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Hepatolienale Candidose<br />
Meinolf <strong>Karthaus</strong><br />
Med. Klinik II<br />
Ev. Johannes-Krankenhaus
Hepatolienale Candidose<br />
• Epidemiologie und Risikofaktoren<br />
• Prävention von Candidainfektionen<br />
– Candidämie, ZVK-Management<br />
• Diagnostik der hepatolienalen Candidose<br />
• Therapie der hepatolienalen Candidose
Zahl/1.000 KH-Entlassungen<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Candida — Infektionen<br />
1980 1982 1984 1986 1988 1990<br />
Candida<br />
Infektionen<br />
Gram-negative<br />
Bakteriämien<br />
Candidämie<br />
Bannerjee, Am J Med 1991; Beck-Sagué, J Infect Dis 1993
Spektrum der Infektionen mit Candida<br />
Candidämie<br />
Katheterassoziierte<br />
Candidämie<br />
Akute<br />
disseminierte<br />
Candidiasis<br />
Invasive Mykose<br />
Hepatolienale<br />
Candidose<br />
(CDC)<br />
Weiterer<br />
disseminierter<br />
Organbefall
Risikofaktoren - Invasive Candidiainfektion<br />
• Neutropenie<br />
• Tage unter Antibiotika<br />
• Steroide<br />
• Hämodialyse, Azotämie<br />
• Diabetes mellitus<br />
• Beatmung<br />
• Katheter:ZVK, DK<br />
• parenterale Ernährung<br />
• Mukositis Grad<br />
• Kolonisationsgrad<br />
• KMT, GvHD<br />
• Verbrennung<br />
• Zeit in der IT (>7d)<br />
• Anzahl der Antibiotika<br />
• Bauchchirurgie<br />
• GI- Perforationen
Eintrittspforte: Mucositis/Ösophagitis
Eintrittspforte: ZVK-Katheter<br />
• Nicht-neutropene Patienten auf ICU<br />
– Hauptquelle einer Candidämie ist der ZVK ! !<br />
• Hämato-onkologische Patienten<br />
– Der GI-Takt bei Patienten mit Mucositis ist<br />
Haupteintrittspforte der Infektion<br />
– ZVK sind seltener die Ursache
Antimykotische Prophylaxe<br />
• Korrelation zwischen dem Grad einer Kolonisation<br />
durch Candida und Nachweis invasiver Mykosen<br />
• Eine hepatolienale Candidose kann eine weitere<br />
Behandlung der Grunderkrankung gefährden<br />
• Eine hepatolienale Candidose weis trotz adäquater<br />
Therapie eine Mortalität von etwa 40-60% auf<br />
• Effektivität einer Prophylaxe nur für allo SCT belegt<br />
• SCT konnten nach CDC unter einer Sekundärprophylaxe<br />
erfolgreich durchgeführt werden
Hepatolienale Candidose(CDC)<br />
• Vorkommen: Immunsuppression mit langer und<br />
schwerer Neutropenie (M 28,5d)<br />
• Erkrankungen: akute Leukämien (3-5%)<br />
allogene PBSCT und KMT<br />
HIV-Infektionen<br />
• Klinik: Fieber trotz Antibiotika<br />
unspez. abdom. Beschwerden<br />
• Labor: AP, GGT<br />
• Mikrobiologie: ED positive BK in
Hepatolienale Mykosen<br />
• Es überwiegen Infektionen durch Candida spp<br />
• Selten auch Nachweis von Fadenpilzen<br />
• Befall vor allem von Leber oder Milz seltener auch<br />
Nieren (chronisch disseminierte Candidiasis/CDC)<br />
• Diagnostik durch<br />
– Laparoskopie/Endoskopie<br />
– Sonographie<br />
– Radiologische Verfahren (CT-/MRT-Diagnostik)
Sicherung einer hepatolienalen Candidose<br />
Gemäß Kriterien der EORTC/MSG:<br />
• Kultureller Nachweis aus Leber/Milz (schwierig)<br />
• Histologischer Nachweis aus Leber oder Milz<br />
• Nachweis einer Candidämie bleibt oft der einzige<br />
Hinweis auf eine invasive Mykose<br />
• Nicht-kulturelle Testverfahren nicht ausreichend<br />
– bildgebende Verfahren Sonographie, CT, MRT<br />
– Antikörper, Antigene, PCR-Verfahren<br />
• Häufig: Diagnose ohne Sicherung (probable IFI)
Bildgebende Diagnostik der CDC<br />
• Sono, CT und MRT verfügbar<br />
• In Neutropenie keine typischen Veränderungen<br />
• Typ. Klinik: Fieberpersistenz nach der Aplasie<br />
• Typisch: Mikroabszesse mit Ende Neutropenie<br />
• Vorsicht: Initial negative bildgebende Befunde<br />
• Erforderlich: Wiederholungen der Bildgebung bei<br />
refraktärem Fieber<br />
> CDC Herausforderung an Diagnostik
Vorteile der abdominellen Sonographie<br />
• Nachweis kleiner Veränderungen bis unter < 5mm<br />
• Sensitive Diagnostik<br />
• Kostengünstiges diagnostisches Verfahren<br />
• Untersuchung jederzeit verfügbar<br />
• Durchführung am Krankenbett möglich<br />
• Keine Kontrastmittel erforderlich<br />
• Fehlende Strahlenbelastung im Vergleich zum CT<br />
• Für enge Verlaufskontrollen hervorragend geeignet
Nachteile der abdominellen Sonographie<br />
• Fehlende Standardisierung von Schnittbildern<br />
• Geringe Größe von Videoprint-Bildern<br />
• Zeitlicher Qualitätsverlust der Videoprintbilder<br />
• Aufwendiger Vergleich von Printbildern<br />
• Untersucherabhängiges Verfahren<br />
• Dies spielt insbesondere bei der Interpretation von<br />
Befunden eine wichtige Rolle
Hepatolienale Candidose<br />
Organbefallsmuster bei Candidose<br />
Leber 40-70%<br />
Milz 40-70%<br />
Nieren 35%<br />
Lunge 40%<br />
Retina 3-40%<br />
Pathologie bei hepatolienaler Candidose<br />
Dreischichtige Abszesse<br />
äußerer Fibrosesaum<br />
mittlere Schicht aus neutrophilen Granulozyten<br />
Zentrum aus Pseudohyphen
Nativ CT<br />
Candidaherd in der Leber<br />
CT mit Kontrastmittel
Candida: Befall der Leber
Chronische disseminierte Candidose<br />
Chemnitz J et al. www.dgho.de 7/02
Milzbefall bei Candidose - Hyperämie<br />
Chemnitz J et al. www.dgho.de 7/02
Milzbefall bei Candidose
Milzbefall bei Candidose - Hyperämie?
Milzbefall bei Candidose - Hyperämie?
Bildgebende Diagnostik der CDC<br />
Autor Studien N Diagnostik Serielle Nachweis<br />
Design<br />
Untersu. Dauer<br />
Thaler<br />
1988<br />
retro 8+ US + CT NA NA<br />
v. Eiff<br />
1990<br />
retro 27+ US + CT NA NA<br />
Grois<br />
1991<br />
prosp 16+/55 US NA NA<br />
Semelka<br />
1992<br />
NA 11+ CT + MRI NA NA<br />
Antilla prosp 21+/28 US vs CT vs MRI NA NA<br />
1996<br />
33% /57%/95%<br />
Semelka prosp 22+/69 Serielle MRI Ja NA<br />
1997<br />
11+/60 Sens. 100%<br />
<strong>Karthaus</strong> prosp 13+/180 Serielle US Ja Ja<br />
2001<br />
Sens. 100%
Therapie der hepatolienalen Candidose<br />
• Daten aus randomisierten Studien stehen bislang<br />
nur für akute hämatogene Candidose beim nicht<br />
neutropenen Patienten zur Verfügung<br />
• Empfehlungen zur Therapie der hepatolienalen<br />
Candiose basieren auf kleinen Serien von<br />
Fallberichten oder Erfahrungen von Experten
Therapie der hepatolienalen Candidose<br />
• Alle sollten behandelt werden (case-fatality 40-50%)<br />
• CDC-Therapie : „Art, not precise science“<br />
– Spezies Nachweis schwierig, Gewebe häufig „steril“<br />
– Nachweis ohne Vortherapie bis 50%, mit 2 Organen bei Autopsie
Dosierung und Therapiedauer der CDC<br />
• Fluconazol 6 mg/kg/d (klinisch stabiler Patient)<br />
• AmB 0,6-0,7 mg/kg/d (instabiler oder refraktärer Patient)<br />
• lAmB 3-5 mg/kg/d (instabiler oder refraktärer Patient)<br />
• initial 1-2 Wochen AmB dann Fluconazol<br />
• Caspofungin 70/50 mg/d<br />
• Empirisch: L-AmB = Azole = Candine<br />
• Dauer 3-6 Monate bei Auflösung der Klinik und Herde<br />
• Aber Herde im Sono/CT z.T. noch viele Monate und bis<br />
zu >2Jahren nachweisbar<br />
Pappas CID, 2004
Refraktäre Candida Infektionen<br />
• ABLC (Abelcet)<br />
– Candida: Ansprechen 71% (65/91) 1<br />
• Voriconazol (Vfend)<br />
– Candida: Ansprechen 57,5% (50/87)²<br />
• Posaconazol<br />
– Candida: Ansprechen 50-70%³<br />
1 Walsh CID 1998;26:1382<br />
² Perfect et al ASH 2002<br />
³ Hachem et al 40th ICAAC 2002
ntimykotische Kombination bei Candida<br />
„Wirkt eins gut, müss(t)en zwei besser wirken“<br />
• Amphotericin B und 5-Flucytosin<br />
• Amphotericin B (0,7 mg/kg) + Fluconazol (800<br />
mg) vs Fluconazol Mono (800 mg)*<br />
– ↑Erfolg Kombination (68%) vs Mono (56%)<br />
– Kombination führt zu schnellerer Eradikation<br />
– Kombination weist Toxizität höhere auf<br />
– Bei ZVK Entfernung schnellere Eradikation<br />
• Fluconazol und Caspofungin im Mausmodell mit<br />
Candidiasis kein Vorteil# *Rex et al 2002<br />
#Bocanegra et al 42st ICAAC 2002: M864
Zusammenfassung: Hepatolienale Candidose<br />
• Hepatolienale Candidose späte Infektions Komplikation<br />
• Candida spp häufigste Erreger bei Leber und Milzbefall<br />
• Aber: Ein Erregernachweis gelingt selten<br />
• Eckpfeiler für Diagnostik und Therapie ist die Bildgebung<br />
• Bei stabiler Klinik und C. albicans ist Fluconazol 1.Wahl<br />
• Aber Beachtung lokaler epidemiologischer Risiken ist<br />
essentiell für eine Therapie gegen Candida spp<br />
• Die Behandlung der CDC richtet sich nach der Klinik und<br />
der Entwicklung der bildgebenden Befunde<br />
• Therapie der CDC 12-24 Wochen, z.T. deutlich länger
Candidurie:<br />
ehandlung bei fehlenden oder geringen Symptomen?<br />
• Nur eine große rd, db Studie (n=316)<br />
• Fluconazol (200 mg/d) vs Placebo<br />
• Effektivität: Fluconazol 50% vs Placebo 29%<br />
• ca. 20% Effekt durch DK-Entfernung allein<br />
• S-Kreatinin umgekehrt zur Eradikationsrate<br />
• 2 Wochen nach Ende der Therapie gleiche Rate<br />
Candidurie in beiden Behandlungsarmen
Management der Candidurie<br />
• Keine Therapie asymptomatischer Patienten bei<br />
fehlenden Risikofaktoren<br />
• Therapie der Candidurie bei<br />
– Symptomatischen Patienten<br />
– Neutropenen Patienten<br />
– Frühgeborenen<br />
– Nierentransplantierten<br />
– Pathologischen Harnwegsveränderungen<br />
– Diabetischen Patienten
Behandlung der Candidurie<br />
• Entfernung von Kathetern<br />
• Fluconazol 200 - 400 mg/d<br />
• Amphotericin Blasen-Spülung 50 mg/Liter<br />
• Die neuen Breitspektrum Azole und Echinocandine<br />
weisen keine gute/geeignete Pharmakokinetik für die<br />
Therapie von HW-Infektionen auf
Antimykotische Prophylaxe in der Chirurgie<br />
bei Patienten mit hohem Risiko<br />
• DB randomisierte Placebo-kontrollierte Studie<br />
• 2 Universitätskliniken in der Schweiz<br />
• 49 Patienten mit GI-Perforationen oder<br />
Anastomoseninsuffizienz<br />
• Prophylaxe: Fluconazol 400 mg i.v./d vs Placebo<br />
Eggimann P Crit Care Med 1999: 1066
Candida: Caspofungin vs cAmB<br />
• Rd, db Studie (n=224)<br />
• 70/50 mg Caspo vs 0,6-1,0 mg AmB<br />
• Design: Step down auf Fluconazol nach Tag 10<br />
oder i.v. Therapie bis Behandlungsende<br />
• ZVK-Wechsel bei 90% innerhalb von 72 h<br />
• 3,7% Inzidenz einer Endophtalmitis<br />
• Nur wenige Patienten mit Neutropenie<br />
Mora-Durate NEJM 2002
Therapiestudien bei Candidämie<br />
• Überwiegend C. albicans Fungämie (Nicht Neutropenie)<br />
• Flu (400/d) vs. AmB (0.5-0.6 mg/kg/d)<br />
– Randomisiert, N=206, Flu 70%, AmB 79%, P = 0.22<br />
– Randomisiert N=103, Flu 56%, AmB 60%, P = 0.80<br />
– Observational, N=294, Flu 73%, AmB 69%, P = 0.58<br />
– Observational, N=479, Flu 71%, AmB 73%, P > 0.38<br />
• ABLC (5 mg/kg/d) vs. AmB (0.6-1 mg/kg/d)<br />
– Randomisiert, N=194, ABLC 65%, AmB 61%, P = 0.64<br />
Rex, 1994; Phillips 1997; Nguyen, 1995; Anaissie, 1998
aspo vs AmB: Ursache für Versagen/Rückfall<br />
Caspofungin 70/ AmB 0,6 - 1,0 mg<br />
50 mg (n=109) /kg (n=115)<br />
Versagen der Therapie 29 29,6% 44 38,2%<br />
Persistierend + Kulturen 9 8,3% 10 8,7%<br />
Neue Herde an weiteren<br />
Stellen<br />
6 5,5% 5 4,3%<br />
Rückfall (6-8 Wo später) 7 6,4% 5 4,3%<br />
Neuerliche Candidämie 7 6,4% 8 7,0%<br />
Anderweitige Infektion 3 2,7% 2 1,7%<br />
Mora-Durate NEJM 2002
Caspo vs AmB: Erreger-Effektivität<br />
Pathogen Caspofungin 70/50 Amphotericin B 0,6-1,0<br />
C. albicans 23/36 63,9% 34/59 57,6%<br />
C. glabrata 10/13 76,9% 8/10 80%<br />
C. guilliermondii 3/3 100% 1/1 100%<br />
C. krusei 4/4 100% 0/1 0%<br />
C. parapsilosis 14/20 70% 13/20 65,5%<br />
C. tropicalis 17/20 85% 10/14 71,4%<br />
Mischinfektion 3/3 100% 2/4 50%<br />
Mora-Durate NEJM 2002
aspo vs AmB: Response am Infektionsort<br />
Caspo 70/50 mg AmB 0,6-1,0 mg/kg<br />
Blut 66/92 71,7% 55/94 62,8%<br />
Peritonealflüssigkeit 11/12 91,7% 9/10 90%<br />
Abszesse<br />
Abdomen/subphren.<br />
Leber/Milz<br />
Andere<br />
4/5<br />
1 /1<br />
2/2<br />
1/1<br />
80% 4/10<br />
4/6<br />
0/1<br />
0/3<br />
Haut _ _ 0/1<br />
Urin _ _ 1/1<br />
40%<br />
Pleura 3/4 75% 2/3 66,7%
Fluconazolprophylaxe bei chirurgischen<br />
Patienten mit hohem Risiko<br />
Fluco (n=23) Plac (n=23) p=<br />
Candida Peritonitis 1 (4%) 7 (35%) .02<br />
ZVK-ass. Sepsis 1 0<br />
Alle Candida Infekte 2 (9%)<br />
7 (35%) .06<br />
isolierte Candida spp<br />
C.albicans 2 * 5<br />
C.tropicalis 0 1<br />
C.krusei 1 * 0<br />
*Doppelinfektion C.albicans und C. krusei<br />
C.glabrata Eggimann 0 P Crit Care Med 1 1999: 1066
Fluconazol zur Prävention von Candida-Infektionen<br />
bei kritisch kranken chirurgischen Patienten<br />
• 260 kritisch kranke Patienten auf chirurgischer ICU<br />
• Länge ICU Aufenthaltes > 3 Tage auf chirurgischer ICU<br />
• Design: DB placebo-kontrollierte Studie<br />
• Arm A: Fluconazol 400 mg/d enteral<br />
vs<br />
• Arm B: Placebo enteral<br />
• Prim. Endpunkt: Zeit des Nachweises einer Pilzinfektion<br />
Pelz, RK (2001): Ann. Surg. 233(4, Apr), 542-58
Fluconazol zur Prävention von Candida-Infektionen<br />
bei kritisch kranken chirurgischen Patienten<br />
Kumulative Pilzinfektionen (n=30/260)<br />
Tage nach Randomisaton Fuconazol Placebo<br />
(n=130) (n=130)<br />
Infektionen im Intervall<br />
Tag 1 4 (0.03) 0<br />
Tag 7 4 (0.06) 6 (0.06)<br />
Tag 14 2 (0.13) 11 (0.40)<br />
Tag 21 0 (0.13) 3 (0.61)<br />
Gesamt 10 20<br />
Pelz, RK (2001): Ann. Surg. 233(4, Apr), 542-58
Fluconazol zur Prävention von Candida-Infektionen<br />
bei kritisch kranken chirurgischen Patienten<br />
• 50% Reduktion (10 vs 20) von gesicherten oder<br />
wahrscheinlichen Pilzinfektionen unter Fluconazol<br />
• Kein Unterschied im Überleben zwischen den Armen<br />
(14 im Fluconazol-Arm vs 16 Placebo)<br />
• Kein Shift zu non-C.albicans Erregern im Verumarm<br />
• Kein Korrelation zwischen Fluconazol-Einsatz und<br />
Kolonisation mit non-C.albicans im Verumarm<br />
Pelz,RK (2001): Ann. Surg. 233(4, Apr), 542-58
Persistierende Fungämie<br />
• Mediane Zeit bis zur negativen Blutkultur nach<br />
Antimykotika beträgt 2.6 d mit ZVK-Wechsel, 5.6 d<br />
ohne ZVK Wechsel<br />
• Bei Fungämie die länger anhält denken an:<br />
– Infizierte ZVK, Endocarditis, septische Phlebitis<br />
– Persistierende Neutropenie<br />
• Therapieoptionen<br />
– Resistenztestung - MIC?<br />
– Azol der II. Generation, Echinocandin<br />
– 5-Flucytosin ergänzend zu AmB einsetzen
Antimykotische Kombinationen<br />
bei Candida spp<br />
„Wirkt eins gut, müss(t)en zwei besser wirken“<br />
• Amphotericin B und 5-Flucytosin<br />
• Amphotericin B (0,7 mg/kg) + Fluconazol (800<br />
mg) vs Fluconazol Mono (800 mg)*<br />
– ↑Erfolg Kombination (68%) vs Mono (56%)<br />
– Kombination führt zu schnellerer Eradikation<br />
– Kombination weist Toxizität höhere auf<br />
– Bei ZVK Entfernung schnellere Eradikation<br />
• Fluconazol und Caspofungin im Mausmodell mit<br />
Candidiasis kein Vorteil# *Rex et al 41st ICAAC 2001: J681a<br />
#Bocanegra et al 42st ICAAC 2002: M864
EBM-Candidämie: Effektivität<br />
• AmB (0,5-0,6 mg/kg/d) 79% vergleichbar<br />
Fluconazol (400 mg/d) 70% (n=206)*<br />
• AmB (0,6 mg/kg/d) 62% vergleichbar<br />
Fluconazol (400 mg/d) 57% (n=84)#<br />
• Wenige Infektionen durch C. non-albicans<br />
• ZVK sollte entfernt werden<br />
• Behandlung >2Wo über letzte positive Kultur<br />
*Rex NEJM 1994