P IE LZE IT 2 0 0 9 - DIE LINKE. Dr. Gerd-Rüdiger Hoffmann
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6. GlückAufFest<br />
DaS iSt DaS<br />
abenteuer,<br />
Den genialen,<br />
verkannten,<br />
vergeSSenen, aber<br />
hochaktuellen<br />
DeutSchen Dichter<br />
chriStian Dietrich<br />
grabbe wieDer<br />
zu entDecken,<br />
Der Seit über<br />
60 Jahren nicht<br />
in Senftenberg,<br />
cottbuS, <strong>Dr</strong>eSDen<br />
oDer PotSDam<br />
aufgeführt wurDe<br />
unD auch kaum<br />
anDerSwo.<br />
GRABBE<br />
DER ABLAUF<br />
Die erste und dritte Grabung des<br />
Abends finden im Saal für alle statt.<br />
Für die zweite Grabung wählen Sie<br />
sich ein Stück aus dreien aus. Dazu<br />
öffnet die Kartenstelle eine Stunde<br />
vor Beginn der Vorstellung.<br />
Unsere freundlichen Mitarbeiter beraten<br />
Sie gern und geleiten Sie durch<br />
den Abend. Alle Grabungen finden<br />
auf dem Areal der NEUEN BÜHNE<br />
statt.<br />
Lassen Sie sich überraschen!<br />
KULinARischEs<br />
Wie immer gibt es zwischen den Aufführungen<br />
ausreichend Pausen für<br />
Begegnungen, geistigen Austausch<br />
und kulinarisches Wohlbefinden. Und<br />
da Grabbe häufig Wirtshaustische<br />
zu Schreibtischen machte, erwarten<br />
auch Sie die verschiedensten Wirtshäuser<br />
und Trinkhallen.<br />
KLEiDUnG<br />
Wir empfehlen wetterfeste, strapazier-<br />
fähige, variable Kleidung. Bequemes<br />
Schuhwerk ist angebracht.<br />
„eS kommt einem Jetzt auf Der welt So erbärmlich vor, alS wäre<br />
man Schon SechSmal DageweSen unD SechSmal geräDert worDen.“<br />
CHRistian<br />
DietRiCH<br />
GRabbe<br />
* 11. Dezember 1801 Detmold<br />
12. September 1836 Detmold<br />
Ich will hier nur bemerken, dass<br />
besagter Dietrich Grabbe einer der<br />
größten deutschen Dichter war und<br />
von allen unseren dramatischen Dichtern<br />
wohl als derjenige genannt werden<br />
darf, der die meiste Verwandtschaft mit<br />
Shakespeare hat.<br />
Er mag weniger Saiten auf der Leier<br />
haben als andre, die dadurch ihn vielleicht<br />
überragen, aber die Saiten, die<br />
er besitzt, haben einen Klang, der nur<br />
bei dem großen Briten gefunden wird.<br />
Er hat dieselben Plötzlichkeiten, dieselben<br />
Naturlaute, womit uns Shakespeare<br />
erschreckt, erschüttert, entzückt...<br />
Wie Plato den Diogenes sehr treffend<br />
einen wahnsinnigen Sokrates nannte,<br />
so könnte man unseren Grabbe mit<br />
doppeltem Recht einen betrunkenen<br />
Shakespeare nennen.<br />
Heinrich Heine, 1854<br />
„auS Der welt werDen wir nicht<br />
Es findet in einem Jahr zahlreicher<br />
Jubiläen statt:<br />
20 Jahre<br />
Mauerfall.<br />
40 Jahre<br />
Mondlandung.<br />
50 Jahre<br />
Barbie-Puppe.<br />
60 Jahre<br />
Gründung BRD und DDR.<br />
60 Jahre<br />
Gründung der NATO.<br />
70 Jahre<br />
Ausbruch II. Weltkrieg.<br />
80 Jahre<br />
Börsenkrach in der Wallstreet.<br />
90 Jahre<br />
Frauenwahlrecht in Deutschland.<br />
90 Jahre<br />
Deutsche Kleingartenordnung.<br />
200. Geburtstag<br />
Charles Darwin.<br />
220. Jahrestag<br />
Französische Revolution.<br />
2000 Jahre<br />
Schlacht im Teutoburger Wald...<br />
Mit Grabbe werfen wir einen neuen,<br />
fremden Blick auf diese KOMMATA<br />
DER WELTGESCHICHTE. Denn Grabbe<br />
hat wie kein anderer deutscher Autor<br />
den Versuch gemacht, deutsche<br />
und europäische Geschichte auf die<br />
Bühne zu hieven.<br />
1. GRabUnG<br />
FÜR ALLE<br />
GRabbes<br />
GRab<br />
Sewan latchinian<br />
Grabbe kommt als Sohn eines Zuchtmeisters<br />
im Detmolder Zuchthaus zur<br />
Welt. Er besucht die Bürgerschule in<br />
Detmold, später das Gymnasium.<br />
Wegen alkoholischer Exzesse muss<br />
er die Abschlussklasse wiederholen.<br />
Mit 16 Jahren schreibt er, schwer<br />
beeindruckt von Shakespeare, sein<br />
erstes <strong>Dr</strong>ama.<br />
Er studiert Jura in Leipzig und Berlin mit<br />
einem Stipendium der Landesfürstin.<br />
Als Jurist findet er keine Arbeit. Als<br />
Schauspieler und Regisseur scheitert<br />
er. Er wird depressiv und verfällt dem<br />
Alkohol. Seine Ehe wird geschieden.<br />
Im gleichen Jahr stirbt er an Selbsttrunk.<br />
Dieses aktuelle Stück über Grabbes<br />
kurzes, selbstzerstörerisches Leben<br />
zwischen genialischem Aufschrei und<br />
provinziellem Eingesperrtsein wurde<br />
1986 am Mecklenburgischen Staatstheater<br />
Schwerin uraufgeführt und<br />
erlebt in Senftenberg nun seine<br />
„gesamtdeutsche Erstaufführung“.<br />
fallen. wir SinD nun einmal Darin.“ „DaS neue iSt immer DaS alte.“ „Die toten Sollen leben!“ „wir SPielen um‘S höchSte!“<br />
6. GlückAufFest 2. gRABUNg<br />
3. gRABUNg<br />
5 STARKE,<br />
ZUR WAHL<br />
D<strong>IE</strong> HERMANNSSCHLACHT<br />
Christian Dietrich grabbe<br />
2 000 Jahre sind vergangen seit jener legendären Schlacht im Teutoburger Wald. Hermann, der Cheruskerfürst, führte die untereinander<br />
zerstrittenen germanischen Reiche und die Natur des Teutoburger Waldes selbst in die Schlacht gegen die Fremdherrschaft<br />
der Römer. Er trug einen glänzenden Sieg davon. Kaiser Augustus rief daraufhin: Varus, gib mir meine Legionen wieder!<br />
Auf Grund der Vereinnahmung durch die Nazis war das Stück jahrzehntelang diskreditiert. Dabei lohnt sich der genaue Blick<br />
auf das Geschehen. Denn Grabbe fängt in grandiosen Volksszenen die Einzigartigkeit eines jeden Menschenlebens ein, um<br />
im nächsten Moment zu zeigen, wie es zur Masse formiert, der blutigen Posse des Krieges zum Opfer fällt.<br />
HANNIBAL<br />
Christian Dietrich grabbe<br />
Seine Heimatstadt Karthago gegen die expandierende Großmacht Rom zu verteidigen, zog Hannibal als junger Mann in den<br />
Krieg. Während er mit seinen Truppen geschickt und listenreich immer neue Siege erringt und längst zum Mythos geworden<br />
ist, wächst bei den Mächtigen daheim der Neid. Oligarchische, profitorientierte Kräfte bestimmen die Politik und beherrschen<br />
die öffentliche Meinung. Sie setzen alles daran, Hannibal und seine Mandatsträger zu stürzen. Vor den Toren Karthagos muss<br />
Hannibal nun gegen die römischen Legionen kämpfen, und seine eigene Heimatstadt schaut zu. Die Römer haben leichtes<br />
Spiel. Doch bevor sie Karthago schleifen, bäumt sich die Stadt noch einmal auf.<br />
NAPOLEON ODER D<strong>IE</strong> HUNDERT TAgE<br />
Christian Dietrich grabbe<br />
Die Revolution ist vorbei. Sie hat Frankreich und Europa in den Grundfesten erschüttert. Jetzt ist die Zeit der Restauration<br />
gekommen. Napoleon ist verbannt, König und Adel halten wieder Einzug in Paris. Aber im Volk ist die Erinnerung an die Zeit<br />
der großen Hoffnungen auf eine grundsätzliche Änderung der Gesellschaft – auf Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit –<br />
nicht vergessen. Und als Napoleon zurückkommt, kehren die Tage der Jakobiner wieder, nimmt das Volk an den historischen<br />
Stätten der Revolution noch einmal das Heft in die Hand. Doch die europäischen Großmächte fürchten die Revolution und<br />
ziehen gegen Napoleon und das selbstbewußte Volk.<br />
„Da Wähnen sie Die tyrannei Vertrieben, Die golDene zeit rüCkgeführt zu haben – Die armen! statt Der<br />
golDenen zeit WirD eine sehr zerbröCkliChe kommen, Voll albernen lugs unD tanDes.“<br />
FÜR ALLE<br />
SCHERZ, SATIRE,<br />
IRON<strong>IE</strong> UND<br />
T<strong>IE</strong>FERE BEDEUTUNg<br />
Christian Dietrich grabbe<br />
In der Hölle wird gescheuert.<br />
Deshalb muß der Teufel raus, auf die<br />
Erde. Selbst im August ist es hier für<br />
ihn zu kalt. Er erfriert. Vier Naturforscher<br />
finden seine Leiche und zerbrechen<br />
sich vergeblich die Köpfe, welche<br />
Spezies von Mensch sie vor sich haben.<br />
Die Wärme einer Kerzenflamme bringt<br />
den Teufel wieder ins Leben zurück.<br />
Als angeblicher Kanonikus mischt er<br />
nun das Dorf ordentlich auf. Er prellt<br />
den Schmied, der seinen Pferdefuß<br />
beschlagen hat, ärgert den Schulmeister,<br />
der ein Säufer ist, hintertreibt<br />
die Hochzeit der schönen Liddy mit<br />
einem Mitgiftjäger und führt mit dem<br />
Dichter Rattengift gelehrte Gespräche<br />
über die Insassen der Hölle:<br />
Shakespeare, Dante, Schiller.<br />
Bis er selbst in eine Falle läuft.<br />
Das ist der große Auftritt für des Teufels<br />
Großmutter. Und dann erscheint auch<br />
noch Grabbe...<br />
„<strong>Dr</strong>eh iCh miCh um Die Welt,<br />
oDer Die Welt siCh um miCh!“<br />
AUFREGENDE STÜCKE<br />
AN EINEM ABEND.<br />
3 KÖNNEN S<strong>IE</strong> SEHEN !<br />
Das zweite ist zu ihrer Wahl.<br />
es gibt 13 Vorstellungen<br />
SamStag, 3. OktOber 2009 17.00 Uhr<br />
Freitag, 9. OktOber 2009 18.00 Uhr<br />
SamStag, 10. OktOber 2009 17.00 Uhr<br />
Freitag, 16. OktOber 2009 18.00 Uhr<br />
SamStag, 17. OktOber 2009 17.00 Uhr<br />
Freitag, 23. OktOber 2009 18.00 Uhr<br />
SamStag, 24. OktOber 2009 17.00 Uhr<br />
Freitag, 30. OktOber 2009 18.00 Uhr<br />
SamStag, 31. OktOber 2009 17.00 Uhr<br />
Freitag, 6. NOvember 2009 18.00 Uhr<br />
SamStag, 7. NOvember 2009 17.00 Uhr<br />
Freitag, 13. NOvember 2009 18.00 Uhr<br />
SamStag, 14. NOvember 2009 17.00 Uhr<br />
„Wie Du es maChen musst, um DiCh genial zu stellen:<br />
entWeDer Völlig Das maul halten oDer VerrüCktes zeug spreChen.“