Von Wein und Wetter - Schlossgut Diel

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Trotz schwieriger Bedingungen, ist der Familie Laible (Vater Andreas mit Söhnen Alexander und Andreas) in der Ortenau 2002 eine exzellente Weinkollektion gelungen. »Qualität wächst im Weinberg« ist das Motto der Laibles, die sechs Hektar Steilhang mit der Hand bearbeiten W eine & Menschen T 35
W eine & Menschen T 36 Holger Koch aus Bickensohl ist weiter auf dem Weg nach oben. Der ehemalige Kellermeister von Franz Keller produziert auf fünf Hektar Spät–, Grau– und Weißburgunder Ob 2003 im Badischen ein qualitativer Jahrhundertjahrgang sein wird, darf mit einiger Spannung abgewartet werden. Rekordwerte erreichte das Wetter dort, wo es sonst schon immer am wärmsten im Lande ist, allemal: Am Kaiserstuhl herrschte im August wochenlang fast Wüstenklima und mancher Rotwein wies nach der Gärung 16 % Alkohol und mehr auf, während die Säure im Keller lag. Auf breiter Front machten die Winzer deshalb von der (EU-weit ausnahmsweise erlaubten) Zugabe von Weinsäure Gebrauch. Rainer Bercher aus Burkheim hält deshalb Vergleiche mit 1971, wie sie in Baden immer wieder zu hören sind, für verfehlt: »Die Mostgewichte der beiden Jahre sind zwar ähnlich, jedoch hatten die 71er eine Riesensäure von bis zu 10 Gramm!« Interessanterweise erbrachten Lößböden diesmal durchweg höhere Mostgewichte als Vulkanverwitterungsböden, obschon Weine von letzterem Terroir »weitaus feiner« schmecken, ist Wolf-Dietrch Salwey aus Oberrotweil überzeugt. »Wir konnten gar nicht früh genug lesen,« erinnert sich Bernhard Huber aus dem Breisgau. »Die im September geernteten Spätburgunder wiesen noch eine brillante Frucht auf, später gelesene fangen schon an zu oxidieren!« Auch in der Ortenau und an der Badischen Bergstrasse berichtet man von prachtvollen weißen und roten Burgundern, während der Riesling speziell in der Ortenau »nicht an die Finesse von 2002« herankommen wird. Dafür erfreut sich Hans-Bert Espe vom Weingut Graf Wolff-Metternich an einer Riesling Trokkenbeerenauslese mit 234°Oechsle und einer schönen Säure. Edelsüße Weine blieben in weiten Teilen Badens aber Mangelware. Hingegen mussten die badischen Winzer in den Vorjahren immer wieder mit den Widrigkeiten eines übermäßig feuchten Herbstes kämpfen. Der goldene Oktober schien schon zu einer Chimäre zu werden. Auch der Jahrgang 2002 blieb in Baden hiervon nicht alles über WEIN 2 | 2004 ganz verschont. Nur wer im Weinberg extrem selektiv erntete, konnte auf gute Qualität hoffen. Ganz anders ist die Situation bei den Rotweinen des Jahrgangs 2001. Selten zuvor ist in Baden eine derartige Fülle guter, ja sogar exzellenter Rotweine erzeugt worden. Wenig überrascht uns, dass in dem Konzert der besten Spätburgunder Bernhard Huber aus Malterdingen und Karl-Heinz Johner aus Bischoffingen brillieren, deren Weine inzwischen auch bei internationalen Pinot-Noir-Verkostungen mithalten können. Bemerkenswerte Weine präsentieren diesmal auch Robert und Manfred Aufricht vom Bodensee, das Kaiserstuhltrio Fritz Keller, die Rinckers (Weingut Knab) und die Schneiders aus Endingen sowie Thomas Seeger von der Badischen Bergstrasse. Auf unterschiedliche Weise verkörpern seit einigen Jahren die Weingüter Dr. Heger und Huber die qualitative Spitze in Baden. Der Ihringer dominiert bei den Weißweinen ähnlich das Geschehen, wie der Malterdinger bei den Rotweinen. Die besten trocke-
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