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Das PFINGST MASTERS MAG als pdf-File - FC Luzern

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44 Murat yakin GränicherANZEIGE45nahme fest. Nichtsdestotrotz sind die Ambitionen beiMurat Yakins noch sicher lange andauernder Trainerkarrierein wenige Worte zu fassen: «Ich will Titel, ichwill Pokale.»Er ist aber alles andere <strong>als</strong> ein Egoist, schon gar kein Glamourboy,wie ihm bisweilen nachgesagt wird: «Ich spüreeine grosse Erwartungshaltung, und das macht mirSpass. Und natürlich will ich Erfolg haben, aber ihn nichtfür mich alleine beanspruchen, sondern mit allen Teilen,die mithelfen. Es ist nicht nur mein Verdienst, dass esuns momentan so gut geht.» <strong>Das</strong>s seine Mannschaft zuden besten des Landes zählt, betrachtet er irgendwie <strong>als</strong>angenehme Nebenerscheinung.«Es gibt durchaus Schlimmeres», sagt er mit Schalk inden Augen. Der Mann hat Humor, verbreitet Zuversichtund sorgt für die entsprechende Atmosphäre. Wichtigersind dem fünffachen Schweizer Meister die Fortschritte,die seine Mannschaft von Spiel zu Spiel zeigt. Murat Yakinhat dabei vielmehr die Offensive im Hinterkopf <strong>als</strong> dasPrunkstück der Leuchten: die Abwehr. Es ist eine der statistischbesten des Landes. «Die Defensive lässt sich organisieren»,sagt der 49-fache Nation<strong>als</strong>pieler gelassen.Er gilt generell <strong>als</strong> einer, der nur schwer aus der Ruhe zubringen ist. Einer, der mit sich und der Welt im Reinen ist,über viel Erfahrung verfügt und grosse Erfolge <strong>als</strong> Aktiverfeiern durfte, es zu etwas brachte. Der «Tages-Anzeiger»stellte sogar unlängst fest, wenn sich Yakin intensiv mitder Offensive befasse, es für die Konkurrenz mit Garantienicht einfacher wird.Meteorologisch ausgedrückt: <strong>Luzern</strong> – ausgeprägte Hochdrucklageund Sonnenschein bei wolkenlosem Himmel.Blauer Himmel <strong>als</strong>o, zugleich auch seine Lieblingsfarbe.Aber auch in der swissporarena werden mit Sicherheitwieder Wolken in Form von Niederlagen aufziehen. EineTatsache, der sich alle bewusst sind, der Cheftrainer sowieso.«Dann kommt der Charakter der Mannschaft zumZug und unser Konzept», so der stets lächelnde Erfolgstrainer,der mit dem <strong>FC</strong> Thun den Aufstieg schaffte undsich auf Anhieb für die Europa League qualifizierte. Einbeeindruckender Leistungsausweis, auch, weil ihm dasKunststück mit dem <strong>FC</strong>L nochm<strong>als</strong> gelang.Zehn Millionen Franken überwies der türkische RekordmeisterFenerbahçe 1998 nach Stuttgart. Der Wechselzählt zu den zehn teuersten, die ein Schweizer Fussballeraufzuweisen hat. Alles fing in Münchenstein BLan. Nicht immer gestalteten sich die Verhältnisse einfach.Mutter Emine, «sie bedeutet alles für mich», zogdie beiden Brüder Murat und Hakan im Basler Vorortgross. Der Erstgenannte und Ältere der zwei musstefrüh Verantwortung übernehmen. <strong>Das</strong> prägte. Von Concordiavia GC und Basel nahm die weitere Karriere desintelligenten Abwehrstrategen ihren Lauf. Seine weitenund präzisen Zuspiele waren sein Markenzeichen, dasKopfballspiel sowieso. Keiner verwandelte Freistösseaus grösserer Distanz wuchtiger, spektakulärer undsouveräner. <strong>Das</strong> Freistossgeschoss aus 35 Meterngegen Ajax Amsterdam auswärts in der ChampionsLeague zählt der Mittdreissiger, der mit seiner LebenspartnerinAnja Müller zusammenlebt, zu seinenschönsten Toren. Dreimal spielte er in der Königsklasse.Wenige auf dem grünen Rasen verstanden von Taktikund Strategie mehr und konnten das umsetzen, wasder Trainer verlangte. Eine Verletzung beendete danndie Karriere <strong>als</strong> Spieler. In seiner Laufbahn <strong>als</strong> Innenverteidigererlebte er einige Vorgesetzte. Bessere undweniger gute. Ein Einfacher war er <strong>als</strong> Spieler allerdingsnie. Stets hinterfragte Yakin das Angeordnete, was zueinigen Reibungspunkten führte. Vor allem mit ChristianGross. Wenn der Anfang des Arbeitsverhältnisseszwischen den beiden auch <strong>als</strong> harzig bezeichnet werdenkann. So gab der dam<strong>als</strong> 21-Jährige der «Sonntags-Zeitung» ein Interview, das den Titel trug: «Der Trainerversteht mich nicht. Nur ich kenne mich.» Eine Aussage,die Folgen hatte, aber auch zeigte, dass er Rückgrat besitztund sich nur schwer verbiegen lässt. Darauf folgtedie Aussage des ehemaligen YB-Trainers: «Schau, dassdu erst mal über 100‘000 Franken verdienst und mehr<strong>als</strong> zwei Länderspiele hast.» Der Disput von früher warschnell aus der Welt geschafft. Zusammen bestimmtendie beiden über Jahre den Schweizer Fussball.Nun ist er selber an der Stelle wie einst Gross lange vorihm. Den Start erlebte er bei Concordia, zusammen mitdem heutigen <strong>FC</strong>L-Konditionstrainer Walter Grüter. Yakinbezeichnet ihn «<strong>als</strong> eine fachliche wie auch menschlicheKapazität». Es folgte ein Engagement bei GC <strong>als</strong>Assistent. <strong>Das</strong> war nichts für das Alphatier, und so kam«Muri» ins Oberland zu Thun. Von da nach <strong>Luzern</strong>. Hierist seine Handschrift klar erkennbar. <strong>Das</strong> <strong>Luzern</strong>er Spielunter dem neuen Trainer lebt von Variantenreichtumund Schnelligkeit. Der unverzüglichen Umstellung undVeränderung in den bestehenden drei Reihen. «Es nütztmir doch nichts, wenn ich einfach zwei Stürmer vor dengegnerischen Strafraum stelle.» Vielmehr ist er einer,der das System den Spielern anpasst. Ist es umgekehrt,ist der Knatsch programmiert. «Ich habe grosses Vertrauenin meine Mannschaft», erläutert er. Und Skeptikerhaben im Leben von Yakin eh nichts verloren. Es ist nichtArroganz, keine gespielte Lässigkeit, schon gar nichtDesinteresse oder Gleichgültigkeit. Vielmehr ungeheuresSelbstvertrauen in ihn und seine Fähigkeiten. Werihn näher kennt, weiss, dass er sensibel ist. Von einerganz anderen Seite seiner Person gibt er ebenfalls wenigpreis: Yakin ist in grossem Stil karitativ tätig. <strong>Das</strong> an diegrosse Glocke zu hängen, entspricht jedoch nicht seinemNaturell.MODE-SPONSORDES <strong>FC</strong>LWEGGISGASSE 34PILATUSSTRASSE 9-11, LUZERNURBAN FASHIONGranicher_<strong>FC</strong>L_Junior_Ins_12.indd 9 27.03.12 16:45

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