Dokumentation Schülergesundheit - Lehrergesundheit
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Gesundheitskonferenz im Landkreis Alzey/Worms<br />
Lern- und Arbeitsort Schule:<br />
SCHÜLERGESUNDHEIT<br />
LEHRERGESUNDHEIT<br />
Sa. 05.09.09 10.00-16.00 Uhr<br />
Berufsbildende-Schule Alzey Dr. Georg-Durst-Straße 34 55232 Alzey<br />
-------------------------------------------------------------------------<br />
Workshops und Referate<br />
zu folgenden Themen:<br />
ERNÄHRUNG<br />
----------------------------------<br />
STRESS<br />
BURNOUT<br />
DROGEN<br />
MOBBING<br />
SEXUALITÄT<br />
GEWALT<br />
MEDIEN<br />
LEHRERGESUNDHEIT<br />
ENTWICKLUNGSPSYCHOPATHOLOGIEN<br />
Unter Mitwirkung von: IFB Schulpsychologisches Beratungszentrum Kirchheimbolanden; Jugend gegen Drogen e.V.; Kinder-<br />
und Jugendpsychatrische Abt., RFK Alzey; KISS Mainz; Förderverein Stuppelkids e.V.; Gesundheitsnetz Region Alzey e.V.;<br />
Diakonisches Werk Worms-Alzey; AOK Regionaldirektion Worms-Alzey; Dienstleistungszentrum ländlicher Raum, Bad Kreuznach;<br />
Kreisverwaltung Alzey-Worms, Gesundheitsamt, Jugendamt, Gewaltprävention; Polizeidienstelle Alzey; Evangelisches<br />
Dekanat Alzey; Erziehungsberatungsstelle Alzey; Psychologischer Dienst, Heilpädagogium Schillerhain, Kirchheimbolanden;<br />
Institut für Arbeits-,Sozial- und Umweltmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz; Schülerfirma der Schule im<br />
Rotental sowie Karin Dorner, Gesundheits- und Ernährungsberaterin und Dr. Klaus Neulinger, Schulleiter (i. R.) der Herman-<br />
Nohl-Schule Kirchheimbolanden.<br />
Schirmherrschaft: Staatssekretärin Vera Reiß, Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur
Veranstalter:<br />
Regionale Gesundheitskonferenz<br />
Kreisverwaltung Alzey-Worms, Gesundheitsamt<br />
An der Hexenbleiche 36, 55232 Alzey<br />
Veranstaltungsort:<br />
Berufsbildende-Schule Alzey<br />
Georg-Durst-Str. 34, 55232 Alzey<br />
Anmeldung:<br />
Mit beiliegender Antwortkarte an:<br />
Büro der Regionalen Gesundheitskonferenz<br />
An der Hexenbleiche 36, 55232 Alzey<br />
Tel.: 0 67 31.4 08-60 91 oder 60 71 | Fax: 0 67 31.4 08-60 70<br />
E-Mail: koehler-eichberger.margita@alzey-worms.de<br />
Eine Teilnahmebestätigung wird ausgestellt<br />
Gesundheitskonferenz im Landkreis Alzey-Worms<br />
Lern- und Arbeitsort Schule:<br />
SCHÜLERGESUNDHEIT<br />
LEHRERGESUNDHEIT<br />
Sa. 05.09.09 110.00-16.00 Uhr<br />
&.rvfsbild.nd.-Schulai Atz.,-I Dr. Georg-Durst-Straße 34155232 Alzey<br />
Referenten:<br />
Achim Aschenbach, Schulpsychologisches Beratungszentrum<br />
Kirchheimbolanden<br />
Karin Dorner, Gesundheits- und Ernährungsberaterin,<br />
Gymnasium Am Römerkastell, Alzey<br />
Walter Eulenbach, Erziehungsberatungsstelle, Alzey<br />
Monika Feißel, AOK Regionaldirektion Worms-Alzey<br />
Marion Fiox, Förderverein Stuppelkids e.V.<br />
Gert Geister, Psychologischer Dienst, Heilpädagogium Schillerhain,<br />
Kirchheimbolanden<br />
Christiane Gerhardt, KISS Mainz<br />
Christina Gutsmuths, Diakonisches Werk Worms-Alzey<br />
Frank Hasenclever, Landeskriminalamt, Mainz<br />
Rainer Heidenreich, Landesjugendamt, Mainz<br />
Margita E. Köhler-Eichberger, Regionale Gesundheitskonferenz<br />
KV Alzey-Worms, Gesundheitsamt<br />
Prof. Dr. med. Dipl.-Ing. Stephan Letzel, Institut für Arbeits-,Sozial- und<br />
Umweltmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz<br />
Reinhard Marxen, Theresianum, Pädagogisches Zentrum, zuständig für<br />
„Schule und Gewalt“<br />
Dr. Klaus Neulinger, Schulleiter (i.R.), Herman-Nohl-Schule,<br />
Kirchheimbolanden<br />
Ursula Pich, Mit Jugend gegen Drogen e.V.<br />
Dr. Friedel Rohr, Gesundheitsnetz Region Alzey e.V.<br />
Dr. Gerhard Samosny, Gesundheitsamt, KV Alzey-Worms<br />
Joachim Schuh, Pfarrer ev. Dekanat, Alzey, Referent für Medienkompetenz<br />
der Landesmedienzentrale Koblenz<br />
Dr. Andreas Stein, Abt. für Kinder- und Jugendpsychiatrie und<br />
Psychotherapie, RFK Alzey<br />
Hildegard Schleßmann-Fister, Dienstleistungszentrum ländlicher Raum,<br />
Rhh-Nahe-Hunsrück, Bad Kreuznach<br />
.. • I
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
wir laden Sie herzlich zu einem spannenden Gedanken- und<br />
Wissensaustausch im Rahmen einer Regionalen Gesundheitskonferenz<br />
ein.<br />
Die Schirmherrschaft hierfür hat Frau Staatssekretärin Vera<br />
Reiß des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Jugend und<br />
Kultur übernommen.<br />
Die gesellschaftliche Verantwortung der Schulen beschränkt<br />
sich nicht mehr nur auf reine Wissensvermittlung. Schule heißt<br />
für Lehrer und Lehrerinnen auch Erziehungsarbeit, für Schüler<br />
und Schülerinnen das Lernen und Einüben eines sozialen Umgangs<br />
miteinander und neben vielen anderen Gesichtspunkten<br />
auch das Erkennen und das Umgehen mit gesundheitlichen<br />
Risiken.<br />
Die Regionale Gesundheitskonferenz will dabei den Blick auf<br />
den Lern- und Arbeitsort Schule und die Gesundheit unserer<br />
Schüler und Schülerinnen richten, aber auch die Gesundheit<br />
unserer Lehrer und Lehrerinnen nicht außer Acht lassen.<br />
Angebote für Schüler- und <strong>Lehrergesundheit</strong> aufzeigen,<br />
Lösungswege erarbeiten, ein Kennenlernen der vielfältigen<br />
Hilfsmöglichkeiten und eines bereits bestehenden Netzwerkes<br />
von Beratungsangeboten, das Hören von und Diskutieren mit<br />
Experten aus diesem Bereich zur Verbesserung der Schülerund<br />
<strong>Lehrergesundheit</strong> ist das Ziel unserer Konferenz.<br />
Das Planungsteam der Regionalen<br />
Gesundheitskonferenz freut sich auf Ihr Kommen!<br />
PROGRAMM<br />
9.45 Uhr | Stehkaffee<br />
10.00 Uhr | Begrüßung Dr. Gerhard Samosny<br />
Grußworte<br />
Dr. Michael Thews, Ministerium für Bildung,<br />
Wissenschaft, Jugend und Kultur<br />
Landrat Ernst Walter Görisch<br />
Moderation: Dr. Gerhard Samosny, Achim Aschenbach<br />
10.30 – 12.00 Uhr Fachvorträge<br />
Wo sehen LehrerInnen Gesundheitsrisiken bei Schülern?<br />
Margita E. Köhler-Eichberger<br />
Aspekte von <strong>Schülergesundheit</strong><br />
Achim Aschenbach<br />
Aspekte der <strong>Lehrergesundheit</strong><br />
Prof. Dr. med. Dipl.-Ing. Stephan Letzel<br />
Schulische Bedeutung von ADHS<br />
Dr. Klaus Neulinger<br />
12.15 Uhr | Mittagessen – Köstlichkeiten von der Schülerfirma<br />
Schule im Rotental, Alzey<br />
13.00 – 14.30 Uhr Workshops<br />
1. Stressfaktor Schule?<br />
Achim Aschenbach, Prof. Dr. Dipl.-Ing. Stephan Letzel<br />
2. Zigaretten, Alkohol, Drogen<br />
Ursula Pich, Dr. Andreas Stein<br />
3. Mobbing<br />
Christiane Gerhardt, Marion Fiox<br />
4. Sexualität<br />
Christina Gutsmuths, Dr. Friedel Rohr<br />
5. Top Ten der Ernährung – Vorstellung von Projekten<br />
Monika Feißel, Hildegard Schleßmann-Fister, Karin Dorner<br />
6. Schulische Gewaltprävention aus polizeilicher und<br />
pädagogischer Sicht<br />
Frank Hasenclever, Reinhard Marxen<br />
7. Gewalt und Gewalt verherrlichende Musik<br />
Rainer Heidenreich<br />
8. Kinder sicher im Internet Joachim Schuh<br />
9. Bedeutung der Entwicklungspsychopathologien<br />
in Unterricht und Schule<br />
Dr. Klaus Neulinger, Gert Geister, Walter Eulenbach<br />
15.00 Uhr | Speakers Corner - Stehkaffee<br />
Experten stehen an Tischen Interessierten<br />
Rede und Antwort<br />
15.30 Uhr | Resümee aus den Workshops mit<br />
Ausblick für die Zukunft Achim Aschenbach<br />
16.00 Uhr | Verabschiedung Dr. Gerhard Samosny
Grußwort<br />
Dr. Gerhard Samosny<br />
Kreisverwaltung Alzey-Worms<br />
Gesundheitsamt
Sehr geehrter Herr Landrat Görisch, sehr geehrte Gäste,<br />
als Leiter des Gesundheitsamtes des Landkreises Alzey-Worms<br />
darf ich Sie sehr herzlich zu der heutigen<br />
Gesundheitskonferenz mit den Themenbereichen<br />
<strong>Schülergesundheit</strong>/ <strong>Lehrergesundheit</strong> begrüßen.<br />
Es ist uns eine große Ehre, zeigt aber auch die Relevanz des<br />
Themas, dass Frau Staatssekretärin Vera Reiss die<br />
Schirmherrschaft für den heutigen Tag übernommen hat.<br />
Wir dürfen hier als Stellvertreter aus dem Ministerium für<br />
Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur in Mainz, Herrn Dr.<br />
Thews, begrüßen.<br />
Ganz herzlich darf ich Herrn Aschenbach vom<br />
Schulpsychologischen Beratungszentrum Kirchheimbolanden,<br />
der als Mitveranstalter das Zustandekommen der<br />
Verstanstaltung tatkräftig untertützt hat, begrüßen.<br />
Ebenso begrüße ich die Referenten aus den verschiedenen<br />
Bereichen, wie Herrn Prof. Dr. Letzel vom Institut für Arbeits-,<br />
Sozial- und Umweltmedizin der Johannes-Gutenberg-<br />
Universität Mainz, Herrn Dr. Neulinger, den langjährigen Leiter<br />
der Herman-Nohl-Schule in Kirchheimbolanden, sowie Herrn<br />
Geister , Leiter des Psychologischen Dienstes des<br />
Heilpädagogiums Schillerhain, Kirchheimbolanden,
Herrn Heidenreich vom Landesamt für Jugend und Soziales in<br />
Mainz, Vertreter der Abteilung für Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der Rheinhessen-<br />
Fachklinik in Alzey, Herrn Dr. Stein und Frau Fiox vom<br />
Förderverein “Struppelkids” e.V., die Vertreter der örtlichen<br />
Beratungsstellen wie “Jugend gegen Drogen” e.V mit Frau Pich,<br />
dem Diakonischen Werk mit Frau Gutsmuths und Herrn<br />
Eulenbach, Leiter der Erziehungsberatungsstelle in Alzey,<br />
Herrn Pfarrer Schuh vom evangelischen Dekanat in Alzey,<br />
Mitarbeiterin der Regionaldirektion AOK Worms-Alzey, Frau<br />
Feissel, dem Dienstleistungszentrum ländlicher Raum, Bad<br />
Kreuznach, Frau Schleßmann-Fister, Frau Dorner als<br />
Gesundheits- und Ernährungsberaterin vom Gymnasium Am<br />
Römerkastell und Frau Balzer.<br />
Begrüßen und bedanken möchte ich mich besonders bei Herrn<br />
Kurzmeier, dem Schulleiter der Berufsbildenden Schule für<br />
seine Bereitschaft, sein Schulgebäude für die Veranstaltung zur<br />
Verfügung zu stellen und für seine aktive Unterstützung.<br />
Ebenso begrüßen und bedanken darf ich mich beim<br />
Cateringteam der Schule im Rotental für seinen tatkräftigen<br />
Einsatz.<br />
Der Themenkomplex der Veranstaltung berührt sehr unmittelbar<br />
das Aufgabenspektrum des Gesundheitsamts, einerseits die<br />
<strong>Lehrergesundheit</strong> bei den Einstellungsuntersuchungen durch<br />
den amtsärztlichen Dienst oder die <strong>Schülergesundheit</strong> im
Rahmen der Einschulungsuntersuchungen durch den Kinder-<br />
und Jugenärztlichen Dienst, heute vertreten durch Frau Dr.<br />
Schneckenburger. Eine weitere Aufgabe für das<br />
Gesundheitsamt ist die Gesundheitsförderung und dazu zählt<br />
der Aufgabenbereich der Regionalen Gesundheitskonferenz<br />
deren Geschäftsführerin, als Mitarbeiterin des<br />
Gesundheitsamtes, Frau Köhler-Eichberger ist.<br />
Sie kann auf ein aktives Leitungsteam zählen, Anwesende darf<br />
ich an dieser Stelle begrüßen, Herrn Dr. Rohr, als Vertreter des<br />
Gesundheitsnetzes Alzey, Herrn Dr. Bürger, Frau Kremmelbein,<br />
Frau Gerhardt, Leiterin der KISS Mainz, heute vertreten durch<br />
ihre Mitarbeiterin Frau Schönlein. Sie sind die Initiatoren der<br />
heutigen Veranstaltung und ihnen gilt ein besonderer Dank.<br />
Nun darf ich Ihnen als Gäste und Akteure einen spannenden<br />
Tag wünschen und gebe das Wort an Herrn Dr. Thews weiter.
Grußwort<br />
Dr. Michael Thews<br />
Ministerium für Bildung,<br />
Wissenschaft, Jugend und<br />
Kultur
Sehr geehrter Herr Landrat Görisch,<br />
sehr geehrter Herr Dr. Samosny,<br />
sehr geehrte Frau Köhler-Eichberger,<br />
meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />
1<br />
im Namen von Frau Ministerin Ahnen begrüße ich sie sehr herzlich zu<br />
der heutigen Veranstaltung der Regionalen Gesundheitskonferenz des<br />
Landkreises Alzey-Worms. Frau Ministerin Ahnen bedauert es sehr,<br />
heute nicht hier anwesend sein zu können, denn das Thema „Gesunde<br />
Schule“ mit all seinen Facetten – von denen Sie einige auf der heutigen<br />
Tagesordnung finden – steht schon lange im Fokus ihrer Aufmerksam-<br />
keit und Bemühungen.<br />
"Gute Gesundheit unterstützt erfolgreiches Lernen.<br />
Erfolgreiches Lernen unterstützt die Gesundheit.<br />
Erziehung und Gesundheit sind untrennbar."
so lautet ein Zitat von Desmond O’Byrne, dem Leiter der Abteilung<br />
für Gesundheitsförderung der Weltgesundheitsorganisation. Es weist<br />
2<br />
schon darauf hin, dass die Qualität von Bildung und Erziehung eng mit<br />
der Gesundheit der Schülerinnen und Schülern sowie der Lehrerinnen<br />
und Lehrer verbunden ist.<br />
Schule betrifft und erreicht praktisch alle Kinder und Jugendlichen über<br />
einen langen Zeitraum von mindestens 9 Jahren und dies ist eine ideale<br />
Bedingung, um nachhaltig Gesundheitsbewusstsein und Gesundheits-<br />
kompetenz zu fördern.<br />
Mit modernen schulischen Gesundheitsförderungs- und Präventions-<br />
programmen können wir gezielt zur Verbesserung der gesundheitsori-<br />
entierten Chancengleichheit für Schülerinnen und Schüler beitragen.<br />
Zwei Ziele sind uns dabei besonders wichtig:<br />
1. Die Minderung des individuellen Risikoverhaltens<br />
2. Die Stärkung individueller Ressourcen und Förderung der Wi-<br />
derstandsfähigkeit in physischer wie psychischer Hinsicht.
Dabei sollen Schülerinnen und Schüler befähigt werden, ihr physi-<br />
sches, psychisches und soziales Potential auszuschöpfen.<br />
Ausgehend von dieser Zielsetzung wird in Rheinland-Pfalz eine Viel-<br />
zahl solcher Projekte für Schulen angeboten.<br />
Beispielhaft möchte ich hier drei Programme erwähnen:<br />
1. „Klasse 2000“:<br />
3<br />
ist als ganzheitliches Programm zur Gesundheitsförderung und Sucht-<br />
vorbeugung an über 700 Klassen an knapp 200 Grundschulen im Land<br />
etabliert. Klasse2000 beginnt in der ersten Klassenstufe und begleitet<br />
die Kinder bis zum Ende der vierten Klassenstufe. Ziel ist ein hand-<br />
lungsorientierter und kontinuierlicher Aufbau von Lebens- und Ge-<br />
sundheitskompetenzen. Dabei setzt Klasse2000 auf eine enge Zusam-<br />
menarbeit zwischen Lehrkräften, externen Gesundheitsförderern und<br />
Eltern.<br />
In einer gerade vorgelegten Längsschnittstudie wurden die positiven<br />
Effekte von Klasse 2000 bestätigt: Das Programm hat nachweislich
positive Wirkungen auf das Gesundheitsbewusstsein der Kinder, den<br />
4<br />
beginnenden Konsum von Alkohol und Nikotin sowie auf das Klassen-<br />
klima.<br />
Das zweite Programm, das ich erwähnen möchte, ist<br />
2. MaiStep – Mainzer Schultraining zur Essstörungsprävention<br />
Im gerade angelaufenen Schuljahr führt das Team um Prof. Dr. Micha-<br />
el Huss, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsy-<br />
chiatrie und –psychotherapie der Universität Mainz, in Kooperation mit<br />
dem Gesundheits- und Bildungsministerium das Projekt MaiStep<br />
durch. 1800 Schülerinnen und Schüler der siebten und achten Klassen<br />
an Realschulen, Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen nehmen<br />
daran teil. Die Schülerinnen und Schüler sollen dabei Fähigkeiten und<br />
Strategien erlernen, um für schwierige Entscheidungen und Situationen<br />
rund um das Thema Ernährung und Schönheitsideale gerüstet zu sein<br />
und eine verbesserte Wahrnehmung und Akzeptanz des eigenen Kör-<br />
pers zu erreichen. Darüber hinaus soll der Umgang mit negativen Emo-
tionen und das sozial adäquate Umsetzen eigener Wünsche und Be-<br />
dürfnisse geübt werden. Der Nutzen und die Wirksamkeit des Pro-<br />
5<br />
gramms werden dabei wissenschaftlich untersucht. Ziel ist es, das Pro-<br />
gramm zukünftig landesweit anzubieten.<br />
Das 3. Projekt „Gesund leben lernen“<br />
Das Projekt „Gesund leben lernen“ hat den möglichst flächendecken-<br />
den Aufbau eines Netzwerks gesundheitsfördernder Schulen zum Ziel:<br />
Bereits mehr als 60 Schulen aller Schularten nehmen an diesem Projekt<br />
teil und verstehen Gesundheitsförderung als Bestandteil der Schulkul-<br />
tur. Eigens ausgebildete Moderatoren unterstützen die Schulen dabei,<br />
gesundheitsfördernde Strukturen zu entwickeln und das Thema Ge-<br />
sundheitsförderung nachhaltig im Schulprofil und im Qualitätspro-<br />
gramm der Schule zu verankern.<br />
Die regelmäßig tagenden regionalen Arbeitsgemeinschaften der spe-<br />
ziell ausgebildeten Gesundheitsmoderatoren fördern den Austausch<br />
zwischen den Schulen und bilden wichtige Säulen des Netzwerks.
6<br />
Damit dieses Netzwerk weiter ausgebaut werden kann, richtet das Bil-<br />
dungsministerium zurzeit eine neue übergreifende Moderatorengruppe<br />
für den Bereich „schulische Prävention und Gesundheitsförderung“ ein.<br />
Lassen Sie mich kurz auf das Thema „Schulverpflegung“ eingehen:<br />
Mit dem Ausbau der Ganztagsschulen ist die Schulverpflegung zu ei-<br />
nem wichtigen Thema geworden. Neben organisatorischen und päda-<br />
gogischen Fragen rückt die Verpflegung unter dem Gesichtspunkt der<br />
Gesundheits- und Leistungsförderung immer stärker in den Vorder-<br />
grund. Damit wird im Sinne einer ganzheitlichen Schulbildung ein<br />
hochwertiges Verpflegungsangebot ein Kriterium für Schulqualität.<br />
Die Landesregierung hat im Rahmen des nationalen Aktionsplans „Er-<br />
nährung und Bewegung INFORM“ eine Vernetzungsstelle Schulver-<br />
pflegung Rheinland-Pfalz eingerichtet. Diese hat die Aufgabe, die<br />
Schulträger, Schulen, Lehrkräfte, Eltern und Schülerinnen und Schüler<br />
bei der Planung und Umsetzung von Verpflegungskonzepten zu bera-<br />
ten und zu unterstützen. Maßgebend dabei sind die Qualitätskriterien<br />
der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Darüber hinaus wird die<br />
Vernetzungsstelle eine Koordinationsfunktion übernehmen und mög-<br />
lichst alle Akteure und Institutionen rund um die Verpflegung an Schu-
len vernetzen und Angebote zur Ernährungs- und Verbraucherbildung<br />
7<br />
bündeln. Sie hat ihre Arbeit im Frühjahr aufgenommen und ist angesie-<br />
delt beim Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum.<br />
Eine Gemeinsamkeit verbindet alle Projekte und Programme: Gesund-<br />
heit wird ganzheitlich betrachtet und umfasst damit körperliche, geisti-<br />
ge wie auch seelische und soziale Aspekte. Das schließt die gezielte<br />
Verbesserung der gesundheitsorientierten Professionalität der Lehrkräf-<br />
te durch entsprechende Fortbildungsangebote ebenso ein wie die Ges-<br />
taltung gesundheitsfördernder Arbeitsplätze bzw. Lern- und Lebens-<br />
räume, die vor allem durch ein gutes Schulklima und eine gesundheits-<br />
fördernde Schulorganisation geprägt sind. Schulische Sicherheits- und<br />
Gesundheitsförderung ist nicht nur deshalb notwendig, weil die Sorge<br />
um das Wohlbefinden und die Gesundheit der Schülerinnen und Schü-<br />
ler dies erfordern, sie dient zugleich auch der Fürsorge hinsichtlich der<br />
Lehrkräfte.<br />
Viele Lehrkräfte klagen heute über gesundheitliche Beeinträchtigungen<br />
infolge ihrer beruflichen Tätigkeit. Sie fühlen sich überlastet und zu-<br />
nehmend ausgebrannt. Viele berichten über Ohnmachtsgefühle ange-
8<br />
sichts der Erwartungen, die von Eltern, Schulbehörden und Öffentlich-<br />
keit an Schule gestellt werden. Manche fühlen sich orientierungslos in<br />
einer Zeit des Wertewandels und glauben, den Anforderungen an ihre<br />
Professionalität nicht (mehr) gerecht zu werden.<br />
In Rheinland-Pfalz beschäftigen wir uns schon lange mit diesen Prob-<br />
lemstellungen. Ich möchte Ihnen deshalb für diesen Blickwinkel eben-<br />
falls drei Beispiele geben:<br />
1. „Projekt <strong>Lehrergesundheit</strong>“ bei der Aufsichts- und Dienstleis-<br />
tungsdirektion<br />
Bereits im Jahre 2001 wurde das Projekt <strong>Lehrergesundheit</strong> ins Leben<br />
gerufen, ursprünglich mit dem primären Ziel, die Zahl der vorzeitigen<br />
Versetzungen in den Ruhestand zu reduzieren. Inzwischen bietet dieses<br />
Projekt allen rheinland-pfälzischen Lehrerinnen und Lehrern zahlreiche<br />
konkrete Hilfen an, um auch bei verstärkten psychischen Belastungen<br />
im Beruf gesund zu bleiben. Diese Hilfen reichen von allgemeinen In-<br />
formationen im Internet über spezielle Fortbildungsveranstaltungen bis<br />
hin zur individuellen Beratung. Auch der jährlich stattfindende Lehrer-
gesundheitstag leistet einen wichtigen Beitrag.<br />
9<br />
Aufgrund der positiven Erfahrungen, die im und mit dem Projekt Leh-<br />
rergesundheit gewonnen werden konnten, aber auch aufgrund der posi-<br />
tiven Resonanz seitens der Betroffenen wurde das „Projekt“ inzwi-<br />
schen zu einer dauerhaften Einrichtung ausgeweitet.<br />
2. Arbeitsgruppe „Berufszufriedenheit und Gesundheit im Leh-<br />
rerberuf“ des Instituts für schulische Fortbildung und schulpsycho-<br />
logische Beratung (IFB)<br />
Aufgabe und Ziel dieser Arbeitsgruppe aus Schulpsychologinnen und<br />
Schulpsychologen ist es, in Kooperation mit dem Projekt Lehrerge-<br />
sundheit Berufszufriedenheit und Gesundheit der Lehrerinnen und Leh-<br />
rer nicht nur sichern, sondern möglichst auch zu verbessern.<br />
Primär im Rahmen von Fortbildungsangeboten werden einzelne Lehr-<br />
kräfte, pädagogische Teams, Schulleitungen und Kollegien, aber auch<br />
die Schulaufsicht darin geschult, durch Veränderung des eigenen Ver-<br />
haltens, aber auch der zugrunde liegenden Verhältnisse in der Schule<br />
Rahmenbedingungen zu schaffen, die auch bei steigenden Belastungen<br />
im Beruf gesundheitsförderlich wirken.
3. Projekt „Arbeitsmedizin“<br />
10<br />
Ergänzend zu den eben genannten Projekten wurde im Jahre 2007 ent-<br />
schieden, nach Möglichkeiten zu suchen, die sicherheitstechnische und<br />
arbeitsmedizinische Betreuung der Lehrkräfte zu verbessern. Hierzu<br />
wurde das Projekt Arbeitsmedizin ins Leben gerufen und dem Institut<br />
für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Universitätsmedizin<br />
Mainz ein entsprechender Forschungsauftrag erteilt; der Leiter dieses<br />
Institus, Herr Prof. Dr. Letzel, ist heute auch Referent auf dieser Ta-<br />
gung. Ganz wesentlicher Bestandteil des Projekts ist dabei der Auftrag,<br />
„realitätsbezogene“ Vorschläge zu erarbeiten, also Vorschläge, die an-<br />
gesichts der Rahmenbedingungen (nämlich rund 40.000 Lehrkräfte an<br />
rund 1.650 Schule verteilt im gesamten Land) auch in die Praxis umge-<br />
setzt werden können. In den vergangenen zwei Jahren haben Herrn<br />
Prof. Letzel und seine Mitarbeiterinnen nicht nur die nationale und in-<br />
ternationale Literatur durchforstet, sie haben nicht nur zahlreiche Kon-<br />
takte zu anderen Bundesländern und den dort im Gesundheitsschutz für<br />
Lehrkräfte Tätigen intensiviert. In einem ersten Pilotverfahren wurden
11<br />
rund 10 Schulen von ausgewiesenen Arbeitsmedizinerinnen begangen;<br />
hierbei wurden eine Vielzahl von Gesprächen mit den Lehrkräften und<br />
den Personalvertretungen geführt und zahlreiche Vorschläge für die<br />
Verbesserung der Bedingungen an den betreffenden Schulen vorgelegt.<br />
Darüber hinaus steht nunmehr eine durch vom Projekt getragene ar-<br />
beitsmedizinische Sprechstunde zur Verfügung.<br />
Im kommenden Frühjahr wird das auf insgesamt drei Jahre angelegte<br />
Projekt seinen Bericht vorlegen und ich bin schon jetzt gespannt wel-<br />
che Ratschläge die Wissenschaft für uns haben wird.<br />
Angesicht dieser Beispiele zeigt sich einerseits die Vielfalt des The-<br />
mas. Es zeigt sich aber auch, dass eine moderne Schule ohne Gesund-<br />
heitsförderung nicht denkbar ist. Wir in der Landesregierung verstehen<br />
Gesundheitsförderung als „Motor“, der die pädagogische Entwicklung<br />
der Schule vorantreibt. Übergeordnetes Ziel ist es, Schule zu einem ge-<br />
sunden Lebensraum zu entwickeln, denn innovative schulische Ge-<br />
sundheitsförderung verbessert nicht nur Gesundheit und Wohlbefinden
12<br />
aller am Schulleben beteiligten Gruppen, sondern trägt auch zur Ent-<br />
wicklung und Verbesserung schulischer Qualität insgesamt bei.<br />
Eine Vielzahl an Schulen in Rheinland-Pfalz hat sich bereits dieser<br />
Herausforderung gestellt und arbeitet kontinuierlich an einer Weiter-<br />
entwicklung ihres gesundheitsfördernden Profils. Wir möchten aber<br />
noch verstärkt erreichen, dass diese als best-practice Beispiele andere<br />
Schulen zur Nachahmung anregen.<br />
Vor diesem Hintergrund begrüßen wir außerordentlich die Initiative der<br />
Regionalen Gesundheitskonferenz des Landkreises Alzey-Worms, sich<br />
dieses Themas im Rahmen einer Tagung anzunehmen. Diese Initiative<br />
zeigt insbesondere auch, dass Schüler- und <strong>Lehrergesundheit</strong> eine in-<br />
tegrale Aufgabe vieler Beteiligter ist – und gerade die Schulträger sind<br />
hierbei von besonderer Bedeutung. Für diese Tagung wünsche ich Ih-<br />
nen im Namen von Frau Ministerin Ahnen einen guten Verlauf, einen<br />
anregenden Meinungsaustausch und interessante Erkenntnisse.
Grußwort<br />
Landrat<br />
Ernst Walter Görisch<br />
Kreisverwaltung Alzey-Worms
Grußwort<br />
Herrn Landrat Ernst Walter Görisch<br />
Sehr geehrter Herr Dr. Thews,<br />
sehr geehrte Damen und Herren,<br />
ich darf Sie ganz herzlich zu der heutigen Gesundheitskonferenz<br />
begrüßen.<br />
“Lern- und Arbeitsort Schule: <strong>Schülergesundheit</strong>/<strong>Lehrergesundheit</strong>”<br />
ist das Thema der heutigen Veranstaltung. Ich freue mich über die<br />
gute Ressonanz.<br />
Als Landkreis unternehmen wir bereits große Anstrengungen,<br />
angemessene Schulgebäude, Sporteinrichtungen und Personal den<br />
Schulen bereitzustellen. Wir erwarten als Kommunen, dass in<br />
unseren Schulen gesunde und leistungsfähige und für das<br />
Arbeitsleben gut gerüstete junge Menschen ausgebildet werden und<br />
wir unseren Beitrag hierzu leisten.<br />
Mit Sorge beobachten auch wir eine zunehmende Überfrachtung<br />
von Problemen aus oftmals sozialen Zusammenhängen, die in die<br />
Schule hineinwirken. Immer mehr Lehrer beklagen zunehmend<br />
Überforderung. Vieles wird bei Schule abgeladen. Rückwirkungen<br />
auf die Lehrerinnen und Lehrer ist hoher Druck der Auswirkungen<br />
auf die eigene Gesundheit aht.
Deshalb begrüßen wir die Arbeit unserer Regionalen<br />
Gesundheitskonferenz, die ein waches Auge auf diese Belange hat<br />
und diese Veranstaltung initiiert hat.<br />
Die zahlreiche Beteiligung von Lehrern, Schülern und Elternbeiräten<br />
belegen, dass große Bereitschaft besteht, sich mit den Themen<br />
auseinander zu setzen und an Lösungen mitzuarbeiten.<br />
Die Schirmherrschaft und Vertretung des Ministeriums für Bildung,<br />
Wissenschaft, Jugend und Kultur durch Herrn Dr. Thews zeigt, dass<br />
auch hier die Brisanz der Thematik zur Kenntnis genommen wird.<br />
Wie ich aus dem Programm der heutigen Veranstaltung entnehmen<br />
kann, wurden alle maßgeblichen Ebenen für den Lern- und<br />
Arbeitsort Schule berücksichtig und tragen zu dieser Veranstaltung<br />
bei.<br />
- Wissenschaft und Forschung, vertreten durch Herrn Prof. Dr.<br />
Letzel, der Universität Mainz,<br />
- das Institut für Lehrerfortbildung, Kirchheimbolanden mit Herrn<br />
Aschenbach,<br />
- das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung mit Herrn<br />
Heidenreich,<br />
- das Kinderneurologische Zentrum der RFK Alzey mit Herrn Dr.<br />
Stein und der Fördervereins Stubbelkids e.V. vertreten durch Frau<br />
Fiox,
- das ev. Dekanat, Herr Schuh,<br />
- das Diakonische Werk, Frau Gutmuths und Herr Eulenbach von<br />
der Erziehungsberatungsstelle hier in Alzey,<br />
- die Drogenberatungsstelle “Mit Jugend gegen Drogen e.V., unter<br />
Leitung von Frau Pich<br />
und mit geballtem Fachwissen aus dem Pädagogium des<br />
Schillerhains in Kirchheimbolanden, Herr Dr. Neulinger und Herr<br />
Geister.<br />
Der Ansatz dieser Gesundheitskonferenz ist zu begrüßen, die<br />
vorhandenen örtlichen Hilfsangebote mit dem Arbeits- und Lernort<br />
Schule zusammenzuführen, um durch diese Vernetzung gemeinsam<br />
mit den Schulen nachhaltig für eine bessere Lehrer- und<br />
<strong>Schülergesundheit</strong> Sorge zu tragen.<br />
Hier sehe ich vor allem den Sinn einer Regionalen<br />
Gesundheitskonferenz in einer Kommune und ich denke, dass die<br />
Regionale Gesundheitskonferenz und die Mitglieder des<br />
Leitungsteams im Landkreis Alzey-Worms eine gute Arbeit leisten,<br />
für die ich mich bedanke.<br />
Ebenso bedanke ich mich für das Engagement aller beteiligten<br />
Akteure.<br />
Insbesondere, dem Schulleiter der Berufsbildenden Schule, Herrn<br />
Peter Kurzmeier, für sein offenes Haus, die Veranstaltung in seinen<br />
Räumen stattfinden zu lassen und der Schülerfirma der Schule im
Rotental für ihr Catering und wünsche für den Verlauf der<br />
Veranstaltung ein gutes Gelingen.
Vortrag<br />
Margita E. Köhler-Eichberger<br />
Kreisverwaltung Alzey-Worms,<br />
Gesundheitsamt,<br />
Regionale Gesundheitskonferenz<br />
Wo sehen LehrerInnen<br />
Gesundheitsrisiken bei<br />
Schülern?
Wo sehen LehrerInnen Gesundheitsrisiken<br />
bei Schülern?<br />
Einen Erhebung der Regionalen Gesundheitskonferenz<br />
des<br />
Landkreises Alzey Worms
Was bedeutet<br />
„Regionale Gesundheitskonferenz“?<br />
Nach dem Gesetz des öffentlichen Gesundheitsdienstes<br />
� sollen Regionale Gesundheitskonferenzen gesundheitsfördernde<br />
Maßnahmen koordinieren und Maßnahmen und Projekte zur<br />
Verbesserung der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung<br />
� in Zusammenarbeit mit den örtlichen Akteuren auf regionaler<br />
Ebene erarbeiten.<br />
� Die Bildung von Regionalen Gesundheitskonferenzen als<br />
Maßnahme von Prävention und Gesundheitsförderung ist<br />
Aufgabe der Gesundheitsämter.
Regionale Gesundheitskonferenz<br />
im Landkreis Alzey-Worms<br />
Im Landkreis Alzey-Worms wurde 2001 ein Büro für die Regionale<br />
Gesundheitskonferenz eingerichtet.<br />
Seit Beginn besteht ein Leitungsteam aus Akteuren des<br />
Gesundheitswesens und des öffentlichen Lebens.
Wie wird gearbeitet?<br />
Themen werden oft bestimmt von Trends:<br />
Trend 2001:<br />
Übergewicht als Risikofaktor für Diabetes mellitus, Herzinfarkt,<br />
Schlaganfall u.ä.<br />
Adipositas schon im Kindesalter nimmt zu<br />
Initiierung und Entwicklung 2003 – 2007<br />
„Früh in Form“ – gesunde Ernährung als Schulfach in<br />
Grundschulen ist heute ein ausgereiftes und evaluiertes<br />
Präventionsprogramm.
Trend 2008 : Mobbing, Burn-out<br />
Wie wird gearbeitet?<br />
Studien belegen hohes Risiko bei Lehrern für Burn-out.<br />
An weiterführenden Schulen war fast jeder 3. Schüler schon<br />
Opfer von Mobbing<br />
Umfrage bei 18 Schulen im Landkreis Alzey-Worms
Umfrage zur <strong>Schülergesundheit</strong><br />
2008<br />
an Haupt-, Regional-, Real-, IGS-, Berufsund<br />
Förderschulen<br />
im<br />
Landkreis Alzey-Worms
Folie 1:<br />
Rücklauf der 18 angeschriebenen Schulen:<br />
18<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Antwort angeschriebene<br />
Schulen<br />
ja nein
Folie 2:<br />
Sehen Sie diese oder ähnliche Probleme an Ihrer Schule?<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Streß Burn-out Mobbing sonstiges<br />
ja 10 4 8 0<br />
nein 1 7 3 11<br />
? 1 1 1 1
Folie 3:<br />
Welche weiteren Gesundheitsthemen sind an Ihrer Schule von Interesse?<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Gewalt<br />
Ernährung<br />
Sexualität<br />
Essstörungen<br />
Sucht/Zigaretten/Alkohol<br />
Umgang mit Internet und M obiltelefon<br />
Gewaltverherrlichende M usik
Folie 4:<br />
Von den Schulen angegebene Gesundheitsthemen im Vergleich<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
1<br />
Streß<br />
Burn-out<br />
M obbing<br />
Gewalt<br />
Ernährung<br />
Sexualität<br />
Essstörungen<br />
Sucht/Zigaretten/Alkohol<br />
Umgang mit Internet und<br />
M obiltelefon<br />
Gewaltverherrlichende M usik
Folie 5:<br />
Wünschen Sie sich Unterstützung<br />
-<br />
ja<br />
nein<br />
Welche Hilfe ist<br />
möglich?
Folie 6:<br />
Welche Unterstützung wünschen sie sich?<br />
3<br />
2,5<br />
2<br />
1,5<br />
1<br />
0,5<br />
0<br />
1<br />
Projekte/Programme<br />
Unterstützung bei<br />
Elternabenden<br />
Beratung<br />
Veranstaltungen<br />
Multiplikatorenschulung
Herzlich willkommen zu unserer heutigen<br />
Gesundheitskonferenz und<br />
gutes Gelingen!
Vortrag<br />
Achim Aschenbach<br />
Schulpsychologisches Beratungszentrum,<br />
Kirchheimbolanden<br />
Aspekte von<br />
<strong>Schülergesundheit</strong>
(Desmond O`Byrne, WHO)<br />
Achim Aschenbach, Dipl. Psych.<br />
Schulpsychologisches Beratungszentrum Kirchheimbolanden<br />
2
Einflussfaktoren auf<br />
<strong>Schülergesundheit</strong><br />
Sch lergesundheit<br />
• Eigenes Gesundheitsverhalten<br />
• Familie und Gesundheit<br />
• Schule und Gesundheit<br />
Achim Aschenbach, Dipl. Psych.<br />
Schulpsychologisches Beratungszentrum Kirchheimbolanden<br />
3
Eigenes Gesundheitsverhalten<br />
• Körperliche Gesundheit<br />
• Psychische Gesundheit<br />
• Soziale Gesundheit<br />
• Freizeitverhalten<br />
Achim Aschenbach, Dipl. Psych.<br />
Schulpsychologisches Beratungszentrum Kirchheimbolanden<br />
4
Körperliche rperliche Gesundheit<br />
• allg. Gesundheitszustand gut<br />
Problembereich Allergien:<br />
41% Mädchen, 35% Jungen betroffen<br />
• Mädchen beurteilen eigenen<br />
Gesundheitszustand allgemein schlechter<br />
• bei niedrigerem sozioökonomischer Status,<br />
eine schlechtere Einschätzung des<br />
Gesundheitszustands<br />
(Quelle: Health behaviour in School .- aged Children, 2005)<br />
Achim Aschenbach, Dipl. Psych.<br />
Schulpsychologisches Beratungszentrum Kirchheimbolanden<br />
5
Psychische Gesundheit<br />
• gute psychische Gesundheit<br />
• bei Beeinträchtigungen:<br />
psychosomatische Beschwerden (z.B. Kopf- und<br />
Rückenschmerzen)<br />
mentale Gesundheit (z.B. Wohlbefinden)<br />
psychische Auffälligkeiten (z.B. Verhaltensprobleme)<br />
6% emotionale Probleme, Verhaltensauffälligkeit,<br />
Hyperaktivität<br />
12,8% grenzwertig auffällig<br />
(Quelle: Health behaviour in School .- aged Children, 2005; KiGGS 2007)<br />
Achim Aschenbach, Dipl. Psych.<br />
Schulpsychologisches Beratungszentrum Kirchheimbolanden<br />
6
Soziale Gesundheit<br />
• hoher Anteil ohne Probleme mit Gleichaltrigen<br />
• schulisches Wohlbefinden abhängig von<br />
Schulart<br />
hohe Unzufriedenheit bei Nichtgymnasiasten<br />
• positive Beziehung zu Eltern<br />
• kritische Lebensereignisse<br />
schulische Überforderung, elterliche Trennung, Tod<br />
Nahestehender (Quelle: Health behaviour in School .- aged Children, 2005; KiKKS, 2007)<br />
Achim Aschenbach, Dipl. Psych.<br />
Schulpsychologisches Beratungszentrum Kirchheimbolanden<br />
7
Freizeitverhalten<br />
• Tabak, Alkohol und Drogen<br />
altersabhängig: Alkohol 13%, Tabak 15, Canabis 10%<br />
• Körperliche Aktivität und Medien<br />
viele sportlich aktiv: Jungs aktiver aber auch mehr<br />
Medienkonsum<br />
• Ernährungsverhalten und Körperbewusstsein<br />
hoher Anteil an Über- und Untergewichtigen (alters- und<br />
geschlechtsabhängig) (Quelle: Health behaviour in School .- aged Children, 2005)<br />
Achim Aschenbach, Dipl. Psych.<br />
Schulpsychologisches Beratungszentrum Kirchheimbolanden<br />
8
Familie und Gesundheit<br />
• soziale Benachteiligung wirkt sich negativ aus<br />
(z.B. höhere Ängstlichkeit, niedrigeres Selbstwertgefühl)<br />
• negative Lebensumstände werden nicht immer<br />
als belastend empfunden (hohe Resilienz)<br />
(Quelle: Health behaviour in School .- aged Children, 2005)<br />
Achim Aschenbach, Dipl. Psych.<br />
Schulpsychologisches Beratungszentrum Kirchheimbolanden<br />
9
Schule und Gesundheit<br />
• Unterrichtsqualität wird kritisch<br />
wahrgenommen (bzgl. Anschaulichkeit, Tempo,<br />
Methodenwechsel)<br />
• schulische Kompetenz: ¾ der Schüler halten sich für<br />
Kompetent, finden Arbeitstempo angemessen<br />
1/3 trauen sich wenig zu<br />
• Unterstützung durch Mitschüler: 2/3 positive<br />
Einschätzung)<br />
(Quelle: Health behaviour in School .- aged Children, 2005)<br />
Achim Aschenbach, Dipl. Psych.<br />
Schulpsychologisches Beratungszentrum Kirchheimbolanden<br />
10
Schule und Gesundheit<br />
• Unterstützung durch Lehrkräfte: ¼ geben an das<br />
Lehrkräfte Interesse an ihnen hätten – Alters und Schulform<br />
abhängig<br />
• Zusammenhang Schulkultur und mentaler<br />
Gesundheit<br />
• Auswirkung von Schulische Gewalt auf<br />
Gesundheit<br />
• Zusammenhang Schulkultur und<br />
Alkoholkonsum (Quelle: Health behaviour in School .- aged Children, 2005)<br />
Achim Aschenbach, Dipl. Psych.<br />
Schulpsychologisches Beratungszentrum Kirchheimbolanden<br />
11
Konsequenzen<br />
• Förderansätze müssen ganzheitlich sein<br />
(sozial, ökologisch, kulturell, körperlich)<br />
• auf eigenverantwortliche, bewusste<br />
Lebensweise hinwirken<br />
• Grundbedürfnisse der Kinder/Jugendlichen<br />
mit einbeziehen)<br />
• Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus<br />
stärken<br />
Achim Aschenbach, Dipl. Psych.<br />
Schulpsychologisches Beratungszentrum Kirchheimbolanden<br />
12
Quellen<br />
• World Health Organisation (WHO) (2005): Health behaviour in<br />
School .- aged Children<br />
• Robert Koch-Institut (2004): Lebensphasenspezifische<br />
Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland -<br />
Ergebnisse des Nationalen Kinder- und<br />
Jugendgesundheitssurveys (KiGGS). Gesundheitsberichterstattung<br />
des Bundes. Robert Koch Institut (Hrsg.): Berlin<br />
Achim Aschenbach, Dipl. Psych.<br />
Schulpsychologisches Beratungszentrum Kirchheimbolanden<br />
13
Vortrag<br />
Univ.-Prof. Dr. med. Dipl.-Ing.<br />
Stephan Letzel<br />
Institut für Arbeits-, Sozial- und<br />
Umweltmedizin, Uni Mainz<br />
Aspekte der<br />
<strong>Lehrergesundheit</strong>
Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin<br />
Institut für Arbeits-, Sozial- und<br />
Umweltmedizin<br />
Aspekte der <strong>Lehrergesundheit</strong><br />
Univ.-Prof. Dr. med. Dipl.-Ing. Stephan Letzel<br />
Arbeitsmedizin<br />
Institut für Arbeits-, Sozial- und<br />
Umweltmedizin<br />
• Ausrichtung: vorwiegend präventive medizinische Fachdisziplin<br />
• Inhalt: Wechselbeziehungen zwischen Arbeit und dem<br />
Menschen, seiner Gesundheit und seinen<br />
Krankheiten (Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz)<br />
• Ziel: Förderung und Erhaltung der Gesundheit,<br />
Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit<br />
Arbeit<br />
Gesundheit<br />
Krankheit<br />
2<br />
19.11.2009<br />
1
Institut für Arbeits-, Sozial- und<br />
Umweltmedizin<br />
Belastungs-Beanspruchungs-Konzept<br />
Beanspruchung 1<br />
Belastung<br />
Beanspruchung 2<br />
Mögliche Belastungen (Lehrer)<br />
• physikalisch: - Lärm<br />
- Klima<br />
- Ergonomie (z. B. Bildschirmarbeitsplatz)<br />
• chemisch: - Gefahrstoffe<br />
• biologisch: - Infektionserreger (Bakterien, Viren, …)<br />
- Schimmelpilze<br />
- Allergene<br />
Institut für Arbeits-, Sozial- und<br />
Umweltmedizin<br />
• psychosozial: h i l - ZZeitdruck itd k<br />
- Arbeitsverdichtung<br />
- Überforderung<br />
- Arbeitsorganisation (Stundenplan, Pausen und<br />
Erholungszeiten)<br />
- soziale Kontakte und Kommunikation (Kollegen,<br />
Schulleitung, Schüler, Eltern)<br />
3<br />
4<br />
19.11.2009<br />
2
Individuelle Belastbarkeit<br />
� Abhängig von (u.a.):<br />
� Alter<br />
� Geschlecht<br />
� Konstitution, genetische Ausstattung<br />
� Persönlichkeit<br />
� Intelligenz<br />
� Trainingszustand g<br />
� Qualifikation, Ausbildung<br />
� Erfahrung<br />
� Motivation<br />
� Persönliche Ressourcen<br />
<strong>Lehrergesundheit</strong> in Deutschland<br />
Institut für Arbeits-, Sozial- und<br />
Umweltmedizin<br />
Institut für Arbeits-, Sozial- und<br />
Umweltmedizin<br />
5<br />
6<br />
19.11.2009<br />
3
Institut für Arbeits-, Sozial- und<br />
Umweltmedizin<br />
Beschäftigungsquote von älteren Arbeitnehmern<br />
� Anteil an Erwerbstätigen im Alter von 55 bis 64 Jahren<br />
Institut für Arbeits-, Sozial- und<br />
Umweltmedizin<br />
Ursachen für Frühpensionierungen und<br />
Erkrankungen von Lehrkräften<br />
7%<br />
10%<br />
3% 9%<br />
2%<br />
17%<br />
52%<br />
Psyche/Verhalten<br />
Muskel/Skelett<br />
Herz/Kreislauf<br />
Krebs<br />
Nervensystem<br />
Auge/Ohr<br />
Sonstige<br />
Quelle: Hillert / Schmitz 2004 und Hillert 2008<br />
7<br />
8<br />
19.11.2009<br />
4
Angaben der IKK<br />
Einmal im Jahr 2006 arbeitsunfähig geschrieben:<br />
Lehrer: 49,8% der versicherten Lehrer<br />
Alle Versicherte der IKK: 54,6%<br />
Institut für Arbeits-, Sozial- und<br />
Umweltmedizin<br />
Quelle: Der IKKimpuls 2006<br />
Institut für Arbeits-, Sozial- und<br />
Umweltmedizin<br />
Entwicklung des Krankenstandes (IKK)<br />
Quelle: Der IKKimpuls 2006<br />
10<br />
9<br />
19.11.2009<br />
5
Institut für Arbeits-, Sozial- und<br />
Umweltmedizin<br />
Ausgewählte Krankheitsarten (IKK)<br />
Quelle: Der IKKimpuls 2006<br />
11<br />
Institut für Arbeits-, Sozial- und<br />
Umweltmedizin<br />
Ausgewählte Krankheitsarten (IKK)<br />
Quelle: Der IKKimpuls 2006<br />
12<br />
19.11.2009<br />
6
Institut für Arbeits-, Sozial- und<br />
Umweltmedizin<br />
Arbeitsmedizinische Sprechstunde<br />
„ÄRZTLICHE SCHWEIGEPFLICHT !!!“<br />
Institut für Arbeits-, Sozial- und<br />
Umweltmedizin<br />
Arbeitsmedizinische Sprechstunde<br />
http://www.uni-mainz.de/FB/Medizin/asu/<br />
13<br />
14<br />
19.11.2009<br />
7
Erste Erfahrungen aus der<br />
arbeitsmedizinischen Sprechstunde<br />
� Arbeitsmedizinische Anfragen uu.a. a zu:<br />
� Sprachproblemen<br />
� Rückenbeschwerden<br />
� Psychosoziale Probleme:<br />
� Persönlich, familär<br />
� In der Schule (z.B. Konflikte mit der Schulleitung)<br />
�� Beratungsbedarf zu:<br />
� Impfungen<br />
� Bildschirmbrille<br />
� Stimmverstärker<br />
� Gebäude (z. B. Schimmel, Hyperakustik) …<br />
Institut für Arbeits-, Sozial- und<br />
Umweltmedizin<br />
Institut für Arbeits-, Sozial- und<br />
Umweltmedizin<br />
Fazit aus den vorliegenden Erkenntnissen zur<br />
<strong>Lehrergesundheit</strong><br />
� Lehrer leisten viel !!!<br />
� Lehrer sind (auf Gruppenbasis) allgemein nicht kränker als<br />
die Allgemeinbevölkerung (Ausnahme: „Psyche“)<br />
� Lehrer sind besonders beansprucht durch:<br />
� psychosoziale Belastungen<br />
� Lärm<br />
� Konflikt Beruf-Privatleben<br />
� zunehmend administrative Aufgaben<br />
� Veränderungen der Gesellschaft (u. a. Schüler, Eltern)<br />
� Abnehmendes Sozialprestige<br />
15<br />
16<br />
19.11.2009<br />
8
Wer ist verantwortlich für die<br />
<strong>Lehrergesundheit</strong>?<br />
� Jeder selbst<br />
� Arbeitgeber/Dienstherr<br />
Institut für Arbeits-, Sozial- und<br />
Umweltmedizin<br />
�� Verantwortlicher für das Schulgebäude<br />
� Gesellschaft<br />
Was kann die Arbeitsmedizin zur<br />
<strong>Lehrergesundheit</strong> beitragen?<br />
Institut für Arbeits-, Sozial- und<br />
Umweltmedizin<br />
17<br />
18<br />
19.11.2009<br />
9
Arbeitsmedizinische<br />
Prävention<br />
Institut für Arbeits-, Sozial- und<br />
Umweltmedizin<br />
Primärprävention Sekundärprävention Tertiärprävention<br />
Schadensverhütung<br />
• Verhaltensprävention<br />
• Verhältnisprävention<br />
• unspezifisch<br />
• spezifische<br />
Schadensbegrenzung<br />
• Erkennen von<br />
Risikofaktoren<br />
• Früherkennung von<br />
Erkrankungen<br />
• Akuttherapie<br />
Schadensrevision<br />
• medizinische<br />
Rehabilitation<br />
• berufliche<br />
Rehabilitation<br />
Institut für Arbeits-, Sozial- und<br />
Umweltmedizin<br />
Grundlage der arbeitsmedizinischen Prävention<br />
Gefährdungsbeurteilung !!!<br />
19<br />
20<br />
19.11.2009<br />
10
| Home| Suche| Index| Sitemap| Kontakt<br />
Berufsspezifische Sprechstunde "Lehrkräfte und<br />
pädagogische Fachkräfte"<br />
Univ.-Prof. Dr. med. Dipl.-Ing. Stefan Letzel<br />
Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der<br />
Johannes Gutenberg-Universität Mainz<br />
Obere Zahlbacher Str. 67<br />
55131 Mainz<br />
Tel.: 0 61 31 39 - 3 32 33<br />
Fax: 0 61 31 39 - 3 66 80<br />
Rückfragen an: arbeitsmedizin@uni-mainz.de
Vortrag<br />
Dr. Klaus U. Neulinger<br />
Diplom-Pädagoge<br />
Schulische Bedeutung<br />
von ADHS
Auszug aus „Bericht aus der Praxis der Schule für Erziehungshilfe“<br />
von Dr. Klaus U. Neulinger, Diplom-Pädagoge<br />
Kinder im Abseits<br />
Wie sie sind - Wie sie gesehen werden<br />
Die Kinder und Jugendlichen, die in den E-Schulen unterrichtet und erzogen werden sollen,<br />
wurden in der Vergangenheit (und noch heute) mit den unterschiedlichsten Bezeichnungen<br />
bedacht. Die bekanntesten darunter lauten:<br />
� Verhaltensgestörte<br />
� Verhaltensauffällige<br />
� Erziehungsschwierige<br />
� Erziehungshilfebedürftige<br />
� schwer erziehbare<br />
� sittlich Gefährdete<br />
� Verwahrloste<br />
� sozial Gefährdete<br />
� seelisch Behinderte<br />
� emotional Gestörte<br />
Diese Liste kann keinesfalls als abgeschlossen betrachtet werden. Es ist mit Sicherheit so,<br />
dass regional oder sogar örtlich (also schulbezogen) noch weitere Bezeichnungen im Umlauf<br />
sind oder waren.<br />
Eines haben diese Bezeichnungen alle gemeinsam: Sie sagen nichts, aber auch gar nichts<br />
über die Besonderheit eines derart bezeichneten Kindes oder eines derart angesprochenen<br />
Jugendlichen aus. Diese Begriffe sind schlichte Etikettierungen, die nur scheinbar etwas<br />
erklären, die aber bei Licht besehen nichts zur Erkenntnis des Wesens der Betroffenen<br />
beitragen können.<br />
Es ist bestimmt weiterführender, wenn man die gemeinten Auffälligkeiten oder<br />
Störungsbilder der gemeinsten Schülerinnen und Schüler in eine „Systematik der<br />
Verhaltensstörungen“ bringt. (Vgl. hierzu Abbildung 1, nachfolgende Seite)<br />
Es lassen sich dabei zwei Gruppen unterscheiden:<br />
1. Die Gruppe der nach außen hin relativ leicht erkennbaren Auffälligkeiten, die Gruppe<br />
der auf das soziale Umfeld deutlich einwirkenden Störungen. Diese bezeichnet man als<br />
„externalisierende Verhaltensstörungen“. Zu ihnen zählen die Hyperkinese, die<br />
Aggressivität, die Dissozialität und die Delinquenz. Diese externalisierenden Störungen<br />
sind häufig begleitet von einer stark eingeschränkten Fähigkeit zur Impulskontrolle, was<br />
fast zwangsläufig zu unkontrollierten Verhaltensweisen führt.<br />
2. Die nach innen gerichteten Störungen sind von außen sehr viel schwieriger zu<br />
erkennen. Das soziale Umfeld „übersieht“ häufig das mit diesen Störungen verbundene<br />
Leiden der Kinder und Jugendlichen. Zur Gruppe der „internalisierenden Störungen“<br />
zählen Kontaktängste, soziale Unsicherheit, Regression und Depression. Im Gegensatz<br />
zu den externalisierenden Störungen liegt bei den internalisierenden Störungen häufig<br />
ein überkontrolliertes, teils auch von Zwängen geprägtes Verhalten vor. Heute findet die<br />
Tatsache verstärkt Beachtung, dass Verhaltensstörungen in einer bio-psycho-sozialen<br />
Vernetzung anzutreffen und zu beobachten sind.
Externalisierende Verhaltensstörungen<br />
Hyperkinese<br />
Dieses Störungsbild hat drei Kernsymptome:<br />
Die Aufmerksamkeitsstörung, die Impulsivität<br />
und die Hyperaktivität.<br />
„Hyperaktivität“ bedeutet übermäßig unruhig,<br />
zappelig, motorisch wenig kontrolliert. Von<br />
einer Hyperaktivität wird nur gesprochen,<br />
wenn die Symptome vor dem siebten<br />
Lebensjahr bereits längerfristig durchgehend<br />
zu beobachten waren.<br />
Aggressivität<br />
Dieser Begriff steht als Konstrukt für einen<br />
Wesenausdruck, für ein Charakter-Element<br />
oder für einen Teil der inneren Haltung<br />
gegenüber der sozialen Umwelt.<br />
Aggressivität ist nicht beobachtbar und kann<br />
sich in Aggression(en)* als wahrnehmbarem<br />
Verhalten äußern.<br />
Dissozialität<br />
Im Unterschied zu asozial tendierenden<br />
Menschen, die sich lediglich außerhalb der<br />
vorherrschenden anerkannten sozialen<br />
Gefüge befinden, die aber ansonsten<br />
harmlos und untereinander sehr sozial<br />
agieren können, neigen Menschen mit<br />
dissozialen Tendenzen dazu, (zer)störend<br />
auf soziale Strukturen einzuwirken. Man<br />
könnte also sagen, ein dissozialer Mensch ist<br />
ein vorwiegend im mental-geistigen Bereich<br />
asozialer Mensch mit bedrohlichem<br />
Aggressivitätspotenzial.<br />
Delinquenz<br />
Ein delinquenter Mensch ist jemand, dessen<br />
aggressives oder dissoziales Handeln<br />
Tatbestände im Sinne des Strafrechtes<br />
erfüllt.<br />
* Definition von Aggression nach SCHARFETTER<br />
(Wörterbuch der Neurologie, Band 6, 1992):<br />
„Aggression nenn wir ein in Tat, Wort oder auch<br />
Wortlosigkeit sich ereignendes Verhalten, welches eine<br />
Person (...) oder eine Sache (...) verletzt, erniedrigt,<br />
entwertet, beraubt, behindert, ins Unrecht setzt, in<br />
seinen Lebensmöglichkeiten und seiner Entfaltung<br />
einengt, vertreibt oder gar tötet.<br />
Abbildung 1: Systematik der Verhaltensstörungen beziehungsweise der Psychopathologien<br />
Internalisierende Verhaltensstörungen<br />
Kontaktängste<br />
Sie zeigen sich in der Hemmung oder<br />
Unfähigkeit eines Menschen, auf andere<br />
zuzugehen, sich anderen gegenüber zu<br />
öffnen oder sich auf Kontaktwünsche der<br />
anderen angemessen einzulassen.<br />
Soziale Unsicherheit<br />
Dieses bezeichnet die mangelhaft<br />
ausgeprägte Fähigkeit, seine eigene „soziale<br />
Bedeutung“ für das Gegenüber richtig<br />
einzuschätzen. Die Folgen können<br />
Minderwertigkeitsgefühle, das Gefühl des<br />
ständigen Abgelehntseins sowie<br />
Handlungsangst sein. Von sozialer<br />
Unsicherheit betroffene Menschen wirken<br />
daher sehr oft in sich gekehrt, introvertiert.<br />
Regression<br />
Regressives Verhalten lässt einen Menschen<br />
hinter seine sozialen, zum Teil auch hinter<br />
seine intellektuellen Möglichkeiten, nicht<br />
selten sogar hinter seinen ganzheitlichen<br />
Entwicklungsstand zurück fallen. Regressives<br />
Verhalten kann die Antwort auf Angst<br />
machende Anforderungen der Realität, und<br />
zwar im Sinne einer Schutzhaltung, sein: Je<br />
kleiner, hilfloser, ärmer, dümmer,<br />
unterentwickelter ich bin, desto weniger<br />
Anforderungen darf man an mich stellen.<br />
Depression<br />
Mit Depression wird eine Störung der<br />
Affektivität bezeichnet. Depressive<br />
Stimmungsänderungen können je nach<br />
Dauer, Intensität und Periodik krankhaft sein.<br />
Bei Heimkindern ist eine häufig<br />
diagnostizierbare Form der Depression die so<br />
genannte reaktive Depression, deren<br />
Auslöser Trennungserlebnisse, soziale<br />
Verluste oder allgemein belastende<br />
Lebensumstände sein können.
Man kann von drei Bedingungssäulen ausgehen, die jegliches Verhalten - auch das von<br />
geltenden Normen abweichende oder als gestört wahrgenommene Verhalten -<br />
determinieren.<br />
- Die biologische Säule betrifft die Entwicklung<br />
- Die psychische Säule betrifft die Seele beziehungsweise die Psyche.<br />
- Die medizinische oder soziale Säule betrifft die Gesundheit beziehungsweise die<br />
Pathologie.<br />
Aus dieser Erkenntnis heraus findet der Begriff der Entwicklungspsychopathologie in<br />
Fachkreisen verstärkt Beachtung und Anwendung. Dieser Begriff gilt als wertfreier und<br />
ursachenorientierter, als es der Begriff der Verhaltensstörung sein kann.<br />
Aber eigentlich ist es müßig, in Worten und Begriffen zu kramen, angesichts einer<br />
Wirklichkeit, die direkt beobachtbar ist.<br />
Es gibt einen „Arbeitskreis der Schulen in freier Trägerschaf tim Jugendhilfebereich in<br />
Rheinland-Pfalz“. Dieser Arbeitskreis versteht sich als Beratungs-, Informations- und<br />
Fortbildungsgremium. Mitglieder dieses Arbeitskreises sind sämtliche Schulleitungen der in<br />
Rheinland-Pfalz vorhandenen E-Schulen.<br />
Die Gründung dieses Arbeitskreises geschah im Grunde genommen aus dem Bedürfnis der<br />
Schulen heraus, sich für ihre Schülerinnen und Schüler gegenüber der Schulbehörde und<br />
gegenüber den verschiedenen Trägerschaften zu positionieren und zu artikulieren. Um<br />
verständlich werden zu lassen, weshalb die Schulleitungen darauf drängten, die<br />
Lehrpersonalversorgung seitens der Schulbehörde zu überdenken und den pädagogischen<br />
Gegebenheiten in den Schulen anzupassen, hat der Arbeitskreis in den Jahren 2006/07 eine<br />
„aktuelle Beschreibung der Schülerschaft in den Schulen mit dem Förderschwerpunkt sozialemotionale<br />
Entwicklung in Rheinland-Pfalz“ erarbeitet und der Schulbehörde sowie den<br />
Trägerschaften vorgelegt. Diese Beschreibung mag streng wissenschaftlichen Maßstäben<br />
für statistische Erhebungen nicht ganz entsprechen, aber eines ist gewiss: Es existiert<br />
derzeit keine wissenschaftliche Untersuchung oder Erhebung, die die Schülerschaft dieser<br />
Schulen aus der Praxis heraus zutreffender, verständlicher, anschaulicher und „berührender“<br />
zu beschreiben vermag, als es der Erhebung diese Arbeitskreises gelang.
Dr. Klaus U. Neulinger, Dipl.-Päd, SS 2003 Uni KoblenzJLandau Institut für Sonderpädagogik<br />
DiagnostiklBegutachtung von "V"-Kindem<br />
Systematik der Verhaltensstörungen bzw. der<br />
Entwicklungspsychopathologie<br />
externalisierend<br />
HYPERKINESE *)<br />
AGRESSIVITÄT<br />
DISSOZIALIT Ä T<br />
DELINQUENZ<br />
häufig zu wenig Impulskontrolle<br />
unkontrolliertes Verhalten<br />
*) Kemsymptome der Hyperkinese sind<br />
l1li Aufmerksamkeitsstörung<br />
l1li Impulsivität<br />
l1li Hyperaktivität **)<br />
" V"<br />
" V"<br />
internalisierend<br />
KONTAKTÄNGSTE<br />
SOZIALE<br />
UNSICHERHEIT<br />
REGRESSION<br />
DEPRESSION<br />
häufig überkontrolliertes Verhalten<br />
.*) Bedeutet: übermäßig unruhig, zappelig, motorisch wenig kontrollierbar.<br />
Von Hyperaktivität wird nur gesprochen, wenn die Symptome vor dem 7. Lebensjahr<br />
schon längerfristig beobachtbar waren!
Kinder und Jugendliche mit<br />
Beeinträchtigungen im Bereich<br />
der emotionalen und sozialen<br />
Entwicklung sowie<br />
im Bereich des Erlebens und des<br />
allgemeinen Verhaltens<br />
können uns begegnen als<br />
• entwicklungsverzögert und/oder verwahrlost<br />
• dissozial<br />
• seelisch behindert oder von seelischer<br />
Behinderung bedroht<br />
Als Ursachenhintergründe kommen in Betracht<br />
• himorganische Schädigungen (meist exogen<br />
verursacht, frühkindlich oder vorgeburtlich<br />
erworben [Embryopathien])<br />
• benachteiligendes Erziehungsmilieu<br />
• traumatisierende frühkindliche Ereignisse<br />
Häufig ist eine eindeutige Zuordnung bzw. eine<br />
klare Trennung nicht möglich.
Workshops
Workshop 1<br />
Stressfaktor Schule?<br />
Achim Aschenbach<br />
Schulpsychologisches<br />
Beratungszentrum<br />
Kirchheimbolanden<br />
Prof. Dr. Stephan Letzel<br />
Institut für Arbeits-, Sozial-<br />
und Umweltmedizin UNI<br />
Mainz<br />
Workshop 6<br />
Schulische<br />
Gewaltprävention aus<br />
polizeilicher und<br />
pädagogischer Sicht<br />
(ausgefallen)<br />
Frank Hasenclever<br />
LKA Mainz<br />
Reinhard Marxen<br />
Theresianum in Mainz und an<br />
das Pädagogische Zentrum<br />
für das Arbeitsgebiet „Schule<br />
und Gewalt" abgeordnet<br />
Workshop 2<br />
Zigaretten, Alkohol,<br />
Drogen<br />
Ursula Pich<br />
Mit Jugend gegen Drogen<br />
e.V.<br />
Dr. Andreas Stein<br />
Abt. Kinder- und<br />
Jugendneurologie–<br />
Psychiatrie und<br />
Psychotherapie RFK Alzey<br />
Workshop 7<br />
Gewaltverherrlichende<br />
Musik<br />
Rainer Heidenreich<br />
Landesjugendsamt<br />
Workshop 3<br />
Mobbing<br />
Sunita Balser<br />
Marion Fiox<br />
Förderverein Struppelkids e.V<br />
Workshop 8<br />
Kinder sicher im Internet<br />
Joachim Schuh<br />
Pfarrer ev. Dekanat<br />
Referent für<br />
Medienkompetenz der<br />
Landesmedienzentrale<br />
Koblenz<br />
Workshop 4<br />
Sexualität<br />
(ausgefallen)<br />
Christina Gutsmuths<br />
Diakonisches Werk Worms-<br />
Alzey<br />
Dr. Friedel Rohr<br />
Gesundheitsnetz Region<br />
Alzey e.V<br />
Workshop 9<br />
Bedeutung der<br />
Entwicklungspathologien<br />
in Unterricht und Schule<br />
Dr. Klaus Neulinger<br />
Herman-Nohl-Schule i.R.<br />
Gert Geister<br />
Psychologischer Dienst<br />
Heilpädagogium Schillerhain<br />
Kirchheimbolanden<br />
Walter Eulenbach<br />
Erziehungsberaungsstelle<br />
Alzey<br />
Workshop 5<br />
Top Ten der Ernährung –<br />
Vorstellung von<br />
Projekten<br />
Monika Feissel<br />
AOK- Regionaldirektion<br />
Worms-Alzey<br />
Hildegard Schleßmann-Fister<br />
Dienstleistung ländlicher<br />
Raum, Bad Kreuznach<br />
Karin Dorner<br />
Gesundheits- und<br />
Ernährungsberaterin<br />
Catering<br />
Schülerfirma der Schule im<br />
Rotental Alzey
Workshop 1<br />
Stressfaktor Schule?<br />
Herr<br />
Achim Aschenbach<br />
Schulpsychologisches Beratungszentrum Kirchheimbolanden<br />
Robert-Bosch-Str. 6<br />
67292 Kirchheimbolanden<br />
Herr<br />
Prof. Dr. Stephan Letzel<br />
Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin UNI Mainz<br />
Obere Zahlbacher Str. 67<br />
55131 Mainz
Ergebnis des Workshops 1<br />
Stressfaktor Schule?<br />
Referenten: Herr Achim Aschenbach, Herr Prof. Dr. Stephan Letzel<br />
Ursachen:<br />
� Anspannungsphase ohne Entspannungsmöglichkeit<br />
� keine Pausen für Essen, Trinken, Toilette<br />
� meine Erwartung gegen berufliche Realität<br />
� Rahmenbedingungen für Unterricht<br />
� „Überforderung“ mit spez. Unterrichtssituationen<br />
� selbstgemachter Stress - im Unterricht, Vorbereitung<br />
� Organisation Schule<br />
� Erwartungen: Bildungspolitik gegen reale Schule<br />
� pädagogisches Selbstbild<br />
� Freizeitstress<br />
Hilfen:<br />
� Gesundheitsmanagement in Schulen<br />
� Entspannungstechniken<br />
� Marker feststellen<br />
� Was ist wirklich wichtig?<br />
� mit Kollegen austauschen<br />
� Sport<br />
� in der Mittagspause das Gebäude verlassen<br />
� Nichts tun<br />
� die erfolgreichen Schüler wahrnehmen<br />
� meine Möglichkeiten genutzt - mit gutem Gewissen loslassen<br />
� Familie<br />
� Hobby
Workshop 2<br />
Zigaretten, Alkohol, Drogen<br />
Ursula Pich<br />
Mit Jugend gegen Drogen e.V.<br />
Schlossgasse 11<br />
55232 Alzey<br />
Dr. Andreas Stein<br />
Abt. Kinder- und Jugendneurologie–Psychiatrie und<br />
Psychotherapie RFK Alzey<br />
Dautenheimer Landstr. 66<br />
55232 Alzey
Sunita Balser<br />
Gartenfeldstr. 12<br />
55299 Nackenheim<br />
Marion Fiox<br />
Förderverein Struppelkids e.V.<br />
Rheinhessen-Fachklinik Alzey<br />
Dautenheimer Landstr. 66<br />
55232 Alzey<br />
Workshop 3<br />
Mobbing
Workshop 4<br />
Sexualität<br />
(ausgefallen)<br />
Christina Gutsmuths<br />
Diakonisches Werk Worms-Alzey<br />
Schlossgasse 14<br />
55232 Alzey<br />
Dr. Friedel Rohr<br />
Gesundheitsnetz Region Alzey e.V.<br />
Alzeyer Weg 2<br />
55234 Framersheim
Workshop 4<br />
Sexualität<br />
Das Thema Sexualitätist ist so umfassend und weitreichend,<br />
dass der Schwerpunkt des Workshops auf Austausch und<br />
Diskussion setzt.<br />
Neben den allgemeinen Themen wie Verhütung, Freundschaft<br />
und Liebe soll die Möglichkeit bestehen, Themen aus dem<br />
Bereich der Sexualität anzusprechen, die sonst tabuisiert sind<br />
oder nicht zur Sprache kommen. Wie zum Beispiel<br />
Homosexualität, HIV und andere sexuell übertragbare<br />
Krankheiten.<br />
Es handelt sich hierbei durchaus um Themen, die die<br />
Jugendlichen beschäftigen, die jedoch keinen Platz finden<br />
beantwortet zu werden.
Workshop 5<br />
Top Ten der Ernährung –<br />
Vorstellung von Projekten<br />
Monika Feißel<br />
AOK- Regionaldirektion Worms-Alzey<br />
Goethestr. 24<br />
67547 Worms<br />
Hildegard Schleßmann-Fister<br />
Dienstleistung ländlicher Raum<br />
Rheinhessen-Nahe-Hunsrück<br />
Rüdesheimer Str. 68<br />
55543 Bad Kreuznach<br />
Karin Dorner<br />
Gesundheits- und Ernährungsberaterin<br />
Gymnasium am Römerkastell<br />
Jean-Braun-Straße<br />
55232 Alzey
Workshop 5<br />
Top Ten der Ernährung - Vorstellung von Projekten<br />
Die AOK, Regionaldirektion Alzey-Worms stellt bei der<br />
Nachfrage nach Ernährungsberatungen fest, dass bei immer<br />
mehr Jugendlichen weniger Zeit für Bewegung und<br />
regelmäßige Mahlzeiten aufgewendet werden. Dafür nehmen<br />
die Zeiten vor dem Computer und dem Fernseher zu.<br />
Thomas F., 14 Jahre, 20 kg über seinem Normalgewicht, sitzt<br />
am Wochenende fast die ganze Nacht an Computerspielen, isst<br />
dabei Chips, Süßigkeiten und Fast Food. Auch regelmäßige<br />
Mahlzeiten während der Woche gibt es in der Familie nicht. Die<br />
erste Mahlzeit ist häufig erst am frühen Nachmittag. Zusätzlich<br />
fehlt der natürliche Schlafrhythmus. Die Folgen bleiben nicht<br />
aus: fehlende Konzentration in der Schule, erhöhte Reizbarkeit<br />
und das Gewicht steigt weiter.<br />
In dem Workshop Top Ten der Ernährung anlässlich der<br />
Tagung Lern- und Arbeitsort Schule: <strong>Schülergesundheit</strong> /<br />
<strong>Lehrergesundheit</strong> am 05. September 2009, 10.00 bis 16.00 Uhr<br />
stellen Dipl. oec. troph. Monika Feißel, AOK, Dipl. oec. troph.<br />
Hildegard Schleßmann-Fister, DLR Rheinhessen-Nahe-<br />
Hunsrück und Karin Dorner, Gesundheits- und<br />
Ernährungsberaterin Möglichkeiten vor, Jugendlichen das<br />
Thema Ernährung bzw. die Folgen falscher Ernährung und zu<br />
wenig Bewegung in der Schule näher zu bringen. Themen wie<br />
richtiges Trinken, Umgang mit Fast Food, Verzehr von Obst und<br />
Gemüse, regelmäßige Mahlzeiten oder auch die<br />
Selbstherstellung von Speisen sind Beispiele, die im Workshop<br />
angesprochen werden.
Workshop 6<br />
Schulische Gewaltprävention aus<br />
polizeilicher und pädagogischer Sicht<br />
Frank Hasenclever<br />
Landeskriminalamt Mainz<br />
Valenziaplatz 1 - 7<br />
55118 Mainz<br />
(ausgefallen)<br />
Reinhard Marxen<br />
Theresianum in Mainz und an das Pädagogische Zentrum für<br />
das Arbeitsgebiet „Schule und Gewalt" abgeordnet<br />
Oberer Laubenheimer Weg 58<br />
55131 Mainz
Workshop 7<br />
Gewalt verherrlichende<br />
Musik<br />
Rainer Heidenreich<br />
Landesamt für Soziales, Jugend<br />
und Versorgung<br />
Rheinallee 97 - 101<br />
55116 Mainz
Workshop 7<br />
Rainer Heidenreich<br />
Gewalt verherrlichende, (rechts)extremistische Botschaften in der Musik<br />
„Komplex“ ist neben dem rheinland-pfälzischen Aussteigerprogramm (R)AUSwege, der<br />
Elterninitiative gegen Rechts und dem Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus in<br />
Rheinland-Pfalz das vierte Sonderprojekt gegen Rechtsextremismus in Verantwortung des<br />
Landesjugendamtes Rheinland-Pfalz.<br />
Auf der interaktiven Kommunikationsplattform werden Jugendlichen und jungen<br />
Erwachsenen, die in den Einflussbereich rechtsextremistischer Gruppen oder<br />
Organisationen geraten oder diesbezüglich gefährdet sind, individuelle Mailberatung, Foren,<br />
Chats und Informationen angeboten.<br />
Darüber hinaus haben Eltern und Fachkräfte auf gesonderten Seiten über die gleichen<br />
interaktiven Elemente die Möglichkeit sich zum Thema Rechtsextremismus zu informieren<br />
und auszutauschen.<br />
Große Aufmerksamkeit bei Jugendlichen finden die Seiten zu Musik, sowie<br />
Erfahrungsberichte von Aussteigern zur Wirkung von rechtsextremer Musik.<br />
Das soll auch zum Gegenstand des Workshops werden. Neben der Besprechung einzelner<br />
Beispiele soll es auch darum gehen, wie Fachkräfte bzw. Eltern sinnvoller Weise reagieren<br />
sollten, wenn junge Menschen eine Vorliebe für Gewalt verherrlichende, (rechts)<br />
extremistische Musik demonstrieren.<br />
Nähere Informationen unter www.komplex-rlp.de<br />
.
Ergebnis des Workshops 7<br />
Gewalt und Gewalt verherrlichende Musik<br />
Referent: Herr Rainer Heidenreich<br />
� versteckte Botschaften, Symbole in der Musik und im Internet<br />
� Graubereiche (keine Strafbarkeit), die extremen/extremistischen Lifestyle pflegen und<br />
den Boden bereiten für extremistisches Gedankengut<br />
z.B.: Hip Hop, Hooliganmusik<br />
� Erfahrungsberichte von Aussteigern:<br />
Gründe : Einstieg (Anerkennung, Identität)<br />
Ausstieg (Widersprüche - sein Ding machen)<br />
� Was kann man tun?<br />
sich für die Musik, Aktivitäten interessieren<br />
emotionelle Botschaft: ich mag dich<br />
du bist mir nicht egal<br />
eigene Grenzen - Echtheit<br />
� den anderen selbst sein lassen<br />
(Freiheit, Zugehörigkeit,..........)<br />
� Beziehung herstellen<br />
� Angebot(e), Alternativen _____ neue Kontakte, andere (bessere) Beziehung<br />
ermöglichen<br />
� Profis die helfen ®Auswege, Komplex<br />
� Projekte die die Gegenkultur fördern<br />
� Unterstützung durch das Beratungsnetzwerk
Workshop 8<br />
Kinder sicher im Internet<br />
Joachim Schuh<br />
Pfarrer ev. Dekanat<br />
Referent für Medienkompetenz<br />
der Landesmedienzentrale Koblenz<br />
Ev. Dekanat Alzey<br />
Fischmarkt 3<br />
55232 Alzey
Referent: Herr Pfarrer Joachim Schuh<br />
Ergebnis des Workshops 8<br />
Kinder sicher im Internet<br />
Es wurden in anbetracht der Aktualität mit den Teilnehmern des Workshops<br />
(überwiegend Schüler der BBS) eigene Regeln zum Umgang mit dem Handy unter<br />
anderem in der Schule formuliert.<br />
Handy-Regeln<br />
z.B. an der Schule<br />
� wenn an, dann lautlos<br />
� wenn Anruf oder SMS in den Unterrichtszeiten - ignorieren<br />
� Handys nicht am Fremde ausleihen<br />
� ungeeignete Contents (Inhalte) nicht auf meinem Handy,<br />
ich informiere eine Vertrauensperson, wenn ich so etwas bekomme<br />
� Ich verbreite keine schlechten Contents<br />
� keine anonymen Aktivitäten oder unter anderem Namen<br />
� Ich kann Vertrauensperson sein<br />
� Ich bin nicht teilnahmslos
Workshop 9<br />
Bedeutung der<br />
Entwicklungspathologien in<br />
Unterricht und Schule<br />
Dr. Klaus Neulinger<br />
Diplompädagoge<br />
Rothenkircherweg 10<br />
67292 Kirchheimbolanden<br />
Gert Geister<br />
Psychologischer Dienst<br />
Heilpädagogium Schillerhain<br />
67292 Kirchheimbolanden<br />
Walter Eulenbach<br />
Diakonisches Werk<br />
Erziehungsberatungsstelle<br />
Schlossgasse 14<br />
55232 Alzey
Workshop 9<br />
Die Bedeutung der Entwicklungspsychopathologien<br />
in Unterricht und Schule<br />
Die Moderatoren / Referenten werden das Thema des Workshops schwerpunktmäßig<br />
unter den Aspekten der Schulwirklichkeit, der Diagnostik und der Therapie<br />
behandeln.<br />
Hyperkinetische und oppositionelle Verhaltensauffälligkeiten gehören zu den größten<br />
Herausforderungen im pädagogischen Alltag von Früherziehung, Schule und Jugendhilfe.<br />
Junge Menschen mit diesen „Störungsbildern“ stellen für ihre Familie, für ihre Schule<br />
und für ihr soziales Umfeld häufig eine hohe Belastung dar. Gleichzeitig leiden sie<br />
fast immer unter den Auswirkungen ihres abweichenden Verhaltens: Sie erleben soziale<br />
Ausgrenzung, schulischen Misserfolg und innerfamiliäre Konflikte. Die Entwicklung<br />
dieser Kinder und Jugendlichen muss in fast allen Fällen als erheblich gefährdet<br />
angesehen werden.<br />
Hinsichtlich der Schulwirklichkeit wird in diesem Workshop die Entwicklung der Häufigkeit<br />
und der Ausprägungsgrade von Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen<br />
im schulpflichtigen Alter in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten angesprochen.<br />
Ferner wird die Zweidimensionalität der Bedeutsamkeit massiver Verhaltensprobleme<br />
bei Schülerinnen und Schülern behandelt: Die Bedeutung für das betroffene<br />
Kind und dessen Eltern sowie die Bedeutung für die Lerngruppe als soziales System.<br />
Symptome und Verläufe bestimmter Verhaltensstörungen sowie Erklärungsansätze<br />
hierzu sollen ebenso vermittelt werden wie diagnostische und therapeutische Vorgehensweisen.<br />
Ein Schwerpunkt des Workshops wird in der Darstellung pädagogischer<br />
und psychologischer Möglichkeiten – vor allem im schulischen Kontext – im Umgang<br />
mit Kindern und Jugendlichen liegen, die unter einem Aufmerksamkeitsdefizit- (und<br />
hyperkinetischen) Syndrom (AD[H]S) leiden.
Presse
Landkreis<br />
Alzey-Worms<br />
o AZ vom ____<br />
o WZ vom ____<br />
____ 0<br />
o Wochenblatt vom ----,- /11-,-",1<br />
�",-"--"8,,,,-,<br />
____<br />
,O<br />
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Presseauszug<br />
Kreisseite vom _<br />
Kreisverwaltung<br />
_<br />
_ ____ ___ _<br />
____<br />
____ _<br />
O,,-3=---_<br />
Schüler .. und <strong>Lehrergesundheit</strong> im Mittelpunkt<br />
Veranstaltung mit 20 Experten, vier Fachvorträgen und neun Workshops am 5. September in der Berufsbildenden Schule<br />
Die Regionale Gesundheitskon<br />
ferenz im landkreis Alzey<br />
Worms mit Geschäftsstelle im<br />
Gesundheitsamt der Kreisver<br />
wallung wurde im Jahr 2001 ins<br />
leben gerufen mit dem Ziel, An<br />
gebote an Prävention und Ge<br />
sundheitsförderung auf regiona<br />
ler Ebene zu koordinieren. Ein<br />
leitungsteam -bestehend aus<br />
Mitarbeitern im Gesundheitswe<br />
sen wie (Zahn-)Ärzten, Apothe<br />
kern, Vertretern der Krankenkas<br />
sen, Selbsthilfegruppen, leh<br />
rern und der KISS Mainz (Kon<br />
takt- und Informationsstelle für<br />
Selbsthilfe -trägt Anregungen<br />
aus der Praxis zusammen, er<br />
hebt Bedarte der Gesundheits<br />
förderung und plant Veranstal<br />
lungen.<br />
ALZEY (eh) - Da in der Presse<br />
immer wieder über dicke Kin<br />
der, ausgebrannte Lehrer, Mob<br />
bing und Gewalt an Schulen<br />
berichtet wird, startete das Lei<br />
tungsteam eine Umfrage an 18<br />
Alzeyer Schulen� deren Lehrer<br />
die gesundheitlichen Risiken<br />
an ihrer Einrichtung einschät<br />
zen sollten. Diese benannten<br />
vor allem "Stress" als Risiko<br />
faktor auf Platz I, gefolgt von<br />
Mobbing und Sucht (Zigaret<br />
ten, Alkohol) auf dem zweiten<br />
und Gewalt auf dem dritten<br />
Platz. Auf Platz 4 standen Er<br />
rrährung und Sexualität, Platz 5<br />
[lahmen Essstörungen und<br />
"Burn out" ein, denen schließ<br />
ich Probleme beim Umgang<br />
mit Internet, Mobilfunk und<br />
Gewalt verherrlichender Musik<br />
folgten. Die Schulen wünsch<br />
ten sich Unterstützung bei Pro<br />
jekten, Programmen, Eltern<br />
abenden und Beratung.<br />
Aufgrund dieser Ergebnisse'<br />
plante das Leitungsteam mit<br />
Hilfe des Schulpsychologischen<br />
Beratungszentrums in Kirch�<br />
heimbolanden und mit vielen<br />
Beratungsstellen eine ganztägi<br />
ge Veranstaltung unter Schirm<br />
herrschaft der rheinland-pfälzi<br />
sehen Staatssekretärin für Bil<br />
dung, Wissenschaft, Jugend<br />
und Kultur Vera Reiß am 5.Sep<br />
tember in der Berufsbildenden<br />
Schule (Georg-Durst-Straße 34)<br />
zum Thema "Schüler- und Leh<br />
rergesundheit", zu der alle EI<br />
tern, Lehrer, Schüler und Inte<br />
res,senten herzlich eingeladen<br />
sind.<br />
Neben vier Vorträgen zu Aspek<br />
ten der Schüler- und Lehrerge<br />
sundheit, Risiken aus Lehrer<br />
sicht oder schulischer Bedeu-<br />
. tung von ADHS am Vormittag<br />
(10.30-12 Uhr) gibt es mittags<br />
(13-14.30 Uhr) Workshops zu<br />
den Themen .. Stressfaktor<br />
Schule", .. Zigaretten, Alkohol,<br />
Drogen", "Mobbing", "Sexuali<br />
tät'F, "Top Ten der Ernährung",<br />
.. S�chulische Gewaltprävention<br />
aus polizeilicher und pädago<br />
gischer Sicht", .. Gewalt und Ge<br />
walt verherrlichende Musik",<br />
"Kinder sicher im Internet"<br />
oder ,.Bedeutung der Ehtwick<br />
lungspsychopathologien in Un-<br />
terricht und Schulen". Ab<br />
15 Uhr stehen die 20 Referenten<br />
beim Stehkaffee ihren Interes<br />
senten Rede und Antwort und<br />
um 15.30 Uhr zieht Achim<br />
Aschenbach (Schulpsychologi<br />
sches Beratungszentrum Kibo)<br />
ein Resüme'e aus den Work<br />
shops mit Ausblick für die Zu<br />
kunft.<br />
INFOS<br />
Anmeldungen zu den neun Work<br />
shops sind wegen begrenzter Teil<br />
nehmerzahl erwünscht und liegen<br />
der Broschüre bei, die in öffentli<br />
chen Gebäuden oder beim Gesund<br />
heitsamt ausliegt.<br />
Weitere Infos gibt es unter Tel. 0<br />
67 31 /408-60 91 oder -60 71 und<br />
per E-Mai! bei der Leiterin der Regi<br />
onalen Gesundheitskonferenz Mar':'<br />
gita Koehler-Eichberger unter koeh<br />
ler-eichberger.margita@alzey<br />
worms.de.<br />
Zum Workshop<br />
"Top Ten der Ernährung"<br />
Laut AOK, Regionaldirektion<br />
Alz�y-Worms, wenden immer<br />
mehr Jugendliche immer weni<br />
ger Zeit für Bewegung und re<br />
gelmäßige Mahlzeiten auf, son<br />
dern verbringen sie lieber vor<br />
dem Fernseher und Computer.<br />
Sie sitzen oft mit vielen Kilo<br />
Übergewicht nächtelang an<br />
Computerspielen, futtern<br />
Chips, Süßigkeiten und Fast<br />
____<br />
_ vom<br />
Food, weil regelmäßige Mahl<br />
zeiten während der Woche in<br />
vielen Familien fehl eil. Zusam<br />
men mit dem häufig gestörten<br />
Schlafrhythmus führt dies zu<br />
fehlender Konzentrationsfähig<br />
keit in der Schule, erhöhter<br />
Reizbarkeit und steigendem<br />
Gewicht.<br />
Die Ernährungsexpertinnen<br />
Monika Feißel (AOK), Hilde<br />
gard Schleßmann-Fister (DLR<br />
Rheinhessen-Hunsrück) und<br />
Karin Dorner stellen deshalb<br />
Möglichkeiten vor .. wie man Ju<br />
g�ndlichen die Folgen falscher<br />
Ernährung und zu wenig Bewe<br />
gung in der Schule näher brin<br />
gen kann. Beispiele zu richti- .<br />
gern 1tinken, Umgang mit Fast<br />
Food, Verzehr von Obst und<br />
Gemüse, regelmäßig� Mahlzei<br />
ten oder Selbstherstellung von<br />
Speisen werden in dem Work-<br />
.,<br />
shop angesprochen.<br />
Zum Workshop "Bedeutung der<br />
Entwicklungspsychopathologien<br />
in Unterricht und Schule"<br />
Hyperkinetische und oppositio<br />
nelle Verh�ltensauffälligkeiten<br />
gehören zu den größten He<br />
rausforderungen im pädago<br />
gischen Alltag von Früherzie<br />
hung, Schule und Jugendhilfe.<br />
Junge M�nschen mit diesen<br />
"Störungsbildern" stellen für<br />
ihre Familie, Schule und sozia<br />
les Umfeld häufig eine hohe<br />
Belastung dar. Gleichzeitig lei-<br />
den sie fast immer unter den<br />
Auswirkungen ihres abwei<br />
chenden Verhaltens, erleben<br />
soziale Ausgrenzung, schuli<br />
schen Misserfolg und innerfa<br />
miliäre Konflikte. Ihre Entwick<br />
lung muss in fast allen Fällen<br />
als erheblich gefährdet angese<br />
hen werden.<br />
In diesem Workshop möchten<br />
Dipl.-Pädagoge Dr. Klaus U.<br />
Neulinger und die Dipl.-Psy<br />
chologen Gerd Geister und Wal<br />
ter Eulenbach die Entwicklung<br />
uqd Ausprägungsgrade von<br />
Verhaltensstörungen bei Kin<br />
dern und Jugendlichen im<br />
schulpflichtigen Alter in den<br />
letzten zwei bis drei J ahrzehn<br />
ten ansprechen. Ferher werden<br />
die Bedeutung für das betroff�<br />
ne Kind und dessen Eltern so<br />
wie die Bedeutung für die Lem<br />
gruppe als soziales System be<br />
handelt. Symptome und Ver<br />
läufe bestimmter Verhal<br />
tensstörungen sowie Erklä<br />
rungsansätze hierzu so�len<br />
ebenso vermittelt werden wie<br />
diagnostische und therapeuti<br />
sche Vorgehensweisen. Ein<br />
Schw€rpunkt des Workshops<br />
wird in der Darstellung pädago<br />
gischer und psychologischer<br />
Möglichkeiten - vor allem im<br />
schulischen Kontext - im Um<br />
gang mit Kindern und Jugendli<br />
chen liegen, die unter einem<br />
Aufmerksamkeitsdefizit- (und<br />
hyperkinetischen) Syndrom<br />
(AD[H]S) leiden.
1r,1 jj ..•.<br />
ut T�, //G. B,<br />
�� EtziehUng undG'sundheit"lfl1d ontrennbat�1>'ß<br />
Gesundheitskonferenz im Landkreis Alzey-Worms fAlles Ober SCQülergesundheit und <strong>Lehrergesundheit</strong><br />
ALZEY (bO)- Mit hochkarätigen<br />
Referent�n wurde die diesjährige,<br />
Gesundheitskonferenz in<br />
den Räumen der Berufsbilden·<br />
den Schule durchgeführt. Ziel<br />
ist es, den Blick auf den Lern·<br />
und Arbeitsort SChule zu rich·<br />
ten und Angebote. ftir Schillerund<br />
<strong>Lehrergesundheit</strong> aufzuzeigen,<br />
Hilfsm5glichkeiten zu<br />
zeigen und ein bestehendes<br />
Netzwerk von Beratungsange-<br />
'<br />
boten vorzustellen.<br />
Ge'hard Samosny, der Leiter<br />
d, Gesundheitsamtes im<br />
Landjtreis, sprach einführende<br />
Worte und sagte, es gebe auch<br />
bei ihm eine Betroffenheit zu<br />
dem Thema. Gesundheitsrisiken<br />
seien zweifellos da, doch<br />
sei es wichtig zu differenzieren,<br />
denn ftir die 'Erkrankungen gebe<br />
es viele verschiedene Ursachen.<br />
Gesundheit im schulischen<br />
Bereich sei auch eine<br />
Frage der Rahmenbedingungen,<br />
die der Schulträger ermög·<br />
lichen müsse. So habe etwa<br />
auch ein Gebäude auf die Lern<br />
.bedingungen einen entscheidenden<br />
Einfluss.<br />
Dr. Michael Thews vom Ministerium<br />
für Bildung, Wissenschaft,<br />
Jugend und Kultur stell·<br />
te T ?kte des Landes zur Gesunaneitsförderung<br />
und Suchtvorbeugung<br />
\Ior. Darunter ein<br />
Projekt in Mainz gegen Essstörungen.<br />
Fürsorge gebe es auch<br />
filr Lehrkräfte, die sich oftmals<br />
ausgebrannt,. überlastet und<br />
orientierungslos in Zeiten des<br />
Wertewandels fühlten. Hier<br />
würdel1 u.a. Fortbildungsmaßl1ahmen<br />
angeböten.<br />
Landrat Ernst -Walter Görisch<br />
sagte, die Auswirkungen VOn<br />
kranken Schülern und kranken<br />
Lehrern seien erheblich. Er<br />
wies auf die Tendenz zur Gewichtszunahme<br />
bei jungen<br />
Schülern hin. Er plädierte ftir<br />
'(erstärkte Schulsozialarbeit,<br />
'u, Konflikte abzufedern,<br />
Schüler und Lehrer sollten sich<br />
il1 der Schule wohlftihlen, das<br />
sei das Ziel. Margita E. Köhler<br />
Eichberger, Geschäftsführerin<br />
der regionalen Gesundh�itskonferenz.<br />
begann mit dem erSten<br />
Fachvorttag "Wo sehen<br />
Lehrer/innen Gesundheitsrisi<br />
, ken bei Schülern?" Wichtig' sei<br />
es, gesundheitsfärdernde Maß,<br />
nahmen zu koordinieren.<br />
Stress SPiele an den meisten<br />
Schulen eine Rolle, gefolgt VOn<br />
Mobbing, Burn Out und Essst;;-<br />
zuMhmendem Aller unterge- ,<br />
wichtig, aber auch 6 Prozent<br />
der Jungen. Ebenso wirken sich<br />
soziale Benachteiligungen aus:<br />
hohe Ängstlichkeit, ein niedrigeres<br />
Selbstwertgefühl. Es gebe<br />
. einen deutlichen Zusammenhangvön<br />
Schulkulturund men�<br />
taler Gesundheit. deshalb müs<br />
Se Schule ganzheitlich denken.<br />
Zu Aspektender lehrergesundheil<br />
sprach Prof, Br.med. Dip!.·<br />
. Ing. Srephan Letzel .vom [nsti·<br />
turfür Arbeits- Sozial-und Um-<br />
Sie seien mit , Ausnahme des<br />
psychischen BereiChes auch<br />
nicht kränker als die 'AlIg�·<br />
meinbevölkerung. Den letzten<br />
Fachvortrag über ADHS hielt .<br />
Dr. Klaus Neulinger, Schulleiter<br />
(i.R.J derflermau"NohhSchule<br />
1
Eindrücke<br />
der<br />
Veran-<br />
staltung
.,====",