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Jahresbericht 2010 - Heidenspass

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heidenspass GOES GERMANY<br />

oder wie wir uns aufmachten Brandenburg zu erobern<br />

Im Sommer 09 machte sich eine Delegation vom Brandenburger<br />

Landesverband der Arbeits-, Bildungs- und Strukturfördergesellschaften<br />

e.V. (im weiteren BLV-ABS e. V. genannt)<br />

auf den Weg. Sie wollte sich einen Überblick über<br />

die europäische Landschaft im Bereich innovativer Sozialprojekte<br />

verschaffen und besuchten auch heidenspass. Die<br />

Projektverantwortlichen vom BLV-ABS e. V. waren auf der<br />

Suche nach Partnern für eine transnationale Zusammenarbeit<br />

im Rahmen eines ESF (Europäischer Sozialfond) Projektes<br />

und verfolgten das Ziel, neue Ansätze in die eigenen<br />

Strukturen zu implementieren. Salus, ein niederländisches<br />

Unternehmen, das sich mit der Vitalisierung von Langzeitarbeitslosen<br />

befasst, und heidenspass mit seinem kreativen<br />

Ansatz im niederschwelligen Beschäftigungsbereich<br />

waren als künftige Projektpartner ausgewählt worden. Nun<br />

konnte die transnationale Zusammenarbeit unter dem Projektnamen<br />

KreVita beginnen: Kreativität und Vitalität.<br />

Das erste Zusammentreffen aller Beteiligter fand im Juni<br />

letzten Jahres in der Stadt Brandenburg, im sogenannten<br />

„Slawendorf“ statt. Selbiges ist ein idyllisch an der Havel<br />

gelegenes, historisch anmutendes Dorf. Es ist im Rahmen<br />

einer Arbeitsinitiative des BLV-ABS e. V. errichtet worden<br />

und stellt die typische Siedlungsform der im 7./8. Jahrhundert<br />

ins Havelland gezogenen Slawen dar. Eine Flussfahrt<br />

auf einem der ebenfalls selbstgebauten slawischen Plankenschiffe<br />

und ein üppiges Abendessen vom Grill – wir<br />

fühlten uns fast wie Asterix und Obelix auf der letzten Seite<br />

der bekannten Comicreihe – sorgten für einen zwanglosen<br />

Projektanfang. Zu den TeilnehmerInnen zählten der Moderator<br />

und projektverantwortliche Roman Zinter und sein<br />

Partner Oliver Jentsch von der hiba impulse gmbh Berlin,<br />

Simon Zuidema und Evert van Tuijl für Salus, ca. 15 von<br />

insgesamt 50 GeschäftsführerInnen unterschiedlicher Arbeitsprojekte<br />

des Landes Brandenburg sowie meine Kollegin<br />

Elfie Pahr und ich für heidenspass.<br />

Das Treffen diente vor allem der Präsentation der beiden<br />

transnationalen Projektpartner Salus und heidenspass. Den<br />

brandenburgischen GeschäftsführerInnen sollte Gelegen-<br />

heit geboten werden sich auszusuchen, welches der beiden<br />

Projekte sie näher kennenlernen wollten, um in den<br />

folgenden zwei Jahren sowohl Erfahrungen als auch konkrete<br />

Projektbestandteile in die eigenen Betriebe zu implementieren.<br />

Unser Konzept stieß dabei auf reges Interesse,<br />

und auch wir bekamen Einblick in die deutsche Sozial- und<br />

Arbeitsmarktlandschaft.<br />

Zwei Aspekte haben sich als besondere Herausforderungen<br />

dargestellt. Zum einen dürfen gestützte Betriebe oder<br />

Arbeitsinitiativen in Deutschland keinen Profit durch Produktverkäufe<br />

erzielen, da dies von der deutschen Wirtschaft<br />

als wettbewerbsverzerrend betrachtet wird. Zum anderen<br />

ist es sehr schwierig unser Konzept in ein anderes, bestehendes<br />

zu implementieren, da es aus einer sehr breiten Palette<br />

von Angeboten besteht. Es würde die Notwendigkeit<br />

der Anpassungsqualifizierung (und zumindest theoretisch<br />

auch der daraus abzuleitenden höheren finanziellen Anerkennung)<br />

der deutschen KollegInnen nach sich ziehen. Zum<br />

Teil wäre das durchaus möglich. Da aber heidenspass eine<br />

eigene Biographie hat, und die Auswahl der MitarbeiterInnen<br />

nach projektierten Erfordernissen erfolgte, wären der<br />

Übertragung natürlich Grenzen gesetzt. In diesem Zusammenhang<br />

ist, durchaus kritisch wie berechtigt, der Begriff<br />

der „eierlegenden Wollmilchsau“ gefallen. Insgesamt war<br />

unser Aufenthalt ebenso angenehm wie aufschlussreich,<br />

zumal es uns auch die Möglichkeit geboten hat, die bisherige<br />

Entwicklung und Kompetenz von heidenspass mit den<br />

Augen anderer zu sehen.<br />

Im Jänner 2011 besuchte uns schließlich eine Delegation<br />

von 12 brandenburgischen KollegInnen in Graz. Im Rahmen<br />

des 3-tägigen Besuchs sollte vor allem geklärt werden, auf<br />

welche Weise es möglich wäre, das „heidenspass-Spezifische“<br />

in Workshops aufzubereiten: Wie können wir in 3 mal<br />

3 Tagen unser Know How an Schlüsselkräfte aus Brandenburg<br />

weitergeben und sie dadurch befähigen, ein ähnliches<br />

Projekt wie heidenspass in Brandenburg durchzuführen?<br />

In der Diskussion war eines schnell klar: Es gibt einige sehr<br />

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