Volderer Gemeindeblatt - Gemeinde Volders - Land Tirol

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2 MEINUNG Politik verlangt Verlässlichkeit! Ludwig Adamovic, früher Verfassungsgerichtshof-Präsident, schreibt zum Staatsfeiertag 2007: „Die Rechtsordnung kann nur funktionieren, wenn die Menschen in ihrer Mehrzahl ein Rechtsbewusstsein haben und ihr Verhalten nicht davon abhängig machen, ob sie erwischt werden. Ich habe das Gefühl, dass die Ungeniertheit auf allen Ebenen zugenommen hat, auch ohne dass es etwas mit Korruption zu tun hätte. Man denke an die schiefe Optik bei den Spitzen der Wiener Polizei, an unverschämt hohe Abfertigungen für Manager, an Schwarzbauten, die als rechtmäßig angesehen werden, an die Zuverdienstgrenze zum Kindergeld, an das Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden, am Benehmen im Straßenverkehr. Was geschieht mit den Menschen, die sich nicht an Regeln halten? Wer brav ist, hält sich dran, und den, der nicht brav ist, verfolgen wir nicht, wir sind ja so tolerant. Das ist ein Nonsens, der die Wurzeln des Rechtsstaates trifft. Das ist falsche Toleranz und das macht mir Sorgen: Das Rechtsempfi nden ist verloren gegangen.“ Meinung des Bürgermeisters Sehr geehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger! Die meisten Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürger schätzen Verlässlichkeit im Bürgermeisteramt. Natürlich gibt es auch in unserer Gemeinde ein paar Leute, die „es sich richten“ wollen. Beim Amtsantritt im Jahr 1998 haben mich diesbezüglich meine Amtsvorgänger Ing. Richard Dierl und Erwin Posch eindrucksvoll informiert und darauf verwiesen, dass jene Zeitgenossen auch nicht zimperlich bei der Wortwahl sind, wenn sie erwischt werden und wenn sie aufgefordert werden, den rechtmäßigen Zustand wiederherzustellen. Ich bitte um Verständnis, dass ein Bürgermeister oder ein Gemeindebeamter nicht einfach wegschauen darf, � wenn ohne Bewilligung Baumaßnahmen gesetzt werden, � wenn ohne baurechtliche, naturschutzrechtliche oder wasserrechtliche Genehmigung Wege gebaut und öffentliche Durchgangsrechte mit dem Bagger erledigt werden, � wenn offene Gewässer und Wertstoffi nseln verunreinigt, Müll im Wald, im Feld oder am Wegrand ablagert werden, Mit den noch vorhandenen Grünfl ächen muss sorgsam umgegangen werden. Die Verstädtererung im Inntal nimmt besorgniserregende Ausmaße an. (Bild: Herbert Feichter, Tulfes) Volderer Gemeindeblatt � wenn Geländebereinigungen bzw. Deponien ohne jede Bewilligung oder nicht der behördlichen Bewilligung entsprechend ausgeführt werden, � wenn das örtliche Raumordnungskonzept ignoriert und Grünland für gewerbliche Zwecke verwendet wird usw. Leider gibt es bei der Bergwacht immer weniger Leute für die Überwachungsarbeit. Auch die Polizei hat zur Überwachung solcher Delikte viel zu wenig Personal und ist nebenbei gesagt in gemeindepolizeilichen Angelegenheiten nicht zuständig. Für eigene Gemeindepolizisten fehlt das Geld und eine regionale Zusammenarbeit ist nicht möglich. Daher sind die Behörden immer öfter auf die Aufmerksamkeit der Bevölkerung angewiesen und von dieser Seite kommen sehr oft Hinweise. Es gehört zu den unangenehmsten Pfl ichten eines Bürgermeisters, eigene Mitbürger bei der Bezirksverwaltungsbehörde anzuzeigen, und ich bin froh, dass es nur ganz wenige diesbezügliche Akten gibt. Frage: Brauchen wir Überwachung an allen Ecken und Enden? Ich meine, dass die Energie in die ordentliche Abwicklung viel besser investiert ist als im Suchen nach Möglichkeiten, die geltenden Regeln und Gesetze zu umgehen. Die Bediensteten im Gemeindeamt sind behilfl ich, wo immer sie können, und die Ansuchen werden in der Regel sofort erledigt, wenn alle notwendigen Unterlagen dafür vorhanden sind. Baulandbilanz gemäß TROG 2006 Nach der vom Amt der Tiroler Landesregierung veröffentlichten aktuellen Baulandbilanz sind im Gemeindegebiet 71,53 ha als gewidmetes Bauland ausgewiesen. Die gesamte Widmungsfl äche gliedert sich in Wohngebiete 43,62 ha, Mischgebiete 22,11 ha und Gewerbe- und Industriegebiete 5,79 ha. Dazu kommen noch 21,69 ha Vorbehalts- und Sonderfl ächen. Als noch bebaubare Flächen im Dauersiedlungsraum werden insgesamt 9,52 ha angeführt, davon Wohngebiete 5,95 ha, Mischgebiete 2,51 ha und Gewerbe- und Industriegebiete 1,06 ha. Der Großteil dieser Flächen befi ndet sich im bäuerlichen Besitz und wird auch landwirtschaftlich genutzt. Der Baulandüberhang stammt noch aus den Flächenwidmungen der 70er Jahre; damals hatten raumordnerische Überlegungen noch nicht diese Bedeutung, die ihnen heute zugemessen wird. Seit Anfang der 90er Jahre gab es reine „Vorratswidmungen“ nicht mehr. Ein arbeitsreiches Jahr geht zu Ende Die Wunschliste bei der Erstellung des Haushaltsplanes ist jedes Jahr lang. Obwohl wir unsere Finanzkraft keineswegs mit jener unser Nachbargemeinden Wattens und Mils Volderer Gemeindeblatt · Ausgabe 04/2007
Volderer Gemeindeblatt messen können, gelingt es immer, wichtige Projekte zu realisieren. Sicherheitstechnische und behindertenfreundliche Einrichtungen im Saal Volders konnten endlich gebaut werden. Mehrere Straßenbauprojekte im Dorf und am Berg konnten abgeschlossen bzw. in Angriff genommen werden. Besonders freue ich mich, dass der soziale Bereich nicht zu kurz kommt. Eltern-Kind-Zentrum, Kindergarten, Volks- und Hauptschule, Schülerhort, Gesundheits- und Sozialsprengel, Seniorenheimplätze und ein gut ausgestattetes Bezirkskrankenhaus, aber auch Wohnbeihilfen und Unterstützung in Notfällen sind immer große Anliegen unserer Gemeinderäte. Ich danke allen, die unsere Gemeinde in irgendeiner Form mitgestalten: � Der allergrößte Teil unserer Jugend schätzt die Freizeitgestaltung in den vielen Kultur- und Sportvereinen oder bei der Feuerwehr. Erntedankfest, Bälle und Konzertveranstaltungen zeigen, dass die Jugend für sinnvolle Arbeiten jederzeit zu haben ist. Meistertitel beim Volleyball, Fußball, Berglauf und Schilauf spiegeln die Begeisterung zum Sport wider; Wettbewerbe bei Feuerwehr oder Musikkapelle gehören ebenso dazu wie die Bereitschaft für Einsätze oder die Gestaltung von Festen. Pfarre, Schützen und Brauchtumsgruppen geben dem Jahreskreis Farbe: Fasching, Maibaumkraxln, Prozessionen, Konzerte, Schützenmesse beim Walder, Totengedenken, Nikolo und Krampusse, Adventbasar, Adventsingen und Weihnachtsliederblasen sind fi xe Teile im kulturellen Jahresablauf in unserer Gemeinde Volders. � Kinder und Jugendliche, Frauen und Männer machen unsere Gemeinde lebendig. Ich denke an das sensationelle Musical „Gänsehaut“, an das Kirchenkonzert Gemeindesaal Volders: Umbauarbeiten rechtzeitig abgeschlossen Rechtzeitig vor Beginn der ersten Veranstaltung im Herbst konnten die Bauarbeiten beim Gemeindesaal beendet werden. Neben dem Umbau der Nottreppe, die jetzt der vorgeschriebenen Norm entspricht, wurden vor allem im Eingangsbereich umfangreichere Bauarbeiten notwendig. Einen großen Eingriff bildete vor allem die Einbindung des Liftes in den vorgegebenen Baukörper. Eine gute Lösung wurde für die Anordnung des Behinderten-WCs gefunden und neu gestaltet wurden der Eingang zum Gemeindesaal und zur Raiffeisenkasse. Wenig zu sehen ist von den am Dach angeordneten Belüftungen und den brandschutztechnischen Einrichtungen, die gleichzeitig geschaffen wurden. Von der Gemeinde wurden rund 220.000 Euro für diese Baumaßnahmen aufgewendet. Planer Bmstr. Ing. Erwin Posch hat es verstanden, den Lift und das neue Eingangsportal mit der Treppe harmonisch in das von Arch. Peter Thurner geplante und 1981 fertig gestellte Objekt einzufügen. Mit dem Lift ist jetzt ein behindertengerechter Zugang zum Gemeindesaal geschaffen worden. Ein Behinderten-WC im Parterre verbessert die Situation zusätzlich. ALLGEMEINES „Chor and more“ unserer Sänger, an festliche Messgestaltungen des Singkreises, an die druckfrische Dokumentation des Heimatkunde- und Museumsvereines, an Kindergarten, Schulen und Hort mit interessanten Veranstaltungen, an den Bauernladen mit kulinarischen Angeboten im Gemeindesaal. Ich denke aber auch an die vielen Funktionäre in unseren Vereinen, die sich unentgeltlich um alles kümmern und so manche Probleme bewältigen müssen. Ich wünsche allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, aber auch allen, die in Volders einen Arbeitsplatz haben, hier den Urlaub verbringen oder unser Gemeindeblatt auswärts lesen, ein frohes Weihnachtsfest, einen schönen Silvesterabend und alles Gute, Glück und Gesundheit im neuen Jahr. Euer Bürgermeister Maximilian Harb Kleinvolderbergstraße: Straße zum „Guggeler“ fertig gestellt Im Sommer wurde unter der Regie der Güterwegbauabteilung (Abt. Ländlicher Raum) der Abschnitt der Kleinvolderbergstraße vom Hof „Ahrent“ bis zum Hof „Guggeler“ in Angriff genommen und in wenigen Wochen fertig gestellt. Nur ein kleineres Teilstück wäre noch zu asphaltieren, dann wären die Unwetterschäden entlang dieses Straßenabschnittes zur Gänze saniert. Der Aufwand für die durchgeführten Maßnahmen (neue Stützmauern, Frostkoffer, Asphaltierung) betrug im laufenden Haushaltsjahr rund 220.000 Euro. Zuschüsse aus dem Katastrophenfonds haben eine Finanzierung der getätigten Sanierungsarbeiten möglich gemacht. Volderer Gemeindeblatt · Ausgabe 04/2007 3
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