Vagina und Vulva
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Abb. 6.23a u. b Histologisch<br />
gesichertes <strong>Vagina</strong>llymphom.<br />
Es zeigt sich eine lobulierte,<br />
T2w hyperintense, inhomogen<br />
Gd anreichernde Raumforderung<br />
�Pfeile) an der Vorderwand<br />
der <strong>Vagina</strong> mit Infiltration in die<br />
Zervix �kleiner Pfeil = rechtes<br />
Ovar).<br />
a Koronare T2w Aufnahme.<br />
b Sagittale T1w kontrastmittelverstärkte<br />
Aufnahme.<br />
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6 Becken<br />
<strong>Vagina</strong> <strong>und</strong> <strong>Vulva</strong><br />
Benigne Veränderungen<br />
Bartholini-Zysten<br />
Eine Bartholini-Zyste ist eine Retention des Sekrets<br />
in den Drüsen der <strong>Vagina</strong> oder <strong>Vulva</strong>, meist auf dem<br />
Boden einer chronischen Entzündung. Sie stellt in<br />
der Regel einen Zufallsbef<strong>und</strong> dar.<br />
Maligne Neoplasien<br />
<strong>Vagina</strong>lkarzinom<br />
Epidemiologie/Pathogenese. <strong>Vagina</strong>lkarzinome sind<br />
selten �2% der gynäkologischen Tumoren) <strong>und</strong> gewöhnlich<br />
Adenokarzinome. Als Rarität kommen<br />
Lymphome vor �Abb. 6.23).<br />
Diagnose. Die Diagnose wird klinisch vermutet <strong>und</strong><br />
dann bioptisch gesichert. Der Stellenwert der bildgebenden<br />
Verfahren ist gering. Die MRT kann eingesetzt<br />
werden, um die genaue Tumorausdehnung zu<br />
bestimmen.<br />
MRT-Spezifisches<br />
Rummeny, Reimer, Heindel, Ganzkörper MR-Tomographie �ISBN 3131250127), ã 2006 Georg Thieme Verlag KG<br />
n Die Zysten sind glatt begrenzt <strong>und</strong> zeigen wegen ihres<br />
unterschiedlich hohen Proteingehalts auf T1w Aufnahme<br />
eine mittlere bis hohe, auf T2w Aufnahme eine<br />
hohe Signalintensität.<br />
MRT-Spezifisches<br />
n Für die Stadieneinteilung sollten T2w Sequenzen in 2<br />
Ebenen durchgeführt werden �Tab.6.8).<br />
n In den T2w Aufnahmen weist der Tumor eine hohe<br />
Signalintensität auf.<br />
n Zur Erfassung inguinaler Lymphknotenmetastasen<br />
sind axiale T1w Aufnahmen hilfreich.<br />
Differenzialdiagnose. Die MRT wird auûerdem für<br />
die Differenzialdiagnose von Raumforderungen des<br />
<strong>Vagina</strong>lstumpfes nach Hysterektomie z.B. wegen eines<br />
Zervix- oder Endometriumkarzinomrezidivs<br />
eingesetzt �s. unten) �Abb. 6.19 u. 6.24).
Tab. 6.8 > Stadieneinteilung des <strong>Vagina</strong>lkarzinoms<br />
nach TNM <strong>und</strong> FIGO<br />
TNM FIGO Beschreibung<br />
TX - Primärtumor nicht darstellbar<br />
T0 - kein Anhalt für Primärtumor<br />
Tis 0 Carcinoma in situ<br />
T1 I Tumor begrenzt auf die <strong>Vagina</strong><br />
T2II Tumor infiltriert Parametrien, aber nicht<br />
bis zur Beckenwand<br />
T3 III Tumor erreicht die Beckenwand<br />
T4 IV Tumor infiltriert die Mukosa der Blase oder<br />
des Rektums bzw. überschreitet die GrenzendeskleinenBeckens<br />
<strong>Vagina</strong>lmetastasen<br />
<strong>Vagina</strong>lmetastasen sind häufiger als primäre <strong>Vagina</strong>lkarzinome<br />
<strong>und</strong> stammen bevorzugt von Tumoren<br />
der <strong>Vulva</strong>, der Zervix oder des Endometriums.<br />
Die MRT-Bef<strong>und</strong>e gleichen denen des primären <strong>Vagina</strong>lkarzinoms.<br />
<strong>Vulva</strong>karzinom<br />
Das <strong>Vulva</strong>karzinom ist der Inspektion <strong>und</strong> Biopsie<br />
leicht zugänglich. Mittels MRT kann die Ausdehnung<br />
des Tumors in die Nachbarstrukturen, vor allem<br />
die <strong>Vagina</strong> gut erfasst werden �Abb. 6.25). Die<br />
Weibliches Becken<br />
insbesondere auch bei adipösen Patientinnen nicht<br />
immer zuverlässig palpablen inguinalen Lymphknotenmetastasen<br />
sind mit axialen T1w Sequenzen<br />
im MRT gut nachzuweisen.<br />
Rummeny, Reimer, Heindel, Ganzkörper MR-Tomographie �ISBN 3131250127), ã 2006 Georg Thieme Verlag KG<br />
Abb. 6.24 <strong>Vagina</strong>lstumpfrezidiv.<br />
Sagittale T2w Aufnahme.<br />
Zweites <strong>Vagina</strong>lstumpfrezidiv<br />
bei einer 28-jährigen Patientin<br />
mit Status nach Hysterektomie<br />
wegen eines Zervixkarzinoms.<br />
Es zeigt sich eine mäûig hyperintense<br />
Raumforderung �Pfeil)<br />
im Bereich des <strong>Vagina</strong>lstumpfes<br />
�kleine Pfeile = Ovar mit Follikelzysten).<br />
> Inguinale Lymphknotenmetastasen<br />
eines <strong>Vulva</strong>karzinoms<br />
sind mit axialen T1w Sequenzen<br />
gut nachweisbar.<br />
Abb. 6.25 a u. b <strong>Vulva</strong>karzinom.<br />
a Axiale T1w Aufnahme.Ca.<br />
2 cm messende Raumforderung<br />
in der <strong>Vulva</strong> bei einer<br />
72-jährigen Patientin, vereinbar<br />
mit dem Primärtumor<br />
�Pfeile).<br />
b Axiale T1w Aufnahme kranial<br />
von a.Pathologisch vergröûerte<br />
Lymphknoten in der<br />
rechten Leiste.Histologisch<br />
wurden Lymphknotenmetastasen<br />
bestätigt �Pfeile).<br />
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