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Auf leisen Sohlen ins Gehirn

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__ <strong>Auf</strong> <strong>leisen</strong> <strong>Sohlen</strong> <strong>ins</strong> <strong>Gehirn</strong> 978-3-89670-634-8<br />

€ (D) 17,95 | € (A) 18,50<br />

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Über das Buch<br />

Ein Großteil unseres Denkens bleibt unbewusst<br />

und ist geprägt von Metaphern<br />

und Deutungsrahmen. Unser vermeintlich<br />

freies Denken wird durch diejenigen<br />

beeinfl usst, die bewusst bestimmte<br />

Metaphern in die öffentliche Diskussion<br />

einführen.<br />

Diesen heimlichen „Macht-Habern“<br />

sind George Lakoff und Elisabeth Wehling<br />

auf der Spur: Welcher Sprache bedienen<br />

sich Politiker, um in den Köpfen<br />

der Menschen die gewünschte „Wirklichkeit“ entstehen zu<br />

lassen?<br />

In lebhaften Gesprächen klären die beiden Linguisten anhand<br />

von Sprachschöpfungen wie „Krieg gegen den Terror“<br />

oder „Achse des Bösen“, wie Menschen denken, wie solche<br />

Denkstrukturen unser <strong>Gehirn</strong> auch physisch verändern und<br />

wie wir die Welt begreifen. Dabei werfen sie ein völlig neues<br />

Licht auf Fragen der politischen Identität, der Moral und religiöser<br />

Werte oder der Rolle von Medien und Berichterstattern.<br />

„Lakoff und Wehling lehren uns, warum die Metapher als<br />

Zeichen des Genies und zugleich als gefährliche Verführerin<br />

gilt. Und sie entlarven die Kunststückchen der modernen politischen<br />

Rhetorik und Verdummungen. Das hilft.“<br />

Prof. Dr. Michael B. Buchholz<br />

Sozialwissenschaftliche Fakultät<br />

der Universität Göttingen<br />

„Dieses Buch ist ein intellektueller Glücksfall – Lese- und Erkenntnisvergnügen<br />

gleichermaßen und im besten Sinne aufklärerisch.“<br />

Prof. Dr. Bernhard Pörksen<br />

Institut für Journalistik und<br />

Kommunikationswissenschaft<br />

Universität Hamburg<br />

Weitere Titel finden Sie unter:<br />

www.carl-auer.de<br />

<strong>Auf</strong> <strong>leisen</strong> <strong>Sohlen</strong><br />

<strong>ins</strong> <strong>Gehirn</strong><br />

Politische Sprache<br />

und ihre heimliche Macht<br />

George Lakoff | Elisabeth Wehling<br />

➜ <strong>Auf</strong> <strong>leisen</strong> <strong>Sohlen</strong> <strong>ins</strong> <strong>Gehirn</strong><br />

Politische Sprache und ihre heimliche Macht<br />

Mit einem Vorwort von Freimut Duve<br />

184 Seiten, Kt, 2008<br />

€ (D) 17,95 | € (A) 18,50<br />

ISBN 978-3-89670-634-8<br />

Erscheint März 2008<br />

Carl-Auer Verlag<br />

www.carl-auer.de<br />


Die Autoren<br />

George Lakoff<br />

George Lakoff, Ph. D.; nach Stationen an der Harvard University<br />

und der University of Michigan heute Professor für kognitive<br />

Wissenschaft und Linguistik an der University of California, Berkeley<br />

und Kodirektor des „Neural Theory of Language Project“ am<br />

dortigen International Computer Science Institute. Mitglied des<br />

Center for Advanced Study in Behavioural Sciences und des Santa<br />

Fe Institute. Gründer und Leiter des „Rockridge Institute“, eines<br />

politischen Forschungszentrums und progressiven „Think Tank“ in<br />

Berkeley, Kalifornien. Zahlreiche Publikationen, darunter das Standardwerk<br />

„Leben in Metaphern“ (zus. mit Mark Johnson, 5. <strong>Auf</strong>l .<br />

2007).<br />

Elisabeth Wehling<br />

Elisabeth Wehling; nach dem Studium der Germanistik, Journalistik<br />

und Soziologie an der Universität Hamburg und der Università<br />

degli Studi La Sapienza in Rom seit 2007 Master/Ph. D. am Department<br />

of Linguistics der University of California, Berkeley. Arbeitsbereiche:<br />

Kognitive Linguistik und Journalistik; Schwerpunkte:<br />

Einfl uss von Sprache auf politisches Denken und Handeln, Interdependenz<br />

von Medien und Politik an den Beispielen Deutschland,<br />

Italien und USA. Koautorin des „Trendbuch Journalismus“ (2006).<br />

Leseprobe<br />

1.9 <strong>Auf</strong> <strong>leisen</strong> <strong>Sohlen</strong> <strong>ins</strong> <strong>Gehirn</strong>:<br />

Metaphern in der politischen Sprache*<br />

Welche Rolle spielen Metaphern im politischen<br />

Sprachgebrauch?<br />

Nun, wir haben darüber gesprochen, dass eine<br />

Idee viele Metaphern haben kann. Was passiert<br />

also, wenn wir in Metaphern sprechen? Diejenige<br />

Metapher, deren wir uns in der Sprache bedienen,<br />

bestimmt zu einem großen Teil, wie unser<br />

Gegenüber die Situation wahrnimmt. Sprache<br />

kann also als selektives Instrument eingesetzt<br />

werden: Wir können durch metaphorischen<br />

Sprachgebrauch regelrecht in das <strong>Gehirn</strong> unseres<br />

Gegenübers gelangen und bestimmen,<br />

wie er eine Sache oder Situation begreift.<br />

Und je häufi ger man eine Metapher in der<br />

Sprache wiederholt, desto stärker werden die<br />

entsprechenden Synapsen im <strong>Gehirn</strong> der Zuhörer.<br />

Das <strong>Gehirn</strong> verändert sich physisch, indem<br />

es die Verbindungen wieder und wieder feuert.<br />

Wird also in der politischen Debatte eine Metapher<br />

über lange Zeit hinweg ständig benutzt<br />

und durch die Medien verbreitet, so wird das,<br />

was eigentlich eine Metapher ist, in unseren<br />

Köpfen zum Common Sense, also zum allgemeinen<br />

Verständnis der Situation.<br />

Es ist aber ein Verständnis, das bestimmte<br />

Aspekte hervorhebt und andere ausblendet.<br />

Und gleichzeitig wird ein alternatives metaphorisches<br />

Verständnis der Lage ausgeschlossen<br />

oder doch zumindest erheblich erschwert. Es ist<br />

also von höchster Relevanz, welche Metaphern<br />

wir in der politischen Sprache benutzen, denn<br />

sie entscheiden darüber, was wir – Sprecher und<br />

Hörer – denken. Und was wir nicht denken, weil<br />

es in der gewählten Metapher nicht vorkommt.<br />

Man kann sich aber doch als Zuhörer dafür entscheiden,<br />

eine Metapher abzulehnen und die<br />

Situation im Sinne einer anderen Metapher zu<br />

verstehen.<br />

Theoretisch kann man das tatsächlich. Man<br />

kann den Gebrauch von Metaphern in der Sprache<br />

ausmachen, das dahinter stehende Denkmuster<br />

analysieren und sich verdeutlichen, welche<br />

unbewussten Schlussfolgerungen aus der<br />

Metapher entstehen. Doch die Realität ist: Menschen<br />

tun es nicht. Sie sind sich ja noch nicht<br />

einmal dessen bewusst, dass sie einen Großteil<br />

der Welt, dass sie politische »Wirklichkeiten « in<br />

Form von Metaphern begreifen!<br />

Weil die Menschen an ihren althergebrachten<br />

Annahmen über das Denken festhalten?<br />

Richtig. Die Menschen sagen sich: »Mein Denken<br />

ist mir komplett bewusst! Es obliegt allein<br />

meiner Entscheidung, wie ich denke und welche<br />

Schlussfolgerungen ich ziehe! Alle Menschen<br />

können gleich denken! Und indem ich denke,<br />

erfasse ich objektive Wahrheiten, die in der Welt<br />

vorhanden sind. Alle Dinge haben einen eigentlichen<br />

Sinn und können gedanklich so nachvollzogen<br />

werden, wie sie existieren. Deshalb kann<br />

ich, wie jeder andere Mensch auch, objektiv<br />

denken und sprechen.«<br />

Nun, und das macht den metaphorischen<br />

Sprachgebrauch – gerade in der politischen<br />

Sprache – so effektiv: Metaphern schaffen politische<br />

Realitäten in den Köpfen der Hörer. Und<br />

die Hörer bemerken es nicht.<br />

*Fragen: Elisabeth Wehling, Antworten: George Lakoff<br />

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