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Saarland Erweiterung Ensdorf - beim NABU im Saarland

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Foto: Elisabeth Frank-Schneider<br />

20<br />

Sonnenaufgang in <strong>Ensdorf</strong><br />

Hoffentlich gibt es auch einen symbolischen Sonnenaufgang in der Politik für eine dezentrale,<br />

ökologisch orientierte Energieversorgung.<br />

Anlage. Innerhalb dieser Kreislinie<br />

befinden sich die Ortschaften Dillingen,<br />

Saarwellingen, Schwarzenholz, Püttlingen,<br />

Völklingen, Geislautern, Ludweiler,<br />

Überherrn, Merten (F), Berus, Berviller<br />

(F), Saarlouis, Hülzweiler, Schwalbach,<br />

Elm, Dillingen, Bous, Wadgassen,<br />

Differten, Altforweiler, Felsberg, Wallerfangen,<br />

<strong>Ensdorf</strong> und Lisdorf.<br />

Eine weitere Methode, um Umweltauswirkungen<br />

zu erfassen, ist das Biomonitoring.<br />

Hier werden mit standardisierten<br />

Methoden Pflanzen und Tiere<br />

auf Schadstoffgehalte untersucht und -<br />

über die Zeitachse verteilt - Veränderungen<br />

erfasst. Hierbei wird schnell<br />

erkennbar, wie die Belastungssituation<br />

nis 2/2007<br />

eines Raumes sich darstellt. Eine solche<br />

zuverlässige, flächendeckende und auch<br />

verhältnismäßig preisgünstige Methode<br />

ist allerdings bis dato nicht von vornherein<br />

vorgeschrieben, sondern muss <strong>im</strong><br />

Genehmigungs-/UVP-Verfahren - notfalls<br />

gerichtlich - von den Betroffenen<br />

<strong>im</strong> Einwirkungsbereich erzwungen werden.<br />

Die Interessengemeinschaft Umweltschutz<br />

Höcherberg (IGU) hielt 1980 <strong>im</strong><br />

Genehmigungs-Verfahren KW Bexbach<br />

eine solche Studie für den Kraftwerksstandort<br />

für zwingend notwendig. Sie<br />

wurde nach langem "Tauziehen" 1983<br />

- 1985 durch Prof. Müller vom damaligen<br />

Lehrstuhl für Biogeographie der<br />

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Universität Saarbrücken durchgeführt<br />

und sollte den Ist-Zustand vor und nach<br />

Inbetriebnahme des jetzigen Kohlekraftwerkes<br />

Bexbach feststellen. Die<br />

Untersuchungsergebnisse waren<br />

erschreckend! Müller stellte fest, dass<br />

die Rückstandswerte vieler Schadstoffe<br />

die des Ruhrgebietes übertrafen und<br />

dass nach Inbetriebnahme eine Reihe<br />

von Werten drastisch zunahm. Die<br />

damaligen Politiker, einschließlich der<br />

CDU-Landesregierung sowie die Saarbergwerke,<br />

versuchten den Verfasser zu<br />

diskreditieren, weil ihnen diese Ergebnisse<br />

nicht passten. Eine ebenfalls geforderte<br />

Nachstudie wurde bis heute nicht<br />

durchgeführt.<br />

Wie soll die Ansiedlung des<br />

Kraftwerks ablaufen?<br />

Karl-Heinz Winkler: Das Genehmigungsverfahren<br />

für Kraftwerke ist komplex.<br />

Im Fall <strong>Ensdorf</strong> teilt RWE der Landesregierung<br />

mit, dass es beabsichtige,<br />

auf dem Gelände des jetzigen Kraftwerks<br />

einen Neubau zu errichten. Daraufhin<br />

finden Gespräche zwischen den<br />

Beteiligten statt, in denen die Rahmenbedingungen<br />

abgeklärt werden.<br />

Zunächst einmal wird geprüft, ob das<br />

Projekt mit den Zielen der Raumordnung<br />

übereinst<strong>im</strong>mt. Dies hat die Landesregierung<br />

bejaht und deshalb kein<br />

Raumordnungsverfahren (ROV) durchgeführt.<br />

Um planungsrechtliche Sicherheit<br />

zu erlangen, muss der Flächennutzungsplan<br />

(FNP) der Gemeinde <strong>Ensdorf</strong><br />

geändert werden. Am 14.12.06<br />

beschloss der Rat, den FNP wunschgemäß<br />

zu ändern. Mit Datum vom<br />

15.12.06 schrieb das mit der Änderung<br />

betraute Büro agsta die Nachbargemeinden,<br />

sonstige Träger öffentlicher<br />

Belange und die Naturschutzverbände<br />

an und bat um Stellungnahme bis zum<br />

15.01.07. Die erforderliche Änderung<br />

des FNP umfasste lediglich zwei Seiten.<br />

Auf Seite 1 wurde kurz dargelegt, dass<br />

man eine Änderung plane; Seite 2 enthielt<br />

einen verschwommenen Planauszug<br />

mit den geplanten Änderungen<br />

ohne jegliche Erläuterungen oder einen<br />

als förmliche Begründung anzusehenden<br />

Text. Daraufhin lehnten <strong>NABU</strong> und<br />

BUND eine ins Einzelne gehende Stellungnahme<br />

ab, da die Unterlagen nicht<br />

prüffähig waren.<br />

Auch die Kreisstadt Saarlouis entschied,<br />

dass ohne textliche Erläuterungen<br />

(Begründung) keine Stellungnahme<br />

abgegeben werden könne. Sie stellte<br />

Mindestanforderungen an das Flächennutzungsplanverfahren<br />

auf, wie Vorlage<br />

umfassender Planunterlagen mit<br />

Kl<strong>im</strong>agutachten incl. CO2-Bilanz und<br />

Verschattungsprognosen, gutachterliche<br />

Prognosen der Hochwasserbeeinflussung<br />

<strong>im</strong> Vorranggebiet Hochwasserschutz,<br />

hydrogeologisches Gutachten,<br />

gutachterliche Immissionsprognosen<br />

mit Aussagen zur Auswirkung auf

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