<strong>Das</strong> <strong>Dokument</strong> <strong>des</strong> <strong>Grauens</strong>gen Kreatur begleitet, welche man nur „The Thing“ nennt. Der Film ist herkömmlicheMassenware ohne besondere Attraktionen.Metro-Goldwyn-Mayers The Phantom of Paris (<strong>1931</strong>) 15 erzählt die Geschichte<strong>des</strong> Illusionisten Chéri-Bibi, der <strong>des</strong> Mor<strong>des</strong> an seinem zukünftigen Schwiegervaterbeschuldigt wird. Diese Anschuldigung ist falsch, aber Bibi kennt den tatsächlichenMörder. Bibi wird zum Tode verurteilt, doch kurz vor seiner Hinrichtung gelingt ihmnoch die Flucht. Er möchte versuchen, zu Max, dem wahren Mörder, zu gelangen, umihn zu einem Geständnis zu bewegen. Doch Max stirbt, bevor Bibi ihn erreichen kann.Daher entschließt Bibi sich, sein Gesicht verändern zu lassen - in jenes <strong>des</strong> Mörders.So könnte er die Schuld doch noch auf Max lenken, auch nach <strong>des</strong>sen Tod.Dieses Werk basiert auf der Geschichte Chéri-Bibi von Gaston Leroux, <strong>des</strong> Autors<strong>des</strong> Romans Le Fantôme de l’Opéra. Daran erinnerte man sich wohl bei MGM undbenannte diesen Film entsprechend, Dies erscheint gar nicht als sonderlich unwahrscheinlich,wenn man bedenkt dass MGM diesen Film bereits im Jahr 1927 als Filmmit Lon Chaney in der Hauptrolle ankündigte. Daraus wurde bekanntlich nichts mehrund im fertigen Produkt übernahm John Gilbert die Rolle <strong>des</strong> Verkleidungs- und EntfesselungskünstlersChéri-Bibi. Wir verpassen auch nicht viel, denn der Film ist sehrdurchschnittlich und vermag nur schleppend zu unterhalten.Mysteryfilme, also Filme, welche sich um bei oberflächlicher Betrachtung unerklärlicheVorgänge drehen, waren schon zu den Anfangszeiten <strong>des</strong> Kinos sehr eng mitdem Horrorgenre verbandelt. Viele dieser Filme sind zwar völlig ungruselig, aber dieGrundlage <strong>des</strong> Gruselfilms schimmert durch jede Ritze hindurch.Bei The Secret Witness (<strong>1931</strong>) 16 fällt es jedoch schwer, noch eine Verwandtschaftzu entdecken. Der einzige sanfte Berührungspunkt ist ein Affe, welcher mit einer Pistolehantiert, aber das war es auch schon. Ansonsten dreht es sich um einen Mord ineinem Penthouse und die üblichen Ermittlungen und Befragungen, welche wir schonvielfach miterlebt haben - nur dieses Mal absolut ungruselig. Dementsprechend verdientdie mittelmäßige Komödie auch nur eine Erwähnung am Rande, am besten vergessenSie sie gleich wieder. Eines sei aber noch gesagt: Die Hauptrolle spielt UnaMerkel. Merken Sie sich diesen Namen, mit dieser Frau werden wir es noch detaillierterzu tun bekommen.15 The Phantom of Paris (MGM,USA <strong>1931</strong>, Regie: John S. Robertson, Drehbuch: Edwin JustusMayer, Bess Meredith, John Meehan, basierend auf der Erzählung Cheri-Bibi von Gaston Leroux, Kamera:Oliver T. Marsh Darsteller: John Gilbert, Leila Hyams, Lewis Stone, Jean Hersholt, C. AubreySmith, Natalie Moorehead, Ian Keith, Tonformat: Western Electric Sound System, Bildformat: 1.37:1,Laufzeit: ca. 74 Minuten)16 The Secret Witness, aka Terror by Night (Famous Attractions,USA <strong>1931</strong>, Regie: Thornton Freeland,Drehbuch: Sam Spewack, basierend auf seinem Roman Murder in the Gilded Cage, Kamera:Robert H. Planck, Darsteller: Una Merkel, William Collier jr., Zasu Pitts, Purnell Pratt, Ralf Harlode,Laufzeit: ca. 68 Minuten)432
13. <strong>1931</strong>Zu guter Letzt bleibt nur noch The Spider (<strong>1931</strong>) 17 zu nennen, eine kleine und unbedeutendeProduktion von Fox Film unter der Regie von William Cameron Menzies,in welcher ein Hypnotiseur, dargestellt von Edmund Lowe, behauptet, er könne mittelsHypnose die Amnesie eines nicht identifizierten Mannes heilen, welcher 2 Jahrezuvor auf der Straße aufgegriffen wurde. Beverly Lane (Lois Moran) hört von dieserVeranstaltung und hofft, dass es sich bei dem Kranken um ihren verschwundenen Bruderhandelt. Neben dem Hypnotiseur gibt es noch eine falsche Séance und das üblicheBrimborium okkulter Filme. Auch dieser Film ist weit davon entfernt, ein Kracher zusein. Aber immerhin ist er streckenweise unheimlich. Vor allem die Séance ist klasseinszeniert.Abbildung 13.7: Edmund Lowe (links) und Lois Moran(mitte) in einem Werbefoto zu The Spider (<strong>1931</strong>)So, jetzt wäre es geschafft, wir haben erfolgreich eines der wichtigsten Jahre inder Geschichte <strong>des</strong> Horrorfilms durchgekaut. Derart viele wichtige Filme und großeKlassiker wie <strong>1931</strong> gab es bis zu diesem Zeitpunkt noch nie zu vermelden. Und wennSie glauben, dass sich daran im Jahr 1932 etwas ändert, sind Sie gewaltig auf demHolzweg.17 The Spider (Fox Film,USA <strong>1931</strong>, Regie: William Cameron Menzies, Kenneth McKenna, Drehbuch:Barry Connors, Philip Klein, Kamera: James Wong Howe, Darsteller: Edmund Lowe, Lois Moran,El Brendel, john Arledge, Laufzeit: ca. 65 Minuten)433