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Beschichtungsmittel<br />

Leimfarben<br />

Silikatfarben<br />

Imprägnierungsmittel<br />

Kalkfarben<br />

Silikonharzfarben<br />

Lacke<br />

Dispersionsfarben<br />

Polymerisatharzfarben


Beschichtungsmittel<br />

Leimfarben<br />

Lasuren<br />

Zusammensetzung:<br />

Leimfarben bestehen aus wasserlöslichem Malerleim (Celluloseleim), der<br />

gleichzeitig als Bindemittel für die Pigmente, gegebenenfalls auch Füllstoffe,<br />

und als Haftmittel zum Untergrund fungiert.<br />

<strong>Eigenschaften</strong>:<br />

Da sie auch nach dem Trocknen wasserlöslich und feuchtigkeitsempfindlich<br />

bleiben, eignen sie sich nur für Innenanstriche. Als solche aber gerade wegen<br />

ihrer Wasserlöslichkeit für die wieder populär gewordenen<br />

Dekorationstechniken. Sie lassen sich natürlich ebenso leicht wieder<br />

abwaschen.<br />

Die kleisterartig durchscheinende Masse erzeugt eine eher matte, sehr helle,<br />

duftige Farbigkeit.<br />

Anwendung:<br />

Leimfarben werden auf Innenwänden und an der Decke, auf Putz, Beton,<br />

Kalksandstein, Gipskarton, Rauhfaser usw. eingesetzt und sind leicht<br />

bearbeitbar.<br />

Regelwerke:<br />

DIN 55945


Beschichtungsmittel<br />

Kalkfarben<br />

Lasuren<br />

Zusammensetzung:<br />

Kalkfarben bestehen aus wässrig gelöstem Kalk, enthalten nur lichtbeständige<br />

mineralische Pigmente und werden üblicherweise auf kalk- und zementhaltige<br />

Putze gestrichen. Sie härten zu wasserunlöslichem Calciumcarbonat aus.<br />

<strong>Eigenschaften</strong>:<br />

Kalkfarben verbinden sich durch die vorzügliche Bindekraft des Kalkes fest mit<br />

frischen Untergründen, wirken pilztötend und sind sehr wasserdampf- und<br />

sauerstoffdurchlässig, können bei Beregnung aber vorübergehend dunkel und<br />

fleckig werden. Sie sind nicht geeignet für reine Zementputze, von denen sie<br />

schnell wieder abwittern. Bei der Verarbeitung haben sie reizende und ätzende<br />

Wirkung (Augen schützen!).<br />

Die getrocknete Oberfläche ist spannungsarm und erscheint mineralisch matt.<br />

Anwendung:<br />

Kalkfarben eignen sich für Innen und Außen, auf alte Kalkanstriche,<br />

Kalkzementputze und Stein.<br />

Als historisch tradiertes Anstrichmittel finden sie zwar noch Verwendung in der<br />

Denkmalpflege, kommen aber wegen ihrer Eigenschaft, sich mit den<br />

schwefeligen Anteilen der Luft (Abgase) zu verbinden und zu Gips zu<br />

verwandeln, außen kaum noch zum Einsatz.<br />

Kalkfarben sollen dünn aufgetragen werden (streichen, rollen, oder spritzen)<br />

und dürfen nur langsam trocknen, also weder in der Sonne noch bei stärkerem<br />

Wind aufgebracht werden. Bei Innenanstrichen ist für die erste Woche<br />

ausreichend Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Die Verarbeitungstemperatur<br />

muss mindestens 5°C betragen. In der Regel genügen Grund- und<br />

Schlussanstrich.<br />

Kalkfarben sind im übrigen nur begrenzt, etwa ein halbes Jahr, lagerfähig.


Beschichtungsmittel<br />

Lasuren<br />

Dispersionsfarben - Zusammensetzung, <strong>Eigenschaften</strong><br />

Zusammensetzung:<br />

Dispersions- bzw. Kunststoffdispersionsfarben (KD) sind wasserverdünnbare,<br />

aber wasserunlöslich auftrocknende Anstrichstoffe, in denen organische<br />

Bindemittel mit den Pigmenten und Füllstoffen in Wasser dispergiert<br />

(gleichmäßig fein verteilt) wurden.<br />

<strong>Eigenschaften</strong>:<br />

Sie werden angeboten in wasch-, scheuer- und wetterbeständigen Qualitäten,<br />

in matter, seidenmatter, seiden- und hochglänzender Einstellung und glatt oder<br />

strukturiert auftrocknend. Je nach Einstellung zeigen sie hohes Deckvermögen.<br />

Obwohl sie sich gerade dadurch auszeichnen, dass sie wasser- und<br />

regendicht, wetter- und schadstoff- und damit sehr alterungsbeständig sind,<br />

bleiben sie doch für den Feuchtigkeitsaustausch ausreichend<br />

wasserdampfdurchlässig. Die leicht elastische Anstrichschicht ist weniger<br />

rissanfällig. Da Dispersionen organische Pigmente binden, sind sie grenzenlos<br />

einfärbbar.<br />

Dispersionsfarben haben die traditionellen Kalk- und Leimfarbenanstriche<br />

deshalb weitgehend verdrängt. Von manchen Herstellern wird synonym die<br />

nicht fest umrissene Bezeichnung Latexfarbe benutzt, weil sie im allgemeinem<br />

Verständnis als eine besonders strapazierfähige und scheuerbeständige<br />

Anstrichfarbe gilt.<br />

Um die Wasserdampfdiffusionsfähigkeit zu erhöhen, werden Dispersionen<br />

auch mit Silikatrohstoffen angereichert. Die sogenannten SIL-Farben sind Acryl-<br />

Polymerdispersionen (Acryldispersionen) mit einem Eigenschaftsprofil<br />

zwischen Dispersions- und Silikatfarben, oder anders ausgedrückt:<br />

Dispersionen mit silikatähnlichen <strong>Eigenschaften</strong>. Dies macht sie ähnlich den<br />

Silikonharzfarben für unterschiedlichste Untergründe geeignet, was sie<br />

ebenfalls besonders für die Renovierung empfiehlt. Nach der Auftrocknung<br />

erscheinen sie tuchmatt.<br />

Regelwerke:<br />

DIN EN 971-1<br />

DIN 53778: Wasch- und Scheuerbeständigkeit


Beschichtungsmittel<br />

Silikatfarben - Zusammensetzung, <strong>Eigenschaften</strong><br />

Lasuren<br />

Zusammensetzung:<br />

Silikatfarben sind wasserverdünnbare, stark alkalische Anstrichstoffe auf Basis<br />

von kieselsäurereichem Kaliwasserglas, die mit dem entsprechenden<br />

Untergrund in einer chemischen Reaktion verkieseln, anorganischen<br />

Füllstoffen, die die Verkieselung unterstützen, und anorganischen, licht- und<br />

alkalibeständigen Pigmenten. Wegen ihres Bindemittels nennt man sie auch<br />

Wasserglasfarben und, weil sie ursprünglich nur mit natürlich vorkommenden<br />

mineralischen Pigmenten hergestellt wurden, andererseits auch Mineralfarben.<br />

Man unterscheidet zwischen Silikat- und Dispersionssilikatfarben. Die reinen<br />

Silikatfarben (DIN 18363) enthalten keine organischen Bestandteile, während<br />

Dispersionssilikatfarben zwecks besserer Wetterbeständigkeit mit<br />

stabilisierenden organischen Zusätzen, wie sie auch in Dispersionsfarben<br />

vorkommen, aufgerüstet sind. Neben reinen Fassadensilikatsystemen gibt es<br />

Silikatfüllfarben für außen und innen und ausschließliche Silikatinnenfarben.<br />

<strong>Eigenschaften</strong>:<br />

Silikatfarben sind absolut lichtecht und wetterfest, äußerst<br />

wasserdampfdurchlässig und unempfindlich gegen schwefelhaltige Abgase.<br />

Sie erscheinen matt aber leuchtend. Die Farbpalette ist auf<br />

wasserglasbeständige, anorganische Pigmente und somit auf die eher<br />

gedämpfte Farbigkeit historischer Architektur beschränkt. Silikatfarben sind<br />

deshalb die Farben der Denkmalpflege. Je nach Auftrocknung sind<br />

Farbtonschattierungen möglich.


Beschichtungsmittel<br />

Lasuren<br />

Silikonharzfarben - Zusammensetzung, <strong>Eigenschaften</strong><br />

Zusammensetzung:<br />

Siliconharzfarben sind die modernste Produktgattung für den Außenanstrich.<br />

Sie nutzen ein mineralisches, auf Silicium aufbauendes, in Wasser emulgiertes<br />

Siliconharz, das beim Erhärten zu einer quarzähnlichen Struktur reagiert, in<br />

Kombination mit Dispersionsbindemitteln. Auf dem Markt sind sie vor allem<br />

unter der Bezeichnung Siloxanfarben bekannt. Einige Hersteller haben eigene<br />

Bezeichnungen entwickelt, die aber durch Bezugnahme auf die<br />

Silikonharzbasis ähnlich klingen.<br />

<strong>Eigenschaften</strong>:<br />

Die wasserverdünnbaren Silikonharzfarben vereinen die positiven<br />

<strong>Eigenschaften</strong> von mineralischen wie kunstharzgebundenen Werkstoffen. D.h.<br />

sie sind wie Dispersionfarbenausgesprochen wasserabweisend<br />

(schlagregendicht), aber wie Silikatfarben gleichzeitig ausgesprochen<br />

wasserdampfdurchlässig (atmungsfähig). Sie sind nicht nur wetterbeständig,<br />

sondern auch resistent gegenüber Luftschadstoffen. Ihre schmutzabweisende<br />

Wirkung macht sie extrem lange haltbar. Lediglich die Farbpalette ist etwas<br />

eingeschränkt. Silikonharzbeschichtungen sind spannungsarm aber nicht<br />

thermoplastisch. Die Oberfläche erscheint matt.


Beschichtungsmittel<br />

Polymerisatharzfarben<br />

Lasuren<br />

Zusammensetzung:<br />

Polymerisatharzfaben sind Lacke, die auf durch Polymerisation erzeugten<br />

Polmerisationsharzen (Vinyl-, Acryl oder Styrolharze) basieren. Dazu zählen<br />

deshalb beispielsweise Acrylharzlacke. Obwohl es sich hier im eigentlichen<br />

Sinne um Lacke handelt, spricht man von Farben, weil sie im Aufstrich eine<br />

tuchmatte mineralische Erscheinung vermitteln.<br />

<strong>Eigenschaften</strong>/Anwendung:<br />

Die Anwendung differiert je nach Ausgangsstoff und den daraus resultierenden<br />

unterschiedlichen <strong>Eigenschaften</strong>. Am stärksten werden sie im industriellen<br />

Bereich eingesetzt. Dem Maler bieten Acrylatmischpolymerisate gute<br />

Hafteigenschaften auf Putz, Beton und Stein und ebenso gute Wetter- und<br />

Lichtbeständigkeit. Auf der Fassade haben sie vor allem für die Verarbeitung<br />

während der kalten Jahreszeit Vorteile, weil das Polymerisatharz-Bindemittel<br />

nicht wässrig gelöst und damit witterungsunabhängig ist. Innen eignen sie sich<br />

insbesondere auch für die Abdeckung von Wasserflecken, weil keine<br />

Restfeuchtigkeit einwandern kann. Sie trocknen schnell<br />

(Lösemittelverdunstung) und fest, werden aber vom gleichen Material wieder<br />

gelöst. Sie sind eher beschränkt auf helle Fassadenanstriche.


Beschichtungsmittel<br />

Imprägniermittel<br />

Lasuren<br />

Zusammensetzung:<br />

Imprägniermittel sind bindemittelhaltige, niedrigviskose, kappilaraktive<br />

Flüssigkeiten, in der Regel ohne Pigmente und Füllstoffe, zum Tränken von<br />

saugfähig porösen Untergründen wie Putz, Beton, Stein und Holz aber auch<br />

Stoff und Gewebe. Wasserverdünnbare Holzimprägnierungen basieren auf<br />

kombinierten Alkyd-Acrylbindemitteln, wasserverdünnbare Grundierungen,<br />

Vorlacke, Vorstrichfarben, Spachtel, Füller, Primer, Korrosionsschutzgründe<br />

usw. auf Acrylharzen. Lösemittelhaltige basieren auf Alkydharzen,<br />

lösemittelhaltige Zement- und Putzimprägnierungen auf PVC-Bindemitteln.<br />

<strong>Eigenschaften</strong>:<br />

Je nach Anforderung sind sie so ausgerüstet, dass sie die jeweiligen<br />

Untergründe in ihrer chemischen Wirkung neutralisieren, gegen Wasser<br />

(hydrophobieren) oder öl- und fetthaltige Flüssigkeiten bzw. Stoffe absperren,<br />

gegen schädliche chemische und atmosphärische Einflüsse aus der Luft<br />

beständig machen, vor bakteriellen, tierischen und pflanzlichen Schädlingen<br />

(Pilz-, Insekten- und Moosbefall) schützen und/oder gegen leichtes<br />

Entflammen sichern. Bei Metallen dienen sie dem Korrosionsschutz.<br />

In ihrer Funktion als Grundiermittel, wie sie früher auch bezeichnet wurden,<br />

dienen sie der Verminderung der Saugfähigkeit, Absperrung, Festigung und<br />

Haftvermittlung des Untergrunds für nachfolgende Schichten.<br />

Zu den Imprägniermitteln zählen demnach auch Holzschutzmittel, Holzlasuren<br />

und Wachsemulsionen. Wenn sie möglichst tief in den Werkstoff eindringen<br />

sollen, spricht man auch von Imprägnierlasuren, bei denen die<br />

Oberflächenspannung mit Netzmitteln vermindert wird. Industriell wird das<br />

Tiefenimprägnieren mit Druck und Vakuum unterstützt.<br />

Holzschutzmittel können auf unterschiedlichsten Ölen und Salzen basieren,<br />

sind im Handel aber nur unter Markennamen zu finden. Eine Verzeichnis<br />

amtlich geprüfter und zugelassener Fabrikate wird vom Institut für Bautechnik,<br />

Berlin, herausgegeben.


Zum Hydrophobieren von Beton, Natur und Kunststeinen oder auch von<br />

anorganischen Beschichtungen am Bau werden heute fast ausschließlich<br />

Silane, Siloxane und Siliconharze eingesetzt.<br />

Anwendung:<br />

Imprägmiermittel sind sowohl auf den Untergrund als auch den nachfolgenden<br />

Anstrich abzustimmen.<br />

Regelwerke:<br />

DIN 55945<br />

DIN 68800 (Holzschutzmittel)


Beschichtungsmittel<br />

Lacke - Zusammensetzung, <strong>Eigenschaften</strong><br />

Bezeichnung:<br />

Der Begriff Lack ist eine traditionelle, historisch gewachsene, nicht in jeder<br />

Hinsicht scharf abgegrenzte Bezeichnung für eine Reihe von<br />

Beschichtungsmitteln auf Basis organischer Bindemittel. Von den unter dieser<br />

Rubrik genannten fallen z.B. Kunststoffdispersionsfarben,<br />

Dispersionssilikatfarben und Leimfarben nicht darunter, wohl aber die<br />

Polymerisatharzfarben zu denen auch die Acrylharzfarben zählen, die jedoch<br />

im allgemeinen Sprachgebrauch wegen ihrer tuchmatten mineralischen<br />

Erscheinung als Farben bezeichnet werden. Der früher übliche Begriff<br />

Lackfarbe verband gar beide Begriffe zur Bezeichnung pigmentierter,<br />

deckender Lacke. Ursprünglich beschrieb der Begriff eine stoffliche<br />

Erscheinung, die von den verwendeten natürlichen, später auch künstlichen<br />

Harzen ausgging. Heute sagt die Erscheinung nur noch wenig über die<br />

Zusammensetzung eines Anstrichstoffs aus.<br />

Lacke werden sehr uneinheitlich bezeichnet: etwa nach dem Bindemittel (z.B.<br />

Lackfarben), den Pigmenten (Broncelack), dem Gegenstand des Anstrichs<br />

(Auto- oder Möbellacke), der Art der Verarbeitung und Weiterverarbeitung<br />

(Tauchlacke, Einbrennlacke oder Schleiflack), dem Material des Untergrunds<br />

(Holzlacke) , nach Aussehen (Matt-, Effekt- oder Strukturlacke), nach dem<br />

Lösungsmittel (Wasser- oder Spiritus{Ethanol}lack), dem Aggregatszustand<br />

(Flüssig- oder Pulverlack), der Reaktionsart (Zwei- oder<br />

Mehrkomponentenlacke), dem Anwender (Industrielacke) usw. Die Liste läßt<br />

sich fortsetzen. Im Allgemeinen enthalten sie jedoch gelöste Kunststoffe wie<br />

Acrylharz, Epoxidharz oder Polyurethanharz (letzteres für besonders<br />

hochwertige Lacke und Zweikomponentensysteme).<br />

DIN EN 971-1 legt fest, dass die Bezeichnung Lack oder synonym Anstrichstoff<br />

für flüssige, pasten- oder pulverförmige, pigmentierte wie auch unpigmentierte<br />

Beschichtungsstoffe gilt. Für einen unpigmentierten Lack sollte die


Bezeichnung "Klarlack" verwendet werden. Flüssige "Nasslacke" sollten<br />

gegenüber den pulverförmigen "Pulverlacken" nach dieser Norm als<br />

"Flüssiglacke" bezeichnet werden.<br />

Der Handel behilft sich heute mit dem Begriff Weiß- und Buntlack für eine<br />

Vielzahl von Werkstoffqualitäten für die unterschiedlichen Untergründe und<br />

Anforderungen. Er umfasst gewöhnlich lösemittelhaltige Lacke mit inzwischen<br />

stark reduzierter Umweltbelastung und wasserbasierte Lacke auf Alkyd-, Acryl-<br />

und Polyurethanharz(PU)-Basis. Mit erforderlichenfalls entsprechender<br />

Grundierung sind sie für die Lackierung von Holzwerkstoffen, Metallen und<br />

Kunststoffen u.a.m. gleichermaßen geeignet.<br />

Zusammensetzung:<br />

Lacke bestehen aus Natur- oder Kunstharzen, die in flüchtigen Lösungsmitteln<br />

gelöst sind, und Zusätzen wie Mattierungsmittel (Füllstoffe), Schwebe-,<br />

Verlaufs- oder Trockenmittel. Lackfarben enthalten zusätzlich Pigmente oder<br />

lösliche Farbstoffe. Im Baubereich (Bautenlacke) basieren sie in der<br />

Hauptsache auf schwach lösemittelhaltigen, wasserverdünnbaren Acryl-(vgl.<br />

Polymerisatharzfarben) und Alkydharzen oder lösemittelhaltigen Alkydharzen.<br />

Ferner auf Polyurethan-, Epoxid-, Phenol-, und Polyesterharzen sowie<br />

Nitrocellulose-Abkömmlingen.<br />

<strong>Eigenschaften</strong>:<br />

Nach dem Auftrag härten Lacke auf physikalischem oder chemischen Wege zu<br />

einem klebefrei harten, je nach Einstellung oder Lacktyp mattem bis beständig<br />

hochglänzendem Film aus. Physikalisch durch Verdunstung des<br />

Lösungsmittels trocknende Lacke wie etwa acrylbasierte härten in der Regel in<br />

10-30 Minuten aus. Wärme beschleunigt die Verdunstung. Chemisch härten<br />

Lacke durch Reaktion mit dem Sauerstoff der Luft in 1-3 Tagen<br />

(Alkydharzlacke knapp 1 Tag) oder durch die chemische Verbindung der<br />

einzelnen Komponenten (Polyurethan-,<br />

Epoxid-, Phenol-, Polyesterlacke) in kürzester Zeit aus. Physikalisch<br />

trocknende Lacke lösen ihresgleichen an, weshalb man sie besser aufspritzt<br />

als aufstreicht.<br />

Lacke verlaufen beim Auftrag und bilden eine umso glattere Oberfläche, je<br />

langsamer die Trocknung verläuft. Physikalisch trocknende verlaufen<br />

naturgemäß weniger gut. Nach der Trocknung sind Lacke wärmefest. Die<br />

mechanische Festigkeit ist gut, besonders harte Lacke sind Alkydharz,<br />

Polyurethan-, Polyester- und natürlich alle eingebrannten Lacke. Lacke sind<br />

elastisch, werden aber umso spröder je härter sie sind. Bezüglich ihrer Wetter-,<br />

Wasser-, Licht und Chemikalien- und Feuerbeständigkeit läßt sich keine<br />

einheitliche Aussage treffen. Man unterscheidet wetterbeständige Außenlacke<br />

wie z.B. die Alkydharzlacke und nicht wetterbeständige Innenlacke wie z.B. die


Spirituslacke, die im übrigen genauso wenig wasserbeständig sind. Vollständig<br />

lichtbeständig sind Acrylharzlacke. Gute Chemikalienbeständigkeit weisen in<br />

erster Linie die Reaktionslacke auf. Nicht brennbar sind z.B. Polyurethanfilme,<br />

im flüssigen Zustand sind jedoch alle Lacke mehr oder weniger feuergefährlich.<br />

Die gängigen Acryl- und Alkydharzlacke sind aufgrund unbedenklicher<br />

Lösungsmittel (Alkydharzlacke:Terpentinersatz) nicht giftig und nicht<br />

gesundheitsgefährdend.<br />

Unterschiedliche Lacke sollte man nicht miteinander mischen. Verdünnen<br />

lassen sie sich am besten mit dem Lösungsmittel, in dem sie gelöst sind.<br />

Unter dem Gesichtspunkt der Gestaltung ist in erster Linie die Erscheinung,<br />

das Aussehen, die Struktur, die haptische Oberflächenbeschaffenheit usw. von<br />

Bedeutung. Lacke sind in dieser Hinsicht äußerst vielfältig einstellbar. In der<br />

Regel werden sie matt, seidenmatt bzw. -glänzend und hochglänzend<br />

angeboten. Je nach Auftragstechnik können sie glatt oder strukturiert<br />

aushärten. Je nach Aufbereitung können sie Hammerschlag, Reiß-, Runzel-,<br />

Schrumpf-, Pfirsichhaut-Strukturen usw. ausbilden, je nach Pigmentierung<br />

Metallic, Perlglanz-, gesprenkelte und changierende Farbigkeiten erzeugen.<br />

Mit Lacken kann man Oberflächen nicht nur schützen, sondern vor allem<br />

gestalten.<br />

Regelwerke:<br />

DIN EN 971-1 (Bezeichnung)<br />

DIN 55945 (Begriffsbestimmungen)


Beschichtungsmittel<br />

Lasuren - Zusammensetzung, <strong>Eigenschaften</strong><br />

Lasuren<br />

Zusammensetzung:<br />

Lasuren basieren auf lösungsmittelarmen, wasserverdünnbaren<br />

Kunstoffdispersionen (Alkyd- und Acrylbindemittel, Reinacrylatdispersion) mit<br />

transparenten Pigmenten. Sie dienen dem Schutz und der Dekoration von<br />

Holzoberflächen aller Art im Innen- und Außenbereich .<br />

Traditionelle Naturharzlasuren basieren dagegen auf natürlichen Ölen und sind<br />

dementsprechend in ihrer Anwendung limitiert.<br />

(Neben den auf die Holzbehandlung zugeschnittenen Holzlasuren gibt es auch<br />

schwach pigmentierte Lasur- bzw. Klarlacke zur Tönung metallischer<br />

Oberflächen. Sie entsprechen den historischen Lüsterfarben, die für die<br />

Überfangmalerei auf Metallen und zur Imitation kostbarer Materialien, wie etwa<br />

Gold auf Weißmetall, eingesetzt wurden.)<br />

<strong>Eigenschaften</strong>:<br />

Lasuren weisen eine sehr gute Wasser- und Lichtbeständigkeit auf. Sie<br />

schließen das Holz gegen Witterungseinflüsse, Feuchtigkeit und Nässe ab und<br />

schützen es, unter Zusatz spezieller Absorber, vor Vergrauung durch UV-<br />

Strahlung und in Verbindung mit fungizid wirkenden Grundierungen auch vor<br />

Schimmel- und Bläuepilzbefall. Man unterscheidet zwischen gut<br />

penetrierenden Dünnschichtlasuren zum Imprägnieren und filmbildenden<br />

Dickschichtlasuren zum Lackieren sowie sehr stark imprägnierenden und<br />

filmbildenden so genannten High-Solid-Lasuren.<br />

Lasuren schützen Hölzer wirksam vor Wind und Wetter, lassen aber dennoch<br />

das Natürliche durchscheinen oder erlauben, den Schick gealterter<br />

Oberflächen zu immitieren. Lasuren heben ("feuern") die natürliche Struktur<br />

des Holzes an, was aber auch ein Nachteil sein kann, wenn die Oberfläche<br />

naturbelassen aussehen soll. Farbe und Beschaffenheit des Untergrunds<br />

wirken an der Gesamterscheinung mit. Jede Holzart nimmt die gleichen Farben<br />

allerdings unterschiedlich auf. Üblicherweise werden Farbmuster auf Kiefer<br />

lasiert, bei Verwendung anderer Hölzer empfiehlt sich deshalb ein Probeanstrich.

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