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Foto: Wolfgang Hauer AKTUELL 6 Vor kurzem verunglückte ein Angler beim Waten in einem Bach im Zillertal. Angelprofi Wolfgang Hauer gibt Tipps, wie man sich vor den vielfach unterschätzten Gefahren im Fluss schützen kann. Bei starker Strömung, tiefem oder kaltem Wasser ist die Watfischerei nicht ungefährlich. Ein Watstock ist das ideale Hilfsmittel für die Watfischerei in größeren Gewässern. Er hilft das Gleichgewicht zu halten und fungiert quasi als drittes Bein. Vorsicht an fremden Gewässern. Tiefe Löcher oder grobe Steinblöcke unter Wasser sind nur halb so gefährlich, wenn man sie kennt. Insbesondere an größeren Flüssen mit trübem Wasser sollte man bei Wat-Exkursionen sehr vorsichtig sein. Ein klassisches Beispiel dafür ist der bekannte Lachs- und Meerforellenfluss Mörrum in Schweden. Wer hier die Einheimischen beim Waten im tiefen und teilweise scharf strömenden Wasser beobachtet, kann viel lernen. Allerdings muss man wissen, dass diese Fischer den Gewässergrund, ja jeden größeren Stein, sehr genau kennen. Keine Balletteinlagen. Balancieren Sie nicht über unter Wasser liegende größere Steine zum gewünschten Standort, ein einziger Fehltritt oder ein paar Zentimeter mehr an Wasserführung und ein ausgiebiges Vollbad ist sicher. Befinden sich große Steine oder Felsblöcke im Fluss, die über die Was- Überleben im seroberfläche ragen, so versuche ich, wenn möglich, oberhalb dieser vorbei zu waten, weil sich im Strömungsschatten hinter diesen Hindernissen meist tiefe Löcher gebildet haben. Plan B muss möglich sein. Bevor Sie voller Begeisterung ins Wasser steigen, sollten Sie für den Fall der Fälle einen Plan B vor Augen haben. Das heißt: Überlegen Sie schon vorher, wo Sie im Ernstfall wieder sicher aus den Fluten kommen. Das Waten oberhalb von Wehranlagen oder tiefen Gumpen birgt immer ein besonderes Risiko und sollte daher nur bei niedrigem Wasserstand und Gewässerkenntnis erfolgen. Heimtückischer Schwallbetrieb. Besonders gefährlich sind Gewässer mit Schwallbetrieb. Viele Flüsse leiden wegen der zahlreichen Kraftwerke unter diesen raschen künstlichen Wasserstandsschwankungen, dabei können sie in der Niederwasserphase problemlos bewatet werden. Oft sind auch verlockende Inseln mitten im Fluss leicht erreichbar. Nach der Der Spülung Haken an der Sache: Ist der Überlebenswichtige Schwall plötzlich Flussgründe da, gibt werden es kein Zurück erstickt. mehr Zurück bleiben – im trost- schlimmsten und leblose Fall wird Schlammwüsten. man von Bild der rechts: Strömung Oft führt mitgerissen. der Weg Informieren flussab für Fische Sie nur sich durch unbedingt die vorher Turbinen. über möglichen Schwallbetrieb an einem Gewässer. Fisch&Wasser 4/2009 Autor Wolfgang Hauer bei bedenklichem Wasserstand an der schwedischen Mörrum; der Watstock ist sein „drittes Bein“. Was tun, wenn es passiert ist. Versuchen Sie klaren Kopf zu behalten und möglichst aufrecht zu bleiben oder sich wieder aufzurichten. Gelingt das nicht, versuchen Sie in Rückenlage zu kommen und mit der Strömung Richtung Ufer zu schwimmen. Werden Sie von der Strömung mitgerissen, versuchen Sie immer, mit den Beinen stromab zu bleiben, um nicht mit dem Kopf gegen einen Stein zu schlagen. Wathosen haben beim Schwimmen ein bemerkenswertes Eigenleben: Neoprenhosen sind warm, aber man treibt damit ziemlich hilflos an der Wasseroberfläche. Dabei zieht es die Beine nach oben, der Kopf gerät unter Wasser. Atmungsaktive Wathosen sind bei einem Vollbad einfacher zu bändigen, vorausgesetzt man verwendet einen Gürtel. Der verhindert nämlich, dass bei einem Sturz Luft in die Beine gerät, was zu einem gefährlichen Auftrieb der unteren Gliedmaßen führt. Wasserdichte Lösungen. Handy, Kreditkarten, Ausweise, Autoschlüssel und ähnlichen „lebenswichtigen“ Kleinkram in der Weste verstaue ich in Plastiksäckchen mit Druckverschluss, die kosten nicht viel und ich kann nach einem Vollbad noch telefonieren, mein Auto aufsperren und nötigenfalls an der Tankstelle bezahlen.
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