12.07.2015 Aufrufe

PRO MEDICO_03_06_RZ - pro-medico.at

PRO MEDICO_03_06_RZ - pro-medico.at

PRO MEDICO_03_06_RZ - pro-medico.at

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

I N F O R M A T I OFortführung der PeripheriezulageDie Peripheriezulage, die mit 31. 12. 2013ausgelaufen wäre, wird um weitere fünfJahre verlängert.„N<strong>at</strong>ürlich werden mit diesem Paket nichtalle unsere Forderungen für die oberösterreichischenSpitalsärztinnen und -ärzte erfüllt.Das Verhandlungsergebnis aber istmehr als erfreulich. Zu tun gibt es trotzdemnoch einiges“, sind sich PräsidentNiedermoser und Kurienobmann Mayer einig.„Mit dem Land bes<strong>pro</strong>chen ist, dasswir in den nächsten Jahren auch zu denThemen Verbesserung der Überstundenbezahlung(insbesondere die Abgeltung vonEinzelüberstunden), Verbesserung derGrundgehälter der Turnusärztinnen und -ärzte, Verbesserung der Situ<strong>at</strong>ion der Primarärztinnenund -ärzte mit geringen Gebühren,sowie Verkürzung des NachtdienstesErgebnisse erzielen müssen!“n„Konkret wird ein Facharzt mit vierzigNachtdiensten <strong>pro</strong> Jahr (davon zehnWochenendnachtdienste) nach kompletterUmsetzung des Spitalsärztepakets 2014ein Mehreinkommen von jährlich 6.800 €erzielen! Das waren früher fast 100.000Schilling“, erklärt ÄrztekammerpräsidentDr. Peter Niedermoser.„Wir haben uns hohe Ziele gesetzt – esgeht schließlich darum, in Zeiten des Ärztemangelsdie Kollegen bei der Stange undim Lande zu halten! Das h<strong>at</strong> uns zwar Zeitgekostet, aber letztlich doch handfesteErgebnisse gebracht“, berichtet Spitals -ärzte-Obmann Dr. Harald Mayer.S P I T A L S Ä R Z T E K L A G E NÜ B E R A R B E I T S B E D I N G U N G E NÖsterreichs Spitalsärztinnen und -ärztesind mit ihren Arbeitsbedingungen laut einerIFES-Umfrage wenig zufrieden. Die Arbeitszeit,die beruflichen Entwicklungsmöglichkeitenund das Arbeitsklima gebenAnlass zur Kritik.Zuerst aber die gute Nachricht: ÖsterreichsSpitalsärztinnen und -ärzte sehenihre Tätigkeit nicht als bloßen Job, sondernals Berufung. 94 Prozent der 500 Befragtenkönnen sich stark mit ihrem Berufidentifi zieren und gehen darin auf, unddas trotz oftmals schwieriger Bedingungen.Das ergab eine repräsent<strong>at</strong>ive Blitzumfrage,die das IFES-Institut im Auftragder Bundeskurie der angestellten Ärzte derÖÄK durchführte. Hohe Zufriedenheit mitdem Beruf sowie mit Art und Inhalt derärztlichen Tätigkeit sei ein wichtiger Bausteinfür die Motiv<strong>at</strong>ion der Spitalsärzteschaft,betonte Harald Mayer, Obmann derBundeskurie angestellte Ärzte und Spitalsärzte-Kurienobmannin OÖ: „Sich mitseiner Tätigkeit zu identifizieren, reichtaber nicht aus.“ Wesentliche Faktoren, diedie Zufriedenheit und damit langfristig dieMotiv<strong>at</strong>ion der Spitalsärztinnen und -ärztesowie in weiterer Konsequenz dieQualität der medizinischen Versorgungbeeinflussten, seien Arbeitsklima, Arbeitsbedingungen,Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten,Arbeitszeit, Infrastrukturaber auch die Identifik<strong>at</strong>ion mitdem Dienstgeber. Und gerade in diesen Bereichenbestehen mitunter gewaltigeDefizite.Schlechte Perspektiven,mangelnde TransparenzEin Hauptkritikpunkt sind mangelnde Aufstiegs-und Entwicklungsmöglichkeiten,die vor allem von Turnusärztinnen und -ärzten als schlecht gewertet werden.Mayer: „Das Ergebnis ist nicht sonderlichüberraschend. Wir wissen, dass die Bedingungenim Turnus generell sehr forderndsind, und die Aussicht, erst nach drei Jahrenmit einer fachärztlichen Ausbildungbeginnen zu können, ist auch alles andereals motivierend." Hinzu kämen ein hoheradministr<strong>at</strong>iver Aufwand und lange Arbeitszeiten.„Turnusärzte haben oft dasGefühl, als Systemerhalter missbraucht zuwerden. Das wirkt sich auf die Motiv<strong>at</strong>ionaus und lässt die jungen Menschen an derSinnhaftigkeit einer weiteren Berufsausübungzweifeln“, so Mayer. Ein weitereKritikpunkt der Ärzte: Sie fühlen sich zuwenig informiert und eingebunden, dieIdentifik<strong>at</strong>ion mit dem Dienstgeber sei dahergering.Mayer fordert bessereArbeitsbedingungen„Letzten Endes wirkt sich die Zufriedenheiteines Arztes immer auf den P<strong>at</strong>ienten aus– ein guter, zufriedener Arzt kann sichmehr Zeit für seine P<strong>at</strong>ienten nehmen unddafür sorgen, dass der P<strong>at</strong>ient das Spitalgesund und mit positiven Eindrücken verlässt",betont Mayer. Es sei somit dringenderforderlich, durchgehende Dienste auf 25Stunden zu beschränken, administr<strong>at</strong>iveAufgaben an Administr<strong>at</strong>ionsassistentenzu übertragen, das Mitspracherecht auf allenEbenen zu fördern, das Turnusärztetätigkeits<strong>pro</strong>filumzusetzen und den Berufwieder <strong>at</strong>traktiver zu gestalten.Mayer: „Dazu gehört auch die Einrichtungvon Kinderbetreuungsstätten in den Spitälern.Wenn wir die Vereinbarkeit von Familieund Beruf wollen, müssen wir dafürauch etwas tun."n<strong>PRO</strong> <strong>MEDICO</strong> 3/20123

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!