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Gute Bekannte Gute Bekannte - Stadtwerke Weimar

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Energiepflanzen sollen helfen, den Wärme- und Strombedarf zu decken<br />

Feldfrüchte verheizen?<br />

Biomasse heißt das neue Zauberwort in der europäischen Energiepolitik: Getreidereste dürfen in Zukunft<br />

verfeuert werden und Mais wird für Biogasanlagen angebaut. Liegt hierin eine große Chance für Europa?<br />

Pro<br />

Für das rohstoffarme Deutschland geht es<br />

darum, in der Energiebeschaffung ein wenig<br />

autonomer zu werden. Die Nutzung von<br />

Energiepflanzen zur Stromerzeugung ist eine<br />

wirksame Methode, regenerative Rohstoffe<br />

zu gewinnen. Bereits bis zum Jahr 2010<br />

ließe sich laut Schätzungen der EU-Kommission<br />

die Abhängigkeit Europas von der Einfuhr<br />

fossiler Energieträger von 48 auf 42<br />

Prozent senken. Zweiter Pluspunkt: Im Gegensatz<br />

zu fossilen Rohstoffen, bei deren Verbrennung<br />

das in Jahrtausenden eingelagerte<br />

Kohlendioxid (CO 2) frei wird, ist der Schadstoffkreislauf<br />

bei Energiepflanzen klimaneutral.<br />

Denn sie geben nur das CO 2 ab, welches<br />

sie zuvor in ihrer Wachstumsphase aufgenommen<br />

haben. So wird die Atmosphäre<br />

durch den geschlossenen Kreislauf entlastet<br />

und die knappen, wertvollen fossilen Vorräte<br />

werden geschont. Zudem bietet der Anbau<br />

von Energiepflanzen Chancen in strukturschwachen<br />

Gebieten. Alle Mittel für den<br />

Brennstoff, dessen Gewinnung und den Betrieb<br />

des Biomasse-Heizwerkes kommen der<br />

Region wieder zugute. Auch in der Entwicklung<br />

der Technologien zur effizienten Nutzung<br />

der Pflanzen steckt Marktpotenzial.<br />

Kontra<br />

Biomasse ist nur begrenzt verfügbar. Gerade<br />

in Deutschland stehen kaum ausreichend<br />

Ackerflächen zur Verfügung, um einen<br />

wirklich interessanten Anteil am Energiebedarf<br />

zu decken. Beispiel Biodiesel: Derzeit<br />

wird auf 12 Prozent der deutschen<br />

Ackerflächen Raps angebaut, ausreichend<br />

für Biodiesel mit einem Marktanteil von<br />

2 Prozent. Die EU verlangt 5,75 Prozent.<br />

Deshalb muss zugekauft werden. In Indonesien<br />

und Brasilien wird jetzt schon Regenwald<br />

vernichtet, um Platz für Palmöl-<br />

und Sojaplantagen zu schaffen. Experten<br />

sehen die größten Potenziale in der Entwicklung<br />

verbesserter Technik zur effizienteren<br />

Energienutzung, vor allem in der<br />

Kraftwerkstechnik. Hier sollten mehr Gelder<br />

für die Forschung investiert werden.<br />

Auch sind verstärkte Maßnahmen zum<br />

Energiesparen eine weitaus aussichtsreichere<br />

Methode als das „Heizen mit Weizen“.<br />

Denn auch aus ethischer Sicht ist zu<br />

hinterfragen, inwieweit die Verfeuerung<br />

von essbarem Getreide oder Mais zur Gewinnung<br />

von Energie vertretbar ist. Schließlich<br />

verhungern weltweit täglich Tausende<br />

von Menschen.<br />

Energie erleben<br />

Denken Sie, essbares Getreide<br />

sollte zur Energiegewinnung<br />

verfeuert werden?<br />

Oder finden Sie das<br />

vielleicht ethisch bedenklich?<br />

Was meinen Sie dazu?<br />

Schreiben Sie uns Ihre Meinung<br />

zum Thema und gewinnen Sie mit<br />

etwas Glück das Buch „Deutschland<br />

ist erneuerbar“ von Franz Alt.<br />

Schreiben Sie an<br />

VDEW Thüringen<br />

Redaktion „<strong>Gute</strong> <strong>Bekannte</strong>“<br />

Schwerborner Str. 30<br />

9908 Erfurt<br />

oder geben Sie das Schreiben direkt bei<br />

Ihrem Energiedienstleister ab.<br />

Einsendeschluss: 29. Dezember 200<br />

<strong>Gute</strong> <strong>Bekannte</strong>

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