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Zum Stellenwert von Tanz und kultureller Bildung in der Schule

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Antje Kl<strong>in</strong>ge<strong>Zum</strong> <strong>Stellenwert</strong> <strong>von</strong> <strong>Tanz</strong> <strong>und</strong> <strong>kultureller</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong>Zusammenfassung: E<strong>in</strong>e <strong>von</strong> ihrer Herkunft her außerschulische Konzeption „Kulturelle<strong>Bildung</strong>“ hat die <strong>Schule</strong>n erreicht. Mit ihr erfährt <strong>der</strong> <strong>Tanz</strong> als unmittelbar körperliches Erfahrungs-<strong>und</strong> Ausdrucksfeld e<strong>in</strong>e nie da gewesene Aufwertung. <strong>Tanz</strong>künstler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> -künstler ermöglichen <strong>in</strong> verschiedenen Angebotsformaten den Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schülerne<strong>in</strong>en ästhetischen Zugang zur Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit lebensweltlich relevantenThemen. Ob <strong>und</strong> <strong>in</strong>wiefern sich diese Entwicklung an <strong>Schule</strong>n fortsetzen wird, ist e<strong>in</strong>eFrage <strong>der</strong> strukturellen Bed<strong>in</strong>gungen wie <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Angebote. Der Beitrag zeichnetdie Entwicklung <strong>von</strong> <strong>Tanz</strong> <strong>in</strong> <strong>Schule</strong>n als Teilbereich <strong>kultureller</strong> <strong>Bildung</strong> nach, <strong>in</strong>dem erwesentliche Ansätze <strong>und</strong> Ergebnisse des noch jungen Forschungsfeldes darstellt <strong>und</strong>ausstehende Forschungsfragen skizziert. Concern<strong>in</strong>g the significance of danc<strong>in</strong>g and cultural education <strong>in</strong> schoolAbstract: The concept of “Cultural Education”, which orig<strong>in</strong>ates from outer school sett<strong>in</strong>gs,is about to atta<strong>in</strong> school. It tremendously grades up danc<strong>in</strong>g as a direct bodily doma<strong>in</strong>of experience and expression. Danc<strong>in</strong>g artists offer students an aesthetic approachof deal<strong>in</strong>g with real life topics with<strong>in</strong> different learn<strong>in</strong>g formats. It appears to be an issueof structural conditions and quality of the barga<strong>in</strong>, if and <strong>in</strong> how far this development isgo<strong>in</strong>g to be cont<strong>in</strong>ued at schools. The essay retraces the genesis of danc<strong>in</strong>g <strong>in</strong> schools,which is consi<strong>der</strong>ed a part of “Cultural Education”, by depict<strong>in</strong>g essential approaches andresults of this young research area as well as by outl<strong>in</strong><strong>in</strong>g research questions which areyet to come1. Hochkonjunktur für <strong>Tanz</strong> <strong>und</strong> Kulturelle <strong>Bildung</strong> an <strong>Schule</strong>n<strong>Tanz</strong> hat als Gegenstand schulischer <strong>Bildung</strong> e<strong>in</strong>en schweren Stand <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong>. Curricularverankert <strong>in</strong> den Fächern Sport <strong>und</strong> ansatzweise auch Musik fristet er hier eher e<strong>in</strong> Schattendase<strong>in</strong>.Sog. Educational Programme großer Bühnen <strong>und</strong> Orchesterhäuser wie z.B. dasMammutprojekt <strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er Philharmoniker „Le sacre du pr<strong>in</strong>temps“ – bekannt gewordendurch den K<strong>in</strong>ofilm ‚Rhythm is it!‘ – o<strong>der</strong> aktuell die neue Produktion „Carmen“ erzeugen h<strong>in</strong>gegene<strong>in</strong>e neue Aufmerksamkeit <strong>und</strong> Öffentlichkeit für den <strong>Tanz</strong>. Neben solchen Großprojektenexistieren viele weitere Programme <strong>und</strong> Initiativen, die den <strong>Tanz</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> verbreiten<strong>und</strong> damit jedem Schüler, je<strong>der</strong> Schüler<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en eigenen, schöpferischen Zugang <strong>und</strong>Umgang mit <strong>der</strong> Kunstform <strong>Tanz</strong> ermöglichen wollen. 1 Kennzeichnend ist die Kooperation<strong>von</strong> Tänzern, Choreografen, <strong>Tanz</strong>pädagogen 2 <strong>und</strong> <strong>Schule</strong>n. Ob im Rahmen <strong>von</strong> Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaften,Vormittagsunterricht o<strong>der</strong> Projektwochen bzw. -tagen arbeiten die Künstler mit1 So z.B. die bereits 2003 <strong>in</strong>s Leben gerufene Initiative „<strong>Tanz</strong> <strong>in</strong> <strong>Schule</strong>n“ des Landesbüro <strong>Tanz</strong> <strong>in</strong> NRW, <strong>der</strong> Vere<strong>in</strong>„<strong>Tanz</strong> <strong>und</strong> <strong>Schule</strong>“ <strong>in</strong> München, hervorgegangen aus dem <strong>von</strong> <strong>der</strong> Kulturstiftung des B<strong>und</strong>es geför<strong>der</strong>ten Programm‚Access to Dance – <strong>Tanz</strong>plan München‘ o<strong>der</strong> das mit großer Strahlkraft arbeitende Programm „<strong>Tanz</strong>Zeit –Zeit für <strong>Tanz</strong> <strong>in</strong> <strong>Schule</strong>n“ <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>.2 Im Folgenden wird für den Plural <strong>der</strong> Berufsbezeichnungen (Tänzer, Künstler, Choreografen, Pädagogen, Lehrer)die männliche Form gewählt. 1


Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schülern unterschiedlicher Schulformen an Themen, die <strong>der</strong> Lebenswelt<strong>der</strong> Jugendlichen entstammen. Dabei nutzen sie v.a. den zeitgenössischen <strong>Tanz</strong>, <strong>der</strong> sich„nicht auf <strong>der</strong> Basis nur e<strong>in</strong>er Technik o<strong>der</strong> ästhetischen Form [versteht], son<strong>der</strong>n aus<strong>der</strong> Vielfalt heraus. Er sucht Grenzüberschreitungen zwischen den Künsten <strong>und</strong> brichtimmer wie<strong>der</strong> mit vorhandenen Formen. Zeitgenössischer <strong>Tanz</strong> <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne hate<strong>in</strong>e offene Struktur, die sich bewusst <strong>von</strong> festgelegten, l<strong>in</strong>earen Entwürfen <strong>der</strong> Klassik<strong>und</strong> Mo<strong>der</strong>ne absetzt. Zeitgenössische Tänzer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Tänzer sowie Choreograph<strong>in</strong>nen<strong>und</strong> Choreographen verstehen ihre Arbeit als Suche <strong>und</strong> Entwicklung. Zeitgenössischer<strong>Tanz</strong> ist prozessorientiert, <strong>und</strong> die Ergebnisse stehen im Kontext e<strong>in</strong>er persönlichenGesamtentwicklung“ (Johannes Odenthal <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Rede zur Eröffnung des<strong>Tanz</strong>kongress 2006 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> <strong>in</strong> Fleischle-Braun u.a. 2006, S. 53).Die Ausdehnung <strong>der</strong> Kunstform <strong>Tanz</strong> auf <strong>Schule</strong>n fiel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Zeit, <strong>in</strong> <strong>der</strong> PISA-Deutschland empf<strong>in</strong>dlich unter Druck stand. Das schlechte Abschneiden Deutschlands im <strong>in</strong>ternationalenVergleich zog bildungs- <strong>und</strong> kulturpolitische Konsequenzen <strong>und</strong> Reformennach sich. Sie zeigten sich z.B.<strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>führung <strong>der</strong> Ganztagsschule <strong>und</strong> den damit e<strong>in</strong>hergehendenKooperationen <strong>von</strong> <strong>Schule</strong>, Kommune <strong>und</strong> außerschulischen E<strong>in</strong>richtungen sowiee<strong>in</strong>er nicht nur deutschlandweit zunehmenden Aufmerksamkeit für kulturelle <strong>Bildung</strong>.Der Begriff <strong>der</strong> kulturellen <strong>Bildung</strong> geht auf Entwicklungen im 19.<strong>und</strong> 20. Jahrh<strong>und</strong>ert wie<strong>der</strong> Jugendbewegung, verschiedenen Lebensreformbewegungen <strong>und</strong> Pädagogikentwürfenzurück, die <strong>in</strong> den 1970er Jahren <strong>in</strong> Konzepte <strong>der</strong> ästhetischen, künstlerischen, musischeno<strong>der</strong> auch soziokulturellen <strong>Bildung</strong> überg<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> schließlich unter dem Dachbegriff <strong>der</strong> kulturellen<strong>Bildung</strong> e<strong>in</strong>e neue Heimat fanden (vgl. Fuchs, 2009). Im Zentrum aller historischenwie gegenwärtigen Strömungen stand bzw. steht <strong>der</strong> kreative Umgang des Menschen mitse<strong>in</strong>en schöpferischen Kräften durch die Begegnung mit Kunst, Kultur <strong>und</strong> Künstlern. Insofernist <strong>der</strong> Begriff e<strong>in</strong> Sammelbegriff für vielfältige Aktivitäten <strong>und</strong> kulturelle Praxen, die denMenschen zu e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>dividuell s<strong>in</strong>nvollen <strong>und</strong> sozial verantwortlichen Lebensgestaltung befähigen.Kulturelle <strong>Bildung</strong> ist gesetzlich im K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendplan des B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isteriums fürFamilie, Senioren, Jugend <strong>und</strong> Frauen verankert. Sie„soll K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendliche befähigen, sich mit Kunst, Kultur <strong>und</strong> Alltag phantasievollause<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu setzen. Sie soll das gestalterisch-ästhetische Handeln <strong>in</strong> den BereichenBildende Kunst, Film, Fotografie, Literatur, elektronische Medien, Musik,Rhythmik, Spiel, <strong>Tanz</strong>, Theater, Video u. a. för<strong>der</strong>n. Kulturelle <strong>Bildung</strong> soll die Wahrnehmungsfähigkeitfür komplexe soziale Zusammenhänge entwickeln, das Urteilsvermögenjunger Menschen stärken <strong>und</strong> sie zur aktiven <strong>und</strong> verantwortlichen Mitgestaltung<strong>der</strong> Gesellschaft ermutigen“ (BMFSFJ 2012).Als politisch gewolltes Konzept haben zahlreiche Programme ihr ehemals außerschulischesWirkungsfeld um das <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> erweitert. Damit wird nicht nur um e<strong>in</strong> Publikum <strong>von</strong>morgen geworben, son<strong>der</strong>n v.a. auch <strong>Bildung</strong>sarbeit geleistet, die <strong>der</strong> traditionelle Fächerkanon<strong>von</strong> <strong>Schule</strong> offensichtlich nicht mehr zu leisten im Stande ist.2. Kulturelle <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Schule</strong>Die Enquete-Kommission „Kultur <strong>in</strong> Deutschland“ unterstreicht <strong>in</strong> ihrem Abschlussberichtvom 11.12.2007 die Notwendigkeit <strong>kultureller</strong> <strong>Bildung</strong>sangebote an allgeme<strong>in</strong>bildenden<strong>Schule</strong>n (vgl. Deutscher B<strong>und</strong>estag 2007). Kern <strong>der</strong> Argumentationen ist, dass die <strong>Schule</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong>zige Ort ist, an dem alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen bis 16 Jahren unabhängig <strong>von</strong> sozi-2


aler Herkunft <strong>und</strong> Schulart erreicht werden können. Die För<strong>der</strong>ung <strong>kultureller</strong> <strong>Bildung</strong> an<strong>Schule</strong>n sei u.a. auch deshalb beson<strong>der</strong>s zu unterstützen, weil die künstlerische <strong>Bildung</strong> <strong>in</strong>den ästhetischen Fächern (Kunst, Musik, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n Darstellendes Spiel bzw.Theater) seit Jahren gefährdet sei <strong>und</strong> zunehmend weiter an den Rand gedrängt werde. E<strong>in</strong>egravierende Verschärfung <strong>der</strong> Problematik kommt durch die Fixierung auf die sog. Kernfächer<strong>und</strong> die Verkürzung <strong>der</strong> Schuljahre im Zuge <strong>von</strong> G8 h<strong>in</strong>zu.Insofern wird <strong>der</strong> kulturellen <strong>Bildung</strong> <strong>in</strong> <strong>Schule</strong>n e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>er Platz zugesprochen. Nebendem fächerspezifischen Beitrag gew<strong>in</strong>nen vor allem die künstlerisch-kulturellen Angebote<strong>in</strong> Form <strong>von</strong> Projekten, Projekttagen, Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaften o<strong>der</strong> E<strong>in</strong>zelveranstaltungen<strong>in</strong> Kooperation mit außerschulischen Partnern an Bedeutung. Neben <strong>der</strong> kulturellen Bereicherungbegrüßen <strong>Schule</strong>n den deutlichen Impuls, den die künstlerischen Projekte auf alleFächer <strong>und</strong> damit auf die Lernkultur <strong>von</strong> <strong>Schule</strong> ausüben. Um solche positiven Wirkungen zuför<strong>der</strong>n, aber vor allem die niedrigschwellige Begegnung <strong>und</strong> aktive Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung jedesSchülers <strong>und</strong> je<strong>der</strong> Schüler<strong>in</strong> mit den Künsten zu unterstützen, s<strong>in</strong>d zahlreiche För<strong>der</strong>programmeentstanden, die die kulturelle <strong>Bildung</strong> an <strong>Schule</strong>n voran br<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> nachhaltigstärken wollen. So för<strong>der</strong>t die Fachstelle „Kultur macht <strong>Schule</strong>“ – e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esvere<strong>in</strong>igungkulturelle K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendbildung (BKJ) – den Ausbau umfassen<strong>der</strong> lokaler<strong>Bildung</strong>slandschaften. Erklärtes Ziel ist es, den <strong>Bildung</strong>swert <strong>von</strong> dritten Lernorten neben<strong>Schule</strong> <strong>und</strong> Familie zu betonen <strong>und</strong> Kulturelle <strong>Bildung</strong> nachhaltig <strong>in</strong> Familien, K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätten,<strong>Schule</strong>n, Jugendhilfe <strong>und</strong> Kulturför<strong>der</strong>ung zu ermöglichen (vgl. http://www.kulturmacht-schule.de,Zugriff am 16.5.2012). Mit nicht zu unterschätzen<strong>der</strong> f<strong>in</strong>anzieller Unterstützungbeteiligen sich im Weiteren diverse Stiftungen maßgeblich an <strong>der</strong> Stärkung <strong>kultureller</strong><strong>Bildung</strong>sangebote an <strong>Schule</strong>n (so z.B. die Kulturstiftung des B<strong>und</strong>es durch das Programm„Kulturagenten für kreative <strong>Schule</strong>n“ 3 o<strong>der</strong> die PwC-Stiftung durch das Programm „Kultur.Forscher!“4 o<strong>der</strong> die Montag-Stiftung Jugend <strong>und</strong> Gesellschaft durch das Programm „Ästhetische<strong>Bildung</strong>“ 5 .Kulturelle <strong>Bildung</strong> – so lässt sich zusammenfassen – hat Hochkonjunktur an <strong>Schule</strong>n. Sieversteht sich als domänenspezifische <strong>Bildung</strong> <strong>in</strong> den Künsten wie allgeme<strong>in</strong>e <strong>Bildung</strong> im Medium<strong>der</strong> Künste. Im Zentrum stehen die aktive Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit kunstspezifischenMitteln <strong>und</strong> Verfahren, <strong>der</strong> kreative Umgang mit den eigenen schöpferischen Potenzialen<strong>und</strong> die aktive, partizipative Teilhabe aller an Kultur <strong>und</strong> Gesellschaft.<strong>Tanz</strong> nimmt <strong>in</strong> dieser Entwicklung – analog zu den etablierten Kunst- <strong>und</strong> Ausdrucksformen<strong>von</strong> Musik, Theater <strong>und</strong> Bilden<strong>der</strong> Kunst – e<strong>in</strong>e oft noch nachgeordnete Position e<strong>in</strong>.Das wachsende Interesse an zeitgenössischen <strong>Tanz</strong> wie alltags- <strong>und</strong> popkulturellen <strong>Tanz</strong>formenläuft dem allerd<strong>in</strong>gs mittlerweile entgegen, so dass <strong>der</strong> <strong>Tanz</strong> heute als zunehmendselbstverständlicher Teilbereich <strong>kultureller</strong> <strong>Bildung</strong> mitgedacht wird.3 „Kulturagenten für kreative <strong>Schule</strong>n“ ist e<strong>in</strong> Modellprogramm <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>nützigen Forum K&B GmbH, <strong>in</strong>itiiert <strong>und</strong>geför<strong>der</strong>t durch die Kulturstiftung des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> die Stiftung Mercator <strong>in</strong> den B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n Baden-Württemberg, Berl<strong>in</strong>, Hamburg, Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen <strong>und</strong> Thür<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit den zuständigen M<strong>in</strong>isterien,<strong>der</strong> B<strong>und</strong>esvere<strong>in</strong>igung Kulturelle K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendbildung e.V., <strong>der</strong> conecco UG – Managementstädtischer Kultur <strong>und</strong> <strong>der</strong> Deutschen K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendstiftung (vgl. http://www.kulturagenten-programm.de).4 „Kultur.Forscher!“ ist e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Programm <strong>der</strong> Deutschen K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendstiftung <strong>und</strong> <strong>der</strong> PwC-Stiftung Jugend – <strong>Bildung</strong> – Kultur. Ausgangspunkt ist die Kooperation <strong>von</strong> <strong>Schule</strong>n mit Kultur<strong>in</strong>stitutionen. Lehrkräfteentwickeln geme<strong>in</strong>sam mit Experten aus dem Kulturbereich Vorhaben <strong>und</strong> Projekte, <strong>in</strong> denen K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>und</strong>Jugendliche kulturelle Phänomene erforschen. Die Vernetzung <strong>von</strong> Alltagserfahrungen, künstlerischen <strong>und</strong> wissenschaftlichenMethoden steht im Mittelpunkt (vgl. www.kultur-forscher.de).5 Das Aus- <strong>und</strong> Weiterbildungsangebot „Ästhetische <strong>Bildung</strong>“ richtet sich an Studierende <strong>der</strong> Pädagogik <strong>und</strong> desLehramts, aber auch an Künstler & Multiplikatoren <strong>und</strong> konzentriert sich auf den Erwerb <strong>von</strong> Schlüsselqualifikationenim kreativen <strong>und</strong> pädagogischen Bereich (vgl. http://www.montag-stiftungen.de/jugend-<strong>und</strong>gesellschaft/projekte-jugend-gesellschaft/aesthetische-bildung.html).3


3. Die Entwicklung <strong>von</strong> <strong>Tanz</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong>Sicherlich angestoßen durch den großen K<strong>in</strong>oerfolg des Films ‚Rhythm is it‘ s<strong>in</strong>d zahlreicheNachfolge- <strong>und</strong> Modellprojekte entstanden, die zur E<strong>in</strong>führung <strong>und</strong> Fortentwicklung <strong>von</strong> <strong>Tanz</strong>an <strong>Schule</strong>n beigetragen haben. Während sich dabei e<strong>in</strong>ige Projektvorhaben dem VorbildRoyston Maldooms folgend die choreografische Bearbeitung großer Musikvorlagen wie CarlOrffs „Carm<strong>in</strong>a Burana“, Verdis „Requiem“ o<strong>der</strong> Bizet „Carmen“ vornehmen, zeichnen sichkle<strong>in</strong>ere Initiativen durch e<strong>in</strong>e große <strong>in</strong>haltliche, strukturelle wie personelle Vielfalt aus. Nebenzeitlich befristeten Projekten <strong>in</strong> Form <strong>von</strong> halbjährlichen Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaften o<strong>der</strong>e<strong>in</strong>maligen Angeboten gibt es <strong>Tanz</strong>klassen, die im Fächerkanon <strong>der</strong> <strong>Schule</strong>n e<strong>in</strong>en festenPlatz erhalten haben. Häuser wie die bayerische Staatsoper München, das Theater Bielefeldo<strong>der</strong> das Radialsystem Berl<strong>in</strong> wachsen mit Schulkassen zu fruchtbaren Geme<strong>in</strong>schaften zusammen.Sie alle setzen sich für <strong>Tanz</strong> als Kunstform für <strong>und</strong> <strong>von</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>und</strong> Heranwachsendene<strong>in</strong>.Hauptakteure s<strong>in</strong>d die Tänzer, <strong>Tanz</strong>pädagogen <strong>und</strong> Choreografen, die sich vor allem alsKünstler <strong>und</strong> weniger als Pädagogen verstehen. Die Vermittlung <strong>von</strong> <strong>Tanz</strong> verlangt <strong>von</strong>ihnen im System <strong>von</strong> <strong>Schule</strong> ganz beson<strong>der</strong>e Fähigkeiten <strong>und</strong> Qualifikationen, die sie kaumim Rahmen ihrer Ausbildung als Tänzer<strong>in</strong>nen o<strong>der</strong> Tänzer erwerben konnten. So wurden imZuge <strong>von</strong> <strong>Tanz</strong>plan Deutschland 6 , e<strong>in</strong>er Initiative <strong>der</strong> Kulturstiftung des B<strong>und</strong>es, Module entwickelt,die sich genau dieser schulspezifischen Aufgabe <strong>und</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung widmen 7 .Unter dem Dach des 2007 gegründeten B<strong>und</strong>esverband <strong>Tanz</strong> <strong>in</strong> <strong>Schule</strong>n schlossen sichzeitgleich mit den Aktivitäten <strong>von</strong> <strong>Tanz</strong>plan Deutschland zahlreiche Initiativen, Institutionen<strong>und</strong> E<strong>in</strong>zelpersonen zusammen, um neben <strong>der</strong> Verbreitung <strong>und</strong> strukturellen Stärkung <strong>von</strong><strong>Tanz</strong> an <strong>Schule</strong>n vor allem die Qualität <strong>der</strong> Angebote zu entwickeln <strong>und</strong> nachhaltig zu sichern.Dabei sprechen sie <strong>von</strong> Qualität, wenn das Angebot, das <strong>Tanz</strong>projekt den Anfor<strong>der</strong>ungen<strong>und</strong> Erwartungen, die <strong>von</strong> Seiten <strong>der</strong> beteiligten Akteure (<strong>Schule</strong>n, Lehrkräfte, <strong>Tanz</strong>künstler<strong>und</strong> Schüler) an das Angebot gestellt werden, entspricht (vgl. Kl<strong>in</strong>ge u.a. 2006, S.59f.). Mit <strong>der</strong> Formulierung <strong>von</strong> Gel<strong>in</strong>gensbed<strong>in</strong>gungen wie Qualifikationen <strong>und</strong> Kompetenzen,die für e<strong>in</strong>e professionelle Leitung <strong>von</strong> <strong>Tanz</strong>-<strong>in</strong>-<strong>Schule</strong>-Projekten notwendig s<strong>in</strong>d, hatsich <strong>der</strong> Verband zu e<strong>in</strong>er Anlaufstelle für Beratung, fachliche Begleitung <strong>und</strong> Qualitätsmanagemententwickelt. 8 Mit Unterstützung des B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isteriums für <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> Forschung(BMBF) konnte er zu Evaluierungsmaßnahmen anstoßen, die - weitere För<strong>der</strong>ung vorausgesetzt- nicht nur die Qualität <strong>von</strong> <strong>Tanz</strong> an <strong>Schule</strong>n empirisch erfassen, son<strong>der</strong>n auch zu weiterenForschungsfragen des spezifischen <strong>Bildung</strong>sbeitrags <strong>von</strong> <strong>Tanz</strong> anregen. Damit kanndie noch junge Entwicklung <strong>von</strong> <strong>Tanz</strong> als Teilbereich <strong>kultureller</strong> <strong>Bildung</strong> an <strong>Schule</strong>n nicht nur<strong>in</strong> wissenschaftlicher H<strong>in</strong>sicht notwendige Fortschritte machen, son<strong>der</strong>n auch zu curricularenÜberlegungen <strong>in</strong> schulischen wie außerschulischen <strong>Bildung</strong>se<strong>in</strong>richtungen beitragen.6 Die Kulturstiftung des B<strong>und</strong>es nahm sich mit dem Programm „<strong>Tanz</strong>plan Deutschland“ erstmals <strong>in</strong> <strong>der</strong> b<strong>und</strong>esrepublikanischenGeschichte die För<strong>der</strong>ung des <strong>Tanz</strong>es vor, um die Wahrnehmung für den <strong>Tanz</strong> als Kunstform <strong>in</strong><strong>der</strong> Öffentlichkeit zu för<strong>der</strong>n wie auch e<strong>in</strong> Modell für e<strong>in</strong>e nachhaltige Kulturpraxis zu entwickeln. Mit <strong>in</strong>sgesamt12,5,Mio € unterstütze sie zwischen 2005 <strong>und</strong> 2010 e<strong>in</strong>e Vielzahl lokaler <strong>Tanz</strong><strong>in</strong>itiativen, Ausbildungsprojekte,Forschungsvorhaben sowie Publikationen (vgl. http://www.tanzplan-deutschland.de/plan.php?id_language=1).7 Vgl. das Ausbildungsmodul „<strong>Tanz</strong> <strong>in</strong> <strong>Schule</strong>n“ an <strong>der</strong> Deutschen Sporthochschule Köln <strong>und</strong> <strong>der</strong> Hochschule fürMusik <strong>und</strong> <strong>Tanz</strong> Köln (http://www.hfmt-koeln.de/fileadm<strong>in</strong>/redaktion/downloads/tanz_<strong>in</strong>_schulen.pdfHfMT) sowiedas Modul „Choreografieren mit SchülerInnen“ im Studiengang „performance studies“ <strong>in</strong> Hamburg(http://www.performance.uni-hamburg.de/?page_id=556).8 www.bv-tanz<strong>in</strong>schulen.de/qualitaetsrahmen.html4


4. Der spezifische Beitrag des <strong>Tanz</strong>es zur kulturellen <strong>Bildung</strong>Wie für Musik, Kunst, Theater o<strong>der</strong> Spiel gilt auch für den <strong>Tanz</strong> die pädagogische Gr<strong>und</strong>idee<strong>der</strong> <strong>Bildung</strong> des Menschen zu, durch <strong>und</strong> <strong>in</strong> den Künsten, <strong>der</strong> ästhetischen <strong>Bildung</strong> <strong>der</strong> bzw.durch die S<strong>in</strong>ne (vgl. Liebau & Zirfas 2008). Die Nähe <strong>der</strong> Kunstsparten ist auf ihre strukturellenÄhnlichkeiten zurückzuführen. So bestehen Analogien zwischen Musik <strong>und</strong> <strong>Tanz</strong> z. B.h<strong>in</strong>sichtlich Zeit, Dynamik <strong>und</strong> Spannungsaufbau, zwischen bilden<strong>der</strong> Kunst <strong>und</strong> <strong>Tanz</strong> imH<strong>in</strong>blick auf die Form- <strong>und</strong> Raumgestaltung <strong>und</strong> zwischen Theater, Spiel <strong>und</strong> <strong>Tanz</strong> <strong>in</strong> ihremdarstellenden <strong>und</strong> zeigenden Charakter (vgl. Kl<strong>in</strong>ge 2011).Als leibliches Phänomen bildet <strong>Tanz</strong> e<strong>in</strong>en beson<strong>der</strong>en Anknüpfungspunkt <strong>kultureller</strong> <strong>Bildung</strong>.Die Wahrnehmung des eigenen Körpers, die unmittelbaren Erfahrungen <strong>und</strong> Erlebnissenmit <strong>und</strong> im <strong>Tanz</strong> erschließen K<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen e<strong>in</strong>en Zugang zur Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzungmit <strong>der</strong> eigenen Körperlichkeit, die heute mehr denn je massiven, sozialen Erwartungenunterliegt. Im explorativen, spielerischen Umgang mit den Bewegungs- <strong>und</strong> Ausdrucksmöglichkeitendes eigenen Körpers bietet <strong>Tanz</strong> das Potenzial unmittelbarer, körpernaherAufmerksamkeit <strong>und</strong> Sensibilität. Se<strong>in</strong>e körperliche Geb<strong>und</strong>enheit verweist zudem aufden <strong>in</strong>dividuellen <strong>und</strong> subjektiven Charakter. Im Unterschied zu an<strong>der</strong>en körperbetonten Tätigkeiten,wie z. B. dem Sport, enthält <strong>Tanz</strong> e<strong>in</strong>en vergleichsweise großen Freiraum für subjektiveAuslegungen <strong>und</strong> <strong>in</strong>dividuelle Ausgestaltungen. Als selbstbestimmte Form <strong>und</strong> geformterSelbstausdruck umfasst er immer auch e<strong>in</strong>e gesellschaftlich-politische Dimension,weil <strong>der</strong> Mensch <strong>in</strong> <strong>und</strong> mit <strong>der</strong> gestalteten Bewegung Stellung bezieht zu <strong>der</strong> ihn umgebendenWelt. Im <strong>Tanz</strong> werden Botschaften vermittelt, die lesbar s<strong>in</strong>d. Denn über die Bewegungkönnen die <strong>in</strong>korporierten kulturellen, geschichtlichen <strong>und</strong> sozialen Strukturen verstandenwerden. Insofern enthält <strong>der</strong> <strong>Tanz</strong> immer auch e<strong>in</strong> dialogisches Moment, das den Rahmenfür <strong>in</strong>tersubjektive <strong>und</strong> <strong>in</strong>terkulturelle Kommunikationsformen bietet. Diese im <strong>Tanz</strong> zu entwickeln,zu erproben, zu verwerfen, wie<strong>der</strong> her zu stellen <strong>und</strong> zu nutzen, verweist auf e<strong>in</strong>e entscheidende<strong>Bildung</strong>sdimension <strong>von</strong> <strong>Tanz</strong>.5. <strong>Zum</strong> Stand <strong>der</strong> ForschungAuf e<strong>in</strong>e Forschungstradition kann die junge Diszipl<strong>in</strong> nicht zurückgreifen. <strong>Tanz</strong>pädagogischeFragestellungen s<strong>in</strong>d vornehmlich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sportwissenschaft, <strong>und</strong> hier vor allem <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sportpädagogik<strong>und</strong> Sportdidaktik vorzuf<strong>in</strong>den - vere<strong>in</strong>zelt auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kunst-, Musik- <strong>und</strong> Theaterpädagogik.Lange Zeit standen geisteswissenschaftlich orientierte Arbeiten im Zentrumtanzpädagogischer Forschung. Sie setzten den Schwerpunkt auf anthropologische Gr<strong>und</strong>legungen<strong>und</strong> reflektierten <strong>Tanz</strong> vornehmlich unter <strong>der</strong> Perspektive <strong>der</strong> ästhetischen Erziehung<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> (Haselbach 1978; Fritsch 1988; Bannmüller 1988). Empirische Prüfungen <strong>der</strong>vielfach formulierten <strong>Bildung</strong>shoffnungen <strong>und</strong> –versprechen gab es nicht. Erst im Zuge desöffentlichen wie bildungspolitischen Interesses an <strong>kultureller</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> an <strong>Tanz</strong> s<strong>in</strong>d empirischeAnnäherungen zu verzeichnen (vgl. Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Evaluation <strong>und</strong> Forschungdes B<strong>und</strong>esverband <strong>Tanz</strong> <strong>in</strong> <strong>Schule</strong>n 2009).Neben <strong>der</strong> pr<strong>in</strong>zipiellen Schwierigkeit e<strong>in</strong>er methodischen Erfassung <strong>von</strong> <strong>Bildung</strong>sprozessenstellt <strong>Tanz</strong> als flüchtiges, ästhetisch-expressives Phänomen e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>s hohe Anfor<strong>der</strong>ungan empirische Überprüfungen. Standardisierte Verfahren kommen kaum <strong>in</strong> Frage, dasie das Wesentliche <strong>der</strong> ästhetischen Praxis, den prozessualen <strong>und</strong> subjektiven Charaktertänzerischer Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung verfehlen. Auf <strong>der</strong> Suche nach gegenstandsangemessenenMethoden werden ethnografische, videogestützte <strong>und</strong> beschreibende Verfahren sowie5


ekonstruierende Zugangsweisen entwickelt. So f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie Untersuchungs<strong>in</strong>strumente<strong>der</strong> qualitativen Sozialforschung wie teilnehmende Beobachtung, Befragung, Interviews,Gruppendiskussionen o<strong>der</strong> Tagebücher Anwendung. Es liegen aber auch Studien vor,die <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Wirkung <strong>von</strong> <strong>Tanz</strong> mittels quantitativer Messverfahren nachgehen. Dievorhandenen Studien <strong>und</strong> Forschungsansätze lassen sich <strong>in</strong> 4 Kategorien unterscheiden:Wirkungsforschung, Prozessforschung, Dokumentenanalysen <strong>und</strong> Evaluationsstudien, die imFolgenden an Beispielen näher beschrieben werden.5.1 Wirkungsforschung<strong>Tanz</strong>pädagogische Forschung steht wie die kulturelle <strong>Bildung</strong>sforschung <strong>in</strong>sgesamt unter e<strong>in</strong>embeson<strong>der</strong>en Legitimationsdruck. Erwartet werden möglichst e<strong>in</strong>deutige Ergebnisse, diedie Wirkung <strong>von</strong> <strong>Tanz</strong>projekten auf die Kompetenzsteigerung wie Leistungs- <strong>und</strong> Konzentrationsfähigkeit,Sozialkompetenz o<strong>der</strong> Persönlichkeitsentfaltung empirisch belegen. Nebennoch laufenden Projekten sei auf die bewegungswissenschaftliche Untersuchung <strong>von</strong> N.Mühlpforte zur För<strong>der</strong>ung graphomotorischer Fertigkeiten durch kreativen <strong>Tanz</strong> (2009) h<strong>in</strong>gewiesen.In e<strong>in</strong>em quasi-experimentellen Kontrollgruppendesign wurde <strong>in</strong> vier erstenGr<strong>und</strong>schulklassen zunächst <strong>der</strong> graphomotorische Leistungsstand anhand <strong>von</strong> Tests gemessen.Nach e<strong>in</strong>er ca. dreimonatigen Interventionszeit mit kreativem <strong>Tanz</strong>unterrichtkonntee<strong>in</strong>e deutliche Verbesserung <strong>der</strong> Schreibfähigkeiten <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> aus den <strong>Tanz</strong>klassen nachgewiesenwerden. Dass allerd<strong>in</strong>gs an<strong>der</strong>e Bewegungsformen <strong>und</strong> -aktivitäten zu ähnlichenErgebnissen führen könnten, räumt die Autor<strong>in</strong> selbstkritisch e<strong>in</strong>, wodurch sich die Frage anschließt,wie <strong>der</strong> Spezifik des <strong>Tanz</strong>es <strong>in</strong> den methodischen Zuschnitten Rechnung getragenwerden kann. Nicht nur die Prozesse ästhetischer Erfahrungen <strong>und</strong> Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzungengeraten hier <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>, vielmehr s<strong>in</strong>d Tendenzen <strong>der</strong> Funktionalisierung <strong>und</strong> Instrumentalisierung<strong>von</strong> <strong>Tanz</strong> für an<strong>der</strong>e Fächer nicht auszuschließen. Insofern bieten Studien,die nicht vom Ergebnis her ihre Untersuchungen angehen, son<strong>der</strong>n nach den Gestaltungs-<strong>und</strong> <strong>Bildung</strong>sprozessen <strong>in</strong> tänzerischen Aktivitäten schauen, e<strong>in</strong>en möglichen Ansatzpunkt,<strong>der</strong> dem beson<strong>der</strong>en Gegenstand <strong>Tanz</strong> eher gerecht werden kann.5.2 ProzessforschungIn <strong>der</strong> Hoffnung, die Zusammenhänge <strong>und</strong> unterschiedlichen Wirkungsbereiche tanzpädagogischerPraxis nicht aus dem Blick zu verlieren, stehen die Erfahrungen <strong>und</strong> Erlebnisse, diesubjektiven Sichtweisen <strong>der</strong> Beteiligten im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Prozessforschung. C. Behrens(2010)erfasst die Gefühle <strong>und</strong> Gedanken, die Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler <strong>von</strong> Profilklassen‚<strong>Tanz</strong>‘ unmittelbar nach dem Unterricht <strong>in</strong> videogestützten Interviews zur Sprache br<strong>in</strong>gen.Dabei konnten differenzierte Informationen herausgearbeitet werden, die e<strong>in</strong> vertiefendesVerständnis für das – auch für den Sportunterricht relevante - Problem <strong>der</strong> ‚körperlichen Exponiertheit‘liefern. Sie bieten e<strong>in</strong>e empirische Gr<strong>und</strong>lage für e<strong>in</strong>e begründete Auswahl geeigneterAufgabenstellungen, Sozial- <strong>und</strong> Organisationsformen sowie Feedbackverhalten,die zum Gel<strong>in</strong>gen tanzkünstlerischer Vermittlung beitragen kann.V. Freytag (2011) unternimmt e<strong>in</strong>en ähnlichen Zugang zur Erfassung <strong>der</strong> Erlebnisse <strong>und</strong>Themen <strong>der</strong> Gestaltungsakteure <strong>in</strong> tänzerischen Prozessen. Dabei verzichtet sie auf Interviews<strong>und</strong> setzt sog. <strong>Tanz</strong>tagebücher e<strong>in</strong>, die <strong>von</strong> den Akteuren – <strong>in</strong> dem Fall Sportstudierenden– über e<strong>in</strong>en längeren Gestaltungszeitraum <strong>in</strong> schriftlicher, fotografischer o<strong>der</strong> bildlicherForm angefertigt worden s<strong>in</strong>d. Die aufgezeichneten Innen- <strong>und</strong> Selbstsichten verweisen6


auf zahlreiche Situationen <strong>und</strong> Phasen, <strong>in</strong> denen die Akteure massiven Ambivalenzerfahrungenausgesetzt s<strong>in</strong>d, die sie aushalten, überw<strong>in</strong>den, kreativ nutzen o<strong>der</strong> auch verzweifelnlässt. Freytag zieht daraus den Schluss, dass die tänzerische Gestaltungsarbeit e<strong>in</strong>en klärendenBeitrag zum Umgang mit Une<strong>in</strong>deutigkeiten <strong>und</strong> Unbestimmtheiten leistet <strong>und</strong> damitzum „Aufwachsen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Spätmo<strong>der</strong>ne“ (S. 175) e<strong>in</strong>e entscheidende Unterstützungshilfe fürHeranwachsende se<strong>in</strong> kann.Neben diesen beiden Dissertationen liegen Studienabschluss- bzw. Diplomarbeiten vor,die aus unterschiedlichen Perspektiven die Prozesse gestalterischen <strong>und</strong> tanzkünstlerischenSchaffens <strong>von</strong> Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schülern untersuchen. So die Arbeit <strong>von</strong> R. Walker (2009),die über den phänomenologischen Zugang <strong>der</strong> teilnehmenden Erfahrung ästhetische Erfahrungen(im S<strong>in</strong>ne Dunckers) <strong>der</strong> beteiligten (männlichen) Schüler rekonstruiert. C. Merz <strong>und</strong>L. Wengler (2009) liefern differenzierte E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> e<strong>in</strong> <strong>Tanz</strong>projekt an e<strong>in</strong>er <strong>Schule</strong> mit Hilfe<strong>von</strong> Videografien, Tagebuche<strong>in</strong>tragungen <strong>der</strong> Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler <strong>und</strong> Experten-Interviews mit Lehrern bzw. dem Schulleiter. J. Boklage – im selben Band (2009) –untersucht schließlich auf <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>lage theoriegeleiteter Analysekriterien zwei <strong>Tanz</strong>projekte<strong>und</strong> arbeitet dabei mögliche Wirkungsbereiche ästhetischer <strong>Bildung</strong> heraus.5.3 DokumentenanalysenNeben Beobachtung, Befragung <strong>und</strong> Selbstbeschreibungen liefern filmische Dokumenteüber <strong>Tanz</strong>projekte e<strong>in</strong>e weitere Gr<strong>und</strong>lage für die Analyse. Vielfach beschrieben <strong>und</strong> <strong>in</strong>terpretiertwurde <strong>der</strong> Dokumentarfilm „Rhythm is it“ <strong>von</strong> Grube <strong>und</strong> Sanchez Lansch (2004).Nachgezeichnet wird <strong>der</strong> Entwicklungsgang e<strong>in</strong>er choreografischen Inszenierung des Strav<strong>in</strong>sky-Stücks„Le sacre du pr<strong>in</strong>temps“ mit über 250 K<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>und</strong> Jugendlichen an Berl<strong>in</strong>erBrennpunkt-<strong>Schule</strong>n. Eng verb<strong>und</strong>en mit dem Projekt ist <strong>der</strong> Name Royston Maldoom <strong>und</strong>se<strong>in</strong>e oft zitierte Überzeugung „You can change your life <strong>in</strong> a dance-class“. Das Gefühl zubekommen, „etwas wert <strong>und</strong> wertvoll zu se<strong>in</strong>“ <strong>und</strong> „etwas geschafft [zu haben], <strong>von</strong> demniemand gedacht hätte, dass wir es schaffen können, auch wir selbst nicht“ (Maldoom 2005)ist e<strong>in</strong> zentrales Anliegen des Choreografen. Der künstlerische wie pädagogische Erfolg diesesGroßprojekts wird im Film <strong>in</strong> vielfacher H<strong>in</strong>sicht hervorgehoben. In nahezu euphorischerWeise werden Wirkungshypothesen stark gemacht, die e<strong>in</strong>er empirischen Prüfung kaumStand halten, allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e große Öffentlichkeit erreicht haben. „Rhythm is it“ ist nicht <strong>der</strong>e<strong>in</strong>zige Dokumentarfilm über <strong>Tanz</strong>projekte. Zahlreiche <strong>Tanz</strong><strong>in</strong>itiativen <strong>und</strong> -projekte habenebenfalls ihre Projekte filmisch festgehalten, wobei sie nicht nur die entstandenen Produkte<strong>und</strong> Produktionen zeigen, son<strong>der</strong>n auch ihren Entwicklungsprozess durch Probenmitschnitte,Interviews <strong>und</strong> Gruppendiskussionen. Die Schwierigkeit <strong>und</strong> Grenze wissenschaftlicher Analysensolcher Dokumente liegen <strong>in</strong> <strong>der</strong> nicht transparenten Auswahl <strong>der</strong> Szenen, Bil<strong>der</strong> <strong>und</strong>Gesprächsausschnitte, so dass e<strong>in</strong>e diskursanalytische, kritische Sicht unverzichtbar wird.Erst dann können Filmanalysen e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>teressanten Ansatzpunkt tanzpädagogischer Forschungliefern (vgl. Kröll 2009).Auf e<strong>in</strong>er ähnlichen Basis s<strong>in</strong>d Buchdokumentationen anzusiedeln, die, ebenfalls ohnewissenschaftlichen Anspruch, e<strong>in</strong>zelne Projekte begleitet <strong>und</strong> <strong>in</strong> Bild <strong>und</strong> Wort veranschaulichthaben (z.B. Foik, 2008; v. Zedlitz, 2009; Wolf 2011).Sie geben dem <strong>in</strong>teressierten Lesere<strong>in</strong>en differenzierten E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die jeweilige Projektpraxis <strong>und</strong> haben vor allem e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>formative<strong>und</strong> öffentlichkeitswirksame Funktion.E<strong>in</strong>en ersten wissenschaftlichen Zugang erlauben die ethnografischen Untersuchungen<strong>von</strong> Studierenden <strong>der</strong> Theaterwissenschaften um K. Schnei<strong>der</strong> (2009). Unter <strong>der</strong> Fragestel-7


lung „Wann beg<strong>in</strong>nt die Choreografie?“ hat sie Studierende dazu angeregt, Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong>Schüler sowie Dozenten verschiedener <strong>Tanz</strong>projekte zu befragen, Unterricht wie Proben zubeobachten sowie Aufführungen zu dokumentieren. Die Dokumentation umfasst neben ProjektbeschreibungenInterviews mit <strong>Tanz</strong>dozenten <strong>und</strong> Projektleitern, die den Blick <strong>in</strong> den Alltag<strong>von</strong> <strong>Tanz</strong> <strong>und</strong> <strong>Schule</strong> <strong>in</strong> München vertiefen. „E<strong>in</strong>e neue Art zu lernen <strong>und</strong> kreativ zu se<strong>in</strong>“,„Ganzheitliches Arbeiten“, „Geme<strong>in</strong>schaft erleben, die eigenen Fähigkeiten entdecken“ <strong>und</strong>„bereit, sich aufs Spiel zu setzen“ (S. 2-3)s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>ige <strong>der</strong> Ergebnisse, die die jungen Forscherden <strong>Tanz</strong>projekten zuschreiben.5.4 EvaluationsstudienGrößere empirische Studien über <strong>Tanz</strong> an <strong>Schule</strong>n liegen <strong>in</strong> Form <strong>von</strong> Evaluationsforschungenvor. Im Auftrag des B<strong>und</strong>esverband <strong>Tanz</strong> <strong>in</strong> <strong>Schule</strong>n entwickelte das Zentrum für Kulturforschung<strong>in</strong> Bonn e<strong>in</strong>e Studie, die 2008 <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen – unterstützt durch das LandNRW – an 230 <strong>von</strong> 367 registrierten Projekten durchgeführt wurde (vgl. B<strong>und</strong>esverband<strong>Tanz</strong> <strong>in</strong> <strong>Schule</strong>n 2009). Gr<strong>und</strong>lage war e<strong>in</strong>e quantitative Erhebung laufen<strong>der</strong> <strong>Tanz</strong>projekte.Sie bildete den Ausgangspunkt für die Entwicklung e<strong>in</strong>er Typologie <strong>von</strong> Angebotsformen, dieAufschlüsse über die verschiedenen Projekttypen, <strong>von</strong> im Unterricht e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>enen bis zufreiwilligen, regelmäßigen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>maligen Angeboten, zulässt. Leitfaden<strong>in</strong>terviews ermöglichtendarüber h<strong>in</strong>aus vertiefende Analysen zur Motivation <strong>der</strong> Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler,Erfahrungen <strong>der</strong> <strong>Tanz</strong>pädagogen sowie Beurteilungen durch Eltern, Lehrer <strong>und</strong> Schulleiter.Die Gesamtbeurteilung <strong>der</strong> Projekte fiel recht positiv aus. <strong>Tanz</strong> als Angebot <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong>wird vor allem <strong>von</strong> Seiten <strong>der</strong> Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler sehr begrüßt. Aus Sicht <strong>der</strong> Schulleiter<strong>und</strong> Lehrkräftewird e<strong>in</strong> deutlich verbessertes Schullima konstatiert. Ebenso hoch e<strong>in</strong>geschätztwird <strong>der</strong> <strong>in</strong>terkulturelle Lernaspekt. <strong>Tanz</strong> wird als nonverbales Medium e<strong>in</strong>e hohe Bedeutungzugesprochen, weil er „alle Sprachbarrieren überschreitet“ <strong>und</strong> den „respektvollenUmgang mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n unterschiedlicher Herkunft“ schult (B<strong>und</strong>esverband <strong>Tanz</strong> <strong>in</strong> <strong>Schule</strong>n2009, S. 16). Der hohe Anteil an Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schülern mit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> machtdeutlich, dass es den Projekten offensichtlich gel<strong>in</strong>gt, heterogene Schülergruppen zu erreichen.E<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>s hohe Akzeptanz haben vor allem die freiwilligen <strong>Tanz</strong>projekte bei denMädchen. Jungen werden eher über verpflichtende Angebote <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> im Klassenverban<strong>der</strong>reicht; e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Rolle spielen dabei die <strong>Tanz</strong>vermittler, wenn sie männlichen Geschlechtss<strong>in</strong>d. Die erhobenen Daten <strong>der</strong> Studie liefern konkrete Anhaltspunkte für organisatorischewie didaktische Empfehlungen <strong>und</strong> stellen e<strong>in</strong>e f<strong>und</strong>ierte Gr<strong>und</strong>lage für die Entwicklungweiterer Fragestellungen im Rahmen <strong>von</strong> <strong>Bildung</strong>sberichterstattung, Kompetenzdiagnostiko<strong>der</strong> fachdidaktischer Analyse dar.Um den Bestand <strong>und</strong> die Entwicklung <strong>der</strong> Projekte weiter verfolgen zu können, entwickelte<strong>der</strong> B<strong>und</strong>esverband <strong>Tanz</strong> <strong>in</strong> <strong>Schule</strong>n e<strong>in</strong>e Projektdatenbank für das gesamte B<strong>und</strong>esgebiet,die onl<strong>in</strong>e <strong>von</strong> den Projektleitern bestückt <strong>und</strong> genutzt werden kann (vgl. http://www.bvtanz<strong>in</strong>schulen.de/projektdatenbank.html).Die Datenbank umfasst e<strong>in</strong> Instrumentarium, mitdem die verschiedenen Projekte dokumentiert, evaluiert <strong>und</strong> reflektiert werden können. Damitträgt sie sowohl zur Selbstevaluierungen als auch zur Qualitätsentwicklung <strong>und</strong> -sicherung bei <strong>und</strong> bietet e<strong>in</strong>e fruchtbare Gr<strong>und</strong>lage für weitere Forschungsfragen.8


E<strong>in</strong>e vom <strong>Tanz</strong>plan Deutschlandunterstützte Studie liegt mit dem Evaluationsbericht desDüsseldorfer <strong>Tanz</strong>plan-Projekts „Take-off: Junger <strong>Tanz</strong>“ 9 vor (vgl. Barz& Kosubek 2009;Kessel u.a. 2011).Er fasst die wesentlichen Auswirkungen <strong>der</strong> <strong>Tanz</strong>projekte auf <strong>in</strong>dividuelleEntwicklungen <strong>der</strong> beteiligten K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen sowie auf das Schulleben zusammen.Im Mittelpunkt stehen die Wahrnehmung, Akzeptanz <strong>und</strong> Bewertung <strong>der</strong> Projekte durchdie Beteiligten (Schülergruppen, Lehrer, <strong>Tanz</strong>pädagogen, Schulleiter, Eltern), die Art <strong>und</strong>Weise <strong>der</strong> Teilhabe <strong>der</strong> Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler an den Produktionen <strong>und</strong> Projekten sowiedie verschiedenen Wege <strong>und</strong> Formen, wie sich <strong>Tanz</strong> <strong>in</strong> den <strong>Schule</strong>n etabliert (vgl. Kesselu.a., 2011, S. 105). <strong>Zum</strong> E<strong>in</strong>satz kamen standardisierte Fragebögen für größere Repräsentativstichproben,Schüler- <strong>und</strong> Besucher-Fragebögen, Leitfaden- sowie Experten-Interviews,Gruppendiskussionen mit beteiligten <strong>Tanz</strong>dozenten <strong>und</strong> Schülergruppen sowie Beobachtungsprotokolle<strong>und</strong> Audiotagebücher. Auf dieser empirisch f<strong>und</strong>ierten Gr<strong>und</strong>lage s<strong>in</strong>d Ergebnisseentstanden, die differenzierte <strong>und</strong> mehrperspektivische E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> die tanzpädagogischePraxis erlauben. Aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schülerergibt sich e<strong>in</strong> durchausambivalentes Bild. Ihre Erfahrungen im Umgang mit <strong>Tanz</strong>liegen zwischen Begeisterung,Stolz <strong>und</strong> Pe<strong>in</strong>lichkeit. Vor allem die männlichen Schüler sche<strong>in</strong>en zwischen „habituellerVerweigerungshaltung <strong>und</strong> spontan sich entwickelndem Interessen an <strong>der</strong> tänzerischenSelbsterfahrung“ (ebd., S. 118) h<strong>in</strong>- <strong>und</strong> hergerissen zu se<strong>in</strong>. Allerd<strong>in</strong>gs wird festgehalten,dass die Bereitschaft, sich auf <strong>Tanz</strong> <strong>und</strong> verschiedene <strong>Tanz</strong>stile e<strong>in</strong>zulassen, umso größerist, je früher die Begegnung mit <strong>Tanz</strong> erfolgt (vornehmlich <strong>in</strong> den 5. <strong>und</strong> 6. Klassen).Als beson<strong>der</strong>spositiv wird die große Resonanz <strong>der</strong> <strong>Tanz</strong>angebote bei den Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schülernmit Migrationsh<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> e<strong>in</strong>geschätzt; die transkulturelle Plattform <strong>der</strong> HipHop-Kulturbewähre sich dabei ganz beson<strong>der</strong>s (vgl. ebd., S. 123). Von Seiten <strong>der</strong> <strong>Tanz</strong>dozenten, Lehrer<strong>und</strong> Eltern wurden große Fortschritte <strong>in</strong> psychosozialer <strong>und</strong> tanzpädagogischer H<strong>in</strong>sichtwie Selbstmanagement, Selbstvertrauen, Teamwork, Körpergefühl, Bewegungssicherheitfestgestellt. Die Frage, ob angesichts <strong>der</strong> <strong>in</strong>sgesamt positiven E<strong>in</strong>schätzungen <strong>Tanz</strong> alsSchulfach verpflichtet werden soll, stieß dabei bei allen beteiligten Gruppen auf e<strong>in</strong>e positiveResonanz (vgl. ebd., S.136).6. Offene Fragen <strong>und</strong> AusblickInsgesamt lässt sich festhalten, dass <strong>der</strong> <strong>Tanz</strong> e<strong>in</strong>en nicht mehr zu leugnenden <strong>Stellenwert</strong><strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> hat <strong>und</strong> als Teilbereich <strong>kultureller</strong> <strong>Bildung</strong> selbstverständlich geworden ist. Diezahlreichen Initiativen sowie För<strong>der</strong>programme auf B<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Län<strong>der</strong>ebene s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> sichtbaresZeichen dieser Bedeutungszuweisung. Dennoch darf dieser Aufschwung nicht überbewertetwerden. Noch leben viele <strong>der</strong> Projekte <strong>von</strong> dem Engagement e<strong>in</strong>zelner Tänzer, Lehrer<strong>und</strong> Vermittler. Das Bemühen <strong>Tanz</strong> als <strong>in</strong>dividuelle <strong>und</strong> kulturelle Ausdrucksform allen Schüler<strong>in</strong>nen<strong>und</strong> Schülern zugänglich machen zu wollen <strong>und</strong> <strong>Tanz</strong> <strong>in</strong> die Kultur- <strong>und</strong> <strong>Bildung</strong>slandschafte<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den, kann nur dann erfolgreich fortgesetzt werden, wenn die verantwortlichen<strong>Bildung</strong>s- <strong>und</strong> Kulturpolitiker ihre Unterstützung nicht nur zusagen, son<strong>der</strong>n auch tatkräftigumsetzen, denn „Sonntagsreden <strong>und</strong> Alltagshandeln [klaffen] fast nirgendwo so eklatantause<strong>in</strong>an<strong>der</strong> wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> kulturellen <strong>Bildung</strong>“ (Deutscher B<strong>und</strong>estag, 2007, S. 377).9 Das „Take-off: Junger <strong>Tanz</strong>“-<strong>Tanz</strong>plan-Projekt <strong>in</strong> Düsseldorf war e<strong>in</strong>s <strong>der</strong> <strong>in</strong>sgesamt 9 „<strong>Tanz</strong>plan vor Ort“-Projekte (vgl. http://www.tanzplan-deutschland.de/v_duesseldorf.php?id_language=1, Zugriff am 20.5.2012)9


Zudem s<strong>in</strong>d die erst zaghaft begonnenen Forschungsversuche fortzusetzen. Gerade imZuge <strong>der</strong> Entwicklung zum Ganztag wird e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit mit <strong>Schule</strong>ntwicklungsforschungunumgänglich. Die Frage, ob <strong>und</strong> <strong>in</strong>wiefern <strong>Tanz</strong>projekte e<strong>in</strong>en Beitrag zur <strong>Schule</strong>ntwicklungleisten, steht dabei im Mittelpunkt. Welche strukturellen Bed<strong>in</strong>gungen för<strong>der</strong>lichbzw. hemmend wirken <strong>und</strong> <strong>in</strong>wiefern die vorhandenen Ressourcen <strong>der</strong> Lehrkräfte <strong>und</strong> <strong>Tanz</strong>künstlerkonstruktiv genutzt werden können, ließen sich hier anschließen. Insbeson<strong>der</strong>e Begleitforschungene<strong>in</strong>zelner Projektebieten sich an, um konkrete Problemfel<strong>der</strong> sowie Bestpractise-Beispieleherauszuarbeiten. Der spezifische Beitrag <strong>von</strong> <strong>Tanz</strong> zur <strong>in</strong>terkulturellen<strong>Bildung</strong> sollte im Weiteren Gegenstand tanzpädagogischer <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> Schulforschung se<strong>in</strong>wie auch die gen<strong>der</strong>spezifische Perspektive sicherlich <strong>in</strong>teressante Erkenntnisse liefern wird.Gerade weil <strong>der</strong> <strong>Tanz</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> ke<strong>in</strong>en etablierten <strong>Stellenwert</strong> hat <strong>und</strong> auch <strong>in</strong> den Fächern,die <strong>Tanz</strong> curricular e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den, wenig realisiert wird, stellt sich die Frage, welche BedeutungKultur- o<strong>der</strong> Profilschulen, <strong>in</strong> denen <strong>Tanz</strong> regelmäßig angeboten wird, im H<strong>in</strong>blickauf <strong>Bildung</strong>, Selbstbestimmung, Teilhabe <strong>und</strong> Urteilskraft haben.Insbeson<strong>der</strong>e auf <strong>der</strong> Ebene <strong>von</strong> <strong>Schule</strong>ntwicklung s<strong>in</strong>d Anstrengungen vorzunehmen,wenn die Angebote <strong>kultureller</strong> <strong>Bildung</strong> e<strong>in</strong>en Beitrag zur Verän<strong>der</strong>ung e<strong>in</strong>gefleischter schulischerLernkulturen leisten sollen. Zahlreiche För<strong>der</strong>programme wie das Programm „Kulturagentenfür kreative <strong>Schule</strong>n“, „Kultur.Forscher!“, „Kultur macht <strong>Schule</strong>“ o<strong>der</strong> die ArbeitsstelleKulturelle <strong>Bildung</strong> <strong>in</strong> <strong>Schule</strong> <strong>und</strong> Jugendarbeit <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> sichtbaresZeichen für die Hoffnungen, die mit kulturellen <strong>Bildung</strong>sangeboten verb<strong>und</strong>en werden.Eigene Analysen lassen vermuten, dass die Nachfrage nach Lehreraus- <strong>und</strong> -fortbildunggroß ist. Zusatzqualifikationen sowie Studiengänge, die Lehramtsstudierende sämtlicherFachrichtungen mit Konzepten <strong>kultureller</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> künstlerischen Vermittlungsverfahrenvertraut machen sollen, werden <strong>der</strong>zeit entwickelt <strong>und</strong> bereits mit Erfolg erprobt. 10 Kulturelle<strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> <strong>Tanz</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lehrerausbildung zu etablieren, stellt sich allerd<strong>in</strong>gs noch als e<strong>in</strong>Problem dar, das dem Fö<strong>der</strong>alismuspr<strong>in</strong>zip geschuldet ist <strong>und</strong> dem Fächerkanon an <strong>Schule</strong>nentgegensteht. Insofern s<strong>in</strong>d solche Überlegungen zu unterstützen, die sich für kulturelle <strong>Bildung</strong>als ästhetisches Lernfeld im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es. „drittes Feldes“ (Kneip 2007) zwischenKunst <strong>und</strong> <strong>Schule</strong> als ständiges Angebot <strong>von</strong> <strong>Schule</strong> stark machen.LiteraturArbeitsgruppe Evaluation <strong>und</strong> Forschung des B<strong>und</strong>esverband <strong>Tanz</strong> <strong>in</strong> <strong>Schule</strong>n e.V. (Hrsg.)(2007): Empirische Annäherungen an <strong>Tanz</strong> <strong>in</strong> <strong>Schule</strong>n. Oberhausen.Bannmüller, E. (1987): Bewegungserziehung <strong>und</strong> ästhetische Erfahrung. In Deutsches Institutfür Fernstudien an <strong>der</strong> Universität Tüb<strong>in</strong>gen (Hrsg.), Musisch-Ästhetische Erziehung <strong>in</strong><strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>schule. 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Noch im Aufbau bef<strong>in</strong>det sich an <strong>der</strong> Ruhr-Universität Bochum e<strong>in</strong> Studiengang zur kulturellen <strong>Bildung</strong> <strong>und</strong> Praxis, <strong>der</strong> sich vornehmlich an zukünftige Lehrr<strong>in</strong>nen<strong>und</strong> Lehrer richtet(vgl. http://www.sportwissenschaft.rub.de/spopaed/kulturellebildung/).10


che. In: Arbeitsgruppe Evaluation <strong>und</strong> Forschung des B<strong>und</strong>esverband <strong>Tanz</strong> <strong>in</strong> <strong>Schule</strong>ne.V. (Hrsg.): Empirische Annäherungen an <strong>Tanz</strong> <strong>in</strong> <strong>Schule</strong>n. Oberhausen, 101-115B<strong>und</strong>esverband <strong>Tanz</strong> <strong>in</strong> <strong>Schule</strong>n (Hrsg.) (2009): <strong>Tanz</strong> <strong>in</strong> <strong>Schule</strong>n <strong>in</strong> NRW. E<strong>in</strong> empirischerBlick <strong>in</strong> die Praxis. Bonn.B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isterium für Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong> Jugend (2012): Richtl<strong>in</strong>ienüber dieGewährung <strong>von</strong> Zuschüssen <strong>und</strong> Leistungen zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfedurch den K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> Jugendplan des B<strong>und</strong>es (KJP)http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Abteilung5/Pdf-Anlagen/richtl<strong>in</strong>ien-kjp-stand-april-2012,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true.pdf (Zugriff am 16.5.2012)Deutscher B<strong>und</strong>estag (2007): Schlussbericht <strong>der</strong> Enquete-Kommission „Kultur <strong>in</strong> Deutschland“.Drucksache 16/7000 vom 11.12.2007.Fleischle-Braun u.a. (2006): <strong>Tanz</strong>kunst im schulischen Kontext. In: Müller, L.& Schneeweis,K. 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