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Gegenregulation nach Nahrungsaufnahme: - Technische Universität ...

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1. Eine mögliche Erklärung, so vermuten einige Autoren, könne darin liegen, dass<br />

unterschiedliche methodische Instrumente zur Klassifikation gezügelter und ungezügelter<br />

Esser eingesetzt wurden (Dritschel et al., 1993; Jansen et al., 1988; Westenhöfer et al., 1994).<br />

(Eine ausführliche Darstellung und Diskussion der üblicherweise verwendeten Fragebogen ist<br />

unter 2.3 <strong>nach</strong>zulesen.)<br />

So teilten z.B. Herman und Mack (1975) und Hibscher und Herman (1977) ihre<br />

Versuchspersonen mit Hilfe der Restraint Skala (RS, Herman & Polivy, 1975) in gezügelte<br />

und ungezügelte Esser ein. Wardle und Beales (1987) verwendeten hingegen die Skala<br />

„Restriktives Ernährungsverhalten“ des Dutch Eating Behavior Questionnaire (DEBQ, van<br />

Strien et al., 1986). In den Studien von Lowe und Kleifield (1988) und von Westenhöfer et al.<br />

(1994) wurde wiederum die „Restraint-Skala“ des Three Factor Eating Questionnaire (TFEQ,<br />

Stunkard & Messick, 1985), bzw. die Skala „Kognitive Kontrolle des Essverhaltens“ des<br />

Fragebogen zum Essverhalten (FEV, Pudel & Westenhöfer, 1989) zur Einteilung<br />

herangezogen.<br />

Der RS wirft man vor, dass sie nur erfolglos gezügeltes Essverhalten messe (van Strien et al.,<br />

1986; Wardle, 1988), da sie nicht zwischen der Einschränkung der <strong>Nahrungsaufnahme</strong><br />

einerseits und der Enthemmung der kognitiven Kontrolle andererseits unterscheide (Stunkard<br />

& Messick, 1985). Somit sei es nicht verwunderlich, dass der Disinhibition-Effekt<br />

experimentell <strong>nach</strong> dieser Einteilung <strong>nach</strong>gewiesen werden kann (Heatherton et al., 1988).<br />

Jansen et al. (1988) argumentieren nun, dass die gezügelten Esser in den Untersuchungen von<br />

Herman und Mack (1975) und Hibscher und Herman (1977) in Wirklichkeit erfolglos<br />

gezügelte Esser gewesen seien. Sie hätten sich infolge der Einnahme einer hochkalorischen<br />

Vorabportion von ihren Diätgrundsätzen abbringen lassen und deshalb gegenregulatives<br />

Verhalten gezeigt. Hingegen erfasst die „Restraint-Skala“ des DEBQ möglicherweise<br />

erfolgreich gezügeltes Essverhalten am adäquatesten (Heatherton et al., 1988). Die gezügelten<br />

Esser, welche von Wardle und Beales (1987) <strong>nach</strong> der Skala „Restriktives<br />

Ernährungsverhalten“ des DEBQ eingeteilt wurden, seien dementsprechend erfolgreich<br />

gezügelte Esser gewesen, die keine Phasen des Kontrollverlustes erleben und daher auch<br />

während des experimentellen Geschmackstests keine <strong>Gegenregulation</strong> entwickelten.<br />

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