Betriebsanleitung / Schwerlastwippe - Gerriets

1 EinführungBetriebsanleitung / Schwerlastwippe1.1 Allgemeine HinweiseDie Gerriets Schwerlastwippe ist eine Vorrichtung zur weitgehendgleichmäßigen Verteilung einer (großen) Last aufmehrere einzelne Lastpunkte per Hebelprinzip. Konstruiertwurde sie (in erster Linie) zur Verteilung von Lasten auf mehrereLastaufnahmemittel (Laststangen) im Theater- undBühnenbereich.Die Lastwippe besteht aus einer Ansammlung von Hebeln undGelenken, welche die eingeleitete Last entsprechend den Hebellängenauf die jeweils darüber liegende Wippe verteilen.Dieses einfache Hebelprinzip wird je nach Last mehrfachangewendet und verteilt theoretisch jede beliebig große Lastauf entsprechend mehrere gleiche Einzellasten. Vor Auswahlund Bereitstellung der Lastwippe ist eine sorgfältige Auslegungder Vorrichtung erforderlich, um eine zulässige Verteilung derLastanteile auf die jeweiligen Lastpunkte zu gewährleisten.1.2 BestimmungsgemäßeVerwendungDie Gerriets Schwerlastwippe wurde für den Einsatz in Bühnenund Studios entwickelt, um in einer vorhandenen Anlage einerObermaschinerie mit Laststangen größere Lasten auf mehrereeinzelne Laststangen zu verteilen.Durch den Einsatz mehrerer Schwerlastwippen können somitz.B. große Plafonds in die Obermaschinerie eingebracht undverfahren werden, wobei durch die konstruktive Gestaltungder Schwerlastwippe als Mehrfachgelenk verhindert wird, dassdabei einzelne Laststangen überlastet werden oder das einzelneLaststangen bei einer gemeinsamen Bewegung unmittelbar inÜberlast gebracht werden. Dadurch gewährleistet die Schwerlastwippeim Einsatz ein maximales Maß an Verfügbarkeit fürdas Gesamtsystem.HINWEIS:Ein Einsatz der Gerriets Schwerlastwippe außerhalb derbestimmungsgemäßen Verwendung ist nicht zulässig!Einsatz der Lastwippe in der Staatsoper Hamburg3

1 EinführungBetriebsanleitung / Schwerlastwippe1.4 Konfiguration undSystemauslegungDie Anwendung der Gerriets Schwerlastwippe als Zusammenfassung von mehrerenLaststangen ist für die folgenden möglichen Anwendungen konzipiert und anwendbar:• Laststangensysteme mit geregelten Obermaschineriesteuerungen.• Laststangensysteme mit ungeregelten Obermaschineriesteuerungen.(Hierbei ist zu beachten, dass ungeregelte Lastangen nur insoweit durch eineSchwerlastwippe miteinander gekoppelt werden können, wie gewährleistet werden kann,dass die einzelnen Laststangen nicht über den maximal zulässigen Ausgleichsbetrag derLastwippe auseinander gefahren werden können.)• Laststangensysteme mit Handkonterzuganlagen(Jedoch nur, soweit gewährleistet werden kann, dass die sich im Eingriff befindlichenLaststangen innerhalb des maximal zulässigen vertikalen Versatzes betrieben werdenkönnen.)Die Konstruktion und Ausführung der Gerriets Schwerlastwippe gewährleistet maximalenvertikalen Ausgleichsbereich im Bereich der physikalischen Grenzwerte, d.h. dass abhängigvon der Genauigkeit der Regelung des Gesamtsystems die Ausführung der Schwerlastwippeauslegt werden muss, um die nötige Betriebssicherheit verbunden mit der hohen Verfügbarkeitzu erlangen.Hierzu ist es zwingend erforderlich, vor Auswahl und Bereitstellung der Schwerlastwippe dieentsprechenden Werte für das gleichlaufverhalten der Antriebe, sowie das Nachlaufverhaltender Antriebe im Fehlerfall zu berücksichtigen (vgl. hierzu die Hersteller- und Benutzerinformationendes Herstellers der OM-Maschinerie).Der mögliche vertikale Ausgleichsbereich durch die Gerriets Schwerlastwippe beträgt 1/10des jeweiligen horizontalen Laststangenabstandes, so das sich z.B. bei einem Laststangenabstandvon 200 mm ein vertikaler Ausgleichsbereich von +/- 20 mm ergibt, ohne dasEinschränkungen in der Tragfähigkeit der Gerriets Schwerlastwippe berücksichtigt werdenmüssen.Bei größeren vertikalen Abweichungen der Laststangen untereinander reduziert sich diemaximal zulässige Nutzlast. Es ist darauf zu achten, dass die Steuerung der Laststangen soeingestellt ist, dass die maximal auftretenden Abweichungen in den Absolutpositionen derStangen kleiner sind als der maximal mögliche Ausgleichsbereich der Lastwippe (welcher10 % des mittleren Stangenabstandes beträgt).5

1 EinführungBetriebsanleitung / Schwerlastwippe1.5 Ausführungen der GerrietsSchwerlastwippe1. 2-fach Wippe, maximale Belastung: 1000 kgLieferbarer Standard-Stangenabstand:200 mm, 250 mm, 300 mm, 350 mm, 400 mm2. 3-fach Wippe, maximale Belastung: 1500 kgLieferbarer Standard-Stangenabstand:200 mm, 250 mm, 300 mm, 350 mm, 400 mm3. 4-fach Wippe, maximale Belastung: 2000 kgLieferbarer Standard-Stangenabstand:200 mm, 250 mm, 300 mm, 350 mm, 400 mm4. 5-fach Wippe, maximale Belastung: 2500 kgLieferbarer Standard-Stangenabstand:200 mm, 250 mm, 300 mm, 350 mm, 400 mm5. 6-fach Wippe, maximale Belastung: 3000 kgLieferbarer Standard-Stangenabstand:200 mm, 250 mm, 300 mm, 350 mm, 400 mm6. 8-fach Wippe, maximale Belastung: 4000 kgLieferbarer Standard-Stangenabstand:200 mm7. 10-fach Wippe, maximale Belastung: 5000 kgLieferbarer Standard-Stangenabstand:200 mm8. 12-fach Wippe, maximale Belastung:6000 kgLieferbarer Standard-Stangenabstand:200 mmHINWEISDie untere Lasche der jeweiligen Lastwippenausführung iststandardmäßig mit einer Bohrung mit 16 mm Durchmesserversehen. Ausführungen bis zu einer 4-fach Wippe (Bilder 1 bis3) müssen anwenderseitig mit einem zulässigen Anschlagmittel(vgl. BGV C1 und BGI 810)versehen werden.5-fach bis 10-fach Wippen werden werkseitig mit einem9,5 t (WLL) Schäkel und 12-fach Wippen mit einem 12 t (WLL)Schäkel ausgerüstet.13572468Nenntragfähigkeit (t) 9,5 12Bügel (Ø mm) 28 32Bolzen (Ø mm) 32 35Augen (Ø mm) 67 74Stärke Auge (mm) 28 32Innere Weite (mm) 47 51Innere Länge (mm) 108 115Weite Bügel (mm) 75 83Äußere Länge (mm) 197 218Bolzenlänge (mm) 167 179Äußere Breite (mm) 137 154Äußere Mutter (mm) 28 31Gewicht (kg/St.) 3,66 4,91WICHTIGMaximale zulässige Belastungen des unterenAnschlagpunktes mit einem hochfesten Schäkel nachDIN EN 13889 (wenn an Zugstangen angeschlagen, mitzulässigem Zugstangenabstand).6

1 EinführungBetriebsanleitung / Schwerlastwippe1.6 LastenverteilungsplanBeispiel Lastverteilungsplan für 12-fach Wippe.max. 500 kgmax. 1000 kgmax. 1500 kgmax. 3000 kgmax. 6000 kg7

2 SicherheitshinweiseBetriebsanleitung / Schwerlastwippe2.2 SicherheitstechnischeHinweiseGEFAHRJede von der bestimmungsgemäßen abweichende Verwendung (s. 2.1) - Insbesonderedas Aufnehmen und Bewegen („Fliegen“) von Personen ist nicht zulässigund kann zu schweren Unfällen führen.Für einen arbeitssicheren Betrieb mit der Gerriets Schwerlastwippe ist eine ordnungsgemäßeMontage und Inbetriebnahme unerlässlich. Befolgen Sie daher unbedingt alle Schritte dieserBetriebsanleitung.Achten sie vor der Inbetriebnahme der Gerriets Schwerlastwippe insbesondere auch aufdie folgenden Punkte, bevor die montierte und installierte Gerriets Schwerlastwippe für denBetrieb bereitgestellt wird:1. Die Sicherungshaken, mit denen die Schwerlastwippe in die Laststangen eingehängt sind,sind unbedingt mit dem Bolzen und Verschluss gegen unbeabsichtigtes Öffnen zu sichern.Dabei ist sicherzustellen, das die bolzen vollständig eingebracht werden und mit demselbstsichernden Einsteckbolzen gegen axiales Lösen gesichert werden.SICHERHEITSHINWEIS:Bei Nichtbeachtung können sich die Sicherungshaken von der Laststange lösen z.b. beivorübergehender Unterlast. Die Schwerlastwippe mit eingehängter Last könnte dannabstürzen.2. Vor Inbetriebnahme der Gerriets Schwerlastwippe ist sicherzustellen, dass alleSicherungshaken ordungsgemäß montiert und verschlossen wurden.SICHERHEITSHINWEIS:Ein Auslassen einzelner Sicherungshaken beim einhängen der Schwerlastwippen (alsoz.B. eine 3-fach Wippe in nur 2 sicherungshaken zu hängen) führt dazu, dass dieSchwerlastwippe nicht entsprechend ihrer Auslegung und konstruktion belastet wird.Ein Abstürzen der Last könnte die Folge sein.3. Die Gerriets Schwerlastwippen sind grundsätzlich nur mit minimalem Schrägzug zubelasten. Dabei sind die zulässigen Werte gem. den Angaben in dieser Betriebsanleitungsicherzustellen.SICHERHEITSHINWEIS:Ein Betrieb der Gerriets Schwerlastwippe oberhalb des zulässigen Wertes für einenSchrägzug der Laststangen (= vertikale Abweichung um mehr als 10% desLaststangenabstandes, siehe oben unter 1.4) führt ggfs. zu einer Überlastung derObermaschinerie und der Schwerlastwippe. Die Obermaschinerie, sowie die GerrietsSchwerlastwippe könnten beschädigt werden und ihre Tragfähigkeit verlieren – EinAbstürzen der Last sowie der betroffenen Zugeinrichtung könnte die Folge sein.4. Mechanisch beschädigte oder verformte Teile dürfen im Rahmen des Einsatzes undBetriebs der Gerriets Schwerlastwippe nicht eingersetzt werden.SICHERHEITSHINWEIS:Ein Einsatz der Gerriets Schwerlastwippe mit mechanisch verformaten oder beschädigtenTeilen würde die Tragfähigkeit einschränken und ggf. ein abstürzen der Schwerlastwippe,sowie der angehängten Last zur Folge haben.5. Achten Sie bei der Bereitstellung der Gerriets Schwerlastwippe unbedingt darauf, dassdiese ausschließlich, wie unter 1.3 dargestellt angeschlagen wird. Ein Einsatz der GerrietsSchwerlastwippe, bei dem diese „kopfüber“, also mit der Lastöse nach oben eingesetztwird ist nicht zulässig!SICHERHEITSHINWEIS:Die Schwerlastwippe würde bei einem Einsatz „kopfüber“ nicht entsprechend ihrerAuslegung und Konstruktion belastet – ein Abstürzen der Schwerlastwippe und der Lastkönnte die Folge sein.6. Achten Sie bei der Bereitstellung der Gerriets Schwerlastwippe unbedingt darauf, dassdiese ausschließlich, gem. ihrer angegebenen Nutzlast belastet wird.SICHERHEITSHINWEIS:Wenn die Schwerlastwippe oberhalb ihrer angegebenen Auslegung und Konstruktionbelastet wird, kann dies ein Abstürzen der Schwerlastwippe und der darin eingehängtenLast zur Folge haben.10

3 BetriebBetriebsanleitung / Schwerlastwippe3.2 Instandhaltung / WartungDie Leichtgängigkeit aller Bolzen und deren Sicherung muss überprüft werden.Sollte ein Bolzen nur schwergängig bewegt werden können oder Fraßspuren aufweisen,muss dieser mitsamt allen angrenzenden Teilen ersetzt werden. Dasselbe gilt für alle Bolzenverbindungeninnerhalb der Lastwippe, wie z.B. Verschlußschraube und Verschlußbolzen.M10Wartungszyklus:• Sichtprüfung beinhaltet die optische Prüfung der Lastwippe auf Risse, Verformungen undKerben.Sind hier keine vorhanden kann die Lastwippe bedenkenlos eingesetzt werden.B10• Prüfung der Leichtgängigkeit der Bolzenverbindungen: Hierbei muss überprüft werden, oballe Bolzen B20, M10 und B10 sich noch in ihrem Loch frei bewegen können. Es darf keinmetallischer Abrieb zu sehen sein, und kein Fraßspuren an den Bolzen oder Aluminiumflächenzu sehen sein.Sollte hier eine Beschädigung aufgetreten sein, müssen die Bolzen und die angrenzendenTeile wie Verbinder und Wippe oder Haken ausgetauscht werden.B20• Grundsätzlich bedeutet jede Form von Beschädigung, dass das betroffene Bauteilausgetauscht werden muss.• Die Haken müssen regelmäßig einmal pro Jahr und auch nach jeder Überlastung mittelsdes Farbeindringprüfverfahren gemäß DIN EN 571-1 von qualifiziertem Prüfpersonaluntersucht werden.3.3 LagerungNach dem Einsatz sind die Lastwippen an einem sauberen, trockenem Ort zu lagern.Achten Sie darauf, dass bei der Lagerung keine Beschädigungen auftreten können, z.B.durch Ablegen schwerer Gegenstände auf der Lastwippe.3.4 EntsorgungEs ist darauf zu achten, dass die Stahlteile (Bolzen, Splinte, Scheiben, Muttern etc.) und dieAluminiumteile getrennt der jeweiligen Recyclingkette zugeführt werden.11

NotizenBetriebsanleitung / Schwerlastwippe12

Betriebsanleitung / SchwerlastwippeGeschäftszeitenMontag - Donnerstag08.00 - 12.00 Uhr13.00 - 17.00 UhrHandelsregister Freiburg HRB-Nr. 2678UST-ID-Nr. 142191543Freitag08.00 - 12.00 Uhr13.00 - 15.30 UhrGeschäftsführerHannes GerrietsBernd BaumeisterTelefonzentraleUnsere Telefonzentrale ist durchgehend für Sie erreichbar,werktags von 08.00 - 18.00 Uhr, freitags von 08.00 -17.00 Uhr.Außerhalb der Geschäftszeiten können Sie auf unserem Anrufbeantworterzeitlich unbegrenzt Ihre Nachrichten hinterlassen.Mitglied der DTHG und ITIAnschriftenLieferanschriftPostanschriftGERRIETS GmbHBühnenbedarfIm Kirchenhürstle 5 - 7D-79224 UmkirchGERRIETS GmbHBühnenbedarfPostfach 1154D-79220 UmkirchTelefonnummernTelefaxZentrale / Vermittlung Tel: +49 7665 - 960 0Fax: +49 7665 - 960 125Team 5 Verkauf Tel: +49 7665 - 960 250• Theater- und Fax: +49 7665 - 960 99250Bühnenausstattung• BühnenbildnerTeam 4 Verkauf Tel: +49 7665 - 960 240• Stadthallen Fax: +49 7665 - 960 99240• Mehrzweckhallen• Schulen• Universitäten• Kirchenausstattung• Raumausstattung• TanzstudiosTeam 3 Verkauf Tel: +49 7665 - 960 230• Veranstaltungstechnik & Events Fax: +49 7665 - 960 99230• Freizeitparks• Kino- und TV-Studios• Medien / Werbung• FotostudiosTeam 2 Verkauf Tel: +49 7665 - 960 220• Messe- und Fax: +49 7665 - 960 99220Messebauausstattung• Industriekunden• SchiffsausstattungTeam 1 Verkauf Tel: +49 7665 - 960 210• Bühnenbaufirmen Fax: +49 7665 - 960 99210• Planungsbüros & ArchitektenVersandauskunft Tel: +49 7665 - 960 126Fax: +49 7665 - 960 146Buchhaltung Tel: +49 7665 - 960 170Fax: +49 7665 - 960 149OnlineInternetE-mailwww.gerriets.cominfo@gerriets.com13

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