Retinierter Eckzahn- Sollte ich handeln?
Retinierter Eckzahn- Sollte ich handeln?
Retinierter Eckzahn- Sollte ich handeln?
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<strong>Retinierter</strong> <strong>Eckzahn</strong>-<br />
<strong>Sollte</strong> <strong>ich</strong> <strong>handeln</strong>?<br />
Bernhart T,<br />
Bernhard Gottlieb Universitätszahnklinik Wien
Häufigkeit retinierter Eckzähne<br />
• Prävalenz retinierter oberer Eckzähne<br />
0,8 – 3% (Chu et al 2003, Ericson und Kurol<br />
1986)<br />
OK 50 mal häufiger als<br />
UK <strong>Eckzahn</strong> (Jacoby 1979)<br />
Nach den Weisheitszähnen sind die oberen Eckzähne<br />
die am zweithäufigsten retinierten Zähne<br />
(SHAH et al. 1978, MOSS 1972)
Häufigkeit retinierter Eckzähne<br />
• Verhältnis palatinal: buccal<br />
• 2:1 bis 12:1 (Jacoby 1983, Gaulis et al. 1978, Fournier et al.1982)<br />
• Frau : Mann<br />
• 2-3: 1 (Bishara 1992, Ericson et al. 1988, Caminiti 1998)
Ätiologie retinierter oberer<br />
Eckzähne ist multifaktoriell<br />
(McSherry 1998)<br />
• FÜHRUNGSTHEORIE:<br />
lokale Faktoren<br />
(langer Durchbruchsweg, Führungsposition des seitl<strong>ich</strong>en<br />
SZ)<br />
(Becker et al 1984, 1981, Oliver et al 1989, Mossey al 1994, Brenchley und<br />
Oliver 1997 )
Ätiologie retinierter oberer<br />
Eckzähne ist multifaktoriell<br />
(McSherry 1998)<br />
• Iatrogene Faktoren (zu frühe, unkritische Retraktion der FZ)<br />
(Williams 1981)<br />
• GENETISCHE THEORIE:<br />
LKG-Spalten (Enemark et al 2001), Genetische<br />
Assoziation (Peck et al 1994, 1996, 2002, Langberg et Peck 2000, Baccetti<br />
1998)
<strong>Retinierter</strong> <strong>Eckzahn</strong>-<br />
WANN sollte <strong>ich</strong> <strong>handeln</strong>?<br />
Ausbleiben des Durchbruchs bis ins 14.LJ-<br />
<strong>Eckzahn</strong>retention (Bishara 1976)
<strong>Retinierter</strong> <strong>Eckzahn</strong>-<br />
WIE diagnostiziere <strong>ich</strong> r<strong>ich</strong>tig?<br />
Palpation und klinische Inspektion
<strong>Retinierter</strong> <strong>Eckzahn</strong>-<br />
WIE diagnostiziere <strong>ich</strong> r<strong>ich</strong>tig?<br />
Radiologisch
EN-Diagnostik Ericson und Kurol (1988)<br />
4<br />
SEKTOREN-Diagnostik Ericson und Kurol (1988)<br />
1<br />
2<br />
3<br />
5
<strong>Retinierter</strong> <strong>Eckzahn</strong>-<br />
WIE diagnostiziere <strong>ich</strong> r<strong>ich</strong>tig?<br />
Radiologisch
<strong>Retinierter</strong> <strong>Eckzahn</strong>-<br />
WARUM sollte <strong>ich</strong> <strong>handeln</strong>?<br />
Wurzelresorption<br />
Interne Resorption<br />
Follikuläre Zyste<br />
Ankylose<br />
(Shafer 1963)
Folgen einer N<strong>ich</strong>tbehandlung<br />
Wurzelresorptionen der Nachbarzähne<br />
(ERICSON & KUROL 1988, SHAFER 1963, MAMUT 2006)
• Prävalenz zw. 12% bei 158 Patienten<br />
(Ericson und Kurol 1988) und 9% mittlere FZ,<br />
38% seitl<strong>ich</strong>e FZ bei 107 CT (Ericson und<br />
Kurol 2000)<br />
Ätiologie der Wurzelresorption<br />
– Vergrößerter oder aktiver Zahnfollikel + Druck des durchbrechenden<br />
bleibenden Zahnes<br />
– Schwankungen in der Größe und Form der Zahnfollikel = Auslöser für<br />
Wurzelresorptionen (Marks et al 1997, Kurol et al 1997)
Die Prävalenz von Wurzelresorptionen oberer<br />
mittlerer und seitl<strong>ich</strong>er Schneidezähne bei<br />
Patienten mit retinierten oberen Eckzähnen<br />
Eine computertomographische Untersuchung<br />
• Ziel der Diplomarbeit- Dr.Mamut<br />
Vergle<strong>ich</strong> der Prävalenz von FZ Resorptionen an<br />
der BGZMK mit Ericson und Kurol (2000) anhand<br />
einer retrospektiven CT – Studie.<br />
Können diese hohen Resorptionsraten (9%<br />
mittlere FZ, 38% seitl<strong>ich</strong>e FZ) bestätigt werden?
Material und Methode<br />
• Retrospektive Untersuchung von CT Bilder der BGZMK<br />
mit retinierten oberen Eckzähnen<br />
• Untersuchungszeitraum 2000 – 2005<br />
• Untersuchte Variablen<br />
– Alter und Geschlecht d. Patienten<br />
– Lage des <strong>Eckzahn</strong>es<br />
– Größe des Zahnfollikels<br />
– Wurzelresorptionen der FZ
Lage des <strong>Eckzahn</strong>es<br />
bukkal zentral palatinal
Resorptionsgrade nach Ericson und Kurol (2000)<br />
Starke Resorption
288 weibl<strong>ich</strong>e Pat. = 65%<br />
152 männl<strong>ich</strong>e Pat. = 35%<br />
276 = rechter oberer EZ (13)<br />
3. Resultate<br />
440 Patienten<br />
557 retinierte Eckzähne<br />
Alter 9 – 76a<br />
Durchschnittsalter 25 a<br />
281 = linker oberer EZ (23)
4. Diskussion<br />
• Weibl<strong>ich</strong>e Patienten doppelt (65%:35%) so häufig<br />
von retinierten oberen Eckzähnen betroffen als<br />
männl<strong>ich</strong>e (Bishara 1992, Ericson und Kurol 1988)<br />
• In 2/3 der Fälle zeigte s<strong>ich</strong> eine palatinale Lage des<br />
<strong>Eckzahn</strong>es (Ericson und Kurol 1986, 1988, Jacoby 1983)<br />
• Follikelgröße nimmt mit dem Alter ab (Kurol et al 1997, Olow-Nordenram<br />
und Anneroth 1982)
• Gründe für unterschiedl<strong>ich</strong>e Resultate zu<br />
– Ericson und Kurol (2000)<br />
– Ericson und Bjerklin (2001)<br />
– Ericson et al (2002)<br />
Patientenanzahl (nur 107)<br />
Patientenalter (nur 9 – 15 a)
5. Konklusion<br />
• Prävalenz von Wurzelresorptionen oberer FZ ist sehr gering<br />
• Resorptionen der FZ treten bei Nahebezug der <strong>Eckzahn</strong>krone häufiger auf<br />
• Ektopische Lage der EZ führt n<strong>ich</strong>t zu einer erhöhten Resorption<br />
• Zahnfollikel per se verursacht keine Wurzelresorption, sehr wohl aber<br />
Knochenresorption
<strong>Retinierter</strong> <strong>Eckzahn</strong>-<br />
WIE sollte <strong>ich</strong> <strong>handeln</strong>?<br />
Ausre<strong>ich</strong>endes Platzangebot mit<br />
mögl<strong>ich</strong>er Milchzahnextraktion (seemann et al.2006<br />
Ericson&Kurol 1988)
<strong>Retinierter</strong> <strong>Eckzahn</strong>-<br />
WIE sollte <strong>ich</strong> <strong>handeln</strong>?<br />
Eine ungeeignete Methode kann die<br />
kieferorthopädische Therapie erschweren und somit<br />
verlängern (KOKICH 2004).
Durch eine adäquate Wahl der Freilegungstechnik<br />
werden sowohl Durchbruch als auch Einreihung<br />
erle<strong>ich</strong>tert.
Gingivektomie (G)<br />
• bei buccal retinierten Eckzähnen<br />
• mit ausre<strong>ich</strong>end Gingiva fixa<br />
KOKICH 2004<br />
(KOKICH & MATHEWS 2001)
Apical Positioned Flap (APF)<br />
• bei buccal retinierten Zähnen<br />
• ohne ausre<strong>ich</strong>end Gingiva fixa<br />
(KOKICH & MATHEWS 2001)
Flap/Closed Eruption Technique (FCET)<br />
• bei hoch buccal und palatinal retinierten Zähnen<br />
(KOKICH & MATHEWS 2001)
Pre-Orthodontic Uncovering Technique<br />
(POUT)<br />
•bei palatinal verlagerten Zähnen<br />
•mit oder ohne Zugang durch Lappenbildung<br />
(KOKICH & MATHEWS 2001)
Pre-Orthodontic Uncovering Technique<br />
(POUT)<br />
•bei palatinal verlagerten Zähnen<br />
•mit oder ohne Zugang durch Lappenbildung<br />
(KOKICH & MATHEWS 2001)
Evaluierung der Erfolgsrate chirurgischkieferorthopädisch<br />
behandelter retinierter<br />
Eckzähne des Oberkiefers<br />
Foltin A, Bernhart T, Strobl N, Crismani AG, Watzek G, Bantleon HP<br />
Abteilung für Orale Chirurgie und Kieferorthopädie<br />
Bernhard Gottlieb Universitätszahnklinik Wien
Material und Methode<br />
• Untersuchungszeitraum: 01. 01. 2000 - 31.12. 2005<br />
• EDV-System der BGZMK<br />
• CT, Chirurgie und Kieferorthopädie<br />
• Auswertung der Krankengesch<strong>ich</strong>ten und<br />
Operationsber<strong>ich</strong>te
Material und Methode<br />
Erfolgsrate<br />
• einmalige chirurgische Intervention erfolgre<strong>ich</strong><br />
• keine Komplikationen während der<br />
kieferorthopädischen Therapie<br />
Misserfolgsrate<br />
• Nach der 1. Freilegungen chirurgische oder<br />
kieferorthopädische Komplikationen<br />
• erneute Freilegung/en<br />
• RZ
Resultate<br />
• 60 Patienten mit 85 Eckzähnen (39 w, 21 m)<br />
• 75,3% Eckzähne palatinal, 14,1% buccal, 10,6%<br />
zentral<br />
• durchschnittl<strong>ich</strong>es Patientenalter 18 Jahre<br />
• 103 chirurgische Eingriffe davon 98 Freilegungsoperationen
Erfolgs- und<br />
Misserfolgsrate in [%]<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
0<br />
100<br />
Resultate<br />
Erfolgsrate: 80%, Misserfolgsrate: 20% der Eckzähne<br />
Anwendungshäufigkeit der 98 Freilegungen:<br />
G = 2 APF/FCET = 71 POUT=11 L=14<br />
Erfolg Misserfolg<br />
18,3 27,3 21,4<br />
81,7 72,7 78,6<br />
G APF/FCET POUT L
Diskussion<br />
• POUT Vorteile:<br />
Freilegung ohne Lappenbildung<br />
mögl<strong>ich</strong><br />
Reposition eines KFO-Attachments<br />
ohne Lappenbildung<br />
� geringeres Wundtrauma<br />
POUT: KOKICH 2003 und ZUCCATI et<br />
al. (2006): Reoperationen 3,7% (4 von<br />
108<br />
• Vorraussetzung CT-Diagnostik<br />
• adäquate Wahl der<br />
Freilegungstechnik hängt von Art der