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OTRAG Rakete - Die Diskussion

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<strong>OTRAG</strong> <strong>Rakete</strong> - <strong>Die</strong> <strong>Diskussion</strong>http://www.bernd-leitenberger.de/otrag2.shtml4 of 15 6/5/2007 7:07 PMN-1 scheiterten an Problemen mit dem Block A.<strong>Die</strong> <strong>OTRAG</strong> <strong>Rakete</strong> steht vor demselben Problem : Nur sind es hier bis zu 500 Triebwerke die auf einmal gezündetwerden. Anders als bei anderen <strong>Rakete</strong>n ist es auch nicht möglich, die Triebwerke vor dem Start zu testen : Nacheinem Probelauf ist die Ablationsschicht weg geschmolzen und das Triebwerk Schrott. Ein einziger Testlauf am Bodeneines 500 Triebwerke Bündels wird dadurch ziemlich teuer. Wahrscheinlich könnte sich die <strong>OTRAG</strong> auch einenentsprechend leistungsfähigen Teststand nicht leisten. (500 Triebwerke würden einen Startschub von bis zu 17500 kNergeben, 15 mal mehr als ein Teststand für das Vulcain Triebwerk der Ariane 5 an Last aufnehmen muss).TriebwerksausfälleEinweitererPunktbetrifft dieFolgeneinesTriebwerksausfalls. Bei den Versuchen bis 1974 gab es 3 Ausfälle bei 200 Versuchen. Später wurde nur noch bekannt,dass es über 2000 Versuche gegeben haben soll, aber keine Erfolgsquote. 3 Ausfälle bei 200 Versuchen ist aber einein der <strong>Rakete</strong>ntechnik übliche Größe, die ich mal hier in die Überlegungen einbeziehen will.Zuerst scheint es ist ein Triebwerksaufall bei einer <strong>Rakete</strong> mit so vielen Triebwerken unkritisch. Betrachtet man nurden Schubverlust, so gilt dies auch uneingeschränkt. Was man jedoch nicht vergessen sollte : Da jeweils 2 Triebwerkean einem gemeinsamen Tank hängen, verbleibt bei vorzeitiger Abschaltung noch eine Menge Treibstoff, der nichtgenutzt wird und so verändert sich das Voll/Leermasseverhältnis.Bei anderen <strong>Rakete</strong>n mit mehreren Triebwerken kann man den Ausfall eines Triebwerks auffangen, indem man dieanderen länger brennen lässt. <strong>Die</strong>s geschah zum Beispiel bei der Mission von Apollo 13, als eines der Triebwerke derzweiten Stufe ausfiel. <strong>Die</strong>se Möglichkeit hat die <strong>OTRAG</strong> <strong>Rakete</strong> nicht.Für die 4 Tonnen Version mit 256 Triebwerken habe ich mal die Wahrscheinlichkeit und die Folgen einesTriebwerkausfalls bei einer Zuverlässigkeit von 99 % ausgerechnet. (Ein Ausfall bei 100 Zündungen) <strong>Die</strong> Änderung derLeermasse gilt für das "Worst Case" Szenario, dass das Triebwerk gleich nach der Zündung ausfällt:StufeAnzahlTriebwerkeWahrscheinlichkeit für einenAusfallÄnderung derLeermasseGeschwindigkeitsänderungVerlust anNutzlast


Buster MLängd: 4,60 m. Bredd: 1,82 m. Vikt: ca 265 kg. Rekommenderad motorstyrka: 30-40 hk.Yamaha 30Testresultat 2 personerBränsleförbrukningYamaha F40Testresultat 2 personerBränsleförbrukningVarv/minut Fart i knop Liter/timma Liter/sjömil Varv/minut Fart i knop Liter/timma Liter/sjömil550050004500400025,422,720,016,213,610,68,47,00,540,470,420,43Testresultat 4 personerBränsleförbrukning600055005000450030,327,024,821,615,411,89,88,40,510,440,400,39Testresultat 4 personerBränsleförbrukningVarv/minut Fart i knop Liter/timma Liter/sjömil Varv/minut Fart i knop Liter/timma Liter/sjömil52004700420022,719,514,613,610,48,80,600,530,6057005200470027,525,021,815,211,69,60,550,460,44MotordataMotordataEffekt i hk och typ:Ant. cylindrar/volym:Rek. varvtalsområde:Utväxling:Vikt:30 D3 / 496 cc4500-5500 v/min13:2462 kgEffekt i hk och typ:Ant. cylindrar/volym:Rek. varvtalsområde:Utväxling:Vikt:F40B3 / 747 cc5000-6000 v/min13:2690 kgTestfaktaTestfaktaMotor, årsmod i test:Propeller:Monteringshöjd:Riggvinkel:Lufttemperatur:19969 7/8 x 12"-F25 mm4+15° CMotor, årsmod i test:Propeller:Monteringshöjd:Riggvinkel:Lufttemperatur:200011 1/8 x 13"-G18 mmPT+5° C- -


<strong>OTRAG</strong> <strong>Rakete</strong> - <strong>Die</strong> <strong>Diskussion</strong>http://www.bernd-leitenberger.de/otrag2.shtml7 of 15 6/5/2007 7:07 PMDer Autor hat keine technischen Beschreibungen der <strong>OTRAG</strong> aus der Zeit als sie gebaut wurde. Zeitungsausschnitteaus dieser Zeit erschienen vor allem in populären Magazinen und enthalten sehr wenige technische Details. Im August2005 hat mich Lutz Kayser persönlich kontaktiert und mir Daten per E-Mail zukommen lassen. <strong>Die</strong>se sehen aber vielbesser aus als man sie für eine derart massive Konstruktion erwarten könnte. Es gibt auch einige Widersprüche die ichim folgenden erläutern werde.Zuerst bekam ich für ein 16 mModul folgende Daten :Vollmasse: 1500 kgLeermasse: 150 kgSchub (Mittel) 20 kNBrennzeit: 120 SekundenSpezifischer Impuls 2648BodenSpezifischer Impuls 2913VakuumKayser schreibt, als ich ihn aufältere Angaben hinweise in denenvon 15 % Leermasse die Rede ist(eine plausiblerer Wert) dass sichdies auf die 18 m Version bezog,die 12 m Version läge bei 18 %und die Daten die ich bekommenhätte wären für das 24 m Modul.Doch auch diese Daten sind nichtstimmig:Länge 24 m 18 m 12 mTreibstoffTanks1350kg93.2kg1012.5kg675 kg69.4 kg 45.6kgTriebwerk 65 kg 65 kg 65 kgStartmasse 1508kgLeermasse 158kgLeermasse%10.5%1147 kg 790.6kg134.4kg110.6kg11.7 % 14 %Ich habe darauf etwas mit denZahlen gespielt. Man kann zwar das Gewicht des Triebwerks erhöhen um auf die von Kayser angegebenen Werte zukommen (bei einer Masse von 105 kg erreicht man zum Beispiel die angegebenen 15 % Leermasse bei 18 m und 18% Leermasse bei 12 m Länge), aber dann stimmt wiederum der Werte für die 24 m Version nicht.Bedenkt man, dass die Tanks ein extrem ungünstiges Volumen/Oberfläche Verhältnis aufweisen und zudem nurteilweise befüllt wurden, so sind die Strukturmassen sehr optimistisch. Hier einmal als Vergleich die Daten der EuropaOberstufe Astris, die im etwa selben Masse und Schubbereich liegt:Kenngröße <strong>OTRAG</strong> Modul AstrisVollmasse 1508 kg 3370 kgLeermasse 158 kg 600 kgSchub (Mittel) 25 kN / 20 kN 22.96 kNLeermasse % 10.5 % 17.8 %Ein ähnliches Voll zu Leermasseverhältnis haben auchandere Stufen dieser Größenklasse. Ein Wert von 10


<strong>OTRAG</strong> <strong>Rakete</strong> - <strong>Die</strong> <strong>Diskussion</strong>http://www.bernd-leitenberger.de/otrag2.shtml8 of 15 6/5/2007 7:07 PMerreichen normalerweise erst Stufen von etwa 30 t Masse.Bei einer Orbitalversion müssten die umliegenden Moduleals zusätzliche Last die inneren Stufen tragen, das ist einezusätzliche Last die noch dazu einseitig wirkt, nämlich ander Innenseite jedes Moduls. Erhöht man aber dieTankstärke auf 1 mm, wie es in einem Bericht von 1979stand, so steigt die Leermasse eines 24 m Moduls von 158kg auf 251 kg und man erhält den in früherenVeröffentlichungen angegebene Leermasseanteil von 15%. Ein in Libyen getestetes Modul mit nur 6 m Länge wiesschon eine Leermasse von 185 kg auf, leider ist nichtbekannt wie viel davon auf die Nutzlast entfiel.Im Jahre 1979 veröffentlichte Harry O. Ruppe in seinemBuch "<strong>Die</strong> grenzenlose Dimension" Band 1 ganz andereDaten: Ein 4 er Modul von 24 m Länge sollte folgendeDaten besitzen:Größe Otrag RuppeTreibstoff 1350 kg 1176 kgDruckgas28 kgTreibstoffreste11 kgStartmasse 1508 kg 1361 kgLeermasse 158 kg 197 kgSpezifischer Impuls 2648 m/s 2276 m/s<strong>Die</strong> <strong>OTRAG</strong> lässt Treibstoffreste und Druckgas unter denTisch fallen. In der Tat wiegt die Druckluft in einem 24 mModul (bei einer 2/3 Betankung) bei einem Druck von 40Bar etwa 22 kg. Treibstoffreste die nicht genutzt werdenkönnen gibt es in einer Großenordnung von 1 % bei jeder<strong>Rakete</strong>. Sie müssen bei der Leermasse berücksichtigtwerden und dies tut man bei anderen <strong>Rakete</strong>n auch.Zwar bläst das Druckgas den Treibstoff aus und erzeugt so einen geringen Schub (anfangs 270 N, in 13 Sekunden auf135 N abfallend). Doch ist dieser nutzbar ? <strong>Die</strong> <strong>OTRAG</strong> <strong>Rakete</strong> hat keine Anpassung an die Schwerelosigkeit Sobaldder Schub abfällt beginnt der Furanol sich mit dem Kerosin zu vermischen und die nächste Stufe kann nicht mehrgezündet werden. Eine Stufentrennung muss also erfolgen solange der Schub noch nicht absinkt, kurz vorBrennschluss der äußeren Stufen.Der spezifische ImpulsKayser gibt einen spezifischen Impuls von 2648 m/s am Boden und 2913 m/s im Vakuum an. <strong>Die</strong>se Werte wären fürdiese Treibstoffkombination ein Rekord. Ich habe zum Vergleich einmal die Leistungsdaten des Triebwerks RD-214der Kosmos Trägerrakete angegeben, welches mit derselben Mischung arbeitet:Kenngröße<strong>OTRAG</strong> Triebwerk RD-214Schub 5-50 kN 730 kNBrennkammerdruck 10-30 Bar 43.6 BarEnddruck 0.7-2 Bar 0.889Brennkammer/Enddruck 15 52.3spezifischer Impuls Boden 2648 2255spezifischer Impuls Vakuum 2913 2590CEA: theoretischer Impuls Vakuum 2474 2739CEA: theoretischer Impuls Boden 2135 2541Obgleich der Druckabfall beim RD-214 viel größer ist (52.3 zu 1) anstatt (15 zu 1) und das Triebwerk immer unter dem


<strong>OTRAG</strong> <strong>Rakete</strong> - <strong>Die</strong> <strong>Diskussion</strong>http://www.bernd-leitenberger.de/otrag2.shtml9 of 15 6/5/2007 7:07 PMoptimalen Druck arbeitet, weist das Triebwerk der <strong>OTRAG</strong> einen höheren spezifischen Impuls, also eine höhereEnergiemenge pro verbranntem Kilo Treibstoff auf. <strong>Die</strong>s sind die Daten für die Mischung HDA/Kerosin. <strong>Die</strong> MischungSalpetersäure/Kerosin ist etwas schlechter, aber nicht viel (etwa 30 m/s).Ich habe das von der NASA veröffentlichte Programm CEA, mit dem man unter anderem auch die theoretischePerformance eines <strong>Rakete</strong>nantriebs unter gegebenen Randbedingungen berechnen kann, mit den Daten der <strong>OTRAG</strong>und des RD 213 gefüttert. Da in diesem Programm ein idealisiertes <strong>Rakete</strong>ntriebwerk verwendet wird, in dem es z.B.keinen Bedarf zur Kühlung gibt, ist ein reales Triebwerk immer schlechter als diese theoretischen Werte. Das siehtman auch beim RD213. Es wird ein leicht besserer spezifischer Impuls (Unterschied ungefähr 150 m/s) in derSimulation erhalten.Wieanders isthier das<strong>OTRAG</strong>Triebwerk! Esarbeitetmit einemgeringeren Brennkammerdruck und einem höheren Düsenmündungsdruck und trotzdem hat es einen höherenspezifischen Impuls ! Ja der spezifische Impuls ist sogar höher als bei jedem Triebwerk, dass jemals mit dieserTreibstoffkombination gebaut wurde. Selbst Oberstufen mit einem viel höheren Expansionsverhältnis habenschlechtere Werte. Doch diese Werte sind mit CEA nicht verifizierbar.Sie sind auch aus den Daten der Triebwerke verifizierbar. Wenn ein Modul wie angegeben eine Treibstoffmasse von1350 kg und einen Schub von 25 kn, linear abnehmend auf 15 kn hat bei einer Brennzeit von 120 Sekunden, dannerhält man einen spezifischen Impuls von ziemlich genau 1778 m/s. Auf dieselben Werte kommt man wenn man dieveröffentlichten Daten über Höhen und Nutzlasten von <strong>OTRAG</strong> Testschüssen zurückrechnet.Zwei ehemalige <strong>OTRAG</strong> Mitarbeiter bestätigten mir übereinstimmend, das der von mir errechnete Wert korrekt sei undbei den Flügen ein spezifischer Impuls von 1800 m/s am Boden gemessen wurde.Als ich Lutz Kayser auf diese Diskrepanz hinwies gab es plötzlich neue Werte. Nun sollte der Schub im Mittel 25 kN


<strong>OTRAG</strong> <strong>Rakete</strong> - <strong>Die</strong> <strong>Diskussion</strong>http://www.bernd-leitenberger.de/otrag2.shtml10 of 15 6/5/2007 7:07 PMbetragen und die Brenndauer 150 Sekunden. Damit wäre der spezifische Impuls mit 2740 m/s sogar noch höher alsvorher angegeben. Nur braucht man nach meinen Berechnungen ein Verbrennungsdruck zu Mündungsdruckverhältnisvon 100:1 um diesen spezifischen Impuls zu erreichen. Da das Triebwerk aber bei 1 Bar Umgebungsdruck arbeitenmuss, ist kein höheres Verhältnis als 30:1 möglich.Lutz Kayser macht Annahmen, dass es einen aerodynamischen Staudruck der Gase durch die Kombination so vielerTriebwerke gäbe und durch das ringförmige Verbrennen sogar eine Düsenwirkung. <strong>Die</strong>s würde den spezifischenImpuls um 10 % erhöhen. Da die <strong>OTRAG</strong> niemals in das Stadium der massiven Bündelung kam ist dies nichtnachprüfbar. Das gleiche gilt für die Brenndauer und den Schub einer 24 m Version, da auch so eine Variation niegetestet wurden.Auch Harry O. Ruppe schreibt in seinem Buch "<strong>Die</strong> grenzenlose Dimension" von einem recht niedrigenExpansionsverhältnis von 6 und einem spezifischen Impuls von 2286 m/s. Auch er schreibt, das die <strong>OTRAG</strong> Angabenum 12 % höher seien, weil "Herr Kayser meint viele Paralellstrahlen eine Düsenwirkung aufbauen. Das scheint mir nursehr begrenzt zuzutreffen". Es handelt sich bei den spezifischen Impulsen von Herrn Kayser also um reineWunschwerte, die er für zukünftige große Versionen prognostiziert.Warum verwendet der Autor soviel Zeit auf die <strong>Diskussion</strong> dieser Frage ? Nun der spezifische Impuls ist eineMaßeinheit wie viel Energie aus einem Treibstoff herausgeholt werden kann. Je kleiner er ist desto kleiner die Nutzlastund unterhalb einem bestimmten Wert schafft die <strong>OTRAG</strong> es nicht einmal ihre Leermasse in den Orbitzutransportieren.Dabei liegt der schwarzePeter nicht so sehr an derTreibstoffmischung. Sie istzwar etwas der KombinationHydrazin/Stickstofftetroxidunterlegen. Doch liegt sienoch in dem Bereich denauch feste Treibstoffeerreichen und aus diesenwerden durchaus <strong>Rakete</strong>ngebaut. (Pegasus, Scout,Start, Taurus). Zudem ist janicht gesagt, dass die<strong>OTRAG</strong> bei dieserTreibstoffkombination bleibenmuss. Es spräche technischnichts dagegen auf Hydrazinund Stickstofftetroxidumzusteigen. Das mandamals die Kombinationgewählt hat lag an demhohen Preis dieserTreibstoffe. In den letzten 20Jahren blieben die Preiseweitgehend konstant während<strong>Rakete</strong>n teurer wurden. DerPreisvorteil wäre also heutein diesem Maße nicht mehrgegeben.Das Problem ist die Düse diewegen der Konstruktionniemals breiter als dasTriebwerk oder genauergesagt die Brennkammer seinkann. DasExpansionsverhältnis istniedrig, das bedeutet, dassdie Gase das Triebwerk nochmit einem relativ hohen Druckverlassen und damit


<strong>OTRAG</strong> <strong>Rakete</strong> - <strong>Die</strong> <strong>Diskussion</strong>http://www.bernd-leitenberger.de/otrag2.shtml11 of 15 6/5/2007 7:07 PMverschwendet man vielEnergie.Es gibt zu wenig Daten überdas Triebwerk um zu sagenob sich dieser Umstandbeheben lässt. Da derDüsenhalsdurchmesservariabel ist erscheint eszumindest für die Oberstufenmöglich diesen zurverkleinern und damit denspezifischen Impuls aufKosten des Schubs zusteigern. Zwei ehemaligeMitarbeiter der <strong>OTRAG</strong>bestätigten mir meineVermutung. Bei den Versuchsflügen wurde nach Aussagen von Kaysers Nachfolger Frank Wukasch ein spezifischerImpuls von 1800 m/s gemessen. Nimmt man diesen für die erste und 2100-2200 für die oberen Stufen an, so reduziertsich die Nutzlast aber beträchtlich. <strong>Die</strong> dreistufige Auslegung ist nicht möglich und eine vierstufige Version nötig. Selbstdiese läge aber nur bei etwa einem Fünftel der Angaben von Lutz Kayser. Für die 256 Modul Version errechne ich eineNutzlast von maximal 800 kg anstatt 4000 kg. Harry O. Ruppe hat auch die <strong>OTRAG</strong> <strong>Rakete</strong> mit realistischen Angabendurchgerechnet und kommt auf 2900 kg anstatt 10000 kg bei der großen Version. Harry O. Ruppe ist keinUnbekannter: Er war beteiligt beim Start der Mondsonde Pioneer 4, bei der Durchführung der Apollo Projekte undDirektor des Planungsbüros für Skylab. Ab 1966 baute er den Lehrstuhl Raumfahrttechnik an der TUM auf und warlange Zeit Professor und Institutsleiter an der TUM. <strong>Die</strong>s zeigt, dass auch Fachleute zu den gleichen Ergebnissenkommen. Auch Harry Ruppe geht von einem maximalen spezifischen Impuls von 2286 m/s aus.Ruppe sieht noch zwei andere Schwächen im Konzept: Zum einen die Art der Steuerung. Durch den hohen Druck derTreibstoffe reagieren die Motoren träge, für eine große <strong>Rakete</strong> die ja viel empfindlicher gegenüber Störkräften istwahrscheinlich zu langsam. Ruppe meint erst nach 1 Sekunde würde bei einer großen <strong>Rakete</strong> eine Steuerwirkungeintreten. In der Tat war ja auch der einzige Test bei dem man diese Steuerung testen wollte ein Fehlschlag, weil sie<strong>Rakete</strong> weg kippte und die Steuerung dies nicht ausgleichen konnte.Das zweite was Ruppe als Kritik anführt ist das das modulare Konzept nicht wirklich skalierbar ist. Es gibtgeometrische Randbedingungen einzuhalten, die praktisch dazu führen dass die einzelnen <strong>Rakete</strong>n immer diedoppelte Nutzlast der Vorgängerversion haben. Erweitert man eine <strong>Rakete</strong> um Module links oder Rechts, so steigertdies nur das Verhältnis der Masse von Erststufe zu Zweitstufe. Das ist jedoch für die Nutzlast nicht so wichtig. DerPreis der <strong>Rakete</strong> steigt an, aber die Nutzlast kaum. Zwischengrößen sind nur durch teilweise Betankung möglich, waseiner gezielten Verschlechterung der <strong>Rakete</strong> entspricht. Der Preis für die Module bliebt gleich, nur die Treibstoffkostensinken.Es gibt übrigens noch eine Schwäche im <strong>OTRAG</strong> Konzept: Durch die Größe des Graphitringes soll der Schub geregeltwerden. Klar ist: Größere Düsenhalsfläche - mehr Schub. Aber : <strong>Die</strong> Fördermenge ist ja immer gleich und derFörderdruck ebenfalls. Dadurch sinkt die Strahlgeschwindigkeit in gleicher Weise. Das 24 m Modul muss aber mehrSchub aufweisen als ein 12 m Modul. Das verschlechtert den spezifischen Impuls weiter. Am deutlichsten ist dies beimSchubbeiwert zu sehen: <strong>Die</strong>ser liegt bei einem 10 cm Ring bei 1.27, schlechter als bei jeder anderen <strong>Rakete</strong> (üblicheWerte 1.4 - 1.9) und schon nahe bei dem einer Feuerwerkrakete (1.0 = keine Düse).Libyen<strong>Die</strong> Geschichte der <strong>OTRAG</strong> in Libyen ist auch heute noch ein rätselhaftes Kapitel. <strong>Die</strong> offizielle Version habe ich schonwiedergegeben. Hier noch mal die Kurzform:Nach Darstellung von Herrn Kayser wählte er Libyen weil die libysche Regierung anders als viele andere nichterpressbar ist. <strong>Die</strong>sen Schluss zog er nach der Ausweisung aus Zaire. Ein anderes Argument sollte die relativ günstigeHaftpflichtversicherung für Personenschäden sein. In Libyen wurde er dann konfrontiert, dass das Militär sich für seine<strong>Rakete</strong>n interessierte. Als Folge wurden dann nur noch Starts mit einem Modul gemacht. Als sich Kayser weigerte zueiner zweistufigen Version überzugehen wurde er enteignet. Soweit die Schilderung Kaysers.Recherchiert man im Internet so gilt es bei den meisten Quellen als ausgemachte Sache, dass man in Libyen <strong>Rakete</strong>nfür das Militär entwickelt hat. Ich möchte hier einmal die Tatsachen und die möglichen Erklärungen gegenüberstellen.Das grundsätzliche Problem ist, dass es Widersprüche gibt, die man so oder so deuten kann.


<strong>OTRAG</strong> <strong>Rakete</strong> - <strong>Die</strong> <strong>Diskussion</strong>http://www.bernd-leitenberger.de/otrag2.shtml12 of 15 6/5/2007 7:07 PMFür die Tätigkeit für ein militärisches <strong>Rakete</strong>nprogramm spricht dass auch Kayser selbst zugibt dass von Anfangan in Libyen Begehrlichkeiten des Militärs gab. Man fragt sich, warum er nicht rechtzeitig das Land wiederverlassen hat. Allerdings bestätigt ein Bericht der Zeitschrift "Transatlantik" aus dem August 1980, als einJournalist längere Zeit Kayser begleitete, ihm eine "bemerkenswerte politische Naivität".Gegen eine Beteiligung an einem militärischen Programm spricht die Tatsache dass Kayser enteignet wurde.Allerdings arbeiteten Mitarbeiter dann weiter und nur Kayser und ein Teil der Mannschaft verließ Libyen. <strong>Die</strong>Mitarbeiter schieden aus der <strong>OTRAG</strong> aus und wurden von Libyen bezahlt.<strong>Die</strong> Enteignung ist wohl das rätselhafteste in der ganzen Geschichte. Da wird eine Firma enteignet undMitarbeiter kündigen dann bei dieser und arbeiten für das libysche Militär weiter. Kayser, der enteignet wurde,hat aber noch weitere 10 Jahre seinen Wohnsitz in Libyen. Im Jahre 2002 war er Redner für die libyscheAkademie der Wissenschaften.Für die meisten verdächtig ist, dass mit dem Umzug nach Libyen die Öffentlichkeit endet. <strong>Die</strong> meistenunabhängigen Quellen führen nur den ersten Start in Libyen am 3.3.1981 an. Danach gibt es keinerleiInformationen mehr. Das ist für eine Firma, die auf Geldern von Gesellschaftern angewiesen ist, nicht förderlich.Bei den Starts machte man einen Schritt zurück von 4 auf1 Modul. Auch hierfür gibt es zweierlei Erklärungen. Zumeinen sagt Kayser, dass man verschiedene Parametertesten wollte und dies ging genauso gut mit einem Modul.Bei einer zweistufigen Version wäre mit in Konflikt mit demMCTR (Verbot von Exporte von <strong>Rakete</strong>n über Reichweitenvon 300 km in Entwicklungsländern). gekommen. Für eine<strong>Rakete</strong> mit strategischer Bedeutung wäre aber ein 1Modul besser gewesen, denn es ist einfacher handhabbar.Es finden sich in Kaysers Liste einige merkwürdige Startswie der Start im 60 Grad Winkel. So werden meistArtillerieraketen gestartet. Kayser meinte dadurch einNickprogramm einsparen zu können und dadurch würdedie <strong>Rakete</strong> nicht auf dem Startplatz fallen. Es werden zwarauch japanische <strong>Rakete</strong>n so gestartet, doch handelt essich dabei um reine Feststoffraketen mit beschränktenMöglichkeiten zur Steuerung. <strong>Die</strong> <strong>OTRAG</strong> <strong>Rakete</strong> solltedoch ein anderes Konzept der Steuerung einsetzen. <strong>Die</strong>späteren Tests von Libyen, dass zeigt ein mir zugänglichgemachtes Protokoll waren auch nur 1 Modultests inschrägen Winkeln. Bei 50 % Füllungsgrad und 70 GradNeigung ereichte man Weiten von 50-70 km. Würde mandies auf ideale Bedingungen übertragen. (45 GradAbschuss, volle Tanks) so würde ein Modul mit derselbenNutzlast eine Reichweite von 170 km erreichen. <strong>Die</strong>seReichweite wäre größer als die jedesArtelleriegeschosses.Für Libyen und andere Entwicklungsländer wäre die<strong>OTRAG</strong> <strong>Rakete</strong> gerade wegen ihrer Einfachheit sehr gutals militärisches Geschoss geeignet. Gerade, weil sie weitverbreitete kommerziell erhältliche Komponentenverwendet, und daher relativ einfach, billig und in Massenproduziert werden könnte. Der niedrige spezifische Impuls,der Hauptnachteil der <strong>Rakete</strong> ist bei Kurzstrecken undMittelstreckenraketen nicht so entscheidend wie bei einerTrägerrakete.Andererseits ist die <strong>OTRAG</strong> <strong>Rakete</strong> von ihrer Auslegungher keine militärische <strong>Rakete</strong>. <strong>Die</strong> dünnen Tanks die denTreibstoff nur unter Druck halten können ohne sich zuverformen, die unhandliche Form wegen des geringenTankdurchmessers und die Forderung schon beivergleichsweise kleinen Nutzlasten mehrere Module zubündeln spricht gegen eine Militärrakete.Im Zollkriminalamt findet man zwei Gemälde von einem libyschen Waffenprogramm, welche eine verblüffendeÄhnlichkeit mit der <strong>OTRAG</strong> <strong>Rakete</strong> haben.Ich habe bei der Recherche neben Kayser zwei ehemalige <strong>OTRAG</strong> Angestellte befragt und bekam unterschiedlicheAntworten. Einer meinte das die Wahl von Libyen eine Trotzreaktion gewesen sein, weil man in Zaire rausgeschmissen


<strong>OTRAG</strong> <strong>Rakete</strong> - <strong>Die</strong> <strong>Diskussion</strong>http://www.bernd-leitenberger.de/otrag2.shtml13 of 15 6/5/2007 7:07 PMwurde und die Unabhängigkeit von Libyen den Ausschlag gab. Der andere meinte, dass es sich Kayser wohl Geld vonLibyen erhoffte, aber keines bekam. Nach der Enteignung wurde dann an einer weiteren Steigerung desFörderdruckes gearbeitet um den Schub zu steigern. So erreichte ein 6 m Modul einen Startschub von 30 kN anstatt25 kN bei den früheren Tests.Es gibt nur wenig was wirklich unzweifelhaft ist:Aus der <strong>OTRAG</strong> <strong>Rakete</strong> hat Libyen niemals eine militärische Version gemacht. Vielleicht ging es einfach darumKnow How einzukaufen. Wahrscheinlich gelang es aber nicht die <strong>Rakete</strong> in eine Militärrakete zu konvertieren.Tatsache ist, dass die <strong>OTRAG</strong> Aktivitäten vom BND nach Zaire beobachtet wurden. Ich denke, hätte mandamals eine Handhabe gehabt um Kayser und andere <strong>OTRAG</strong> Mitarbeiter wegen des Exports von<strong>Rakete</strong>ntechnologie nach Libyen anzuklagen, dann hätte man dies getan.Wie es in Libyen wirklich lief wird sich auch 20 Jahre später wohl nicht klären lassen.Starts der <strong>OTRAG</strong> <strong>Rakete</strong>Der erste Start erprobte 4 Triebwerke mit 4 Tanks von je 3 m Länge. <strong>Die</strong>ser war erfolgreich, genauso wie der zweiteStart bei Nacht. Hier wurde erstmals eine 12 m Version eingesetzt. Beim dritten Start versagte ein Ventil und die<strong>Rakete</strong> wich vom Start nach links ab. Der erste Start in Libyen soll nach Auskunft eines Augenzeugen ebenfalls einFehlstart gewesen sein. Es gibt aber im Libyen anders als bei den Starts in Zaire keine unabhängigen Beobachtermehr. Das bedeutet dass ich alle Starts von 2Z-14Z nur von einer Liste von Herrn Kayser dokumentiert habe. HerrKayser wertet aber selbst den Fehlstart bei Flug 3 als 50 % Erfolg und lässt den letzten Start im Esrange in Kiruna,weg.<strong>Die</strong> Zuverlässigkeit der <strong>OTRAG</strong> liegt nach diesen Angaben bei 89 % (2 Fehlstarts in 18 Flügen).Nr. Datum Startplatz Röhren pro Triebwerk Triebwerke Ergebnis / Zweck1Z 17.05.1977 Shaba (Zaire) 2 4 20 km Höhe2Z 20.05.1978 Shaba (Zaire) 4 4 Nachtstart, 30 km Höhe3Z 05.06.1978 Shaba (Zaire) 4 4 Fehlstart, <strong>Rakete</strong> weicht vom Start an ab.1L 01.03.1981 Tawiwa (Libyen) 4 4 Fehlstart, <strong>Rakete</strong> dreht nach 21 sec.2L 07.06.1981 Tawiwa (Libyen) 4 4 Hochbeschleunigungstest, 20 % Treibstoff3L 17.09.1981 Tawiwa (Libyen) 4 1 Rollen um die Achse Test4L 01.10.1981 Tawiwa (Libyen) ? 1 Brennen bis zum Verbrauch des Treibstoff5L 24.10.1981 Tawiwa (Libyen) ? 1 Verbrauch des Oxidators (rauh)6L 19.11.1981 Tawiwa (Libyen) ? 1 Verbrauch des <strong>Die</strong>selöls (weich)7L 12.12.1981 Tawiwa (Libyen) ? 1 Test mit Fernsehkamera an Bord8L 02.06.1982 Tawiwa (Libyen) ? 1 Niedrigschubtest (10 kN)9L 24.06.1982 Tawiwa (Libyen) ? 1 Test der Selbstzerstörung10L 02.09.1982 Tawiwa (Libyen) ? 1 Roll Kontrolltest11L 11.09.1982 Tawiwa (Libyen) ? 1 Stufentrennungssimulation12L 10.11.1982 Tawiwa (Libyen) 2 1 60 Grad Start (siehe Bilderserie)13L 16.11.1982 Tawiwa (Libyen) ? 1 konzentrierte Salpetersäure als Oxidator14L 09.12.1982 Tawiwa (Libyen) ? 1 JP-4 als Treibstoff1K 19.09.1983 Kiruna (Schweden) 2 1 Erfolgreich, aber Kapselbergung scheiterteEpilogSelten habe ichso viel Arbeit ineinen Aufsatzgesteckt undselten ist er mirso schwergefallen. DerGrund liegt in derInformationslage.Als die <strong>OTRAG</strong>aktiv war, gab es


<strong>OTRAG</strong> <strong>Rakete</strong> - <strong>Die</strong> <strong>Diskussion</strong>http://www.bernd-leitenberger.de/otrag2.shtml14 of 15 6/5/2007 7:07 PMeigentlich nurArtikel inpopulärwissenschaftlichen Zeitschriften. Es gab kein Datenblatt oder eine technische Beschreibung der <strong>Rakete</strong>. Dasist eigentlich an für sich schon ein Unikum für eine Firma, die auf private Investoren angewiesen ist. Selbst vor derMaueröffnung habe ich über russische Trägerraketen mehr Informationen gehabt, als heute über die <strong>OTRAG</strong>.Im August 2005 bekam ich dann eine Mail von Lutz Kayser der über meinen (damals recht kurzen) <strong>OTRAG</strong> Artikelstolperte. Aus diesem entspann sich dann ein Dialog und ich bekam von Herrn Kayser ältere Zeitungsausschnitte undDaten zugesandt. Sehr bald bekam ich aber das Gefühl dass Herr Kayser ein persönliches Interesse an dem Artikelhat und bei bestimmten Themen gab es widersprüchliche oder keine Angaben. Alle Zeitungsausschnitte endeten vordem ersten Start in Libyen.Ich habe daher diese Daten oben diskutiert und versucht ehemalige <strong>OTRAG</strong> Mitarbeiter zu kontaktieren und bekamvon diesen auch ergänzende Informationen. Ich habe versucht diese hier mit einzubeziehen. Lutz Kayser hatschließlich ein Eigeninteresse daran, dass die <strong>Rakete</strong> gut da steht. Er will die Technologie heute in den USAverkaufen. Es geht also um Glaubwürdigkeit. Einige Dinge sind bei der Trägerrakete und bei der Geschichte der<strong>OTRAG</strong> doch etwas widersprüchlich. Lutz Kayser hat Antworten auf alle Fragen, doch manchmal bekommt man einungutes Gefühl. Nehmen wir mal das Libyen Abenteuer: Es kommt dort zu 14 Tests nur mit einzelnen Modulen,obgleich er so nicht seiner Trägerversion näher kommt. Offizieller Grund ist laut Kayser das"Trägertechnologie-Kontrollregime" (Missle Technology Control Regime; MTCR) Gesetz der G7 Staaten. Es verbietetden Export von Technologie für <strong>Rakete</strong>n mit über 300 km Reichweite in Entwicklungsländer. Nur: Nach den Seiten desAuswärtigen Amtes wurde dieses Gesetz erst im April 1987 beschlossen, 4 Jahre nach Ende des Libyen Abenteuers.Das gleiche findet man bei den technischen Daten. Es ist nicht vertrauensvoll, wenn man unterschiedliche Daten vonein und derselben Person bekommt. Wichtige Daten des Triebwerks stuft Kayser als geheim ein, weil er Angst hat mankönnte seine Technologie stehlen. So bekam ich kein Schnittbild eines Triebwerks. Ich erfuhr von anderen <strong>OTRAG</strong>Mitarbeitern aber, dass man ein Triebwerk dem Deutschen Museum geschenkt hat und Herr Kayser nicht die Rechtean der Technologie hat. Das ist doch alles etwas seltsam.Andere Dinge, die ich erst sehr suspekt fand, zum Beispiel dass Herr Kayser glaubt Breschenjew, Schmidt undGiscard d'Estaing hätten seine Firma in den Ruin getrieben, erschienen nach der Recherche glaubhaft. Es gibt zwarkeine direkten Beweise für die Einflussnahme der oben genannten Politiker, aber es gibt Berichte von der derEinflussnahme hoher Stellen wie dem BND.Nach meiner Einschätzung kann man mit diesem Konzept keinen Satelliten in einen Orbit bringen. Nach meinenGesprächen mit <strong>OTRAG</strong> Mitarbeitern glaubte dies aber Herr Kayser. Es ging aber auch darum mit diesem KonzeptGeld zu akquirieren und dies gelang auch. Zuerst mit der <strong>OTRAG</strong> als Firma. Heute sucht Kayser in den USA nachVenture Kapital. Kayser vertrat zwar immer die Ansicht, seine Technologie würde eine sehr preiswerte <strong>Rakete</strong>


<strong>OTRAG</strong> <strong>Rakete</strong> - <strong>Die</strong> <strong>Diskussion</strong>http://www.bernd-leitenberger.de/otrag2.shtml15 of 15 6/5/2007 7:07 PMermöglichen. Vergleicht man aber die verbrauchten Mittel von 150 Millionen DM in 7 Jahren und was man damiterreicht hat (18 Starts, davon nur 4 mit mehr als einem Triebwerk) so war zumindest die Entwicklung sehrkostenintensiv. Nicht einmal die Zwischenziele eines 16 oder 32 Modultests, geschweige denn eine mehrstufigesuborbitale Version wurden erreicht.Wer sich für Kaysers Version interessiert, der kann sich den Artikel auf Mark Wades Enzyklopädie ansehen. Dortfindet man im wesentlichen alles was auch Kayser mir gegenüber äußerte. Mark Wade hat sich nicht die Mühegemacht die Angaben zu hinterfragen. Der Wortlaut lässt darauf schließen, dass Kayser selbst den Artikel verfasst hat,denn man findet besondere Formulierungen die auch Kayser im E-Mail Verkehr benutzte, dort zuhauf.Heute gibt es Parallelen zur <strong>OTRAG</strong>. <strong>Die</strong> Firma SpaceX welche die "Falcon" Trägerrakete baut will die Triebwerkemassiv bündeln. Für ihre großen Versionen sollen in der ersten Stufe zwei Booster und eine Zentralstufe mit jeweils 9Triebwerken gezündet werden. <strong>Die</strong>s ist zwar weit von den bis zu 500 Triebwerken der <strong>OTRAG</strong> entfernt, aber es sinddeutlich mehr als bei den meisten vorhandenen Trägern. Auch setzt die Falcon 1 in ihrer zweiten Stufe ein Triebwerkein das nur druckgefördert ist und ohne Kühlung auskommt. Anders als das <strong>OTRAG</strong> Triebwerk arbeitet es aber mit denteuren Werkstoffen (Niob und Tantal, weil hochtemperaturbeständig) und mit einer großen Düse, und nutzt daher denTreibstoff effizienter als die <strong>OTRAG</strong> aus.© des Textes: Bernd Leitenberger. © der Bilder Lutz Kayser. Jede Veröffentlichung dieses Textes im Ganzen oder inAuszügen darf nur mit Zustimmung des Urhebers erfolgen.EITECHMetallbaukastenC1...KOSMOS EASYELEKTROSTARTFISCHERTECHNISeilbahnenEITECHMetallbaukastenC1...EUR 39,99www.quelle.deEUR 51,24www.cxtreme.deEUR 29,99www.quelle.deEUR 34,99www.quelle.deKontakt Neues Gästebuch

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