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Stellung zu beziehen) hilfreich. Außerdem<br />
stellen die gespendeten Textilien aus Europa<br />
ein immenses Problem für die Textilindustrie<br />
in Entwicklungsländern dar, da die extrem<br />
niedrigen Preise, mit denen die Second-Hand-<br />
Waren veräußert werden, von diesen nicht<br />
unterboten werden können. Dies führte in der<br />
Vergangenheit zu vielen Fabrikschließungen<br />
und damit verbundenen Entlassungen. In den<br />
von Armut geprägten Entwicklungsländern<br />
wie Tansania, in denen die Textilbranche<br />
besonders unter den gut gemeinten Spenden<br />
leiden musste, wiegen Entlassungen und eine<br />
Schwächung der Wirtschaft verständlicherweise<br />
„Unsere Textilspenden führen<br />
in Entwicklungsländern<br />
zu zahlreichen<br />
Firmenschließungen und<br />
Entlassungen.“<br />
noch um einiges schwerer <strong>als</strong> in infrastrukturell<br />
und wirtschaftlich gut aufgestellten Nationen<br />
wie Deutschland. Und selbst die Ärmsten<br />
der Armen in Afrika müssen für die von<br />
Unterhändlern aufgekaufte Spendenware<br />
bezahlen – verschenkt wird <strong>als</strong>o selbst an die<br />
Bedürftigsten nichts.<br />
So merkwürdig es klingt: Wer sich an<br />
der Zerstörung der Textilindustrie in<br />
Entwicklungsländern nicht beteiligen, aufs<br />
Spenden aber trotzdem nicht verzichten möchte,<br />
der sollte seine Kleider sorgfältig zerschneiden,<br />
bevor er sie in den Altkleider-Container wirft.<br />
Denn dann muss das entstandene Material<br />
von Soex recycelt werden, gelangt wieder<br />
in den Warenkreislauf, die entsprechende<br />
Hilfsorganisation zieht trotzdem einen Nutzen<br />
daraus und die Kleider können nicht zu<br />
Dumpingpreisen exportiert werden.<br />
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