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Geburt einer Legende - Fiesta Club Deutschland

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fordreport TITEL30 JAHRE FORD FIESTA –EIN KLEINER KOMMT GROSSEr ist nicht nurfür Ford eine feste Größe, sondernauch ein Automobil, das aus der europäischen Autolandschaft nicht mehr wegzudenkenist. In diesen Tagen begeht der pfiffige Kompakte seinen dreißigstes Dienstjubiläum.Wir sagen „Glückwunsch, Kl<strong>einer</strong>, wird sind stolz auf dich. Mach uns weiterso viel Freude wie bisher!“Wie so oft, wenn die Vorstellung einesvöllig neuen Automodells naht, eilte dem<strong>Fiesta</strong> eine Bugwelle aus Mythen undSpekulationen voraus. So ließ sich diePresse zu gewagten Mutmaßungendarüber verleiten, wie der Neue wohlheißen würde. „Bobcat“ (so der FordinterneRufname während der Entwicklung),glaubte man zu wissen, sei dieTypenbezeichnung für den kleinen Ford.Als Namensspender wähnte man dendamaligen Ford-Vorstand Robert „Bob“A. Lutz. Nicht weit gefehlt, aber gefehlt.Im Mai 1975 stellte nämlich eine von Fordverfasste Pressemitteilung klar, dassnicht etwa der Amerikaner, sondern eineamerikanische Wildkatzenart dem Autozu seinem provisorischen Namen verholfenhabe. Wie es wirklich heißen würde,blieb vorerst aber noch „Top secret“.Die Entwicklung des Kleinen hatte die fürdamalige Begriffe große Summe von 112Millionen D-Mark gekostet. Ein Aufwand,der sich allerdings gelohnt hatte: Dennnach seinem Marktdebüt 1976 zeigteder <strong>Fiesta</strong>, dass wahre Größe keineFrage von Länge, Breite oder Höhe seinmuss: zum Beispiel mit vorbildlichemCrashverhalten; oder einem Ford-patentiertenKühlergrill, der die Motorthermikund Aerodynamik gleichermaßengünstig beeinfl usste und dazu beitrug,dass der <strong>Fiesta</strong> den besten cw-Werts<strong>einer</strong> Klasse vorweisen konnte; durchdie Kombination von Frontantrieb mitradführenden McPherson-Federbeinen;und nicht zuletzt durch eine Vielzahlfortschrittlicher Seriendetails wie Sicherheitsfrontscheibe,Automatikgurte mirversenkbarer Aufrollmechanik, heizbareHeckscheibe: Der pfi ffi ge Kölner brachteeinen kräftigen Innovationsschub insSegment der Kleinwagen. Und kaum aufder Straße, durfte er sich zwar nicht dieNase, aber das Volant vergolden lassen:In der Wertungsklasse bis 10.000 MarkDie sorgfältige Arbeit an derForm machte den <strong>Fiesta</strong> 1 bereitszum Kultauto. Die Ingenieuresetzten in den 30 Jahren immerwieder Maßstäbe im Segmentbekam er das erstmals von „Bild amSonntag“ ausgelobte „Goldene Lenkrad“zugesprochen, in <strong>Deutschland</strong> bis heuteeine der wichtigsten Auszeichnungen fürAutomobile.Kompakt in den Dimensionen, aberein Großer in der europäischen Autolandschaft–bis heute gilt für den <strong>Fiesta</strong>diese Charakterisierung. Seine Qualitätenanhand von Rekordmeldungen,Erfolgsstatistiken und Auszeichnungenan dieser Stelle ins rechte Licht zurücken, würde den Rahmen sprengen.Außerdem: Wer wüsste es besser als dieFord-Mitarbeiter, dass seine Historie gespicktist mit Superlativen. Zum Beispielmit Produktionsrekorden, die selbst denlegendären VW Käfer in den Schattenstellen. Mit Highlights wie 1989, als diezweite <strong>Fiesta</strong>-Generation den bestenStart hinlegte, den ein Auto in Europajemals hatte – über 500.000 abgesetzteEinheiten im ersten Verkaufsjahr. Oder


Juli/August 2006 < 72001, als wegen der starken Nachfragezwölf Sonderschichten gefahren und einJubiläum der Superlative gefeiert werdenkonnte: Im Werk Köln schrieb nämlichder zehnmillionste <strong>Fiesta</strong> Automobilgeschichte– Europas Nummer eins s<strong>einer</strong>Klasse zählte ab sofort zum erlauchtenKreis der Automodelle, die eine achtstelligeProduktionszahl vorweisen konnten.Und schließlich der Traumstart der<strong>Fiesta</strong>-Neuaufl age 2002, von der bereits17.000 Bestellungen vorlagen, nochbevor das Auto zu den Ford-Händlernkam. Und dessen Nachfrage dazu führte,dass erstmals in der Geschichte derKölner Produktionsstätte die Werksferienausfi elen.Einen Namen machte sich der <strong>Fiesta</strong>auch immer als Musterbeispiel ausgeprägterWirtschaftlichkeit und als Motordes Fortschritts. 1983 beispielsweisewar er das einzige Modell s<strong>einer</strong> Klassemit einem Dieselmotor, 1984 kam er miteinem stufenlosen CTX-Getriebe und„Bleifrei“-Benzintriebwerk, 1986 folgtedie Katalysatortechnik. Und immerwieder setzte er Zeichen in Sachenaktiver und passiver Sicherheit: Sicherheitsfrontscheibe,Automatikgurte mirversenkbarer Aufrollmechanik (1976),Fahrerairbag, Seitenaufprallschutz in denTüren, Gurtstraffer und Gurtstopper anden Vordersitzen (1993), Beifahrerairbagund ein hochmodernes elektronischesABS-Bremssystem mit integrierterBremskraftverteilung und Antriebsschlupfregelung(1996). Dazu kamen1989 Vergleichstest-Siege bei denführenden deutschen Fachmagazinen„auto motor und sport“ und „Auto Bild“,in denen der <strong>Fiesta</strong> namhafte Konkurrentenhinter sich ließ, außerdem Topergebnisseim Euro NCAP-Crashtest undin der Pannenstatistik des ADAC (2002).Und – über innere und äußere Qualitätenhinaus hatte der <strong>Fiesta</strong> immer etwaszu bieten, das darüber entscheidet, obman sein Auto als Gegenstand betrachtetoder ob man es „liebt“: Charakter.Der Kommentar <strong>einer</strong> „auto motor undsport“-Redakteurin in der Schlussbilanzeines erfolgreich absolvierten Dauertests(1998) bringt es auf den Punkt: „...Dieeigentliche Stärke des <strong>Fiesta</strong> lässt sichaber nicht errechnen. Den großen Fahrspaß,der dieses kleine Auto auszeichnet,muß man einfach erleben.“Überhaupt war der <strong>Fiesta</strong> immer auchein Auto, das Kultpotenzial barg und imMittelpunkt außergewöhnlicher Ereignissestand. Im Motorsport zum Beispiel:So mischte sich 1979 ein 155 PS starkerFord <strong>Fiesta</strong> frech ins Teilnehmerfeld der„Rallye Monte Carlo“ und räumte amEnde Platz zehn der Gesamtwertung ab– sensationell. Ebenso 1982, als Ford mitdem „<strong>Fiesta</strong> Ladies Cup“ <strong>Deutschland</strong>serste Frauen-Rennserie aus der Taufehob. Oder einundzwanzig Jahre später,2003, als im Motopark Oschersleben derStartschuss für einen neuen Markenpokalmit <strong>Fiesta</strong>-Beteiligung fi el: Der „Ford<strong>Fiesta</strong> ST Cup“ wird bis heute mit unverändertemReglement gefahren.1989 avancierte der Liebling des Autofahrenden Volkes gar zum Kunstobjekt.Der Aktionskünstler HA Schult hatte dasAuto als Fetisch unseres Jahrhundertsausgemacht und der neue <strong>Fiesta</strong> verkörpertefür ihn „das Sinnbild eines Autos,das für alle da ist.“ Aus dieser Einsichtenheraus entwickelte er im April 1989 eindreitägiges Happening in Köln, bei demer künstlerisch verfremdete <strong>Fiesta</strong>-Skulturenan markanten Stellen des Stadtbildesplatzierte.


fordreport TITEL„Der Ford <strong>Fiesta</strong>als Imagetaktgeber“So symbolisierte das Kompaktmodellals täuschend echtes Marmor-Mobildie „Marmorne Zeit“, erschien demPublikum, aus Granitquadern zusammengesetzt,als „St<strong>einer</strong>ne Zeit“ und mitHerbstlaub bemalt als „Stille Zeit“. AmSeil eines Helikopters fl og der <strong>Fiesta</strong> als„Wolke“ über der Stadt und schipperte,an einen Pfeiler der Deutzer Brücke gefesselt,als „Die Welle“ über den Rhein. InGestalt eines „Goldenen Vogels“ mit fünfMeter langen Styroporschwingen liess ersich auf dem Turm des Kölner Stadtmuseumsnieder, erstarrte als „EingefroreneBewegung“ in einem 30-Tonnen-Eisblockund trat als „Zeit-Sprung“ in Gestalteines beschrifteten Granitblocks aus derRömerzeit auf. In <strong>einer</strong> Kölner Diskothekliess Schult den <strong>Fiesta</strong> als „TanzendesAuto“ auftreten und präsentierte ihn– zerlegt in gold bronzierte Einzelteile– als „Jetztzeit-Archäologie“ im Römisch-Germanischen Museum. Überliefert isteine köstliche Szene auf der Domplatte,als ein junger Mann die „St<strong>einer</strong>ne Zeit“mit seinen Händen begreifen will und einstrenger Bewacher ihm entgegentritt:„Dat dürfen se nit!“ – „Aber Skulpturenmuss man doch anfassen!“ – „Dat iskinne Skulptur, dat is ene Fetisch!“Jürgen Stackmann,Mitglied der Geschäftsführung, Marketingund Verkauf:Als ich 1989 zur Firma kam, war Forddie ‚<strong>Fiesta</strong> Company‘, die auch andereWagen herstellte. Der <strong>Fiesta</strong> warklar der Imagetaktgeber der MarkeFord und natürlich die Nummer 1im Segment. Es ist unser Ziel, dieseherausragende Bedeutung im Marktin den kommenden Jahren wiederherzustellen.Uwe Baumgarten,Leiter Produktmarketing, PKW:Der Ford <strong>Fiesta</strong> ist eine der Hauptsäulenim Produkt-Portfolio von Ford.Mehr denn je überzeugt er seine Kundendurch seine Angebotsvielfalt mitsieben verschiedenen Ausstattungsvarianten,sieben modernen Motoren(darunter zwei drehmomentstarkeTDCi Aggregate) sowie drei unterschiedlichenGetriebevarianten.Birgit Heiden,Produktspezialist <strong>Fiesta</strong>:Der Ford <strong>Fiesta</strong> ist ein Kleinwagen beidem der Kunde nicht auf die fortschrittlichenTechnologien höhererFahrzeugklassen verzichten muss.Neben Regensensor, Scheinwerfer-Assistent, Klimaautomatik und Bordcomputerist der Ford <strong>Fiesta</strong> auch mitinnovativer Sprachsteuerung und AUX-Anschluss für MP3-Player erhältlich.Johannes Oimann,Operation Manager KölnDer Ford <strong>Fiesta</strong> ist auch hinsichtlichs<strong>einer</strong> Produktion ein einmaliges Auto.Seit dem Job 1 im Jahr 2001 zählt Kölnzu den produktivsten Automobilwerkenin Europa.Chris Bird, Design Director,Das Design des <strong>Fiesta</strong> hat immer dieBedürfnisse männlicher und weiblicherFahrer aller Altersklassen widergespiegelt.Die letzte <strong>Fiesta</strong>-Generation fängtdie Trends zu mehr Emotionalität undPersonalisierung auf. Besonders beiden weiblichen Fahrern. Aufregendlebhafte Farben und Materialien sindfür jeden Geschmack verfügbar. DieVielseitigkeit des aktuellen <strong>Fiesta</strong> ist ambesten beim ST-Modell erkennbar. DerST übt einen hohen emotionalen Reizauf Fahrer mit sportlichen Ambitionenaus. Einzigartig ist das aktuelle <strong>Fiesta</strong>-Design wegen s<strong>einer</strong> weitreichendenAnziehungskraft, dass es wiederumeine direkte Beziehung zum Konzeptdes erstmalig 1976 vorgestellten Modellsherstellt.


Juli/August 2006 < 9Die Auto pur-PartySein Hobby sind nicht Autos. Sein Hobby ist nur dieserTyp: Der Ford <strong>Fiesta</strong> 1.1982 bekam Frank Dauber seinen erstenvon der Mutter: Mit diesem Fahrzeugwar die Rennsport begeisterte DameSlalom gefahren. Bis heute bedeutet dasrot weiß blau lackierte Auto mit dem 90PS-Kent-Motor eine Art Heiligtum für den43-Jährigen. „Damit fahre ich keine Rennenmehr, da darf nichts dran kommen.“Für repräsentative Fahrten wie demYoung Timer Rallye-Cup nutzt Dauberseinen zweiten <strong>Fiesta</strong>, ein 80-PS-Modellmit vielen historischen homologiertenTeilen, die heutzutage schwierig zu erstehensind: etwa ein Fächer-Krümmer,Doppelvergaser oder Fahrwerkteile. „Zu<strong>Fiesta</strong> 1-Zeiten hatte man es bei Fordleicht, die Modelle für den Breitensportumzurüsten und zu tunen, so besaß manein alltagstaugliches Fahrzeug, mit demman auch Rennen bestreiten konnte“,erklärt DauberDie wichtigste Börse für die inzwischenrar gewordenen Details bietet der <strong>Fiesta</strong><strong>Club</strong> <strong>Deutschland</strong>, wo sich die Mitgliedergegenseitig Tipps für die Suchenach Einzelteilen geben. „Und unter unsfunktioniert es wie in der Steinzeit, wirmachen Tauschgeschäfte, Geld ist nichtso wichtig“, erzählt der <strong>Fiesta</strong> Fan, derbeim <strong>Club</strong> im Vorstand sitzt. Dort existiertauch ein großes Archiv mit technischerLiteratur. Vier Mal im Jahr treffen sich dieMitglieder am Stammtisch zum Erfahrungsaustausch.Einen jährlichen Höhepunktbildet der Auftritt bei der TechnoClassica in Essen.Doch auch für den Alltagsgebrauch hältsich Frank Dauber einen <strong>Fiesta</strong> 1. Ein Editionsmodell„Finesse“ in terracotta braun.„Mit dem bin ich täglich unterwegs, dasist Auto pur.“ Der <strong>Fiesta</strong> ist sparsam,kommt mit 5,5 Litern auf 100 Kilometeraus. Dauber kann ihn selber warten, dieTechnik ist leicht zugänglich. „Der <strong>Fiesta</strong>war das erste Frontmodell von Ford,Qualität, Fahrkomfort und –verhalten sindrichtig gut, der hat dem Golf den Rangabgelaufen.“ Lösungen wie beispielsweiseder Kühler mit Lamellenauftrieb fürmehr Lufteinlass je nach Tempo wurdensogar von Ford patentiert.Und wie steht es mit dem aktuellen<strong>Fiesta</strong>? „Der ST würde mich sicher reizen,aber mit meinem falle ich mehr auf“,lacht Dauber.Für alle <strong>Fiesta</strong>-Freude lässt der<strong>Club</strong> vom 14. Bis zum 16. Juli amGederner See in Hessen eineParty zum 30-jährigen <strong>Geburt</strong>stagdes Kultautos steigen. Erwartetwerden rund 300 <strong>Fiesta</strong>fahreraus ganz Europa. Weitere Auskünftebeiwww.Ford-<strong>Fiesta</strong>-<strong>Club</strong>.deDas unveränderte, makellose Cockpitdes <strong>Fiesta</strong> 1. Alles original. Rechts dererste <strong>Fiesta</strong> von Frank Dauber, inzwischenauffällig rot-weiß-blau lackiert

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