Despedida - Verabschiedung - Terra Nova Mondai eV
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Förderkreis TERRA NOVA <strong>Mondai</strong> e. V. Mission und Entwicklungs hilfe in Brasilien<br />
RUNDBRIEF 1/10<br />
Ein Auftrag der Liebe an der Seite der Vergessenen im Dienst des Lebens<br />
Blick in die Zukunft<br />
Du Gott des Weges<br />
segne uns<br />
Sei du der Traum<br />
der Sehnsucht zeugt<br />
sei du die Kraft<br />
die die Entscheidung trifft<br />
sei du das Vertrauen<br />
das sich stellt.<br />
Segne den Aufbruch<br />
behüte was ich zurücklasse<br />
schütze das Neue<br />
das ich wage<br />
begleite mich<br />
beim ersten Schritt.<br />
Segne den Weg<br />
gib meinen Füßen Halt<br />
sei mein Grund<br />
stärke Geist und Leib<br />
segne das Ankommen.<br />
Andrea Schwarz<br />
TERRA-NOVA-Chor<br />
bei der <strong>Verabschiedung</strong><br />
<strong>Despedida</strong> - <strong>Verabschiedung</strong><br />
Ruth und Hansjörg Rinklin verabschieden sich nach fast 20 Jahren vom Antasland<br />
in <strong>Mondai</strong>. Künftig wird ihr Lebensmittelpunkt in Tijucas do Sul, in der Nähe von<br />
Curitiba, sein. Dort werden sie eine neue Beratungsarbeit beginnen.<br />
Inzwischen hat sich schon einiges getan. Rinklins werden bis zur Fertigstellung<br />
ihres Holzhauses in Tijucas ein möbliertes Haus in der Nähe anmieten.<br />
Hansjörg hat Kontakt mit der Präfektur aufgenommen. Dort soll ein Pilotprojekt<br />
für ökologisch angebaute Erdbeeren beginnen. Hansjörg wurde angefragt, ob er die<br />
Beratungsarbeit der Bauern übernehmen kann.
2<br />
Abschied nehmen fällt nicht leicht<br />
Hansjörg und Ruth Rinklin haben<br />
im letzten Jahr die Entscheidung<br />
getroffen, die ökologische Beratungsarbeit<br />
auf dem Antasland zu<br />
beenden und wollen noch einmal etwas<br />
Neues wagen. Aus diesem Anlass<br />
fand Mitte Februar die offizielle<br />
<strong>Verabschiedung</strong> von ihrer Arbeit in<br />
<strong>Mondai</strong> statt. Lilo Hedderich gestaltete<br />
den gottesdienstlichen Teil der<br />
Feier. Ein Grundgedanke von ihrer<br />
Predigt war der Satz aus Jesaja 40:<br />
„Die aber dem Herrn vertrauen,<br />
schöpfen neue Kraft, sie bekommen<br />
Flügel wie Adler.“ Der eigens dafür<br />
gegründete „TERRA NOVA–Chor"<br />
war einer der Höhepunkte.<br />
Mit einem Segen der Gottesdienstbesucher<br />
wurde die ganze Familie<br />
Rinklin ausgesendet. Aus dem För-<br />
derkreis waren Edeltraud Wachtler<br />
und Helmut Sobottka angereist.<br />
Neben Helmut, der als ökologischer<br />
Fachmann ein Grußwort sprach,<br />
verabschiedeten sich etliche Weggefährten<br />
in einer persönlichen<br />
Ansprache, was sehr berührend war.<br />
Zum Abschluss gab es noch ein<br />
leckeres Festessen.<br />
Hansjörg freut sich über die einmalige Luftaufnahme<br />
Die Kinder verabschieden sich mit einem warmen „ Abraco" Was wäre ein Abschiedsfest ohne einen Churrasco
Rückblick auf 20 Jahre Beratungsarbeit<br />
„Lobe den Herrn meine Seele .....“<br />
Ende Februar 2010 geht die Zeit von<br />
Hansjörg und Ruth Rinklin auf dem<br />
Antasland zu Ende. Ihren Rückblick<br />
auf nahezu 20 Jahre in <strong>Mondai</strong><br />
stellen beide unabhängig voneinander<br />
unter den Gedanken: „Lobe<br />
den Herrn, meine Seele und vergiss<br />
nicht, was er dir Gutes getan hat!“<br />
Sie haben diese Zeit ganz unterschiedlich<br />
erlebt. Hansjörg als Leiter<br />
der ökologischen Beratungsarbeit<br />
und Ruth hauptsächlich als Familienfrau.<br />
Hansjörg berichtet aus<br />
dieser Zeit:<br />
Gott sorgt<br />
für die Familie<br />
Bei unserer Ausreise waren wir<br />
be sorgt darüber, ob und wie wir mit<br />
unserem Missionarsge halt die Ausbildung<br />
unserer sechs Kin der finanzieren<br />
sollten, denn es gibt kein gutes<br />
brasilianisches Bildungssystem.<br />
Inzwischen haben vier unserer Kinder<br />
ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen.<br />
Unsere anfänglichen<br />
Zweifel und Fragen haben sich auf<br />
wunderbare Weise gelöst, unter anderem,<br />
weil in schwierigen Zeiten<br />
immer wieder Menschen da waren,<br />
die uns geholfen haben. So konnten<br />
wir der Verantwortung unseren Kindern<br />
gegenüber gerecht werden. In<br />
all dem sehen wir Gottes Treue.<br />
„Vergiss nicht,<br />
was er dir Gutes getan hat.....“<br />
1994 – die gesamte Familie lebt noch in <strong>Mondai</strong><br />
Gott sorgt für die Bewahrung der Schöpfung<br />
Die Begegnung mit Valdemar Arl,<br />
einem brasilianischen Agraringenieur,<br />
erlebte ich als eine weitere<br />
Fügung. Er leitete viele Jahre eine<br />
ökölogische Beratungsorganisation<br />
der katholischen Kirche. Während<br />
unserer Zusammenarbeit entstand<br />
die Idee, die Grundlagen des ökologischen<br />
Landbaus didaktisch für die<br />
Bauern zusammenzufassen. Das<br />
„Grüne Buch“ wurde zum großen<br />
Renner. Neben der Verbreitung im<br />
ganzen Süden Brasiliens wurde<br />
Hofbesichtigung mit der Biorga-Gruppe<br />
das Material auch auf nationaler<br />
Ebene eigens für die Landlosenbewegung<br />
und die Indianerschulen<br />
aufgelegt. Insgesamt kamen über<br />
20 000 Exemplare in Umlauf.<br />
Durch die gute Vernetzung der verschiedenen<br />
Beratungsorganisationen<br />
war TERRA NOVA entscheidend bei<br />
der Gründung des Dachverbandes von<br />
Ökobauerngruppen „Rede Ecovida“<br />
beteiligt. Diesem Dachverband gehören<br />
über 3000 Ökobauernfamilien an.<br />
Der Verband hat, weltweit einzigartig,<br />
3
Gott sorgt für die Bewahrung der Schöpfung<br />
Lebensverändernde Begegnung<br />
mit Bruder Michél<br />
die partizipative Ökozertifizierung<br />
eingeführt. Es ist ihm sogar gelungen,<br />
diese Zertifizierung gesetzlich<br />
zu verankern. Nur dadurch können<br />
sich die vielen kleinen Ökobauern in<br />
Brasilien überhaupt eine Zertifizierung<br />
leisten. Ein weiteres Geschenk<br />
ist, dass TERRA NOVA an der Entwicklung<br />
und Durchführung der er-<br />
sten vom brasilianischen Bildungsministerium<br />
anerkannten Technikerausbildung<br />
für Ökolandwirtschaft<br />
mitwirken konnte.<br />
Als im Jahr 2000 die regionale<br />
Genossenschaft Cooperbiorga gegründet<br />
wurde, musste die Bera-<br />
tungsarbeit ausgeweitet werden.<br />
Das konnte TERRA NOVA finanziell<br />
nicht leisten und Versuche, über<br />
4<br />
andere Quellen an Geld zu kommen,<br />
schlugen fehl. In dieser Not<br />
hat CAPA, eine Kleinbauerberatung<br />
der evangelischen Kirche Brasiliens,<br />
diese Aufgabe übernommen. Ab<br />
diesem Zeitpunkt beschränkte ich<br />
mich nur noch auf die Bildungsarbeit,<br />
die immer weniger wurde, da<br />
es auf den Ökobauernhöfen selbst<br />
gute Vorzeigebeispiele gab. Durch<br />
diesen Prozess ging die Arbeit fast<br />
automatisch in brasilianische Hände<br />
über. Was für mich zunächst wie ein<br />
Verlust aussah, kann ich inzwischen<br />
als Führung erkennen. Die Beendigung<br />
meiner Tätigkeit auf dem<br />
Antasland wurde von langer Hand<br />
vorbereitet und die Arbeit, die mir<br />
am meisten am Herzen lag, kann<br />
ich jetzt gut loslassen. Sie geht ohne<br />
mich gut weiter. An dieser Stelle<br />
möchte ich mich bei allen Weggefährten<br />
auf TERRA NOVA bedanken.<br />
Manchmal hatten wir es nicht leicht<br />
miteinander. Aber ohne sie wäre ich<br />
nicht das geworden, was ich jetzt<br />
bin. Ein weiterer Dank gilt allen<br />
Mitstreitern der Biorga und Cooperbiorga,<br />
die mit mir zusammen Pio-<br />
Auf dem Antasland geht es weiter<br />
Viele Leser werden sich fragen, welche<br />
Konsequenzen der Weggang von<br />
Hansjörg Rinklin für den ökologischen<br />
Landbau auf dem Antasland<br />
hat. Wir können sie beruhigen. Die<br />
Arbeit wird weiter geführt. Arno als<br />
ökologischer Landwirtschaftstechniker<br />
bleibt für die Produktion auf dem<br />
Antasland verantwortlich, während<br />
die Milchwirtschaft verpachtet bleibt.<br />
Manches wird wie bisher weiter<br />
geführt, anderes muss auf Grund<br />
nierarbeit geleistet haben.<br />
Dankbar möchte ich auch darauf<br />
zurückblicken, dass Gott mich in den<br />
vielen Jahren in meinem Menschsein<br />
positiv verändert hat. Viele<br />
Menschen, denen ich in dieser Zeit<br />
begegnet bin, haben mein Leben<br />
bereichert. Besonders bedanken<br />
möchte ich mich bei Irmão Michél,<br />
dem inzwischen verstorbenen Leiter<br />
der Taizé-Arbeit in Brasilien. In<br />
meinen persönlichen Einkehrzeiten<br />
hat er mir neue Impulse in meiner<br />
Beziehung zu Gott gegeben. Stark<br />
beeinflusst hat mich auch die Literatur<br />
von Henry Nouwen in meiner<br />
religiösen Biografie. Nicht vergessen<br />
möchte ich meine Familie,<br />
besonders Ruth, die den Weg in allen<br />
Höhen und Tiefen mit mir mitgegangen<br />
ist. Unsere Kinder haben oft<br />
auf mich als Vater verzichten müssen.<br />
Damit haben auch sie Anteil an dem,<br />
was durch meine Arbeit entstanden<br />
ist. Gott ist in all den Jahren mein<br />
zuverlässiger Begleiter gewesen.<br />
Darum kann ich nur mit „soli deo<br />
gloria“, allein Gott gilt die Ehre,<br />
abschließen.<br />
Hansjörg Rinklin<br />
neuer Gesetze verändert werden.<br />
Im nächsten Rundbrief werden wir<br />
über die Situation und die Zukunftsperspektiven<br />
ausführlich berichten.<br />
TERRA NOVA war an der Entstehung von Ecovida beteiligt
Ein Leben zwischen Küche und Musik<br />
Ich erinnere mich noch an unser<br />
Ankommen hier in Mondaí. Auf der<br />
Farm in Pirapocú wurden wir liebevoll<br />
empfangen. Ursula Schüttel<br />
führte uns in das eigens für uns<br />
vorbereitete Holzhaus, das uns als<br />
Übergangswohnung diente, bis unser<br />
Haus in der Stadt fertig und unser<br />
Umzug angekommen war. Es war<br />
nicht nur ein äußeres Ankommen,<br />
sondern wir wurden als achtköpfige<br />
Familie in die TERRA NOVA-Gemeinschaft<br />
aufgenommen. Weit entfernt<br />
von unseren Herkunftsfamilien erlebten<br />
wir mit unseren Kindern, dass<br />
Gott uns auf diese Weise ein neues<br />
Zuhause geschaffen hat. Natürlich<br />
fehlten die Großeltern und unsere<br />
Verwandtschaft! Aber unsere Kinder<br />
Ruth mit ihrer Flötengruppe<br />
haben diesen Verlust ohne Rebellion<br />
getragen. An dieser Stelle ein<br />
großer Dank an sie. Danke auch an<br />
meine Eltern und Schwiegereltern,<br />
die Trennung ihren Kindern und Enkeln<br />
oft schmerzlich gespürt haben.<br />
Neben meinem Mutter und Hausfrau<br />
sein, lagen meine Aufgaben hauptsächlich<br />
im musikalischen Bereich.<br />
Blockflöten-, Gitarrenunterricht und<br />
Singen mit den Mädchen im damaligen<br />
Internat sowie Keyboard-<br />
Unterricht in Zusammenarbeit mit<br />
der Stadtverwaltung haben mir viel<br />
Freude bereitet. Über zehn Jahre<br />
lang habe ich Chöre in der evangelischen<br />
Kirche und dann auch im<br />
ökumenischen Bereich geleitet und<br />
Gottesdienste musikalisch mitge-<br />
staltet. Die letzten Jahre waren geprägt<br />
durch mein Engagement in der<br />
Seelsorge- und Gefängnisarbeit.<br />
Ab 2007 arbeitete ich bei Lilo Hedderich<br />
im „Haus der Hoffnung“ mit.<br />
Das war eine Zeit besonderer geistlicher<br />
und persönlicher Gemeinschaft.<br />
Fast 20 Jahre in <strong>Mondai</strong> waren eine<br />
prägende Zeit. Ich habe viel gelernt<br />
– manchmal auch durch Schwierigkeiten<br />
und leidvolle Situationen.<br />
Oft sind es gerade diese, die uns<br />
formen und auf neue Wege bringen.<br />
Wenn ich aber beim Guten verweile<br />
und es nicht vergesse, verliert<br />
das Schwere sein Gewicht! „Lobe<br />
den Herrn, meine Seele...“<br />
Dankbar schaue ich zurück und<br />
vertrauensvoll nach vorne.<br />
Ruth Rinklin<br />
5
6<br />
Impressionen<br />
Gefängnisarbeit von Ruth<br />
Über 10.000 Bauern nahmen<br />
zwischen 1996 und 2002 an<br />
den Schulungen teil<br />
Ausprobieren von Minimalbodenbearbeitung
Lilo und Ruth<br />
beim Duett<br />
Abschluss eines Ökolandbaukurses 2002<br />
Erste Vorstandschaft<br />
der Cooperbiorga mit Hansjörg<br />
Entwicklung einfacher Geräte<br />
zur Unkrautbekämpfung<br />
7
8<br />
Turbulenzen in der Luft und am Boden<br />
Liebe Freundinnen und Freunde in<br />
der weiten Welt,<br />
in der Tat, der Kreis der Freunde gewinnt<br />
an Dimension, von Brasilien<br />
über die USA und Kanada bis Japan<br />
und Europa! Das ist mehr als ein<br />
kostbares Geschenk. Euch alle will<br />
ich an meinen Erfahrungen in <strong>Mondai</strong><br />
und im Haus der Hoffnung teilhaben<br />
lassen.<br />
Ich freue mich sehr darüber, dass<br />
wir in der Gemeinde so viele junge<br />
Gottesdienstbesucher haben. Es hat<br />
ein richtiger Generationswechsel<br />
stattgefunden. Deshalb weiß fast<br />
niemand mehr, wie diese Arbeit<br />
begonnen hat. Man bat mich, die<br />
Geschichte aufzuschreiben. Es war<br />
spannend, die uralten Fotos anzuschauen<br />
und Rückschau zu halten.<br />
Diese Wurzeln geben Kraft und helfen<br />
die Gegenwart zu leben. Passend in<br />
diese Situation bekommen wir Ende<br />
Februar einen jungen Pastor.<br />
Im Dezember und Januar fanden<br />
Gästezeiten statt, die mich dieses<br />
Mal an meine Grenzen brachten. Der<br />
neue Gärtner sagte kurzfristig ab<br />
und meine Haushaltshilfe Clarice<br />
wurde krank. Wie sollte ich das alles<br />
alleine bewältigen? Es wurde eine<br />
Ora et labora<br />
Gratwanderung zwischen Kapelle,<br />
Küche, Garten und Gesprächen.<br />
Ich buchstabierte das biblische<br />
Wort, das Paulus im Korintherbrief<br />
schreibt: „Lass dir an meiner Gnade<br />
genügen, denn meine Kraft ist in den<br />
Schwachen mächtig“ und es war nicht<br />
umsonst. Jemand fand zum Glauben,<br />
eine Missionarin gewann neuen<br />
Boden unter den Füßen und Gott<br />
schenkte einer Frau neue Hoffnung<br />
in ihrer Ehekrise. Inzwischen hat<br />
sich Entlastung ergeben: ein Gärtner<br />
und eine Hilfskraft wurden eingestellt<br />
– dankbares Aufatmen.<br />
Die Klimaveränderungen machen<br />
sich auch in unserer Gegend sehr<br />
stark bemerkbar. Tornados, glühende<br />
Hitze schwere Gewitter und<br />
gewaltige Regengüsse. Die Folgen<br />
sind mehr Korallenschlangen und<br />
Ungeziefer in Hausnähe. Wir konnten<br />
nur noch bei geschlossenen<br />
Türen Abendessen, da sonst Falter<br />
und Fliegen in den Getränken landeten.<br />
Von einer guten Freundin<br />
bekam ich eine Zweckspende zum<br />
Einbau einer Fliegentür. Nach einer<br />
wunderschönen Weihnachtsfeier<br />
fotografierte ich am nächsten Morgen<br />
voller Freude die Insekten, vor<br />
denen wir verschont geblieben waren.<br />
Das war eines der kostbarsten<br />
Weihnachtsgeschenke!<br />
Lilo Hedderich<br />
Nach dem Tornado Giftige Korallenschlange in Hausnähe
Die WG ist gestartet<br />
Claudiomiro ist froh, eine Arbeit gefunden zu haben<br />
Ein Traum wurde wahr<br />
In Tiago Queiroz verliert Lilo einen langjährigen zuverlässigen<br />
Mitarbeiter. Er hat um das Haus der Hoffnung mit viel Liebe und<br />
Engagement das Gelände angelegt und gepflegt. So konnten Menschen,<br />
die zu Einkehrtagen kamen, mit der Schöpfung in unmittelbaren<br />
Kontakt kommen. Über diese Zeit schreibt er:<br />
„Meine Mitarbeit im Haus der Hoffnung war für mich in<br />
vieler Hinsicht bedeutungsvoll. Tagsüber arbeitete ich und<br />
abends besuchte ich die Abendschule, die mit dem Abitur<br />
abschloss. In dieser Zeit träumte ich davon, eine Hochschule<br />
zu besuchen. Mein Traum wurde Wirklichkeit.<br />
Ende Dezember schrieb ich meine Abschlussarbeit im Fach<br />
Umweltschutz. Diese Zeit war ganz wichtig für mein Leben.<br />
Ich lernte die Pflanzen zu pflegen, das Gelände zu gestalten<br />
und mich auf die Schöpfung Gottes einzulassen. Daneben<br />
ergaben sich viele gute, geistliche Gespräche mit Lilo. Sie wurde<br />
für mich zu einer ganz besonderen und wichtigen Person.“<br />
Mit dem 18. Lebensjahr musste Clau-<br />
diomiro das Kinderheim verlassen.<br />
Da er keine Angehörigen hat, bei<br />
denen er leben könnte, entstand die<br />
Idee einer Wohngemeinschaft auf<br />
dem Antasland. Seit Oktober wohnt<br />
er in dem dafür vorgesehenen Haus.<br />
Ivone Hergenräder hat sich mit<br />
ihm unterhalten:<br />
Ivone: Claudiomiro, wie geht es dir,<br />
seit du umgezogen bist?<br />
Claudiomiro: Es geht mir gut. Ich<br />
lerne, Verantwortung für mich selbst<br />
zu übernehmen. Dazu gehören neben<br />
den Aufgaben im Haushalt wie waschen,<br />
putzen, kochen auch das Einteilen<br />
des Geldes und Pünktlichkeit<br />
in der Schule und am Arbeitsplatz.<br />
Ivone: Wovon lebst du jetzt?<br />
Claudiomiro: Ich verdiene meinen<br />
Lebensunterhalt in einer Firma, die<br />
Küken ausbrütet. Diese Arbeitsstelle<br />
bekam ich, weil der Mann unserer<br />
Hausmutter Alexandra ein gutes<br />
Wort für mich eingelegt hatte.<br />
Am Anfang arbeitete ich nur<br />
vier Stunden am Tag, inzwischen<br />
sind es acht Stunden<br />
Ivone: Hast du schon Zukunftspläne?<br />
Claudiomiro: Ich hole gerade meinen<br />
Schulabschluss nach. Morgens gehe<br />
ich zur Schule und nachmittags zur<br />
Arbeit. Mein Wunsch ist, Medizin zu<br />
studieren und ein guter Arzt zu<br />
werden. Ich bin froh, im Kinderheim<br />
gewesen zu sein. Dort habe ich viel<br />
für mein weiteres Leben gelernt.<br />
Mein Dank geht an die Menschen<br />
in Brasilien und Deutschland, die<br />
dazu beigetragen haben.<br />
9
Mitbeten<br />
10<br />
Geschenke machen Kinder glücklich<br />
Geschenke machen Kinder glücklich<br />
für drei Mädchen, die in diesem Jahr 18 Jahre<br />
alt werden und deren Zukunft noch offen ist<br />
für die Hausmütter<br />
für Arno, den Leiter der Produktion auf dem Antasland<br />
für Roberto, der große Verlustängste hat, weil seine<br />
Geschwister evt. das Kinderheim verlassen werden<br />
Mitdanken<br />
Hansjörg und Ruth Rinklin für fast 20 Jahre<br />
Einsatz auf TERRA NOVA<br />
den beiden Volontärinnen Sarah Schwarz und Viktoria Schütz,<br />
dass sie in den Ferien die Hausmütter vertreten haben<br />
allen Spendern, die uns 2009 unterstützt haben.<br />
Ohne sie wäre unsere Arbeit nicht möglich.<br />
Im letzten Rundbrief hatten die Kinder<br />
ihre Gedanken über Weihnachten<br />
zum Ausdruck gebracht. Dabei hatten<br />
sie auch ihre Wünsche aufgeschrieben.<br />
Das hat in Deutschland Leser zu<br />
einer Zweckspende motiviert, so dass<br />
Wünsche erfüllt werden konnten Ein<br />
herzliches Dankeschön dafür!<br />
Neben der TERRA NOVA-Weihnachtsfeier<br />
organisierte auch ein in der<br />
Region tätiger Konzern eine Feier mit<br />
Weihnachtsmann und Geschenken.<br />
Dazu bekamen die Kinder von den<br />
Mitarbeitern des Jugendgerichts<br />
neue Kleidung und Chinelos de dedo<br />
(Flip Flops). Das schönste Geschenk<br />
für die Geschwister Claudio (14 Jahre)<br />
und Ismelda (17 Jahre) war, dass sie<br />
zum ersten Mal während ihrer Zeit<br />
im Kinderheim Weihnachten bei einer<br />
Familie feiern durften. Inzwischen<br />
wurde eine Pflegefamilie gefunden,<br />
bei der sie seit Ende Januar leben.<br />
Alle sind sehr glücklich!<br />
Die Überraschung ist gelungen
Kinder helfen Kindern<br />
Konzentriert beim Verzieren<br />
Auf ihrer Deutschlandreise im Herbst<br />
2009 besuchte Ivone Hergenräder<br />
auch die Evangelisch-Freikirchliche<br />
Gemeinde in Frankfurt-Tiergarten.<br />
Ihr Vortrag über die Kinderheimarbeit<br />
hat die Jungscharkinder tief<br />
berührt, so dass in ihnen der Wunsch<br />
entstand, fü die Kinder in Brasilien<br />
etwas zu tun. Die Jungscharmitarbeiterin<br />
Conny y Prescher konnte mit<br />
ihrem Vorschlag, lag, ein Lebkuchenhaus<br />
zu backen, en, die Kinder gleich<br />
begeistern. Für ür das Haus wurden<br />
sieben Bleche e Lebkuchenteig<br />
gebacken. Den n Kindern<br />
hat es großen n Spaß<br />
gemacht, das s Haus<br />
mit bunten Süßigüßigkeiten zu verziezieren. Die Fenster er<br />
wurden mit ro- -<br />
ter Blattgelatinehinter-<br />
Wir trauern um Marcelo<br />
Mit Bestürzung erhielten wir aus Brasilien die schreckliche<br />
Nachricht, dass unser langjähriger Psychologe<br />
Marcelo im Alter von 40 Jahren bei einem Autounfall<br />
ums Leben gekommen ist. Bei Kindern und Mitarbeitern<br />
war er durch seine freundliche und umsichtige Art sehr<br />
beliebt. Das ganze Kinderheim trauert um ihn.<br />
Seine beiden Kinder haben den Vater und seine erste<br />
Frau einen langjährigen Weggefährten verloren.<br />
legt, so dass man ein Licht hineinsetzen<br />
konnte. Das beleuchtete<br />
Haus sah richtig toll aus und es tat<br />
allen weh, es anzuschneiden, denn<br />
die Stücke wurden nach dem Gottesdienst<br />
an die Gottesdienstbesucher<br />
verkauft. Nach dem Verkauf konnten<br />
stolze 128,50 € an das Kinderheim<br />
überwiesen werden.<br />
Zum<br />
Anknabbern<br />
schön<br />
11
TERRA NOVA im Internet: www.terra-nova-mondai.de • www.terranovamondai.org.br<br />
Kontaktadressen<br />
Maik Belbouab<br />
Auf der Höhe 18<br />
37170 Uslar<br />
Tel.: 05571 / 91 20 78<br />
terranova.mondai@t- online.de<br />
Friedbert Neese<br />
Dürerstraße 20 B<br />
14612 Falkensee<br />
Tel.: 03322 / 21 40 35<br />
mondai@neese.info<br />
Rundbriefredaktion<br />
Edeltraud Wachtler<br />
Hartmannstr. 2<br />
71634 Ludwigsburg<br />
Tel.: 07141 / 37 86 90<br />
e.wachtler@gmx.de<br />
Informationsmaterial<br />
Elke Langefeld<br />
Feuerbachstr. 4<br />
69126 Heidelberg<br />
Tel.: 06221 / 33 61 27<br />
elke.langefeld@freenet.de<br />
• Prospekte, Rundbriefe, Fotos<br />
• Powerpoint-Präsentationen<br />
• Gesamtprojekt Frühjahr 2006<br />
• Gesamtprojekt Herbst 2006<br />
• Kinder - Frühjahr 2008<br />
• Einweihung - Frühjahr 2008<br />
Volontariat<br />
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Hugemattenweg 23<br />
79576 Weil am Rhein<br />
Tel.: 07621 / 161 51 89<br />
bronkal@gmx.de<br />
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JulianeNeumann@yahoo.de<br />
Spenden und Finanzen<br />
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Heinrich-Busold-Str. 16<br />
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Spendenkonto<br />
Förderkreis TERRA NOVA e.V.<br />
SKB Bad Homburg<br />
Kto.-Nr. 675 55 BLZ 500 921 00<br />
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Verwendungszweck<br />
• TERRA NOVA Allgemein<br />
• Kinderheim<br />
• Ökologische Beratung<br />
• Haus der Hoffnung<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Förderkreis TERRA NOVA<br />
<strong>Mondai</strong> e. V.<br />
Feuerbachstr. 4<br />
69126 Heidelberg<br />
Tel.: 06221 / 33 61 27<br />
ViSdP:<br />
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Maik Belbouab<br />
FTNM - 37170 Uslar, Auf d. Höhe 18<br />
PVST - DPAG • Entgelt bezahlt - VKZ: H 54869<br />
Anschriften in Brasilien<br />
89893-000 <strong>Mondai</strong> S.C., C.P. 12<br />
terranova@terranovamondai.org.br<br />
TERRA NOVA – Central<br />
Kinderheim –<br />
Ökologischer Landbau<br />
Ivone Hergenräder<br />
Büro Tel.: 0055 / 4936 740 310<br />
Privat Tel.: 0055 / 4936 740 873<br />
ivone@terranovamondai.org.br<br />
Tijucas-Beratungsarbeit<br />
Ruth und Hansjörg Rinklin<br />
rinklin.tijucas@gmail.com<br />
Haus der Hoffnung<br />
Lieselotte Hedderich<br />
<strong>Terra</strong> <strong>Nova</strong> C.P. 2<br />
Tel./Fax: 0055 / 4936 740 471<br />
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