GenerationenwechselZukunftfür denMittelstandViele mittelständische Unternehmenwurden nach dem zweiten Weltkrieg vonder „Großväter-Generation“ aufgebautund werden bis heute als Familienbetriebweitergeführt. Doch hat diese Strukturnoch Zukunft und welche Perspektivenbieten sich für die 3. Generation?Der insbesondere in Deutschlandkleinteilig strukturierte Markt derFrachtführer sucht im Jahr 2013 eineneue Zukunftsperspektive. Deutlichspürbar nimmt die Unsicherheit überdie zukünftige Strategie und Ausrichtungder mittelständischen LKW Unternehmenzu.Typischerweise wurden die deutschenFrachtführerunternehmennach dem zweiten Weltkrieg von derersten Generation gegründet oder erfolgreichweitergeführt. Es waren dieZeiten des Wirtschaftswunders: Wirtschaftenwar relativ einfach, denn alleswar im Aufbruch und Wunder gabes nahezu täglich. Wir alle erinnernuns an die Mondlandung oder dieerste Herzverpflanzung, die in dieserZeit die Möglichkeiten und den Erfolgder technischen Entwicklung deutlichsymbolisierten.Nach dem Motto: Höher, schneller,weiterZukunft hieß: Mehr Konsum, mehrKomfort, weitere Reisen, bessere Autos!Man war sich sicher, dass manin der Zukunft mehr von allem habenwird.Der typische Ausspruch in dieser Zeitwar: „Unseren Kindern soll es einmalbesser gehen!“Die Gesellschaft hatte eine klareStruktur, in der der normale Bundesbürgersich selbst in der Mittelmäßigkeitpositionierte und Vokabeln wiemittleres Reihenhaus, Mittelklassewagenund mittlerer Dienst zum Alltaggehörten. Der Begriff „die oberen10.000“ symbolisierte die generationenübergreifendeLebensperspektive.Diese Lebensperspektive haben dieGründer Ihren Kindern, die heutemeist die 50 überschritten haben, inder Erwartung mitgegeben, dass siein der Lage sind, das begonnene Lebenswerkweiter auszubauen und fürdie nachfolgenden Generationen zustabilisieren.Dieser Wunsch ließ sich in vielenFällen jedoch nicht realisieren unddie veränderten Marktbedingungenhaben der kontinuierlich nach obenstrebenden Entwicklungskurve derGründerjahre einen erheblichenKnick verpasst. Mit dem Abtreten derersten Generation in den 80er Jahrenund spätestens mit dem Wegfall derKonzessionen und der Tarifbindung1993 hatte eine neue Zeitrechnungbegonnen und die guten Zeiten warenendgültig vorbei.Schwierige ZeitenSeit dieser Zeit ist es für die zweiteGeneration ungleich schwerer geworden,die generationenübergreifendeLebensperspektive und traditionelleUnternehmenszielsetzung mitden vorhandenen mittelständischenStrukturen in einem extrem umkämpftenMarkt erfolgreich fortzuführen.Zweifel machen sich breit, ob dasmittelständische Frachtführerunternehmennoch eine Zukunft hat.Ist der Übergang zur dritten Generationin diesen schwierigen Zeiten überhauptnoch empfehlenswert? Habenmeine Kinder in diesem Umfeld einePerspektive?Zukunft wird nicht mehr als positiverHorizont empfunden. Vorbilderexistieren kaum noch und die Wohlstandswünschesind schal geworden.Sie werden abgelöst durch sinnloseÜberbietungen in allen Lebensbereichen;noch mehr Funktionen imSmartphone, Apps die kein Menschbraucht und immer flachere Bildschirme.Außer dem Internet, dasdie Kommunikation und das Wissenerhöht, ist nichts geblieben in der modernenZeit.Wir wissen mehr, erkennen, dassdas Wissen die Perspektive verändertund plötzlich sehen wir auchdie negativen Seiten und Aspekte inunserem traditionellen Streben nachWachstum und Wohlstand.Begriffe wie Kinderarbeit, Lebensmittelskandaloder Eurokrise prägen unsertägliches Leben und überlagernden klaren Blick auf die Einflussfaktoren,die uns unmittelbar betreffen.Zukunft ist nicht mehr vorstellbarund der Horizont verschwimmt zusehends.Bereits die einst einfache Entscheidungfür die Investition in neue LKWist heute zu einem Vabanquespiel geworden.Wir wissen nicht mehr, wasrichtig ist.Wie geht es weiter?Die Herauslösung einer eigenenUnternehmensperspektive aus demVerwirrspiel der sich überlagerndenInformationen erfordert neuen Mutund die Kraft zur individuellen Gestaltungsfähigkeit.Die Aufgabe für diedritte Generation ist die Entwicklungeiner Überlebensstrategie und einWandel von einer Zerstörungs- ineine Erhaltungsgesellschaft. DieserWandel bietet auch im Transportgewerbeheute noch nicht vorstellbareChancen und Möglichkeiten zur Sicherungdes Unternehmenserfolgs.Wer die Welt erhalten will, wird inZukunft keine LKW mehr mit Dieselauf der Autobahn bewegen und dieWarenströme auf ein notwendigesMinimum reduzieren.Die Perspektive für die Söhne undTöchter ist also da, auch wenn sichdie Großeltern diese damals andersvorgestellt hatten.Seite 4<strong>news</strong>
Fahrertraining lohnt sichDieselsparen? –Der Fahrerhat es„im Fuß“In der Schulung und kontinuierlichenBetreuung vonLKW Fahrern schlummertin vielen Betrieben noch eingroßes Potential für Kraftstoffeinsparungen.Denn dieFahrer haben den direktenEinfluss auf den Verbrauch.Aber wie gelingt es, die Fahrerimmer wieder neu dafürzu motivieren?Reiner Jung sitzt auf dem Beifahrersitzdes neuen MAN TGX und beobachtetwie der neue Kollege die 440PS durch den frühmorgendlichenPendlerverkehr auf dem Weg vonFrankfurt nach Nürnberg bewegt.Seine Miene verfinstert sich zunehmend,je länger er das Fahrverhaltendes Neuen begutachtet. „So wird dasnichts“, lautet seine erste, stille Einschätzungschon nach wenigen Kilometern.Auch alte Hasen kommen manchmalins SchwitzenDass gerade bei den bei den ProbeundEinführungsfahrten mit neuenFahrern, eine gewisse Stresssituationentsteht und auch alte Hasenmanchmal ins Schwitzen kommen,wenn ihnen jemand so intensiv überdie Schulter schaut, darüber ist sichReiner Jung durchaus bewusst.Der 49-Jährige Fahrertrainer beiMaintrans Internationale SpeditionGmbH in Alzenau ist selbst vieleJahre im Fernverkehr unterwegs gewesenund hat die Entwicklung dertechnischen Möglichkeiten gerade inden letzten Jahren mitgemacht unddurch eine Vielzahl von Schulungenein Gefühl dafür entwickelt, wie sehrder Fahrer durch sein Fahrverhaltenden Dieselverbrauch bestimmt.Es kommt darauf an, den Fahrern zuvermitteln, dass ein durchgetretenesGaspedal nicht gleichzusetzen ist miteiner höheren Geschwindigkeit unddamit einem früheren Ankommen.Ganz im Gegenteil. „Je konstanterein Fahrer den LKW bewegt, destoruhiger und stressfreier wird die Fahrtund die Verbrauchswerte sinken“erläutert Reiner Jung „und der Zeitverlustgegenüber der Vollgasfahrt istnur minimal.“Ein Gefühl für den Fahrstil entwickelnDieses Gefühl muss man permanenttrainieren, um sich umzustellen undlangfristig einen neuen Fahrstil zu entwickeln.Die Maintrans InternationaleSpedition GmbH setzt hierfür, wieandere <strong>ELVIS</strong> Partner auch, seit langenJahren auf ein Telematiksystemvon traveltainer, das diesen Umstellungsprozessaktiv unterstützt. DasSystem bewertet das Fahrverhaltenund weist die Fahrer täglich auf ihreindividuellen Verbesserungspotentialehin. Zwölf technische Kriterien werdengemessen, zur Bewertung derFahrleistung herangezogen und mitentsprechenden Punktzahlen belegt;hierzu gehören unter anderem derEinsatz des Tempomats, Motorlaufzeitenim Stand oder die Kontinuitätder Gaspedalstellung.„Ein neuer Fahrer, “ so Reiner Jung,„braucht mindestens sechs Monate,bis er seinen Fahrstil umgestellt hatund hohe Punktbewertungen erzielenkann.“Als Abfallprodukt dieses veränderten,verkehrsangepassten Fahrstilssinkt der Dieselverbrauch erheblich.Im Mittel ist es möglich nach einemhalben Jahr bis zu vier Liter Dieselpro 100 km einzusparen. Die bestenFahrer erreichen Traumwerte von 26-27 Liter pro 100 km im Monatsdurchschnitt,unabhängig von der Geländetopografieoder der Auslastung desTrailers.Prämien als zusätzliche MotivationUm das Konzept zu unterstützenbeteiligt die Maintrans InternationaleSpedition GmbH ihre Fahrer durchein Prämiensystem an den Einsparungen.Die Fahrer haben die Möglichkeit,bis zu 300,- € im Monat anPrämie dazuzuverdienen, wenn sieihren Fahrstil anpassen und die maximalePunktzahl erreichen. „BeideSeiten gewinnen bei diesem Modell,denn neben den Prämien und derDieseleinsparung ist die Belastungfür das Fahrzeug und der Verschleißdeutlich geringer, aber auch die Fahrerkommen wesentlich entspannterund stressfreier an ihr Ziel,“ fasst ReinerJung die Vorteile zusammen.<strong>news</strong> Seite 5