Passagen- und Hofsystem<br />
stellt eine architektonische, raumstrukturelle und<br />
funktionale Besonderheit dar und zeichnet sich – auch im<br />
Vergleich zu anderen europäischen Städten – durch eine<br />
große Geschlossenheit aus.<br />
Die geplante Aufwertung des gesamten Passagen- und<br />
Hofsystems wird in einem Projektsteckbrief der Initiative<br />
„koopstadt“ folgendermaßen beschrieben: Im Wettbewerb<br />
mit Angeboten auf der grünen Wiese und einem neuen<br />
innerstädtischen Einkaufszentrum gilt es, die Struktur des<br />
Passagen- und Hofsystems mit dem kleinteiligen Einzelhandel<br />
und ergänzenden Funktionen zu qualifizieren. Um<br />
dies zu leisten, müssen die Grundlagen exakt aufbereitet<br />
werden – etwa hinsichtlich der Entwicklungspotenziale, der<br />
Besonderheiten im Vergleich zu anderen Städten und der<br />
Spezialisierungsmöglichkeiten. Zudem gilt es, die Eigentümer<br />
und Händler zusammen zu bringen und zu „institutionalisieren“<br />
– zum Beispiel als Standortgemeinschaft. In den<br />
nächsten Jahren soll der kleinteilige Einzelhandel gestärkt<br />
und die Passagen insgesamt aufgewertet werden. Ziel ist es,<br />
die besondere Qualität der Leipziger Passagen und Höfe<br />
hervorzuheben und diese stärker als bisher als beliebtes<br />
Einkaufs- und Aufenthaltsziel von Bürgern und Touristen<br />
zu verankern.<br />
der Idee der „integrierten Stadt“ entsprechen und zudem ein<br />
„Stück Stadt“ europäischer Prägung bilden. Damit ist nicht<br />
das steinerne Dogma Berlins gemeint, sondern die Vielfalt<br />
städtischen Lebens mit Wohnungen, Gewerbe und Kultur.<br />
Zudem ist es erforderlich, keine „Inseln“ entstehen zu lassen,<br />
sondern die Quartiere mit den Potenzialen des Umfeldes zu<br />
vernetzen und die Defizite der Umgebung im besten Fall zu<br />
beheben – etwa durch gezielte funktionale Ergänzungen wie<br />
gewerbliche Angebote oder öffentliche Räume hoher Qualität.<br />
Hinzu kommt: Es bedarf eines ausgewogenen Verhältnisses<br />
von städtischer Dichte einerseits und Freiräumen andererseits.<br />
Maximalausnutzungen von Bauflächen werden auf<br />
Dauer nicht erfolgreich sein, denn sie besitzen einen Wettbewerbsnachteil<br />
gegenüber ausbalancierten Lösungen. Grundsätzlich<br />
verlangt die nachhaltige Quartierentwicklung von<br />
allen Beteiligten eine hohe Sensibilität im Wahrnehmen der<br />
Potenziale und kann nicht „ferngesteuert“ werden. Der Architekt<br />
selbst sollte auf „Starbranding“ verzichten und vielmehr<br />
auf Flexibilität, Einfachheit und urbane „Normalität“ setzen –<br />
was nicht „Banalität“ bedeutet, sondern städtebauliche Qualität<br />
im Sinne der genannten Parameter. Wenn alle Beteiligten<br />
diese Qualitätskriterien berücksichtigen, lässt sich am Ende<br />
ein nachhaltiger Städtebau realisieren. Denn „nachhaltig“ im<br />
besten Sinne ist es, wenn ein Immobilienprojekt sich nahtlos<br />
in die jeweilige Stadtgesellschaft integriert und im gewachsenen<br />
urbanen Kontext auf Dauer einen Nutzen stiftet.<br />
Innovative Instrumente:<br />
Mehrfach- und Zwischennutzungen<br />
Neben der „Renaissance der Stadtkerne“ lassen sich in<br />
Ostdeutschland weitere chancenreiche Ansätze studieren.<br />
So werden beispielsweise Anlässe wie Gartenschauen oder<br />
Bauausstellungen genutzt, um neue Konzepte umzusetzen.<br />
Ein gelungenes Beispiel findet sich etwa anlässlich der Landesgartenschau<br />
Aschersleben, wo der Rohbau einer Schule<br />
zunächst als Blumenhalle und Ausstellungsraum verwendet<br />
wurde. Durch diese Strategie der „Mehrfachnutzung“ ließ<br />
sich der Bau finanzieren und am Standort verankern.<br />
Auch bei der Transformation von Altbauten mit hohen Leerstandsquoten<br />
kann sich die Zwischennutzung als vielversprechend<br />
erweisen. Als Nutzer lassen sich etwa Studenten,<br />
Absolventen, Künstler oder Start-up-Gründer aktivieren. Auf<br />
diese Weise können „kreative Quartiere“ entstehen, die sich<br />
im Idealfall zum Wirtschaftsfaktor und Impulsgeber für die<br />
gesamte Stadt entwickeln. Ein Beispiel in Halle/Saale ist das<br />
Projekt „Halle offen“, bei dem ein Bestandsgebäude in bester<br />
Lage zwischengenutzt wird. Hier steht die Idee einer „offenen<br />
Akademie“ mit der Perspektive eines alternativen Gründerzentrums<br />
im Mittelpunkt. Wenn das Projekt gelingt, könnte<br />
sich aus der Zwischennutzung so etwas wie das Beta-Haus<br />
in Berlin entwickeln – also ein profitables, wachsendes Unternehmen,<br />
das für das Zielpublikum der freischaffenden Kreativen<br />
höchst attraktiv ist.<br />
In einer Studie aus dem Jahr 2008 kommen das Bundesbauministerium<br />
und das Bundesamt für Bauwesen und Stadtentwicklung<br />
zu dem Ergebnis, dass Zwischennutzungen<br />
von Gebäuden, Freiräumen und städtebaulichen Lücken<br />
heute eine „neue, konzeptionell-strategische Bedeutung<br />
für die nachhaltige Stadtentwicklung“ besitzen. Die möglichen<br />
Modelle sind vielfältig: Die Palette reicht von „saisonalen<br />
Eventnutzungen bis zu über mehrere Jahre etablierten<br />
Standortgemeinschaften, von geduldeten Aneignungen bis<br />
zu hochpreisigen Szenelocations in Toplagen, von nach-<br />
Fallbeispiel:<br />
Dresden – Neumarkt und Umgebung<br />
Nach der Wiedervereinigung 1990 und mit dem Wiederaufbau<br />
der Frauenkirche wurde die Diskussion um die Gestaltung<br />
ihrer Umgebung wachgerufen. Diese Diskussion führte<br />
zu einem städtebaulich-gestalterischen Konzept, welches<br />
Baufluchten, Trauf- und Firsthöhen, gestalterische Details<br />
und die Frage „Leitbau oder Neubau?" beinhaltet.<br />
„Die Wahrung des historischen Kontext im Kern der Dresdner<br />
Altstadt ist ein wichtiges Anliegen. Zugleich geht es um<br />
aktuelle und künftige Forderungen an die Funktionalität<br />
der Innenstadt. Der Neumarkt soll wieder zu einem attraktiven<br />
und lebendigen Teil des Dresdner Stadtzentrums entwickelt<br />
werden“, erläutert das Stadtplanungsamt Dresden.<br />
Zu den Einzelzielen gehört die „Wiedergewinnung eines<br />
durch räumliche Ausprägung erkennbaren Altstadtkerns als<br />
identitätsstiftender Stadtmittelpunkt“ sowie die „Schaffung<br />
einer optimalen Branchen- und Nutzungsvielfalt zur wirtschaftlichen<br />
Wiederbelebung“.<br />
Im Leitbild des Dresdener Stadtumbaus aus dem Jahr 2005<br />
wird die Bedeutung der „Europäischen Stadt“ betont:<br />
„Trotz modifizierter Rahmenbedingungen wird am Leitbild<br />
der Europäischen Stadt mit einer deutlich hierarchisch gegliederten<br />
Zentrenstruktur festgehalten. Oberste Priorität<br />
besitzt die räumliche und funktionale Aufwertung und Verdichtung<br />
der Innenstadt. Das wesentliche Alleinstellungsmerkmal<br />
der Stadt Dresden, – ihre harmonische Symbiose<br />
zwischen Siedlungsbereich, Landschaft und Fluss – ist als<br />
Unesco-Welterbe weiterhin zu bewahren“.<br />
804 Kommunalwirtschaft 12/2010
arschaftlich gepflegten Grünflächen bis zu architektonisch<br />
durchgeplanten Großprojekten“. Darüber hinaus sind temporäre<br />
Nutzungen von Freiflächen oder Baulücken auch vor der<br />
Bebauung von Grundstücken denkbar.<br />
Ostdeutsche Städte gehörten zu den ersten, die den strategischen<br />
Einsatz von Zwischennutzungen als eine Chance für<br />
die Stadtentwicklung erkannt haben. Doch auch andernorts<br />
wird das Instrument genutzt – auch in besten Lagen wie der<br />
Hamburger Hafencity, der Residenzpost in der Münchener Innenstadt<br />
oder im Kölner Gerling-Quartier.<br />
Trotz vielfältiger möglicher Hürden und Risiken für die Zwischennutzung<br />
im Einzelfall sieht die zitierte Studie grundsätzlich<br />
erhebliche städtebauliche Potenziale: „Zwischennutzungen<br />
können das Image von benachteiligten Standorten<br />
durch temporäre Gestaltung und Aktionen verbessern. Durch<br />
die Belebung und soziale Kontrolle werden Schäden, Zerstörungen<br />
und Müllablagerungen erfolgreich verhindert. Die<br />
Zwischennutzer tragen dadurch auch zur Pflege und zum<br />
Erhalt städtebaulicher Strukturen und Qualitäten bei. Durch<br />
die Imageverbesserung und Standortaufwertung können planerisch<br />
gewünschte Nachnutzungen in Einzelfällen schneller<br />
realisiert werden. Zwischennutzungen können sich aber auch<br />
unerwartet als optimale Dauernutzung herausstellen und sich<br />
im Einklang mit der Planung verstetigen. Häufig sind die günstigen<br />
Konditionen für Existenzgründer mit minimalem Eigenkapitel<br />
(Start-up-Unternehmen) attraktiv. Diese können mit<br />
reduziertem Risiko neue Projekte erproben. Bei zahlreichen<br />
dieser Projekte sind im Rahmen einer Zwischennutzung neue<br />
Arbeitsplätze entstanden“. Weiter heißt es: „Es bieten sich<br />
besondere Gestaltungsperspektiven für soziale Projekte, deren<br />
Nutzungsinteressen – Interkulturelle Gärten, Werkstätten,<br />
Treffpunkte, etc. – über den normalen Immobilienmarkt nicht<br />
zu finanzieren wären. Viele der Zwischennutzungsprojekte<br />
entstehen im Rahmen von Bürgerbeteiligungen und mit aktiver<br />
Mitarbeit der Stadtteilbevölkerung. Der temporäre Charakter<br />
von Nutzungen bietet auch einen Anlass zu einem öffentlichen<br />
Diskurs über die Stadtentwicklung vor Ort.“<br />
Der Blick nach Westen<br />
Die ostdeutschen Städte wurden zwar in den vergangenen<br />
Jahren mit besonderer Wucht vom Strukturwandel getroffen<br />
und entwickelten kreative Strategien des Stadtumbaus.<br />
Doch auch in den alten Bundesländern stehen viele Städte<br />
vor Transformationsprozessen und müssen auf diese Entwicklung<br />
städtebaulich reagieren. Mit Programmen wie dem<br />
„Stadtumbau West“ – das im Jahr 2004 analog zum Stadtumbau<br />
Ost gestartet wurde – versuchen zahlreiche Kommunen,<br />
den Wandel aktiv zu gestalten. Im Vordergrund steht auch<br />
hier eine breite Palette an Maßnahmen – von der Erarbeitung<br />
städtebaulicher Entwicklungskonzepte über die Wieder- und<br />
Zwischennutzung von Industrie-, Verkehrs- oder Militärbrachen<br />
bis hin zur Verbesserung des öffentlichen Raumes und<br />
der Anpassung der städtischen Infrastruktur. Wie in den alten<br />
Bundesländern liegt dabei ein Schwerpunkt auf den Stadtzentren.<br />
„Die größte Anzahl von Stadtumbau West-Gebieten<br />
liegt in Innenstädten bzw. innenstadtnahen Stadträumen und<br />
Ortskernen. Hier bündeln sich städtebauliche Problemlagen<br />
als Folgen des wirtschaftlichen und demografischen Wandels“,<br />
berichtet die Bundestransferstelle Stadtumbau West.<br />
Ein exemplarischer Blick auf die Stadt Köln zeigt den Modernisierungs-<br />
und Erneuerungsbedarf. Zwar ist der demografische<br />
Wandel in Köln im Vergleich mit vielen anderen<br />
Regionen und Städten verlangsamt. Nur die Großstadt hat<br />
voraussichtlich das Potential, sich dem Trend entgegenzusetzen,<br />
während die umliegenden ländlichen Bereiche langfristig<br />
mit sinkenden Einwohnerzahlen und damit einer veränderten<br />
Bevölkerungsstruktur rechnen müssen. Darüber hinaus steht<br />
Köln vor vielfältigen städtebaulichen Herausforderungen. „Kritisiert<br />
werden für große Teile der Innenstadt eine mangelnde<br />
bauliche und gestalterische Qualität auch an sensiblen Orten,<br />
suboptimal organisierte Plätze und ein massiver Substanzverzehr<br />
bei öffentlichen Straßen und Gebäuden. Auch die Intensivierung<br />
der Pflege des öffentlichen Raums, insbesondere<br />
der Grünflächen sei notwendig, um einer wachsenden Verwahrlosung<br />
entgegen zu wirken“, wie der „Masterplan“ der<br />
Stadt Köln feststellt. Mit dem Planwerk, das bereits im Jahr<br />
Kommunalwirtschaft 12/2010 805
2009 beschlossen wurde, liegt eine anspruchsvolle Absichtserklärung<br />
für die künftige städtebauliche Entwicklung der innerstädtischen<br />
Kernzonen vor. Die ersten Weichen zur Umsetzung<br />
sind gestellt. Aktuelle Projekte wie die Aufwertung<br />
des Stadtteils Deutz, die Revitalisierung des Rheinauhafens,<br />
die Planungen für das Opernquartier sowie die Bewerbung<br />
für eine Bundesgartenschau im Jahr 2023 weisen in die richtige<br />
Richtung. Ein weiteres Beispiel ist das Gerling-Quartier,<br />
eines der derzeit größten und wichtigsten innerstädtischen<br />
Projektentwicklungen in Köln (siehe Infokasten).<br />
Jenseits von richtungsweisenden Einzelprojekten wird es in<br />
Zukunft darauf ankommen, den Kölner Masterplan auf breiter<br />
Ebene umzusetzen. Dafür sind neue Ansätze gefragt – beispielsweise<br />
die „Strategie der Anlässe“, wie sie viele ostdeutsche<br />
Städte in den vergangenen Jahren erfolgreich genutzt<br />
haben. Deshalb schlägt die Initiative „Ausstellung Stadt –<br />
Köln 2023“ vor, die geplante Bundesgartenschau (BUGA) mit<br />
dem Konzept einer internationalen Bauausstellung (IBA) zu<br />
verknüpfen und zu einer Gesamtschau „Ausstellung Stadt“ zu<br />
bündeln. Grundsätzliches Ziel ist es, die Transformation der<br />
Kölner City voranzutreiben. Dabei gilt es, eine Neubewertung<br />
der städtebaulichen Konzeption der Innenstadt vorzunehmen,<br />
die seit dem Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
nie in Frage gestellt oder wesentlich weiterentwickelt wurde.<br />
Wie soll mit dem architektonischen und städtebaulichen Erbe<br />
der Nachkriegszeit umgegangen werden? Wie kann es gelingen,<br />
eine Generalüberholung von Stadtarchitektur und -räumen<br />
in die Tat umzusetzen? Und wie lassen sich dabei Denkmalpflege<br />
einerseits und die Vision einer weiterentwickelten<br />
Stadt andererseits vereinbaren? Bei der Beantwortung dieser<br />
Fragen könnte nicht nur eine „Ausstellung Stadt“ einen wertvollen<br />
Beitrag leisten – auch ein Blick auf die Erfahrungen und<br />
Erfolgsbeispiele ostdeutscher Städte würde sich lohnen.<br />
Neue Partnerschaft von Kommunen und Investoren<br />
Insgesamt wird deutlich, dass wirtschaftlicher und demografischer<br />
Wandel unter bestimmten Voraussetzungen zu einer<br />
neuen Qualität nachhaltiger Stadtplanung führt. Beispielhafte<br />
Neuorientierungen zeigen sich in Ostdeutschland. In diesem<br />
Sinne eignen sich Städte wie Dresden, Leipzig und Halle als<br />
Lernbeispiele und Vorbilder. Nachdem hier Infrastruktur und<br />
öffentliche Räume auf höchstem Niveau geschaffen wurden,<br />
ist heute eine neue Partnerschaft von Kommunen und Investoren<br />
erforderlich, um die bestehenden Werte zu pflegen und<br />
weiterzuentwickeln. Die neue Identität der Städte ist vorhanden.<br />
Es bleibt zu hoffen, dass alle Beteiligten – auch Banken<br />
und Investoren – erkennen, dass die urbanen Strukturen und<br />
Stadtkerne unschätzbare Potenziale bieten und eine langfristig<br />
nachhaltige Anlage darstellen. Darüber hinaus sind die<br />
westdeutschen Metropolen mehr denn je gefordert, Transformationsprozesse<br />
ebenfalls als Chance zu begreifen und ihre<br />
Gestaltungsmöglichkeiten aktiv zu nutzen.<br />
Für west- wie ostdeutsche Projekte gilt gleichermaßen: Der<br />
Stadtumbau ist ein Prozess, der einen langen Atem braucht<br />
und eine hohe Sensibilität der städtebaulichen Planung erfordert.<br />
Zukunftsweisende, nachhaltige Lösungen gewinnen<br />
an Bedeutung, die Neues schaffen und zugleich bestehende<br />
Werte des baulichen Erbes bewahren. Patentlösungen gibt es<br />
nicht. Jede Stadt muss ihren eigenen Weg finden. Individuelle<br />
Strategien sind gefragt, um die Leitbilder der „europäischen<br />
Stadt“ und der „integrierten Stadt“ mit Leben zu füllen. Dabei<br />
ist das partnerschaftliche Zusammenwirken von Verwaltung,<br />
Wirtschaft, Investoren und Bürgern gefordert. Denn eine zukunftsweisende<br />
Stadtentwicklung baut auf das Engagement<br />
einer Vielzahl von Beteiligten.<br />
Fallbeispiel:<br />
Köln – Revitalisierung Gerling-Quartier<br />
Mitten in der Kölner City entsteht derzeit ein neues, lebendiges<br />
Innenstadtquartier. Die Umnutzung des Gerling-<br />
Ensembles ist ein Musterbeispiel für einen nachhaltigen<br />
Transformationsprozess und die Wiederbelebung denkmalgeschützter<br />
Bauten der 1950er- und 1960er-Jahre. Die<br />
bauliche Entwicklung des Gerling-Areals wurde in einem<br />
mehrstufigen Verfahren mit breiter Beteiligung der Öffentlichkeit<br />
bestimmt. Das Büro ksg ist Masterplaner, Baubeginn<br />
war im Sommer 2010.<br />
Das 4,6 Hektar große Gerling-Areal bildet einen eigenen<br />
Kosmos inmitten der Kölner Innenstadt. Das bislang als<br />
reiner Bürostandort strukturierte Gebiet bildet bisher eine<br />
"Insellage" in der Innenstadt. In Zukunft soll eine kleinteilige<br />
Nutzungsmischung dazu beitragen, das Viertel mit den<br />
umliegenden Quartieren besser zu verzahnen. Die Eigenart<br />
der Architektur – das Spiel mit Höhen und Tiefen sowie der<br />
städtische Charakter der steinernen Flächen und Volumina<br />
– wird erhalten. Alle für den Bestand bedeutsamen Gebäude<br />
bleiben bestehen. Zugleich wird eine Erweiterung der<br />
127.000 m² großen Bestandsfläche um ca. 18.000 m² angestrebt.<br />
Dabei entwickelt sich die Nachverdichtung aus dem<br />
Bestand mit dem städtebaulichen Ziel, neue Stadträume zu<br />
schaffen und erlebbar zu machen.<br />
In der Begründung zum Bebauungsplan heißt es: „Das Ziel<br />
der städtebaulichen Entwicklung ist, das Ensemble des<br />
‚Gerling-Quartiers’ weitest möglich zu erhalten und zugleich<br />
zeitgemäß weiter zu entwickeln.“ Und weiter: „Durch<br />
die geplante Nutzungsmischung, mit Wohnen und Arbeiten,<br />
Einkaufen und Gastronomie, wird das Quartier anders als<br />
heute nicht nach Büroschluss ‚tot’ sein, sondern – wie die<br />
Umgebung – sich als ‚lebendiges’ Stadtquartier in die nördliche<br />
Kölner Altstadt einfügen.“<br />
Torhaus und sanierter Bestand am Gereonshof, Köln<br />
kister scheithauer gross architekten<br />
und stadtplaner GmbH<br />
806 Kommunalwirtschaft 12/2010
Das Tor zur Donau<br />
Lange Zeit verwehrte die Staumauer des Wasserkraftwerks<br />
Oberilzmühle den Fischen in der Ilz den Zugang zur Donau.<br />
Seit 2007 ist der Weg dank einer modernen Fischtreppe frei.<br />
Die wichtige Umweltschutzmaßnahme finanzierte die Wasserkraftwerke<br />
Passau GmbH mit Hilfe des Förderprogramms<br />
»Kommunal Investieren« der KfW Bankengruppe.<br />
Die wirtschaftliche Nutzung der Ilz hat eine lange Tradition.<br />
Sägewerke und Wassermühlen gehören wie selbstverständlich<br />
zur Geschichte des rund 65 Kilometer langen Flusses.<br />
Seit rund 90 Jahren dient er den Menschen in der Region<br />
auch zur Gewinnung von Energie aus Wasserkraft.<br />
Schon 1920 ging das erste Kraftwerk an der Ilz in Betrieb.<br />
Seit 1954 liefert das Wasserkraftwerk Oberilzmühle Strom –<br />
heute rund 14 Millionen Kilowattstunden jährlich. Damit lassen<br />
sich etwa 4.500 Passauer Haushalte versorgen. Für die<br />
Stadtwerke Passau GmbH und ihre 100-prozentige Tochtergesellschaft,<br />
die Wasserkraftwerke Passau GmbH, stellt der<br />
selbst produzierte regenerative Strom aus Wasserkraft einen<br />
wichtigen Bestandteil des eigenen Produktangebots dar.<br />
Doch die Ilz, die in der Dreiflüssestadt Passau in die Donau<br />
mündet, liefert nicht nur Energie. Die Flusslandschaft ist auch<br />
für ihre außergewöhnliche Artenvielfalt bekannt – schließlich<br />
zählt die Ilz zu den saubersten Flüssen in ganz Deutschland.<br />
Auch von selteneren Fischarten sind hier Restbestände erhalten.<br />
Fischtreppe sichert Durchgängigkeit<br />
Für die Betreiber des Wasserkraftwerks Oberilzmühle ergab<br />
sich daraus die Verpflichtung, einen Ausgleich zwischen der<br />
wirtschaftlichen Nutzung der Wasserkraft und den Bedürfnissen<br />
von Fischern und Umweltschützern zu schaffen – auch<br />
im Vorgriff auf künftig strengere Regelungen im Wasserrecht.<br />
Zu den wichtigsten Forderungen des Umweltschutzes zählte<br />
dabei die Durchgängigkeit der Ilz für Fische bis zur Mündung<br />
in die Donau. Um dieses Ziel zu erreichen, errichtete die Wasserkraftwerke<br />
Passau GmbH in den Jahren 2006 und 2007<br />
deshalb eine so genannte Fischaufstiegshilfe. Durch die 81<br />
Becken der Fischtreppe können heute Aale, Barben, Forellen,<br />
Programm „Kommunal investieren“<br />
Programmnummer 148<br />
Kredithöchstbetrag: 25 Millionen Euro<br />
Kreditlaufzeit: bis zu 20 bzw. 30 Jahre<br />
Zinsbindung: bis zu 20 Jahre<br />
Tilgungsfreie Anlaufjahre: bis zu 3 bzw. 5 Jahre<br />
Kombination mit Landesfördermitteln: möglich<br />
Antrag: bei der Hausbank zu stellen<br />
Programm „KfW Investitionskredit<br />
Kommunen“ Programmnummer 208<br />
Kredithöchstbetrag: unbegrenzt<br />
Kreditlaufzeit: bis zu 20 bzw. 30 Jahre<br />
Zinsbindung: bis zu 10 Jahre<br />
Tilgungsfreie Anlaufjahre: bis zu 3 bzw.5 Jahre<br />
Kombination mit Landesfördermitteln: möglich<br />
Antrag: direkt bei der KfW<br />
Niederlassung Berlin zu stellen<br />
Kommunalwirtschaft 12/2010 807
Huchen und Zander die 110 Meter lange Kraftwerksmauer<br />
umwandern und in den oberhalb der Mauer gelegenen Stausee<br />
gelangen. Für die Planer war das Projekt allerdings kein<br />
leichtes Unterfangen: „Um die Durchgängigkeit der Ilz zu<br />
erreichen, mussten wir insgesamt 13 Höhenmeter überwinden“,<br />
erklärt Gottfried Weindler. Geschäftsführer der Stadtwerke<br />
Passau GmbH.<br />
Für den Bau waren zahlreiche technische Herausforderungen<br />
zu bewältigen wie etwa die Problematik des schwankenden<br />
Stauseespiegels, die mit Hilfe pegelgesteuerter Einlaufschieber<br />
gelöst wurde. Auch die Bauweise aus natürlichem Gerinne<br />
im unteren Teil der Fischtreppe und den zahlreichen<br />
kleinen, treppenartig angelegten Wasserbecken, über die die<br />
Fische mittels so genannter Schlitzpässe langsam Becken für<br />
Becken hochwandern können, ist in dieser Kombination relativ<br />
selten und technisch anspruchsvoll.<br />
Finanzierung dank Förderkredit<br />
Für das auch optisch außergewöhnliche Bauwerk musste die<br />
Wasserkraftwerke Passau GmbH insgesamt eine Investition<br />
von rund 1,2 Millionen Euro vornehmen. Zur Finanzierung<br />
diente dem Unternehmen dabei u.a. ein Förderkredit aus dem<br />
Programm „Kommunal investieren“ der KfW Bankengruppe.<br />
Dieses Förderprogramm richtet sich an Unternehmen mit<br />
mehrheitlich kommunalem Gesellschafterhintergrund, die in<br />
kommunale und soziale Infrastrukturprojekte investieren wollen.<br />
Zu den förderfähigen Maßnahmen zählen beispielsweise<br />
Investitionen in die Stadt- und Dorfentwicklung, in Einrichtungen<br />
wie Krankenhäuser, Kindergärten oder Altenheime, in<br />
den öffentlichen Personennahverkehr oder in umweltfreundliche<br />
Energieträger. Die zur Verfügung gestellte maximale<br />
Darlehenssumme kann bis zu 25 Millionen Euro betragen.<br />
Durch eine langfristige Zinsbindung bei Kreditlaufzeiten von<br />
wahlweise zwanzig oder dreißig Jahren sowie günstigen<br />
Zinssätzen ermöglicht das Förderprogramm den kommunalen<br />
Unternehmen einen sicheren finanziellen Planungsrahmen.<br />
Mit den Förderdarlehen lassen sich bis zu 100 Prozent<br />
der förderfähigen Investitionskosten abdecken. Ein weiter<br />
Vorzug: Bei Nachfinanzierungen kann der Kredit, solange das<br />
Vorhaben noch nicht abgeschlossen ist, noch einmal aufge-<br />
stockt werden. Auch Vorhaben, die in Form<br />
einer Öffentlich-Privaten-Partnerschaft<br />
durchgeführt werden, sind förderfähig.<br />
Diese günstigen Konditionen kamen<br />
auch der Investition am Wasserkraftwerk<br />
Oberilzmühle zugute. „Ohne die Förderung<br />
durch das KfW-Darlehen wäre diese<br />
Baumaßnahme nur ganz schwer zu verwirklichen<br />
gewesen«, bestätigt Stadtwerke-Geschäftsführer<br />
Gottfried Weindler. Das<br />
ökologische Engagement seines Unternehmens<br />
hat sich jedoch gelohnt. Für den<br />
Bau der Fischaufstiegshilfe gab es für den<br />
Energieversorger nicht nur Lob von Umweltschutzorganisationen.<br />
Wichtiger noch:<br />
Auch die Zielsetzung der Durchgängigkeit<br />
der Ilz wurde erreicht. Die Fischtreppe hilft<br />
nun sogar, den Fischbestand im Fluss zu<br />
kontrollieren. „Während der Laichzeit werden<br />
täglich Zählungen über die Arten und<br />
Größe der Fische durchgeführt“, erläutert<br />
Weindler. „Diese Zählungen sind ein Nachweis<br />
dafür, dass der Bau der Fischaufstiegshilfe<br />
sinnvoll und zweckmäßig war.“<br />
Programm für Kommunen und ihre Eigenbetriebe<br />
Für Infrastrukturmaßnahmen, die von kommunalen Gebietskörperschaften<br />
oder deren rechtlich unselbständigen Eigenbetrieben<br />
durchgeführt werden, steht das Förderprogramm<br />
„KfW Investitionskredit Kommunen“ bereit. Hier können bei<br />
Kreditbeträgen bis zu zwei Millionen Euro bis zu 100 Prozent<br />
der förderfähigen Kosten mit Hilfe des Förderdarlehens finanziert<br />
werden. Bei höheren Investitionssummen sind es bis zu<br />
50 Prozent. Eine Darlehensobergrenze gibt es in diesem Programm<br />
nicht.<br />
Weitere Informationen unter: www.kfw.de.<br />
Interview<br />
Mit Falk Nitzsche, Teamleiter in der Unterabteilung Kommunalfinanzierungen,<br />
Vertrieb der KfW Bankengruppe.<br />
Herr Nitzsche, die KfW hat das Förderprogramm „Kommunal<br />
investieren“ aktuell zusätzlich aufgewertet, indem der<br />
maximale Darlehensbetrag von bisher zehn Millionen Euro<br />
auf 25 Millionen Euro aufgestockt wurde. Was war der Anlass<br />
für diese Änderung?<br />
Nitzsche: Es ist in der Praxis festzustellen, dass die Investitionsprojekte<br />
kommunaler Unternehmen komplexer und anspruchsvoller<br />
und damit auch kostenaufwändiger geworden<br />
sind. Mit der Erhöhung der maximalen Kreditsumme haben<br />
wir dieser Entwicklung Rechnung getragen. Weitere Verbesserungen<br />
des Programms sind gegenwärtig in Planung.<br />
Worin liegen die weiteren Vorteile des Programms für die<br />
kommunalen Unternehmen?<br />
Nitzsche: Für die Investoren ist es vor allem wichtig, dass<br />
ihre Bauvorhaben langfristig sicher durchfinanziert sind.<br />
Das Förderprogramm „Kommunal investieren“ kommt<br />
diesen Wünschen der Kreditnehmer mit einer langfristigen<br />
Zinsbindung sowie günstigen Zinssätzen entgegen.<br />
808 Kommunalwirtschaft 12/2010
Land Berlin, RWE Aqua und Veolia Wasser veröffentlichen die<br />
vollständigen Verträge zur Teilprivatisierung der Berliner Wasserbetriebe<br />
Der Konsortialvertrag zur Teilprivatisierung der Berliner Wasserbetriebe<br />
von 1999 wird vom Land Berlin und den privaten<br />
Mitgesellschaftern der Berliner Wasserbetriebe mit sämtlichen<br />
Anlagen und späteren Änderungsvereinbarungen im<br />
Internet veröffentlicht. Darauf haben sich die Vertragspartner<br />
heute verständigt. Der Regierende Bürgermeister hatte sich in<br />
die Verhandlungen eingeschaltet, die jetzt zum Erfolg geführt<br />
wurden.<br />
Dazu erklärt der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit:<br />
„Die Koalition hat mit der Novellierung des Informationsfreiheitsgesetzes<br />
die rechtliche Grundlage geschaffen, diese<br />
Verträge jetzt zu veröffentlichen. Das entspricht dem berechtigten<br />
Wunsch vieler Berlinerinnen und Berliner. Wasser ist<br />
eine öffentliche Angelegenheit – Wasser geht uns alle an.<br />
Darum begrüße ich die Entscheidung der privaten Mitgesellschafter,<br />
auch meinem Wunsch nach Offenlegung der Verträge<br />
nachzukommen.“<br />
Finanzsenator Dr. Ulrich Nußbaum ergänzt: „Ich habe mich<br />
stets für einen offenen Umgang mit den Verträgen eingesetzt.<br />
Transparenz ist ein Merkmal für gute Politik. Ich will nicht<br />
verhehlen, dass ich mir eine Veröffentlichung auch zu einem<br />
früheren Zeitpunkt hätte vorstellen können. An einer qualifizierten<br />
öffentlichen Debatte über die Wasserversorgung von<br />
Berlin haben wir alle ein Interesse. Dafür haben die Privaten<br />
nun die Voraussetzungen geschaffen.“<br />
Dr. Christoph Hilz, Geschäftsführer der RWE Aqua GmbH,<br />
erklärt: „Wir haben lange und intensiv über die Offenlegung<br />
der Verträge gesprochen. Jetzt ist es soweit, wir schaffen<br />
Transparenz. Alle Interessierten können sich einen Überblick<br />
über das vollständige Material verschaffen. Wir wünschen<br />
uns, dass nunmehr wieder die Berliner Wasserbetriebe als<br />
exzellenter Wasserdienstleister für die Berliner Bürgerinnen<br />
und Bürger ins Blickfeld rücken.“<br />
Michel Cunnac, Vorsitzender der Geschäftsführung von Veolia<br />
Wasser, ergänzt: „Mit dieser Veröffentlichung auf gesetzlicher<br />
Basis enden jetzt die Spekulationen darüber, was in<br />
den Vereinbarungen steht. Ich hoffe, dass dies dazu beiträgt,<br />
die Diskussion zu versachlichen. Wir als führendes Unternehmen<br />
in der Wasserwirtschaft haben in der Partnerschaft<br />
mit RWE und dem Land Berlin einen wichtigen Beitrag zur<br />
erfolgreichen Entwicklung der Berliner Wasserbetriebe geleistet.<br />
Deshalb wollen wir diese Partnerschaft fortsetzen und<br />
weiterentwickeln.“<br />
Das im Juni dieses Jahres vom Abgeordnetenhaus von Berlin<br />
novellierte IFG sieht vor, dass unter bestimmten Bedingungen<br />
auch bereits geschlossene Verträge zwischen privaten Unternehmen<br />
und dem Land Berlin veröffentlicht werden können,<br />
in denen beide Seiten ursprünglich Vertraulichkeit vereinbart<br />
hatten. Dies gilt insbesondere bei Verträgen im Bereich der<br />
öffentlichen Daseinsvorsorge. Im hier vorliegenden Fall haben<br />
sich die Vertragsparteien auf eine vollständige und uneingeschränkte<br />
Publikation im Internet geeinigt.<br />
Im Gegensatz zur unautorisierten und unvollständigen Veröffentlichung<br />
durch die ‚tageszeitung‘ ist das damit der Öffentlichkeit<br />
zur Verfügung stehende Material vollständig und<br />
enthält von allen Vereinbarungen die authentischen, notariell<br />
beurkundeten Fassungen.<br />
Weitere Informationen unter: www.wasserpartner-berlin.de,<br />
ww.berlin.de/sen/finanzen und www.veoliawasser.de.<br />
Betriebliche Altersvorsorge der Kommunen in der Klemme!<br />
Von Barbara Frfr. v. der Recke, Rechtsanwältin, Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, Düsseldorf<br />
Kommunen und kommunale Betriebe müssen nach einem<br />
neuen Urteil des Europäischen Gerichtshofes Verträge über<br />
die betriebliche Altersvorsorge ihrer Beschäftigten künftig europaweit<br />
ausschreiben (Urteil v. 15.07.2010, C-271/08).<br />
Städte, Gemeinden und Landkreise können sich danach nicht<br />
mehr – wie bislang in der Praxis geschehen – auf tarifvertragliche<br />
Vereinbarungen berufen, wonach bestimmte öffentliche<br />
Zusatzversorgungseinrichtungen, Unternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
und Kommunalversicherer bei der betrieblichen<br />
Altersversorgung privilegiert und direkt, ohne vorherigen<br />
Wettbewerb, beauftragt werden dürfen.<br />
Zum Hintergrund<br />
In dem zugrunde liegenden Vertragsverletzungsverfahren gegen<br />
die Bundesrepublik Deutschland ging es konkret um die<br />
betriebliche Altersvorsorge durch Entgeltumwandlung nach<br />
dem Gesetz über die Verbesserung der betrieblichen Altersvorsorge<br />
(BetrAVG). Bisher wurden entsprechende Rahmenverträge<br />
von den Kommunen regelmäßig freihändig an<br />
Unternehmen aus dem öffentlichen Finanzsektor vergeben.<br />
Sie folgten dabei der Regelung eines Tarifvertrages zwischen<br />
dem Dachverband der kommunalen Arbeitgeber (VKA) und<br />
den Gewerkschaften Verdi und DBB Tarifunion (TV-EUmw/<br />
VKA). Als begünstigte Vertragspartner für die betriebliche Altersvorsorge<br />
nannte der Tarifvertrag die Sparkassen-Finanzgruppe<br />
und verschiedene Kommunalversicherer. Der Europäische<br />
Gerichtshof (EuGH) entschied, dass es sich bei den<br />
Verträgen über die betriebliche Altersvorsorge um Versicherungsverträge<br />
und damit um öffentliche Dienstleistungsaufträge<br />
im Sinne der Vergabekoordinierungsrichtlinie handelt.<br />
Diese seien auch entgeltlichen Charakters. Den Einwand der<br />
Bundesregierung, dass die Kommune nur als – treuhänderische<br />
– Zahlstelle zwischen Arbeitnehmer und dem Versicherungsunternehmen<br />
fungiere, ließ der EuGH nicht gelten. Denn<br />
nach dem BetrAVG müssten die kommunalen Arbeitgeber für<br />
die Erfüllung der von ihnen zugesagten Leistungen auch dann<br />
einstehen, wenn diese über einen externen Dienstleister erfolgten.<br />
Die von dem Versicherungsunternehmen erbrachten<br />
Dienstleistungen, die als Gegenleistung für die vom Arbeitgeber<br />
gezahlten Versicherungsprämien erbracht werden,<br />
ermöglichten es dem Arbeitgeber, seiner Verpflichtung zur<br />
ordnungsgemäßen Entgeltumwandlung nachzukommen. Der<br />
EuGH bejahte aus diesem Grund ein wirtschaftliches Interesse<br />
der Kommunen.<br />
810 Kommunalwirtschaft 12/2010
Auch der geltende Tarifvertrag stand einer Anwendung des<br />
Vergaberechts dem EuGH zufolge nicht entgegen. Das Recht<br />
zum Abschluss von Tarifverträgen erlaube nicht automatisch<br />
eine Beeinträchtigung des unionsrechtlich geprägten Vergaberechts.<br />
Die Verwirklichung sozialpolitischer Ziele, welche<br />
die Tarifparteien im Rahmen der ihnen zustehenden Kollektivverhandlungen<br />
verfolgt haben, sei mit den Vorschriften des<br />
europäischen Vergaberechts vereinbar.<br />
Das Vergaberecht breitet mit diesem Urteil einmal mehr seine<br />
Fänge aus und zieht auch Verträge der Kommunen und kommunaler<br />
Betriebe über die betriebliche Altersvorsorge ihrer<br />
Beschäftigten in seinen Anwendungsbereich.<br />
Kompatibilität von Sozialrecht und Vergaberecht<br />
Das Urteil ist darüber hinaus ein weiterer Meilenstein in der<br />
Debatte über die Kompatibilität von Sozialrecht und Vergaberecht.<br />
Die Frage, wie Wirtschaftlichkeit, Effektivität und Qualität<br />
im Sozialbereich miteinander kombiniert werden können,<br />
war lange Zeit heftig umstritten. Eine Reihe von Ausschreibungsverfahren<br />
der öffentlichen Hand im Bereich der Arbeitsmarktförderung,<br />
der Jugendhilfe und der Eingliederungshilfe<br />
haben in den letzten Jahren zu wiederholten juristischen Auseinandersetzungen<br />
über die Kompatibilität von Sozialrecht<br />
und Vergaberecht bei der Beschaffung sozialer Dienstleistungen<br />
geführt.<br />
Zwar rückten soziale Dienstleistungen schon seit Längerem<br />
immer mehr in den Fokus der europäischen Binnenmarkt-<br />
und Wettbewerbsregelungen. Auf Bundes- und Landesebene<br />
scheuten sich aber in der Regel alle Seiten, eine klare Lösung<br />
pro oder contra Vergaberecht zu finden. In der Praxis wurden<br />
die Leistungen der öffentlichen Träger daher nach wie vor<br />
regelmäßig direkt und ohne Umwege an freie, private oder<br />
kirchliche Träger übertragen. Es gilt hier mehr als in anderen<br />
Leistungsbereichen immer noch der Grundsatz „bekannt und<br />
bewährt“ statt „transparent und diskriminierungsfrei“.<br />
Nachdem der EuGH die Anwendungspflicht des Vergaberechts<br />
bei der Beschaffung von Leistungen im sogenannten<br />
sozialrechtlichen Dreiecksverhältnis, d.h. die vertragliche Ausgestaltung<br />
zwischen öffentlichem Leistungsträger, Leistungserbringer<br />
und Leistungsberechtigtem, bereits im vergangenen<br />
Jahr ausdrücklich bestätigt hat (Urteil vom 11.06.2009, C-<br />
300/07), macht er jetzt auch vor dem Recht auf Kollektivverhandlungen<br />
keinen Halt.<br />
Die mit der betrieblichen Altersvorsorge verbundenen sozialpolitischen<br />
Zielsetzungen können danach nicht an der Anwendung<br />
des Vergaberechts vorbeiführen. Das Vergaberecht<br />
verfügt dem EuGH zufolge über hinreichende Instrumentarien<br />
und Methoden, um die Eignung der Unternehmen für die Auftragsvergabe<br />
sicherzustellen. Das Vergaberecht könne mit den<br />
Mechanismen im Sozialrecht, die innerhalb der kommunalen<br />
Behörden und Betriebe die Beteiligung der Arbeitnehmer bei<br />
der Auswahl der Träger gewährleisten, in Einklang gebracht<br />
werden. Im Übrigen sei es auch in Vergabeverfahren möglich,<br />
den interessierten Bietern in der Ausschreibung Bedingungen<br />
vorzugeben, die den Interessen der betroffenen Arbeitnehmer<br />
entsprächen.<br />
Ferner schließe das zuvor erwähnte Entgeltmodell zwischen<br />
drei Parteien das Vergaberecht nicht aus. Wie bei dem sozialrechtlichen<br />
Dreiecksverhältnis zwischen Leistungsträger,<br />
Leistungserbringer und Leistungsberechtigtem, stehe die<br />
Aufgabenverteilung zwischen den Parteien im Falle der betrieblichen<br />
Altersvorsorge – d.h. zwischen Arbeitgeber, Versicherungsunternehmen<br />
und Arbeitnehmer – dem Vergaberecht<br />
nicht entgegen.<br />
Konsequenzen für die Praxis<br />
Von dem Urteil sind alle mitarbeiterstarken größeren und großen<br />
Kommunen und kommunalen Betriebe betroffen. Die Pflicht<br />
zur europaweiten Ausschreibung dürfte darüber hinaus nicht<br />
nur kommunale Arbeitgeber, sondern auch alle Bundes- und<br />
Landesbehörden betreffen. Für die privaten Versicherer ergibt<br />
sich daraus hingegen ein neues, lukratives Geschäftsfeld. Für<br />
sie wird ein interessanter Markt dem Wettbewerb zugänglich<br />
gemacht. Ausschreibungspflichtig sind nur die zwischen Arbeitgebern<br />
und Versicherungsunternehmen beabsichtigten<br />
Rahmenverträge über die betriebliche Altersvorsorge, nicht<br />
hingegen die einzelnen Entgeltumwandlungsverträge. Die<br />
Pflicht zur europaweiten Ausschreibung besteht, wenn das<br />
Entgeltumwandlungsvolumen für alle Beschäftigten über einen<br />
Zeitraum von 4 Jahren den für Dienstleistungsaufträge<br />
maßgeblichen Schwellenwert in Höhe von € 193.000 erreicht.<br />
Der EuGH konnte in dem Vertragsverletzungsverfahren gegen<br />
die Bundesrepublik Deutschland nur anhand der von der<br />
Kommission vorgebrachten Daten urteilen, ob der Schwellenwert<br />
für europaweite Vergaben erreicht wurde. Dabei legte der<br />
EuGH folgende Berechnung zugrunde:<br />
• Geschätzte monatliche Versicherungsprämie (bemessen an<br />
der durchschnittlichen Entgeltumwandlung im öffentlichen<br />
Dienst, z.B. 2005: € 89,14/mtl.)<br />
• x Faktor 48 (EU-Vergabekoordinierungsrichtlinie: Multiplikator<br />
für Verträge mit unbestimmter Laufzeit = 48 Monate)<br />
• x Anzahl der zu erwartenden Einzelverträge bzw. Anzahl der<br />
sich an der Entgeltumwandlung beteiligenden Beschäftigten<br />
beim Arbeitgeber (bemessen an der durchschnittlichen Entgeltumwandlungsbeteiligungsquote<br />
im öffentlichen Dienst).<br />
Der EuGH hatte nur für den Zeitraum der Jahre 2004 bis 2007<br />
geurteilt. Da die durchschnittliche Quote der Entgeltumwandlungsbeteiligung<br />
dabei nur sehr gering mit 1,76 % der Beschäftigten<br />
im Öffentlichen Dienst angesetzt wurde, kam der<br />
EuGH zu dem Ergebnis, dass in den Jahren 2004 bis 2007 nur<br />
Kommunen und kommunale Betriebe mit mehr als 4505 Beschäftigten<br />
im Jahr 2004, mit mehr als 3133 Beschäftigten im<br />
Jahr 2005 und mit mehr als 2402 Beschäftigten in den Jahren<br />
2006 und 2007 verpflichtet waren, ihre Rahmenverträge über<br />
die betriebliche Altersvorsorge der Beschäftigten europaweit<br />
auszuschreiben. Die im Urteil des EuGH genannten Werte<br />
sind jedoch längst überholt. Zum Einen ist der Schwellenwert<br />
Kommunalwirtschaft 12/2010 811
zum 01.01.2010 nochmals auf € 193.000 gesenkt worden.<br />
Zum Anderen ist die extrem niedrige durchschnittliche Beteiligungsquote<br />
auch im Öffentlichen Dienst in den Jahren 2007<br />
bis 2010 deutlich angestiegen.<br />
Darüber hinaus verbieten sich pauschale Betrachtungsweisen<br />
am Beispiel des EuGH-Urteils mit dessen statischen Größen.<br />
Entscheidend ist der Einzelfall. So muss jeder kommunale<br />
Arbeitgeber den Auftragswert seiner betrieblichen Altersversorgung<br />
selbst ermitteln und schätzen. Dies gilt umso mehr,<br />
wenn bereits konkrete hauseigene Zahlen und Erfahrungswerte<br />
vorliegen.<br />
Beispiel: In einer Kommune mit 235 Beschäftigten optieren 20<br />
% der Beschäftigten, d.h. 47 Mitarbeiter, an der betrieblichen<br />
Altersvorsorge. Die durchschnittliche Versicherungsprämie<br />
dieser Beschäftigten beträgt monatlich € 87. Nach der oben<br />
aufgezeigten Rechenmethode des EuGH ist der Rahmenvertrag<br />
des kommunalen Arbeitgebers europaweit auszuschreiben,<br />
da das Gesamtvolumen (87 x 48 x 47 = € 196.272) den<br />
Schwellenwert in Höhe von € 193.000 übersteigt.<br />
Nach diesem Beispiel wird deutlich, dass auch mittelgroße<br />
und, je nach Beteiligungsquote und -höhe sogar kleinere<br />
Kommunen dem Vergaberecht unterfallen können.<br />
Kommunen mit einer geringeren Mitarbeiterzahl und einem<br />
Entgeltumwandlungsvolumen unterhalb der Schwellenwerte<br />
dürfen sich ebenfalls nicht gemächlich zurücklehnen. Auch sie<br />
müssen von nun an auf der Hut sein. Zwar sind sie von dem<br />
Urteil nicht unmittelbar betroffen. Gleichwohl müssen Verträge<br />
über die betriebliche Altersvorsorge ihrer Beschäftigten<br />
unterhalb der Schwellenwerte jedenfalls nach den haushaltsrechtlichen<br />
Vorschriften (VOL/A 1. Abschnitt) sowie den europäischen<br />
Wettbewerbsgrundsätzen, d.h. transparent und<br />
diskriminierungsfrei, vergeben werden.<br />
Umgang mit laufenden Verträgen<br />
Unklar ist derzeit, wie mit den bereits geschlossenen Verträgen<br />
aus der Vergangenheit umzugehen ist, die nach Ansicht<br />
des EuGH gegen das europäische Vergaberecht verstoßen.<br />
Die Versicherungsbranche der betroffenen Dienstleistungsunternehmen<br />
vertritt zum Teil die Auffassung, dass allenfalls<br />
zukünftig abzuschließende Rahmenverträge ausschreibungspflichtig<br />
wären, die Altverträge jedoch wirksam seien. Für diese<br />
Annahme spricht die Tatsache, dass Verfahrensgegnerin<br />
allein die Bundesrepublik Deutschland war. Nur diese wird<br />
durch das Urteil verpflichtet. Streitgegenständliche Norm war<br />
zudem § 6 TV-EUmw/AKV, welche aufgrund der bestehenden<br />
Tarifhoheit nur von den Tarifvertragsparteien, nicht aber von<br />
der Bundesrepublik geändert werden kann. Die Vertreter dieser<br />
Auffassung lassen somit die neue Rechtsprechung des<br />
EuGH auf die bereits geschlossenen Rahmenverträge über<br />
die Entgeltumwandlung nicht durchschlagen.<br />
Dagegen spricht aber ein Urteil des EuGH aus dem Jahr 2007<br />
(Rs.C-503/04). Der Gerichtshof hat darin geurteilt, dass der im<br />
deutschen Recht geltende Grundsatz „pacta sunt servanda“<br />
(Verträge sind einzuhalten) im europäischen Recht nicht gelte.<br />
Vergaberechtswidrige Verträge seien daher zu beenden. Allerdings<br />
haben sich bislang weder der EuGH noch nationale<br />
Gerichte (z.B. LG München, Urteil vom 20.12.2005, Az. 33 O<br />
16465/05) dazu geäußert, zu welchem Zeitpunkt und auf welche<br />
Weise die rechtswidrigen Verträge zu beenden sind.<br />
Der Handlungsdruck für die Beendigung der laufenden Verträge<br />
ist jedenfalls groß. Es ist zu erwarten, dass die EU-<br />
Kommission, welche auch das entsprechende Vertragsverlet-<br />
zungsverfahren über die Entgeltumwandlungsverträge gegen<br />
die Bundesrepublik eingeleitet hatte, zeitnah Konsequenzen<br />
aus dem Urteil fordern wird. So hat sie bereits in der Vergangenheit<br />
mehrfach mit Sanktionen und Bußgeldern in beträchtlicher<br />
Höhe gedroht, wenn die Bundesrepublik keine Maßnahmen<br />
ergriffen hat, um vergaberechtswidrigen Vorgängen<br />
Abhilfe zu schaffen.<br />
Vor dem Hintergrund der Besonderheiten laufender Entgeltumwandlungsverträge<br />
dürfte aber mit der Kommission Einigkeit<br />
darüber bestehen, dass die laufenden Verträge nicht<br />
rückwirkend neu auszuschreiben sind, sondern allenfalls<br />
mit Wirkung ab dem Tag der Entscheidung des EuGH, d.h.<br />
ab dem 15.07.2010. Denn eine rückwirkende Ausschreibung<br />
ist unmöglich. Das von den Arbeitnehmern im Wege der Entgeltumwandlung<br />
aufgebrachte Geld kann nicht rückwirkend<br />
am Kapitalmarkt angelegt werden. Auch können die bereits<br />
eingetretenen Leistungsfälle, wie zum Beispiel Tod und Berufsunfähigkeit<br />
nicht rückwirkend beseitigt werden. Eine entsprechende<br />
Ausschreibung würde ergebnislos bleiben, da<br />
sich auf dem Markt kein Anbieter finden ließe, der bereit wäre,<br />
an sich unmögliche Leistungen anzubieten. Auch im europäischen<br />
Recht und somit für die Kommission bindend gilt der<br />
Grundsatz, dass etwas Unmögliches nicht verlangt werden<br />
kann („ultra posse, nemo obligatur“).<br />
Die laufenden Rahmenverträge sind nach alledem zügig (im<br />
Wege der Kündigung) zu beenden und mit Wirkung ab dem<br />
15.07.2010, je nach Umfang, europaweit auszuschreiben.<br />
Eine Besonderheit gilt für Rahmenverträge über die betriebliche<br />
Altersvorsorge, die erst nach Inkrafttreten des Gesetzes<br />
zur Modernisierung des Vergaberechts am 24.04.2009 geschlossen<br />
wurden. Diese können aufgrund der Neuregelung<br />
in § 101 b Abs. 2 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen<br />
(GWB) nicht mehr angegriffen und für unwirksam erklärt<br />
werden, wenn seit dem Vertragsschluss bereits sechs<br />
Monate vergangen sind.<br />
Dilemma für neue Verträge:<br />
Tarifvertrag versus Vergaberecht<br />
Arbeitgeber, die kurz vor dem Abschluss eines Entgeltumwandlungs-Rahmenvertrages<br />
stehen, sind dem Dilemma<br />
ausgesetzt, dass der Vertrag entweder gegen den geltenden<br />
Tarifvertrag (und die darin geregelte Privilegierung zugunsten<br />
der Kommunalversicherer u.a.) oder aber gegen das Vergaberecht<br />
verstößt. Um rechtssicher zu handeln, bleibt dem Arbeitgeber<br />
tarifrechtlich in dieser Zeit nur der Durchführungsweg<br />
der Direktversicherung (§ 1 a Abs. 1 BetrAVG). Vergaberechtskonform<br />
handelt er, indem er für die Übergangszeit, d.h. bis<br />
zur Änderung des Tarifvertrages, von dem Institut der Interimsvergabe<br />
Gebrauch macht. Der Arbeitgeber kann dabei<br />
ausnahmsweise auf ein förmliches Wettbewerbsverfahren<br />
mit mehreren Bietern verzichten und beispielsweise mit dem<br />
bisherigern Versicherer für die Interimszeit vereinbaren, dass<br />
dieser für die Dauer der Interimszeit Direktversicherungen mit<br />
den umwandlungswilligen Arbeitnehmern abschließt.<br />
Vertreter der Bundesregierung und der Tarifvertragsparteien<br />
verhandeln bereits über eine Änderung der Tarifverträge. Sobald<br />
diese beschlossen ist, können und müssen neue Rahmenverträge<br />
über die Entgeltumwandlung in der betrieblichen<br />
Altersvorsorge nach den allgemeinen Bestimmungen des<br />
Vergaberechts, d.h. in der Regel im Wege eines förmlichen<br />
offenen Verfahrens, ausgeschrieben werden.<br />
Fazit: Der beliebte Grundsatz „bekannt und bewährt“ wurde<br />
nun auch in der betrieblichen Altersvorsorge der Kommunen<br />
812 Kommunalwirtschaft 12/2010
aufgehoben. Stattdessen erhält auch hier die Dienstleistungsfreiheit<br />
und der Wettbewerb Einzug. Mit dem Urteil des EuGH<br />
vom 15.07.2010 wird sich die Vertragspraxis der Kommunen<br />
bei der betrieblichen Altersvorsorge ihrer Beschäftigten zügig<br />
ändern müssen. Direktvergaben müssen europaweiten Ausschreibungen<br />
weichen. Für private Versicherungsunternehmen<br />
öffnet sich ein lukratives Geschäftsfeld. Das Vergaberecht<br />
bietet hinreichenden Spielraum, um Qualität, Effektivität<br />
Kommunale Wertschöpfung durch Erneuerbare Energien<br />
steigt 2011 auf 8,9 Milliarden Euro<br />
Photovoltaik und Windenergie erwirtschaften den größten Anteil daran<br />
Der dezentrale Ausbau Erneuerbarer Energien sorgt für steigende<br />
Beschäftigung, Einkommen und Steuereinnahmen für<br />
die kommunalen Kassen. Auf 8,9 Milliarden Euro beziffert<br />
das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) diese<br />
Wertschöpfungseffekte für das kommende Jahr. Dazu steuern<br />
Ökostrom-Kraftwerke rund 7,5 Milliarden Euro bei, Anlagen<br />
zur Wärme- und Kraftstofferzeugung jeweils rund 740 Millionen<br />
Euro. Im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien<br />
haben die Forscher untersucht, wie hoch die kommunale<br />
Wertschöpfung durch Erneuerbare Energien in Deutschland<br />
in den Jahren 2009 bis 2011 ausfällt.<br />
„Der Ausbau der Erneuerbaren Energien kostet Geld, aber er<br />
sorgt auch für messbare Mehrwerte“, kommentiert Jörg Mayer,<br />
Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien<br />
die Ergebnisse der Studie. „Die Umlage, die Verbraucher für<br />
Strom aus Erneuerbaren Energien zahlen müssen, wirkt wie<br />
ein regionales Konjunkturprogramm. Städte und Gemeinden,<br />
die sich mit Erneuerbaren Energien versorgen, sparen nicht<br />
nur Kosten für teure Rohstoffimporte. Sie sorgen auch dafür,<br />
dass neue Arbeitsplätze geschaffen werden und Steuer- und<br />
Pachteinnahmen in die kommunalen Kassen fließen – und<br />
das kommt letztlich auch allen Verbrauchern wieder zugute“,<br />
so Mayer weiter.<br />
In diesem und im kommenden Jahr erwirtschaftet die Installation<br />
und der Betrieb von Photovoltaikanlagen mehr als die<br />
Hälfte der gesamten Wertschöpfung (5,8 bzw. 3,9 Mrd. Euro).<br />
An zweiter Stelle folgt die Windenergie mit jeweils rund 2,2<br />
Phosphorelimination auf einer Kläranlage –<br />
der Dosiertechnik kommt eine zentrale Bedeutung zu<br />
Von Harald Steinbach, Erkrath<br />
Phosphorverbindungen wirken in Gewässern wie Düngemittel.<br />
Sie sind die Hauptursache der Entrophierung. Es ist heute<br />
Standart, dass diese Verbindung aus Kläranlagen, insbesondere<br />
aus kommunalen Kläranlagen, entfernt wird. Hierfür eignet<br />
sich besonders die chemische P.-Fällung durch Zugabe<br />
von Fällungsmitteln. Gelöste Phosphate können mit Hilfe<br />
geeigneter Fällmittel in ungelöste Phosphate umgewandelt<br />
und als Feststoff aus dem Abwasser entfernt werden. Dies<br />
geschieht in der Regel simultan mit anderen Feststoffen.<br />
Die abgeschiedenen Phosphate sind nach der Fällung Bestandteil<br />
des Klärschlammes und gelangen entweder als<br />
und Wirtschaftlichkeit bei der betrieblichen Altersvorsorge<br />
miteinander zu verbinden. Solidarische Elemente, die Erfahrung<br />
und die finanzielle Solidität von Unternehmen können in<br />
die Auftragsvergabe eingebunden und zu deren Grundlage<br />
gemacht werden. Wie auch bei der Vergabe sozialer Dienstleistungen<br />
ist der Auftraggeber gefragt, sein Augenmerk nicht<br />
nur auf den Preis der Leistungen sondern auch auf deren Qualität<br />
zu richten.<br />
Mrd. Euro. Biogas, Biomasse und Biokraftstoffe sorgen zusammen<br />
für einen Mehrwert von 1,8 bzw. 2 Mrd. Euro. Untersucht<br />
wurden alle Wertschöpfungseffekte von der Investition<br />
und Installation der Anlage, über Wartung und Betriebsführung<br />
bis hin zum Handel. Den Berechnungen liegen Ausbau-<br />
Prognosen der Branchenverbände zugrunde.<br />
Weitere Informationen unter: www.unendlich-viel-energie.de,<br />
www.kommunal-erneuerbar.de, www.kombikraftwerk.de<br />
und www.waermewechsel.de.<br />
Düngemittel in den Naturkreislauf zurück oder werden durch<br />
Klärschlammverbrennung in der Asche angereichert und deponiert.<br />
In diesem Fall werden die Stoffe dem Naturkreislauf<br />
entzogen. Als Fällmittel verwendet man Eisenchloride (FeCL2<br />
oder FeCL3), Eisenchloridsulfat (FeCLSO4), Eisensulfat<br />
(Grünsalz FeSO4) oder auch Aluminiumsulfat (Al2(SO4)3).<br />
In einigen Fällen kommt auch Natriumaluminat (NaAl(OH)4)<br />
zum Einsatz. Im Regelfall handelt es sich um saure Fe- oder<br />
Al-Salze, die bei der Anwendung den pH-Wert des Wassers<br />
reduzieren können und zusätzlich Anionen eintragen. Damit<br />
kann ggf. die biologische Abwasserreinigung erschwert werden.<br />
Bei kommunalen Abwässern beträgt die Phosphorkon-<br />
Kommunalwirtschaft 12/2010 813
Zahlen – Daten – Fakten<br />
Objekt: Phosphatfällung Kläranlage Hünfeld<br />
Bauherr: Stadtwerke Hünfeld<br />
Bauort: Stadt Hünfeld<br />
Bauzeit: 2010<br />
Planung/<br />
Bauüberwachung: Eigenbetrieb Abwasseranlagen<br />
der Stadt Hünfeld<br />
Anlagenbauer: M&S Elektro- und Pumpentechnik,<br />
Künzell<br />
Dosiertechnik: Grundfos GmbH, Schlüterstr. 33,<br />
40699 Erkrath<br />
zentration im Mittel zwischen 1-5 mgP/l. Damit muss der Wert<br />
nach den Bestimmungen des Abwasserabgabengesetzes auf<br />
0,5-1,0 mgP/l reduziert werden. Dieser Wert ist jedoch abhängig<br />
von der Größe der Kläranlage, der Art und Größe des<br />
Vorfluters und anderen örtlichen Gegebenheiten.<br />
Häufig wird nach der Simultanfällung vorgegangen. Dies ist<br />
eine Fällreaktion, bei der im Wasser gelöste Ionen durch Zugabe<br />
eines Fällungsmittels in eine wasserunlösliche Verbindung<br />
überführt werden. Wenn mit einem Fällmittel gleichzeitig zwei<br />
Ionen ausgefällt werden, spricht man von einer Simultanfällung.<br />
Durch die Zugabe von Fällmittel erzielt man in der Regel<br />
eine verbesserte Schlammstruktur und bessere Absetzeigenschaften.<br />
Eine Simultanfällung wird also häufig nicht nur<br />
aus Gründen der Nährstoffentfernung, sondern auch wegen<br />
der Verbesserung des Anlagenbetriebes vorgenommen. Die<br />
Grundfos DDS mit zwei DDI 13,8-AF-PVC/V/C<br />
Trennleistung des Klärbeckens kann hierdurch deutlich verbessert<br />
werden. Allerdings führt die Phosphatfällung immer<br />
auch zu einer Zunahme der Überschussschlammproduktion.<br />
In den meisten Fällen erfolgt die Zugabe des Fällungsmittels<br />
im Belebtschlamm. Um die Grenzwerte einzuhalten, kann<br />
man die Anlage auf die größte zu erwartende Wassermenge<br />
bzw. Phosphatfracht einstellen. In diesem Fall dosiert man<br />
das Fällungsmittel im Überschuss. Das ist jedoch ein unnötiger<br />
(und teurer) Chemikalienverbrauch mit einhergehender<br />
Verringerung der Säurekapazität.<br />
Ein „Zuviel“ an Fällungsmitteln führt zudem zu Korrosionen<br />
an den maschinen-technischen Einrichtungen. Daher hat sich<br />
in der Praxis folgendes Konzept durchgesetzt:<br />
1. das Fällungsmittel wird im Verhältnis zur Zulaufmenge dosiert<br />
2. die genauere und damit sichere Regelung dosiert das Fällungsmittel<br />
in Abhängigkeit vom PO4-Analysatorwert. Bei<br />
hoher Phosphatfracht wird entsprechend mehr Fällmittel<br />
zudosiert.<br />
Diesen Weg ist man auf der Zentralkläranlage Hünfeld gegangen.<br />
Hünfeld – eine Stadt in der Hessischen Rhön<br />
Die Stadt Hünfeld liegt in der Hessischen Rhön, nördlich von<br />
Fulda an der BAB7. International bekannt wurde die Stadt<br />
durch Konrad Zuse, dem genialen Erfinder des ersten funktionstüchtigen<br />
Computers. Hünfeld ist ein modernes Dienstleistungs-<br />
und Industriezentrum in zentraler Lage. Dort wo sich<br />
die Industriebetriebe ansiedeln entsteht auch Abwasser. In<br />
der zentralen Kläranlage der Stadt wird daher nicht nur das<br />
kommunale Abwasser der Stadt und weiterer 14 Ortsteile,<br />
sondern vor allem auch das aus der Industrie und Dienstleistungsbetrieben<br />
gereinigt.<br />
Von 2004 bis 2007 wurde für rund 8 Mio. Euro die Anlage<br />
erweitert. Bei der Inbetrieb-nahme erklärte der damalige Hessische<br />
Minister für Umwelt, ländliche Raum und Verbraucherschutz,<br />
Wilhelm Dietzel: „Im Blickpunkt der Neukonzipierung<br />
der Abwasserentsorgung der Stadt Hünfeld steht die Erweiterung<br />
der Zentralkläranlage. Hiermit wird das Ziel verfolgt,<br />
dass die Behandlung des kommunalen Abwassers den aus<br />
heutiger Sicht zu stellenden Anforderungen genügt.“ Lag bis<br />
Ende der 80er Jahre der Schwerpunkt der Abwasserreinigung<br />
auf der Reduzierung von Feststoffen und der Verminderung<br />
von Sauerstoff zehrenden Stoffen, so wurden mit der EU-<br />
Kommunal-Abwasser-Richtlinie neue Ziele ins Auge gefasst.<br />
Mit dem Ausbau der Kläranlage erfolgte als nächster Schritt<br />
der gezielte Stickstoffabbau. In einer weiteren Ausbaustufe<br />
folgte dann die Phosphatelimination.<br />
Der Dosiertechnik kommt eine zentrale Bedeutung zu<br />
Eine Zudosierung von Flockungsmitteln ohne Dosierpumpe<br />
ist faktisch nicht vorstellbar! Jedoch erfüllt nicht jede Dosierpumpe<br />
die vorgegebenen Anforderungen. Bei traditionellen<br />
Aggregaten kann die Dosiermenge über die Hublänge und/<br />
oder die Hubfrequenz eingestellt werden. Dazu sind häufig<br />
komplizierte Berechnungen erforderlich, um die richtige Einstellung<br />
zu finden. Die tatsächlich richtige Menge, muss dann<br />
weiter über Auslitern ermittelt werden. Jedes Mal, wenn die<br />
Dosiermenge geändert wird, muss diese Prozedur wiederholt<br />
werden. Darüber hinaus gibt es viele Dinge, die einen optimalen<br />
Dosierprozess stören können. Dazu gehört u.a. Kavitation/Ausgasung,<br />
verstopfte Druck- oder Saugventile, gerissene<br />
Druck- oder Sauleitungen sowie ein unzuverlässiger<br />
hoher Betriebdruck. Daraus können fehlerhafte Dosierungen<br />
entstehen, die häufig nicht sofort erkannt werden können, da<br />
die Kontrolle der Werte erst im Ablauf erfolgt. Zwischen der<br />
Zudosierung und der Kontrolle liegen erhebliche Zeitabstände.<br />
Fehler können nicht rechtzeitig erkannt werden und die<br />
Reaktion erfolgt meist zu spät. Um diesen Fehler gar nicht<br />
erst auftreten zu lassen, wurde das Unternehmen Grundfos<br />
mit der Lieferung der Dosiertechnik beauftragt.<br />
Zum Lieferumfang gehört eine DSS (Dosing Skid System)<br />
Dosierstation mit Druckhalte- und Überströmventil aus PVC,<br />
eine komplette Verrohrung aus PVC sowie Konsolen für DDI<br />
Dosierpumpen. Diese Dosierstationen werden benötigt, um<br />
Medien wie Flockungs-, Fällungs-, Desinfektions- oder Neutralisierungsmittel<br />
präzise, kontrolliert und vor allem wirtschaftlich<br />
einen vorgegebenen Prozess zuzuführen. Die Sy-<br />
814 Kommunalwirtschaft 12/2010
steme bieten gegenüber Einzelkomponenten den Vorteil, dass<br />
Schnittstellenprobleme nicht mehr auftreten können. Es sind<br />
keine weitergehenden Montagearbeiten erforderlich, da das<br />
gesamt System betriebsbereit vormontiert angeliefert wird.<br />
Somit ist eine “fertig Lösung“ für die Dosierung aus separaten<br />
Vorlagebehältern vorgegeben. Zudem hat man später nur<br />
noch einen Ansprechpartner. In die vorhandenen Konsolen<br />
wurden 2 Membrandosierpumpen des Typs DDI 13,8 – 4 AF<br />
– PVC/V/C montiert. Bei diesen Dosierpumpen kann durch<br />
die Verwendung von Schrittmotoren die Druckhubgeschwindigkeit<br />
über einen weiten Bereich variiert werden. Die Hublänge<br />
wird hingegen 100%ig ausgenutzt. Das erhöht die Dosiergenauigkeit.<br />
Speziell bei Kleinstmengendosierung bringt<br />
die kontinuierliche Dosierung klare Vorteile. Mit dem Digital<br />
Dosing System kann die gewünschte Dosiermenge über das<br />
Display eingegeben werden, der Rest wird von der Pumpe<br />
erledigt. Die Dosierpumpe kann vielfältig angesteuert werden.<br />
Eine manuelle Dosierung ist möglich. Denkbar ist auch<br />
eine mengenproportionale Dosierung über Analog- oder Impulseingabe<br />
oder Chargendosierung über Impuls oder Zeit.<br />
Im vorliegenden Fall erfolgt über die Dosierpumpe 1 die Zudosierung<br />
der Aluminium-Eisen-Sulfat-Lösung, zur Zeit 5 Liter/Stunde,<br />
rund um die Uhr. Die Dosierpumpe 2 ist für die<br />
Zugabe von Aluminiumhydroxidchlorid zuständig. Die Zudosierung<br />
erfolgt nur im Bedarfsfall. Durch den Flow Monitor<br />
werden Störfaktoren wie gerissene oder verstopfte Druck-<br />
bzw. Saugleitungen oder zu hoher Betriebsdruck ständig<br />
überwacht. Ein im Dosierkopf integrierter Drucksensor vergleicht<br />
das aktuelle Druckverlauf-/Druckhub- Diagramm mit<br />
dem in der Dosierpumpe abgespeicherten Diagramm und<br />
gibt bei einer Abweichung sofort Alarm. Fehlerhafte Dosierungen<br />
werden auf diese Weise ohne Zeitverlust erkannt.<br />
Kläranlage Eigenbetrieb Abwasseranlagen der Stadt Hünfeld<br />
Sicheres Dosieren<br />
und gleichzeitig Betriebskosten einsparen<br />
Oberstes Ziel auf einer Kläranlage ist die Einhaltung vorgegebener<br />
Ablaufwerte. Hierbei spielt die exakte Zugabe von<br />
Fällungsmitteln eine zentrale Rolle. Wird zuviel oder zuwenig<br />
zugegeben bzw. kommt es zu Störungen, so ist es fast immer<br />
sehr schwer, die geforderten Grenzwerte einzuhalten. Dosierpumpen<br />
müssen daher in erster Linie zuverlässig sein. Um<br />
auch wirtschaftlich arbeiten zu können, wird die “Messlatte“<br />
daher sehr viel höher gehängt. Bei Zugabe großer Flockungsmengen<br />
können kleinste Ungenauigkeiten, über Monate und<br />
Jahre gesehen, erhebliche Kosten verursachen. Je genauer<br />
eine Dosierpumpe eingestellt werden kann und je zuverlässiger<br />
sie arbeitet umso besser können die Betriebskosten<br />
“gedeckt“ werden.<br />
„Haus sucht Bauer“ Denkmalschutz und Demografischer Wandel<br />
Pressefahrt des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen<br />
Landesamt für Denkmalpflege und der IG Bauernhaus e.V.<br />
Von Sabine Schumacher<br />
Beim Blick auf das <strong>Zeitschrift</strong>enangebot dieser Tage scheinen<br />
Landlust und Landhausidylle ein großes Thema zu sein. Doch<br />
ebenso wie bei all den Kochsendungen die Anzahl der Köche<br />
in diesem Land nachgewiesenermaßen nicht ansteigt, so<br />
beklagen ganze Landstriche (nicht nur in Niedersachsen) das<br />
Verschwinden ihrer Dörfer und Kulturlandschaften.<br />
Ein entscheidender Grund ist der demografische Wandel, demzufolge<br />
voraussichtlich alle Kommunen über 5000 Einwohner<br />
bis 2020 dramatisch schrumpfen werden. Ein anderer ist der,<br />
dass es vielen Dörfern und Gemeinden nicht rechtzeitig gelungen<br />
ist, sich auf diese veränderte Entwicklung einzustellen<br />
bzw. schon frühzeitig die Grundlagen für ein modernes Leben<br />
auf dem Land zu legen. In diesen Zeiten gehört zur Daseinsvorsorge<br />
neben der Kinderbetreuung, ein Internet u ebenso<br />
dazu, wie eine energetische, denkmalgerechte Sanierung von<br />
Altbeständen. Erschwerend kommt hinzu, dass bislang für die<br />
Gemeinden lukrativer war, Flächen außerhalb der Dörfer als<br />
Neubaugebiete auszuweisen, denn die vorhandenen Altbestände<br />
zu vermarkten. So verschwinden mit den Einwohnern<br />
nach und nach alle infrastrukturellen Elemente wie die Post,<br />
der kleine Supermarkt oder das Wirtshaus. Irgendwann wird<br />
der Busverkehr eingestellt. Es bleiben nur die, die bleiben<br />
müssen und das sind überwiegend die älteren Einwohner.<br />
Die Pressefahrt führte nach Adelebsen, Bodenfelde, Wahmbeck,<br />
Hann. Münden, Hemeln und Besenhausen in den Landkreisen<br />
Göttingen und Northeim. Wie man vorbildlich saniert<br />
und die Idylle pflegt, zeigten die adligen Besitzer der Burg<br />
Adelebsen und des Ritterguts Besenhausen. In beiden Fällen<br />
kann man die Anstrengung, das Familienerbe möglichst ohne<br />
enorme Verschuldung und sorgsam restauriert, an die nächste<br />
Generation weiter zu geben, als sehr gelungen bezeichnen.<br />
Doch auch hier macht sich das Fehlen von Menschen<br />
bzw. Arbeitskräfte im Umfeld der Landgüter bemerkbar, wenn<br />
es darum geht, die ausgedehnten Latifundien zu bewirtschaften<br />
und nachhaltig zu sichern. Um dem entgegen zu steuern,<br />
gibt es seit kurzem im Ort Adelebsen nun ein Mehrgenerationenhaus<br />
und eine Eisfläche nebst Halfpipe für Jugendliche<br />
um die Abwanderungen zu stoppen. In Besenhausen hat man<br />
eine Spinnerei angesiedelt und einen dazu gehörigen Shop,<br />
in dem die produzierten Produkte erworben werden können.<br />
Des weiteren betreibt die Familie ein Café und veranstaltet<br />
Events auf dem Gelände.<br />
Ist es im Fall eines Familienanwesens schon schwierig, dieses<br />
für die Zukunft aufzustellen, so sind die Strukturen in den besuchten<br />
Dörfern so heterogen wie nur möglich. Hier (Bodenfelde)<br />
städtebauliche Fehlplanung, Leerstand, lieblos mit Re-<br />
Kommunalwirtschaft 12/2010 815
sopal restaurierte Fassaden, durch Erbstreitigkeiten bedingte<br />
Verwahrlosung der alten Häuser, dort (Hemeln) ein pulsierendes<br />
Dorfleben mit einem aktiven Architekt und Heimatpfleger an<br />
der Spitze , vielen jungen Familien, die im eigenen Interesse<br />
die alten Wohn-Stall-Speicher-Häuser mit modernem Know<br />
How ausstatten und restaurieren. Diese Maßnahmen garantieren<br />
eine stetige Nachfrage und verhindern Leerstand. Die offensichtlichen<br />
Unterschiede lassen staunen, denn beide Orte<br />
liegen ähnlich idyllisch an der Weser und befinden sich noch<br />
im Umfeld größere Städte wie Hann. Münden und Göttingen.<br />
Doch nicht nur Dörfer verschwinden meist sang- und klanglos,<br />
auch in einer vordergründig komplett sanierten historischen<br />
Stadt wie Hannoversch Gemünden klaffen baudenkmaltechnische<br />
Lücken. Hinter mittelalterlich anmutenden<br />
Fassaden verfällt der Bestand, da die Dächer nicht repariert<br />
werden und Feuchtigkeit die Mauern durchzieht. Wie in Hemeln<br />
ist es der Initiative Einzelner zu verdanken, die dem Verfall<br />
Einhalt gebieten und die alten Häuser mit neuem Leben<br />
füllen. Beispiellos auch die Initiative eines Amerikaners, der<br />
beim Anblick eines fast zerfallenen alten Hauses sich zum<br />
Kommunen der Metropolregion Rhein-Ruhr<br />
machen sich gemeinsam für den Klimaschutz stark<br />
Durch stärkere Kooperation und Vernetzung wollen die Kommunen<br />
der Metropolregion Rhein-Ruhr künftig ihre Energieeffizienz<br />
und ihren Beitrag zum Klimaschutz steigern. Zu diesem<br />
Ergebnis kam das Kommunale Energieforum in der Metropolregion<br />
Rhein-Ruhr, bei dem mehr als 50 Kommunalvertreter<br />
mit namhaften Experten in Bottrop über geeignete Ansätze und<br />
beispielhafte Projekte aus der Region diskutierten. Themen<br />
waren unter anderem Finanzierungsoptionen für Investitionen<br />
in Energieeffizienz, bereits heute verfügbare Technologien<br />
sowie die Sensibilisierung und Beteiligung der Öffentlichkeit<br />
in Sachen Energieeffizienz. Die Teilnehmenden des Forums<br />
in Bottrop sahen eine besondere Chance in der verstärkten<br />
Zusammenarbeit mit lokal ansässigen Unternehmen. Gerade<br />
die Stadtwerke und die kommunalen Wohnungsbaugesellschaften<br />
sollten mit den Städten und Gemeinden an einem<br />
Strang ziehen, um Sanierungsprojekte optimal umzusetzen.<br />
Das Kommunale Energieforum in Bottrop ist Teil einer bundesweiten<br />
Veranstaltungsreihe von insgesamt zehn Kommunalen<br />
Energieforen und stand unter der Schirmherrschaft von Bernd<br />
Tischler, Oberbürgermeister der Stadt Bottrop, der die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern voller Stolz in der frisch gekürten „Innovation<br />
City Ruhr“ begrüßte. „Bottrop ist angetreten, in zehn<br />
Jahren zur Klimamodellstadt zu werden. Der Energiebedarf vor<br />
Ort soll in den nächsten 20 Jahren um die Hälfte gesenkt werden.<br />
So ambitionierte Ziele können nur erreicht werden, wenn<br />
alle an einem Strang ziehen und ein intensiver Austausch untereinander<br />
gepflegt wird.“ führte Oberbürgermeister Tischler<br />
aus. In seiner Impulsrede bekräftigte Professor Uwe Schneidewind,<br />
Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und<br />
Energie GmbH und Beiratsmitglied der Initiative Kommunale<br />
Energieeffizienz, dass die Diskussion über den kommunalen<br />
Klimaschutz seit dem Klimagipfel in Kopenhagen einen radikalen<br />
Wandel erfahren hat. Während das kommunale Bemühen<br />
vor diesem Gipfel mitunter belächelt worden sei, fänden<br />
sich die Städte und Gemeinden heute „mittendrin“ – auch auf<br />
globaler Ebene. „Dabei gibt es keine Blaupause zur Umsetzung.<br />
Vielmehr braucht es Orte des Experimentierens, an denen<br />
Muster erprobt werden, die schließlich auch von anderen<br />
sofortigen Kauf desselben und nun die Sanierung auf eigene<br />
Kosten vorantreibt. Aber alles in allem werden diese Einzelinitiativen<br />
die Entwicklung nicht stoppen , sondern es wird nur<br />
zu einer Kehrtwende kommen können, wenn Städtebauförderungsmittel<br />
zur Verfügung gestellt werden und wenn alle<br />
Beteiligten noch kreativer darüber nachdenken, wie man mit<br />
lokalen Maßnahmen etwas ändern kann, dass die Daseinsvorsorge<br />
in den ländlichen Gebieten in Zukunft gesichert ist.<br />
Auch de EU hat sich jetzt dieses Problems angenommen<br />
und unter dem Slogan „Kultur Land scha(f) ft Zukunft“ ein so<br />
genanntes EU-Leader Programm aufgelegt. Es ist ein Aktionsbündnis<br />
für den ländlichen Raum, das lokale Netzwerke<br />
fördert, und das eine Entwicklung von unten initiieren will.<br />
Nicht mit großen Prestigeprojekten, sondern mit vielen kleinen<br />
Maßnahmen, wie dem oben bereits erwähnten Mehrfamilienhaus<br />
in Adelebsen oder dem Bau der dortigen Halfpipe<br />
soll geholfen werden.<br />
Die nächsten Jahre werden zeigen, ob und in welcher Form<br />
die heutigen Anstrengungen ausreichen.<br />
übernommen werden können. Es braucht Menschen, die die<br />
Sache in die Hand nehmen und etwas bewegen wollen. Und<br />
es braucht einen intensiven Austausch um von den bereits vorhandenen<br />
Erfahrungen zu lernen.“ so Schneidewind. Wichtige<br />
Impulse für die Diskussion der Kommunalvertreter lieferten<br />
auch die weiteren Experten des Kommunalen Energieforums:<br />
Rüdiger Brechler von der Energieagentur.NRW, Thomas Krause,<br />
Vorstandsvorsitzender der Seeger Engineering AG, Nicola<br />
Polterauer von der ENERGIEregion Nürnberg GmbH, Stefan<br />
Möllenhoff, Verkaufsleiter Nord-West der Viessmann Deutschland<br />
GmbH, Reinhold Fischbach, Vorsitzender des Vereins zur<br />
Förderung erneuerbarer Energien und energiesparender Techniken<br />
e.V. und Dr. Dieter Briese, Umweltschutzbeauftragter der<br />
Stadt Gladbeck. Als regionale Unterstützerorganisation des<br />
Bottroper Forums wirkte der Regionalverband Ruhr. Dr. Thomas<br />
Rommelspacher, stellvertretender Regionaldirektor des<br />
Regionalverbandes Ruhr begrüßte die Teilnehmenden zu Beginn<br />
der Veranstaltung.<br />
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erarbeiteten im Rahmen<br />
des Forums eine Kommunale Energieeffizienzagenda, die Aktivitäten<br />
und Maßnahmen umfasst, die zeitnah in den Kommunen<br />
angestoßen werden sollen. Beispielsweise wollen die<br />
Kommunen ihre Informationspolitik weiter verbessern und<br />
dabei die Medien verstärkt als Partner für die Themen Energieeffizienz<br />
und Klimaschutz gewinnen. Um die Bevölkerung<br />
flächendeckend zu erreichen, sollen unterschiedliche Kanäle<br />
genutzt werden: von den klassischen Vereins- und Messeveranstaltungen<br />
bis hin zu Social Media. Einen besonderen Stellenwert<br />
schreiben die Kommunalvertreter der Förderung der<br />
Sonnenenergienutzung zu. Ganz konkret möchten sie etwa<br />
die private Nutzung von Solarthermie durch geeignete Fördermaßnahmen<br />
stärker unterstützen. Trotz finanzieller Engpässe<br />
wollen einige Kommunen integrierte Klimaschutzkonzepte und<br />
übergreifende Handlungspläne entwickeln, in deren Rahmen<br />
eine koordinierte, schrittweise Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen<br />
erfolgen kann.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.initiative-kommunaleenergieeffizienz.de.<br />
816 Kommunalwirtschaft 12/2010
Energie / Wirtschaft / Kommunales<br />
Deutschlands Stadtwerke müssen Veränderungen meistern<br />
• Öffentliche Unternehmen stehen vor schwierigen Aufgaben<br />
• Kommunen erwarten höhere Ausgaben und drastisch sinkende<br />
Einnahmen<br />
• Experten diskutieren in Erfurt über Folgen für Deutschlands<br />
Städte und Gemeinden<br />
• Freistaat Thüringen richtet Serviceagentur „Demografischer<br />
Wandel“ ein<br />
Weniger Einwohner, mehr Umweltschutz, dazu klamme öffentliche<br />
Haushalte – diese drei Faktoren machen kommunalen<br />
Unternehmen zukünftig zu schaffen. Egal ob Stadt- oder Wasserwerke,<br />
Wohnungsbauunternehmen in städtischer Hand<br />
oder kommunale Entsorgungsunternehmen: In Zukunft stehen<br />
sie vor großen Herausforderungen. Das ist ein zentrales Ergebnis<br />
der Jahresveranstaltung des „Verbundnetz für kommunale<br />
Energie“ (VfkE, www.vfke.org).<br />
Bei dem Treffen von rund 200 Kommunalpolitikern, Entscheidern<br />
aus der kommunalen Wirtschaft sowie Landes- und<br />
Bundespolitikern ging es am 4. November 2010 in Erfurt um<br />
die Zukunft kommunalwirtschaftlicher Aktivitäten. Prominente<br />
Redner waren unter anderem Thüringens Ministerpräsidentin<br />
Christine Lieberknecht (CDU) und die hessische Umwelt- und<br />
Energieministerin Lucia Puttrich (CDU). Experten des „Wissenszentrums<br />
Kommunalwirtschaft“ (Eberswalde) stellten bei der<br />
Tagung ihre aktuelle Studie „Kommunalwirtschaft 2025“ vor.<br />
Diese belegt, dass die demografische Entwicklung sowie die<br />
Verschlechterung der kommunalen Finanzausstattung und<br />
Investitionen in Klimaschutz die wesentlichen Herausforderungen<br />
sind, welche öffentliche Unternehmen in Zukunft zu<br />
meistern haben.<br />
Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung<br />
Deutschlands Kommunen und besonders die ostdeutschen<br />
Städte und Gemeinden müssen sich auf große Veränderungen<br />
einstellen: Der Bevölkerungsrückgang führt zu kleineren Haushalten,<br />
gleichzeitig rechnen die Experten mit einer Zunahme<br />
von Transferempfängern und sinkenden Steuereinnahmen. Die<br />
Kommunen dürften dann dazu neigen, Löcher in ihren Kassen<br />
mit Gewinnen öffentlicher Unternehmen zu stopfen - mit mäßigem<br />
Erfolg. Denn die Ertragslage für kommunale Versorger<br />
wird auf lange Sicht nicht steigen: Wegen der steigenden Energieeffizienz,<br />
damit verbundenen sinkenden Einnahmen und<br />
hohem kommunalen Investitionsbedarf für den Klimaschutz<br />
fallen die Gewinne der kommunalen Versorger nicht mehr<br />
so hoch aus wie bisher. Gleichzeitig steigt der Druck auf die<br />
öffentlichen Unternehmen, Leistungen der kommunalen Daseinsvorsorge<br />
(Wasser / Abwasser, Wohnungswirtschaft) zu<br />
alimentieren.<br />
Thüringen richtet Serviceagentur<br />
„Demografischer Wandel“ ein<br />
Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht unterstrich,<br />
dass die demografische Entwicklung und die damit<br />
verbundene Frage sozialer Sicherung eine der größten Herausforderungen<br />
sei, vor denen wir stehen. „Landesregierung<br />
und Kommunen müssen an einem Tisch sitzen. Eine Serviceagentur<br />
'Demografischer Wandel' als Kompetenzzentrum und<br />
Anlaufpunkt für die Kommunen, ein Demografiebericht der als<br />
Handlungsleitfaden auch innovative Lösungsansätze aufweisen<br />
wird, die Intensivierung des Austauschs mit den Ländern<br />
in demografischen Fragen und die Ausbildung und Pflege von<br />
Netzwerken und Informationspools im Rahmen von regelmäßig<br />
durch den Freistaat Thüringen organisierten Demografiekonferenzen<br />
sind konkrete Maßnahmen, die die Landesregierung<br />
initiiert hat bzw. sehr zeitnah in 2011 realisieren wird. Der<br />
demografische Wandel hat im östlichen Deutschland früher<br />
eingesetzt, ist aber mittelfristig ein deutschlandweiter Trend.<br />
Unser Freistaat kann damit als Pilotregion eine Problemlösungskompetenz<br />
entwickeln, von der ganz Deutschland profitieren<br />
kann“, sagte Lieberknecht.<br />
Dr. Marion Eich-Born, Staatssekretärin im Thüringer Ministerium<br />
für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, erläuterte hierzu:<br />
„Die Serviceagentur „Demografischer Wandel“ soll im nächsten<br />
Jahr als Dienstleister für kommunale Entscheidungsträger<br />
und kompetenter Partner für die Wirtschaft, Vereine und Verbände<br />
agieren. Sie soll für den demografischen Wandel sensibilisieren,<br />
Handlungserfordernisse aufzeigen und die Chancen<br />
des demografischen Wandels verdeutlichen. Zwischen den<br />
verantwortlichen Akteuren wird sie Netzwerke knüpfen. Der Erfahrungsaustausch<br />
über Modellprojekte, die erfolgreich durchgeführt<br />
wurden, wird zu einem Katalog innovativer Lösungen<br />
führen, der allen Beteiligten zur Verfügung steht.“<br />
Leicht negativer Trend in Westdeutschland<br />
Zum ersten Mal gab es mit Hessen eine Beteiligung eines<br />
westdeutschen Bundeslandes. Auch die Städte und Gemeinden<br />
in den alten Bundesländern stehen vor ähnlichen Problemen,<br />
auch wenn die Situation im Westen Deutschlands weit<br />
weniger dramatisch ist. Die Prognosen der Wissenschaftler<br />
betreffen lediglich einzelne westdeutsche Regionen. Bei der<br />
Tagung in Erfurt wurde das anhand der Entwicklung von Teilen<br />
Nordhessens beispielhaft gezeigt. Für die hessische Landesregierung<br />
nahm Lucia Puttrich, Staatsministerin für Umwelt,<br />
Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, in Erfurt teil<br />
und äußerte sich zu den Chancen von Kommunen. „Die große<br />
Herausforderung liegt darin Antworten auf die Frage zu finden,<br />
wie es uns gelingen kann, diese Regionen attraktiv und zukunftsfähig<br />
zu machen“, sagte Puttrich. Die erneuerbaren Energien<br />
spielen hier laut der Ministerin eine wichtige Rolle. Viele<br />
Städte und Gemeinden hätten die Chance erkannt, die in den<br />
erneuerbaren Energien liegt. Das betreffe einerseits den Aspekt<br />
Energieeinsparung wie auch die umweltfreundliche Produktion<br />
von Strom. „Der Ausbau der erneuerbaren Energien trägt dazu<br />
bei, dass Arbeitsplätze in der Region gehalten und geschaffen<br />
werden“, sagte Puttrich.<br />
Ostdeutschlands öffentliche Haushalte<br />
bald ein Drittel kleiner<br />
Für die Studie wurden mithilfe eines eigens hierfür entwickelten<br />
Rechenmodells Prognosen zur finanziellen Ausstattung der<br />
Kommunen entwickelt. Diesen Prognosen zufolge sinken die<br />
Gemeindesteuern in den neuen Bundesländern bis 2025 um<br />
29 Prozent, in Westdeutschland um deutlich geringere vier<br />
Prozent.<br />
Ähnlich trifft es die Haushalte der ostdeutschen Länder: In<br />
den nächsten 15 Jahren rechnen die Wissenschaftler auch<br />
hier mit einem Einbruch um 30 Prozent, was wiederum Auswirkungen<br />
auf die Ausstattung der kommunalen Finanzen hat.<br />
Erfurts Stadtverwaltung arbeitet an Konzepten, wie eine Landeshauptstadt<br />
mit diesen Entwicklungen umgehen kann. „Die<br />
Landeshauptstadt als Oberzentrum wird in den kommenden<br />
Kommunalwirtschaft 12/2010 817
Jahren noch an Bedeutung gewinnen. Während die Region<br />
schrumpft, wird Erfurt zunehmend Kern und Motor der Entwicklung<br />
in Thüringen werden und die drei kreisfreien Thüringer<br />
Städte Stützen für die umgebenden ländlichen Räume“,<br />
sagte Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD).<br />
Studie zur Kommunalwirtschaft<br />
hilft bei Zukunftsgestaltung<br />
Gemeinsam mit Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht<br />
und dem Vorstandsvorsitzenden der VNG – Verbundnetz<br />
Gas AG (VNG), Dr. Karsten Heuchert, nahm Hessens<br />
Energieministerin Lucia Puttrich die Studie „Kommunalwirtschaft<br />
2025“ des „Wissenszentrums Kommunalwirtschaft“<br />
aus den Händen des Projektteams entgegen. Der Leipziger<br />
Erdgasimporteur hat dieses Forschungsprojekt maßgeblich<br />
unterstützt. Dr. Heuchert würdigte die Arbeit der Wissenschaftler:<br />
„Die Studie „Kommunalwirtschaft 2025“ kann kommunale<br />
Unternehmen bei der künftigen unternehmerischen Ausrichtung<br />
unterstützen“, sagte der Vorstandsvorsitzende von VNG.<br />
„Durch unsere langjährigen kommunalen Partnerschaften wissen<br />
wir, wie wichtig das Engagement der Stadtwerke in und<br />
für ihre Region ist“, so Heuchert weiter. „Gemeinsam mit den<br />
Kommunen möchte VNG weiter an den Herausforderungen<br />
einer nachhaltigen Energieversorgung arbeiten“, betonte der<br />
Vorstandsvorsitzende von VNG.<br />
Bei den Teilnehmern – darunter zahlreiche Bundes- und Landtagsabgeordnete,<br />
Oberbürgermeister und Landräte – trafen<br />
die Befunde auf großes Interesse. „Solche Analysen und Prognosen<br />
sind eine unverzichtbare Grundlage für die nun anstehenden<br />
Entscheidungsprozesse“, so Karl-Ludwig Böttcher,<br />
Geschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes Brandenburg<br />
und Koordinator der ostdeutschen Spitzenverbände der<br />
Städte und Gemeinden. „In Brandenburg steht erneut eine Novellierung<br />
des Gemeindewirtschaftsrechts auf der Tagesordnung<br />
des Landtages, auch in diesem Zusammenhang könnte<br />
die neue Studie unsere Bemühungen für eine Entschlackung<br />
bürokratischer Hürden unterstützen“, so Karl-Ludwig Böttcher<br />
weiter. Die Rufe nach „Privat vor Staat“ hätten sich doch mit<br />
der Finanz- und Wirtschaftskrise als weit reichender Irrtum erwiesen,<br />
sagte Böttcher.<br />
Öffentliche Unternehmen<br />
sind relevanter deutscher Wirtschaftsakteur<br />
Firmen in öffentlicher Hand verfügen über eine enorme Wirtschaftskraft,<br />
allein der Verband kommunaler Unternehmen<br />
(VKU) vertritt 1.400 kommunalwirtschaftliche Unternehmen mit<br />
über 240.000 Beschäftigten und 92 Milliarden Euro Umsatzerlös<br />
(2008).<br />
2011: Lösungen für Herausforderungen suchen<br />
Die Entwicklung im Sektor öffentlicher Unternehmen bestimmt<br />
auch die Arbeit des „Verbundnetzes für kommunale Energie“<br />
im kommenden Jahr 2011. In den nächsten zwölf Monaten<br />
untersuchen die Wissenschaftler des „Wissenszentrums Kommunalwirtschaft“,<br />
wie sich die deutsche bzw. die ostdeutsche<br />
Kommunalwirtschaft an die demografische Entwicklung, die<br />
geringere Finanzausstattung der Kommunen und deren Folgen<br />
anpassen kann, um auch in Zukunft die wesentlichen Aufgaben<br />
der Daseinsvorsorge erfüllen zu können.<br />
Bekenntnis zum Energiestandort Essen<br />
E.ON Ruhrgas bezieht neues Gebäude am Brüsseler Platz<br />
Neubau setzt Maßstäbe bei Energieeffizienz und Klimaschutz<br />
Die E.ON Ruhrgas AG hat ihr neues Gebäude<br />
am Brüsseler Platz in Essen bezogen.<br />
Rund zweieinhalb Jahre nach der Grundsteinlegung<br />
übernahmen rund 1.800 Beschäftigte<br />
des Unternehmens ihren neuen<br />
Arbeitsplatz. Das Gebäude in unmittelbarer<br />
Nähe zur Messe Essen zeichnet sich durch<br />
eine moderne und ansprechende Architektur<br />
sowie Innovationen bei Energieeffizienz<br />
und Klimaschutz aus.<br />
„Das Warten hat sich gelohnt. Unser neues<br />
Gebäude setzt in vielerlei Hinsicht Maßstäbe.<br />
Es ist ein offenes, kommunikatives<br />
Arbeitsumfeld und ein überzeugendes Beispiel<br />
für energieeffiziente Architektur entstanden.<br />
Mit dem neuen Gebäude setzen<br />
wir einen weiteren markanten Akzent für das<br />
Essener Stadtbild“, erklärte Klaus Schäfer,<br />
Vorstandsvorsitzender der E.ON Ruhrgas<br />
AG, anlässlich des Einzugs. „Gleichzeitig<br />
legt E.ON Ruhrgas mit dem Verbleib in der<br />
Ruhrmetropole ein klares Bekenntnis zum<br />
Energiestandort Essen ab.“<br />
Seit der Gründung im Jahr 1926 ist das Unternehmen<br />
in Essen ansässig und hat sich<br />
in dieser Zeit von einem regionalen Verteilerunternehmen<br />
zu einer international tätigen<br />
Gasgesellschaft entwickelt. Schäfer: „Wir<br />
bleiben dem Standort Essen treu, weil wir<br />
hier eine ausgezeichnete Infrastruktur vorfinden<br />
und ein Großteil unserer Mitarbeiter<br />
in der Stadt und der umliegenden Region<br />
lebt.“<br />
Gut 24.000 Umzugskartons wurden im<br />
Rahmen der Umzugsarbeiten gepackt und<br />
fast 2.000 PCs transportiert. Etwa 180<br />
Umzugshelfer waren im Einsatz, um am<br />
vergangenen Wochenende einen reibungslosen<br />
Transport zu gewährleisten.<br />
Die beiden ellipsenförmigen Bürotürme des<br />
Neubaus auf dem Gelände des ehemaligen<br />
Grugastadions sind je 63 Meter hoch und<br />
haben 15 Stockwerke. In unmittelbarer<br />
Nähe schließen sich mehrere fünfgeschossige<br />
Flachbauten an. Die Gebäudekomplexe<br />
werden durch ein verglastes, Licht durchflutetes<br />
Atrium miteinander verbunden.<br />
Der Neubau setzt Maßstäbe bei Energieeffizienz<br />
und Klima schutz. Durch den Einsatz<br />
818 Kommunalwirtschaft 12/2010
verschiedener technologischer Innovationen wird der Primärenergieaufwand<br />
bei den Anlagen zur Beheizung, Kühlung und<br />
Belüftung im Vergleich zu herkömmlichen Gebäuden um rund<br />
40 Prozent reduziert. Die Büros können individuell belüftet<br />
werden. Eine Kühl- bzw. Heizdecke sorgt für das gewünschte<br />
Klima. Um die CO2-Emissionen niedrig zu halten, setzt E.ON<br />
Ruhrgas Erdgas in einer Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung ein. Ein<br />
Blockheizkraftwerk übernimmt die Hauptwärmeversorgung<br />
des Gebäudes. Eine Photovoltaikanlage auf den Dächern der<br />
Flachbauten rundet das innovative Energiekonzept ab.<br />
Drei Kindereinrichtungen in München waren nach nur acht Monaten Planungs- und Bauzeit bezugsfertig<br />
Bayerische Landeshauptstadt nutzt für neue Kitas<br />
energie- und kostensparende Holzbauweise<br />
Kompakt aber großzügig, zeitlos schlicht aber kindgerecht,<br />
umweltfreundlich und trotzdem kostengünstig – auf den ersten<br />
Blick recht widersprüchliche Vorgaben für drei neue Kindertagesstätten<br />
des Münchner Schul- und Kultusreferats, die<br />
die Architekten von der Münchener Planungsgemeinschaft<br />
Zwischenräume dennoch unter einen Hut brachten. Das Ziel<br />
des größten kommunalen Trägers für Kindertageseinrichtungen<br />
in Deutschland bestand darin, Typenbauten entwickeln<br />
zu lassen, die dank Standardisierung und eines hohen<br />
Vorfertigungsgrads nach nur kurzer Bauzeit und zu möglichst<br />
geringen Kosten bezugsfertig sind. Lurildo Meneses Silva,<br />
Architekt bei der Planungsgemeinschaft Zwischenräume,<br />
und Christine Machacek, Geschäftsführerin des Holzbauunternehmens<br />
Säbu aus Biessenhofen, realisierten daraufhin<br />
Gebäude in Systembauweise, die innerhalb von nur acht<br />
Monaten errichtet waren und deren Baukosten deutlich unter<br />
denen von herkömmlichen Kindertagesstätten lagen. Zudem<br />
sorgen die speziellen Baumaterialien für einen geringen Primärenergiebedarf.<br />
„Trotz der geforderten Standardisierung sind die drei Kindergärten<br />
nicht identisch. Jede Einrichtung wurde nach einem<br />
eigenen Raumprogramm gestaltet“, erklärt der Architekt Meneses,<br />
dessen Entwurf vom Stadtrat prämiert und umgesetzt<br />
wurde. Die größte Herausforderung bestand darin, die richtige<br />
Balance zu finden zwischen den einheitlichen Maßgaben<br />
für die Gebäude und den jeweils spezifischen Gegebenheiten<br />
der verschiedenen Standorte, wie etwa den Bebauungsplänen.<br />
„Wir mussten also bei der Planung so flexibel sein, dass<br />
alle diese unterschiedlichen Anforderungen erfüllt werden<br />
konnten“, so Meneses.<br />
Holz als Baumaterial ist wärmedämmend<br />
und energiesparend<br />
Als Basisstruktur der drei Gebäude wählten die Planer daher<br />
eine schlichte zweigeschossige „Box“. Den Zugang bildet<br />
ein überdachter Eingang, zum Garten gelangt man entweder<br />
über eine Terrasse oder von der oberen Etage aus über eine<br />
Außentreppe. „Der Grundtypus ist so angelegt, dass man ihn<br />
an die unterschiedlichen städtebaulichen Voraussetzungen<br />
anpassen kann“, erklärt Meneses das Prinzip. „Gleichzeitig<br />
kam es darauf an, dass die Baustoffe und die Verarbeitung<br />
sowohl qualitativ hochwertig als auch umweltschonend und<br />
emissionsarm sind und eine lange Lebensdauer garantieren“,<br />
so der Architekt.<br />
Die Architekten entschieden sich für einen Holzsystembau.<br />
Um eine rationelle Projektabwicklungen zu garantieren, war<br />
es für sie besonders wichtig, die Planungen genau mit der<br />
ausführenden Firma abzustimmen. „Als nachhaltiger und natürlicher<br />
Baustoff ist Holz besonders wärmedämmend und<br />
kann dazu beitragen, in Gebäuden erheblich Energie einzusparen“,<br />
so Machacek von Säbu Holzbau aus Biessenhofen.<br />
Die Geschäftsführerin des im Kindergartenbau erfahrenen<br />
Unternehmens war für die Umsetzung der Architektenpläne<br />
und die Konstruktion verantwortlich. Die Außenwände wurden<br />
mit einer zwischenliegenden Wärmedämmung ausgestattet,<br />
die Fassade ist eine Kombination aus Faserzementplatten<br />
mit Hinterlüftung und Holzmehrschichtplatten. Die<br />
Gebäudehülle aus Holz trägt, neben der modernen Anlagentechnik,<br />
erheblich dazu bei, dass das Anforderungsniveau<br />
der EnEV in Bezug auf den Primärenergieverbrauch und den<br />
zulässigen spezifischen Transmissionswärmeverlusts noch<br />
unterschritten wird.<br />
Die Montage der Kindertagesstätten<br />
dauerte jeweils nur zwei Wochen<br />
Die Wände und Decken<br />
wurden weitgehend in der<br />
Säbu-Werkstatt in Biessenhofen<br />
vorgefertigt. „Dadurch<br />
konnten wir die vorgeschriebene<br />
kurze Bauzeit einhalten“,<br />
berichtet Meneses. Da<br />
alle drei Gebäude aus den<br />
gleichen architektonischen<br />
Elementen zusammengesetzt<br />
sind, dauerten die jeweiligen<br />
Vorfertigungen im<br />
Werk lediglich fünf Wochen,<br />
die Montagezeiten der<br />
Rohbauten je zwei Wochen.<br />
Auf diese Weise konnten<br />
die Bauten nicht nur besonders<br />
schnell, sondern<br />
im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Kindertagesstätten<br />
auch sehr günstig realisiert<br />
werden.<br />
Da es sich um einen Holzbau<br />
handelt, stellte die<br />
Stadt München zudem<br />
hohe Anforderungen an<br />
ein gesundes Raumklima.<br />
Das Baureferat achtete besonders<br />
darauf, dass die<br />
vorgegebenen Grenzen für<br />
Schadstoffe eingehalten<br />
werden und führte kurz vor<br />
dem Einzug in jedem Gebäude<br />
Raummessungen<br />
Kommunalwirtschaft 12/2010 819
durch. „Um ein gesundes Wohnklima und eine gute Luftqualität<br />
im Innenraum zu erreichen, setzten wir unseren<br />
Schwerpunkt auf besonders umweltschonende und emissionsarme<br />
Materialien“, sagt Machacek. „Auch die strengen<br />
Brandschutzbestimmungen konnten wir auf diese Weise einhalten.“<br />
Sämtliche Materialien des Holzbauunternehmens,<br />
deren Verarbeitung sowie die Montage werden von der<br />
Technischen Universität München auf ihre Qualität geprüft<br />
und durch das RAL-Gütezeichen zertifiziert. Darüber hinaus<br />
bietet Holz noch einen weiteren ökologischen Vorteil: „Es ist<br />
aufgrund seiner exzellenten CO2- Bilanz einer der umweltfreundlichsten<br />
Baustoffe überhaupt“, so Machacek.<br />
Energiepreisentwicklung für Deutschland im Oktober 2010<br />
Kennzahlen / Indikatoren 7. Sep. 2010 5. Okt 2010 Veränderung in %<br />
EUR/US$ 1,2884 1,3708 6,40% �<br />
Strom - Cal-11 base - pro MWh* 50,67 0 50,08 0 -1,34% �<br />
Brent / Crude Oil $76,50 $84,60 10,59% �<br />
HEL - Rheinschiene 55,21 0 56,84 0 2,95% �<br />
GPL Gas Cal-11 20,56 0 20,53 0 -0,15% �<br />
Der NUS Preistrend –<br />
Newsletter bewertet die Entwicklung<br />
verschiedener Indizes der vergangenen 4 Wochen<br />
• Die Preise am Deutschen Strommarkt zeigten sich auch in<br />
den vergangenen 4 Wochen volatil – es gab zwar keinen klaren<br />
Preistrend, aber zumindest den „Ansatz“ für steigende<br />
Preise, der sich jedoch nicht durchsetzen konnte. Erneut<br />
haben wohl „energiefremde“ Gründe, z. B. die Hoffung auf<br />
deutlich steigende Erdgaspreise ab 01.10., aber auch s.g.<br />
* Durchschnittswert eines Monats<br />
charttechnische Gründe, eher als real energiewirtschaftliche,<br />
für diese Volatilität gesorgt. Im Moment richtet sich<br />
der Fokus der weiteren Preisentwicklung auf das Ende der<br />
Kaufperiode der Jahresprodukte für 2011. Wie fast immer<br />
am Ende eines Kalenderjahres rückt das s.g. Front-Year<br />
ganz besonders in den Fokus. Je nachdem wie sich die Entwicklung<br />
dieses Preises bis zum Ende der Handelsperiode<br />
(um den 20.12.2010) darstellt, hat dies auch Einfluss auf<br />
die Preise der folgenden Jahre, also 2012 und 2013. In den<br />
letzten Jahren gab es verschiedene Szenarien. Teilweise<br />
820 Kommunalwirtschaft 12/2010
fielen die Preise für das Front-Year nochmals deutlich oder<br />
sie zogen nochmals kräftig an. Es bleibt also spannend<br />
• Die Preise am Erdgasmarkt zeigten sich Volatil, aber immer<br />
noch auf niedrigem Niveau. Auch mit der beginnenden<br />
Heizperiode im Blick, konnte der Markt nicht mit der von<br />
Sparkassen-Tourismusbarometer Deutschland 2010:<br />
Deutschlandtourismus erholt sich von der Krise<br />
Berlin mit Übernachtungszuwachs von 11,7 Prozent<br />
Die deutsche Tourismuswirtschaft hat sich von der weltweiten<br />
Wirtschafts- und Finanzkrise deutlich schneller erholt als viele<br />
andere Länder. Allein in den Monaten Januar bis September<br />
2010 hat Deutschland die Zahl der Übernachtungen um<br />
3 % gesteigert und zählt damit zu den wachstumsstärksten<br />
europäischen Staaten. Gründe dafür sind die große Angebotsvielfalt<br />
und der hohe Anteil der Übernachtungen aus dem<br />
Inland mit 85 %. „Kein anderes Reiseland ist bei der eigenen<br />
Bevölkerung so beliebt wie Deutschland“, so Werner Netzel,<br />
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen-<br />
und Giroverbandes. Besonders positiv für Deutschland<br />
ist deshalb der deutliche Anstieg der Übernachtungen<br />
aus dem Ausland (+11 %). Mit 370 Millionen Übernachtungen<br />
in 2009 ist Deutschland im zweiten Jahr in Folge die Nummer<br />
eins in Europa vor den klassischen Urlaubsländern Italien und<br />
Spanien.<br />
Mit einem Übernachtungszuwachs von 11,7 Prozent (Januar<br />
bis September 2010) ist Berlin der Wachstumsmotor unter<br />
den deutschen Großstädten. Nach dem Europäischen Tourismus-Destinationsindex<br />
(DESTIX) zählt Berlin sogar zu den<br />
vier wettbewerbsfähigsten Tourismusregionen Europas.<br />
der einen Seite erhofften und von der anderen befürchteten<br />
Preisrallye „beginnen“. Das milde Herbstwetter hat hier<br />
wohl auch seinen Anteil gehabt. Es ist aber nicht davon<br />
auszugehen, dass dieses Wetter bis zum April 2011 bestand<br />
haben wird.<br />
Unter Deutschlands Zielgebieten stehen die Seenregionen,<br />
die deutschen Küsten und vor allem die Städte bei den Gästen<br />
hoch im Kurs. Die Alpen und die Mittelgebirgsregionen<br />
verzeichnen im Vergleich der letzten fünf Jahre jedoch leichte<br />
Verluste.<br />
Für das deutsche Gastgewerbe zeichnet sich ein Ende der<br />
Talfahrt ab. Noch im vergangenen Jahr musste das Gastgewerbe<br />
herbe Umsatzeinbußen von 8,1 Prozent im Vergleich<br />
zum Vorjahr verkraften. Die Umsatzentwicklung von Januar<br />
bis September 2010 zeigt sich mit -1,0 % deutlich weniger<br />
rückläufig. Zurückzuführen ist dies auf die wieder steigende<br />
Konsumfreude der Bevölkerung. Allerdings achten die Gäste<br />
seit der Krise stärker auf das Preis-Leistungsverhältnis.<br />
Mit einem Marktanteil von knapp 50 % - das entspricht einem<br />
Kreditbestand von 10,8 Mrd. Euro – sind Sparkassen und<br />
Landesbanken der Finanzierungspartner Nr. 1 des Gastgewerbes.<br />
Sie unterstützen die Tourismusbetriebe vor Ort und<br />
sind wichtiger Beratungs- und Finanzierungspartner.<br />
Weitere Informationen unter: www.dsgv.de.<br />
Dresden: Neue Energie für Senioren –<br />
Seniorenwohnanlage an der Garnisonkirche heizt mit Erde und Sonne<br />
Die Dresdner kennen die Garnisonkirche St. Martin in der<br />
Albertstadt. Sie wurde am Ende des 19. Jahrhunderts als<br />
evangelische und katholische Simultankirche des damaligen<br />
Kasernenkomplexes errichtet. Heute wird nur noch der katholische<br />
Teil sakral genutzt. Im ehemals evangelischen Bereich<br />
haben sich mehrere Firmen niedergelassen. Darunter<br />
auch die Wohnen und Leben im Alter an der St. Martin Kirche<br />
GmbH.<br />
Der Name ist Programm. Vor drei Jahren errichtete das Unternehmen,<br />
sozusagen im Schatten des Kirchturms, eine aus<br />
zwei Gebäuden bestehende Seniorenwohnanlage. Diese soll<br />
nicht mehr an die bestehende fossile Fernwärmeversorgung<br />
angeschlossen sein. Stattdessen entschied man sich für ein<br />
Energiekonzept auf der Basis erdgekoppelter Wärmepumpen<br />
und einer solarthermischen Anlage. Die beiden Gebäude haben<br />
einen jährlichen Wärmebedarf von 332.100 kWh. Davon<br />
sollen 299.000 kWh geothermisch gedeckt werden, den Rest<br />
die Sonnenkollektoren beisteuern. Die Plausibilitätsprüfung<br />
des Konzepts, die fachtechnische Begleitung und Bauüberwachung<br />
des die Erdwärmenutzung betreffenden Teils des<br />
Vorhabens lag in den Händen des Leipziger Büros der CDM<br />
Consult GmbH.<br />
Seniorenwohnanlage Gesamtüberblick<br />
(C) CDM Consult GmbH<br />
Soll bei größeren Bauvorhaben, wie dem an der Garnisonskirche,<br />
Erdwärme zum Heizen eingesetzt werden, müssen viele<br />
Erdwärmesonden installiert werden, die die Energie aus dem<br />
Boden einsammeln. Wie viele genau und in welchem Ab-<br />
Kommunalwirtschaft 12/2010 821
stand zueinander, das lässt sich nur mit Hilfe eines TRT-Tests<br />
feststellen. Dieser ermöglicht es, die Wärmeleitfähigkeit des<br />
Erdreichs in der Umgebung der Bohrung präzise zu erfassen.<br />
Daraus lassen sich dann in einem weiteren Schritt Anzahl,<br />
Tiefe und Lage der weiteren Bohrungen im Erdwärmesondenfeld<br />
beplanen. Auf der Wiese zwischen Kirche und Seniorenwohnanlage<br />
wurde eine erste 150 m tiefe Bohrung abgeteuft<br />
und in dieser der TRT-Test durchgeführt. Solche Tests sind<br />
seit mehr als 10 Jahren verfügbar und längst unverzichtbarer<br />
Standard geworden. Für die Auswertung der Messergebnisse<br />
setzten die Fachleute von CDM den Earth-Energy-Designer<br />
(EED) ein, ein Softwaretool, das sich in Europa für die Erledigung<br />
solcher Aufgaben durchgesetzt hat.<br />
Auf Grund der geologischen Voruntersuchungen waren ursprünglich<br />
20 Bohrungen vorgesehen. Das Testergebnis legte<br />
Initiative startet im Herbst<br />
ZVEH und Lightcycle setzen gemeinsam Lichtzeichen<br />
Lightcycle-Geschäftsführer Christian Ludwig und ZVEH-<br />
Hauptgeschäftsführer Ingolf Jakobi präsentieren erstes Werbemittel-Paket<br />
zur fachgerechten Sammlung ausgedienter<br />
Gasentladungslampen.<br />
Pünktlich zur dunklen Jahreszeit starten der Zentralverband<br />
der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke<br />
(ZVEH), Frankfurt/Main, und die Lightcycle Retourlogistik<br />
und Service GmbH, München, die gemeinsame Initiative<br />
„Setze Lichtzeichen!“. Sie spricht gezielt die Unternehmen<br />
der E-Handwerke an und informiert über die wirtschaftlich<br />
sinnvolle Nutzung und ebenso umweltgerechte Entsorgung<br />
von Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren.<br />
Elektrohandwerke – Energiesparhandwerke<br />
Das Engagement der Partner Lightcycle und ZVEH in Punkto<br />
Umweltschutz ist vielfältig. Beide sind Träger mehrerer Initiativen<br />
des Bundesumweltministeriums. Energieeinsparung<br />
und Energieeffizienz stehen im Mittelpunkt vieler umweltpolitischer<br />
Maßnahmen. Energieberatung ist dabei unverzichtbar:<br />
Die E-Handwerke stehen als die Energieprofis dem Kunden<br />
am nächsten und beraten ihn beim Einsatz moderner, energieeffizienter<br />
Lampen für die richtige Leuchte, im privaten<br />
und im gewerblichen Bereich. Der Austausch alter Lampen<br />
ist dabei ebenso Thema. Damit der Umweltnutzen von Gasentladungslampen<br />
voll zum Tragen kommt, gehören diese<br />
fachgerecht entsorgt.<br />
Die Infrastruktur für eine bundesweit gut funktionierende, flächendeckende<br />
Altlampen-Rücknahme bietet zwei Wege an:<br />
über die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsstellen, die von<br />
Kommunen und Landkreisen betrieben werden, sowie über<br />
das privatwirtschaftlich organisierte Sammelstellensystem<br />
von Lightcycle. Bei Großmengen-Sammelstellen des Lightcycle-<br />
Systems können Lampen gewerblicher Herkunft in unbegrenzter<br />
Menge kostenfrei abgeliefert werden. Voraussetzung<br />
ist lediglich die ordnungsgemäße Befüllung der Behältnisse.<br />
Der ZVEH weist die elektro- und informationstechnischen<br />
Handwerksunternehmen auf die Rücknahmemöglichkeiten<br />
durch Lightcycle hin. Alle Informationen zur gemeinsamen<br />
Initiative „Setze Lichtzeichen!“ finden Fachbetriebe unter:<br />
www.profi.lichtzeichen.de.<br />
jedoch nahe, die Anzahl um zwei weitere zu erhöhen. Alle 22<br />
Löcher zusammengerechnet ergeben eine Länge von 3,3 km.<br />
Auf der Wiese ist von ihnen später nichts mehr zu sehen. Sie<br />
sind unterirdisch mit den Gebäuden verbunden und dienen<br />
als Wärmequelle für zwei Wärmepumpen mit einer Leistung<br />
von 68,5 kW bzw. 58,8 kW.<br />
Die Bohrarbeiten wurden von neugierigen und interessierten<br />
Zuschauern verfolgt. Denn für die meisten der kleinen Besucher<br />
des benachbarten Kindergartens wurde das ganze Drum<br />
und Dran zu einem spannenden Erlebnis. Das Vorhaben wird<br />
über die Sächsische Aufbaubank finanziert. Die Mieter der<br />
Seniorenwohnanlage können sich auf niedrige Heizkosten<br />
ab der kommenden Wintersaison freuen. Sie wohnen nun in<br />
einem Gebäude, das umweltfreundlich, klima- und ressourcenschonend<br />
für angenehme Wärme sorgt.<br />
Die Unternehmen der E-Handwerke, die selbst als Sammelstelle<br />
aktiv werden möchten, können dort auch das Werbemittelpaket<br />
inklusive der Sammelbox bestellen. Hierzu gehören<br />
neben einer Sammelbox ein Gesprächsleitfaden für die<br />
Beratung beim Lampenkauf, 100 Informationsflyer für die<br />
Kunden und einige praktische Werbemittel, mit denen Fachbetriebe<br />
im Ladengeschäft auf ihren Service aufmerksam<br />
machen können.<br />
„Sauberes Licht, sauber recycelt.” ist eine Initiative führender<br />
Lampenhersteller und Lightcycle, die sich dafür einsetzt,<br />
das Wissen um die richtige Entsorgung von LED- und Energiesparlampen<br />
fortlaufend zu verbessern und die Anzahl der<br />
Sammelstellen zu erhöhen.<br />
Weitere Informationen unter: www.zveh.de.<br />
822 Kommunalwirtschaft 12/2010
Inkassoverband fordert besseres Forderungsmanagement der Kommunen<br />
In der aktuellen Debatte über die Finanzlage der Kommunen<br />
fordert der Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen<br />
e.V. (BDIU), Berlin, die Städte und Gemeinden dazu auf, ihr<br />
Forderungsmanagement zu professionalisieren. Dadurch<br />
ließen sich deutliche Mehreinnahmen erzielen. „Bevor jetzt<br />
– mitten im Aufschwung – über Steuer- und Abgabenerhöhungen<br />
für die Bürgerinnen und Bürger diskutiert wird, sollten<br />
die Kommunen ihre bestehenden Einnahmepotenziale ausschöpfen“,<br />
sagt Wolfgang Spitz, Präsident des BDIU.<br />
Hintergrund sind die hohen Außenstände der Kommunen.<br />
Diese liegen bei aktuell über 13 Milliarden Euro. Dabei handelt<br />
es sich zum überwiegenden Teil um niedergeschlagene Forderun-gen,<br />
die jedoch in vielen Fällen weiterhin realisierbar<br />
sind. Als Beispiel nennt Spitz Unterhaltsvorschusszahlungen<br />
an Mütter, deren Kindsväter ihren Zahlungsverpflichtungen<br />
nicht nachkommen. Hier gehen Städte und Gemeinden in<br />
Vorleistung. Die ausstehenden Beträge fordern sie bei den<br />
säumigen Vätern wieder ein. Viele dieser Forderungen bleiben<br />
derzeit allerdings unbearbeitet.<br />
„Die Kommunen sollten ihr Forderungsmanagement effizienter<br />
gestalten, gegebenenfalls mit Unterstützung externer<br />
Dienstleister“, fordert Spitz. Es gebe zahlreiche gute Beispiele<br />
von Kommunen, die durch ein effektiveres Forderungsmanagement<br />
ihre Einnahmen verbessert hätten, etwa<br />
die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden. Dabei könnten<br />
auch private Inkassounternehmen die kommunalen Kämmerer<br />
wirkungsvoll unterstützen, zum Beispiel bei der Adressermittlung,<br />
bei der technischen Abwicklung wie dem Rechnungsversand<br />
oder der Kontrolle von Geldeingängen, bei der<br />
Langzeitüberwachung offener Rechnungen und der Bewertung<br />
von Forderungsbeständen. „Rechtlich ist das möglich,<br />
da Inkassounternehmen hier im Wege der Verwaltungshilfe<br />
für die Städte und Gemeinden tätig werden können“, erläutert<br />
Spitz. „Wir brauchen mehr Mut, bestehende Möglichkeiten<br />
richtig zu nutzen. Das ist die beste Unterstützung für den<br />
kräftigen Aufschwung und hilft den Kommunen, ihre wichtigen<br />
Aufgaben für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort auch<br />
weiterhin zu erfüllen.“<br />
Weitere Informationen unter: www.inkasso.de.<br />
Lückenhafte Beleuchtungsdaten führen in vielen Kommunen<br />
zu Geldverschwendung und Sicherheitsrisiken<br />
Barcodes ersetzen fehleranfällige Schreibarbeit:<br />
Mobile Informationsverwaltung hält in Frankfurt am Main Daten von 70.000 Lichtpunkten tagesaktuell<br />
Auf zehn Einwohner kommt in der Bankenmetropole Frankfurt<br />
am Main eine Straßenlaterne. Mehrere tausend Störungen<br />
werden jährlich gemeldet, bis zu 20.000 Leuchtmittel<br />
müssen im Jahresverlauf ausgetauscht werden. Für die SRM<br />
StraßenBeleuchtung Rhein-Main GmbH, die das Frankfurter<br />
Lichtermeer verwaltet, ein enormer Organisations- und Datenaufwand:<br />
Im Rahmen der Sicherheitsverantwortung für die<br />
Anlagen muss jede Prüfung und jeder Handgriff dokumentiert<br />
werden. Um dieser Sorgfaltspflicht gerecht zu werden<br />
und gleichzeitig effizient arbeiten zu können, setzt das Unternehmen<br />
inzwischen auf moderne Technik. Handliche Pocket-<br />
PCs, die mit Barcode-Scanner, GPS und der Software lux-<br />
Data.mobile ausgestattet sind, geben den Monteuren vor Ort<br />
alle Informationen zu einem Lichtpunkt und erfassen direkt<br />
jeden Arbeitsschritt – ganz ohne umständliche Schreibarbeit.<br />
Karteikarten, selbstgebaute Excel-Tabellen oder das gesammelte<br />
Wissen im Kopf des zuständigen Mitarbeiters:<br />
Zuverlässige und vor allem aktuelle Informationen zur lokalen<br />
Straßenbeleuchtung sind in vielen Kommunen kaum vorhanden.<br />
Daten über die verwendeten Leuchtentypen, den<br />
Stromverbrauch oder die Wechselzyklen werden oft nur als<br />
Randthema in der Gemeinde- und Stadtverwaltung wahrgenommen.<br />
Dabei stellen sie die Grundlage für zeit- und kos-<br />
teneffektive Arbeitspläne und Einkäufe dar, ermöglichen ein<br />
schnelles Störungsmanagement und haben im Schadensfall<br />
sogar gerichtliche Relevanz. Die Frankfurter SRM nutzt daher<br />
schon seit 2005 die auf Straßenbeleuchtung spezialisierte<br />
Software luxData der sixData GmbH, um den Überblick über<br />
die 70.000 Lichtpunkte in der Großstadt zu behalten.<br />
„Das Programm erfasst alle Informationen, die vor dem Hintergrund<br />
unserer Anlagenverantwortung wichtig sind“, erklärt<br />
Diplom-Ingenieur Thomas Erfert von der SRM. Dazu zählt der<br />
Leuchtentyp ebenso wie das Tragsystem, die Schaltzeiten oder<br />
die durchgeführten Instandhaltungsmaßnahmen. „Gleichzeitig<br />
können wir mit diesen Daten arbeiten, Statistiken erstellen und<br />
Strategien entwickeln – etwa welche Lichtpunkte vom anstehenden<br />
Leuchtmittelverbot betroffen wären und wann wir diese<br />
am besten austauschen können.“ Auch der Verbrauch der<br />
verschiedenen Leuchten lässt sich kontrollieren, wodurch beispielsweise<br />
Stromfresser aufgedeckt werden. Eine Verbindung<br />
zu SAP ermöglicht es, den Materialstamm beider Systeme abzugleichen.<br />
Über Schnittstellen zu Geo-Informationssystemen<br />
(GIS) lassen sich die Leuchten in Beziehung zu den Schaltanlagen<br />
direkt verorten und räumlich darstellen, was unter anderem<br />
Störungsschwerpunkte entlarvt und die Routenplanung<br />
der Außendienstmitarbeiter vereinfacht.<br />
Rund 50.000 Vorgänge muss die SRM jährlich dokumentieren.<br />
Der Vertrag mit der Stadt Frankfurt am Main enthält sehr<br />
detaillierte Anforderungen betreffend dieser Dokumentation:<br />
Darin geht es nicht nur um Quartalsberichte und Monatsdaten,<br />
sondern auch darum, die Informationen tagesaktuell<br />
zur Verfügung zu stellen. „In der Praxis sah das früher so aus,<br />
dass die Monteure morgens ein Papier mit Arbeitsaufträgen<br />
bekamen, rausfuhren und manchmal erst die richtige Laterne<br />
suchen durften. Dann schrieb der Monteur die durchgeführten<br />
Tätigkeiten auf, im Winter teilweise in Handschuhen<br />
wegen der Kälte“, so Erfert. „Diese Zettel haben die Meister<br />
in der Firma erst entziffern und auf ihre Plausibilität prüfen<br />
müssen, bevor die Daten ins System eingetragen werden<br />
konnten.“ 2008 kam daher die Frage auf, wie sich die Software<br />
sinnvoll erweitern ließe, um Aufwand und Zeit zu sparen<br />
und gleichzeitig Fehler zu vermeiden. SRM stattete daraufhin<br />
acht Steigerfahrzeuge sowie mehrere Montagewagen mit Pocket-PCs<br />
und einer speziellen mobilen Version des luxData-<br />
Programms aus.<br />
Kommunalwirtschaft 12/2010 823
Barcodes bilden jeden Lichtpunkt<br />
und jeden Arbeitsgang ab<br />
Den Kern dieser Lösung bildet ein Barcode-System. „Jeder<br />
Lichtpunkt ist mit einen Strichcode versehen“, erläutert Armin<br />
Mühlberger, Geschäftsführer von sixData und einer der<br />
Entwickler der Straßenbeleuchtungssoftware. „Gleichzeitig<br />
gibt es einen Tätigkeitskatalog, der jedem Arbeitsvorgang<br />
ebenfalls eine solche Codierung zuordnet.“ Die insgesamt<br />
15 Pocket-PCs, die bei der SRM im Einsatz sind, verfügen<br />
über einen Laser-Scanner, so dass der Monteur vor Ort nur<br />
noch die Leuchte und die vorgenommenen Arbeiten einscannen<br />
muss und damit alles gespeichert hat. Aufschreiben von<br />
Hand wird dadurch überflüssig – egal, ob bei Standardaufgaben<br />
wie Leuchtgruppenwechseln oder im Störungsmanagement.<br />
„Man muss nicht mal mehr Tasten drücken, was mit<br />
Handschuhen auch eher schwer fiele“, so Mühlberger.<br />
Die Daten werden dann an das Hauptsystem übermittelt. Ein<br />
Sachbearbeiter des Unternehmens prüft die Informationen<br />
nur noch einmal, bevor sie übernommen werden. Prognosen<br />
und Bestellpläne, etwa für die nächste planmäßige Wartung,<br />
werden dabei sofort aktualisiert. „Damit sind wir einer<br />
der ersten Anbieter, die bereits zum Zehnten des Monats die<br />
gesamte Dokumentation des Vormonats vorlegen können“,<br />
führt Erfert aus. Um gegen die teilweise harten Bedingungen<br />
im Arbeitsalltag bestehen zu können, sind die handlichen<br />
Computer gegen Spritzwasser geschützt und bruchsicher bis<br />
1,5 Meter. Das eingebaute GPS erleichtert die Arbeit zusätzlich.<br />
So kann der Monteur beispielsweise bei einer Störungsmeldung<br />
prüfen, ob er an der richtigen Position steht. „Diese<br />
Funktion ist auch für externe Firmen sehr interessant, denen<br />
wir die Geräte zur Verfügung stellen. Für den TÜV, der die<br />
Standfestigkeitsprüfung unserer Masten übernimmt, sind die<br />
genaueren Angaben beispielsweise eine große Hilfe.“<br />
Mobiles System spart 300 Arbeitstage im Jahr<br />
Für den Straßenbeleuchtungsdienstleister selbst bedeutet<br />
die mobile Datenerfassung einen deutlichen Zeitgewinn und<br />
ein effizienteres Arbeiten, wie der Diplom-Ingenieur berichtet:<br />
„Wenn wir, vorsichtig geschätzt, mit diesem System pro Störung<br />
drei Minuten sparen, sind das im Jahr rund 300 Arbeitstage.“<br />
Die Einführungskosten von luxData.mobile hätten sich<br />
damit inzwischen amortisiert. Zudem könne die SRM Buchungen<br />
und Bestellungen jetzt früher durchführen, schneller<br />
reagieren und damit letztlich ihre Verantwortung besser<br />
wahrnehmen: „Paragraph 823 des BGB verpflichtet auch die<br />
Betreiber von Straßenbeleuchtung – seien es Kommunen,<br />
Energieversorger oder Dienstleister – dazu, für die Sicherheit<br />
der Bürger und ihres Eigentums zu sorgen. Das Risiko, dass<br />
wegen einer defekten Leuchte jemand zu Schaden kommt,<br />
dürfen wir nicht eingehen.“<br />
Weitere Informationen unter: www.srm-rheinmain.de<br />
und www.sixdata.de.<br />
Studie: Öffentliche Verwaltungen haben Nachholbedarf im Kundenservice<br />
Nur 28 Prozent der öffentlichen Verwaltungen in Deutschland<br />
halten guten Kundenservice für wichtig. Zum Vergleich:<br />
Bei anderen Branchen sind es im Durchschnitt 70 Prozent.<br />
Bürger und Unternehmen erwarten aber hohe Servicequalität<br />
nicht mehr nur von Versicherungen, Banken oder Telefonanbietern.<br />
Als Steuer- und Gebührenzahler stellen sie ähnlich<br />
hohe Anforderungen auch an den Behördenkontakt. Doch<br />
bisher richtet nur jede zweite öffentliche Verwaltung ihre Leistungen<br />
an den Anforderungen der Kunden aus. Das hat die<br />
Studie „Potenzialanalyse Servicequalität“ von Steria Mummert<br />
Consulting und dem IMWF Institut für Management- und<br />
Wirtschaftsforschung ergeben.<br />
„Öffentliche Verwaltungen hinken anderen Branchen bei der<br />
Servicequalität deshalb hinterher, weil Kundenorientierung<br />
nicht Kern der eigentlichen Aufgabe ist. Öffentliche Verwaltung<br />
dient vor allem dem Gesetzeszweck, der sich nicht<br />
immer mit dem Kundeninteresse vereinbaren lässt“, erklärt<br />
Peter Krolle, Public-Experte bei Steria Mummert Consulting.<br />
„Eine Orientierung am Kundenwunsch kann für die Behörden<br />
daher sogar kontraproduktiv sein. Man denke nur an die<br />
Adressaten belastender Verwaltungsakte, die sicher auch<br />
Kunden der Verwaltung sind. Aber immer da, wo Kundenbedürfnisse<br />
das Verwaltungsziel nicht behindern, bestehen für<br />
die Behörden Möglichkeiten, ihre Leistungen anzupassen.“<br />
Ein erster wichtiger Schritt ist daher, bei der Gestaltung von<br />
Prozessen und der Organisation von Ansprechstellen die Perspektive<br />
des Kunden einzunehmen und - wenn möglich - zu<br />
berücksichtigen.<br />
Darüber hinaus sollten öffentliche Verwaltungen ihre eigenen<br />
Leistungen einer intensiveren Überprüfung unterziehen.<br />
Bisher führen nur vier von zehn Behörden in regelmäßigen<br />
Abständen Qualitätskontrollen durch. „Häufig ist den Verwal-<br />
tungen deshalb gar nicht klar, dass und vor allem wo genau<br />
es Verbesserungspotenziale gibt“, so Krolle.<br />
Möglichkeiten zur Serviceoptimierung bieten sich der Verwaltungslandschaft<br />
außerdem bei der Personalführung. Nur jede<br />
zweite Behörde ist der Meinung, dass sämtliche Mitarbeiter<br />
von der hohen Bedeutung der Servicequalität überzeugt sind.<br />
Die fehlende Akzeptanz basiert dabei häufig auf Unkenntnis:<br />
Meist wissen die Behördenmitarbeiter nicht, welche konkreten<br />
Serviceziele in ihrem Hause verfolgt werden. Es hapert<br />
in vielen Verwaltungen also an der Kommunikation der<br />
eigenen Servicestrategie. Abhilfe schaffen in solchen Fällen<br />
Trainings und Schulungen. Aber auch Mitarbeiter durch Anreizsysteme<br />
zu besseren Leistungen zu motivieren, trägt zu<br />
mehr Servicequalität bei. Positiv hervorzuheben ist, dass die<br />
Behörden in den letzten Jahren intensiv daran gearbeitet haben,<br />
den Kunden ihre Dienste auch online bereitzustellen. Sie<br />
investierten viel Aufwand in E-Government-Leistungen, sodass<br />
bestimmte Behördengänge mittlerweile komplett online<br />
möglich sind. „Auf diesen Erfolgen sollten die öffentlichen<br />
Verwaltungen jetzt aufbauen. In den nächsten Jahren kommt<br />
es darauf an, den Kunden noch stärker in den Fokus zu rücken<br />
und so dem Idealbild eines kundenorientierten Dienstleisters<br />
näherzukommen“, sagt Peter Krolle.<br />
Hintergrundinformationen<br />
Die Potenzialanalyse Servicequalität ist das Ergebnis einer<br />
Onlinebefragung, die im Auftrag von Steria Mummert Consulting<br />
in Kooperation mit dem IMWF Institut für Management-<br />
und Wirtschaftsforschung durchgeführt wurde. Im Juli 2010<br />
wurden 359 Fach- und Führungskräfte aus großen und mittelständischen<br />
Unternehmen zum Thema „Servicequalität“<br />
befragt.<br />
824 Kommunalwirtschaft 12/2010
Zahlen – Daten – Fakten 2010<br />
Aus Wirtschaft und Verwaltung<br />
„Zahlen, Daten, Fakten“ aus der Recycling- und Entsorgungsbranche<br />
hat der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung<br />
e.V. zusammengetragen und als Broschüre herausgegeben.<br />
Wer sich einen guten Überblick über alle relevanten Stoffströme<br />
verschaffen will und einen schnellen Zugriff auf interessante<br />
allgemeine Daten, wie Größenstruktur der Unterneh-<br />
Sicherheit auf dem Dach<br />
men, Umsatzanteile oder Beschäftigungszahlen benötigt, für<br />
den ist diese neue bvse-Broschüre, die insgesamt 116 Seiten<br />
umfasst eine gute Informationsquelle. Die Broschüre kann<br />
für 6 € erworben werden. Bei größeren Bestellmengen wird<br />
ein Preisnachlass gewährt. bvse-Mitglieder können die Broschüre<br />
preisgünstiger beziehen. Kontakt: bvse-recyconsult<br />
GmbH, Frau Lorenz, Tel.: 0228/98849-0, Fax: 0228/98849-<br />
99, E-Mail: info@bvse.de<br />
Moderne elektrische Heizungssysteme schützen Mensch und Gebäude vor herab fallendem Eis und Schnee<br />
Der vergangene Winter hat es gezeigt: Die Gefahr kommt häufig<br />
von oben. Denn während der Tauwetterperiode lösen sich<br />
die Eiszapfen, die sich in den Frostperioden an Dachrändern<br />
und Regenrinnen gebildet haben – urplötzlich werden sie zu<br />
gefährlichen „Geschossen“ und richten bisweilen beträchtlichen<br />
Schaden an. Oder die Dachrinne ist mit den schmelzenden<br />
Schneemassen überlastet und kann – im schlimmsten<br />
Falle – brechen. Auch Rohrleitungen im und ums Haus setzt<br />
der Frost zu: Allein im letzten Winter mussten nach Angaben<br />
des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft<br />
(GDV) die Wohngebäudeversicherer rund 250 Millionen Euro<br />
aufbringen, um Hausbesitzern Schäden durch zugefrorene<br />
Wasserleitungen zu ersetzen. Jetzt, in den wärmeren Monaten<br />
des Jahres, ist die richtige Zeit, um hier für den kommenden<br />
Winter für Sicherheit zu sorgen und über den Einbau<br />
von elektrischen Heizsystemen an zentralen Stellen nachzudenken.<br />
Diese Heizsysteme helfen, Mensch und Gebäude zu<br />
schützen: Dachrinnenheizungen etwa verhindern Eiszapfenbildung<br />
und Rohrschäden, Rohrbegleitheizungen reduzieren<br />
das Risiko von Rohrbruch aufgrund von eingefrorenen Wasserrohren.<br />
Die modernen Systeme arbeiten energiesparend<br />
und effizient.<br />
Eine Alternative zum „Eishacken“ aus dem Dachfenster oder<br />
dem langwierigen Entfernen der gefährlichen Eisspitzen per<br />
Leiter oder gar Feuerwehr ist die Dachrinnenheizung. „Dachrinnenheizungen<br />
arbeiten praktisch wartungsfrei und vollautomatisch“,<br />
sagt Michael Muerköster von der Initiative Wärme+,<br />
Berlin. Sie sind vom Fachmann leicht aufzubauen, sind<br />
robust und verfügen über eine energiesparende Steuerung.<br />
Eine Dachrinnenheizung besteht in der Regel aus dem Heizleiter<br />
sowie einem Feuchte- und Temperatursensor. Die zugehörige<br />
Steuerung ermittelt aus den erfassten Daten punktgenau<br />
den optimalen Einschaltzeitpunkt, um die Eisbildung<br />
knapp vor dem Gefrierpunkt zu verhindern. Auch nachträglich<br />
können sie problemlos eingebaut werden.<br />
Dass lange Frostperioden auch ein finanzielles Risiko bergen,<br />
liegt auf der Hand: Schließlich können Unfälle mit Sach- oder<br />
Personenschäden Hausbesitzer unter Umständen teuer zu<br />
stehen kommen, wenn sie von den Geschädigten zur Kasse<br />
gebeten werden. Zwar muss sich jeder zunächst selbst<br />
vor herab fallenden Schneemassen oder Eiszapfen schützen,<br />
doch werden Hausbesitzer möglicherweise regresspflichtig<br />
gemacht, wenn ihr Haus an öffentliche Straßen grenzt und sie<br />
ihrer Verkehrssicherungspflicht nicht nachgekommen sind.<br />
Rohrbegleitheizungen verhindern Rohrbruch<br />
Eine weitere Begleiterscheinung von längeren Frostperioden<br />
sind eingefrorene Leitungen und Rohrbrüche. Überall, wo<br />
Flüssigkeiten durch Rohrleitungen transportiert und frostfrei<br />
gehalten werden müssen, helfen so genannte Rohrbegleitheizungen,<br />
den Durchfluss aufrechtzuerhalten und so Schäden<br />
und Kosten zu verhindern. „Die Wärmedämmung des Gebäudes<br />
allein reicht oft nicht aus, um Leitungen im Winter frostfrei<br />
zu halten“, erklärt Muerköster. „Geplatzte Rohre sind die häufige<br />
Folge.“ Das bedeute Risiken und eingeschränkte Sicherheit,<br />
nicht nur in gewerblichen oder öffentlichen Bereichen,<br />
sondern auch im privaten Umfeld. Zwar zahle in den meisten<br />
Fällen die Versicherung, doch wer einmal eine durch Vereisung<br />
blockierte Abwasserleitung oder geplatzte Wasserrohre<br />
gehabt habe, wisse, so Muerköster, die Vorteile einer elektrischen<br />
Begleitheizung zweifellos zu schätzen.<br />
Kommunalwirtschaft 12/2010 825
Die Initiative WÄRME+<br />
Für viele Hausbesitzer stehen in den kommenden Jahren<br />
Investitionen in eine zeitgemäße Hauswärmetechnik an. Mit<br />
einem umfassenden Informations- und Serviceangebot klärt<br />
die Initiative WÄRME+ darüber auf, wie sich der Wärmeschutz<br />
optimieren lässt und eine effiziente Anlagentechnik zu<br />
einer intelligenteren Energienutzung in Haus und Wohnung<br />
beitragen kann. Im Fokus stehen dabei innovative Lösungen<br />
wie die Wärmepumpe, die dezentrale Warmwasserbereitung<br />
mit elektronischen Durchlauferhitzern, Solarkollektoren, die<br />
elektrische Fußbodenheizung sowie die Wohnungslüftung<br />
mit Wärmerückgewinnung. Zu den Mitgliedern der Initiative<br />
zählen die Unternehmen AEG Haustechnik, Clage, DEVI,<br />
Dimplex, Stiebel Eltron und Vaillant sowie der Zentralverband<br />
Elektrotechnik und Elektronikindustrie (ZVEI) und die HEA<br />
Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung.<br />
Weitere Informationen unter: www.waerme-plus.de.<br />
Bardusch von der Deutschen Bahn<br />
als „Lieferant des Jahres 2010“ ausgezeichnet<br />
Der Ettlinger Textildienstleiter Bardusch ist „Lieferant des<br />
Jahres 2010 der Deutschen Bahn“. „Zuverlässigkeit und<br />
Qualität unserer Lieferanten sind entscheidend, um die beste<br />
Qualität für unsere Kunden zu produzieren. Mit dem Markenzeichen<br />
DB-Lieferantenprädikat zeichnen wir hoch engagierte<br />
und besonders leistungsfähige Unternehmen aus“,<br />
betonte Volker Kefer, DB-Vorstand für Technik und Infrastruktur,<br />
bei der Verleihung in Berlin. Bardusch, so heißt es in der<br />
Begründung, erhält diese Auszeichnung für herausragende<br />
Fullservice-Dienstleistungen in hoher und zuverlässiger Qualität<br />
im Bereich Arbeitsschutzkleidung. Mit seinen Komplettausstattungen<br />
– ausgerichtet an den jeweiligen spezifischen<br />
Anforderungen des Einsatzes im Eisenbahnbetrieb – leiste<br />
Neues Stadtviertel: Calluna-Quartier<br />
RAG Montan Immobilien stellt städtebaulichen Entwurf für das Gesundheitszentrum<br />
mit dem Schwerpunkt Adipositas vor<br />
In direkter Nähe zur Innenstadt von Oer-Erkenschwick entsteht<br />
mit dem Calluna-Quartier ein völlig neues Stadtviertel<br />
auf der rund 374.000 Quadratmeter großen Fläche des<br />
ehemaligen Bergwerkes Ewald Fortsetzung 1/2/3. Es wird<br />
geprägt durch eine neuartige Verbindung der Themen Wohnen,<br />
Pflege und Gesundheit sowie Freizeit und Erholung. Ab<br />
Herbst 2011 entstehen in der Nähe des Naturparks Hohe<br />
Mark integrative Wohnprojekte, ein Gesundheitszentrum mit<br />
dem Schwerpunkt Adipositas sowie ein Golfplatz.<br />
„Unser neues Stadtviertel Calluna hat Modellcharakter für<br />
die gesamte Region“, freut sich Achim Menge, Bürgermeister<br />
von Oer-Erkenschwick. „In einzigartiger Weise wird hier auf<br />
aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen Bezug genommen:<br />
ältere Menschen, Familien mit Kindern, Singles und Menschen<br />
mit Behinderung wohnen in City-Nähe zusammen – ein<br />
Beispiel gesellschaftlichen Zusammenlebens.“<br />
„Das Calluna-Quartier wird ein generationsübergreifendes<br />
Bardusch einen Beitrag zur Sicherheit von „Kopf bis Fuß“<br />
für die entsprechenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />
Deutschen Bahn.<br />
Die Deutsche Bahn ist einer der größten Auftraggeber der<br />
Wirtschaft. Mit einem jährlichen Auftragsvolumen von etwa<br />
20 Milliarden Euro sichert der Konzern rund 600.000 Arbeitsplätze<br />
in Deutschland. Die DB steht weltweit mit knapp<br />
35.000 Lieferanten in Geschäftsbeziehungen. Im Zweijahresrhythmus<br />
zeichnet die DB auf der internationalen Schienenverkehrsleitmesse<br />
„InnoTrans“ ihre Lieferanten für herausragende<br />
Leistungen mit dem Prädikat „DB-Lieferant des<br />
Jahres“ aus.<br />
Zeichen für das Leben und Wohnen in Oer-Erkenschwick<br />
setzen“, ergänzt Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien. „Dieses einzigartige<br />
Quartier weist mit den Eckpfeilern Gesundheit, Freizeit<br />
und Wohnen Alleinstellungsmerkmale auf, durch die sich<br />
dieses Projekt von anderen Standorten ähnlicher Ausrichtung<br />
in der Metropole Ruhr unterscheidet und abhebt.“<br />
Herzstück der gesundheitlichen Versorgung des citynahen<br />
Calluna-Quartiers, dessen städtebaulichen Entwurf die RAG<br />
Montan Immobilien jetzt vorstellte, wird mit 17.000 Quadratmetern<br />
Fläche das geplante Zentrum für Gesundheit.<br />
Angesiedelt wird ein überregional bedeutendes Adipositas-<br />
Kompetenzzentrum für übergewichtige Kinder und Jugendliche<br />
sowie weitere Forschungseinrichtungen zur Krankheit<br />
Adipositas und ihrer Behandlung. Außerdem ist seitens der<br />
Lebenshilfe e.V. vorgesehen, auf dem Klinikgelände ein nachbarschaftliches<br />
Begegnungszentrum zu integrieren, wo eine<br />
Quartiersküche Essen in Gemeinschaft anbietet – ein Mehr-<br />
826 Kommunalwirtschaft 12/2010
wert für Senioren sowie für Kinder und Jugendliche mit berufstätigen<br />
Eltern. Für Mitte 2011 ist der Bau der Klinik durch<br />
den finnischen Betreiber Nutrinet International in Kooperation<br />
mit der Vestischen Kinderklinik Datteln projektiert. Direkt an<br />
das geplante Gesundheitszentrum angrenzend sind auf einer<br />
Teilfläche von 18.000 Quadratmetern rund 32 erschlossene<br />
Baugrundstücke in variablen Größen mit ein- bis zweigeschossigen<br />
Eigenheimen für junge Familien geplant. Angestrebt<br />
wird eine energetische und ökologische Bauweise für<br />
Passiv- oder 3-Liter-Häuser. Integratives und umweltschonendes<br />
Wohnen wird das barrierefreie City-Wohnprojekt für<br />
Pflegebedürftige und Menschen mit Behinderung auf rund<br />
12.000 Quadratmetern Fläche bieten. Realisiert wird es durch<br />
eine Allianz aus Partnern, darunter die Lebenshilfe für Men-<br />
Kein Wachstum ohne die Schiene<br />
Bahnverbände warnen Bundesregierung vor straßenlastiger Politik im Güterverkehr<br />
Zum Auftakt des Deutschen Logistik-Kongresses unter dem<br />
Motto „intelligent wachsen“ warnen der Verband Deutscher<br />
Verkehrsunternehmen (VDV) und die Allianz pro Schiene<br />
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer vor einer einseitigen<br />
Verkehrspolitik zugunsten der Straße. „Das größte<br />
Wachstumspotenzial im Güterverkehr liegt eindeutig auf der<br />
Schiene, alle einschlägigen Prognosen und Statistiken belegen<br />
das“, erläutert VDV-Geschäftsführer Dr. Martin Henke.<br />
Die Verkehrspolitik muss endlich für den Ausbau des Schienennetzes<br />
im Güterverkehr sorgen, sonst drohen dort in den<br />
nächsten Jahren Engpässe.<br />
VDV und Allianz pro Schiene reagieren mit großer Verwunderung<br />
und Kritik auf die jüngsten Ankündigungen der Bundesregierung,<br />
die die Einnahmen aus der LKW-Maut künftig in voller<br />
Höhe in die Straße investieren will. Bis dato standen jährlich<br />
rund 1,1 Milliarden Euro aus der LKW-Maut für Investitionen<br />
in Schieneninfrastruktur zur Verfügung. „Der Autolobby ist mit<br />
den geschlossenen Finanzierungskreisläufen ein echter Coup<br />
gelungen: Unabhängig vom zukünftigen Bedarf muss nun jährlich<br />
jeder Cent aus der Maut in Asphalt gegossen werden“,<br />
sagt Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. „Wir<br />
VEWA-Studie zu Wasser- und Abwasserpreisen in sechs EU-Staaten:<br />
schen mit geistiger Behinderung Castrop-Rauxel, Datteln,<br />
Oer-Erkenschwick, Waltrop e.V, das Amt für Wohnungswesen<br />
der Stadt Oer-Erkenschwick und der Verein „Alt-werden-mit-<br />
Freu(n)de(n)“.<br />
Während im Zentrum des Calluna-Quartiers die Industriedenkmäler<br />
wie Verwaltungs- und Kauengebäude dem neuen<br />
Stadtviertel eine historische und gewachsene Note verleihen,<br />
werden auf rund 325.000 Quadratmeter großzügige Grünflächen<br />
auf der ehemaligen Halde des Bergwerks Ewald Fortsetzung<br />
für Freizeit und Erholung angeboten. Dort wird die<br />
Dr. Velte Golf KG aus Köln einen Neun-Loch-Golfplatz mit<br />
besonderen Angeboten für Senioren, Jugendliche und auch<br />
Behinderte errichten.<br />
bauen Straßen für einen Verkehr, den wir uns eigentlich gar<br />
nicht mehr leisten können.“ Flege kritisiert eine Verkehrspolitik,<br />
die als Kreisverkehr ohne Ausfahrt angelegt sei.<br />
Auch der VDV zeigt sich enttäuscht von der Regierung: „Die<br />
Straße bekommt künftig eine jährliche Garantiesumme aus<br />
der Maut, für Investitionen in die Schiene stellt man die konjunkturabhängigen<br />
Haushaltsmittel zur Verfügung. Für die<br />
notwendige Weiterentwicklung des Schienengüterverkehrs<br />
sind solche politischen Entscheidungen kontraproduktiv und<br />
nicht nachvollziehbar“, so Henke.<br />
Diese Entwicklung ist innerhalb kurzer Zeit die dritte bittere<br />
Pille, die der Schienengüterverkehr zu schlucken hat. Die Regierungskoalition<br />
hatte Anfang 2010 bereits die Förderung für<br />
den Kombinierten Verkehr zusammengestrichen und das Verkehrsministerium<br />
hat bei der Neujustierung des Masterplans<br />
Güterverkehr und Logistik die Akzente zum Nachteil der<br />
Schiene verschoben. „Die Menschen in Deutschland wollen<br />
Verkehrsverlagerung auf die Schiene. Das Verkehrsministerium<br />
stärkt stattdessen einseitig den Straßengüterverkehr“,<br />
kritisiert der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer.<br />
Deutsche Wasser- und Abwasserpreise im europäischen Vergleich angemessen<br />
Preisvergleich unter Berücksichtigung von Subventionen sowie<br />
EU-weit verbindlichen Leistungs- und Qualitätsstandards<br />
Was zahlen Verbraucher in Europa tatsächlich für Wasser und<br />
Abwasser? Wie viel müssten die Haushalte in europäischen<br />
Ländern darüber hinaus bezahlen, wenn die rechtlichen<br />
Vorgaben der Europäischen Union im Bereich der Wasserwirtschaft<br />
ähnlich wie in Deutschland auch in anderen EU-<br />
Mitgliedstaaten vollständig umgesetzt würden? Diese Fragen<br />
analysiert die vom Bundesverband der Energieund Wasserwirtschaft<br />
(BDEW) in Auftrag gegebene Studie „VEWA - Vergleich<br />
Europäischer Wasser- und Abwasserpreise“.<br />
„Das Ergebnis der Studie ist eindeutig: Bei Annahme eines<br />
ähnlichen, von der EU vorgegebenen Qualitäts- und Leistungsniveaus<br />
und gleichzeitiger Berücksichtigung aller Sub-<br />
ventionen zahlen Verbraucher in Deutschland pro Kopf und<br />
Jahr gemessen am verfügbaren Einkommen für ihre Wasserversorgung<br />
und Abwasserentsorgung nicht mehr als Verbraucher<br />
in England/Wales, Frankreich, Österreich und den Niederlanden“,<br />
erläuterte Martin Weyand, Hauptgeschäftsführer<br />
Wasser/Abwasser des Bundesverbandes der Energie- und<br />
Wasserwirtschaft (BDEW) heute in Berlin anlässlich der Vorstellung<br />
der Studie.<br />
Die VEWA-Studie berücksichtigt neben den bloßen Preisen<br />
auch Subventionen und europäische Qualitäts- und Leistungsstandards.<br />
Sie zeichnet damit im Gegensatz zu vielen<br />
oberflächlichen Länder-Vergleichen ein realistisches Bild über<br />
die Preise und Leistungen in verschiedenen europäischen<br />
Staaten. Verglichen wurden Preise und Leistungen der Wasserund<br />
Abwasserwirtschaften in Deutschland, Frankreich,<br />
Kommunalwirtschaft 12/2010 827
Österreich, den Niederlanden, England/Wales und Polen.<br />
Ausgangspunkt der Untersuchung ist zum einen die Tatsache,<br />
dass in Deutschland die Wasser- und Abwasserrechnung<br />
auch tatsächlich nahezu alle Zahlungen der Bürger für<br />
die Leistungen der Wasser- und Abwasserwirtschaft enthält.<br />
In anderen europäischen Ländern hingegen zahlen die Bürger<br />
neben den auf ihrer Rechnung ausgewiesenen Beträgen<br />
zusätzlich über allgemeine Steuern und Abgaben für die Leistungen<br />
der Wasser- und Abwasserwirtschaft. Dies findet sich<br />
nicht auf der Wasser- oder Abwasserrechnung der Haushalte<br />
wieder. Die VEWA-Studie hat diese indirekten Zahlungen der<br />
Kunden in ihrem Vergleich berücksichtigt.<br />
Die Studie trägt zum anderen auch den europäischen Vorgaben<br />
zur Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung Rechnung.<br />
Dabei handelt es sich um Vorgaben zur Qualität und<br />
zur Kostendeckung. Die Mitgliedstaaten der EU sind zur Umsetzung<br />
dieser europäischen Richtlinien rechtlich verpflichtet.<br />
Dennoch werden sie in vielen Ländern nur teilweise in<br />
nationales Recht übertragen. In diesen Fällen bleiben die erforderlichen<br />
Investitionen in die wasserwirtschaftliche Infrastruktur<br />
teilweise aus und fließen folglich auch nicht als Kostenbestandteil<br />
in die Rechnungen der Verbraucher ein. Die<br />
VEWA-Studie ermittelt, wie sich eine vollständige Umsetzung<br />
dieser Vorgaben auf die Kosten der Verbraucher auswirken<br />
würden – exemplarisch dargestellt anhand der ausgewählten<br />
Vergleichsländer.<br />
Telgte: Klimaschutz, der sich auszahlt<br />
Die nordrhein-westfälische Stadt Telgte ist längst nicht mehr<br />
nur als Wallfahrtsort bekannt. Mittlerweile macht die Stadt<br />
auch als Klimakommune ihrem Namen alle Ehre. Gemeinsam<br />
mit dem Beratungshaus infas enermetric aus Emsdetten<br />
setzte man in Telgte ein schlüssiges Klimakonzept auf und<br />
zog jetzt eine erste positive Bilanz.<br />
In Telgte hat sich in puncto Klima- und Umweltschutz eine<br />
Menge getan. Die Vorgehensweise der nordrhein-westfälischen<br />
Stadt hat geradezu Vorbildcharakter, nicht umsonst<br />
wird Telgte in wenigen Wochen mit dem European Energy<br />
Award® (eea) ausgezeichnet. Den Award in Gold hat man<br />
bereits als nächstes Projekt im Visier. „Ein Vorhaben, das in<br />
jedem Fall eines gut durchdachten und fundierten Konzepts<br />
bedarf“, weiß Reiner Tippkötter, Leiter der Abteilung für Energiedienstleistungen<br />
bei dem Software- und Beratungshaus<br />
infas enermerric aus Emsdetten. „Aber die Mühe lohnt sich in<br />
mehrfacher Hinsicht. Zum einen sind wir alle gefordert, verantwortlich<br />
mit endlichen Ressourcen umzugehen und einen<br />
Beitrag zum nachhaltigen Klimaschutz zu leisten. Zum anderen<br />
liegen vor allem im Bereich der Energiegewinnung und<br />
-versorgung ungeahnte Einsparpotenziale, die sich Städte<br />
und Kommunen in Zeiten knapper Kassen zu Nutze machen<br />
sollten“, so die Erfahrung des Energieberaters. Reiner Tippkötter<br />
ist eea-Berater und -Auditor und begleitet seit Jahren<br />
Städte und Kommunen, die sich eine klimafreundliche und<br />
kosteneffiziente Energieversorgung auf die Fahne geschrieben<br />
haben. So auch in Telgte, wo Tippkötter gemeinsam<br />
mit einem Team von Ingenieuren, Vertretern aus Politik und<br />
Verwaltung sowie Energiefachleuten ein Klimakonzept geschneidert<br />
hat, das der Stadt dabei hilft, angestrebte Klimaschutz-Ziele<br />
und Energiesparmaßnahmen nicht nur umzusetzen,<br />
sondern davon auch finanziell zu profitieren. Das<br />
Engagement hat sich für den Wallfahrtsort bereits gelohnt. Im<br />
Rahmen einer Bürger-Informationsveranstaltung am 22. Sep-<br />
Konkret berücksichtigt die Untersuchung in ihrem Preismodell<br />
die Qualität der Ver- und Entsorgung in den sechs Ländern<br />
anhand der Parameter „Erneuerungsinvestitionen und<br />
Instandhaltungsaufwendungen für das Rohrnetz“ sowie den<br />
Anschlussgrad an das Rohrnetz und die laufenden Kosten für<br />
die Ausstattung mit Zählern. Diese Parameter wurden bisher<br />
auf europäischer Ebene nicht quantitativ bewertet. In diesen<br />
Bereichen gibt es trotz einheitlicher europäischer Richtlinien,<br />
zu deren Umsetzung die Staaten verpflichtet sind, starke<br />
Unterschiede. Der Vergleich hat ergeben, dass die Höhe<br />
der Subventionen in den untersuchten Ländern stark variiert.<br />
Auch bei der Qualität der Ver- und Entsorgung, gemessen<br />
an Parametern wie Anschlussgrad und Erneuerungsrate<br />
der Netze, gibt es trotz einheitlicher europäischer Richtlinien<br />
starke Unterschiede. „Die EU-Kommission muss in allen EU-<br />
Ländern auf eine konsequente Umsetzung der europäischen<br />
Vorgaben drängen, die in Deutschland längst zum Standard<br />
gehören oder sogar noch strenger gefasst sind", forderte Weyand.<br />
Deutschland habe beispielsweise beim Abwasser flächendeckend<br />
die höchste Reinigungsstufe umgesetzt. Dies<br />
sei leider noch nicht in allen Mitgliedstaaten der Fall.<br />
„Die VEWA-Studie ermöglicht einen quantitativen und qualitativen<br />
Vergleich europäischer Wasser- und Abwasserpreise.<br />
Sie ist damit ein Beitrag zur Versachlichung der europäischen<br />
Preisdiskussion“, so der Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser<br />
abschließend.<br />
tember im Bürgerhaus Telgte, stellte die Stadt gemeinsam<br />
mit infas enermetric erste Ergebnisse, wie auch Perspektiven<br />
und Möglichkeiten vor, die die Umsetzung des Klimakonzepts<br />
weiter vorantreiben. Darunter auch alltagstaugliche<br />
Lösungen, mit deren Hilfe jeder einzelne Bürger in seiner<br />
häuslichen Umgebung Energie und somit bares Geld sparen<br />
und darüber hinaus auch ganz persönlich in Bezug auf den<br />
Umwelt- und Klimaschutz verantwortlich zeichnen kann. „Der<br />
CO2-Anteil pro Kopf liegt in Telgte schon jetzt unter dem Bundesdurchschnitt“,<br />
weiß Tippkötter. Kein Wunder, denn bereits<br />
heute deckt die Stadt 22 Prozent ihres Strombedarfs mittels<br />
regenerativer Energiequellen wie Sonne, Wind und Biogas.<br />
Mehrere Biogasanlagen etwa produzieren derzeit regenerativen<br />
Strom. Zudem soll die Anlage demnächst das örtliche<br />
828 Kommunalwirtschaft 12/2010
St. Rochus Hospital mit Wärme versorgen. „Ein wunderbares<br />
Beispiel für aktiv umgesetzten Klimaschutz und die Stärkung<br />
regionaler Wertschöpfungsketten“, so Tippkötter.<br />
Die „3E“: Säulen des Klimaschutzes<br />
Doch was kann jeder Bürger im Rahmen seines heimischen<br />
Umfeldes zum Klimaschutz und zur Senkung der Energiekosten<br />
beitragen? Eine Menge, wie Detlef Westhölter als<br />
Geschäftsführer der Stadtwerke ETO sowie weitere Klimaschutz-Experten<br />
die Besucher der Info-Veranstaltung wissen<br />
ließen. Vom „richtigen“ Öffnen des Kühlschranks bis hin zur<br />
geeigneten Form der Raum-Belüftung – jede Menge kleine<br />
wie praktikable Tipps und Hinweise gaben die Experten den<br />
Zuhörern mit auf den Weg.<br />
„Natürlich zählt zum Klimaschutz ein entsprechend durchdachtes<br />
und schlüssiges Konzept, das der Kommune dabei<br />
hilft, sich realistische aber stets ambitionierte Ziele zu<br />
setzen und diese zu verwirklichen“, sagt Wolfgang Pieper,<br />
Bürgermeister der Stadt Telgte. Basis der gesamten Vorgehensweise<br />
sind die „3 E“: Energiesparen, Energieeffizienz<br />
und Erneuerbare Energien. Hält man sich stringent an diese<br />
drei tragenden Säulen des Klimakonzepts, lässt sich eine<br />
zukunftsträchtige und effiziente Energieversorgung der Kommune<br />
in die Tat umsetzen. „Nichts desto trotz sollten im Idealfall<br />
alle an einem Strang ziehen. Im Klartext bedeutet dies,<br />
mit Umwelt- und Klimaschutz bereits zu Hause anzufangen.<br />
In jedem Privathaushalt“, so Tippkötter. Und das schöne ist:<br />
Mitmachen lohnt sich – nicht nur für die Umwelt, sondern<br />
auch finanziell.<br />
lekker Energie bestätigt Rekordversuch mit langstreckentauglichem<br />
Elektroauto – internationaler Durchbruch in der Elektromobilität<br />
• Mindestens 300 Kilometer-Fahrt noch in diesem Jahr<br />
• Handelsübliches Fahrzeug mit allen Sicherheits-<br />
und Komfortfunktionen<br />
• Vier Sitzplätze und vollständig nutzbarer Kofferraum<br />
• Vorgaben des nationalen Entwicklungsplans<br />
Elektromobilität der Bundes-regierung für 2015<br />
damit bereits in diesem Jahr erfüllt<br />
• ENERVIE Gruppe bietet ab 2011 innovative<br />
E-Mobility-Produkte an<br />
Die lekker Energie GmbH bestätigt, dass Sie beabsichtigt,<br />
noch in diesem Jahr mit einem alltagstauglichen Elektroauto<br />
eine Strecke von mindestens 300 Kilometern zurückzulegen,<br />
ohne zwischenzeitlich neue Energie aufzuladen. Der Technologiepartner<br />
für diesen Rekordversuch sowie Einzelheiten zu<br />
der Fahrt sollen kurz vor der Fahrt bekannt gegeben werden.<br />
Die lekker Energie GmbH ist ein Tochterunternehmen der<br />
ENERVIE Gruppe, die in Kürze in Deutschland mit völlig neuen<br />
und innovativen Produkten für Geschäfts- und Privatkunden<br />
frische Energie in den Markt der Elektromobilität bringen<br />
wird. Für eine Partnerschaft steht das Unternehmen derzeit<br />
in Verhandlungen mit The Mobility House GmbH Deutschland,<br />
einem Dienstleister für die Einführung innovativer Elektromobilitätslösungen.<br />
Ivo Grünhagen, Vorstandssprecher<br />
der ENERVIE Gruppe: „E-Mobility ist ein extrem wichtiges<br />
Zukunftsthema, und die lekker Energie wird diese praxisnah<br />
entwickelten Mobilitäts-Produkte der ENERVIE Gruppe bundesweit<br />
in Metropolen anbieten.“<br />
„Die Fahrt über mindestens 300 Kilometer wird weltweit der<br />
Durchbruch in der Elektromobilität sein. Wir erfüllen damit<br />
bereits fünf Jahre früher die Vorgaben des nationalen Entwicklungsplans<br />
der Bundesregierung, der das Überwinden<br />
einer solchen Strecke für das Jahr 2015 fordert“, sagt Dr.<br />
Thomas Mecke, Vorsitzender der Geschäftsführung der lekker<br />
Energie GmbH.<br />
Das „lekker Mobil“, wie das alltagstaugliche Elektrofahrzeug<br />
von den Machern getauft wurde, hat vier Sitze, einen<br />
vollständig nutzbaren Kofferraum, Servolenkung, ABS, ESP,<br />
Airbags und Komfortfunktionen wie Klimaautomatik, Sitzheizung<br />
und Radio. Mit diesen Ausstattungsmerkmalen erfordert<br />
Elektromobilität keinen Verzicht oder Einschränkungen<br />
der bei herkömmlichen Fahrzeugen sonst auch üblichen<br />
Funktionalitäten. „lekker Energie und der gesamten ENER-<br />
VIE Gruppe ist es wichtig, das praxisgerechte und alltagstaugliche<br />
Lösungen auf den Markt kommen.“ erklärt Dr. Thomas<br />
Mecke.<br />
lekker Energie, seit sieben Jahren auf dem deutschen Energiemarkt<br />
mit Strom- und Gasprodukten aktiv, tritt für die<br />
ENERVIE Gruppe mit der Fahrt in ein neues Geschäftsfeld<br />
ein. „Die Elektromobilität ist eine der Schlüsseltechnologien<br />
der Zukunft. Ohne Energiedienstleister wird der Markt jedoch<br />
kaum zu entwickeln sein“, sind sich Ivo Grünhagen und Dr.<br />
Thomas Mecke sicher.<br />
lekker Energie hat bereits mehrfach seinen Pioniergeist und<br />
seine Innovationskraft auf dem deutschen Energiemarkt<br />
nachgewiesen. Das Unternehmen hat heutige Standards<br />
im Energiemarkt erfunden und eingeführt, dazu gehören der<br />
Wechsel des Energieanbieters im Internet, Preisgarantien,<br />
Wechselboni. Außerdem hat die lekker Energie als erster<br />
Energieanbieter überhaupt einen grundpreisfreien Stromtarif<br />
eingeführt und dadurch den Weg für Effizienztarife eröffnet.<br />
2006 hat lekker Energie den Wettbewerb auf dem Gasmarkt<br />
in Gang gesetzt und als erster alternativer Anbieter Gas an<br />
Privatkunden verkauft. Auch mit dem Geschäftsfeld Elektromobilität<br />
will der Energiedienstleister frühzeitig den Wettbewerb<br />
starten und eine Brücke schlagen zwischen Produktentwickler<br />
und Energieunternehmen.<br />
Kommunalwirtschaft 12/2010 829
Kommunen in Deutschland setzen nicht allein auf Elektromobilität<br />
Für die aktuelle Studie „Neue urbane Mobilität – Der zukünftige<br />
Mix alternativer Antriebstechnologien“ befragte ener|gate<br />
deutsche Städte und Gemeinden unterschiedlicher Größe. Im<br />
Fokus lag der aktuelle Stand und Ausblick der innerstädtischen<br />
Mobilität im Rahmen ihrer Klima- und Umweltkonzepte.<br />
Die Umfrage ergab z. B. dass mehr als die Hälfte der befragten<br />
Kommunen bereits Erfahrung beim Einsatz alternativer<br />
Antriebe besitzen und dass die vorrangigen Ziele der kommunalen<br />
Förderung in der ökologischen Ausrichtung sowie<br />
der Vorbildfunktion liegen. Weiterhin planen die Kommunen<br />
das Technologiespektrum breit zu fächern und sich nicht ausschließlich<br />
auf die Elektromobilität zu konzentrieren. 81% der<br />
Befragten erwarten im PKW-Bereich einen Mix der Antriebstechnologien.<br />
„Das Rohr hat seine Schuldigkeit getan…“<br />
Beim Aufbau einer Infrastruktur für ein zukunftsgerichtetes<br />
Mobilitätskonzept mit einem Partner arbeiten 85% der befragten<br />
Kommunen mit den lokalen Energieversorgern zusammen<br />
und nutzen hierbei Synergieeffekte sowie vorhandenes<br />
Know-how.<br />
Hierzu stellt ener|gate Leuchtturmprojekte aus Hamburg, Tübingen<br />
und London vor und zeigt auf, wie die befragten deutschen<br />
Kommunen sich beim Thema Mobilität für die Zukunft<br />
rüsten. Auf 70 Seiten umfasst die Studie über 30 Abbildungen<br />
sowie 10 Tabellen zur Veranschaulichung der zentralen Ergebnisse.<br />
Weitere Informationen unter: www.energate.de/studien.<br />
GFK-Wickelrohre als temporäre Installationshilfe beim Gaspipeline-Bau im Emstunnel<br />
GFK-Wickelrohre des FLOWTITE Systems sind bislang schon<br />
für nahezu alle denkbaren Anwendungsfälle eingesetzt worden.<br />
Die Rolle, die sie im Frühjahr 2010 beim Bau einer Gasleitung<br />
im Emstunnel spielten, ist zumindest einmalig. Dort wurden<br />
4,2 Kilometer Rohr aus Glasfaser verstärktem Kunststoff<br />
(GFK) DN 770 als Ballast-Rohr zur Montage einer stählernen<br />
Gaspipeline installiert – und postwendend wieder demontiert.<br />
Der Emstunnel DN 3000, den die BAM Combinatie Eemstunnel<br />
(BCE) im Frühjahr 2010 zwischen Rysum in Niedersachsen<br />
und dem niederländischen Delfzijl aufgefahren hat, um darin<br />
eine Gaspipeline DN 1200 zu verlegen, gehört in jeder Hinsicht<br />
zu den spannendsten Leitungsbauprojekten des noch<br />
frischen Jahrhunderts. Bei diesem weltweit einzigartigen Projekt<br />
kam dem Rohrsystem FLOWTITE des GFK-Wickelrohr-<br />
Hersteller AMITECH Germany GmbH in Mochau eine bislang<br />
absolut einmalige Funktion zu. Rund 4,2 Kilometer Wickelrohr<br />
DN 770 dienten einzig und allein als Installationshilfe, um die<br />
eigentliche Gas-Pipeline, ein Stahlrohr DN 1200, ohne Materialstress<br />
in den Emstunnel einzuschieben. Dazu wurden<br />
zwölf Meter lange GFK-Rohre mit REKA-Kupplungen zu vier<br />
Strängen von je ca. 1000 m Länge zusammengefügt, die an- schließend hintereinander zusammen mit der Gaspipeline in<br />
den zuvor gefluteten Betontunnel unterhalb der Ems eingeschoben<br />
wurden.<br />
An dieser Stelle unterquert der Emstunnel mit der neuen Gasleitung<br />
die hier vier Kilometer breite Mündung der Ems.<br />
Über Rollenböcke fuhren vier je einen Kilometer lange Stränge<br />
des GFK-Rohrs in die Gasleitung ein und nach dem Bauvorgang<br />
auch wieder aus ihr heraus.<br />
Hintergrund des Projektes im Auftrag der niederländischen<br />
Gasunie war die Anbindung des niederländischen Gasnetzes<br />
an eine nahe gelegene deutsche Gas-Anlandestation, in der<br />
große Mengen norwegisches Nordsee-Erdgas ankommen.<br />
Am Westufer der hier vier Kilometer breiten Emsmündung<br />
schließt sich in den Niederlanden ein rund 500 Kilometer<br />
langes Gas-Verteilnetz an, das künftig über den Emstunnel<br />
beschickt wird.<br />
Im ersten Arbeitsgang der Erstellung der unterseeischen Lebensader,<br />
wurde die BCE beauftragt die Planung und Ausführung<br />
zu erstellen. Die Tunnelbauexperten trieben in Tübbingbauweise<br />
einen Tunnel aus Betonringen von 3 Metern<br />
Innendurchmesser im großen Bogen vom deutschen Ufer<br />
bei Knock unter der Ems zur niederländischen Seite vor. Die<br />
Bauüberwachung wurde durch das Hamburger Ingenieurbüro<br />
De La Motte übernommen. Die Tunnelvortriebsphase war<br />
830 Kommunalwirtschaft 12/2010
nach 8 Monaten erfolgreich abgeschlossen. Dieses Bauwerk,<br />
der eigentliche Emstunnel, nahm anschließend die Gaspipeline,<br />
einen geschweißten Stahlrohrstrang DN 1200, auf. Dazu<br />
schoben die Experten der Fa. Bohlen & Doyen aus Wiesmoor<br />
den Stahlrohrstrang mit Hilfe eines Pipe Thrusters auf einem<br />
kilometerlangen System von Rollenböcken über eine Rampe<br />
in den Tunnel ein. Um dabei die Außenbeschichtung des<br />
Gasrohrs nicht zu beschädigen, galt es den Kontakt mit der<br />
Tunnelwand zu vermeiden. Man flutete den Tunnel mit dem<br />
Ziel, dass die luftgefüllte Gaspipeline quasi reibungsfrei einschwimmen<br />
konnte. Der Haken bei diesem Vorgehen: Es<br />
war zu befürchten, dass Reibungsprobleme nun im Scheitel<br />
des Tunnels statt an dessen Sohle auftreten würden. An<br />
dieser Stelle erhielt das FLOWTITE Wickelrohr während der<br />
Planungsphase eine wichtige Funktion für den Einzug der<br />
Gaspipeline durch die Fa. Bohlen & Doyen. Bohlen & Doyen<br />
wurde vom Hamburger Ingenieurbüro IMPAC Offshore Engineering<br />
bei den notwendigen Berechnungen unterstützt.<br />
Der Plan sah vor, gemeinsam mit dem Gasrohr einen darin<br />
liegenden, mit Wasser gefüllten GFK-Rohrstrang als Ballast<br />
einzuschieben. Der GFK-Rohrstrang, so die Berechnungen,<br />
würde das Gewicht der Gas-Pipeline so weit erhöhen, dass<br />
diese in den gefluteten Emstunnel mit geringem Abtrieb über<br />
die mit Kies ausgelegte Tunnelsohle eingeschoben werden<br />
könnte. Der Bestellung des Rohrmaterials bei AMITECH Germany<br />
gingen entsprechend filigrane Berechnungen voran: Bei<br />
welcher Nennweite und welcher Wandstärke wäre das Gewicht<br />
des GFK-Rohrs zusammen mit dem Gewicht des hinein<br />
passenden Wasservolumens so groß, dass die angestrebte<br />
Abtriebskraft der Gaspipeline erreicht wird. Es zeigte sich,<br />
dass der ideale Wert bei einem GFK-Rohr der exotischen Abmessung<br />
DN 770 mit 17,5 Millimeter Wandstärke gegeben<br />
war. Ein klassischer Fall für die FLOWTITE Wickelrohrtechnik<br />
von AMITECH Germany, denn die spezifische Produktionstechnik<br />
des Wickelns um einen wandernden Kern ermöglicht<br />
es, auf den Produktionsstraßen des Mochauer Werks exakte<br />
Sondermaße von Nennweite und Wandstärke zu fertigen.<br />
Und so wurden in genau 6 Arbeitstagen 4200 Meter GFK-<br />
Rohre DN 770 mit der Baulänge von 12 Metern hergestellt,<br />
mit einer Kupplung aufgezogenen und an die Nordseeküste<br />
transportiert.<br />
Gasrohr und GFK-Ballastrohr wurden durch einen GFK-Dreh-<br />
Mit Abstandhaltern wurde das GFK-Rohr DN 770 in der stählernen<br />
Gasleitung zentriert.<br />
kopf miteinander verbunden. Über Öffnungen im Drehkopf<br />
wurde das GFK-Rohr beim Einschieben der Pipeline geflutet,<br />
so dass das errechnete Gesamtgewicht des Ballastrohrs<br />
von 513,12 kg/m erreicht und die vorgegebene Toleranz von<br />
+/- 3 % auch tatsächlich eingehalten wurde. Im Inneren des<br />
Stahlrohrstrangs wurde das Ballastrohr durch Kunststoff-<br />
Abstandhalter exakt zentrisch fixiert. Schrittweise wurden<br />
auf der deutschen Seite vier je über einen Kilometer lange<br />
GFK-Stränge zusammengekoppelt und dann gemeinsam mit<br />
der entsprechenden Länge Pipeline eingeschoben. Das Einschieben<br />
der Pipeline samt Ballastrohr dauerte alles in allem<br />
18 Arbeitstage.<br />
Nachdem die Gaspipeline erfolgreich in voller Länge im Emstunnel<br />
verlegt worden war, wurde der 4,2 km lange GFK-<br />
Rohrstrang mit Hilfe eines Molches in einem Stück wieder<br />
aus der Gaspipeline heraus gedrückt und oberirdisch rückgebaut.<br />
Dabei wurden die Einzelrohre von den Kupplungen<br />
gelöst und aus der Gaspipeline entfernt. Der Rückbau des<br />
Ballastrohrs dauerte insgesamt 5 Arbeitstage.<br />
TÜV Rheinland-Studie: Deutsche warten auf Elektro-Golf –<br />
Breite Akzeptanz für Elektroautos in Deutschland<br />
Repräsentative Meinungsumfrage vom September 2010 mit<br />
1.000 Teilnehmern / 54 Prozent würden Elektroauto kaufen /<br />
Jeder Vierte wünscht Elektroauto von VW / Toyota mit Imagevorteil<br />
/ Finanzielle Förderung sinnvoll / Oberklasse-Fahrer<br />
wollen E-Auto als Zweitwagen / Männer aufgeschlossener als<br />
Frauen / Arbeitsauftrag für Branche: zu geringe Reichweite<br />
und lange Ladezeiten / Limitierte Höchstgeschwindigkeit kein<br />
Manko<br />
München/Köln, 19. Oktober 2010. Die Einführung von Elektroautos<br />
findet in Deutschland breite Akzeptanz: Für 54 Prozent<br />
der Menschen in Deutschland kommt der Kauf eines<br />
Elektroautos in den nächsten fünf Jahren in Frage. Dabei haben<br />
sie auch eine klare Vorstellung, von welchem Hersteller<br />
sie ein Elektroauto kaufen würden: Befragt nach der Markenpräferenz<br />
nennen knapp 25 Prozent Volkswagen, gefolgt von<br />
Toyota (15 %), BMW, Mercedes und Opel (je 8,1 %). „Die Entwicklung<br />
von Elektromobilität wird von den Deutschen positiv<br />
gesehen. Aber viele warten noch auf den Elektro-Golf“, fasst<br />
Dr. Thomas Aubel, Executive Vice President Mobility von TÜV<br />
Rheinland, die Ergebnisse zusammen.<br />
Als positive Aspekte von Elektroautos sehen in der repräsentativen<br />
Bevölkerungsbefragung von TÜV Rheinland über 36<br />
Prozent allgemein den Umweltschutz, 26 Prozent die Unabhängigkeit<br />
von der Ressource Öl sowie 22 Prozent geringe<br />
Betriebskosten. Als Einschränkung bei der täglichen Nutzung<br />
von Elektroautos sehen derzeit 36 Prozent eine lange Ladedauer<br />
der Batterien, 29 Prozent die begrenzte Reichweite<br />
sowie 17 Prozent eine limitierte Höchstgeschwindigkeit von<br />
maximal 120 km/h.<br />
Kommunalwirtschaft 12/2010 831
Die Ergebnisse der Studie, die bundesweit im September<br />
2010 mit 1.000 Studienteilnehmern durchgeführt wurde,<br />
zeigen somit konkret, wo Handlungsbedarf besteht, um<br />
Elektroautos im Markt zu etablieren. Neben den genannten<br />
technischen Fragen und Komfortaspekten ist dies auch der<br />
Kostenfaktor. So glauben vier von fünf Befragten nicht daran,<br />
dass die Menschen in Deutschland bereit sind, aus Umweltgründen<br />
einen höheren Preis für ein Elektroauto zu zahlen.<br />
Entsprechend halten drei Viertel der Befragten eine finanzielle<br />
Förderung von Elektroautos bei der Markteinführung für<br />
sinnvoll.<br />
Die Fachleute der Innovations- und Marktforschung von TÜV<br />
Rheinland haben in der repräsentativen Marktstudie erstmals<br />
auch danach gefragt, welche Autohersteller mit Elektromobilität<br />
in Verbindung gebracht werden. Hierbei wird Toyota mit<br />
17,9 Prozent der Nennungen an erster Stelle angeführt. Es<br />
folgen Volkswagen mit 10,1 Prozent der Nennungen sowie<br />
Mercedes (9,9 %), BMW (8,2 %) und Opel (7,1 %). „Toyota<br />
hat einen Imagevorsprung durch über zehn Jahren Erfahrung<br />
mit Hybridfahrzeugen im Markt“, so Dr. Thomas Aubel.<br />
Auch bei der Frage nach der konkreten Kaufabsicht liegt die<br />
japanische Marke mit 15 Prozent noch auf Rang zwei hinter<br />
Volkswagen. Demgegenüber ist die Wahrnehmung von<br />
Herstellern, die kurz vor der serienmäßigen Einführung von<br />
Elektroautos in Europa stehen, vergleichsweise gering. Beispielsweise<br />
finden sich weder Nissan noch Mitsubishi unter<br />
den Top 10 der genannten Marken. Hier besteht großer Kommunikationsbedarf<br />
für die Hersteller. Gleiches gilt insgesamt<br />
für das Thema Elektromobilität. Denn derzeit fühlen sich nur<br />
knapp 21 Prozent der Befragten über den aktuellen Stand bei<br />
Elektroautos gut oder sehr gut informiert, knapp 48 Prozent<br />
dagegen mittelmäßig und über 31 Prozent schlecht oder sehr<br />
schlecht.<br />
Fahrer der oberen Mittelkasse und Oberklasse<br />
mit größter Kaufbereitschaft<br />
Die Fachleute von TÜV Rheinland haben bei Fahrern, die sich<br />
den Kauf eines Elektroautos in den kommenden Jahren vorstellen<br />
können, auch gefragt, ob sie eine Nutzung als Erst-<br />
oder Zweitwagen in Erwägung ziehen. Bei den Fahrern von<br />
Mini- oder Kleinwagen können sich jeweils über 20 Prozent<br />
eine Nutzung als Erstwagen vorstellen, weitere 22,5 Prozent<br />
(Mini-Wagen-Fahrer) beziehungsweise 16,7 Prozent (Kleinwagenfahrer)<br />
als Erst- oder Zweitwagen. „Kleine Autos werden<br />
bevorzugt für kürzere Strecken und in Ballungszentren<br />
genutzt. Das spiegelt sich auch bei der Kaufbereitschaft für<br />
Elektroautos wieder“, so Dr. Aubel. Am höchsten ist die Bereitschaft<br />
zum Kauf eines Elektroautos bei Fahrern der oberen<br />
Mittel- und Oberklasse: 62,4 Prozent dieser Gruppe können<br />
sich den Kauf eines Elektroautos vorstellen, allerdings fast<br />
ausschließlich als Zweitwagen. Auch dies erscheint plausibel,<br />
da für diese Gruppe der Anschaffungspreis vielfach eine untergeordnete<br />
Rolle spielt.<br />
Die Frage nach der Kaufbereitschaft von Elektroautos zeigt<br />
auch Unterschiede zwischen verschiedenen Altersklassen.<br />
Generell sind jüngere Menschen dem Thema Elektroauto<br />
aufgeschlossener als ältere. So beantworten über 62 Prozent<br />
der 18 bis 31 Jahre alten Studienteilnehmer die Frage<br />
nach der Kaufbereitschaft positiv, bei den über 50-Jährigen<br />
lediglich noch 50 Prozent, bei den über 60-Jährigen 48 Prozent.<br />
Auch zwischen den Geschlechtern ist ein Unterschied<br />
erkennbar: 57,5 Prozent der Männer sagen, dass für sie der<br />
Kauf eines Elektroautos in Frage kommt, lediglich 48,8 Prozent<br />
der Frauen.<br />
Geringe Reichweite vornehmlich<br />
als subjektives Problem<br />
Genauer nachgefragt haben die Forscher auch bei den Einschränkungen,<br />
die Elektroautos betreffen. Hier zeigt sich bei<br />
der angenommenen Reichweite von maximal 150 Kilometern<br />
bei Elektroautos, dass zwar fast 30 Prozent der Befragten<br />
dies als negativ ansehen, aber in der täglichen Praxis meist<br />
eine viel geringere Fahrstrecke zurücklegen: Über 61 Prozent<br />
der Befragten fahren täglich mit ihrem Auto höchstens 50 Kilometer,<br />
knapp 30 Prozent zwischen 50 und 100 Kilometern,<br />
nur knapp 9 Prozent noch längere Strecken. Dr. Aubel: „Die<br />
geringere Reichweite von Elektroautos ist vor allem ein subjektives<br />
Problem. Wer ein Auto besitzt, will jederzeit losfahren<br />
können, soweit er will. Das verstehen wir unter individueller<br />
Mobilität, auch wenn wir die Möglichkeit in der Regel gar<br />
nicht nutzen.“ Hier sei ein Umdenken bei den Autofahrern,<br />
aber auch bei Herstellern geboten. Denkbar seien beispielsweise<br />
begleitende Mobilitätspakete, die es Käufern von Elektroautos<br />
ermöglichen, bei längeren Reisen problemlos auf<br />
konventionelle Fahrzeuge umzusteigen. „Auch Konzepte mit<br />
Batteriewechselstationen, die das Problem langer Ladezeiten<br />
der Akkus umgehen, sind ein praktikabler Ansatz.“<br />
TÜV Rheinland: Breites Leistungsspektrum<br />
für Elektromobilität<br />
Auf der Fachmesse eCarTec in München präsentiert TÜV<br />
Rheinland sein breit angelegtes Spektrum von Serviceleistungen<br />
für die Entwicklung zukunftsfähiger Elektromobilität,<br />
das auch die Entwicklung von solchen Batteriewechselstationen<br />
umfasst. Der Anspruch: Elektrofahrzeuge müssen mindestens<br />
genauso sicher sein wie konventionelle Fahrzeuge.<br />
Dabei konzentriert sich der weltweit tätige unabhängige Prüfdienstleister<br />
nicht nur auf die Technik und nicht nur auf Automobilität:<br />
„Es geht insgesamt um das Spannungsverhältnis<br />
von Mensch und Technik. Und es geht nicht nur um Elektroautos,<br />
sondern um alle Mobilitätsträger, vom Zweirad über<br />
Bahn bis zum Flugzeug“, so Dr. Aubel.<br />
TÜV Rheinland bietet Leistungen zur Stromerzeugung, zur<br />
Entwicklung von Fahrzeugen, Infrastruktur und Ladesystemen,<br />
zur Energiespeicherung in Batterien sowie zur sicheren<br />
Nutzung von Elektrofahrzeugen mit allen Aspekten bis hin<br />
zu sicheren Abrechnungssystemen. Entsprechend breit ist<br />
das knapp 50-köpfige Kernteam für Elektromobilität bei TÜV<br />
Rheinland mit Fachleuten aus Deutschland, China, Japan,<br />
den Niederlanden und den USA aufgestellt. Das Team umfasst<br />
Spezialisten für Anlagensicherheit, Fachleute für Fahrzeugtests<br />
und -homologation, für Ausbildung und Personalqualifizierung<br />
ebenso wie für Zellen- und Batterieprüfung<br />
oder IT-Sicherheit.<br />
Unter anderem führt TÜV Rheinland derzeit verschiedene<br />
Langzeittests mit leichten Nutzfahrzeugen durch, ist an der<br />
Fahrzeugentwicklung beteiligt, baut in Asien, USA und Europa<br />
Prüfkapazitäten für Zellen und (Lithium-Ionen-)Batterien<br />
aus und entwickelt Sicherheitsstandards für die elektromobile<br />
Infrastruktur. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Ausbildung<br />
und Personalqualifizierung. Das umfasst verschiedene<br />
speziell entwickelte Trainingsprogramme für den gefahrlosen<br />
Umgang mit der Starkstromtechnik – etwa für Kfz-Fachkräfte,<br />
Servicebetriebe sowie künftig auch für Unfallhelfer und Feuerwehren.<br />
Weitere Informationen unter: www.tuv.com.<br />
832 Kommunalwirtschaft 12/2010
PDR startet Pilotaktion in Wesel<br />
Rücklaufquote von gebrauchten PUR-Schaumdosen erhöhen<br />
Mit der Auslieferung von sechs Rückgabestationen für gebrauchte<br />
Montageschaumdosen startete im September eine<br />
Pilotaktion, um die Rücklaufquote für diesen Sonderabfall im<br />
Kreis Wesel zu erhöhen. Dabei arbeiten die Verantwortlichen<br />
im Kreis eng mit der PDR Recycling GmbH + Co KG, Thurnau<br />
(Nordbayern), zusammen. Zu Beginn der Aktion stattete<br />
der Recyclingspezialist für PUR-Schaumdosen die Wertstoffhöfe<br />
der Kommunen des Landkreises mit den blaugrünen<br />
Tonnen aus. So können die Bürger ab sofort im gesamten<br />
Landkreis hier ihre gebrauchten Bauschaumdosen kostenfrei<br />
zurückgeben. Im nächsten Schritt wollen die Partner die Mitgliedsbetriebe<br />
der Handwerksinnungen ansprechen. Neben<br />
der reinen Information soll ein Gewinnspiel die Handwerker<br />
dazu anregen, die Dosen getrennt zu sammeln und kostenlos<br />
zum Recycling abholen zu lassen. „Die Profis mit ins Boot zu<br />
holen, liegt uns besonders am Herzen, weil sie den Löwenanteil<br />
verarbeiten“, erklärt dazu der PDR Marketing- und Entsorgungslogistikleiter<br />
Rolf Apfeld. „Wenn sich die Verwertung<br />
für die Umwelt lohnen soll, sind wir auf die Kooperation des<br />
Handwerks angewiesen.“<br />
Zu der Kampagne haben sich Kreis und das Unternehmen<br />
PDR entschieden, weil generell aus dem nordwestdeutschen<br />
Raum nur etwa 15 Prozent der Dosen zum Recycling gelangen.<br />
Claudia Neukäter von der Kreisverwaltung Wesel führt<br />
dazu aus: „Wir verfolgen diese Maßnahme im Rahmen der<br />
Weiterentwicklung der Abfallwirtschaft im Kreis Wesel. Oft<br />
wird es nur durch getrennte Sammlung ermöglicht, verwertbare<br />
Abfälle dem Wirtschaftskreislauf wieder zur Verfügung<br />
zu stellen.“ Apfeld ergänzt: „Hier im Kreis Wesel wollen wir<br />
exemplarisch versuchen, durch gezielte Informationsarbeit<br />
die Rücklaufquote zu erhöhen.“ Wenn das Projekt erfolgreich<br />
ist, soll es auch auf andere weiße Flecken in der Bundesrepublik<br />
ausgeweitet werden.<br />
PUR-Schaumdosen, die auch als Montageschaum oder<br />
Bauschaum bekannt sind, finden hauptsächlich bei Bau und<br />
Renovierung Einsatz. Meist bei der Dämmung von Fenstern<br />
und Türen. Dachanschlüsse, Wanddurchbrüche und Öffnungen<br />
werden ebenfalls häufig damit ausgeschäumt. Nach<br />
Gebrauch sind die Dosen wegen ihrer flüssigen Restinhaltsstoffe<br />
als gefährlicher Abfall zum Recycling eingestuft. Sie<br />
gehören also nicht in den Gelben Sack, den Restmüll oder<br />
den Baumischcontainer sondern ins PDR-Recyclingwerk<br />
in Thurnau. Hier werden die Dosen zu 95 Prozent stofflich<br />
verwertet und zu neuen Produkten verarbeitet. „Damit ist<br />
der Wirtschaftskreislauf fast komplett geschlossen. Das entspricht<br />
den Zielen einer nachhaltigen Wirtschaftsweise, wie<br />
wir sie auch im Kreis Wesel unterstützen wollen“, fasst Claudia<br />
Neukäter die Ziele der Aktionspartner zusammen.<br />
Weitere Informationen unter: www.pdr.de.<br />
Raiffeisenmarkt in Merdingen hält Grundwasser sauber<br />
Dezentrale Niederschlagswasser-Behandlung und Versickerung ersetzt aufwändigen Anschluss an das Kanalnetz<br />
Mit einer Anlage zur dezentralen Behandlung von Regenwasser<br />
wurde das Gelände eines Raiffeisenmarktes in Merdingen<br />
nahe Freiburg im Breisgau ausgestattet. Damit erfüllt der<br />
Markt die Forderung des neuen Wasserhaushaltsgesetzes,<br />
Regenwasser und Schmutzwasser nicht mehr zu mischen,<br />
sondern den Niederschlag vor Ort zu reinigen und wieder<br />
dem Grundwasser zuzuführen. Insgesamt zehn Filtersysteme<br />
des Typs Hydrosystem 1000 heavy traffic und zwei Systeme<br />
des Typs Hydrosystem 400 heavy traffic des Spezialisten für<br />
Regenwasserbewirtschaftung 3P Technik kamen dabei zum<br />
Einsatz. Sie nehmen das Wasser von den stark frequentierten<br />
Verkehrsflächen rund um den Raiffeisenmarkt auf, filtern es<br />
und leiten das nahezu auf Trinkwasserqualität gereinigte Wasser<br />
zum Abfluss in Richtung Grundwasser in mehrere Sickerschächte<br />
ein.<br />
Belastung durch Fahrzeuge und Güterumschlag<br />
Eine neue Entsorgungslösung für das Niederschlagswasser<br />
rund um den Markt war notwendig geworden aufgrund der<br />
Verschmutzungen durch Liefer- und Kundenfahrzeuge sowie<br />
Staplerverkehr. Durch sie war eine Einleitung ins Grundwasser<br />
ohne vorherige Reinigung nicht mehr tolerierbar. Zu den<br />
Verschmutzungen durch Kraftfahrzeuge und Stapler kommen<br />
Reste aus den umgeschlagenen Gütern wie Mais, Dünge-,<br />
Futter- und Pflanzenschutzmitteln. Im Gespräch war zunächst<br />
eine Anbindung an das örtliche Abwassernetzt und<br />
damit eine Reinigung über die Kläranlage. Da der nächste<br />
mögliche Anschlusspunkt an die Kanalisation mehrere hundert<br />
Meter vom Markt entfernt liegt, wurde diese Lösung als<br />
Neben den üblichen Verschmutzungen etwa durch Mineralöle<br />
muss die dezentrale Niederschlagswasserbehandlung rund<br />
um den Raiffeisenmarkt in Merdingen auch Pflanzenstoffe,<br />
Dünge-, Futter- und Pflanzenschutzmittel zuverlässig zurückhalten.<br />
Foto: 3P Technik<br />
zu aufwändig und teuer verworfen. Hinzu kam, dass sie entgegen<br />
der Forderung im neuen Wasserhaushaltsgesetz zur<br />
Mischung von Niederschlags- und Schmutzwasser in der Kanalisation<br />
geführt hätte. In Abstimmung mit den zuständigen<br />
Wasserbehörden suchte man daher nach einer Lösung, die<br />
eine weitere Nutzung der bereits vorhandenen Sickerschäch-<br />
Kommunalwirtschaft 12/2010 833
te ermöglichen sollte. Voraussetzung dafür war eine vorherige<br />
Behandlung des Niederschlagswassers, mit der sich die<br />
Einleitung gefährdender Substanzen wirkungsvoll und zuverlässig<br />
unterbinden lässt. Die Wahl fiel auf das Hydrosystem<br />
von 3P Technik, das mit verschiedenen Filtern auf Flächen<br />
mit unterschiedlichen Belastungen abgestimmt werden kann.<br />
Zum Einsatz kamen die 3P Filtertypen heavy traffic, welche<br />
die bauaufsichtliche Zulassung des Deutschen Instituts für<br />
Bautechnik (DIBt) in Berlin erhalten haben. Die Filtersysteme<br />
sind in der Lage, sowohl anorganische Stoffe wie Schwermetalle<br />
und Nährstoffe als auch organische Komponenten wie<br />
polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und<br />
Mineralöle aus dem Regenabfluss zu entfernen. Das geprüfte<br />
System bietet damit den höchstmöglichen und dauerhaft<br />
zuverlässigen Schutz für das Grundwasser. Das Filtersystem<br />
ist so ausgelegt, dass im Neuzustand etwa 120 l/s Regenabfluss<br />
von den Flächen vollständig behandelt werden kann.<br />
Durchflussmessungen im Rahmen der Wartung zeigen den<br />
Zustand der Filter, die vor Ort rückgespült werden, sobald der<br />
Durchfluss unter einen kritischen Wert sinkt. Mehr als vier Millionen<br />
Liter reinigt die Anlage so pro Jahr und gibt sie sicher<br />
und sauber in den Untergrund ab.<br />
Einsatz der Filter in vorhandenes Leitungssystem<br />
Der Einbau der Filterelemente erfolgte in Betonschächte, welche<br />
die Müller Betonwerke aus Achern passgenau maßfertigten<br />
und vor Ort einbauten. Da es sich um eine Nachrüstung<br />
handelte, wurden Schächte und Filtersysteme in vorhandene<br />
Grundleitungen eingesetzt. Beim Einbau war auf eine besonders<br />
hohe Abdichtung der Zulaufleitungen zu achten, um zu<br />
verhindern, dass sich das Wasser durch die Einbauvariante<br />
mit den alten Grundleitungen bei starkem Regen stauen kann.<br />
Zuverlässige Entfernung von Schadstoffen<br />
Die Reinigung des Niederschlagswassers in den Hydrosystemen<br />
erfolgt in zwei Schritten. Zunächst sedimentieren<br />
Feststoffpartikel in einem Schlammsammelraum im unteren<br />
Bereich des Filtersystems. Danach gelangt das zu reinigende<br />
Wasser im Aufstromverfahren durch die Filterelemente, wo<br />
durch Filtration, Adsorption und chemische Fällung Feststoffe,<br />
Nährstoffe, Schwermetalle und Kohlenwasserstoffe<br />
weitestgehend zurückgehalten werden. Vor dem Wasserab-<br />
Elektronische Vergabe eingeführt<br />
lauf in die Sickerschächte befindet sich als Sicherheitsreserve<br />
etwa für Starkregenereignisse noch eine Leichtstoffsperre.<br />
Das gereinigte Wasser erreicht nahezu Trinkwasserqualität.<br />
Kürzere Wartungszyklen wirken starkem<br />
Schmutzeintrag entgegen<br />
Ein Wartungsvertrag mit der Firma Börder GmbH gewährleistet<br />
darüber hinaus die regelmäßige Kontrolle und die Reinigung<br />
der Systeme, ohne dass sich der Betreiber selbst darum<br />
kümmern muss. Das Unternehmen ermittelt im Rahmen<br />
der jährlichen Wartungen den Zustand der Filter, die nach<br />
Bedarf rückgespült werden. Der Austausch der Filter erfolgt<br />
in Zeiträumen von 3 Jahren, wenn die Aufnahmekapazitäten<br />
für die Schadstoffe erschöpft sind.<br />
Außerdem wurden zusätzliche Vorreinigungsmaßnahmen<br />
eingeplant, da auf dem Gelände insbesondere durch landwirtschaftliche<br />
Fahrzeuge mit starken Verschmutzungen zu<br />
rechnen ist. So werden die Entwässerungsrinnen und Straßenabläufe<br />
vorsorglich regelmäßig gereinigt. Zudem werden<br />
die Flächen regelmäßig gekehrt, um unnötigen Eintrag von<br />
Schlamm und Erdreich in das Entwässerungssystem zu vermeiden.<br />
Weitere Informationen unter: www.3ptechnik.de.<br />
Die Behandlung<br />
des Niederschlagswassers<br />
erfolgt im<br />
3P Hydrosystem<br />
in zwei Stufen.<br />
Grafik:<br />
3P Technik<br />
In Ulm setzen zwei führende Wohnungsgesellschaften auf die e-Vergabe<br />
Nach der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart<br />
hat sich nun auch in der Münsterstadt die Ulmer Wohnungs-<br />
und Siedlungs-Gesellschaft mbH gemeinsam mit der<br />
ulmer heimstätte eG für die Implementierung eines e-Vergabe-Systems<br />
entschieden. Die Vergabeprozesse für Aufträge<br />
aller Art wollen die beiden Auftraggeber fortan durchgängig<br />
elektronisch über die Vergabeplattform abwickeln. Den Zuschlag<br />
erhielt die ebenfalls in Baden-Württemberg, in Stuttgart,<br />
ansässige RIB Software AG. Deutschlandweit haben viele<br />
Auftraggeber, beispielsweise in Berlin, Hamburg, Hannover,<br />
Frankfurt, München, Regensburg oder in Göttingen, die RIB-<br />
Plattform ARRIBA net bereits im Einsatz. Auch bei Industrieunternehmen<br />
etabliert sich die elektronische Vergabe.<br />
„Auch wir wollen von diesen neuen technologischen Möglichkeiten<br />
profitieren“, erklären Dr. Frank Pinsler, Geschäftsführer<br />
UWS und Christoph Neis, Vorstand ulmer heimstätte<br />
eG. „Wir rechnen damit, das Vergabeverfahren durch den<br />
Einsatz der Plattform erheblich zu beschleunigen. Auch unsere<br />
Bieter werden mit Hilfe des elektronischen Downloads<br />
von Ausschreibungsunterlagen sowie durch die Möglichkeit,<br />
ihre Angebote digital abzugeben, künftig wirtschaftlicher<br />
arbeiten können. So optimieren wir durch den Einsatz des<br />
modernen IT-Systems außerdem die partnerschaftliche Zusammenarbeit.“<br />
fassten Dr. Frank Pinsler, Geschäftsführer<br />
UWS und Christoph Neis, Vorstand der ulmer heimstätte eG<br />
zusammen.<br />
834 Kommunalwirtschaft 12/2010
Herausforderungen beim Übergang zur Optionskommune<br />
von Bernd Felder, Steria Mummert Consulting<br />
Im Rahmen der Neuorganisation des SGB II in Deutschland<br />
erhalten 43 weitere Kommunen die Möglichkeit zur Option<br />
– die alleinige Vermittlung von Langzeitarbeitlosen als zugelassener<br />
kommunaler Träger (zkT). Die Kommunen mussten<br />
dafür in einem Optionsantrag bis 31.12.2010 ihre Eignung<br />
nachweisen. Die Konkurrenz um die 43 Plätze ist groß. Die<br />
Entscheidung für eine Zulassung als Optionskommune fällt<br />
Anfang April 2011. Dann gilt es für die zugelassenen kommunalen<br />
Träger (zkT) den Übergang zum Jobcenter zu managen.<br />
Kommunen, die vom BMAS und dem jeweiligen Arbeitsministerium<br />
des Landes eine Zulassung als Optionskommune<br />
erhalten haben, müssen ab 01.01.2012 die volle Funktionsfähigkeit<br />
ihres Jobcenters sicherstellen. Es gilt in einem rund<br />
neunmonatigen Übergangsmanagement von Anfang April<br />
2011 bis Ende Dezember 2011 wichtige Heraus-forderungen<br />
zu bewältigen.<br />
Herausforderung 1:<br />
professionelles Projektmanagement<br />
Mit dem Stichtag 31.12.2011 ist ein fixer Übergangstermin<br />
ohne Verlängerungsoption definiert. Für den Übergang steht<br />
damit lediglich ein Zeitfenster von neun Monaten zur Verfügung,<br />
in dem viele Themen zu bearbeiten sind:<br />
Die Vorbereitung der Trägerschaft muss deshalb durch ein<br />
professionelles Projekt-management unterstützt werden,<br />
das parallel zum Arbeitsalltag funktioniert. Für den Übergang<br />
ist eine strukturierte Projektplanung zu erarbeiten, in der die<br />
einzelnen Aktivitäten, Meilensteine, Verantwortlichkeiten und<br />
kritischen Pfade definiert sind. Es empfiehlt sich dazu eine<br />
Projektorganisation zu installieren, die aus einer Lenkungsgruppe<br />
und Arbeitsgruppen besteht. Die Lenkungsgruppe<br />
trifft für den Projektablauf verbindliche Entscheidungen und<br />
sollte aus Führungskräften der Kommune und der Agentur für<br />
Arbeit (Bereich SGB II) zusammengesetzt sein. Die Arbeitsgruppen<br />
bereiten Entscheidungen fachlich vor und sind für<br />
die Umsetzung der einzelnen Aktivitäten ergebnisverantwort-<br />
lich. Folgende Arbeitsgruppen (Teilprojekte) bieten sich an:<br />
IT, Infrastruktur und Räumlichkeiten, Personal, Organisation<br />
und Prozesse, Finanzen. Die Tätigkeiten der Arbeitsgruppen<br />
sollten durch eine interne Projektleitung koordiniert werden.<br />
Dieser obliegt auch die Fortschrittskontrolle der Arbeitsergebnisse<br />
und die Berichterstattung an die Lenkungsgruppe<br />
sowie die politischen Gremien.<br />
Herausforderung 2: Personal<br />
§ 6c SGB II regelt detailliert den Personalübergang der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der Agentur für Arbeit zum kommunalen<br />
Träger. Alle Beschäftigten der Agentur für Arbeit,<br />
die am Tag vor der Zulassung Aufgaben nach dem SGB II<br />
wahrnehmen und insgesamt mindestens 24 Monate solche<br />
Aufgaben wahrgenommen haben, gehen Kraft Gesetz in den<br />
Dienst des kommunalen Trägers über. Es handelt sich um einen<br />
gesetzlichen Personalübergang, deshalb ist eine Zustimmung<br />
der Betroffenen nicht erforderlich. Es besteht auch kein<br />
Widerspruchsrecht. Die Optionskommunen sind verpflichtet,<br />
mindestens 90 Prozent der BA-Beschäftigten zu übernehmen.<br />
Ziel muss es jedoch sein, die zu übernehmenden Beschäftigten<br />
der Agentur für Arbeit frühzeitig zu informieren und<br />
„mit ins Boot zu holen“. Es ist ein Personalkonzept für das<br />
kommunale Jobcenter zu erarbeiten. Dabei sollte unter Berücksichtigung<br />
des Stellenbedarfs des kommunalen Jobcenters<br />
und der Eignung und fachlichen Befähigung der im<br />
Bereich des SGB II eingesetzten Mitarbeiter/innen ein Stellenbesetzungsplan<br />
entwickelt werden. Arbeitsrechtliche bzw.<br />
beamtenrechtliche Ansprüche der Mitarbeiter sind zu beachten.<br />
Soweit Stellen nicht durch Zuweisung vorhandener,<br />
entsprechend eingruppierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
besetzt werden können, sind diese intern auszuschreiben.<br />
Zum Ende des III. Quartals 2011 sollte feststehen, welche<br />
Beschäftigten ab 01.01.2012 welche Aufgaben im Jobcenter<br />
wahrnehmen. Aufgabe der Arbeitsgruppe Personal wird<br />
Kommunalwirtschaft 12/2010 835
es sein, diverse personelle Sondersituationen zu klären und<br />
einer einvernehmlichen Lösung beizuführen.<br />
Ein wichtiger Knackpunkt für den Erfolg des Jobcenters ist<br />
dabei die Besetzung der Geschäftsführung und Amtsleitung.<br />
Erfolgreiche Jobcenter zeichnen sich dadurch aus, dass sie<br />
laufend ihre Prozesse, Verfahren und Eingliederungsstrategien<br />
weiterentwickeln. Jobcenter sind dynamische Systeme,<br />
die einen gestaltungsfreudigen, innovativen Verwaltungsmanager<br />
brauchen. Gleiches gilt auch für die zweite Führungsebene.<br />
Herausforderung 3: IT / Infrastruktur<br />
Die bestehenden IT-Fachverfahren der Bundesagentur für<br />
Arbeit können nicht in die zugelassene kommunale Trägerschaft<br />
übernommen werden. Es muss ein neues Fach-verfahren<br />
implementiert werden. Für Kommunen mit bisher getrennter<br />
Aufgabenwahrnehmung ist dies einfacher, da über<br />
die Berechnung der Kosten der Unterkunft in der Regel eine<br />
Software zur Verfügung steht, die meist um die Leistungsgewährung<br />
des SGB II erweitert werden kann (zusätzliches<br />
Programm-Modul). Lediglich für das Fallmanagement kommt<br />
gegebenenfalls eine neue IT-Lösung in Frage. Kommunen,<br />
die bisher in einer ARGE sind, müssen eine komplett neue<br />
Software-Landschaft beschaffen. Dazu sind frühzeitig die<br />
Vergabeverfahren vorzubereiten – insbesondere die Leistungsbeschreibung<br />
– damit sofort nach Zulassung zur Option<br />
die Ausschreibung durchgeführt werden kann.<br />
Eine der größten Herausforderung stellt zudem die Datenübernahme<br />
aus den bestehenden Fachverfahren der BA dar.<br />
Auch wenn laut Prozesshandbuch der BA automatisierte<br />
Verfahren vorgesehen sind, ist davon auszugehen, dass<br />
eine Prüfung der Leistungsdaten und eine manuelle Eingabe<br />
und Nachbearbeitung im Fachverfahren erfolgen muss.<br />
Dies ist unumgänglich, da in A2LL viele Sonderlösungen<br />
programmiert sind und ab 01.01.2012 die Auszahlung fehlerfrei<br />
funktionieren muss. Das heißt, dass ab dem III. Quartal<br />
2011 zunächst die Datenmigration erfolgen und ein Parallelbetrieb<br />
aufgebaut werden muss, um Daten zu prüfen und im<br />
Bedarfsfall zu bereinigen. Eine Übernahme von Daten aus<br />
VerBIS (Vermittlungsdaten) ist nicht möglich, hier sind die relevanten<br />
Informationen zu jedem Fall manuell zu übertragen.<br />
Daten aus coSach (Maßnahmeverwaltung) werden ebenfalls<br />
nicht mehr zur Verfügung stehen. Hier ist eine eigene Lösung<br />
zu installieren.<br />
Schließlich sind die Beschäftigten im III. Quartal 2011 in der<br />
Software zur Leistungs-gewährung zu schulen, um danach<br />
die erforderlichen EDV-Schulungen auch für Fallmanager und<br />
Arbeitsvermittler durchführen zu können.<br />
Neben den IT-Fachverfahren sind Detailfragen zur Infrastruktur<br />
(TK-Anlage, IT-Netz, Hard-ware, Drucker) zu bearbeiten.<br />
In diesem Zusammenhang sind auch die Räumlichkeiten zu<br />
klären. Dazu zählen Unterbringung, Neuinvestition, Umzug,<br />
Kündigung von Mietverträgen und ähnliches.<br />
Herausforderung 4: Organisation und Prozesse<br />
Die Kommune hat im Optionsantrag bereits ihr Organisationsmodell<br />
für das Jobcenter beschrieben. Nun gilt es, die<br />
textlichen Beschreibungen weiter zu spezifizieren und reif für<br />
die Umsetzung zu machen.<br />
Dabei ist zunächst zu klären, wie die Aufbauorganisation<br />
tatsächlich ausgestaltet wird. Insbesondere die Funk-<br />
tionsbereiche „Leistungsgewährung“, „Fallmanagement“,<br />
„Arbeitsver-mittlung und Arbeitgeber-Service“ sind in ihrem<br />
Zusammenwirken zu spezifizieren. Da viele Kommunen eine<br />
bürgernahe Repräsentanz des SGB II vor Ort planen, ist beispielsweise<br />
auch mit den Gemeinden vor Ort zu klären, wie<br />
sie in die Geschäftsprozesse konkret eingebunden sind. Dabei<br />
hilft es, konkrete Verfahrensbeschreibungen und Prozessmodelle<br />
zu entwickeln, um ab 01.01.2012 weitgehend funktionierende<br />
Abläufe sicherzustellen.<br />
Einige Kommunen planen neue arbeitsmarktpolitische Strategien<br />
umzusetzen – wie beispielsweise den „work-first“-<br />
Ansatz 1 . Dabei ist es erforderlich diese neue Integrationsstrategie<br />
organisatorisch zu operationalisieren. Es stellt sich die<br />
Frage, welche konkreten Angebote wann unterbreitet werden<br />
oder wer die praktische Arbeitserprobung und -feststellung<br />
durchführt. Darüber hinaus ist klärungsbedürftig, wie die Angebote<br />
miteinander verzahnt werden.<br />
Herausforderung 5: Finanzen<br />
Für den Übergang in die Option stehen den Kommunen Vorfinanzierungsmöglichkeiten<br />
in Höhe von 75 € pro Bedarfsgemeinschaft<br />
zur Verfügung. Müssen größere Investitionen in<br />
Umbaumaßnahmen und Infrastruktur vorgenommen werden,<br />
etwa in Räume oder TK-Anlagen, reichen diese Vorfinanzierungsmöglichkeiten<br />
kaum aus, da auch meist noch Kosten<br />
für die neuen IT-Fachverfahren entstehen. Kommunale Mittel<br />
sind deshalb rechtzeitig einzuplanen. Sind größere Investitionen<br />
nicht erforderlich, decken die Mittel die Übergangsfinanzierung<br />
in der Regel ab.<br />
Neben der Vorfinanzierung muss für alle Entscheidungen<br />
zu Implementierungsfragen deren Kostenauswirkungen und<br />
Wirtschaftlichkeit geprüft werden.<br />
Außerdem ist für das Jahr 2012 eine Vorbereitung für die<br />
Finanz- und Haushaltsplanung erforderlich. Die Haushaltsstellen<br />
sind einzurichten und durch Mittelanforderung an die<br />
Kämmerei zu untersetzen. Soweit die anfallenden Verwaltungskosten<br />
nicht direkt im kommunalen Jobcenter anfallen<br />
und gebucht werden, sind die umzulegenden Sach- und Gemeinkosten<br />
zu kalkulieren und durch Ausgaben im kommunalen<br />
Jobcenter zu planen. Der Stellenplan für das kommunale<br />
Jobcenter ist aufzustellen.<br />
Gesamtbewertung<br />
Der Gesetzgeber erwartet innerhalb des gesetzten Zeitrahmens<br />
einen reibungslosen und rechtskonformen Übergang<br />
der Aufgaben des SGB II und die Absicherung des laufenden<br />
Geschäfts. Die Auseinandersetzung mit dem Übergangsmanagement<br />
verdeutlicht, dass viele Fragen zu unterschiedlichen<br />
Themengebieten geklärt und spezifiziert werden müssen.<br />
Da dies parallel zum laufenden Geschäft erfolgt, kann<br />
eine externe Unterstützung den Übergangsprozess absichern.<br />
Denn: Ab 01.12.2012 müssen die neuen Optionskommunen<br />
unter Beweis stellen, dass sie es besser können.<br />
Anmerkung:<br />
1 Ziel ist, schnell ein Erstgespräch zu führen sowie frühzeitig den Aktivierungsprozess<br />
einzuleiten („work first“). Das „work-first“-Modell wird in den Niederlanden<br />
und USA erfolgreich praktiziert, auch deutsche Optionskommunen<br />
– z.B. die hessischen Optionskommunen im Rahmen der Werkakademie oder<br />
die Landkreise Verden und Meißen - haben damit bisher sehr gute Erfolge<br />
erzielt. So hat der Landkreis Verden den Zugang von ALG-II-Anträgen um<br />
12% senken können, auch der Landkreis Meißen hat ähnliche Erfolge in der<br />
Zugangssteuerung.<br />
836 Kommunalwirtschaft 12/2010
Startschuss für die EKVO in Hessen<br />
Aus der Industrie<br />
Gütesicherung RAL-GZ 961 in Abwasserkontrollverordnung verankert<br />
Lange hat sie auf sich warten lassen, doch jetzt ist sie endlich<br />
da: Am 5. August 2010 trat die neue Abwassereigenkontrollverordnung<br />
(EKVO) in Hessen in Kraft. Anlass für die<br />
Gütegemeinschaft Kanalbau gemeinsam mit der Umweltallianz<br />
Hessen Entscheidungsträger aus Kommunen, Aufsichts-<br />
und Genehmigungsbehörden und beratende Ingenieure,<br />
Abwasserbeseitigungspflichtige aus Wirtschaft und Industrie<br />
sowie Vertreter ausführender Unternehmen zu einer Informationsveranstaltung<br />
in das „Alte Schalthaus“ nach Darmstadt<br />
einzuladen. Die hohe Beteiligung von rund 200 Teilnehmern<br />
machte das Interesse an einem Thema deutlich, das seit Jahren<br />
die Gemüter von kommunalen Auftraggebern und Netzbetreibern<br />
in Hessen bewegt.<br />
Seit 2006 wurde in Hessen der Entwurf einer novellierten Abwassereigenkontrollverordnung<br />
(EKVO, Stand Februar 2006)<br />
diskutiert. Bislang ohne Ergebnis. Die hieraus resultierenden<br />
Interpretationsspielräume in Bezug auf die Abwasserbeseitigungspflichtigen<br />
bzw. Betreiber von Kanalnetzen als auch für<br />
Grundstückseigentümer bzw. Anschlussnehmer trugen nicht<br />
unwesentlich zu einer Rechtsunsicherheit bei allen Beteiligten<br />
bei. Das hat sich jetzt grundlegend geändert: Die Hessische<br />
Abwassereigenkontrollverordnung konkretisiert unter<br />
anderem die Anforderungen für die Abwasserbeseitigungspflichtigen<br />
und Betreiber von Kanalnetzen sowie für Grundstückseigentümer<br />
und Anschlussnehmer. Nach § 61 Wasserhaushaltsgesetz<br />
(WHG) vom 31. Juli 2009 ist der Betreiber<br />
einer Abwasseranlagen verpflichtet, ihren Zustand, ihre Funktionsfähigkeit,<br />
ihre Unterhaltung und ihren Betrieb sowie Art<br />
und Menge des Abwassers und der Abwasserinhaltsstoffe<br />
selbst zu überwachen. Nähere Ausführungsbestimmungen<br />
zur Eigenkontrolle enthält das Wasserhaushaltsgesetz nicht.<br />
Das wird in Hessen jetzt in der Abwassereigenkontrollverordnung<br />
(GVBl. I S. 257) geregelt. So wurde der Anhang 1<br />
(Eigenkontrolle von Abwasserkanälen und -leitungen) der bisherigen<br />
Verordnung um die Zuleitungskanäle (vgl. § 43 Abs.<br />
2 Hessisches Wassergesetz (HWG) ergänzt und neu gefasst,<br />
ein Anhang 4 (Eigenkontrolle von Kleinkläranlagen und Sammelbehälter)<br />
neu eingefügt sowie eine Reihe von weiteren<br />
Anpassungen an die maßgeblichen gesetzlichen Regelungen<br />
und redaktionelle Änderungen vorgenommen.<br />
Rahmenbedingungen festgelegt<br />
Festgelegt sind dort die Fristen der Prüfungen und die Intervalle<br />
der Wiederholungsprüfungen. Zudem sind Zuleitungskanäle<br />
(Grundleitung und Anschlusskanal) nun grundsätzlich<br />
überprüfungspflichtig. Diejenigen, die ab dem 1. Januar 1996<br />
neu gebaut oder dauerhaft saniert wurden, gelten als erstmalig<br />
erfasst. Für sie gilt das Wiederholungsintervall von 30<br />
Jahren ab dem 1. Januar 2010. Weiterhin wird ausdrücklich<br />
auf das Erfordernis einer kontinuierlichen Prüfung in den genannten<br />
Intervallen hingewiesen. Die Zustandserfassung ist<br />
vorausschauend zu planen. Dazu ist eine jährlich gleichmäßige<br />
Verteilung der Überprüfungen erforderlich. Für die Kanal-Anschlussnehmer<br />
werden somit die Anforderungen aus<br />
den einschlägigen Gesetzes- und Normungstexten (WHG,<br />
HWG, DIN 1986-30 usw.) noch deutlicher. Die EKVO 2010<br />
fordert eine Kanaluntersuchung, die nach den allgemein anerkannten<br />
Regeln der Technik und den Anforderungen der<br />
RAL-Gütesicherung Kanalbau RAL-GZ 961 in Bezug auf die<br />
Eignung der ausführenden Unternehmen zu erfolgen hat.<br />
Dasselbe Anforderungsprofil gilt sinngemäß auch für Firmen,<br />
die derartig festgestellte Schadensfälle instand setzen bzw.<br />
erneuern. Die unabdingbar für den Bürger anfallenden Kosten<br />
sind primär die Kanal-TV-Inspektionskosten. Damit verbunden<br />
sind die notwendige, zugehörige, ingenieurmäßige<br />
Bearbeitung sowie die Ermittlung des Sanierungsbedarfs.<br />
Zur aktuellen Situation und zu den anstehenden Neuerungen<br />
bot die von Dipl.-Ing. Walter Reinhard, Dezernent Abt. Arbeitsschutz<br />
und Umwelt, Regierungspräsidium Darmstadt, moderierte<br />
Veranstaltung praktische Orientierungshilfen. Nach<br />
der Vorstellung der neuen Abwassereigenkontrollverordnung<br />
unter besonderer Berücksichtigung der Eigenkontrolle von<br />
Abwasserkanälen und -leitungen einschließlich Zuleitungskanälen<br />
durch Ministerialrat Dr.-Ing. Eberhard Port, Hessisches<br />
Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und<br />
Verbraucherschutz, erläuterte RA Wolfgang Fabry, Leitender<br />
Verwaltungsdirektor Hessischer Städte- und Gemeindebund,<br />
die Umsetzung von § 43 Abs. 2 HWG und des § 4 EKVO<br />
in den hessischen Kommunen. Den Bezug zur Praxis stellte<br />
Dipl.-Ing. Norbert Nielsen, einer der vom Güteausschuss der<br />
Gütegemeinschaft Kanalbau beauftragten Prüfingenieure,<br />
mit seinem Vortrag über die Anforderungen an Betriebe oder<br />
Stellen bezüglich der Durchführung der Kontrollen und deren<br />
Auswertung her. Der Vortrag von Dr.-Ing. Holger Krier, Abteilungsleiter<br />
Stadtentwässerung Frankfurt/M. über die Umsetzung<br />
des § 43 Abs. 2 HWG am Beispiel von Frankfurt bildete<br />
den Abschluss der Veranstaltung. Das große Interesse belegen<br />
auch die aktuellen Zugriffszahlen auf die Versammlungsunterlagen.<br />
Sie sind bereits 4.000 mal von der Internetseite<br />
des Güteschutz Kanalbau heruntergeladen worden.<br />
Weitere Informationen unter: www.kanalbau.com.<br />
Kommunalwirtschaft 12/2010 837
Besseres Rücknahmekonzept für Dosen erforderlich<br />
Die Dose kehrt zurück. Diese Erfahrung machen auch immer<br />
mehr Verwerter von PET-Kunststoff-Flaschen und sind darüber<br />
gar nicht erfreut. Dies hat nichts damit zu tun, dass der<br />
Anteil der PET-Flaschen durch das Comeback der Getränkedosen<br />
sinkt.<br />
Es gibt ein ganz anderes Problem, das den PET-Verwertern<br />
in Deutschland das Leben schwerer macht. So ist der Einzelhandel<br />
in Deutschland auf die Rücknahme von Getränkedosen<br />
nicht vorbereitet. Die Rücknahmeautomaten sind nicht<br />
auf Dosengebinde eingestellt. Der Fachverband Kunststoffrecycling<br />
fordert daher, dass eine getrennte Rücknahme im<br />
Einzelhandel konsequent gewährleistet werden muss.<br />
Die zunehmende Listung von Getränkedosen macht sich<br />
negativ bemerkbar, so berichten PET-Verwerter, weil Dosen<br />
in der PET-Flaschen-Fraktion miterfasst werden. Das habe<br />
Schmidt erhält Design-Preis in Silber für TS 10 000<br />
Ausgezeichnete Arbeit: Die TS 10 000 ist nicht nur eine effektive<br />
Schneeräum-maschine, sondern auch ein Beispiel für<br />
gutes Industriedesign. Mitte Oktober wurde sie in Ludwigsburg<br />
beim Internationalen Designpreis Baden-Württemberg<br />
mit dem „Focus in Silber“ gewürdigt. 348 Produkte in verschiedenen<br />
Kategorien unter anderem aus Deutschland, der<br />
Schweiz, Italien, Dänemark, Finnland, Schweden, Großbritannien,<br />
Japan, China und den USA hatten sich einer sechsköpfigen<br />
Jury gestellt. 76 Produkte erhielten den „Focus in Silber“<br />
für herausragende Designleistungen. Der „Focus in Gold“ für<br />
exzellente Gestaltung ging an neun Produkte. Neben der TS<br />
10.000 wurde kein weiteres Produkt aus dem Bereich Kommunal-,<br />
Winterdienst- oder Flughafentechnik ausgezeichnet.<br />
Die TS 10 000 ist ein wahres Kraftpaket. Mit 925 PS (681<br />
kW) wirft die Hochleistungs-Schneeräummaschine bis 8.000<br />
t/h Schnee bei Tempo 50 ca. 60 Meter weit. Die konsequent<br />
auf Effektivität ausgelegte Maschine ist für den Einsatz auf<br />
Flughäfen konzipiert. Unterstützt wird der Anspruch der großen<br />
Maschine durch ihr Erscheinungsbild. Das sieht auch die<br />
Jury des Internationalen Designpreises Baden-Württemberg<br />
so: „Wir finden es spannend, dass man sich bei Investitionsgütern<br />
in dieser Größenordnung einerseits ergonomisch viele<br />
TS 10 000<br />
zwei negative Effekte: Zum einen sinke die Qualität der PET-<br />
Flaschen-Fraktion, was zu erhöhtem Verwertungsaufwand<br />
führe, und zum anderen gelangen die Dosen teilweise nicht<br />
in das Metallrecycling.<br />
Es sei daher unverständlich, wenn die Dosenhersteller zwar<br />
mit viel öffentlichkeitswirksamer PR die Einführung der Getränkedosen<br />
betreiben, sich aber um ein schlüssiges Rücknahmekonzept<br />
bisher offensichtlich keine ausreichenden Gedanken<br />
gemacht hätten.<br />
Richtig wäre, wenn Hersteller und Handel zuerst einmal ein<br />
System auf die Beine stellen, das eine umfassende Verwertung<br />
der Getränkedosen sicherstellt, ohne dass die Verwertung<br />
anderer Getränkegebinde in Mitleidenschaft gezogen<br />
wird. Erst wenn diese Voraussetzung erfüllt ist, sollte eine<br />
weitere Listung von Getränkedosen im Einzelhandel erfolgen.<br />
Gedanken über die Ausbildung der Steuerkanzel gemacht<br />
hat. Andererseits ist man aufgrund der großen Dimensionen<br />
auch in die Formgebung der abnehmbaren Bauteile gegangen<br />
und hat dadurch eine Dynamik [..] erzeugt“, heißt es unter<br />
anderem in der Begründung.<br />
„Es ehrt uns, dass die TS 10 000 mit einem Designpreis ausgezeichnet<br />
wurde“, sagte Geschäftsführer Holger Stehling<br />
nach dem Bekanntwerden des Juryurteils. „Der ,Focus in Silber’<br />
ist ein erneuter Beweis für unsere Innovationskraft.“<br />
Die TS 10 000 wurde im vergangenen Jahr auf der Inter-Airport<br />
in München erstmals vorgestellt. Dank ihres modularen<br />
Aufbaus kann sie auch im Sommer als Zugmaschine eingesetzt<br />
werden – etwa für großflächige Mäheinsätze.<br />
Bei der Gestaltung der TS 10 000 erhielten die Schmidt Techniker<br />
und Entwickler Unterstützung von Budde Industriedesign<br />
aus Münster. Holger Stehling darf zufrieden zurückblicken:<br />
„Eine fruchtbare Kooperation.“<br />
Die Jury bestand aus Ralf Christoffer (Spirit Design, Österreich),<br />
Roland de Fries (Kuypers Branding, USA), Professor<br />
Matthias Held (Hochschule für<br />
Gestaltung, Schwäbisch Gmünd),<br />
Iris Laubstein (laubstein design management,<br />
Deutschland), Christophe<br />
Marchand (Christophe Marchand<br />
Design, CH) und Professorin Karin<br />
Schmidt-Ruhland (Hochschule für<br />
Kunst und Design, Halle). Bewertet<br />
wurden Gestaltungsqualität, Funktionalität,<br />
Innovationsgehalt, Ergonomie,<br />
Interfacedesign, Produktgrafik beziehungsweise<br />
-typografie, Ökologie,<br />
Nachhaltigkeit, Wertigkeit, Anmutung,<br />
Emotionalität sowie Markenkonformität,<br />
teilt das Design Center Stuttgart<br />
als Veranstalter mit.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.aebi-schmidt.com.<br />
838 Kommunalwirtschaft 12/2010
Auftraggeber nutzen RAL-GZ 961<br />
Erfolgreiche Gütesicherung basiert auf definierten Rahmenbedingungen<br />
„Wir sind mit der Resonanz auf der IFAT ENTSORGA 2010<br />
sehr zufrieden“, dieses positive Fazit zieht der Geschäftsführer<br />
des Güteschutz Kanalbau, Dr.-Ing. Marco Künster, nach<br />
der Beteiligung der Gütegemeinschaft an der Leitmesse für<br />
Wasser, Abwasser, Abfall- und Rohstoffwirtschaft. In den<br />
vielen Gesprächen auf dem Messestand wurde wieder eines<br />
deutlich: Für viele Auftraggeber wird die Prüfung der Bietereignung<br />
vor allem mit Blick auf langlebige und damit wirtschaftliche<br />
Kanalsysteme immer wichtiger.<br />
Konsequentes Handeln<br />
Auftraggeber fordern deshalb konsequent Eignungsnachweise.<br />
Eine Vorgehensweise, die den eigenen Anspruch in<br />
punkto Ausführungsqualität untermauert. Überwachte Mindestanforderungen<br />
ermöglichen den Entscheidern, das Geld<br />
der Bürger verantwortungsvoll und mit vernünftiger Kosten-<br />
Nutzen-Relation einzusetzen. Bei Vergabe von Aufträgen<br />
ausschließlich an geeignete Firmen werden Kommunen ihrer<br />
haushaltsrechtlichen Verantwortung gerecht. Die Nutzungsdauer<br />
von Entwässerungskanälen wird erhöht, wenn die Anforderungen<br />
der Regelwerke bei Bauausführung, Sanierung,<br />
Inspektion und Reinigung eingehalten werden. Folgerichtig<br />
wird der Ruf nach effizienten Strategien laut. Themen wie<br />
Bauqualität, Qualifizierung und Qualifikation rücken in den<br />
Fokus einer ganzen Branche. Verstärkt nutzen Auftraggeber<br />
die Gütesicherung RAL-GZ 961 zur unabhängigen Beurteilung<br />
der Bietereignung.<br />
Auftraggeber bestätigen: Die Eignungsprüfung durch den<br />
RAL-Güteausschuss erspart aufwändige Einzelprüfungen der<br />
Personalausstattung und des verfügbaren Gerätes der Anbieter.<br />
Dadurch werden Arbeitsabläufe erheblich verschlankt.<br />
Ein Aspekt, der besonders mit Blick auf eine oft nur geringe<br />
Personalstärke und weiter steigender Anforderungen von<br />
Bedeutung ist. Das ist auch ein Ergebnis der konsequenten<br />
Arbeit der Gütegemeinschaft, die als Dienstleister und im<br />
Auftrag der Auftraggeber eine unabhängige Bewertung der<br />
Bietereignung durchführt.<br />
Einheitlicher Maßstab wichtig<br />
Die Bewertung der Bietereignung stellt höchste Anforderungen<br />
an die Organisation der Prüfungen und an die Personen,<br />
Amt für Statistik Berlin-Brandenburg<br />
mietet 4.200 Quadratmeter in Potsdam<br />
Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mietete rund 4.200<br />
Quadratmeter Bürofläche in Potsdam über die Berater von<br />
BNP Paribas Real Estate (BNPPRE). Der Dienstleister wird<br />
die neuen Räumlichkeiten in der Behlertstraße/Haus G 3a in<br />
der Potsdamer Innenstadt voraussichtlich im Januar 2011 beziehen.<br />
Die Eigentümerin des Objekts wurde von der Strabag<br />
Property and Facility Services GmbH aus Berlin vertreten.<br />
die mit dieser Aufgabe betraut sind. Deshalb werden bei der<br />
Gütesicherung RAL-GZ 961 die Prüfungen ausschließlich<br />
durch vom RAL-Güteausschuss beauftragte Prüfingenieure<br />
durchgeführt und deren Berichte im Einzelfall vom RAL-Güteausschuss<br />
bewertet.<br />
Daher ist die neutrale Zusammensetzung dieses maßgebenden<br />
Gremiums von besonderer Bedeutung. So gehören<br />
dem RAL-Güteausschuss jeweils mindestens ein Vertreter<br />
des Bereiches der Auftraggeber und ein Vertreter der Ingenieur-Büros<br />
an, die beide durch die DWA direkt benannt sind.<br />
Die übrigen Mitglieder werden mit paritätischen Stimmen von<br />
Auftraggebern und Auftragnehmern alle 2 Jahre gewählt.<br />
Aktuelle Informationen zur Zusammensetzung des Güteausschuss<br />
sind veröffentlicht unter www.kanalbau.com. Damit<br />
der Eignungsnachweis eine Aussagekraft hat, müssen Rahmenbedingungen<br />
(Prüfbestimmungen) eingehalten werden.<br />
Auftraggeber erwarten ein System, das auf Neutralität und<br />
Transparenz basiert. Diese Anforderungen erfüllt die Gütesicherung<br />
Kanalbau. Auch deshalb wird sie zurzeit von mehr<br />
als 4.800 Auftraggebern und Ingenieurbüros genutzt (Stand:<br />
Sept. 2010).<br />
In der Gütesicherung RAL-GZ 961 sind u.a. definiert:<br />
• Gütebestimmungen (Anforderungen an die Unternehmen)<br />
• Prüfbestimmungen (Anforderungen an die Durchführung<br />
der Prüfung und Bewertung)<br />
Die Güte- und Prüfbestimmungen sind von RAL Deutsches<br />
Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V. im Januar<br />
1990 im Rahmen der Grundsätze für Gütezeichen in einem<br />
Anerkennungsverfahren unter Mitwirkung des Bundesministeriums<br />
für Wirtschaft und Arbeit, der betroffenen Fach- und<br />
Verkehrskreise sowie der zuständigen Behörden gemeinsam<br />
erarbeitet worden. Im Januar 2010 wurden die Güte- und<br />
Prüfbestimmungen erneut einer Revision und Erweiterung<br />
unter Beteiligung von Fach- und Verkehrskreisen unterzogen.<br />
RAL hat die Gütegemeinschaft Herstellung und Instandhaltung<br />
von Abwasserleitungen und -kanälen e.V. – Güteschutz<br />
Kanalbau – als die Institution anerkannt, die alle im Zusammenhang<br />
mit der Gütesicherung Kanalbau RAL-GZ 961 anstehenden<br />
Aufgaben durchführt.<br />
Weitere Informationen unter: www.kanalbau.com.<br />
Das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg ist der zentrale<br />
Dienstleister auf dem Gebiet der amtlichen Statistik für die<br />
Region Berlin-Brandenburg. Es entstand 2007 durch den Zusammenschluss<br />
des Statistischen Landesamtes Berlin und<br />
der Abteilung Statistik des Landesbetriebes für Datenverarbeitung<br />
und Statistik Brandenburg.<br />
Kommunalwirtschaft 12/2010 839
GE präsentiert mit dem J920 einen noch größeren Motor<br />
mit bahnbrechender neuer Gasmotorentechnologie<br />
Spitzenwerte bei Wirkungsgrad und Leistungsdichte für zukunftsorientierte Energiegewinnung<br />
Ideale Antwort auf Kundenbedarf nach dezentraler, unabhängiger<br />
Energieversorgung in entlegenen, heißen oder hoch<br />
gelegenen Regionen, Kraft-Wärme-Kopplung und Netzstabilisierung<br />
Mit dem neuen J920 präsentiert die Jenbacher Gasmotorensparte<br />
von GE ihre jüngste Entwicklung eines noch größeren<br />
Gasmotors zur Energieversorgung. Sein elektrisches<br />
Effizienzniveau von 48,7% und seine elektrische Leistung<br />
von 9,5 MWel 1 machen den neuen J920 zum effizientesten<br />
Motor seiner Leistungsklasse und stärken damit einmal mehr<br />
die Technologie-Führerschaft von GE im Bereich Gasmotoren<br />
zur Energieversorgung. Vorgestellt wurde der neue Motor, der<br />
den Strombedarf von 18.500 europäischen Durchschnittshaushalten<br />
decken kann, heute im Rahmen eines Festakts<br />
in Jenbach, dem Hauptsitz und der Produktionszentrale des<br />
Unternehmens.<br />
Der neue Motor ist für Kunden wie auch Umwelt hoch attraktiv.<br />
So reduziert der höhere Wirkungsgrad nicht nur die<br />
Betriebskosten durch geringeren Brennstoffbedarf, sondern<br />
reduziert gleichzeitig die für den Treibhauseffekt verantwortlichen<br />
Emissionen deutlich. Denn durch den Betrieb von nur<br />
einem J920 können im Vergleich zu herkömmlichen Gasmotoren<br />
pro Jahr CO2-Emissionen von rund 1.500 Tonnen<br />
vermieden werden. Dies entspricht dem Ausstoß von etwa<br />
800 durchschnittlichen europäischen Pkw. Weiters können<br />
durch den geringeren Brennstoffverbrauch pro Jahr mehr als<br />
€ 217.000 an Kosten für Erdgas eingespart werden.<br />
Besonders geeignet ist der J920 zur unabhängigen lokalen<br />
Energieversorgung in entlegenen, heißen oder hoch gelegenen<br />
Regionen, für den Einsatz in Kraft-Wärme-Kopplungen<br />
sowie für die Stabilisierung des elektrischen Netzes. Der Prototyp<br />
des Motors wird auf einem eigens eingerichteten Prüfstand<br />
im österreichischen Jenbacher Werk seit dem Spätsommer<br />
erfolgreich getestet.<br />
„Die Jenbacher Gasmotorensparte war eine wichtige Akquisition<br />
für GE. Ihr Geschäftsvolumen hat sich seit der Einbeziehung<br />
in unser Portfolio vervierfacht“, so Steve Bolze,<br />
President & CEO von GE Power & Water. „Als ein wichtiger<br />
Erfolg unserer laufenden Investitionsstrategie in neue Technologien<br />
repräsentiert der J920 unsere jüngste, spezialisierte<br />
Lösung für dezentrale Energieversorgung mit der höchsten<br />
Effizienz seiner Leistungsklasse, reduziertem CO2-Ausstoß<br />
und kompakter Bauweise. Gemeinsam mit unseren kontinuierlichen<br />
Investitionen in Vertriebkooperationen, Beschaffungskette<br />
und Service hilft uns diese jüngste Entwicklung,<br />
die steigenden Anforderungen unserer weltweiten Kunden zu<br />
erfüllen.“<br />
Als nächster Schritt soll nun ein groß angelegtes Pilotprogramm<br />
folgen, in dessen Rahmen der neue Motor bei den<br />
Stadtwerken in Rosenheim, Deutschland, erstmals zum Einsatz<br />
kommen wird. Nach dieser Testphase ist der Beginn der<br />
Serienproduktion geplant, und bereits 2012 soll der Motor für<br />
Anwendungen in 50- und 60-Hz-Ländern verfügbar sein.<br />
Dr. Götz Brühl, Geschäftsführer des Pilotkunden Stadtwerke<br />
Rosenheim in Deutschland: „Wir sind stolz, dass wir den neuen<br />
Motor als erste im Praxisbetrieb testen können. Die Jen-<br />
J920 – Features auf einen Blick<br />
Leistung<br />
- 9,5 MWel<br />
- Entspricht Strombedarf von 18.500 europäischen<br />
Durchschnittshaushalten<br />
Wirkungsgrad elektrisch<br />
- 48,7%<br />
Wirkungsgrad Kraft-Wärme-Kopplung<br />
- 90% und mehr<br />
Jährliche Emissionseinsparung durch einen J920<br />
- 1.500 Tonnen CO2 3<br />
- 7.800 Tonnen CO2 bei Einsatz in Kraft-Wärme-Kopplung 4<br />
Haupteinsatzgebiete<br />
- Unabhängige lokale Energieversorgung (IPP)<br />
- Kraft-Wärme-Kopplung<br />
- Heiße oder hoch gelegene Regionen<br />
- Netzstabilisierung, z.B. Backup für Windparks<br />
Weitere Vorteile<br />
- Hohe Leistungsdichte bei geringen Investitionskosten<br />
- Kurze Startzeit von nur 5 Minuten<br />
- Schnelle und praktische Installation, einfache Wartung<br />
- In beliebiger Stückzahl variabel kombinierbar<br />
Marktverfügbarkeit<br />
- Ab 2012 für 50 und 60 Hz<br />
bacher Gasmotoren von GE bestechen schon bisher durch<br />
ihre Langlebigkeit, ihre Leistungsdichte und hohen Wirkungsgrade,<br />
die zu den weltweit besten gehören. Der J920 übertrifft<br />
die anderen Motoren bei weitem und setzt damit einen neuen<br />
Standard für die Wirtschaftlichkeit, die Resourcenschonung<br />
und den Umweltschutz. Ich bin überzeugt davon, dass sich<br />
dieser neue Motor rasch durchsetzen wird und einen wichtigen<br />
Impuls zum Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung und damit zu<br />
unserer wichtigsten Energieeffizienz Technik hervorruft.“<br />
Der elektrische Wirkungsgrad – wichtiger Indikator sowohl für<br />
die Wirtschaftlichkeit als auch für die Umweltrelevanz eines<br />
Motors – liegt mit 48,7% um mehr als zwei Prozentpunkte<br />
über dem bisherigen Höchstwert eines Jenbacher Motors.<br />
Der neue 20-Zylinder-Motor erreicht damit den höchsten<br />
Wert aller in dieser Klasse weltweit kommerziell verfügbaren<br />
Motoren.<br />
GE setzt mit dieser sensationellen Neuerung ihren technologischen<br />
Erfolgskurs fort, der auf mehr als 50 Jahren Erfahrung<br />
in der Entwicklung und im Bau von Gasmotoren zur<br />
Energieversorgung sowie konsequenter Innovation beruht.<br />
Erst im vergangenen Juni hatte das Unternehmen mit dem<br />
weltweit ersten Gasmotor mit zweistufigem Turbolader einen<br />
technologischen Quantensprung erzielt. Mit dieser neuen<br />
Technik wurde die Leistung des bisher größten Jenbacher<br />
Motors J624 von zuvor 4 MW auf 4,4 MW und der elektrische<br />
Wirkungsgrad auf beachtliche 46,5% gesteigert.<br />
840 Kommunalwirtschaft 12/2010
„Mit dem neuen Motor antworten wir auf den laufend steigenden<br />
Bedarf unserer Kunden nach höherer Leistung und<br />
Effizienz, und gleichzeitig setzen wir einen wichtigen strategischen<br />
Schritt für das langfristige weitere Wachstum unseres<br />
Unternehmens“, so Prady Iyyanki, CEO Gasmotoren von GE<br />
Power & Water. „GE ist nun der weltweit einzige Spezialist<br />
für Gasmotoren zur Energieversorgung mit einem kompletten<br />
Sortiment im Leistungsbereich zwischen 0,25 und 9,5 MW.<br />
Und nicht zuletzt bestätigen wir einmal mehr unsere Position<br />
als Technologie- und Innovationsführer.“<br />
Technisch gesehen setzt das bahnbrechende Design des<br />
J920 auf den bewährten Kernelementen der Verbrennungssysteme<br />
der Jenbacher Baureihe 6 auf. Der J920 besteht<br />
dabei aus einem innovativen Drei-Modul-Konzept, das ein<br />
hochwertig standardisiertes Gen-Set ergibt: dem Motor<br />
selbst, einem Generator sowie ein im Werk vorgefertigtes<br />
Nebenaggregat. Auch der neue J920 ist mit dem neuartigen<br />
zweistufigen Turboladersystem ausgestattet – analog zum<br />
kürzlich vorgestellten J624.<br />
Besonders hohe Wirkungsgrade von 90% und mehr werden<br />
erreicht, wenn der J920 für die kombinierte Erzeugung von<br />
Strom und Wärme (Kraft-Wärme-Kopplung) eingesetzt wird.<br />
Die jährliche Primärenergieeinsparung durch ein J920-Modul<br />
beträgt in diesem Fall mehr als 130 Millionen kWh (76.000<br />
Barrels Öl), die CO2-Vermeidung bewegt sich in der Größenordnung<br />
von 7.800 Tonnen 2 . Der J920 entspricht deshalb auch<br />
genau den Zielvorgaben des weltweiten „ecomagination“-<br />
Programms, in dessen Rahmen GE innovative Technologien<br />
für die Reduktion von Emissionen aller Art besonders fördert.<br />
Ein gewichtiges Argument für Kunden ist weiters die hohe<br />
Leistungsdichte des neuen Motors bei vergleichsweise geringen<br />
Investitionskosten. Auch der J920 ist durch den Einsatz<br />
des neuartigen zweistufigen Turboladers von GE besonders<br />
für Anwendungen in heißer und feuchter Umgebung sowie in<br />
hoch gelegenen Gebieten geeignet. Damit kann auch unter<br />
extremen Bedingungen eine stabile und verlässliche dezentrale<br />
Energieversorgung sicher gestellt werden.<br />
Dass der Motor in nur fünf Minuten seine volle Leistung<br />
erreicht, erhöht seine Attraktivität für den Einsatz zur Spitzenlastversorgung.<br />
Weitere Vorteile bestehen in kurzen Lieferzeiten,<br />
rascher und bequemer Installation, einfacher Wartung<br />
und hoher Betriebsflexibilität. Denn der J920 kann als<br />
standardisierte Kraftwerkslösung mit Powerhouse-Konzept<br />
variabel in beliebiger Stückzahl kombiniert werden. Hoch<br />
standardisierte Schnittstellen und das bewährte Jenbacher<br />
Steuerungssystem DIA.NE® XT 3 runden das Bild positiv ab.<br />
Weitere Informationen unter: www.ge.com<br />
und www.ge-j920gasengine.com.<br />
Anmerkungen:<br />
1 50-Hz-Version<br />
2 Verglichen mit der separaten Erzeugung von Strom und Wärme im europäischen<br />
Netz<br />
3 Verglichen mit einem herkömmlichen Gasmotor<br />
4 Verglichen mit der separaten Erzeugung von Strom und Wärme im europäischen<br />
Netz<br />
Postbank entscheidet sich für Sicherheitsspezialisten KOBIL<br />
Großbank setzt auf KOBIL Systems TAN Generator opTAN touch<br />
Die Postbank erweitert ihr Angebot rund um die Absicherung<br />
der Online-Banking Transaktionen. Die TAN Generatoren des<br />
deutschen Technologie Marktführers KOBIL Systems, garantieren<br />
hochsicheres Online-Banking und lassen sich ohne<br />
Einbindung in die vorhandene IT-Infrastruktur auf jedem Computer<br />
weltweit und das „spurlos“ nutzen. KOBIL Systems liefert<br />
TAN Generatoren bereits millionenfach an viele bekannte<br />
Bankhäuser überall auf der Welt. Die Neuheit, der edel TAN<br />
Generator opTAN touch wird von der Postbank für den Kunden<br />
über den KOBIL Web-Shop bereitgestellt.<br />
Die Postbank möchte maximale Sicherheit und höchsten<br />
Komfort für ihre Kunden anbieten. KOBIL konnte aufgrund<br />
von langjähriger Erfahrung im Bereich Entwicklung und Herstellung<br />
von Sicherheitslösungen und einer erstklassigen<br />
Referenzenliste überzeugen. Das Produktportfolio der Postbank<br />
wird um den TAN Generator opTAN touch ergänzt. Der<br />
neueste TAN Generator von KOBIL, opTAN touch, entspricht<br />
den von Banken und Sparkassen definierten hohen Sicher-<br />
heitsstandards und erfüllt dabei höchste Komfortansprüche.<br />
Der edle TAN Generator ist optisch sehr ansprechend und<br />
durch seine Touchpad-Funktionalität besonders einfach zu<br />
bedienen. Trotz der intelligenten Technologie ist opTAN touch<br />
dünner als ein Bleistift und passt somit direkt zur EC-Karte<br />
in die Geldbörse. Die austauschbaren Batterien garantieren<br />
eine langfristige Nutzung und kommen der Umwelt zu Gute.<br />
KOBIL ist stolz darauf, Partner für eine dauerhafte Kooperation<br />
mit der Postbank zu sein. Von nun ab wird man gemeinsam<br />
in die Zukunft schauen. „Mit dem chipTAN comfort-Verfahren<br />
bauen wir die Online-Sicherheit für unsere Online-Kunden<br />
weiter aus. Dabei setzen wir auf erfahrene Partner. Und mit<br />
Kobil haben wir ein erfahrenes Unternehmen gefunden, das<br />
bereits erfolgreich mit TAN-Generatoren am Markt positioniert<br />
ist“, so Michael Heinen, Bereichsleiter Direct Banking<br />
der Postbank.<br />
Weitere Informationen unter: www.kobil.com.<br />
Kommunalwirtschaft 12/2010 841
Die FBS und ihre Mitglieder setzen auf ökologischen Werkstoff<br />
Gemeinsames Motto – gemeinsamer Stand<br />
Auf der IFAT ENTSORGA 2010 präsentierte sich die FBS -<br />
Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre e.V. mit ihren<br />
Mitgliedsunternehmen erstmals auf einem gemeinsamen<br />
Messestand. Zu den Unternehmen, die sich unter dem übergeordneten<br />
Motto „Alles fließt natürlich durch Beton“ an<br />
der neuen Standkonzeption beteiligten, zählten neben der<br />
BERDING BETON GmbH die Schäfer Stahlbeton GmbH, die<br />
Kijlstra GmbH & Co. KG, die econorm®-Gruppe, die Hans<br />
Rinninger u. Sohn GmbH u. Co., die J. Schnurrer GmbH &<br />
Co. KG, die Betonwerk Müller GmbH & Co. KG sowie die Ruf<br />
GmbH.<br />
Mit dem Auftritt unter dem gemeinsamen Dach der FBS nutzen<br />
die Mitgliedsunternehmen die Chance, ihre Produkte und<br />
Botschaften publikumswirksam zu präsentieren. Auf einer<br />
600 m 2 großen Ausstellungsfläche erhielten die Besucher aktuelle<br />
Informationen rund um moderne Systeme aus Beton<br />
in der Abwassertechnik, wobei neben der FBS-Qualität die<br />
Begriffe Wirtschaftlichkeit, Standsicherheit und Ökologie be-<br />
Erst abscheiden, dann ableiten:<br />
sonders hervorgehoben wurden. Hierbei handelt es sich um<br />
entscheidende Vorteile des natürlichen Rohrwerkstoffes. Einschlägige<br />
Untersuchungen belegen: Der mit der Herstellung<br />
von Rohren aus Beton und Stahlbeton verbundene Energieverbrauch<br />
ist im Vergleich mit Rohren gleicher Nennweite aus<br />
anderen Werkstoffen sehr gering. Darüber hinaus wird der<br />
Werkstoff Beton aus reinen, natürlichen Bestandteilen hergestellt.<br />
Auch sind die einzelnen Arbeitsschritte der Herstellung<br />
weder ökologisch noch gesundheitlich schädlich und nur mit<br />
geringen CO2-Emissionen verbunden. Beton- und Stahlbetonrohre<br />
lassen sich bei einem späteren Ausbau nach Ablauf<br />
der Nutzungsdauer einfach und ohne Belastung für die Umwelt<br />
recyceln.<br />
Ein „FBS-Hochschultag“, bei dem Studierende von bautechnisch<br />
und siedlungswasserwirtschaftlich ausgerichteten<br />
Studiengängen Informationen zu Planung, Bau und Betrieb<br />
von Abwasserleitungen und -kanälen erhielten, rundeten den<br />
FBS-Auftritt ab.<br />
Mit Leichtflüssigkeitsabscheidern die Umwelt aktiv schützen<br />
Überall, wo Leichtflüssigkeiten wie Öl und Benzin zum Einsatz<br />
kommen – wie bei der Betankung, Instandhaltung oder<br />
Reinigung von Fahrzeugen oder dort, wo Schmierstoffe angewendet<br />
werden – ist unser Grundwasser in Gefahr. Schon ein<br />
Tropfen Benzin reicht beispielsweise aus, um ein Kubikmeter<br />
Wasser unbrauchbar zu machen. Aus diesem Grund fordern<br />
behördliche Auflagen zum Beispiel bei Tankstellen den Einbau<br />
von Abscheideranlagen. Diese sorgen für die Trennung<br />
von Leichtflüssigkeiten, Wasser sowie Schlamm und schützen<br />
so unsere Umwelt.<br />
Normen und Vorschriften –<br />
rechtliche und technische Bestimmungen<br />
Für Einbau, Betrieb, Wartung und Kontrolle von Leichtflüssigkeitsabscheidern<br />
gelten neben den allgemeinen, rechtlichen<br />
und technischen Bestimmungen folgende spezielle Regelungen:<br />
Rechtliche Bestimmungen:<br />
• AbwV Anhang 49 Mineralölhaltiges Abwasser BGI. I 2204,<br />
1173-1174<br />
• Mineralöl-VwV<br />
• Abscheider-VwV<br />
• Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden<br />
Stoffen und über Fachbetriebe (Anlagenverordnung-VAwS)<br />
• Eingeführte technische Baubestimmungen der Länder<br />
• bauaufsichtlicher Verwendbarkeitsnachweis der spezifischen<br />
Anlage (Zulassungen, Prüfzeugnis etc.)<br />
Technische Bestimmungen:<br />
• DIN EN 858 Teil 1: Abscheideranlagen für Leichtflüssigkeiten<br />
(z. B. Öl und Benzin) – Teil 1: Bau-, Funktions- und<br />
Prüfgrundsätze, Kennzeichnung und Güteüberwachung;<br />
Deutsche Fassung EN 858-1:2002 + A1:2004<br />
• DIN EN 858 Teil 2: Abscheideranlagen für Leichtflüssig-<br />
keiten (z. B. Öl und Benzin) – Teil 2: Wahl der Nenngröße,<br />
Einbau, Betrieb und Wartung; Deutsche Fassung EN 858-<br />
2:2003<br />
• DIN 1999-100: Abscheideranlagen für Leichtflüssigkeiten<br />
– Teil 100: Anforderungen für die Anwendung von Abscheideranlagen<br />
nach DIN EN 858-1 und DIN EN 858-2<br />
• DIN 1999-101: Abscheideranlagen für Leichtflüssigkeiten<br />
– Teil 101:<br />
Zusätzliche Anforderungen an Abscheideranlagen nach<br />
DIN EN 858-1, DIN EN 858-2 und DIN 1999-100 für Leichtflüssigkeiten<br />
mit Anteilen von Biodiesel bzw. Fettsäure-<br />
Methylester (FAME)<br />
• DIN 1986-100: Entwässerungsanlagen für Gebäude und<br />
Grundstücke - Teil 100: Zusätzliche Bestimmungen zu DIN<br />
EN 752 und DIN EN 12056<br />
• DIN V 4034-1 Vornorm, 2004-08: Schächte aus Beton-,<br />
Stahlfaserbeton- und Stahlbetonfertigteilen für Abwasserleitungen<br />
und -kanäle - Typ 1 und Typ 2 - Teil 1: Anforderungen,<br />
Prüfung und Bewertung der Konformität<br />
• DIN EN 124: Aufsätze und Abdeckungen für Verkehrsflächen,<br />
Baugrundsätze, Typprüfungen, Kennzeichnung<br />
• DIN EN 1610: Verlegung und Prüfung von Abwasserleitungen<br />
und -kanälen; Deutsche Fassung EN 1610:1997<br />
• DIN EN 12056 Teil 1 bis 5: Schwerkraftentwässerungsanlagen<br />
innerhalb von Gebäuden<br />
• DIN EN 752 Teil 1 bis 7: Entwässerungssysteme außerhalb<br />
von Gebäuden<br />
• DIN EN 1917: Ausgabe:2003-04<br />
Einsteig- und Kontrollschächte aus Beton, Stahlfaserbeton<br />
und Stahlbeton; Deutsche Fassung EN 1917:2002<br />
• DIN EN 1917 Berichtigung 1: Ausgabe:2004-05<br />
Berichtigungen zu DIN EN 1917:2003-04<br />
• ATV A 115: Hinweise für das Einleiten von Abwasser in<br />
eine öffentliche Abwasseranlage<br />
• ATV M 167: Abscheider an Rückstausicherungsanlagen bei<br />
der Grundstücksentwässerung; Einbau und Betrieb<br />
• ATV – DVWK –A 779: TRwS – Technische Regel was-<br />
842 Kommunalwirtschaft 12/2010
sergefährdender Stoffe (TRwS) – Allgemeine Technische<br />
Regelungen (Entwurf 09.04)<br />
• ATV – DVWK –A 781: TRwS – Technische Regel wassergefährdender<br />
Stoffe (TRwS) – Tankstellen für Kraftfahrzeuge<br />
(Entwurf 10.03)<br />
• ATV – DVWK –A 782: TRwS – Technische Regel wassergefährdender<br />
Stoffe (TRwS) – Tankstellen für Schienenfahrzeuge<br />
(Entwurf 12.03)<br />
• ATV – DVWK – M 771: TRwS – Abwasser aus der Fahrzeuginstandhaltung<br />
und –pflege (Entwurf 12.97)<br />
Weitere Bestimmungen, die beachtet werden müssen, sind<br />
das Wasserhaushalts-, Abfall- und Landeswassergesetz, die<br />
Indirekteinleite-, Landesbau- und Landestankstellenverordnung,<br />
die kommunale Entwässerungssatzung sowie die Unfallverhütungs-<br />
und Rahmen-Abwasserverwaltungsvorschriften<br />
mit den jeweils zutreffenden Anhängen.<br />
Funktionsweise – Abwasser sicher trennen<br />
Leichtflüssigkeitsabscheider sind prinzipiell in drei Bereiche<br />
unterteilt: den Schlammfang, den Abscheiderraum und den<br />
Ölspeicher. Der im unteren Teil angeordnete Schlammfang<br />
dient zur Rückhaltung von Sinkstoffen wie beispielsweise<br />
Sand. Der im oberen Teil angeordnete Ölspeicher hält Leichtflüssigkeiten<br />
bis zu einer Dichte von 0,95 Kg/cm3 zurück. In<br />
der Zone zwischen Schlammfang und Ölspeicher, dem so<br />
genannten Abscheiderraum, wird das zufließende Wasser<br />
durch die Fließquerschnitts- und Oberflächenvergrößerung<br />
weitestgehend beruhigt und dann in die Kanalisation abgeführt<br />
(siehe Bild 1)<br />
Ein spezielles Einlaufsystem bei Leichtflüssigkeitsabscheidern<br />
bewirkt eine so genannte Pfropfenströmung. Das bedeutet,<br />
dass die Strömung in der Anlage verlangsamt und damit<br />
gleichmäßig hydraulisch wirksam über den Abscheiderraum<br />
verteilt wird. Während die Schwerstoffe zu Boden sinken,<br />
steigen die Leichtstoffe an die Oberfläche. Sobald 80 Prozent<br />
der maximalen Speichermenge der zurückgehaltenen Leichtflüssigkeiten<br />
und 50 Prozent des Schlammfangvolumens<br />
erreicht sind, muss eine Entsorgung durch ein zugelassenes<br />
Entsorgungsunternehmen erfolgen. Um die Entsorgung und<br />
die Einhaltung der halbjährlichen Wartung muss sich der Betreiber<br />
kümmern. Er ist darüber hinaus auch zu monatlichen<br />
Eigenkontrollen verpflichtet. Um eine einwandfreie Funktion<br />
sicherzustellen, ist alle fünf Jahre auch eine Generalinspektion<br />
fällig, zu der darüber hinaus eine umfangreiche Dicht-<br />
Bild 1: Leichtflüssigkeits- bzw. Öl- oder Benzinabscheider<br />
sorgen für die Trennung von Leichtflüssigkeiten, Wasser und<br />
Schlamm. Foto KESSEL<br />
heitsprüfung bis zur Schachtabdeckung gehört. Festgestellte<br />
Mängel sind sofort zu beseitigen.<br />
Zur Erhöhung der Abscheideleistung beziehungsweise Verbesserung<br />
der Ablaufwerte kann zusätzlich noch ein Koaleszenzeinsatz<br />
eingesetzt werden (siehe Bild 2). Dieser Einsatz<br />
hat zwei Funktionen: Zum einen dient er der Strömungsberuhigung,<br />
zum anderen „filtert“ er das gesamte Abwasser durch<br />
das so genannte Koaleszenzmaterial. Das Material, ein offen-<br />
Bild 2: Zur Erhöhung der Abscheideleistung beziehungsweise<br />
Verbesserung der Ablaufwerte kann ein spezieller Koaleszenzeinsatz<br />
in den Abscheider eingesetzt werden.<br />
Foto KESSEL<br />
poriger PU-Schaumstoff, ist stark oleophil (fettfreundlich).<br />
Kleinste Öltröpfchen werden mit der Strömung an diesen<br />
Schaumstoff herangeführt und angelagert. Aus den vielen<br />
kleinen Tröpfchen bilden sich dann immer größere Tropfen.<br />
Haben diese eine auftriebsfähige Größe erreicht, verlassen<br />
sie den Schaumstoff, steigen nach oben und werden dort von<br />
der Ölschicht aufgenommen (siehe Bild 3).<br />
Polyethylen – hoch chemikalienbeständig<br />
und daher langzeitdicht<br />
Entscheidend für die Qualität eines Abscheiders ist neben<br />
dem Funktionsprinzip auch eine dauerhafte Dichtigkeit bis<br />
zur Geländeoberkante. Denn im schlimmsten Fall verunreinigen<br />
austretende Leichtflüssigkeiten nicht nur das Erdreich,<br />
sondern auch das Grundwasser. Daher fertigt beispielsweise<br />
der Entwässerungsspezialist KESSEL seine Behälter aus<br />
chemikalien- und korrosionsbeständigem Polyethylen (PE).<br />
Zusätzlich ist die Behälterkonstruktion so ausgelegt, dass<br />
abzudichtende Stellen auf ein Minimum reduziert werden.<br />
Darüber hinaus gibt es aufgrund des monolithischen Behälters<br />
auch nur eine Verbindungsstelle zwischen Basisbehälter<br />
und Aufsatzstück.<br />
Noch vor vielen Jahren war Polyethylen bei Abscheidern völlig<br />
unbekannt. Doch mittlerweile dominiert dieser Werkstoff<br />
aufgrund seiner hervorragenden Eigenschaften. Für Leichtflüssigkeitsabscheider<br />
werden die Vorteile von Kunststoff<br />
dennoch bislang relativ selten genutzt. Es gibt zwar mit Polyethylen<br />
ausgekleidete Betonabscheider; diese benötigen jedoch<br />
aus statischen Gründen immer einen Stahlbetonmantel.<br />
„Völlig neu ist nun die Idee, einen selbsttragenden Behälter<br />
aus diesem Werkstoff zu formen. Als einziger Hersteller in<br />
Deutschland besitzen wir eine allgemeine bauaufsichtliche<br />
Zulassung vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt)“, so<br />
Stephan Tschernek, Produktmanager für Abscheidetechnik<br />
Kommunalwirtschaft 12/2010 843
Bild 3: Kleinste Öltröpfchen werden mit der Strömung an<br />
das Koaleszenzmaterial herangeführt und angelagert. Aus<br />
den vielen kleinen Tröpfchen bilden sich dann immer größere<br />
Tropfen. Haben diese einen auftriebsfähige Größe erreicht,<br />
verlassen sie das Material, steigen nach oben und werden<br />
dort von der Ölschicht aufgenommen. Foto KESSEL<br />
bei KESSEL. Um die Zulassung zu erhalten, waren umfangreiche<br />
Zulassungsprüfungen und Nachweise notwendig. Beispielsweise<br />
ging man beim statischen Nachweis von einer<br />
Lebensdauer von 50 Jahren aus und erreicht selbst dann<br />
noch unter Berücksichtigung aller Lasteinwirkungen große<br />
Sicherheitsreserven.<br />
Darüber hinaus hat das DIBt auch bestätigt, dass die Ab-<br />
scheider des Unternehmens auch für Leichtflüssigkeiten mit<br />
Biodieselanteilen bis 100 Prozent beständig sind und dass<br />
sie sich für die Trennung von Leichtflüssigkeiten mit Biodieselanteilen<br />
eignen. „Im Zuge der Verwendung von alternativen<br />
Kraftstoffen wurde festgestellt, dass Abscheideranlagen für<br />
Leichtflüssigkeiten nach DIN EN 858-1, DIN EN 858-2 und<br />
DIN 1999-100 nicht die Anforderungen für den Betrieb mit Biodieselanteilen<br />
erfüllen“, so Tschernek. KESSEL-Leichtflüssigkeitsabscheider<br />
erfüllen die zusätzlichen Anforderungen<br />
der Restnorm 1999-101. Diese legt zusätzliche Anforderungen<br />
an die Anlagen mit Anteilen von Biodiesel beziehungsweise<br />
Fettsäure-Methylester (FAME) nach DIN EN 14213 und<br />
DIN EN 14214 fest, gilt aber nur in Verbindung mit DIN EN<br />
858-1, DIN EN 858-2 und DIN 1999-100.<br />
Fazit – Funktionsweise und Verarbeitung<br />
sind entscheidend<br />
Die Verunreinigung von Wasser lässt sich zum Beispiel bei<br />
Tankstellen nicht vermeiden. Das Einleiten des belasteten<br />
Schmutzwassers in unser Grundwasser allerdings schon<br />
– und zwar durch die Reinigung des Wassers durch Leichtflüssigkeitsabscheider.<br />
Zusätzlich kann das Risiko vor austretenden<br />
Leichtflüssigkeiten durch den Werkstoff PE minimiert<br />
werden. Er ist ohne zusätzliche Beschichtung hoch chemikalienresistent<br />
und darüber hinaus auch stoß- und schlagfest.<br />
Weitere Informationen unter: www.kessel.de.<br />
INIT liefert zukunftsweisende Technologie für Bedarfsverkehr in Portland<br />
Portlands Verkehrsunternehmen TriMet (Tri-County Metropolitan<br />
Transportation District of Oregon) erteilte INIT kürzlich<br />
den Auftrag 254 Fahrzeuge für den Bedarfsverkehr und<br />
15 Überwachungswagen mit dem kompakten Bordrechner<br />
COPILOTtouch auszustatten. Zusätzlich werden Modems zur<br />
Abwicklung des Datenfunks über Mobilfunk sowie Sprechfunk<br />
in den Fahrzeugen installiert. Zentralseitig baut INIT das<br />
Leitsystem MOBILE-ITCS (Intermodal Transport Control System)<br />
mit neun Arbeitsplätzen für Disponenten auf. Weiterhin<br />
werden verbesserte Notruffunktionen realisiert.<br />
Der kompakte Bordrechner mit 8,4‘‘ (21 cm) Bedienteil,<br />
COPILOTtouch, basiert auf Windows ® XP Embedded Technologie.<br />
Er wickelt den kompletten Sprech- und Datenfunk<br />
ab, ermittelt automatisch die Fahrzeugposition und berechnet<br />
die aktuelle Fahrplanlage. Der Fahrer profitiert vom übersichtlichen,<br />
vollfarbigen Touchscreen: er bietet ihm alle Fahrt-<br />
und Fahrplaninformationen auf einen Blick. Darüber hinaus<br />
unterstützt der Bordrechner den Fahrer durch klare Navigationsansagen,<br />
die über den integrierten Verstärker ausgegeben<br />
werden.<br />
Die Installation der INIT Technologie in TriMets Fahrzeugen<br />
bedeutet für die Fahrgäste, dass ihre Busse künftig pünktlicher<br />
sein werden. Der Vorteil für das Verkehrsunternehmen<br />
TriMet: effizienteres Management der Fahrzeuge.<br />
Die Ausrüstung der Fahrzeuge für den Bedarfsverkehr soll im<br />
Oktober beginnen. Damit fügt sie sich in den Zeitplan für die<br />
Funkausrüstung der Linienbusse ein, der für das bereits laufende<br />
Linienbusprojekt vereinbart wurde. Auf der Basis eines<br />
bereits erfolgreich abgeschlossenen Fahrgastzählprojekts für<br />
MAX, TriMets Straßenbahnnetz, blicken TriMet und INIT einer<br />
langfristigen Zusammenarbeit entgegen. Das gemeinsame<br />
Ziel ist es, den Bewohnern Portlands einen schnelleren und<br />
effizienteren ÖPNV-Service anzubieten.<br />
844 Kommunalwirtschaft 12/2010
Wasser für die Grube<br />
HOBAS ® Mehrfachpumpenschacht für Bergbaufolgesee in der Lausitz<br />
Für über 100 Jahre war die Lausitz, Region zwischen Brandenburg<br />
und Sachsen, ein wichtiges Braunkohlerevier, mit energiewirtschaftlicher<br />
Bedeutung weit über die Region hinaus.<br />
Die dort vor allem im Tagebau stattfindende Braunkohleförderung<br />
hat jedoch ihre Spuren hinterlassen. Vorhandene Restlöcher<br />
(Bergbaugruben) können aufgrund des großen Volumens<br />
der abgetragenen Kohle nicht mehr komplett verfüllt<br />
werden. Im Rahmen der Renaturierung ist so die Entstehung<br />
einer Seenlandschaft mittels Flutung der Restlöcher geplant.<br />
Federführend ist dabei die LMBV (Lausitzer und Mitteldeutsche<br />
Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH), die als Folgebetrieb<br />
der ehemaligen Bergbaukombinate die Bewältigung<br />
von Bergbaualtlasten der Lausitz und Mitteldeutschlands zur<br />
Aufgabe hat.<br />
Teil dieser Altlasten ist die Bergbaugrube Sedlitz, die seit<br />
2005 durch Flutung zum Sedlitzer See umgewandelt wird.<br />
Um einen regulierten Wasserstand und damit die Standsicherheit<br />
der Böschung zu gewährleisten, wurde bereits1993<br />
die Wasserhaltung Bahnsdorf mit 3 installierten Pumpen in<br />
Betrieb genommen. Im Zuge der in 2007 begonnen Flutung<br />
und Umwandlung des in Abhängigkeit stehenden Restloches<br />
Meuro zum Ilse-See, wurde eine Umrüstung der Wasserhaltung<br />
notwendig, die den Neubau eines Mehrfachpumpenschachtes<br />
nach sich zog.<br />
Das mit der Planung in 2009 beauftragte erfahrene Ingenieurbüro<br />
Grontmij AEW Plan GmbH Finsterwalde bekam dabei<br />
den Zuschlag für das beste technische Konzept. Aufgrund<br />
der vorherrschenden extremen Boden- und Grundwasserbedingungen<br />
(pH-Wert 3,0 und Sulfatanteil >500mg/l), entschieden<br />
sich LMBV und Grontmij nach Umfangreicher Prüfung<br />
der Alternativen bereits während der Planungsphase<br />
für GFK als korrosionsfesten Werkstoff. Die Einbautiefe von<br />
18,75 m, der sehr hohe Grundwasserstand bis Oberkante Gelände<br />
und die aufgrund der zahlreichen Einbauten erforderliche<br />
Schachtgröße von DN3000 bedingten beim statischen<br />
Nachweis eine Nennsteifigkeit des Schachtes von SN32.000.<br />
Solch eine hohe Steifigkeit bei GFK-Rohren/-Bauteilen dieses<br />
Durchmessers ist eine besondere technische Herausfor-<br />
derung. Zusätzliche Anforderungen waren lange Beständigkeit,<br />
um die volle Betriebsfähigkeit der Pumpstation bis zum<br />
Ende der Flutungsphase in 2015 zu gewährleisten, sowie eine<br />
kurze und problemlose Montage der einzelnen Komponenten<br />
vor Ort.<br />
Den Zuschlag im Ausschreibungs- und Vergabeverfahren<br />
2010 erhielt die Finsterwalder Bauunion Hoch-, Tief- und<br />
Stahlbetonbau GmbH, die seit September 2010 die Bauausführung<br />
realisiert. Im Rahmen der Projektausschreibung<br />
entschied man sich für das Umsetzungskonzept und die<br />
Produkte von HOBAS. Die ausschlaggebenden Gründe dafür<br />
waren die hohe Qualität, die Korrosionsbeständigkeit der<br />
HOBAS Produkte, sowie die auch bei DN3000 garantierte<br />
hohe Nennsteifigkeit. Neben den Anforderungen an das<br />
Rohrmaterial überzeugte HOBAS vor allem mit der auf die<br />
Kundenwünsche zugeschnittenen Montagetechnologie. Die<br />
von HOBAS-Ingenieuren ausgearbeitete Segmentierung des<br />
Schachtes in transportfähige Einheiten bedeutete das Vermeiden<br />
von unnötigen Sondertransporten und einen auf das<br />
Mindestmaß reduzierten Montageaufwand vor Ort. Dadurch<br />
ergaben sich erhebliche Kosteneinsparungen und eine verkürzte<br />
Bauzeit.<br />
Aufbau des Mehrfachpumpenschachtes<br />
Innerhalb des DN3000 Schachtes befinden sich 3 senkrecht<br />
aufgestellte DN700 Hüllrohre in denen jeweils 1 KSB-Pumpe<br />
hängt. Die Pumpen sind auf einem Podest montiert. An den<br />
Zulauf (DN1100, PN06) in 7m Höhe über dem Schachtboden<br />
ist ein 90°-Bogen geflanscht, versehen mit einer passenden<br />
Absperrklappe. Ein DN1000 Aufständerrohr stützt<br />
die Bauteile von unten. Die Lochung der DN700 und DN1000<br />
Rohre bis zur Höhe von ca. 1,30m gewährleistet einen ausgeglichenen<br />
Wasserstand im Schacht. 2 weitere Zwischenpodeste<br />
ermöglichen die Überwachung der Armaturen und<br />
dienen als Fallhöhenbegrenzung. Sämtliche Rohrmaterialien<br />
und Zwischenpodeste bestehen aus GFK.<br />
Weitere Informationen unter: www.hobas.de.<br />
Klosterkammer erhebt Widerspruch gegen Wasserentnahme in der Nordheide<br />
Die Klosterkammer Hannover als gesetzliche Vertreterin des<br />
Allgemeinen Hannoverschen Klosterfonds (AHK) wehrt sich<br />
gegen die Grundwasserentnahme durch die Hamburger Wasserwerke<br />
unter den Wäldern des AHK in der Nordheide. Wie<br />
Kammerdirektor Andraes Hesse mitteilt, hat sie deshalb Widerspruch<br />
beim niedersächsischen Landkreis Harburg gegen<br />
die Fördergenehmigung für die Hamburger Wasserwerke eingelegt.<br />
Diese fördern in der Nordheide bereits seit 1974 Grundwasser<br />
und erzielen steigende Gewinne in beträchtlicher Höhe<br />
aus dieser Einnahmequelle. Die Klosterkammer möchte nach<br />
wie vor die Versorgung der Hamburger Bürger mit sauberem<br />
Trinkwasser gesichert wissen. Sie sieht aber das grundsätzliche<br />
Problem, dass die Unternehmenspolitik der Hamburger<br />
Wasserwerke, zur Gewinnmaximierung Heidewasser an die<br />
Getränkeindustrie oder an weit entfernte Wasserkunden wie<br />
zum Beispiel die Hansestadt Lübeck zu verkaufen, zu einer<br />
stetig steigenden Wasserentnahme aus den Grundwasserleitern<br />
unter den Flächen des AHK führt, ohne dass die Auswir-<br />
kungen auf Flora und Fauna geklärt sind. Immer wieder war<br />
es vor allem in trockenen Jahren in der Nordheide zu Trockenschäden<br />
und Zuwachsverlusten an Waldbäumen gekommen.<br />
Die ursprüngliche Fördergenehmigung der Bezirksregierung<br />
Lüneburg für die Hamburger Wasserwerke aus dem Jahr 1974<br />
war bis 2004 befristet. Ende 2004 kam es ebenfalls durch<br />
die Bezirksregierung sehr kurzfristig ohne förmliches Verwaltungsverfahren,<br />
ohne Beteiligung der Öffentlichkeit und ohne<br />
Umweltverträglichkeitsprüfung zu einer erneuten befristeten<br />
Genehmigung. Im Ergebnis wurde diese stillschweigend immer<br />
weiter verlängert. Erst als die Hamburger Wasserwerke<br />
am 30. Juni 2009 einen erneuten Antrag auf Erteilung einer<br />
wasserrechtlichen Erlaubnis zur Grundwasserentnahme beim<br />
nun zuständigen Landkreis Harburg stellten, wurde auch die<br />
Klosterkammer Hannover als Betroffene ordnungsgemäß beteiligt<br />
und konnte sich ein Bild von dem gesamten Sachverhalt<br />
machen.<br />
Kommunalwirtschaft 12/2010 845
Aus Sicht der Klosterkammer stellt bereits die fehlende<br />
Umweltverträglichkeitsprüfung einen Verfahrensfehler dar.<br />
Dadurch sei jede Möglichkeit ausgeschlossen worden, die<br />
Wirkungen der Grundwasserentnahme auf Flora und Fauna<br />
in dem betroffenen Bereich zu ermitteln. Als mögliche Wir-<br />
kungen seien insbesondere ein Verlust an Massezuwachs<br />
und eine Beeinträchtigung der Artenvielfalt durch verringerte<br />
Grundwasservorkommen zu befürchten.<br />
Weitere Informationen unter: www.waldwasser.de.<br />
„print my post“ – TNT Post startet hybriden Briefversand<br />
„print my post“ heißt das neue hybride Angebot von TNT Post<br />
Deutschland. Alternativ zum klassischen Postversand können<br />
Geschäftskunden jetzt am PC erstellte Korrespondenz einfach,<br />
schnell und sicher übermitteln und in Papierform zustellen<br />
lassen. Dieser Service steht Versendern rund um die Uhr<br />
zur Verfügung und hilft gleichzeitig dabei, wertvolle Zeit und<br />
unnötige Kosten zu sparen.<br />
Derzeit durchläuft immer noch ein Großteil der täglichen Ausgangspost<br />
in Unternehmen und Behörden einen zeitaufwändigen<br />
und kostenintensiven Bearbeitungsprozess. Jeder Brief<br />
muss gedruckt, gefalzt und kuvertiert werden. Das entsprechende<br />
Material – vom Druckertoner bis zum Briefumschlag<br />
– will beschafft und verwaltet sein. Entsprechend gebunden<br />
sind auch personelle Ressourcen. Unter dem Strich kostet<br />
das alles viel Zeit und Geld. „print my post“ schafft Abhilfe.<br />
„Nach einer Studie der Bundesnetzagentur schwanken die<br />
durchschnittlichen Herstellungskosten eines selbst produzierten<br />
Briefes zwischen 1,20 Euro und 3,49 Euro. Unsere<br />
hybride Lösung bietet unseren Geschäftspartnern hier attraktive<br />
Einsparpotenziale“, so Wolfgang Debusmann, Direktor<br />
Sales TNT Post Regioservice. „Zudem war der Briefversand<br />
noch nie so einfach und schnell erledigt.“<br />
Effizient und sicher<br />
Briefe genießen schließlich nach wie vor eine deutliche höhere<br />
Akzeptanz als E-Mails. Mit „print my post“ kombiniert<br />
TNT Post eine anwenderfreundliche Versandmöglichkeit der<br />
Ausgangspost am PC mit der physischen, flächendeckenden<br />
Zustellung beim Empfänger. „’print my post’ ist eine sinnvolle<br />
Ergänzung unseres Produktangebotes“, sagt Carina Thierjung,<br />
Director Marketing bei TNT Post. „Damit schließen wir<br />
die Lücke zwischen herkömmlichen Briefen und E-Mails –<br />
wobei nicht nur die einfache Handhabung überzeugt. Auch<br />
Sicherheit und Datenschutz haben bei unserem hybriden<br />
Briefversand oberste Priorität.“<br />
Online versendet – physisch zugestellt<br />
Seinen Kunden stellt der Mehrwertbriefdienstleister hierfür<br />
eine kostenlose Software zur Verfügung. Die hochwertige<br />
technische Anwendung ist ganz einfach zu bedienen, erfüllt<br />
zugleich aber sämtliche Datenschutzauflagen.<br />
Alternativ können Kunden ihre Ausgangspost mit wenigen<br />
Klicks über das Portal „my TNT Post“ von jedem Internetzugang<br />
aus versenden. Die Briefe werden verschlüsselt und<br />
über eine sichere SSL-Internetverbindung übermittelt. Anschließend<br />
werden sie in der ursprünglichen, individuellen<br />
Formatierung der Ausgangsdatei ausgedruckt, gefalzt, kuvertiert<br />
und in das nächstgelegene Sortierzentrum eingeliefert.<br />
Von dort geht die Sendung den gewohnten Gang durch<br />
die Sortierung und Zustellung.<br />
Viele gute Gründe für den hybriden Briefversand<br />
Die Vorteile von „print my post“ liegen auf der Hand: Neben<br />
der kurzen Versanddauer sorgt die hybride Lösung für<br />
Zeit- und Kostenreduktionen beim Versender dank eines<br />
gesenkten Administrationsund Logistikaufkommens. Die<br />
anwenderfreundliche Software bzw. deren Nutzung ist kostenlos.<br />
Ob Angebot, Rechnung oder Mahnung, ob Einzelbrief<br />
oder Massenmailing: Jeder Brief – mit Ausnahme von<br />
nachweispflichtigen Sendungen und Infosendungen – kann<br />
um Anlagen ergänzt und in sämtlichen gängigen Dateiformaten<br />
rund um die Uhr einfach und sicher übermittelt werden.<br />
Empfängern in ganz Deutschland werden die Briefe in<br />
der bevorzugten Papierform zuverlässig zugestellt. Natürlich<br />
ist „print my post“ auf Wunsch mit der CO2-neutralen, umweltfreundlichen<br />
Versandoption 100! ProKlima von TNT Post<br />
kombinierbar. Das Porto berechnet TNT Post im Nachhinein.<br />
Gezahlt wird ganz bequem per Bankeinzug, nachdem die<br />
Dienstleistung tatsächlich erbracht ist. Wer sich für „print my<br />
post“ entscheidet, profitiert auch hier von einer bedarfsorientierten<br />
Planung und dem kompetenten Support durch seinen<br />
persönlichen, qualifizierten Kundenberater. Eine von vielen<br />
Serviceleistungen bei TNT Post, die einen echten Mehrwert<br />
schafft und immer mehr anspruchsvolle Geschäftskunden<br />
überzeugt.<br />
Weitere Informationen unter: www.tntpost.de.<br />
SIMONA setzt positive Umsatzentwicklung auch im dritten Quartal fort –<br />
Ergebnis nicht zufriedenstellend<br />
Der SIMONA Konzern hat die positive Entwicklung bei Umsatz<br />
und Absatz auch im dritten Quartal 2010 fortsetzen<br />
können. Insgesamt wurden im Konzern bis zum 30.09.2010<br />
Umsatzerlöse von 199,7 Mio. EUR erzielt und damit 23 Prozent<br />
mehr als im Vorjahreszeitraum. Im dritten Quartal 2010<br />
betrug der Konzernumsatz 70,0 Mio. EUR nach 55,6 Mio.<br />
EUR im dritten Quartal 2009. Nach verhaltenem Start in den<br />
ersten beiden Monaten des Jahres 2010 konnten somit ab<br />
März jeweils zweistellige Zuwachsraten beim Umsatz erzielt<br />
werden. Nach den drastischen Umsatzeinbrüchen im Jahr<br />
2009 ist damit das Vorkrisenniveau zwar noch nicht wieder<br />
erreicht, die Umsatzerlöse liegen aber über Plan. Knappe Verfügbarkeiten<br />
und hohe Preise haben allerdings Druck auf die<br />
Margen ausgeübt und zu einer differenzierten Entwicklung in<br />
den Märkten geführt. Im Geschäftsfeld Halbzeuge hat die gestiegene<br />
Investitionsneigung in den wichtigsten Abnehmer-<br />
846 Kommunalwirtschaft 12/2010
anchen Chemie und Maschinenbau den Absatz von PE und<br />
PP Platten für den Behälter- und Apparatebau begünstigt.<br />
Positiv entwickelte sich auch das Geschäft mit Kunststoffplatten<br />
für die Photovoltaik- und Solarindustrie, während das<br />
Geschäft mit PVC Platten eine verhaltene Entwicklung zeigte.<br />
Die hohen Rohstoffpreise haben auch im dritten Quartal für<br />
Rekordbeschaffungskosten gesorgt und die Margenentwicklung<br />
stark beeinflusst. Im dritten Quartal wurde ein positives<br />
Ergebnis vor Ertragssteuern von 1,5 Mio. EUR erzielt, was<br />
nicht zufriedenstellend ist. Die Finanz- und Vermögenslage<br />
des Konzerns hat sich in den ersten neun Monaten 2010<br />
nicht signifikant verändert. Für das Gesamtjahr 2010 erwartet<br />
SIMONA Umsatzerlöse auf dem anvisierten Planniveau<br />
DeutschlandCard holt sich mit RWE zusätzliche Energie<br />
von 240-250 Mio. EUR. Die Erholung der Weltwirtschaft hat<br />
sich stabilisiert und insbesondere für Deutschland wurden<br />
die Wachstumsziele nach oben korrigiert. Die für unser Geschäft<br />
wichtige Investitionsneigung in den Branchen Chemie<br />
und Maschinenbau hat sich verbessert, ist allerdings noch<br />
vom Niveau vor der Wirtschafts- und Finanzkrise entfernt.<br />
Die hohen Preise in Verbindung mit den knappen Verfügbarkeiten<br />
der von uns weiterverarbeiteten Rohstoffe bestimmen<br />
in hohem Maße die weitere Entwicklung. Das geplante positive<br />
Ergebnis vor Ertragsteuern wird SIMONA erreichen. Die<br />
Entwicklung des Ergebnisses wird jedoch aufgrund der stark<br />
gestiegenen Rohstoffpreise hinter der sehr positiven Umsatzentwicklung<br />
zurückbleiben.<br />
Neuer Premium-Partner stärkt deutschlandweite Präsenz des Multipartner-Bonusprogramms<br />
Die DeutschlandCard GmbH erschließt mit RWE eine weitere<br />
Branche. Durch die Zusammenarbeit mit RWE erhöht das<br />
Unternehmen abermals die Reichweite seines Kundenbindungsprogramms.<br />
Grundlage der Partnerschaft ist ein neues<br />
Kooperationsmodell, die „co branded Card“. Die RWE Kundenkarte<br />
trägt das DeutschlandCard Logo und bietet ihren<br />
Nutzern die Möglichkeit, neben dem Bar-Rabatt zusätzlich<br />
Punkte bei den mehr als 5.500 teilnehmenden Geschäften der<br />
DeutschlandCard Partner zu sammeln.<br />
Dr. Detlev Ruland, Generalbevollmächtigter der RWE Vertrieb<br />
AG, zeigt sich davon überzeugt, dass die für die Dauer<br />
von fünf Jahren vereinbarte Zusammenarbeit für Kunden<br />
und Unternehmen einen hohen Nutzwert haben wird:<br />
„In der Energiebranche wird die Bindung der Privatkunden<br />
an unser Unternehmen immer wichtiger. Wir haben uns mit<br />
der DeutschlandCard einen starken Partner geholt. Durch<br />
die Erweiterung der RWEKundenkarte mit dem Angebot der<br />
Immobilien in Dresden und Leipzig sind gefragt<br />
DeutschlandCard bieten wir unseren Kunden noch mehr Vorteile.“<br />
Markus Lessing, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der DeutschlandCard GmbH ergänzt: „Die zusätzliche Reichweitenstärke<br />
durch die RWE-Privatkunden bedeutet einen<br />
höheren Nutzen für unseren Partnerverbund. Vor allem im<br />
regionalen Bereich werden wir dadurch noch interessanter.“<br />
Die DeutschlandCard GmbH ist eine 100-prozentige Tochter<br />
von arvato services, dem führenden Dienstleistungsunternehmen<br />
für Kundenkommunikation, Kundenbindung und<br />
Supply Chain Management. Über Jahre hinweg sammelte<br />
das Dienstleistungsunternehmen bereits Erfahrung in der<br />
Lebensmittelbranche, Handel-, Finanz-, Gesundheits- oder<br />
Tourismusbranche. Mit der RWE Premium-Partnerschaft<br />
zeigt arvato services jetzt auch seine Stärke in der Energiebranche.<br />
Weitere Informationen unter: www.deutschlandcard.de.<br />
Aktueller Bericht „Immobilienmarkt Ostdeutschland 2010“ der TLG IMMOBILIEN zeigt stabile und steigende Preise<br />
„Die Immobilienmärkte der sächsischen Metropolen Dresden<br />
und Leipzig zeigen sich trotz der Auswirkungen der Wirtschaftskrise<br />
in einem sehr robusten Zustand. Die Nachfrage<br />
nach Wohnimmobilien und entsprechenden Baugrundstücken<br />
steigt in beiden Städten. Und auch der Markt für Büroimmobilien<br />
behauptet sich gut“. Dieses Fazit zieht Klaus-<br />
Dieter Schwensen, Leiter der Niederlassung Süd der TLG<br />
IMMOBILIEN aus der Analyse des Berichts „Immobilienmarkt<br />
Ostdeutschland 2010“, den die TLG IMMOBILIEN soeben<br />
vorgelegt hat. Der Report dokumentiert seit 18 Jahren aktuelle<br />
Daten und Entwicklungstrends aller kreisfreien Städte<br />
Ostdeutschlands in den Segmenten Wohnen, Büro, Einzelhandel<br />
und Gewerbe und gilt in seiner Art als einzigartig.<br />
Top-Preise für Wohnimmobilien<br />
Die große Anzahl hochqualifizierter Arbeitsplätze macht Dresden<br />
und Leipzig für immer mehr Menschen attraktiv. So steigt<br />
die Anzahl der Einwohner stetig und laut Prognosen der Bertelsmann<br />
Stiftung wird dieser Trend auch in den kommenden<br />
Jahren weiter anhalten. Dies schlägt sich in stabilen und<br />
steigenden Preisen sowie auch Mieten für Wohnimmobilien<br />
nieder. Diese Entwicklung verschafft Dresden nicht nur eine<br />
Spitzenposition innerhalb Ostdeutschlands, die sächsische<br />
Landeshauptstadt muss den Vergleich mit westdeutschen<br />
Städten nicht mehr scheuen. So kosten inzwischen Eigentumswohnungen<br />
in modernisierten Altbauten 900-3.600 €/<br />
m², Neubau-Eigentumswohnungen sind für 1.300-2.900 €/<br />
m² zu haben. In Leipzig kosten Altbau-Eigentumswohnungen<br />
700 - 3.000 €/m², Neubauten stiegen ebenfalls gegenüber<br />
dem Vorjahr auf 1.200 €/m² bis maximal 2.900 €. Auch die<br />
Preise für frei stehende Eigenheime zogen in beiden Städten<br />
gegenüber dem Vorjahr nochmals an. So werden für solche<br />
Objekte in Dresden jetzt 120.000 € bis 500.000 € verlangt, in<br />
Leipzig 120.000 € bis 450.000 €. Reihenhäuser und Doppelhaushälften<br />
kosten in Dresden 110.000 € bis 230.000 €, in<br />
Leipzig 100.000 € bis 160.000 €. Auch beim Wohnbauland<br />
werden in beiden Städte Spitzenpreise erzielt. Mit 190 €/m²<br />
bis 380 €/m² in guten und sehr guten Lagen Dresdens sind<br />
diese im Durchschnitt erneut gegenüber dem Vorjahr gestiegen<br />
ebenso wie in Leipzig, auf inzwischen 125-250 €/m². Die<br />
steigende Nachfrage nach Wohnraum spiegelt sich auch bei<br />
Kommunalwirtschaft 12/2010 847
den Wohnungsmieten wider. Diese erreichen für modernisierte<br />
Altbau-Wohnungen in beiden Städten in der Spitze bis zu<br />
7,00 €/m² (Dresden 4,30-7,00 €/m²; Leipzig 3,90-7,00 €/m²),<br />
Neubauten sind sogar noch teurer (Dresden 6,00-7,20 €/m²;<br />
Leipzig 5,80-7,20 €/m²).<br />
Gewerbeimmobilien: Positive Entwicklung<br />
Trotz der Wirtschaftskrise verzeichnen Dresden und Leipzig<br />
gegenüber dem Vorjahr bei gewerblichen Immobilien überwiegend<br />
positive Preistendenzen. Auch ist in beiden Städten<br />
der Büroflächenumsatz gestiegen. In Dresden wurden 2009<br />
insgesamt 52.000 m² neu vermietet, 2.000 m² mehr als im<br />
Vorjahr. Dieser positive Trend setzte sich im ersten Halbjahr<br />
2010 fort mit einer Neuvermietung von bereits 35.000 m². Im<br />
Vergleichszeitraum 2009 waren es erst 28.000 m². In Leipzig<br />
betrug die Steigerung 2009 sogar 35 Prozent auf 115.000 m².<br />
Damit lagen beide Städte über dem Bundesdurchschnitt. Im<br />
Zuge dessen stiegen die Mieten für Büros mit gutem Nutzwert<br />
in Leipzig auf 8,00-12,00 €/m² und in Dresden auf 8,00-11,00<br />
€/m². Für Räume mit einfachem bis mittlerem Nutzwert liegt<br />
der Einstiegspreis in beiden Städten bei 4,50 €/m² und er-<br />
reicht maximal in Leipzig 7,50 €/m² und 8,00 €/m² in Dresden.<br />
Bis auf die Mieten für größere Einzelhandelsflächen oberhalb<br />
150 m² im Nebenkern stiegen in Dresden und Leipzig die<br />
Einzelhandelsmieten in allen anderen Stadtlagen und Größensegmenten.<br />
Dresden verbucht 2009 sogar bei einem gesamtdeutschen<br />
Vergleich der 15 größten Städte die höchste<br />
Steigerung der Ladenmieten. So stiegen für Einzelhandelsflächen<br />
bis 100 m² im Nebenkern die Mieten auf 12-45 €/m², im<br />
Geschäftskern sogar auf 50-110 €/m². Bei Flächen ab 150 m²<br />
erhöhten sich die Preise im Nebenkern auf 15-20 €/m² und<br />
im Geschäftskern auf 35-70 €/m². In Leipzig, wo sich mit der<br />
Petersstraße die belebteste Einkaufsmeile Ostdeutschlands<br />
(außerhalb Berlins) befindet, wird ebenfalls mehr verlangt als<br />
im Vorjahr. Und dies gilt auch für Flächen bis 100 m² im Nebenkern<br />
mit inzwischen 15-40 €/m² und im Geschäftskern mit<br />
45-115 €/m². Bei größeren Flächen liegen die Spitzenpreise<br />
im Nebenkern bei 15,00 €/m² und im Geschäftskern bei 60,00<br />
€/m². Die Preise für gewerbliche Bauflächen gaben in Dresden<br />
allerdings leicht nach und liegen jetzt bei 30-140 €/m²<br />
und in Leipzig bei 20-90 €/m².<br />
Weitere Informationen unter: www.tlg.de.<br />
MEGA-Mikrotransporter mit neuer Lithium-Akku-<br />
Technologie und leistungsstarkem Drehstrommotor<br />
8 kW-Wechselstrommotor mit verbesserter Performance/ Motoreinheit<br />
„made in Germany“/ bürstenloser Antrieb reduziert<br />
Wartungsaufwand /Neues Modelljahr mit Lithium-Fe-Phosphat<br />
Technologie für gesteigerte Reichweite/ Ideal für innerstädtische<br />
Zielgruppen – für Privat und Gewerbe, Kommune,<br />
Industrie und privat / ideal für Promotionzwecke / ausgereifte,<br />
zuverlässige Batterietechnik / 25-jähriges Know how in der<br />
Fahrzeugentwicklung/ europäische Serienfertigung / lieferbar<br />
in nur 6 Wochen / Günstige Verkaufspreise ab 18.240 €<br />
Der französische MEGA-AIXAM Konzern und der deutsche<br />
Exklusivvertrieb, die ISEKI-Maschinen GmbH, trumpfen im<br />
Modelljahr 2011 bei den elektrogetriebenen Multitruck- und<br />
eCity-Baureihen mit technisch und wirtschaftlich überzeugenden<br />
Produktpremieren.<br />
Für die emissionsfreie Energieumsetzung in den Multitruck-<br />
und eCity/eCity-pro Baureihen sowie optimale Fahrleistungen<br />
sorgt jetzt ein neu entwickelter 8 kW Wechselstrom-Motor<br />
(13 kW Spitzenlast) mit 45 Nm maximalem Drehmoment. Der<br />
hocheffiziente Motor entstammt aus deutscher Produktion,<br />
die Controllereinheit wird aus den USA zugeliefert.<br />
Auf dem Pariser Automobil-Salon „Mondial L'Automobile“<br />
wurden jüngst die Modellerweiterungen mit neu entwickelten<br />
Lithium-Fe-Phosphat-Akkus präsentiert. Sie verbessern die<br />
Reichweite und Fahrleistungen eindrucksvoll. MEGA-Fahrzeuge<br />
mit optionaler Lithium-Fe-Phosphat Technologie sind<br />
ab Februar 2011 lieferbar. Die unübertroffene Leistungsdichte<br />
gewährleistet damit in der Multitruck-Baureihe je Ladevorgang<br />
Reichweiten bis ca. 110 km bei einer Max.-Geschwindigkeit<br />
von 55 km/h. Die funktionalen bzw. mit komfortbasiertem In-<br />
und Exterieurpaket erhältlichen eCity pro/eCity- Fahrzeuge<br />
erzielen mit dem neuen effizienten LiFe-PO4-Speicher im<br />
innerstädtischen/stadtnahen Bereich Höchstgeschwindigkeiten<br />
bis 65 km/h. Der Aktionsradius beträgt mit einem Ladevorgang<br />
bis zu 100 km. Damit beweisen die Fahrzeugbaureihen<br />
eine optimale Abstimmung auf den Stadtverkehr.<br />
Modelljahr 2011: MEGA-Mikrotransporter starten mit wartungsarmen<br />
Drehstrom-Elektromotoren der 2. Generation.<br />
Neuentwickelte Lithium-Eisen-Phosphat-Akkus verbessern<br />
die Reichweite und Fahrleistungen eindrucksvoll.<br />
Die Evolution in der E-Motoren-<br />
und Speichertechnologie<br />
Die 2. Generation der MEGA-Elektromotoren basiert auf<br />
einem Wechselstromaggregat mit 8 kW Nennleistung. Der<br />
bürstenlose Motor liefert im Vergleich zum Modellvorgänger<br />
bis zu 10% höhere Reichweiten und eine optimale Kraftübertragung<br />
– im Besonderen in den oberen Geschwindigkeitsbereichen.<br />
Durch ein verändertes Getriebeverhältnis erhöht<br />
sich die Steigungsfähigkeit um ca. 3-5 % auf mehr als 23%.<br />
Die Batterie-Zellen in den neuen Lithium-Eisen-Phosphat<br />
Akkumulatoren weisen eine unübertroffene Leistungsdichte<br />
auf verfügen damit über eine hohe Effizienz. Im Vergleich zu<br />
herkömmlichen Lithium-Ionen-Zellen spaltet sich bei Überladung<br />
kein metallisches Lithium ab. Darüber hinaus wird im<br />
Gegensatz zu konventionellen Li-Ion-Akkus kein Sauerstoff<br />
848 Kommunalwirtschaft 12/2010
freigesetzt. Chemische Reaktionen aus dem Freiwerden von<br />
Sauerstoff führten bei früheren Li-Ionen-Akkumulatoren unter<br />
Umständen zum sogenannten thermischen Durchgehen, d.h.<br />
der Zerstörung der Akku-Einheit durch Brand oder Explosion.<br />
Die neuen Lithium-Eisen-Phosphat-Akkumulatoren besitzen<br />
aufgrund Ihrer chemischen Eigenschaften eine hohe Sicherheit.<br />
Störfälle der beschriebenen Art sind nicht bekannt.<br />
Das Controlling der Batterie-Temperatur übernimmt ein neuer<br />
Batterie-Sensor. Der überarbeitete Bremsassistent verspricht<br />
eine optimale Bremskraftrückgewinnung (Rekuperation). Der<br />
zukunftssichere aber keineswegs visionäre Elektroantrieb<br />
verbraucht durchschnittlich 0,115 kWh/km. Das entspricht in<br />
der Umrechnung Stromkosten von ca. € 2,50/100 km.<br />
In zahlreichen europäischen Staaten haben sich die kleinen<br />
Allrounder aufgrund Ihrer Einsatzvielfalt bereits etabliert. Die<br />
Modellreihen „Multitruck“ und „Worker“ verfügen über ein Ladevolumen<br />
von bis zu 3 m³ und eine Nutzlast von max. 680<br />
kg. Spitzengeschwindigkeiten von 45 Km/h gewährleisten<br />
volle Straßentauglichkeit.<br />
eCity/eCity pro – flexibel im urbanen Einsatz.<br />
Für den Stadtverkehr als auch die innerbetriebliche Nutzung<br />
wird das Fahrzeugprogramm durch den max. 64 km/h<br />
schnellen, Kleinwagen „eCity bzw. eCity pro“ komplettiert.<br />
Sein harmonisches, trendiges Karosseriedesign steht seinem<br />
effizienten E-Antrieb in keiner Weise nach. Der eCity pro zielt<br />
auf die durchweg professionelle Nutzung. Er eignet sich mit<br />
zwei Sitzplätzen und seinem überragendem 900 l-Laderaum<br />
für den universellen Transport von Waren im innerstädtischen<br />
Bereich. Das Modell eCity verfügt über 4 Sitzplätze (2 + 2<br />
Konzept) und bietet darüber hinaus ein komfortables In- und<br />
Exterieurpaket. Seine Ausstattung konzentriert den Fokus auf<br />
die private Nutzung; beispielsweise für Shopping-Touren, Kurierfahrten<br />
oder im Sinne eines modernen Car-Sharing Konzepts.<br />
Brutto-Verkaufspreise ab 18.240 € als auch günstige Leasing-Optionen<br />
machen den MEGA-Start in die elektromobile<br />
Zukunft finanzierbar. Für einzelne MEGA-Modellvarianten genügt<br />
übrigens der Führerscheinnachweis der Klasse S. Die<br />
MEGA-Modellreihen werden in Serienfertigung in Europa produziert<br />
und sind binnen 6 Wochen lieferbar.<br />
Die Modelle „Multitruck“ und „Worker“ erfüllen professionelle<br />
Ansprüche. Mit Aufbaumöglichkeiten als Van, Pritschen-,<br />
Kipper- oder Pick-up-Version eignen sie sich beispielhaft<br />
für Pflege- und Instandhaltungsaufgaben, als Transporter<br />
in emissionsfreien (Kur-)Zonen sowie als multifunktionales<br />
Transportmittel für eine innerbetriebliche, gewerbliche oder<br />
kommunale Nutzung. Das aufmerksamkeitsstarke Design liefert<br />
zudem gute Argumente für die Bereitstellung als Promotionfahrzeug.<br />
Kurz bemerkt: Die Multitruck-Baureihe ist für treue Anhänger<br />
der thermischen Motoren alternativ mit zwei Spardiesel-Motoren<br />
erhältlich (Verbrauch 3,0 bzw. 4,4 l/100 km)<br />
Weitere Informationen unter: www.iseki.de<br />
und www.mega-fahrzeuge.de.<br />
Bücherstapel und der Nutzen eines Barcode-Scanners<br />
Gerangel bei den Schulbuch-Flohmärkten in den Ferien – das<br />
ist in Rheinland-Pfalz Vergangenheit, denn hier besteht seit<br />
diesem Schuljahr erstmals die Möglichkeit zur elektronischen<br />
Schulbuchausleihe.<br />
Schüler und Eltern müssen in Rheinland-Pfalz endlich nicht<br />
mehr jedes Jahr neue Bücher kaufen: Eltern können für ihre<br />
Kinder seit dem vergangenen Sommer die benötigten Schulbücher<br />
ausleihen. Für Kinder, deren Eltern eine gewisse<br />
Einkommensgrenze nicht überschreiten, geschieht dies kostenfrei.<br />
Ansonsten ist eine Ausleihgebühr fällig. Die an die<br />
Schüler verliehenen Bücher werden mit einem Barcode-<br />
Scanner, wie er zum Beispiel von Supermarktkassen bekannt<br />
ist, digital dokumentiert. Das jeweils verliehene Buch wird auf<br />
diesem Weg in einem zentralen Computer auf den Namen<br />
des Schülers gebucht.<br />
Ein Beispiel für die gelungene Umsetzung der elektronischen<br />
Schulbuchausleihe ist die Realschule plus am Scharlachberg<br />
in Bingen-Büdesheim (Landkreis Mainz-Bingen). 268<br />
Schüler machen hier im laufenden Schuljahr von der Schulbuchausleihe<br />
Gebrauch. Insgesamt wurden dafür rund 2.500<br />
Bücher elektronisch erfasst. Träger der Schule ist die Stadt<br />
Bingen, deren Bürgermeister und Schuldezernent Thomas<br />
Feser sagt: „Für uns war die Vorbereitung auf das elektronische<br />
Ausleihsystem ein komplett neues Aufgabengebiet,<br />
da wir auf keine ähnlichen Erfahrungen in der Vergangenheit<br />
zurückgreifen können. Die Schule am Scharlachberg ist unser<br />
Pilotprojekt und die vergangenen Sommerferien waren unsere<br />
erste Übung für die kommenden Jahre. Die Generalprobe<br />
hat das System bestanden.“ Das neue Ausleihsystem wenden<br />
zunächst nur die Jahrgangsstufen fünf bis zehn an. Die<br />
übrigen Jahrgangsstufen folgen schrittweise ab 2011.<br />
Die für die Schulbuchausleihe notwendigen Scanner, Barcode-Drucker<br />
und die Software lieferte der Stadt Bingen die<br />
REDNET AG mit Sitz in Mainz. Das Unternehmen ist spezialisiert<br />
auf die IT-Ausstattung von Behörden und Bildungseinrichtungen.<br />
„Die Schulen können von den Weiterentwicklungen<br />
im IT-Sektor und dem sich daraus ergebenden Nutzen<br />
profitieren“, erklärt Barbara Weitzel, Vorstand des Unternehmens.<br />
Das Unternehmen wies auch in die Handhabung des<br />
Systems ein und kümmert sich um dessen Wartung. „Wir haben<br />
dafür gesorgt, dass die Ausstattung der Schulen zügig<br />
vorangeschritten ist und die erste Anwendung reibungslos<br />
verlief“, sagt Weitzel.<br />
Mit der Durchführung der elektronischen Schulbuchausleihe<br />
wurden zwei Buchhandlungen in Bingen beauftragt. Sie<br />
scannten die Bücher nach einem System ein, bei dem sie für<br />
den einzelnen Schüler in der Regel nicht mehr als zwei Minuten<br />
benötigten. „Über ein eigens für die Buchausgabestellen<br />
eingerichtetes Internetportal des rheinland-pfälzischen Bildungsministeriums<br />
erhielten wir die Informationen, welche<br />
Bücher die Schulklassen in diesem Schuljahr benutzen und<br />
welche Schüler der einzelnen Klassen die Schulbuchausleihe<br />
beantragt hatten“, erklärt Buchhändler Gunnar Döll von der<br />
Buchhandlung Schweikhard. „Wenn ein Schüler seine Bücher<br />
abholen wollte, mussten wir die Bücher nur noch einscannen<br />
und ihm die Ausleihe quittieren.“ Im nächsten Schuljahr wer-<br />
Kommunalwirtschaft 12/2010 849
de die Stadt Bingen bereits von den Erfahrungen des letzten<br />
Sommers profitieren können. „Die elektronische Schulbuchausleihe<br />
birgt den Vorteil, viel Zeit beim Ausleihvorgang<br />
einzusparen. Zudem können die Bücher den jeweiligen Schü-<br />
Urbanes Leben – lebenswerte Städte Zusammenfassung Vorträge<br />
Schlaglicht Bürger – Keynote Peter Wippermann<br />
„Was erwarten Bürger heute von einer attraktiven und lebenswerten<br />
Stadt? Dem renommierten Trendforscher Peter Wippermann<br />
zufolge prägen vor allem vier große gesellschaftliche<br />
Trends die künftige Beziehung zwischen Bürgern und<br />
ihrer Stadt: Die dramatische Veränderung der Altersstruktur<br />
unserer Gesellschaft („Menschen“), die Zunahme der mobilen<br />
Kommunikation und der Personal Media („Medien“), die Verlagerung<br />
der traditionellen Medien ins Internet („Märkte“) und<br />
schließlich die Vernetzung der Bürger über das Web und die<br />
damit verbundene Notwendigkeit, Bürger stärker in politische<br />
Entscheidungsprozesse einzubinden („Metropolen“).<br />
Deutschland steht vor dramatischen demografischen Umwälzungen.<br />
Nicht nur altert die Gesellschaft rasant, auch die Mittelschicht<br />
erodiert. Dies hat unterschiedliche Auswirkungen<br />
auf die Stadtbevölkerung: Während sich wirtschaftlich erfolgreiche<br />
Metropolen auf verstärkten Zuzug insbesondere<br />
junger und leistungsfähiger Singles und Paare freuen dürfen,<br />
müssen sich ländlichere Regionen und wirtschaftlich weniger<br />
erfolgreiche Städte auf Bevölkerungsschwund einstellen. Die<br />
Entwicklung von PC zum Smartphone verändert nicht nur unser<br />
Verhältnis zwischen Zeit und Raum, sondern lässt auch<br />
die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit und zwischen On-<br />
und Offline verschwimmen.<br />
Das „reale“ Stadtbild wird dank Apps und „Augmented Reality“<br />
um weitere Realitätsdimensionen angereichert. Der<br />
Trend zur mobilen Kommunikation bedeutet auch, dass das<br />
Internet als Infrastruktur des 21. Jahrhunderts die öffentliche<br />
Kommunikation sowie wirtschaftliches Handeln prägen wird.<br />
Schon jetzt machen Blogger den traditionellen Medienunternehmen<br />
die Meinungsmacht streitig. Gleichzeitig beteiligen<br />
sich Kunden über Web-Interfaces ganz konkret an der Produktentwicklung.<br />
Dem Trend der Politikverdrossenheit steht<br />
schließlich eine Zunahme politischen Engagements entgegen,<br />
das sich ebenfalls über das Internet organisiert. Durch<br />
die Online-Vernetzung gewinnen Protestaktionen heute deutlich<br />
schneller als früher Mitglieder sowie an Geschwindigkeit<br />
und werden weniger kontrollierbar durch öffentliche Institutionen.<br />
All diese Entwicklungen gilt es zu berücksichtigen, wenn man<br />
sich mit der zukünftigen Attraktivität und „Lebenswertigkeit“<br />
von Städten beschäftigt. Erfolgsentscheidend wird es sein,<br />
so Wippermann, dass sich Städte konsequent bürgerorientiert<br />
aufstellen und mithilfe moderner Technologien Beziehungen<br />
zu und zwischen den Bürgern aufbauen. So können<br />
sie Identität stiften und Vertrauen herstellen.<br />
Schlaglicht Identität – Interview<br />
Gibt es so etwas wie die Identität einer Stadt? Was macht<br />
eine Stadt unverwechselbar und lässt ein Wir-Gefühl bei den<br />
Bewohnern entstehen? Darüber diskutierten die Darmstädter<br />
Soziologin Martina Löw sowie der österreichische Künstler<br />
und Architekt Michael Zinganel und spürten in einem zum Teil<br />
lern klar zugeordnet werden“, lobt Bürgermeister Feser die<br />
Vorteile der Neuerung.<br />
Weitere Informationen unter: www.rednet-mainz.de.<br />
kontroversen Gespräch der Frage nach, ob es eine Eigenlogik<br />
von Städten gibt und wie sich diese manifestiert.<br />
Martina Löw zeigte sich überzeugt, dass jede Stadt ihre ganz<br />
eigene DNA besitze, die sich auf die Bürger übertrage. So<br />
würde die persönliche Identität geprägt. Wenn die Bürger einer<br />
Stadt sich als „Wir Essener“ oder „Wir Frankfurter“ bezeichnen,<br />
komme hier ein Zugehörigkeitsgefühl zum Tragen,<br />
das wesentlich für die Identität und das Selbstwertgefühl der<br />
Menschen sei. Michael Zinganel wies darauf hin, dass gerade<br />
Wettbewerbe zwischen den Städten wie etwa die Bewerbung<br />
um den Titel der europäischen Kulturhauptstadt bei den<br />
Bürgern starke Identifikationsgefühle wecken können. Wie<br />
schwierig es allerdings ist, die Identität einer Stadt konkret zu<br />
fassen, zeigt sich unter anderem daran, dass die Stimmung<br />
der Bürger selbst bei identischen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen,<br />
ganz unterschiedlich ausgeprägt sein kann.<br />
Entsteht die kollektive Identität der Stadtbewohner nun aber<br />
bottom-up (von den Bürgern ausgehend) oder kann dies seitens<br />
des Stadtmarketings top-down gesteuert werden? Hier<br />
waren sich Löw und Zinganel einig: Identität zu erfinden oder<br />
am Reißbrett zu entwerfen funktioniert nicht. Um die Identität<br />
einer Stadt zu stärken, sollten sich die Planer gerade deshalb<br />
auf deren individuelle Besonderheiten konzentrieren, diese in<br />
den Vordergrund rücken und – ganz wichtig – die Bürger aktiv<br />
in den Dialog und in Entscheidungsprozesse mit einbinden.<br />
Schlaglicht Öffentlicher Raum<br />
„Licht und Urbanität“ – Impulsvortrag Peter Brdenk<br />
Welche Rolle nimmt Licht in der Stadtplanung ein? Wie können<br />
Architekten mit Licht die Identität von Städten und Metropolen<br />
unterstreichen? Mit diesen Fragen beschäftigte sich<br />
der Essener Architekt Peter Brdenk in seinem Impulsvortrag<br />
„Licht und Urbanität“.<br />
Bereits seit dem Mittelalter werden Laternen als Beleuchtungsmittel<br />
in Städten eingesetzt. Im 20. Jahrhundert entdeckte<br />
die Baukunst dann zunehmend Licht als Gestaltungsmittel<br />
von öffentlichen und Außenräumen. Seit einigen<br />
Jahren wird Licht nun immer raffinierter und effektiver zur<br />
ästhetischen Inszenierung genutzt. Es vollzieht sich damit<br />
ein Wandel hin zu prägnanten Tages- und Nachtbildern von<br />
Städten durch urbane Beleuchtung. Die Auslobung von Wettbewerben,<br />
wie etwa dem City People Light Award oder Veranstaltungen<br />
wie dem Festival of Lights in Berlin, zeigt die<br />
zunehmende Bedeutung, die dem Thema Licht im öffentlichen<br />
Raum von der Fachwelt aber auch der Bevölkerung beigemessen<br />
wird.<br />
Mehrere Aspekte sind bei der Nutzung von Licht als Gestaltungsmittel<br />
nach Ansicht von Brdenk zu berücksichtigen:<br />
Hell- und Dunkelzonen können gezielt aufeinander abgestimmt<br />
werden. Dabei darf die Bedeutung von natürlichem<br />
Licht nicht außer Acht gelassen werden, gerade heute, da<br />
künstliches Licht als selbstverständlich erachtet wird. Licht-<br />
850 Kommunalwirtschaft 12/2010
gestalter können zusätzlich durch das Abstimmen von Lichtfarben<br />
und dem bewussten Einsatz von Leuchtendesign einheitliche<br />
und ästhetisch ansprechende Nachtbilder schaffen.<br />
Neben dem gestalterischen Gesichtspunkt sollte allerdings<br />
die Rolle des Umweltschutzes nicht vernachlässigt werden.<br />
Gerade im Hinblick auf den Klimawandel ist es wichtig, Licht<br />
energieeffizient und sparsam einzusetzen.<br />
Podiumsdiskussion – „Der öffentliche Raum –<br />
wo wir die Stadt täglich erleben“<br />
Der Umgang mit Licht in der Stadtgestaltung bedarf einer bewussten<br />
Überlegung zu den Wirkungsmöglichkeiten von Beleuchtung<br />
in öffentlichen Räumen. In einer Podiumsdiskussion<br />
thematisierten die Architekten Peter Brdenk und Anna<br />
Rose zusammen mit dem Stadtplaner Matthias Koziol und<br />
der Züricher Direktorin für Stadtentwicklung Brigit Wehrli-<br />
Schindler verschiedene Gestaltungsspielräume für Lichtgestalter<br />
und -designer.<br />
Peter Brdenk sieht Licht vor allem als Mittel zur Inszenierung.<br />
Durch den strategischen Einsatz von Beleuchtung können<br />
die Identität der Stadt betont und Botschaften an Bürger<br />
vermittelt werden. Anna Rose lenkte den Blick auf die wichtige<br />
Rolle von Licht, im städtischen Raum für Sicherheit zu<br />
sorgen, etwa den Bürgern die Angst zu nehmen, nachts ihre<br />
Häuser zu verlassen. Wichtig in diesem Zusammenhang ist<br />
es weiterhin, auf die Vorstellungen und Bedürfnisse der Bürger<br />
zu achten und diese in die Lichtplanung einzubeziehen.<br />
Zu berücksichtigen sind dabei die Lebensgewohnheiten der<br />
Menschen, aber auch ihr ästhetisches Empfinden. In Zürich,<br />
schilderte etwa Wehrli-Schindler, wurde die neuartige Weihnachtsbeleuchtung<br />
der Bahnhofstraße nach dem Protest der<br />
Bürger wieder rückgängig gemacht. Auch Matthias Koziol<br />
plädiert dafür, Bürger an der Gestaltung öffentlicher Räume<br />
teilhaben zu lassen. In seiner Tätigkeiten als Stadtplaner in<br />
Cottbus erlebte er nicht nur, wie positiv öffentliche Lichtinstallationen<br />
das städtische Leben beeinflussen kann, sondern<br />
lässt junge angehende Architekten kreativ mit öffentlichen<br />
Räumen experimentieren und deren Nutzung hinterfragen.<br />
Gefragt nach den Herausforderungen für Lichtgestalter waren<br />
sich die Teilnehmer einig, dass Licht neben dem ästhe-<br />
Der Flughafen der Zukunft wächst<br />
Bis zum Jahr 2012 wird der Flughafen Berlin Schönefeld zum<br />
neuen Hauptstadt-Airport Berlin Brandenburg International<br />
BBI ausgebaut. Nach seiner Fertigstellung wird der High-<br />
Tech-Airport BBI Geschäftsreisenden, Touristen und Unternehmen<br />
beste Verbindungen, internationale Flüge, einen<br />
eigenen Autobahnanschluss und einen Bahnhof direkt unter<br />
dem Terminal bieten. Beim Ausbau der Infrastruktur kamen<br />
von Beginn an zahlreiche Systemlösungen von REHAU zum<br />
Einsatz. Und auch in den weiteren Ausbaustufen wird nun<br />
wieder auf das Know-how des Polymerspezialisten gesetzt.<br />
Durchdachte Technik<br />
Bereits 2008 lieferte REHAU für den Ausbau der BBI-Nordbahn,<br />
der südlichen Start- und Landebahn des Flughafens,<br />
sowie für die Anbindung der Informations- und Kommunikationssysteme<br />
insgesamt über 510.000 Meter an verschiedenen<br />
tischen Aspekt Bürgern vor allem ein Gefühl der Sicherheit<br />
geben müsse. Zentral sei die Verbindung von Gestaltung und<br />
Funktion, wobei die Bedürfnisse der Menschen immer in den<br />
Planungsprozess mit einbezogen werden müssten.<br />
Best Practice – Präsentation von Hartwig Schultheiß<br />
Wie eine lebenswerte Stadt aussieht, zeigte Hartwig Schultheiß<br />
in seinem Best-Practice-Vortrag zu Münster. Schultheiß,<br />
der als Stadtdirektor der Stadt Münster tätig ist, vertrat dabei<br />
den Ort, der 2004 zur lebenswertesten Stadt der Welt mit<br />
dem LivCom-Award ausgezeichnet wurde.<br />
Der Prozess für die Erneuerung der Stadt begann schon nach<br />
dem 2. Weltkrieg. Die Bemühungen richteten sich beim Wiederaufbau<br />
auf die Erhaltung des historischen Stadtkerns. Bis<br />
heute wird Wert darauf gelegt, bei sämtlichen Baumaßnahmen<br />
den historischen Stadtkern im Wesentlichen zu erhalten.<br />
So gelingt es Münster besonders gut, den Erwartungen<br />
und Wünschen der Bürger des 21. Jahrhunderts gerecht zu<br />
werden ohne dabei das historische Erbe zu verleugnen. Beim<br />
LivCom-Award konnten die Planer mit der Gestaltung der<br />
Stadtmauer, des Prinzipalmarkts und der Lambertikirche als<br />
Zentrum von Münster einen Pluspunkt erzielen. In der Kategorie<br />
„Verbesserung der Landschaft“ baute die Stadt die Grüngebiete<br />
durch drei Grünringe und Grünzüge aus. In Punkto<br />
Umweltschutz verlagerte Münster den Verkehr bewusst auf<br />
einen Fahrradring rund um die Innenstadt. Ein wesentlicher<br />
Erfolgsfaktor der Stadt Münster ist überdies die bewusste<br />
Einbindung der Bürger. Die Stadt setzt intensiv auf den Dialog<br />
mit seinen Bürgern bei der Gestaltung des Stadtbilds und -lebens.<br />
Im Bereich integrierte Zukunftsplanung fasst Münster<br />
verschiedene Neubauprojekte ins Auge, aber auch die Sanierung<br />
von Plätzen wird weiter forciert. Beispielhaft ist hier<br />
die Gestaltung der Stubengasse durch neue Wohnkonzepte,<br />
offene Räume und eine Fußgängerzone.<br />
Schultheiß betonte als Besonderheit die außergewöhnliche<br />
und tief verwurzelte Identifizierung der Bürger mit ihrer Stadt.<br />
Ohne diese wäre das Projekt, lebenswerteste Stadt der Welt<br />
zu werden, nicht möglich gewesen.<br />
Weitere Informationen unter: www.philips.de.<br />
Airport Berlin Brandenburg International (BBI) setzt erneut auf Produkte von REHAU<br />
Kabelschutzrohren. Nun kamen in der nächsten Ausbaustufe<br />
noch weitere 500.000 Meter hinzu. Würden die eingesetzten<br />
Rohre aneinandergelegt werden, könnten sie die gesamte<br />
Entfernung von Berlin nach Marseille überbrücken. Um diese<br />
gigantischen Mengen an Rohren rechtzeitig und in der gewünschten<br />
Qualität bereitzustellen, konnte REHAU von seinen<br />
vielen Jahren Erfahrung in der Realisierung von Großprojekten<br />
profitieren.<br />
Auch bei den zur Regenentwässerung gehörenden Bodenfilteranlagen<br />
wurde erneut auf das Know-how des Bauspezialisten<br />
gesetzt und die bereits vorhandenen Anlagen nochmals<br />
erweitert. Insgesamt wurden hierfür über 10.000 Meter des<br />
Hochlastkanalverbundrohres RAUVIA aus PE-HD mit einer<br />
eigens für den Kunden entwickelten Sonderschlitzung als Sickerrohrleitungen<br />
eingesetzt. Um die logistischen Herausforderungen<br />
bewältigen zu können, wurden die großvolumigen<br />
Kommunalwirtschaft 12/2010 851
Bereits 2008 lieferte REHAU für den Ausbau des Flughafens<br />
BBI über 510.000 Meter an verschiedenen Kabelschutzrohren.<br />
Nun kamen in der nächsten Ausbaustufe noch weitere<br />
500.000 Meter hinzu.<br />
Rohre wöchentlich mit 5 bis 6 LKW-Ladungen zu je 144 Metern<br />
angeliefert.<br />
Bei der Entwässerung entlang der Start- und Landebahn wurden<br />
mit Zustimmung des Bauherrn knapp 10.000 Meter der<br />
Hochlastkanalrohre AWADUKT PP eingesetzt, die dank ihrer<br />
hohen chemischen Beständigkeit und Belastbarkeit bis BFZ<br />
750 optimal für den Einsatz auf einem Flughafen geeignet<br />
sind.<br />
Für die zuverlässige Niederschlagsentwässerung der Sekundärstraßen<br />
und Parkplätze wurde ebenfalls auf die Kompetenz<br />
von REHAU vertraut. So wurden hier rund 7.000 Meter<br />
an RAUPLEN Sickerleitungsrohren, 3.000 Meter Regenwasserkanalrohre<br />
RAUVIA Aqua sowie 230 Universalschächte<br />
verbaut.<br />
Um die Energie der Erdwärme sinnvoll zu nutzen, wurde das<br />
Terminal mit 318 Energiepfählen à 1,2 Metern Durchmesser<br />
versehen. Hierbei wurden in die 10 bis 15 Meter langen<br />
Gründungspfähle des Gebäudes Erdwärmekollektorrohre integriert,<br />
die über einen geschlossenen Kreislauf dem Untergrund<br />
Wärme entziehen. 51.000 Meter der RAUGEO collect<br />
Rohre aus PE-Xa sorgen so für eine umweltfreundliche Beheizung<br />
des Terminalgebäudes.<br />
Die ganzjährige Schnee- und Eisfreiheit der Rampenauffahrten<br />
der Anliefer- und Entsorgungskeller Nord und Süd<br />
(Nord- und Südpiers) wird darüber hinaus durch eine 1.700<br />
Quadratmeter große Freiflächenheizung mit insgesamt 7.200<br />
Metern RAUTHERM S Rohren sichergestellt.<br />
Umfassende Unterstützung<br />
Neben der durchdachten Technik bietet REHAU zusätzlich<br />
umfassende Planungsunterstützung durch sein Verkaufsbüro<br />
in Berlin. Dank dieser engen Zusammenarbeit ist es möglich,<br />
spezielle Kundenwünsche zu erfüllen und solch große Mengen<br />
an Rohrleitungen zuverlässig und in gleichbleibend hoher<br />
Qualität zu liefern.<br />
Beeindruckende Zahlen<br />
Zukunftsorientierte Bauweise mit gefüllten Mauerziegeln<br />
Energetisch hochwertiger Neubau der Kinderkrippe in Buch am Erlbach<br />
Von Dipl.-Ing. Hans-Gerd Heye<br />
Hoher energetischer Standard kombiniert mit Umweltverträglichkeit:<br />
Beim Bau eines Kinderhauses mit integrierter Krippe<br />
in Buch am Erlbach (Niederbayern) setzten Bauherr und Planer<br />
auf die vielfältigen Eigenschaften eines Wandbaustoffes aus<br />
der Region. Der Mauerziegel „Unipor W07 Coriso“ der Ziegelwerke<br />
Leipfinger-Bader erreicht mit seiner speziellen Füllung<br />
aus Mineralgranulaten einen U-Wert von 0,14 W/m²K – und unterschreitet<br />
damit den für Passivhäuser einzuhaltenden Grenzwert<br />
von 0,15 W/m²K. „Die Ziegelbauweise trägt mit ihrer Fähigkeit,<br />
Sonnenwärme und Raumfeuchte zwischen¬zuspeichern,<br />
auf natürliche Weise zu einem energiesparenden und ausgeglichenen<br />
Raumklima bei“, erklärt Architekt Wilhelm Zett vom<br />
Architekturbüro Eck-Fehmi-Zett aus Landshut, das für den<br />
Entwurf und die Detailplanung der Kinderkrippe zuständig war.<br />
Der Flughafen Berlin Schönefeld wird derzeit um eine Fläche<br />
von 970 Hektar erweitert und später insgesamt 1.470 Hektar<br />
umfassen, das entspricht etwa 2.000 Fußballfeldern. Auf diesem<br />
riesigen Areal wird das sechsgeschossige Terminalgebäude<br />
bereits in der Startversion bis zu 27 Millionen Passagieren<br />
Platz bieten. Zum Vergleich: Dies sind mehr Menschen<br />
als in Australien leben. Doch damit ist noch nicht Schluss. In<br />
weiteren Ausbaumodulen ist eine schrittweise Steigerung auf<br />
bis zu 45 Millionen Passagiere möglich. Insgesamt wird der<br />
Airport über etwa 85 Flugzeug-Abstellpositionen verfügen.<br />
Das Geschäftsfeld Bau ist eine tragende Säule des weltweit<br />
tätigen Polymerverarbeiters REHAU. Branchenspezifisches<br />
Know-how aus den drei Geschäftsfeldern Bau, Automotive<br />
und Industrie vernetzt REHAU konsequent, um auf Produkt-,<br />
Beratungs- und Service-Ebene mit Innovationen und<br />
ausgereiften Systemangeboten seine weltweit führende Position<br />
zu stärken. REHAU Bau bietet zukunftsorientierte und<br />
ganzheitliche Lösungen für die Bauwirtschaft – vom privaten<br />
Wohnungsbau, über den Geschosswohnungsbau bis hin<br />
zum Industrie-, Gewerbe- und Verwaltungsbau. Innovative<br />
und zukunftsorientierte Lösungen für energieeffizientes Bauen<br />
und Sanieren sowie für Wassermanagement stehen dabei<br />
im Fokus. Rund 15.000 Mitarbeiter weltweit erzielen für RE-<br />
HAU Wachstum und Erfolg. An über 170 Standorten sucht<br />
das unabhängige Familienunternehmen die Nähe zum Markt<br />
und zum Kunden.<br />
Buch am Erlbach ist eine Gemeinde mit 3.500 Einwohnern<br />
15 Kilometer südwestlich von Landshut. Das Grundstück des<br />
neuen Kinderhauses mit Krippe liegt im Bereich des bestehenden<br />
Schul- und Sportzentrums der Gemeinde und schließt an<br />
der östlichen Grundstücksgrenze an den vorhandenen Kindergarten<br />
an. Prägend ist die nach Westen ansteigende Hanglage.<br />
Das zur Straße hin leicht zurückgesetzte Kinderhaus nimmt<br />
städtebaulich die östliche Gebäudekante der Schule auf und<br />
orientiert sich in ihrer Ausrichtung an der Topographie des Geländes.<br />
Die funktionale Gliederung des im Grundriss nahezu<br />
quadratischen Gebäudes ist an der unterschiedlichen Dachflächengestaltung<br />
ablesbar. So dient der mittig zwischen zwei<br />
Pultdächern eingespannte niedrige Flachdachbau als groß-<br />
852 Kommunalwirtschaft 12/2010
zügig dimensionierte Eingangs- und Erschließungszone. Ein<br />
Innenhof sorgt für eine natürliche Belichtung des hellen, besucherfreundlichen<br />
Gebäudezentrums und lockert gleichzeitig<br />
den ansonsten kompakten Baukörper auf. Vom direkt am<br />
Innenhof liegenden Eltern-Wartebereich führt ein Flur jeweils<br />
zu den unter den Pultdächern angeordneten Gruppenräumen<br />
beziehungsweise in der entgegengesetzten Richtung zur Verwaltung.<br />
Alle Gruppenräume sind nach Südosten orientiert<br />
und haben einen direkten Bezug zur Freispielfläche.<br />
Kinderfreundliche Gestaltung und vorausschauende Planung:<br />
Beim Bau des Kinderhauses in Buch am Erlbach wurde auf<br />
eine zukunftsorientierte Bauweise Wert gelegt.<br />
Foto: Leipfinger-Bader<br />
Aufgrund der Hanglage des Grundstücks kann auch das Untergeschoss<br />
durch die gewährleistete Tageslichtdurchflutung<br />
teilweise als Betreuungsraum verwendet werden. Der Nebeneingang<br />
zum Untergeschoss ist barrierefrei zu nutzen. Über ein<br />
Treppenhaus erfolgt der Zugang zum Erdgeschoss.<br />
Einschalig ohne Wärmedämm-Verbundsystem<br />
Ein niedriger Energiebedarf des Kinderhauses wurde vom<br />
Bauherrn explizit gefordert. Gewünscht war ein naturnaher<br />
Wandbaustoff, der die besonders hohen wärmedämmenden<br />
Anforderungen an die Fassade zu einem wirtschaftlichen Preis<br />
erfüllt. Der gewählte Ziegel „Unipor W07 Coriso“ (Zulassung<br />
Z-17.1-935) des in der Gemeinde im Ortsteil Vatersdorf beheimateten<br />
Ziegelwerkes Leipfinger-Bader bot in ökonomischer<br />
und ökologischer Hinsicht eine maßgeschneiderte Lösung.<br />
Aufgrund seiner niedrigen Wärmeleitfähigkeit von 0,07 W/mK<br />
erzielt der Mauerziegel einen Wärmedurchgangswert von 0,14<br />
W/m²K. Die ermittelten Werte führten zur Zertifizierung des<br />
W07 Coriso-Wandsystems als „Passivhaus geeignete Komponente“<br />
(PHI Darmstadt). Dadurch konnte bei der Kindergrippe<br />
auf eine kostspielige Zusatzdämmung der Außenwände verzichtet<br />
werden.<br />
Ausschlaggebend für die geringe Wärmeleitfähigkeit sind die<br />
mit Mineralgranulaten gefüllten Ziegelkammern. Das Granulat<br />
wird aus dem Rohstoff Basalt gewonnen und mit Hilfe von<br />
Feuer und Wasser ohne chemische Zusatzstoffe hergestellt.<br />
Basalt ist wie der Rohstoff Ton für den Ziegel praktisch unbegrenzt<br />
in der Natur vorhanden. Das Granulat kann zudem<br />
problemlos recycelt werden. Das Institut für Baubiologie in Rosenheim<br />
(IBR) hat den Ziegel mit Coriso-Technologie deshalb<br />
per Prüfsiegel als ökologisch empfehlenswertes Bauprodukt<br />
bewertet. Der Ziegel überzeugte Architekt und Rohbauunternehmer<br />
auch durch seine wirtschaftliche Verlegung. Er unterschied<br />
sich beim Aufmauern nicht von der Verarbeitungsfreundlichkeit<br />
herkömmlicher Unipor-Planziegel und musste<br />
dank verzahnter Stirnseiten nicht in den Stoßfugen vermörtelt<br />
werden. Der Ziegel mit Coriso-Technologie ließ sich trotz der<br />
integrierten Füllung bei erforderlichen Pass-Stücken problemlos<br />
zuschneiden.<br />
Hoher Brandschutz und Wohlfühlklima<br />
Hoher Brandschutz hat speziell bei von Kindern genutzten<br />
Gebäuden oberste Priorität. Hier bietet die Ziegelbauweise<br />
Vorteile gegenüber anderen Bauweisen. Die hohe Feuerwiderstandsfähigkeit<br />
wird bei dem Mauerziegel durch die Mineralgranulat-Füllung<br />
nicht beeinträchtigt. Ihr Schmelzpunkt liegt<br />
bei über 1.000 Grad Celsius, so dass sie – wie der Ziegel selbst<br />
– in die Brandschutzklasse A1 eingestuft wird.<br />
Ein weiterer Pluspunkt von Ziegelmauerwerk ist sein Beitrag<br />
zu einem wohngesunden und behaglich empfundenen Raumklima.<br />
Bauherr und Architekt vertrauten deshalb auch bei den<br />
Innenwänden auf die bauphysikalischen Vorteile von Unipor-<br />
Ziegeln. Die verwendeten Blockziegel (17,5 bzw. 24 Zentimeter)<br />
weisen wie jeder Tonziegel ein während des Trocknungsprozesses<br />
automatisch entstehendes Kapillarsystem auf. Die<br />
haarfeinen Kapillaren nehmen bei zu hoher Raumfeuchte die<br />
überschüssige Feuchte auf und geben sie bei zu trockener<br />
Raumluft wieder ab. Das Entstehen von Staubmilben und<br />
Schimmelpilz kann durch die ausgeglichene Raumfeuchte<br />
weitgehend verhindert werden.<br />
Betreuungsangebot komplettiert<br />
Mit dem im Juli 2010 fertig gestellten Kinderhaus wird das<br />
Betreuungsangebot der Gemeinde auf Kinder bis zu drei Jahren<br />
ausgeweitet. Es entspricht damit den Vorgaben des bayerischen<br />
Kinderbildungs- und Betreuungsgesetzes. Der Neubau<br />
ist für die Betreuung von vier Gruppen mit jeweils 12 Kindern<br />
ausgelegt. In der Krippe werden zudem Eltern-Kind-Gruppen<br />
des Vereins „Kinder und Wir e.V.“ untergebracht, Raum für einen<br />
„Schnupperkindergarten“ zur Vorbereitung für den Kindergartenbesuch<br />
geschaffen und ein Notraum für den Waldkindergarten<br />
eingerichtet.<br />
„Das Gebäude stellt auch optisch ein weiteres bauliches<br />
Schmuckstück der Gemeinde dar und dokumentiert zugleich<br />
die Leistungsfähigkeit der heimischen Ziegelindustrie“, erklärt<br />
Bürgermeister Franz Göbl. Die Pultdächer mit ihrer Eindeckung<br />
aus Kupferblech vermitteln dem Betrachter im Zusammenwirken<br />
mit der Mineralputz-Fassadenbeschichtung ein attraktives,<br />
einladendes Erscheinungsbild. Interessante optische Akzente<br />
setzen die in Teilbereichen der Fassade – zum Beispiel im Eingangsbereich<br />
– angeordneten hinterlüfteten Verkleidungen aus<br />
Holzlattenrosten. Alles in allem bietet sich den Kindern damit<br />
ein idealer Ort zum Spielen und Wohlfühlen.<br />
Kinderhaus in Buch: Großflächige, dreifachverglaste Fensterflächen<br />
erzeugen einen offenen, freundlichen Eindruck.<br />
Foto: Leipfinger-Bader<br />
Kommunalwirtschaft 12/2010 853
Die HTI-Gruppe präsentiert als erster Fachgroßhandel<br />
für Tiefbau und Industrietechnik eine App für iPhone und iPad<br />
Neue Lösungen für den eCommerce<br />
eCommerce und eBusiness werden auch für die HTI immer<br />
wichtiger. Zur IFAT ENTSORGA 2010 präsentierte die<br />
HTI-Gruppe daher neue Online-Angebote. Neu sind u.a. die<br />
Shop-Schnittstelle IDS Connect sowie eine eigene App für<br />
das iPhone. Damit ist die HTI Vorreiter und nutzt als erster<br />
Fachgroßhandel überhaupt die Möglichkeiten einer App. Wenige<br />
Tage nach Start im iTunes App Store rangierte die App<br />
bereits auf Platz 3 unter den meistgeladenen Wirtschafts-<br />
Apps und erhielt viele positive Bewertungen. iTunes selbst<br />
stuft die App als besonders empfehlenswert ein.<br />
Die neue HTI App für iPhone, iPad und iPod<br />
Die Zukunft gehört den Smartphones und der mobilen Internetnutzung.<br />
Die Verkaufszahlen der Geräte steigen und 2013<br />
wird der mobile Internetzugriff den klassischen PC-Zugang<br />
überholt haben. Schon jetzt stellt sich die HTI-Gruppe darauf<br />
ein, um auch in Zukunft ihren Kunden besten Service bieten<br />
zu können. Ein erster Schritt in Richtung Zukunft ist die HTI<br />
App. Als erste App dieser Art eines Fachgroßhandels informiert<br />
sie über neue Produkte und Leistungen sowie Niederlassungen.<br />
Die App steht als kostenloser Download im HTI<br />
App Store auf iTunes zur Verfügung. Als mobile HTI Lösung<br />
unterstützt sie im Tagesgeschäft und versorgt Kunden schnell<br />
mit allen Neuigkeiten aus der HTI-Welt. In der Niederlassungsübersicht<br />
finden die Nutzer zum Beispiel ganz einfach<br />
das nächste HTI-Haus in ihrem Umkreis. Der Kunde kann<br />
den Händler sofort aus der App heraus anrufen, eine E-Mail<br />
schreiben oder sich per Google Maps bis vor die Haustür führen<br />
lassen. Die gezielte Händlersuche nach Name oder Stadt<br />
ist natürlich ebenfalls möglich. Die App ist aber nur der erste<br />
Schritt in Richtung mobiler Beschaffung und Möglichkeiten<br />
des eCommerce. Langfristig sind weitere Angebote geplant<br />
und sind bereits in ersten Testphasen.<br />
Lösungen der HTI-Online Welt<br />
Die HTI bietet viele verschiedene EDV-Lösungen für alle Bedürfnisse<br />
der täglichen Warenwirtschaft, Logistik und des<br />
digitalen Einkaufens. Zur Verfügung stehen neben Schnittstellen<br />
für den unterschiedlichen Datenaustausch ebenfalls<br />
Konzepte und Lösungen für die kundeneigene Waren- und<br />
Lagerwirtschaft.<br />
Das Angebot besteht bislang aus:<br />
• Schnittstellen:<br />
IDS Connect, SHK Connect, UGL / UGS, OCI<br />
• HTI eProcurement – effiziente Warenwirtschaft<br />
Einfache und individuelle Verknüpfung mit Warenwirtschaftssystemen<br />
• HTI EASY Lager Warenlogistik leicht gemacht<br />
Schnelle Bestandsaufnahme und -ermittlung im Lager,<br />
übersichtliche Buchhaltung<br />
• HTI ONLINE<br />
Komfortable Produktsuche, schnelle und sichere<br />
Bestellung, transparente Warenverfolgung<br />
• WWW.HTI-HANDEL.DE – Wissen auf einen Klick<br />
Informationen über Sortimente, HTI-Häuser,<br />
Veranstaltungen, Referenzprojekte, u.a.<br />
Die HTI App auf Platz 3 unter den empfohlenen<br />
Wirtschafts-Apps (Stand 15.10.2010)<br />
Weitere Informationen unter: www.hti-handel.de.<br />
Gewinner des Glühlampenverbots: Philips verdoppelt in Aachen<br />
die Kapazitäten der Eco-Halogenlampen-Fertigung<br />
Die im September vergangenen Jahres in Kraft getretenen<br />
EU-Energieeffizienzrichtlinien für Leuchtmittel haben für<br />
deutliche Veränderungen im Lampenmarkt gesorgt. Dass<br />
durch das Verbot von Glühlampen mit mehr als 75 Watt der<br />
Absatz von Glühlampen rückläufig ist, erscheint einleuchtend.<br />
Allerdings wurden sie in der Regel nicht durch klassische<br />
Energiesparlampen ersetzt – auch deren Umsatz ging<br />
leicht zurück –, sondern LED-Lampen und die sogenannten<br />
Eco-Halogenlampen sind die tatsächlichen Profiteure des<br />
voranschreitenden Glühlampenendes. Der Absatz von LED-<br />
Lampen verdoppelte sich in den ersten sechs Monaten des<br />
Jahres im Vergleich zum Vorjahr, bei Eco-Halogenlampen fiel<br />
das Wachstum sogar noch höher aus.<br />
Von der gesteigerten Nachfrage nach Eco-Halogenlampen<br />
profitiert auch der Philips Standort in Aachen Rothe Erde,<br />
denn hier werden die sogenannten Brenner – also die zentralen<br />
Elemente – für Halogenlampen hergestellt. Philips investiert<br />
aktuell acht Millionen Euro in den Ausbau der Brennerfertigung<br />
und verdoppelt derzeit die Fertigungskapazitäten.<br />
Zukünftig stehen dann vier statt zwei Produktionslinien bereit,<br />
um den wachsenden Bedarf an Glühlampenalternativen auf<br />
Halogenbasis zu decken. Die erste der neuen Produktionslinien<br />
wurde heute vom Aachener Oberbürgermeister Marcel<br />
Philipp eröffnet. Durch den Ausbau der Produktion entstehen<br />
etwa 35 neue Arbeitsplätze.<br />
EcoClassic30 – Hochwertiges Licht<br />
im traditionellen Lampendesign<br />
EcoClassic30-Lampen sehen aus wie klassische Standardglühlampen,<br />
haben aber eine brillantere Lichtqualität, halten<br />
doppelt so lange und brauchen rund ein Drittel weniger Energie.<br />
Sie können die herkömmlichen Glühlampen direkt ersetzen<br />
und sind zudem mit jeder Art von Dimmer stufenlos in<br />
der Helligkeit regelbar. Ihr Name verrät bereits ihren größten<br />
Vorzug: Sie verbrauchen – bei gleicher Helligkeit – 30 Prozent<br />
weniger Energie als herkömmliche Glühlampen. EcoClassic30-Lampen<br />
gibt es in verschiedenen Leistungsstufen und<br />
mit den üblichen Lampengewinden E14 und E27.<br />
Bei Philips in Aachen ist man optimistisch, in den kommenden<br />
Jahren weitere Fortschritte in der Effizienzsteigerung zu<br />
erreichen. Nach der derzeitig aktuellen EU-Planung dürfen<br />
854 Kommunalwirtschaft 12/2010
EcoClassic30-Halogenlampen mit 30-prozentiger Energieeinsparung<br />
bis mindestens dem Jahr 2016 verkauft werden,<br />
da sie das Energieeffizienz-Label „C“ aufweisen.<br />
„Die jetzt getätigten Investitionen geben uns die Möglichkeit,<br />
weiter an noch effizienteren Produkten zu entwickeln und diese<br />
dann auch später hier zu produzieren“, so Thomas Mertes,<br />
Leiter der Fertigung für Philips Halogenlampen in Aachen.<br />
Auch in den anderen Geschäftsbereichen des Standortes<br />
von Philips in Aachen ist eine deutliche Erholung nach<br />
dem Krisenjahr 2009 festzustellen. „Bei der Produktion von<br />
Scheinwerferlampen für Kraftfahrzeuge ist der weltweite Aufschwung<br />
der Automobilindustrie deutlich zu spüren. Unsere<br />
Fertigung läuft derzeit wieder rund um die Uhr“, so Karl<br />
Spekl, Leiter des Standortes von Philips Lighting in Aachen.<br />
Der am Standort ansässige Maschinenbau verfügt nach der<br />
Problem Schwerlastverkehr:<br />
Investitionsflaute im vergangenen Jahr ebenfalls wieder über<br />
volle Auftragsbücher.<br />
Bei der Entwicklung und Vorbereitung der Markteinführung<br />
von neuartigen, ultraflachen Lichtlösungen auf Basis von organischen<br />
Leuchtdioden (OLEDs) werden ebenfalls verstärkte<br />
Anstrengungen unternommen – deutlich sichtbar etwa<br />
an der kürzlich erfolgten Eröffnung des OLED Creative Labs,<br />
einem Kompetenzcenter für Licht- und Leuchtengestalter.<br />
„Wir verzeichnen gleich eine Reihe positiver Entwicklungen<br />
hier an unserem Standort Aachen Rothe Erde. Nach dem Krisenmanagement<br />
speziell im letzten Jahr können wir unseren<br />
Blick heute wieder selbstbewusst auf die Herausforderungen<br />
der Zukunft richten“, so Standortleiter Spekl.<br />
Weitere Informationen unter: www.philips.de.<br />
Hochwertiges Betonfertigteil macht Straßenbankette stabil<br />
Um mehr als 50 Prozent hat die Verkehrsdichte auf Straßen<br />
und Autobahnen in Deutschland seit 1995 zugenommen.<br />
Vor allem der rasant steigende Schwerlastverkehr verursacht<br />
Fahrbahnschäden in Millionenhöhe. In immer kürzeren Abständen<br />
sind Sanierungs- und Neubaumaßnahmen notwendig.<br />
Eine besonders empfindliche Zone sind die Bankette an<br />
den Rändern von Landstraßen. Dort liegt die Schadensrate<br />
stellenweise extrem hoch.<br />
Mit herkömmlicher Sanierung – wie etwa der Befestigung mit<br />
Schotter oder Betongittersteinen – lasse sich das Problem in<br />
den meisten Fällen nicht mehr lösen, heißt es bei der Kreis-<br />
Straßenmeisterei Neuötting in Oberbayern. Dort ist man seit<br />
Herbst 2008 auf eine wirkungsvollere Methode umgestiegen,<br />
mit der Schäden an an den Banketten nachhaltig vermieden<br />
werden können.<br />
Die Lösung heißt LEFIX<br />
Die Bankettplatte LEFIX, ist eine 12 bis 14 cm starke Betonplatte<br />
mit den Außenmaßen 100 x 50 cm bzw. 35 cm. Hersteller<br />
ist die Firma BG-Graspointner in Oberwang, Österreich.<br />
“Dieses Fertigteilelement ist von außerordentlich hoher Qualität“,<br />
sagt Straßenmeister Christian Lippl, „und bringt ideale<br />
Eigenschaften für den Einsatz als Bankettbefestigung mit.“ In<br />
Abstimmung mit dem Landratsamt Altötting hatte Lippl dieses<br />
Bauteil zur Anwendung in einem akuten Sanierungsfall<br />
ausgeschrieben: Auf einem durch Schwerlastverkehr sehr<br />
stark beanspruchten Streckenabschnitt der Kreisstrasse AÖ2<br />
nahe Pleiskirchen musste die Straßenmeisterei, wie Lippl es<br />
beschreibt, „fast im wöchentlichen Rythmus ausrücken“, um<br />
zerstörte Bankette auszubessern. Die AÖ2 wird von LKW’s<br />
sehr gern als kürzeste Verbindung zwischen Ober- und Niederbayern<br />
benutzt. Da ist oft auch Transitverkehr mit dabei.<br />
Härtetest in der Kurve<br />
Inzwischen hat die Bankettplatte LEFIX einen konkreten Härtetest<br />
erfolgreich hinter sich gebracht: Auf dem genannten<br />
Strecken-abschnitt kam sie auf einer Länge von gut 300 Metern<br />
zum Einbau. Fünf Monate lang – von Okt. 2008 bis März<br />
2009 – wurde die Standfestigkeit dieses Bauteils unter Live-<br />
Bedingungen erprobt. „Das Ergebnis“, sagt Christian Lippl<br />
,“war um vieles besser als wir erwartet hatten. Das Bankett<br />
zeigte an keiner Stelle erkennbare Abnutzungsspuren“. Und<br />
das, obwohl dieser Abschnitt neben dem Alltagsverkehr in<br />
der Testphase zusätzlich durch gezielte Überfahrungen mit<br />
LKW’s und mehrfach auch mit Schnee-Räum fahrzeugen belastet<br />
wurde.<br />
Bauteil mit hoher Effizienz<br />
Die Strassenmeisterei Neuötting sieht darin den Beweis,<br />
dass LEFIX auf Grund seiner Materialqualität (Beton C25/30/<br />
B7) eine sehr hohe Tragfestigkeit / Stabilität besitzt, die auch<br />
extremsten Belastungen standhält. Als positiv bewertete die<br />
beauftragte Baufirma Streicher außerdem, dass die recht<br />
schweren Platten (145 kg sind es immerhin bei der Größe<br />
100 x 50 cm) mit Hebewerkzeug doch relativ gut zu händeln<br />
seien. Als besonders wichtig hebt Straßenmeister Lippl folgendes<br />
hervor: „Die positiven Testergebnisse zeigen, dass<br />
wir mit diesem Qualitätsprodukt unsere Sanierungskosten<br />
auf Dauer verringern können, weil es mit LEFIX sicherlich weniger<br />
Sanierungsfälle geben wird.“<br />
Weitere Informationen unter: www.graspointner.at.<br />
Kommunalwirtschaft 12/2010 855
100 Prozent Verfügbarkeit bei der Rauchgasreinigung<br />
Kostenvorteil Nummer 1: Hohe Verfügbarkeit<br />
KSV – Die regionale Klärschlammverwertungs GmbH<br />
Crailsheim<br />
Heute schon an morgen denken – dieses Motto gilt für das<br />
Gemeinschaftsprojekt zur regionalen Klärschlammentsorgung<br />
in Kombination mit dem Betrieb eines Biomasse-Heizkraftwerks,<br />
das von der KSV GmbH unter Federführung der<br />
Stadtwerke Crailsheim GmbH gebaut wurde. Am 27. Juli<br />
2005 haben 23 baden-württembergische und bayerische<br />
Städte, Gemeinden und kommunale Unternehmen die KSV<br />
– Die regionale Klärschlammverwertungsgesellschaft mbH –<br />
eintragen lassen.<br />
In der Zwischenzeit gehören zur Gesellschaft 27 Kommunen.<br />
Für das zukunftsweisende Projekt im Dinkelsbühler Industriegebiet<br />
Waldeck entwickelte die Stadtwerke Crailsheim GmbH<br />
das Verwertungskonzept als Kombination eines Biomasse-<br />
Heizkraftwerks mit einer thermischen Mineralisierungsanlage,<br />
in der der Klärschlamm entwässert und behandelt wird. Das<br />
Biomasse-Heizkraftwerk mit 9-Megawatt Feuerungsleistung<br />
kann jährlich etwa 72 Millionen kWh Strom erzeugen – ausreichend,<br />
um eine Stadt mit 18.000 Einwohnern mit Strom zu<br />
versorgen. Zusätzlich stärkte die KSV GmbH die Wirtschaftskraft<br />
in der Region durch das Entstehen neuer Arbeitsplätze<br />
und die Vergabe von Bau- und Dienstleistungen an regionale<br />
Unternehmen.<br />
Neue Technologie<br />
Die Gesamtanlage der KSV besteht aus zwei parallel angeordneten<br />
Anlagenteilen, aus der Klärschlammbehandlungsanlage<br />
und dem Biomasse-Heizkraftwerk. Beide Anlagen<br />
sind energetisch miteinander verbunden. In dieser Kombination<br />
ist sie aktuell die erste Anlage dieser Art.<br />
Auf äußerst effiziente Weise erfolgt einerseits die Klärschlammverwertung<br />
durch Mineralisierung in der Klärschlammbehandlungsanlage<br />
und andererseits die CO2neutrale<br />
Erzeugung von Strom- und Wärmeenergie im<br />
Biomasse-Heizkraftwerk.<br />
Das Biomasse-Heizkraftwerk<br />
Als Brennstoff werden unbehandelte Resthölzer, sogenanntes<br />
Nawaro-Holz (Holz aus nachwachsenden Rohstoffen),<br />
eingesetzt und energetisch verwertet.<br />
Beim Verbrennungsprozess entsteht Dampf, aus dem eine<br />
Dampfturbine 9 MWel Strom erzeugt. Die Abwärme des<br />
Kraftwerkes steht Unternehmen des angrenzenden Gewerbegebietes<br />
zur Verfügung, die somit je nach Bedarf mit Wärme,<br />
Kälte oder Prozessdampf versorgt werden können.<br />
Darüber hinaus wird mit der Wärme der angelieferte, mechanisch<br />
entwässerte Klärschlamm mit einem Trockensubstanzgehalt<br />
von ca. 28 % auf 90 % TS reduziert.<br />
Umweltentlastung<br />
- Vermeidung von 60.000 Tonnen CO2-Ausstoß pro Jahr<br />
- Vermeidung von 400.000 Transportkilometern pro Jahr<br />
- Nahwärme-/Kälteversorgung von benachbarten Betrieben<br />
im Gewerbepark Waldeck, die somit auf eigene Energie-<br />
anlagen verzichten können<br />
Technische Daten<br />
Feuerungswärmeleistung 32 MW<br />
Dampfparameter 63 bar 485°C<br />
Elektrische Leistung ca. 9 MW 72.000 MWh/a<br />
Brennstoffbedarf 60 - 80.000 t/a<br />
Wärmeabgabe Fernwärme 2 MW derzeit 16.000 MWh/a<br />
(bis 8 MW ausbaufähig)<br />
Wärmeabgabe Produktion 2 MW<br />
Funktionsbeschreibung<br />
der Rauchgasreinigungsanlage<br />
Die Rauchgasreinigungsanlage des Biomasse-Heizkraftwerks<br />
Crailsheim / KSV GmbH dient der Staubabscheidung<br />
und Rauchgasreinigung zur Einhaltung der Emissionsgrenzwerte<br />
gemäß der TA-Luft bzw. der 4. BImSchV. Sie wurde<br />
von der österreichischen Scheuch GmbH/Aurolzmünster<br />
komplett ausgeführt, im Einzelnen besteht sie aus folgenden<br />
Hauptkomponenten:<br />
• Multizyklon-Vorabscheider<br />
• Gewebefilter in Kammerbauweise (4 Filterkammern)<br />
• Trockene Rauchgasreinigung nach dem Flugstrom- bzw.<br />
Filterschichtverfahren<br />
• Ascheaustrag mit Flugaschesilo (50 m³)<br />
Multizyklon zur Vorabscheidung<br />
Der Multizyklon dient primär als Funkenabscheider zum<br />
Schutz des nachgeschalteten Gewebefilters vor Filterschlauchschäden<br />
durch Funkenflug sowie der Vorabscheidung<br />
von trockener (nicht backender) Flugasche.<br />
Das vom Grobstaub (Funken) gereinigte Gas gelangt nach<br />
einer Strömungsumkehr über die zentralen Reingasrohre in<br />
die darüber liegende Reingashaube und wird von dort gesammelt<br />
über die Rauchgasleitung in Richtung Schlauchfilteranlage<br />
abgeführt.<br />
IMPULS-Filter in Kammerausführung<br />
Nach erfolgter Vorentstaubung im Multizyklon wird das<br />
Rauchgas in das nachgeschaltete Gewebefilter geführt,<br />
welches die Aufgabe der Feinstaubabscheidung sowie der<br />
weiterführenden Rauchgasreinigung – als Filterschichtadsorber<br />
– übernimmt. Die stündliche Leistung beträgt 144.000<br />
Bm³.<br />
Hohe Verfügbarkeit<br />
Das Gewebefilter ist in Kammerbauweise (4 Kammern) ausgeführt<br />
bei bester Zugänglichkeit für eine reingasseitige Inspektion<br />
bzw. Wartung einer aus dem Abgasstrom geschalteten<br />
Kammer auch bei laufendem Betrieb – (n-1)Kammerbetrieb.<br />
Dabei ist durch die gewählte Filter-Konzeption – freihängende<br />
Rundschläuche mit Schnappringsitz, großzügige Schlauchabstände,<br />
keine Führungen an den unteren Schlauchenden, …<br />
– sichergestellt, dass ein Tauschen von Filterschläuchen vom<br />
Reingasraum(!) aus durchgeführt werden kann.<br />
Das Gewebefilter ist dabei so ausgelegt, dass die im Nomi-<br />
856 Kommunalwirtschaft 12/2010
nallastfall (100% Last) anfallende Rauchgasmenge auch im<br />
3-Kammerbetrieb sicher über das Filter abgeführt werden<br />
kann. Der Betrieb der Filteranlage mit nur 3 Kammern ist nur<br />
kurzzeitig für die Dauer des Filterschlauchwechsels zulässig.<br />
Geringer Druckluftverbrauch<br />
Die Abreinigung der 900 Filterschläuche des Gewebefilters,<br />
Länge 5.000 mm, erfolgt mittels Druckluft. Dabei wird<br />
öl- und wasserfreie (adsorptionsgetrocknete) Druckluft über<br />
Magnet-/Membranventile und Treibstrahlrohre mit integrierten<br />
Doppelstrahldüsen in die Filterschläuche geblasen. Die<br />
Filterschläuche werden durch den aus den Doppelstrahldüsen<br />
austretenden Druckluftimpuls, der sich als Druckwelle im<br />
Inneren der Filterschläuche fortsetzt, schlagartig aufgebläht.<br />
Dadurch wird der an den Schläuchen anhaftende Filterkuchen<br />
aufgebrochen und in die Filtertrichter abgeworfen.<br />
Die Wirkung des Treibstrahles wird durch spezielle Injektordüsen,<br />
welche in den Öffnungen der Filterschläuche angebracht<br />
sind, nach dem Injektorprinzip verstärkt.<br />
Wärmeschutzisolierung und elektrische<br />
Begleitheizung (Verfügbarkeit)<br />
Zur Vermeidung von Taupunktunterschreitungen während<br />
des Betriebs der Anlage sind die Staubsammeltrichter der Filteranlage<br />
mit einer elektrischen Begleitheizung ausgestattet.<br />
Die gesamte Filteranlage ist weiters mit einer Wärmeschutzisolierung<br />
(100 mm Mineralfaser zweilagig) versehen.<br />
Trockene Rauchgasreinigung nach dem<br />
Flugstrom- / Filterschichtverfahren<br />
Bei der Verbrennung von Altholz (Kategorie AII) ist zusätzlich<br />
zur Staubabscheidung eine weitere Reinigungsstufe für die<br />
Rauchgase erforderlich, um die Emissionsgrenzwerte gemäß<br />
der TA-LUFT sicher zu unterschreiten. Um zukünftig eventuell<br />
bis zu 50 % Altholz beimischen zu können – je nach Preissituation<br />
–, wurde bei diesem Projekt eine trockene Rauchgasreinigung<br />
mit Additiveindüsung realisiert. Zur Abscheidung<br />
von sauren Schadgasen, wie HCl, HF, SOx, (erforderlichenfalls<br />
Dioxine/Furane und Schwermetalle Hg, Cd, As,...) wird<br />
dem Rauchgas das Additiv Kalkhydrat Ca(OH)2 (bzw. eine<br />
Mischung aus Kalkhydrat und 3-5 Gew.% Herdofenkoks) zur<br />
Bindung der Schadstoffe zudosiert.<br />
Entstaubung Brennstoffversorgung<br />
Zur Brennstoffversorgung werden Schubbödenförderungen<br />
eingesetzt. Um die Bereiche Materialeinlagerung und -förderung<br />
staubfrei zu halten, ist eine Absauganlage mit 30.000<br />
m³/h Luftmenge von Scheuch installiert. Der im IMPULS-Filter<br />
abgeschiedene Staub wird wieder dem Brennstoffförderband<br />
zurückgeführt.<br />
Statement<br />
Betriebsleiter Robert Engelhardt gibt gerne Auskunft über<br />
Funktion und Zuverlässigkeit der Rauchgasreinigungsanlage.<br />
Rauchgasreinigungsanlage, bestehend aus Multizyklon,<br />
IMPULS-Filter in Kammerausführung und Trockensorption.<br />
Foto Scheuch<br />
„Mit der Komplettlösung von Scheuch hinsichtlich Rauchgasreinigung<br />
und Entstaubung der Brennstoffförderung – von<br />
der Beratung bis zur Inbetriebnahme und Service – sind wir<br />
sehr zufrieden. Seit der Inbetriebnahme läuft die Anlage mit<br />
100 %iger Verfügbarkeit.<br />
Als besonders bedeutend erweist sich die Vorabscheidung<br />
über einen Multizyklon. Da rund 90 % der Staubpartikel bereits<br />
hierüber abgeschieden werden, reduzieren sich die Betriebskosten<br />
deutlich. Denn die hohen Entsorgungskosten<br />
für die Reststoffe aus dem Gewebefilter werden dadurch<br />
geringer gegenüber den niedrigeren Entsorgungskosten der<br />
Kesselasche aus dem Multizyklon. Hinzu kommt durch die<br />
Vorabscheidung als Funkenschutz eine wesentliche Erhöhung<br />
der Betriebssicherheit, weil unverbrannte Kohlenstoffpartikel<br />
nicht in das Gewebefilter gelangen können.“<br />
Kommunalwirtschaft 12/2010 857
Veranstaltungen<br />
15. Fachtagung Informations- und Kommunikationsmanagement in Umwelt- und Abfallwirtschaft:<br />
eANV ist noch viel – aber längst nicht alles!<br />
18. bis 19. Januar 2011 im Dorint Kongresshotel in Mannheim<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
man könnte meinen, bis zum 01.04.2010 sei alles zum Thema<br />
eANV gesagt worden. Vielleicht stimmt das ja auch. Nur: Haben<br />
es alle mitgekriegt? Wurde es im richtigen Zusammenhang,<br />
durch den Richtigen, dem Richtigen, an richtiger Stelle<br />
oder zum richtigen Zeitpunkt "gesagt"? Haben die Betroffenen<br />
es sich gemerkt und so umgesetzt, wie es erforderlich<br />
gewesen wäre? Überlassen wir die Antworten den berufenen<br />
Fachleuten, die auf zahlreichen Wunsch unserer Gäste des<br />
letzten Jahres dieses Jahr noch einmal über den aktuellen<br />
Stand von eANV und ZKS berichten werden. Aus der Sicht<br />
der Behörden, der InformationsKoordinierenden Stelle Abfall,<br />
der Macher der BMU-Schnittstelle sowie auch der Anwender.<br />
Und nach vorne gewandt: Warum nutzen manche Unternehmen<br />
ganz freiwillig schon das elektronische Verfahren für<br />
nicht gefährliche Abfälle (ngA)?<br />
eANV ist eben noch viel – aber längst nicht alles: Seien Sie<br />
gespannt auf Erfahrungsberichte über die Integration und<br />
den Betrieb von SAP Waste & Recycling bei der AVR GmbH,<br />
abfallwirtschaftliche Kennzahlensysteme bei der AWA Entsorgung<br />
GmbH in Aachen. Wundern Sie sich mit über die<br />
Änderungen, die die Abfallwirtschaft durch das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz<br />
erfährt. Und freuen Sie sich auf unser<br />
Schmankerl: Fußballerweisheiten und Sportanekdoten, die<br />
auf packende Art und Weise Parallelen zwischen König Fußball<br />
und beruflichem Erfolg beweisen.<br />
Ein abendlicher Besuch des Technoseums – dem Landesmuseum<br />
für Technik und Arbeit in Mannheim und ein lockeres<br />
Beisammensein bei Speis und Trank runden unser Programm<br />
des ersten Tages ab und bieten Ihnen viel Raum für Informationsaustausch<br />
auch „auf kleiner Ebene“.<br />
Sie ist ein Bestandteil von eANV, aber eANV ist auch nur eine<br />
Nische für die digitale bzw. qualifizierte elektronische Signatur.<br />
Welche Möglichkeiten und Einsatzgebiete findet sie noch,<br />
wo schleicht Sie sich sukzessive in unser Leben ein? Wie<br />
sehen „sichere medizinische Kommunikation“ und „rechtssichere<br />
elektronische Kommunikation“ mit qualifizierten elektronischen<br />
Signaturen aus?<br />
Was geht jetzt eigentlich alles mit dem „neuen Personalausweis“<br />
(nPA)? Wie komme ich an eine Signatur? Welche Voraussetzungen<br />
müssen geschaffen werden? Was von all dem<br />
Die IT-Spezialisten in der Abfallwirtschaft<br />
• 4waste GmbH, Aachen<br />
• ATHOS Unternehmensberatung GmbH, Sindelfingen<br />
• AWM - Abfallwirtschaftsbetrieb München<br />
• bifa Umweltinstitut GmbH, Augsburg<br />
• BCE - Björnsen Beratende Ingenieure GmbH, Koblenz<br />
• BSR - Berliner Stadtreinigungsbetriebe<br />
• Carpe Dies Consulting GmbH, München<br />
• Consist ITU Environmental Software GmbH, Hamburg<br />
• e.siqia technologies gmbh, Berlin<br />
• Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik IML,<br />
Dortmund<br />
• Fritz & Macziol Software und Computervertrieb GmbH,<br />
Ulm<br />
• Funkwerk eurotelematik GmbH, Ulm<br />
• id-netsolutions GmbH, Kayhude<br />
• implico GmbH, Hamburg<br />
• KISTERS AG, Duisburg<br />
• mse GmbH, Ravensburg<br />
• MSU solutions GmbH, Halle<br />
• NETFACTORY GMBH, Fürstenau<br />
• NFT Umweltdatensysteme GmbH, Wuppertal<br />
• RECY SYSTEMS AG, Unterschleißheim<br />
• regio IT aachen gesellschaft für informations-<br />
technologie mbH, Aachen<br />
• SBB Sonderabfallgesellschaft Brandenburg/Berlin mbH,<br />
Potsdam<br />
• SOPTIM AG, Essen + Aachen<br />
• tegos GmbH Dortmund<br />
• TRIAS Informatik GmbH, Stuttgart<br />
• Dr. Ing. Wandrei GmbH, Berlin<br />
• WEKA Media GmbH & Co. KG, Kissing<br />
• zwei R consulting & software GmbH, Erftstadt<br />
begeisternden und beängstigenden aus den Medien soll ich<br />
glauben? Wo sonst als beim ak dmaw erfahren Sie auch zu<br />
diesem Thema „Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit!“.<br />
Im Anschluss an die 15. Fachtagung bieten die Consist ITU<br />
und die proveho das bekannte „eANV-Fachgespräch“ an.<br />
Gäste stellen Fragen zu allen Themen des eANV; besonderer<br />
Schwerpunkt wird dieses Mal natürlich der 01.02.2011 und<br />
der Umgang mit Kommunikationsstörungen nach § 22 sein.<br />
858 Kommunalwirtschaft 12/2010
Die Anmeldefrist für den Wettbewerb Entente Florale Deutschland<br />
für die Jahre 2011, 2012 und 2013 läuft<br />
(EFD) Entente Florale Deutschland „Unsere Stadt blüht auf“<br />
ist der Wettbewerb für mehr Grün in der Stadt. Er ist eine<br />
Herausforderung an Städte, in einer Gemeinschaftsaktion von<br />
Verwaltung, Politik, Wirtschaft sowie der Bürger, den städtischen<br />
Raum durch umfassende und nachhaltige Verbesserung<br />
der Grünstrukturen attraktiv und lebendig zu gestalten<br />
und die Lebensqualität der Bürger zu erhöhen.<br />
Eine Besonderheit des Wettbewerbes besteht darin, dass<br />
nicht allein öffentliches Grün eine Bewertung findet, sondern<br />
auch gewerbliches und privates Grün einer qualifizierten Prüfung<br />
standhalten muss. Eine weitere Besonderheit ist der Anspruch<br />
des Wettbewerbs, die Bürger bei dieser Aufgabe von<br />
Anfang an mit ins Boot zu holen. Der Wettbewerb nutzt das<br />
Ideenpotenzial der Bewohner, fördert ihr Engagement und<br />
Know-how-Erweiterung direkt beim Hersteller<br />
bündelt eine Vielzahl von Maßnahmen, die der Stadt, dem<br />
Stadtbild und dem Gemeinschaftsgefühl zugute kommen.<br />
Die Tatkraft vieler sorgt dafür, dass die Stadt im wahrsten<br />
Sinne des Wortes „aufblüht“.<br />
Die Anmeldungsfrist für den Wettbewerb 2011 läuft. Ende der<br />
Frist ist der 15. Januar 2011. Anmeldungen für den Wettbewerb<br />
2012 bzw. 2013 sind ebenfalls bis zu diesem Termin<br />
möglich, können aber auch bis zum 15. Oktober des jeweiligen<br />
Vorjahres eingereicht werden. Entente Florale Deutschland<br />
hat diese Möglichkeit geschaffen, um den Kommunen<br />
eine längere Vorbereitungszeit zu bieten. Zugelassen sind<br />
Städte und Gemeinden mit mehr als 3.000 Einwohnern.<br />
Weitere Informationen unter: www.entente-florale.de.<br />
Kompaktseminare der NETZSCH Mohnopumpen GmbH gehen in die nächste Runde<br />
Die NETZSCH Mohnopumpen GmbH aus Waldkraiburg ist bekannt<br />
als Weltmarktführer bei Exzenterschneckenpumpen sowie<br />
Hersteller von Drehkolbenpumpen und Dosiersystemen.<br />
Mit seinen Kompaktseminaren bietet das Unternehmen aus<br />
Oberbayern seit vielen Jahren seinen Kunden die Möglichkeit<br />
die Produkte näher kennen zu lernen und Mitarbeiter direkt<br />
beim Hersteller schulen zu lassen. Die Kompaktseminare<br />
richten sich an Personal aus Instandhaltung und Produktion,<br />
zu dessen Aufgabengebieten die Montage, Inbetriebnahme,<br />
Wartung und Reparatur von Produkten aus dem Hause<br />
NETZSCH Mohnopumpen GmbH gehören. Durch diese de-<br />
taillierten Produktkenntnisse und das Erlernen des fachgerechten<br />
Umgangs mit den Produkten können Fehler vermieden<br />
werden. Konsequenzen einer schnellen Inbetriebnahme<br />
sowie vorbeugenden und richtigen Wartung sind neben der<br />
Zeit- auch eine eindeutige Kostenersparnis. Zusätzlich lernen<br />
die Teilnehmer Fehlerquellen zu ermitteln und zu beheben sowie<br />
Verschleißbilder zu analysieren. Mit den zweitägigen Seminaren<br />
bietet die NETZSCH Mohnopumpen GmbH ein ausgewogenes<br />
Training in Theorie und Praxis. Die Anmeldung für<br />
die Kompaktseminare ab März 2011 hat bereits begonnen.<br />
Weitere Informationen unter: www.netzsch.com.<br />
40 Jahre Schlauchlining in Europa: Wirtschaftlich, ökologisch und zukunftssicher<br />
9. Deutscher Schlauchlinertag 2011 in Bonn<br />
Wenn am 5. April 2011 der 9. Deutsche Schlauchlinertag seine<br />
Pforten im alten Plenarsaal des Bonner Parlaments öffnet,<br />
blickt dieses Standardverfahren der grabenlosen Kanalsanierung<br />
europaweit auf runde vier Jahrzehnte Einsatz- und<br />
Betriebserfahrung zurück. Die Bilanz dieser 40 Jahre hat die<br />
Technische Akademie Hannover als Veranstalter dem 9. Deutschen<br />
Schlauchlinertag als Motto voran gestellt: Schlauchliner<br />
– wirtschaftlich, ökologisch, zukunftssicher.<br />
Erfahrungsberichte in der gesamten Bandbreite der Schlauchliner-Einsatzmöglichkeiten<br />
machen dementsprechend den<br />
Schwerpunkt des kommenden Schlauchlinertages aus. Dies<br />
wird allerdings eingeordnet in einen größeren Rahmen: Ein<br />
Vertreter des Bundesbauministeriums wird dem versammelten<br />
„Unterwelt-Plenum“ die Bedeutung einer intakten, funktionierenden<br />
Infrastruktur verdeutlichen, bevor DWA-Präsident<br />
Otto Schaaf „brandaktuell“ die neue DWA-Umfrage zum Zustand<br />
der Abwasserkanäle präsentiert und die neuen Daten<br />
in ihren Konsequenzen – für Netzbetreiber, Bau- und Sanierungswirtschaft-<br />
interpretiert und dabei auch die gewandelten<br />
umweltrechtlichen Rahmenbedingungen nicht ausspart.<br />
An diese global gehaltene Vorschau schließt sich ein recht<br />
spezifischer Rückblick an, wenn Professor Volker Wagner<br />
von der Hochschule Wismar die Ergebnisse von 40 Jahren<br />
Langzeiterfahrung mit installierten Schlauchlinern für die in<br />
Bonn versammelte Fachwelt zusammenfasst.<br />
Primär wirtschaftliche Schlussfolgerungen aus 40 Jahren<br />
Schlauchlining, insbesondere in direkter Gegenüberstellung<br />
von Renovationstechnik und offenem Neubau, zieht ein<br />
Repräsentant der Kommunalen Wasserwerke Leipzig. Besonderes<br />
Gewicht findet auf dem 9. Deutschen Schlauchlinertag,<br />
der Realität zunehmend angemessen, das Thema<br />
„Schlauchliner im Hausanschluss“. Köln und Solingen sind<br />
Städte, die in dieser Frage nicht nur modellhafte, wenn auch<br />
unterschiedliche Vorgehensweisen zu bieten haben, sondern<br />
auch umfassende Bilanzen des bisherigen Vorgehens ziehen<br />
können und werden. Dabei wird nicht nur Organisatorisches<br />
einen breiten Raum einnehmen, sondern auch die wichtige<br />
Frage, wie man im aufkommenden Boom rund um die Grundstücksentwässerung<br />
wirkungsvoll Qualität sicherstellt – auch<br />
und besonders die von Schlauchlinern.<br />
Kommunalwirtschaft 12/2010 859
Seit 40 Jahren werden Schlauchlining-Verfahren zur grabenlosen<br />
Kanalsanierung eingesetzt. Vor diesem Hintergrund<br />
trifft sich am 5. April 2011 die Abwasser-Fachwelt im alten<br />
Parlament in Bonn zum 9. Deutschen Schlauchlinertag, um<br />
Erfahrungen aus zu tauschen und sich über den Stand der<br />
Technik zu informieren.<br />
Neben diversen Berichten aus der kommunalen Praxis bietet<br />
der Schlauchlinertag im April auch vertieftes Fachwissen<br />
zu ganz speziellen Aspekten des Schlauchlining. So wird die<br />
Frage gestellt und beantwortet, wie sich Schlauchlining als<br />
Sanierungstechnologie mit aktuellen Bestrebungen und Ansätzen<br />
zur Wärmerückgewinnung aus Abwasser vereinbaren<br />
lässt. Auch für manchen gestanden Praktiker noch ein „Buch<br />
ORGATEC 2010 begeistert die Branche<br />
Rund 61.000 Besucher aus 110 Ländern • Große Internationalität<br />
und hohe Qualität auf Besucherseite • Ausgezeichnete<br />
Stimmung unter den 608 Anbietern aus 41 Ländern • Mehr<br />
Bewegung, Flexibilität, Kommunikation und Atmosphäre im<br />
modernen Büro • Rund 1.500 Besucher bei INSIGHT COLO-<br />
GNE – ORGATEC Night of Corporate Architecture<br />
Mit einem sehr guten Ergebnis und ausgezeichneter Stimmung<br />
endete am Samstag, dem 30. Oktober 2010, die OR-<br />
GATEC nach fünf Tagen in Köln. Rund 61.000 Besucher aus<br />
110 Ländern kamen zur Internationalen Leitmesse für Office<br />
& Object, um sich einen umfassenden Überblick über<br />
die Trends und Innovationen der weltweiten Branche für<br />
Büro- und Objekteinrichtung zu verschaffen. Insgesamt präsentierten<br />
608 Unternehmen aus 41 Ländern in den Kölner<br />
Messehallen ihre Lösungen. 61 Prozent der Anbieter und<br />
rund 50 Prozent der Besucher kamen aus dem Ausland nach<br />
Köln. „Die ORGATEC wird zunehmend von hochkarätigen<br />
Entscheidern aus Industrie und Verwaltung zur Vorbereitung<br />
ihrer Investitionen im Büro- und Objektbereich genutzt“, so<br />
Oliver P. Kuhrt, Geschäftsführer der Koelnmesse GmbH. „Gepaart<br />
mit der starken Internationalität der Veranstaltung hat<br />
das die Messe zum Erfolg für die gesamte Branche gemacht.<br />
Dadurch wurde die Position der ORGATEC als international<br />
führende Messe für Büro- und Objekteinrichtung eindeutig<br />
unter Beweis gestellt.“ Hendrik Hund, Vorsitzender des bso,<br />
Verband Büro-, Sitz- und Objektmöbel e.V., resümierte: „Die<br />
Messe ist internationaler geworden. Von den Kunden wurden<br />
besonders die hochwertigen Lösungen für intelligente Bürokonzepte<br />
mit Arbeitsplätzen, Konferenz-, Kommunikations-<br />
mit sieben Siegeln“ ist die Schlauchliner-Statik – ein Besuch<br />
des Schlauchlinertages dürfte auch in diesem Punkte weiter<br />
helfen.<br />
Die Schlauchliner-Sanierung von Druckrohr- und Versorgungsleitungen<br />
ist ebenso ein Thema wie die Frage nach<br />
dem, was den Schlauchliner im Sinne ganzheitlicher Kanalsanierung<br />
„rund macht“, nämlich die Behandlung von Schächten<br />
und Stutzen. Und – wie bislang jedes Jahr – setzen sich<br />
kompetente Referenten ausgiebig mit ausschreibungs- und<br />
vergaberechtlichen Problemen des Schlauchlining auseinander.<br />
Dies ergänzend, thematisiert eine Podiumsdiskussion<br />
mit Vertretern aus fünf Städten die nach wie vor heiß umstrittene<br />
Frage nach der Lebens- bzw. Ausschreibungsdauer<br />
von Schlauchlinern. Die Antwort darauf hat, wie man weiß,<br />
maßgebliche Bedeutung für die Wettbewerbschancen des<br />
Schlauchlining – insbesondere in Konkurrenz zur offenen Erneuerung.<br />
So gut besetzt wie das Vortragsprogramm des kommenden<br />
Deutschen Schlauchlinertages dürfte auch 2011 die den Kongreß<br />
begleitende Fachausstellung in der Lobby des ehemaligen<br />
Deutschen Bundestages sein. Hier zeigen nicht nur die<br />
13 Sponsoren des Schlauchlinertages, was Sie können und<br />
bieten, sondern viele weitere Unternehmen der Sanierungsbranche,<br />
vom Ingenieurbüro über den System- und Materialhersteller<br />
bis hin zum Sanierung ausführenden Unternehmen:<br />
Eine exzellente Gelegenheit, sich fachlich auf die Höhe der<br />
Zeit zu bringen. Der 9. Deutsche Schlauchlinertag Bonn 2011<br />
ist also in jeder fachlichen Hinsicht eine Bildungsreise wert.<br />
Weitere Informationen unter: www.schlauchliner.de.<br />
und Empfangsbereichen geschätzt.“<br />
Internationale Kontakte auf Top-Niveau<br />
Nahezu alle marktführenden Unternehmen zeigten in Köln<br />
Präsenz. Sie demonstrierten ihre Innovationskraft mit einer<br />
Vielzahl wegweisender Lösungen und Konzepte für die<br />
Büro- und Objektgestaltung, die auf großes Interesse der<br />
Besucher stießen. So sorgten der starke Besucherandrang<br />
und gut gefüllte Stände bei den Ausstellern aller Bereiche für<br />
ausgezeichnete Stimmung. Sehr positiv äußerten sich die<br />
Aussteller auch über den starken internationalen Zuspruch.<br />
Besucherzuwächse konnten vor allem aus Skandinavien,<br />
Frankreich, Italien, Spanien und Südamerika verzeichnet<br />
werden. Besonders gelobt wurde nicht zuletzt die ausgesprochen<br />
hohe Entscheidungskompetenz der Besucher. Dies<br />
wird auch durch die ersten Ergebnisse einer neutralen Besucherbefragung<br />
bestätigt: 87 Prozent der Besucher sind an<br />
den Beschaffungsentscheidungen ihrer Unternehmen beteiligt.<br />
Damit unterstrich die ORGATEC einmal mehr ihren Charakter<br />
als „Chefmesse“. Neben zahlreichen Gesprächen mit<br />
dem Facheinzel- und -großhandel, Architekten und Innenarchitekten<br />
berichteten viele Aussteller von sehr guten Kontakten<br />
mit Vertretern aus Nutzerunternehmen, die sich vor Ort<br />
über aktuelle Neuentwicklungen informierten. Das reichte<br />
von Banken, Versicherungen, Krankenkassen, der Automobil-,<br />
Chemie-, Medien- und Telekommunikationsbranche bis<br />
hin zu großen Einzelhandelsketten und Bundesbehörden. So<br />
konnten Repräsentanten großer Anwenderunternehmen wie<br />
etwa Airbus, Allianz, Audi, BASF, Bertelsmann, BMW, Com-<br />
860 Kommunalwirtschaft 12/2010
merzbank, Daimler Chrysler, Deutsche Telekom, Deutsche<br />
Bahn, Deutsche Bank, E.ON, Ernst & Young, Fraport, IBM,<br />
Lufthansa, Metro, Pricewaterhouse Coopers, Siemens oder<br />
VW – teilweise sogar mit großen Delegationen – in Köln begrüßt<br />
werden. Daneben kamen auch zahlreiche Vertreter aus<br />
Behörden und Hochschulen nach Köln.<br />
Großes Lob von Seiten der Besucher<br />
Nicht nur die Aussteller, auch die Besucher waren rundum<br />
zufrieden mit der Veranstaltung. So ergab die Besucherbefragung,<br />
dass 78 Prozent der Befragten mit der ORGATEC sehr<br />
zufrieden bis zufrieden waren, mit der Erreichung ihrer Besuchsziele<br />
zeigten sich 81 Prozent sehr zufrieden oder zufrieden.<br />
Das ganzheitliche Produktspektrum sorgte zudem dafür,<br />
dass 80 Prozent das Ausstellungsangebot mit sehr gut oder<br />
gut bewerteten. Diese durchgehend positive Beurteilung der<br />
Veranstaltung hat zur Folge, dass 92 Prozent der befragten<br />
Besucher einem guten Geschäftsfreund den Besuch der OR-<br />
GATEC empfehlen würden.<br />
Ein ebenso positives Fazit zog auch der Fachhandel. „In einer<br />
nachfrageschwachen Phase eine so gute Leitmesse für<br />
Büro- und Objekteinrichtung durchzuführen, ist eine großartige<br />
Leistung der Branche und der Koelnmesse“, so Thomas<br />
Grothkopp, Geschäftsführer Bundesverband Bürowirtschaft<br />
(BBW). „Ihr Erfolg zeigt, dass die Wirtschaft in Deutschland<br />
wieder nach vorn schaut, die Potentiale attraktiver Büros, die<br />
nicht nur Krankheit vermeiden, sondern insbesondere Leistung<br />
und Kreativität unterstützen, nutzt. Das Themen- und<br />
Vortragsprogramm der Messe wie die Kompetenzzentren<br />
zu Licht, Akustik und Medientechnik, das ULTIMA OFFICE<br />
Trendforum und die aufwändig vorbereitete Tour zu spannenden<br />
Bürolösungen in Köln boten für den Fachhandel für<br />
Büro und Objekt vielfältige Anknüpfungspunkte, um noch<br />
kompetenter Kunden zu beraten und zu beliefern.“<br />
Mehr Bewegung, Flexibilität, Kommunikation<br />
und Atmosphäre im Büro<br />
Unter dem Motto „Erfolgsfaktor Büro“ zeigten die Aussteller<br />
auf ihren anspruchsvoll gestalteten Ständen innovative Lösungen<br />
für effizientes Arbeiten. Präsentiert wurden vielerorts<br />
offene Bürolandschaften, die nicht nur durch ein intelligentes<br />
Wechselspiel von Kommunikation und konzentriertem Arbeiten,<br />
sondern auch durch Wohlfühlatmosphäre im attraktiven<br />
Ambiente überzeugen. Generell geht der Trend dazu,<br />
multifunktionale Bereiche zu schaffen, die bei Bedarf ganz<br />
unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden. Inspiriert<br />
von Parks und Plätzen in Städten stellten daher verschiedene<br />
Anbieter komplette Möbelsysteme vor, die für konzentriertes<br />
Arbeiten ebenso wie für Teamwork, Meetings, zum Warten<br />
oder Entspannen genutzt werden können. Gezeigt wurden<br />
genauso modulare und veränderbare Möbel, die sich bei Bedarf<br />
unkompliziert neu platzieren oder ergänzen lassen.<br />
Gerade in offenen Büros stellt die Raumakustik viele Unternehmen<br />
vor große Herausforderungen. Die Aussteller präsentierten<br />
daher eine Vielzahl ausgeklügelter Akustiklösungen<br />
– ob Möbel mit schallabsorbierenden Oberflächen, Raumim-Raum-Systeme,<br />
Raumteiler oder Akustikabsorber, die<br />
sich als Projektionswände oder Bilder tarnen. Auch eigens<br />
für Großraum- und Teambüros entworfene Teppichböden, die<br />
Schall besonders wirkungsvoll im Bereich der menschlichen<br />
Stimme absorbieren sollen, wurden vorgestellt. Es gilt jedoch<br />
nicht nur dem Lärm, sondern auch dem Bewegungsmangel<br />
im Büro entgegenzuwirken. Bürostühle und Tische passen<br />
sich daher ihren Besitzern an und sollen zugleich die Be-<br />
wegung fördern. So unterstützen die neuen Drehstühle den<br />
Sitzenden ergonomisch perfekt und bieten dank dreidimensionaler<br />
Beweglichkeit großen Spielraum bei Bewegungen<br />
und Drehungen. Denn Stuhllehnen sind nicht länger nur nach<br />
vorne und hinten, sondern auch zu den Seiten beweglich. An<br />
zahlreichen Ständen zeigten die Aussteller außerdem Tische,<br />
deren Höhe sich häufig automatisch verstellen lässt, sowie<br />
ebenfalls automatisch höhenverstellbare Sitz-Steh-Arbeitsplätze,<br />
die den ergonomisch sinnvollen Wechsel zwischen<br />
sitzendem und stehendem Arbeiten ermöglichen.<br />
Für mehr Flexibilität und Effizienz soll auch moderne Konferenz-<br />
und Medientechnik sorgen. Zu sehen gab es hier unter<br />
anderem Konferenztische mit integrierten Touchpanels oder<br />
360-Grad-Kameras für Videokonferenzen, großformatige<br />
Monitorwände für Hightech-Präsentationen oder auch die<br />
elektronische Empfangsdame – ein Informations- und Serviceterminal,<br />
das aktiv wird, sobald sich jemand nähert. So<br />
hilfreich die Konferenz- und Medientechnik auch ist, optisch<br />
soll sie möglichst nicht stören und verschwindet daher häufig<br />
per Knopfdruck im Möbel. Neueste Technologie kommt<br />
nicht zuletzt auch beim Thema Licht zum Tragen. Denn auch<br />
bei der Bürobeleuchtung sind LEDs auf dem Vormarsch. Die<br />
neuen LED-Leuchten sind nicht nur höchst energieeffizient<br />
und extrem langlebig, sondern überzeugen häufig auch durch<br />
elegante Ästhetik.<br />
INSIGHT COLOGNE, Networking und aktuelle<br />
Branchenthemen: Sehr positives Feedback zum<br />
Kommunikationsprogramm der ORGATEC<br />
Großer Resonanz erfreute sich auch das Kommunikationsprogramm<br />
der ORGATEC 2010. Im Fokus standen drei bestimmende<br />
Themen: der verstärkte Praxisbezug, aktuelle<br />
Branchenthemen und das Networking aller Marktteilnehmer.<br />
Highlight war INSIGHT COLOGNE – die ORGATEC Night of<br />
Corporate Architecture. Die Veranstaltung, die am Abend des<br />
29. Oktobers erstmals im Rahmen der ORGATEC stattfand,<br />
stieß auf großes Interesse. Rund 1.500 Teilnehmer erkundeten<br />
15 Kölner Büro- und Objektgebäude, die ihre Türen für<br />
Besucher der ORGATEC sowie für die Öffentlichkeit geöffnet<br />
hatten. Sie nutzten die Chance, um live vor Ort erfolgreiche<br />
Beispiele für anspruchsvolle Arbeits- und Kommunikationsräume<br />
zu erkunden. Im Mittelpunkt standen Büro- und Arbeitskonzepte<br />
des 21. Jahrhunderts, Green Building und<br />
Nachhaltigkeit sowie die Revitalisierung von Gebäuden. Die<br />
zahlreichen Diskussionsrunden, Vorträge, interaktiven Ausstellungen,<br />
Videos, Performances und Lesungen in den einzelnen<br />
Stationen waren gut besucht. Das abschließende Fazit<br />
zahlreicher Teilnehmer lautete, dass INSIGHT COLOGNE<br />
sowohl für die ORGATEC als auch die Stadt Köln eine echte<br />
Bereicherung sei.<br />
Um aktuelle Branchenthemen und Best-Practice-Beispiele<br />
ging es ebenfalls im ULTIMA OFFICE Trendforum in den Messehallen.<br />
Auch hier war die Resonanz hervorragend. Ein besonders<br />
großer Andrang wurde bei den Vorträgen zu Immobiliennutzung,<br />
Nachhaltigkeit und Revitalisierung verzeichnet.<br />
Vor dicht besetzten Reihen fanden daneben u. a. auch Vorträge<br />
rund um die Themen Licht, Akustik sowie Gesundheit und<br />
Ergonomie statt. Darüber hinaus zeigten sich die Besucher<br />
auch an den im Rahmen von Kompetenzzentren vorgestellten<br />
inhaltlichen Präsentationen zu den Bereichen Licht, Akustik<br />
und Medien- / Konferenztechnik überaus interessiert.<br />
Zu den Höhepunkten der ORGATEC zählte außerdem die Verleihung<br />
des Awards „Best Office 2010“, die im Beisein von<br />
zahlreichen Ausstellern, Besuchern und Medienvertretern am<br />
Kommunalwirtschaft 12/2010 861
28. Oktober auf der Bühne des ULTIMA OFFICE Trendforums<br />
stattfand. Dieser Wettbewerb wurde bereits zum vierten Mal<br />
gemeinsam mit der „WirtschaftsWoche“ vergeben, um zukunftsweisende<br />
Bürokonzepte im In- und Ausland zu fördern.<br />
Die Preise gingen an das Solarunternehmen Solon aus Berlin<br />
sowie den Stahlproduzenten voestalpine Stahl aus Linz,<br />
Österreich. Ausgezeichnet wurden auch die „planerischen<br />
Köpfe“ hinter den beiden Bürolösungen. In beiden Fällen<br />
wurden Bürokonzepte prämiert, die vom intelligenten Wechselspiel<br />
zwischen Räumen für kreative Teamarbeit, sichtbarer<br />
Präsenz und Rückzugsmöglichkeiten geprägt sind und die<br />
abteilungsübergreifende Kommunikation fördern.<br />
Die ORGATEC 2010 hatte sich das Ziel gesetzt, die Kommunikation<br />
zwischen allen an der Büroplanung beteiligten<br />
Zielgruppen voranzutreiben und den Community-Gedanken<br />
zu stärken. Zentraler Ort für das Networking der Branchenvertreter<br />
war der unter dem Motto „Working Time is Living<br />
Time“ gestaltete ORGATEC Boulevard. Während der gesamten<br />
Messedauer nutzten die Besucher die dort eingerichteten<br />
Loungezonen intensiv zum Kommunizieren und Arbeiten. Um<br />
internationalen Erfahrungsaustausch ging es ebenfalls beim<br />
gut besuchten Architect’s Breakfast, bei dem renommierte<br />
Referenten aus dem In- und Ausland individuelle Denkanstöße<br />
zur Zukunft des Designs gaben. Auch die Verleihung des<br />
Deutschen Innenarchitektur Juniorpreises 2010 erfreute sich<br />
sehr großen Zuspruchs. Nicht zuletzt wurde auch die Verle-<br />
Wissenschaft trifft Praxis<br />
„Steinzeug“-Dozententagung in Schwerin<br />
Die Fördergemeinschaft zur Information der Hochschullehrer<br />
für das Bauwesen e.V. (FIHB) fördert seit über 50 Jahren<br />
die berufliche Weiterbildung ihrer Mitglieder u.a. mit Fachtagungen,<br />
die regelmäßig in enger Kooperation mit der Industrie<br />
stattfinden. Sie ist in ihrer Art die einzige bundesweite<br />
Weiterbildungseinrichtung für Hochschullehrerinnen und<br />
Hochschullehrer in der Architektur und im Bauingenieurwesen.<br />
In diesem Jahr hat sie, wie schon so oft, zusammen mit<br />
dem Fachverband Steinzeugindustrie e.V. und der STEIN-<br />
ZEUG Abwassersysteme GmbH zu einem höchst attraktiven<br />
Tagungsprogramm mit aktuellen Vortragsthemen und einer<br />
Baustellen-Exkursion nach Schwerin eingeladen.<br />
Der FVST Fachverband Steinzeugindustrie e.V. hat als Organisator<br />
für die diesjährige 19. Tagung vom 27. bis 29. Juni<br />
in Schwerin ein Vortragsspektrum unter dem Motto „Wissenschaft<br />
und Industrie im Dialog – Strategien für dauerhafte Abwassernetze“<br />
zusammengestellt und kompetente Referenten<br />
dafür ausgewählt.<br />
Der erste Tag stand ganz im Zeichen der Fachvorträge: Nach<br />
der Begrüßung eröffnete Dipl.-Ing. Flick, Geschäftsführer<br />
des Fachverbandes Steinzeugindustrie e.V., mit dem Thema<br />
„Steinzeugrohrsysteme im Spiegel von Norm und Entwicklung“<br />
die Vortragsreihe. Den „Langzeit-Wirkungen von setzungsempfindlichen<br />
Böden und wechselnden Grundwasserständen<br />
auf bestehende Abwassernetze“ widmete sich<br />
Professor Wegener, vom Institut für Rohrleitungsbau, FH Oldenburg.<br />
Dipl.-Ing. Mauer, BKC Kommunal-Consult GmbH,<br />
schöpfte in seinem Beitrag aus langjährigen Erfahrungen<br />
über „Die Bewertung von Kommunalabwassernetzen“ und<br />
konnte entsprechende Empfehlungen hierzu aussprechen.<br />
Über die „Langzeit-Werterhaltung von Abwasseranlagen<br />
gung des Branchen-Get-Togethers am ersten Messeabend<br />
auf den neu gestalteten Boulevard begrüßt. Denn zahlreiche<br />
Aussteller, Besucher und Medienvertreter nutzten die SIX-TO-<br />
NINE-Party getreu dem Motto „Working Time is Living Time“<br />
zum Networking und Feiern in ungezwungener Atmosphäre.<br />
Die ORGATEC 2010 in Zahlen:<br />
An der ORGATEC 2010 beteiligten sich auf einer Bruttoausstellungsfläche<br />
von rund 105.000 m² 608 Unternehmen aus<br />
41 Ländern. Darunter befanden sich 227 Aussteller und 11<br />
zusätzlich vertretene Firmen aus Deutschland sowie 368 Aussteller<br />
und 2 zusätzlich vertretenen Unternehmen – und damit<br />
61 Prozent – aus dem Ausland. Schätzungen für den letzten<br />
Messetag einbezogen, kamen rund 50.500 aus 110 Ländern<br />
zur ORGATEC, davon rund 50 Prozent aus dem Ausland.<br />
Zusätzlich nutzten rund 10.500 Besucher den kostenvergünstigten<br />
Eintritt über Kooperationen mit der Wirtschaft, den<br />
Medien und Verbänden.*<br />
* Alle Zahlen sind nach den Richtlinien der Gesellschaft zur Freiwilligen Kontrolle<br />
von Messe- und Ausstellungszahlen (FKM) berechnet und unterliegen der<br />
Kontrolle durch einen Wirtschaftsprüfer (www.fkm.de).<br />
Die nächste ORGATEC – Internationale Leitmesse für<br />
Office & Object – findet vom 23. bis 27. Oktober 2012 statt.<br />
Weitere Informationen unter: www.orgatec.de.<br />
durch Instandhaltung und Re-Investition“, ein begehrtes und<br />
viel diskutiertes Thema, hatte sich Dipl.-Ing. Edeling von den<br />
Berliner Wasserbetrieben in seinem Vortrag berichtet. „Materialentwicklungen<br />
und -prüfungen“ lautete die Überschrift<br />
des Vortrages von Dipl.-Ing. Rieck, MPA Berlin, und die „Aufgaben<br />
der Stadtentwässerung / Wasserwirtschaft in Schwerin“<br />
erläuterte Dipl.-Ing. Nieke, Stadtentwässerung Schwerin.<br />
Den Abschluss der Vortragsreihe bildete Dipl.-Ing. Böhme,<br />
STEINZEUG Abwassersysteme, mit den Vorstellungen zu<br />
„Anforderungen und Lösungen für dauerhafte Abwassernetze“.<br />
Im Rahmen dieser anspruchsvollen Themenpalette, mit Einzelvorträgen<br />
von höchst kompetenten Referenten, konnten<br />
die verschiedensten Aspekte der unterschiedlichen Strategien<br />
unter die Lupe genommen, Datenmaterialien bewertet,<br />
Erfahrungswerte analysiert und zu logischen Folgerungen zusammengeführt<br />
werden. Modernste Baumethoden und Baumaterialien,<br />
Instandsetzungs- und Erhaltungsstrategien sowie<br />
Bewertungen von Kommunalen Netzen standen dabei im<br />
Mittelpunkt. Nicht zuletzt wurden Parameter definiert, die für<br />
die Wahl des „richtigen“ Rohrwerkstoffs entscheidend sind.<br />
Der zweite Tag führte die Teilnehmer auf eine Exkursion zur<br />
Besichtigung einer Großbaustelle, auf der das Regenüberlaufbauwerk<br />
Pfaffenteich errichtet wird. Dipl.-Ing. Nieke von<br />
der Schweriner Abwasserentsorgung stand hier für Fragen,<br />
Erläuterungen und Fachgespräche zur Verfügung. Ihm sei<br />
an dieser Stelle ganz herzlichst für sein Engagement und die<br />
ausgezeichnete Organisation der Baustellenbesichtigung gedankt.<br />
Zu den diesjährigen Teilnehmern gehörten wieder viele Pro-<br />
862 Kommunalwirtschaft 12/2010
fessoren, Dozenten und Ausbilder von den verschiedensten<br />
deutschen Universitäten und Fachhochschulen der Fachrichtungen<br />
Bauwesen und Siedlungswasserwirtschaft. Intensive<br />
Fachdiskussionen, -gespräche und zahlreiche Wortmeldungen<br />
unterstrichen auch in diesem Jahr das hohe Niveau<br />
und die hohe Akzeptanz dieser Dozententagung. Sowohl die<br />
Wahl der Referenten als auch die aktuellen Themen zu Erhaltung,<br />
Werterhaltung und Erneuerung von Abwassernetzen<br />
sowie zu innovativen Steinzeugrohrsystemen erwiesen sich<br />
als attraktiv und erfolgreich. Nicht zuletzt entschieden auch<br />
das gut gewählte Rahmenprogramm und Ambiente über den<br />
Erfolg.<br />
Die STEINZEUG Abwassersysteme GmbH unterstützt seit<br />
vielen Jahren den Kontakt zwischen Hochschule und Industrie<br />
im Rahmen dieser Veranstaltung und wird auch bei der<br />
nächsten „Steinzeug-Dozententagung“ wieder dabei sein.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.fachverband-steinzeug.com und www.fihb.de.<br />
TerraTec – Internationale Fachmesse für Umwelttechnik<br />
und Umweltdienstleistungen<br />
Starkes Interesse an dezentralen Abwasserlösungen Ausstellungsbereich stärker besetzt<br />
Die zwölfte TerraTec wird vom 25. bis 27. Januar 2011 einen<br />
ihrer Hauptschwerpunkte auf den Ausstellungsbereich<br />
Wasserver- und Abwasserentsorgung legen. Besonders<br />
dezentrale Abwasserlösungen stehen dabei im Fokus der<br />
Umweltfachmesse. „Durch den Rückgang der Bevölkerungszahlen<br />
vor allem in den ländlichen Gebieten, die geforderte<br />
Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie<br />
und die immer knapper werdenden Kassen der öffentlichen<br />
Haushalte gewinnen dezentrale Infrastruktursysteme zunehmend<br />
an Bedeutung“, sagt Ekkehard Trümper, Projektdirektor<br />
der TerraTec bei der Leipziger Messe. Wie groß der<br />
Informationsbedarf ist, zeigt nicht nur das breit aufgestellte<br />
Fachprogramm, sondern auch die aktuellen Anmeldezahlen<br />
der Aussteller.<br />
Zahlreiche marktführende Unternehmen haben ihre Teilnahme<br />
an der TerraTec 2011 bereits zugesagt. Darunter Branchengrößen<br />
wie die Otto Graf GmbH, die Huber DeWaTec<br />
GmbH, die LKT Lausitzer Klärtechnik GmbH, die Mall GmbH<br />
oder die ATB Umwelttechnologien GmbH. Auch viele andere<br />
Unternehmen sorgen dafür, dass dezentrale Konzepte zur<br />
Abwasserbehandlung umfassend dargestellt werden. Um<br />
technische Lösungen für Instandhaltung und Umrüstung geht<br />
es genauso wie um Anpassungsstrategien, Klärschlammentsorgung<br />
oder Energie-Potenziale für die Wasser- und Abwasserwirtschaft.<br />
Auch Modelle für alternative Betriebsführung<br />
werden gezeigt. Als ideeller Träger fungiert erneut das Bildungs-<br />
und Demonstrationszentrum für dezentrale Abwasserbehandlung<br />
e.V. (BDZ). Das BDZ organisiert, wie schon<br />
bei den vergangenen Veranstaltungen, einen Gemeinschaftsstand<br />
für seine Mitglieder.<br />
„Bei der kommenden TerraTec wird der Bereich dezentrale<br />
Abwassertechnik über dem Niveau von 2009 liegen. Bereits<br />
jetzt registrieren wir in diesem Segment ein deutliches<br />
Wachstum bei den Ausstellerzahlen im Vergleich zur Vorveranstaltung“,<br />
so Ekkehard Trümper. Damit festigt die TerraTec<br />
ihre Stellung als einzige Umweltfachmesse in Ostdeutschland<br />
und strahlt mit ihrem dezentralen Schwerpunkt auf das<br />
gesamte Bundesgebiet aus.<br />
Besonderer Höhepunkt: 2011 findet erstmals der 3. Aachener<br />
Kongress „Dezentrale Infrastruktur Wasser – Energie – Abfall“<br />
im Rahmen der TerraTec in Leipzig statt. Organisiert wird<br />
der Kongress vom Institut für Siedlungswasserwirtschaft der<br />
RWTH Aachen (ISA) und dem Prüf- und Entwicklungsinstitut<br />
an der RWTH Aachen e.V. (PIA) sowie dem Bildungs- und<br />
Demonstrationszentrum für dezentrale Abwasserbehandlung<br />
e.V. (BDZ). Vom 25. bis 26. Januar geht es in hochkarätigen<br />
Vorträgen um die Themen Kläranlagen und Niederschlagswasserbehandlung<br />
in dezentralen Systemen sowie dezentrale<br />
Energiesysteme. Anschauliche Beispiele und aktuelle Pilotprojekte<br />
werden vorgestellt.<br />
Weitere Höhepunkte sind die Veranstaltungen „Wasser-Fairsorgung<br />
– weltweit und ganz nah“, veranstaltet durch das<br />
Cluster Wasser/Umwelt der Stadt Leipzig, sowie das Vortragsprogramm<br />
zum Thema „Wasserver- und Abwasserentsorgung“<br />
im Ausstellerforum der TerraTec.<br />
„Besonders durch ihr Fachprogramm etabliert sich die Terra-<br />
Tec 2011 somit zum Frühjahrstreffpunkt der Branche“, so<br />
Trümper.<br />
Weitere Informationen unter: www.terratec-leipzig.de,<br />
www.enertec-leipzig.de und www.leipziger-messe.de.<br />
Kommunalwirtschaft 12/2010 863
Personalien<br />
Bernhard Köppler von der NH ProjektStadt<br />
übernimmt Staffelholz am Standort „Soziale Stadt Neu-Isenburg“<br />
Seit Oktober 2007 ist die NH ProjektStadt mit dem Projekt-<br />
und Quartiersmanagement für die „Soziale Stadt Neu-Isenburg<br />
– Stadtquartier West“ beauftragt. Aufgrund beruflicher Neuorientierung<br />
der bisherigen Projektleiterin, Silke Dillenberger, hat<br />
nun der Architekt Bernhard Köppler das Staffelholz und damit<br />
die Nachfolge als Projektleiter übernommen. Dazu Marion<br />
Schmitz-Stadtfeld, Leiterin des Fachbereichs Integrierte Stadt-<br />
und Gewerbeflächenentwicklung bei der NH ProjektStadt: „Wir<br />
sind Projektentwickler, die in allererster Linie mit der Entwicklung<br />
von Baukörpern Raum für Nachbarschaft schaffen wollen.<br />
Unser Team hat in den letzten Jahren für das Stadtquartier<br />
West mit äußerst effizienter Arbeitsweise viel bewegen können.<br />
So wurden bisher Fördermittel in Höhe von 6,3 Mio. Euro für<br />
den Standort akquiriert, mit denen dann gemeinsam mit der<br />
Stadt, Multiplikatoren und Bürgern aus dem Viertel wichtige<br />
Projekte auf den Weg gebracht werden konnten. Daher ist uns<br />
natürlich sehr an einem reibungslosen Übergang gelegen. Mit<br />
Bernhard Köppler und dem bestehenden Team ist uns das<br />
sehr gut gelungen, da er selbst über jahrelange Erfahrungen<br />
als Projektleiter im Programm der Sozialen Stadt verfügt.“<br />
In den letzten drei Jahren wurde die gesamte Fördermittelakquisition<br />
für wichtige, bauliche Großprojekte – wie die Sportfelder<br />
im Sportpark des Neu-Isenburger Westend, das Familienzentrum,<br />
die Freizeit- und Kulturhalle, das Freiflächenkonzept<br />
mit Gestaltungsleitbild und daraus in 2011 folgende Maßnahmenumsetzungen<br />
im Wohnumfeld sowie die Gestaltung des<br />
Bahnhofsvorplatzes – vom Dienstleister vorbereitet- und mit<br />
dem Hessischen Wirtschaftministerium für die Stadt Neu-Isenburg<br />
abgestimmt und zielführend verhandelt. Auch im sozialen<br />
Oliver Wolff wird neuer VDV-Hauptgeschäftsführer<br />
Präsidium bestellt den 45-jährigen Volljuristen einstimmig<br />
Oliver Wolff (45) ist in Potsdam vom Präsidium des Verbands<br />
Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) einstimmig zum neuen<br />
Hauptgeschäftsführer bestellt worden. Er tritt damit die Nachfolge<br />
von Dr. Claudia Langowsky an. Oliver Wolff ist zurzeit<br />
Abteilungsleiter im Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen,<br />
Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen.<br />
Dort leitet er die Abteilung VI, die sich mit Grundsatzfragen<br />
der Mobilität, Luftverkehr, Schifffahrt, Logistik, Eisenbahnen<br />
und ÖPNV beschäftigt.<br />
Nach Studium der Rechtswissenschaften in Köln und Referendariat<br />
war Wolff unter anderem Kreisdirektor im Rheinisch-Bergischen<br />
Kreis und Geschäftsführer der Rheinisch-<br />
Bergischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Seit 2006 ist<br />
er zudem im Vorstand des Deutschen Tourismus Verbandes<br />
aktiv (seit 2007 als Vizepräsident). „Mit Oliver Wolff bekommt<br />
der Verband einen exzellenten Kenner der deutschen Verkehrspolitik<br />
als neuen Hauptgeschäftsführer. Als Leiter des<br />
Arbeitskreises Öffentlicher Personenverkehr der Verkehrsministerkonferenz<br />
hat er die politischen Entwicklungen des<br />
Umfeld hat sich für das Stadtquartier West viel verändert. So<br />
konnte das Stadtteilzentrum mit dem Café Lukas eingerichtet<br />
und mit zahlreichen Angeboten in der Bewohnerschaft etabliert<br />
werden. Im Fördergebiet wurden Arbeitsgelegenheiten in<br />
den Bereichen Concierge und Quartiershelfer geschaffen sowie<br />
die Koordinierungsstelle zur Verhinderung von Schulverweigerung,<br />
das Angebot haushaltsnaher Dienstleistungen und<br />
das Stadtteilfest mitgeplant und angestoßen.<br />
Was von den Projektentwicklern der NH Projektstadt angeschoben<br />
wurde, wird nun Bernhard Köppler weiterführen. Als<br />
Architekt mit Erfahrungen in energetischer Bestandsanalyse<br />
und Modernisierung, der Erstellung von Nachnutzungskonzepten<br />
für Liegenschaften und gemeinschaftlichen Wohnprojekten<br />
will er in Abstimmung mit der Stadt Neu-Isenburg weiter<br />
neue Akzente für das Quartier setzen: „Für das Stadtquartier<br />
West haben wir für die nächsten Jahre mehrere Schwerpunkte<br />
gesetzt, die uns ganz konkret aus dem Lebensalltag der Menschen<br />
rückgemeldet wurden. Mit den Eigentümern der Liegenschaften<br />
sollen im Dialog Nachnutzungskonzepte für Bestandsimmobilien<br />
entwickelt werden – das geht vom studentischen<br />
Wohnen bis zur Nutzung durch Sportler bei Lehrgängen. Dazu<br />
gilt es die Bauprojekte am Bahnhofsvorplatz und den Sporthallenbau<br />
im Sportpark in die Tat umzusetzen. Zudem wird<br />
eine verbesserte Beleuchtung der Wege und die Auflösung von<br />
sogenannten Angsträumen durch eine andere Gestaltung und<br />
bessere Einsehbarkeit in Angriff genommen werden.“<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.naheimst.de und www.nh-projektstadt.de.<br />
öffentlichen Verkehrs in Deutschland in den letzten Jahren<br />
bereits aktiv mitgestaltet. Von seiner Erfahrung und seinem<br />
politischen Netzwerk wird der Verband profitieren“, zeigt sich<br />
VDV-Präsident Jürgen Fenske überzeugt.<br />
Oliver Wolff sieht in der neuen Aufgabe eine spannende Herausforderung:<br />
„Der VDV ist der wichtigste und größte Verband<br />
für Öffentlichen Personennahverkehr und Schienengüterverkehr<br />
in Deutschland. Als Hauptgeschäftsführer möchte ich die<br />
großen verkehrspolitischen Ziele und Herausforderungen, die<br />
auf die Branche zukommen, aktiv und im Sinne unserer Mitglieder<br />
entwickeln und gestalten.“ Herr Wolff wird sein Amt<br />
beim VDV im ersten Halbjahr 2011 antreten. Das genaue Eintrittsdatum<br />
wird noch zwischen dem nordrhein-westfälischen<br />
Verkehrsministerium und dem VDV abgestimmt. Gleichzeitig<br />
hat das Präsidium beschlossen, die von den früheren Hauptgeschäftsführern<br />
in Personalunion wahrgenommene Aufgabe<br />
des Geschäftsführers Technik wiederzubesetzen.<br />
Weitere Informationen unter: www.vdv.de.<br />
864 Kommunalwirtschaft 12/2010
Evonik Immobilien GmbH und THS GmbH<br />
erhalten personenidentische Geschäftsführungen<br />
Im Zuge der von Evonik Industries AG und IG BCE gemeinsam<br />
geplanten Zusammenführung der Evonik Immobilien GmbH<br />
und des Immobilienunternehmens THS GmbH ist eine personenidentische<br />
Geschäftsführung beider Gesellschaften von<br />
den jeweiligen Gremien ernannt worden. Die personenidentischen<br />
Geschäftsführungen werden ab dem 1. Januar 2011<br />
ihr Amt aufnehmen.<br />
Herr Robert Schmidt (53), derzeit Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der Evonik Immobilien GmbH, wurde zum<br />
Vorsitzenden der personenidentischen Geschäftsführungen<br />
von Evonik Immobilien GmbH und THS GmbH bestellt. Zu<br />
Mitgliedern der beiden Geschäftsführungen wurden ferner<br />
ernannt: Herr Prof. Karl-Heinz Petzinka (54), derzeit Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der THS GmbH, Herr Hans-<br />
Jörg Große neuer Leiter Unternehmenskommunikation<br />
Das Mülheimer Beratungs- und Planungsunternehmen agiplan<br />
hat Jörg Große (38) als Leiter Unternehmenskommunikation<br />
an Bord geholt. Der frühere fischerAppelt-Berater war<br />
zuletzt fünfeinhalb Jahre als Seniorberater und Teamleiter bei<br />
der Hamburger Kommunikationsberatung UMPR tätig, dort<br />
seit 2007 zudem Mitglied der Geschäftsleitung. Große wird<br />
in seiner neuen Funktion direkt an Dr. Christian Jacobi, Ge-<br />
Jürgen Schneider (58), derzeit Mitglied der Geschäftsführung<br />
Evonik Immobilien GmbH und Herr Ulrich Küppers (54), derzeit<br />
Mitglied der Geschäftsführung der THS GmbH. In den<br />
personenidentischen Geschäftsführungen der Evonik Immobilien<br />
GmbH und der THS GmbH wird Karl-Heinz Petzinka<br />
unter anderem die Bereiche Technik sowie Anund Verkauf<br />
verantworten, Hans-Jürgen Schneider wird die Funktion des<br />
Arbeitsdirektors innehaben und Ulrich Küppers wird zuständig<br />
sein für die Bewirtschaftung des Wohnungsbestandes<br />
und Steuerung der Kundencenter. Im Zusammenhang mit<br />
der Neuaufstellung der personenidentischen Geschäftsführungen<br />
endeten die Mandate von Herrn Dr. Peter Schörner<br />
(51) als Vorsitzender der Geschäftsführung der Evonik Immobilien<br />
GmbH und von Herrn Heinz-Peter Richrath (54) als Mitglied<br />
der Geschäftsführung der THS GmbH.<br />
schäftsführender Gesellschafter der agiplan, berichten. agiplan<br />
ist ein innovatives Beratungs- und Planungsunternehmen,<br />
das Projekte in der Industrie und für die öffentliche Hand realisiert.<br />
Als zuverlässiger Partner führt agiplan Kunden im In-<br />
und Ausland zum Erfolg.<br />
Weitere Informationen unter: www.agiplan.de.<br />
Neuaufstellung der Geschäftsführung der INTERSEROH Scrap and Metals Holding GmbH abgeschlossen<br />
Rob Nansink koordiniert internationalen Handel<br />
von Nichteisen-Metallen bei Interseroh<br />
Der börsennotierte Umweltdienstleister und Rohstoffhändler<br />
INTERSEROH SE hat die Neuaufstellung der Geschäftsführung<br />
der Holding seines Segments Stahl- und Metallrecycling<br />
abgeschlossen: Mit Rob Nansink (48) wird mit sofortiger<br />
Wirkung ein ausgewiesener Spezialist für den internationalen<br />
Handel von Nichteisen-Metallen seine Tätigkeit als Geschäftsführer<br />
der INTERSEROH Scrap and Metals Holding<br />
GmbH aufnehmen.<br />
„Rob Nansink ist bereits seit über zwei Jahrzehnten erfolgreich<br />
im internationalen Handel mit Nichteisen-Metallen tätig“,<br />
so Joachim Wagner, verantwortlicher Vorstand der IN-<br />
TERSEROH SE für das Segment Stahl- und Metallrecycling.<br />
„Er wird ab sofort die Vermarktung von Nichteisen-Metallen<br />
für die gesamte Interseroh-Gruppe verantworten.“ Neben<br />
Nansink sind die weiteren Geschäftsführer Markus M. Barg,<br />
zuständig für den Bereich FE-Schrotte, Michael Meißner, in<br />
dessen Bereich vor allem die kaufmännischen Tätigkeiten<br />
fallen, sowie Bernd Ott, der für den operativen Bereich sowie<br />
Investitionen und Anlagentechnik zuständig ist. Joachim<br />
Wagner kümmert sich als verantwortlicher Vorstand in<br />
Zukunft verstärkt um die strategische Ausrichtung des Gesamtsegments.<br />
Der Niederländer Rob Nansink ist bereits<br />
seit den späten 1980er Jahren im internationalen Handel mit<br />
Nichteisen-Metallen tätig. So baute der die spätere Interseroh-Beteiligung<br />
Europe Metals B.V. zu einem der führenden<br />
Exporteure von Metallschrotten von Europa nach Asien aus.<br />
Rob Nansink: „Ich freue mich sehr über die neue Herausforderung.<br />
Der Handel von NE-Metallen gewinnt aufgrund der<br />
zunehmenden weltweiten Rohstoffverknappung immer mehr<br />
an Bedeutung. Daher ist es für mich besonders reizvoll, die<br />
Entwicklung dieses Geschäftsfelds bei Interseroh aktiv mit zu<br />
gestalten.“<br />
Veränderungen in der nationalen Struktur<br />
Auch auf nationaler Ebene gibt es seit dem 1. November<br />
2010 Veränderungen im Stahl- und Metallrecycling Segment<br />
von Interseroh: Markus Karberg (40), bislang Geschäftsführer<br />
bei der Interseroh-Tochter INTERSEROH Jade-Stahl GmbH<br />
in Wilhelmshaven, legt seinen Posten nieder und übernimmt<br />
die Verantwortung für die Regionalleitung Ost im Segment<br />
Stahl- und Metallrecycling. Darüber hinaus hat der Vorstand<br />
ihn in die Geschäftsführung der INTERSEROH Metallaufbereitung<br />
Rostock GmbH sowie der INTERSEROH Berlin GmbH<br />
berufen. Interseroh betreibt im Segment Stahl- und Metallrecycling<br />
rund 110 Standorte in Deutschland, Polen, den Niederlanden,<br />
China und den USA. 2009 handelten diese rund<br />
2,7 Millionen Tonnen Stahl- und Metallschrott. Damit rangiert<br />
Interseroh im Ranking der deutschen Schrottaufbereiter unter<br />
den Top 3. In der Aufbereitung und im Handel mit Nichteisen-<br />
Metallen ist Interseroh auf europäischer Ebene Nummer eins.<br />
Kommunalwirtschaft 12/2010 865
Karl-Heinz Föhlinger geht in den Ruhestand<br />
• 33 Jahre bei der NürnbergMesse, 100.000 m²<br />
Hallenfläche und drei Kongressbereiche gebaut,<br />
eine Milliarde Euro investiert<br />
• Nachfolger Gerald Weiß bereits gestartet<br />
Von diesen Zahlen können andere nur träumen: 100.000 Quadratmeter<br />
Hallenfläche und drei Kongressbereiche hat Karl-<br />
Heinz Föhlinger in seinem Berufsleben bei der NürnbergMesse<br />
geplant und gebaut, über eine Milliarde Euro wurden unter<br />
seiner Verantwortung investiert – in den Service, die Qualität<br />
und natürlich den Ausbau des Messe- und Kongresszentrums<br />
Nürnberg. Heute gehört es zu den 20 Größten der Welt. Ende<br />
Oktober wurde Karl-Heinz Föhlinger, Mitglied der Geschäftsleitung<br />
und verantwortlich für den Bereich Technik, nach 33<br />
Jahren in den Ruhestand verabschiedet.<br />
Karl-Heinz Föhlinger: „Da geh´ ich nicht mehr hin“, mit diesem<br />
durchaus ungewöhnlichen Zitat von Karl-Heinz Föhlinger<br />
startete Geschäftsführer Bernd A. Diederichs seine Laudatio<br />
vor über 200 Gästen. Denn von Liebe auf den ersten<br />
Blick wollte Föhlinger in Bezug auf seinen Arbeitgeber NürnbergMesse<br />
nie sprechen. Für ihn war es eher eine Zwischenstation.<br />
Der studierte Elektro-Ingenieur hatte Heimweh nach<br />
Franken, suchte etwas für den Übergang, um sich in Ruhe<br />
wieder bei einem Industriebetrieb zu bewerben. Da kam er<br />
her, hatte für Siemens, BBC, Felten und Guilleaume gearbeitet,<br />
dort wollte er wieder hin. „Provisorien haben ein langes<br />
Leben“, weiß Föhlinger aus eigener Erfahrung. So wurde aus<br />
FBS-Mitgliederversammlung in Fulda<br />
Erstmals eine Frau an der Spitze des Vorstandes<br />
Am 13. Oktober fand in Fulda die diesjährige Ordentliche Mitgliederversammlung<br />
der FBS – Fachvereinigung Betonrohre<br />
und Stahlbetonrohre e.V. statt. Nach der Begrüßung durch<br />
den 1. Vorsitzenden, Dipl.-Wirtschaftsingenieur Jürgen Röser,<br />
Geschäftsführer Zementrohr- und Betonwerke Karl Röser &<br />
Sohn GmbH, stand neben den Berichten von Vorstand, Geschäftsführung,<br />
Technischem Ausschuss und Marketing Ausschuss<br />
vor allem die Wahl eines neuen Vorstandes im Mittelpunkt<br />
der Veranstaltung. Hierbei wurde Tanja Pöthmann,<br />
Geschäftsführerin der Harzer Betonwarenwerke Rolf Pöthmann<br />
Handels Ges.mbH, einstimmig zur neuen 1. Vorsitzenden<br />
gewählt. Damit steht bei der FBS erstmals eine Frau an<br />
der Spitze des Vorstandes. Während Röser nach dreijähriger<br />
Amtszeit eine Funktion als Beisitzer übernimmt, wurde Dipl.-<br />
Ing. Hans-Georg Müller, Niederlassungsleiter Werk Nievenheim,<br />
Berding Beton GmbH, als 2. Vorsitzender bestätigt,<br />
ebenso wie Cornelia Reiff, Geschäftsführerin Reiff-Beton<br />
GmbH & Co. KG als Beisitzerin. Neu als Beisitzer gewählt<br />
wurden Dipl.-Ing. Thomas Jechel, Geschäftsführer Schäfer<br />
Stahlbeton GmbH und Josef Mayerhofer, Vertriebsleitung<br />
HABA-BETON Johann Bartlechner KG. Dipl.-Ing. Josef Winterer,<br />
Geschäftsführer Kann Baustoffwerke GmbH Colbitz,<br />
scheidet als Beisitzer aus.<br />
der Zwischenstation NürnbergMesse eine Lebensstellung,<br />
aus Beruf wurde Berufung. „Heute zählt die technische und<br />
qualitative Ausstattung des Geländes zur Spitzengruppe in<br />
Europa. Es glänzt mit richtungweisender Architektur und hoher<br />
Funktionalität. Das ist Ihr Verdienst, lieber Herr Föhlinger“,<br />
lobte Diederichs seinen dienstältesten Kollegen. Diesem<br />
Lob wollte die ehemalige Nürnberger Bürgermeisterin Helen<br />
Jungkunz nicht nachstehen: „Sie haben uns in den Aufsichtsratssitzungen<br />
immer gut beraten, wir konnten Ihnen immer<br />
vertrauen. Sie lagen mit Ihren Kostenschätzungen stets richtig,<br />
sind in der Regel sogar darunter geblieben.<br />
Der Nachfolger von Karl-Heinz Föhlinger ist Bau-Ingenieur<br />
Gerald Weiß, 41. Er hatte bereits in den vergangenen Monaten<br />
die Gelegenheit, sich in die komplexe Materie einzuarbeiten<br />
und übernahm Anfang Oktober offiziell den Bereich<br />
Technik mit rund 60 Mitarbeitern und einem geplanten Investitionsvolumen<br />
von 85 Millionen Euro, die in den kommenden<br />
fünf Jahren für den Unterhalt des inzwischen 160.000<br />
Quadratmeter großen Messegeländes mit seinen drei Kongressbereichen<br />
aufgewendet werden sollen. Darin enthalten<br />
sind alle Maßnahmen, die den Betrieb des Geländes sicherstellen<br />
sowie das Serviceniveau weiter verbessern werden.<br />
Nicht enthalten sind Hallenneubauten. „In den kommenden<br />
Jahren wird es darum gehen, die Auslastung des Geländes<br />
um rund 20 Prozent nochmals deutlich zu steigern. Das erfordert<br />
substantielle Investitionen in die Geländelogistik“, so<br />
Weiß.<br />
Neben der neuen Funktion wird Tanja Pöthmann auch ihr Amt<br />
als Obfrau des Marketing Ausschusses weiterführen. „Ich<br />
freue mich auf die Zusammenarbeit mit den Kollegen“, so ihre<br />
erste Reaktion nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses. In<br />
der Verstärkung der Lobbyarbeit „pro Beton“ sieht die neue<br />
FBS-Vorstandsvorsitzende eine der wichtigsten zukünftigen<br />
Aufgaben, die sie gemeinsam mit den Vorstandskollegen im<br />
Team umsetzen möchte. So ist man sich im FBS-Vorstand<br />
einig: Entscheidend für die weitere positive Entwicklung wird<br />
sein, dass sich die in der Regel mittelständischen und familiengeführten<br />
Mitgliedsunternehmen der FBS trotz der Wettbewerbssituation<br />
solidarisch für den Werkstoff Beton einsetzen,<br />
auch auf internationaler Ebene. Als wichtige Bausteine<br />
sind hier die Aktivitäten von Marketing Ausschuss und Technischem<br />
Ausschuss sowie die Arbeit der FBS-Fachberater<br />
zu nennen. Hinzu kommen neue Konzepte wie der Messeauftritt<br />
auf der IFAT ENTSORGA 2010. Hier präsentierte sich<br />
die FBS mit acht von insgesamt 27 Mitgliedsunternehmen<br />
erstmals auf einem gemeinsamen Messestand. Mit Erfolg:<br />
Die Kompetenz- und Ressourcenbündelung unter dem übergeordneten<br />
Motto „Alles fließt natürlich durch Beton“ ist bei<br />
den Besuchern und bei den Beteiligten des Messestandes<br />
gleichermaßen gut angekommen.<br />
866 Kommunalwirtschaft 12/2010
Tradition und Erfahrung + Innovation und Kreativität:<br />
Zwei Gründe zum Feiern bei der PAUL WOLFF GmbH<br />
Die PAUL WOLFF GmbH feiert ihren 55. Geburtstag. Das<br />
Bewährte erhalten und zugleich dem Neuen gegenüber aufgeschlossen<br />
sein, dafür steht das zeitgleiche Nebeneinander<br />
von Jubiläum und Generationenwechsel in der Geschäftsführung.<br />
Seit 55 Jahren ist das Familienunternehmen Spezialist für<br />
Abfallsammelsysteme in der Wohnungswirtschaft und Friedhofsausstattung.<br />
Tradition und Erfahrung, Kompetenz und<br />
Solidität verbinden sich mit Innovation und Kreativität.<br />
Für all das stand die alte und steht die neue Geschäftsführung.<br />
Dr. Hans C. Menzel zieht sich aus der aktiven Geschäftsführung<br />
zurück. Ihm folgt sein Sohn Dr. Hanns Menzel,<br />
Urenkel des Firmengründers Paul Wolff, der gemeinsam mit<br />
Wolf Menzel die Geschäftsführung übernimmt.<br />
Büchertisch<br />
DDV-Pressebericht: Leitfaden Dachbegrünung für Kommunen – Kurzversion<br />
Kommunale Förderinstrumente auf dem Prüfstand<br />
Fachseminar „Dachbegrünung für Kommunen“ in Osnabrück<br />
Die Präsentation des Leitfadens „Dachbegrünung für Kommunen“<br />
am 01. Februar 2011 in Osnabrück im Rahmen eines<br />
Fachseminars stellt den gelungenen Abschluss einer Kooperation<br />
des Deutschen Dachgärtner Verbandes e.V. (DDV) mit<br />
der HafenCity Universität Hamburg (HCU) und der Deutschen<br />
Gartenamtsleiter-Konferenz (GALK) dar. Den kommunalen<br />
Fachbehörden, Galabau-Betrieben und Landschaftsarchitekten<br />
steht damit erstmals ein umfangreiches Handbuch zur<br />
Förderung begrünter Dächer zur Verfügung. Die Unterstützung<br />
der Initiative durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt<br />
(DBU) ist eine zusätzliche Prädikatsauszeichnung, die die<br />
Bedeutung des Leitfadens unterstreicht.<br />
Auf der Agenda des Fachseminars stehen vorbildhafte kommunale<br />
Gründach-Initiativen aus dem gesamten Bundesgebiet,<br />
die von Vertretern der jeweiligen Fachbehörden vorgestellt<br />
werden. Außerdem haben die Teilnehmer Gelegenheit,<br />
im Rahmen eines Workshops wichtige Aspekte zur Qualität<br />
begrünter Dächer in der Stadtplanung zu diskutieren.<br />
Dr. Hanns Menzel kommt, nach seinem Studium zum Wirtschaftsingenieur<br />
und anschließender Promotion, mit mehrjähriger<br />
Industrieerfahrung zu PAUL WOLFF. Er sichert den<br />
Fortbestand des Familienunternehmens und verkörpert in<br />
dem 1955 gegründeten Familienunternehmen bereits die<br />
vierte Generation der Unternehmerfamilien Wolff und Menzel.<br />
Wirtschaftliche Unabhängigkeit und Bereitschaft zu Veränderungen<br />
bei gleich bleibender Qualität in Entwicklung und<br />
Fertigung. Diese Anforderungen an die eigene Arbeit waren,<br />
sind und bleiben Grundvoraussetzungen und Erfolgsrezepte<br />
im Familienunternehmen PAUL WOLFF.<br />
Weitere Informationen unter: www.paulwolff.de.<br />
Kontaktdaten:<br />
Deutscher Dachgärtner Verband e.V.<br />
Wolfgang Ansel<br />
Postfach 2025<br />
72610 Nürtingen<br />
Tel.: 07022 301378<br />
E-Mail: ansel@dachgaertnerverband.de<br />
Nähere Einzelheiten zum Programm, den Referenten und zum<br />
Veranstaltungsort finden Sie auf der Internetseite des Deutschen<br />
Dachgärtner Verbandes (www.dachgaertnerverband.<br />
de) unter der Rubrik „Aktuelles“. Für das kostenlose Fachseminar<br />
steht nur eine begrenzte Zahl von Teilnehmerplätzen<br />
zur Verfügung. Anmeldungen sind über das Internet oder direkt<br />
bei der Geschäftsstelle des DDV (Tel. 07022 / 301378,<br />
E-Mail: info@dachgaertnerverband.de) möglich.<br />
Kommunalwirtschaft 12/2010 867
Die besten Geheimtipps aus dem Internet!<br />
Die neue Ausgabe des führenden deutschen Internet-Guides<br />
„Das Web-Adressbuch für Deutschland“ präsentiert die besten<br />
und wichtigsten Internet-Adressen auf einen Blick!<br />
Zu über 1.800 Themenbereichen werden jeweils die zwei bis<br />
zehn absoluten Top-Adressen aus dem Internet übersichtlich<br />
im Web-Adressbuch präsentiert. Die Redaktion testet, bewertet<br />
und vergleicht jedes Jahr aufs Neue alle Web-Seiten<br />
und hat aus den Tiefen des Internets auch diesmal wieder die<br />
besten Perlen herausgefischt. Darunter sind auch viele neue,<br />
eher unbekannte Surf-Tipps zu den aktuellen Trends.<br />
Das Web-Adressbuch für Deutschland 2011<br />
Die 6.000 wichtigsten deutschen Internet-Adressen<br />
Special: Die besten Online-Shops<br />
14. überarbeitete und aktualisierte Auflage, Euro 16,90 (D), (ISBN 978-3-934517-12-7)<br />
Mit Hilfe des Web-Adressbuches spart man sich somit das<br />
ewige Herumsurfen und Durcharbeiten der Trefferlisten in<br />
Suchmaschinen und stößt auf viele interessante und praktische<br />
Web-Seiten, die bei den Suchmaschinen im Netz gar<br />
nicht oder nur sehr schwer zu finden sind! Neu: Ein Special<br />
mit den besten Online-Shops.<br />
Für nur 16,90 Euro ist „Das Web-Adressbuch für Deutschland<br />
2011“ überall im Buch- und <strong>Zeitschrift</strong>enhandel erhältlich<br />
(ISBN 978-3-934517-12-7).<br />
Weitere Informationen unter: www.web-adressbuch.de.<br />
Das Web-Adressbuch für Deutschland<br />
- erschien im April 1998 als erster deutscher Web-Führer.<br />
- wird in der Presse als das „Standardwerk für das Internet“ und als „Web-Bibel“ bezeichnet.<br />
- stand auf mehreren Bestsellerlisten.<br />
- enthält nur von Redakteuren überprüfte Web-Seiten, die vor jeder Neuauflage erneut getestet werden.<br />
- listet zu über 1.800 Themengebieten die wichtigsten 6.000 deutschen Web-Adressen auf.<br />
- enthält ein E-Mail-Verzeichnis und einen Stichwortindex mit über 3.000 Stichwörtern.<br />
- wird regelmäßig im Weihnachtsgeschäft von den großen Buchhandelsketten (Thalia, Hugendubel, Habel und viele andere)<br />
als eines der deutschen Top-Bücher in den Weihnachtsprospekten vorgestellt!<br />
- bis zur 14. Auflage wurden schon über eine halbe Million Exemplare verkauft!<br />
Verlag: Kommunal-Verlag – Fachverlag für Kommunalwirtschaft und Umwelttechnik GmbH –<br />
42399 Wuppertal, Hardtbacher Höhe 24<br />
Telefon 0 21 91/66 65 92, Telefax 0 21 91/66 65 93 – ISDN Telefon 0 21 91/6 83 17, Telefax 0 21 91/69 07 10<br />
Gesamt-Verantwortung: Horst Schumacher, Wuppertal – Sabine Schumacher M.A., stellv. Chefredakteurin, Büro Köln,<br />
Telefon/Telefax: 02 21/2 71 77 46 – Anzeigenleitung: Angelika Schumacher, Wuppertal – ISSN Nr. 0450-7169<br />
Satzherstellung, Druck & Verarbeitung:<br />
Weiss-Druck GmbH & Co. KG, Hans Georg Weiss Straße 7, 52156 Monschau, Telefon 0 24 72/9 82-0<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Namentlich gezeichnete Beiträge stellen nicht<br />
unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Gerichtsstand und Erfüllungsort ist in allen Fällen Wuppertal.<br />
Einzelheftpreis: 8,- 2, Jahresabonnementpreis 72,- 2 einschließlich MwSt., zzgl. Versandkosten,<br />
Kündigung 3 Monate vor Ablauf des Kalenderjahres<br />
868 Kommunalwirtschaft 12/2010