Agenda 21 - Lexikon der Nachhaltigkeit
Agenda 21 - Lexikon der Nachhaltigkeit
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Zusammenfassen<strong>der</strong> Bericht <strong>der</strong> Landesregierung<br />
zur Nachhaltigen Entwicklung<br />
in NRW“<br />
Mai 2005
EINLEITUNG<br />
Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
„Entwicklung ist mehr als <strong>der</strong> Übergang von Arm zu Reich (...). Sie trägt in sich nicht<br />
nur die Idee des materiellen Wohlstands, son<strong>der</strong>n auch die von mehr menschlicher<br />
Würde, mehr Sicherheit, Gerechtigkeit und Gleichheit. (...) Wir haben eine gute<br />
Chance, wenn wir sie zu nutzen bereit sind. Wenn wir entschlossen sind, die Zukunft<br />
<strong>der</strong> Welt so zu gestalten, dass sie durch Frieden und Wohlfahrt, durch Solidarität<br />
und Würde geprägt sein wird.“ Dies schrieb Willy Brandt im Vorwort des Berichts <strong>der</strong><br />
Nord-Süd-Kommission im Jahr 1980.<br />
Diese Worte sind noch immer aktuell.<br />
Viele Initiativen wurden seitdem gestartet, um die Kluft zwischen Nord und Süd zu<br />
überwinden. Kommissionen wurden gegründet, Konferenzen abgehalten, Programme<br />
initiiert, Strategien erarbeitet. Insbeson<strong>der</strong>e die UN-Konferenz zu Umwelt und<br />
Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro und <strong>der</strong> Weltgipfel 2002 in Johannesburg waren<br />
Meilensteine auf dem Weg zu einer ökologischen und gerechteren Entwicklung auf<br />
globaler Ebene.<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong> ist auf den Schutz und die dauerhafte Sicherung <strong>der</strong> natürlichen Lebensgrundlagen<br />
ausgerichtet und verfolgt das Prinzip <strong>der</strong> Gerechtigkeit für die jetzt<br />
lebenden und für die künftigen Generationen. Sie basiert stets auf einem Ausgleich<br />
wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Interessen in einer demokratischen Ordnung<br />
und bietet allen gesellschaftlichen Gruppen die Möglichkeit zur Mitwirkung.<br />
Bereits <strong>der</strong> Brandt-Bericht von 1980 knüpft inhaltlich eine Verbindung zwischen wirtschaftlicher<br />
Entwicklung, dem Erhalt <strong>der</strong> natürlichen Ressourcen und <strong>der</strong> Schaffung<br />
von sozialer Gerechtigkeit und Frieden. Viele Probleme, die von <strong>der</strong> Nord-Süd-<br />
Kommission vor über 20 Jahren aufgezeigt wurden, haben nichts von ihrer Aktualität<br />
verloren. Im Gegenteil: Hunger und Armut, Ausbreitung von Krankheiten, Arbeitslosigkeit<br />
und <strong>der</strong> Raubbau an den natürlichen Ressourcen haben in vielen Regionen<br />
<strong>der</strong> Welt seit 1992 zugenommen.<br />
Sowohl auf europäischer als auch auf nationaler Ebene werden viele Anstrengungen<br />
unternommen, den Zielen <strong>der</strong> <strong>Nachhaltigkeit</strong> näher zu kommen und politische Leitlinien<br />
für eine umwelt- und sozialverträgliche Wirtschaftsentwicklung festzuschreiben..<br />
Eine europaweite Konsultation hat jüngst ergeben, dass vor allem beim Klimaschutz<br />
und bei <strong>der</strong> Bekämpfung <strong>der</strong> Armut größere Anstrengungen notwendig sind, dass<br />
aber auch Abstimmung und Koordination <strong>der</strong> zahlreichen Initiativen und Programme<br />
von <strong>der</strong> europäischen bis zur lokalen Ebene verbessert werden müssen, um wirkliche<br />
Erfolge zu erzielen.<br />
In <strong>der</strong> nationalen <strong>Nachhaltigkeit</strong>sstrategie, die die Bundesregierung im April 2002<br />
vorgelegt hat, wird eines beson<strong>der</strong>s deutlich: Die <strong>Nachhaltigkeit</strong>sstrategie muss in<br />
an<strong>der</strong>e politische Bereiche integriert werden. Nur wenn alle politischen Entscheidungsträger<br />
wirtschaftliche, ökologische und soziale Verantwortung übernehmen<br />
und konsequent umsetzen, wird nachhaltige Entwicklung dauerhaft auch einen stärkeren<br />
Rückhalt in <strong>der</strong> Gesellschaft bekommen.<br />
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Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
Nordrhein-Westfalen leistet seinen Beitrag zu diesem Prozess. In NRW haben Aktivitäten<br />
zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> eine lange Tradition. Mittlerweile gibt es in 273 Städten, Gemeinden<br />
und Kreisen Ratsbeschlüsse zur Lokalen <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>, das entspricht über<br />
64 Prozent <strong>der</strong> Kommunen. Daneben existieren zahlreiche lokale und regionale Projekte,<br />
die Partnerschaften mit an<strong>der</strong>en Regionen in verschiedenen Kontinenten eingehen<br />
und auf diese Weise einen wichtigen Beitrag leisten, die Ideen <strong>der</strong> nachhaltigen<br />
Entwicklung über die Grenzen hinweg in die Praxis umsetzen.<br />
Die <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW steht im Kontext dieser unterschiedlichen Prozesse auf internationaler,<br />
nationaler, regionaler und lokaler Ebene. Seit dem Jahr 2001 realisiert<br />
Nordrhein-Westfalen den <strong>Agenda</strong>-Prozess gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern<br />
aus Wirtschaft und Wissenschaft, aus Gewerkschaften, Verbraucher- und Umweltschutzorganisationen,<br />
aus Kirchen sowie an<strong>der</strong>en gesellschaftlichen Organisationen.<br />
Ziel war es, eine landesweite Diskussion anzustoßen und Projekte und Maßnahmen<br />
für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung zu initiieren. Darüber hinaus haben<br />
Arbeitsgruppen zu den einzelnen Themenbereichen Leitbil<strong>der</strong>, Ziele und Indikatoren<br />
für ein zukunftsfähiges Nordrhein-Westfalen entwickelt und <strong>der</strong> Zukunftsrat NRW<br />
konkrete Politikempfehlungen ausgearbeitet.<br />
Mit <strong>der</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW haben die Beteiligten ihren gemeinsamen Willen und die<br />
gemeinsame Verantwortung für ein langfristig orientiertes Handeln im Interesse von<br />
Mensch und Umwelt zum Ausdruck gebracht. Diese vorhandenen Kompetenzen und<br />
Potenziale in Wirtschaft und Gesellschaft will die Landesregierung in einer konstruktiven<br />
Kommunikationskultur weiterhin för<strong>der</strong>n.<br />
Der Begriff <strong>Nachhaltigkeit</strong> wird immer häufiger verwendet, er bleibt aber dennoch<br />
meist unkonkret und sperrig. Das Adolf Grimme Institut kam in einer Umfrage im Auftrag<br />
des <strong>Nachhaltigkeit</strong>srates <strong>der</strong> Bundesregierung zu dem Ergebnis, dass das<br />
Thema <strong>Nachhaltigkeit</strong> für Medienmacher schwer greifbar und schwer zu transportieren<br />
ist. Die Mehrzahl <strong>der</strong> befragten Journalistinnen und Journalisten gab an, dass für<br />
sie <strong>Nachhaltigkeit</strong> ein abstrakter Begriff und damit nur selten eine Nachricht wert ist.<br />
Einer Umfrage des Bundesumweltministeriums zufolge kennen den Begriff nur rund<br />
22 Prozent <strong>der</strong> Menschen in Deutschland. Um so bedeuten<strong>der</strong> ist es, dass die Inhalte<br />
und Werte, die mit dem Konzept <strong>der</strong> <strong>Nachhaltigkeit</strong> verbunden sind, durch praktische<br />
Projekte vermittelt und gelebt werden. Der Begriff muss mit positiven Inhalten<br />
verknüpft werden, die Mut machen und Zukunftsperspektiven bieten. Nur so ist es<br />
möglich, dass „die Idee <strong>der</strong> <strong>Nachhaltigkeit</strong> von <strong>der</strong> Worthülse zum Wegweiser wird“,<br />
wie Dr. Volker Hauff, Vorsitzen<strong>der</strong> des <strong>Nachhaltigkeit</strong>srates, auf dem Jahreskongress<br />
des Rates 2004 in Berlin betonte.<br />
Der vorliegende zusammenfassende Bericht <strong>der</strong> Landesregierung will deutlich<br />
machen, was <strong>Nachhaltigkeit</strong> als politische Zukunftsstrategie bedeuten kann. Er zeigt<br />
auf, welche Aktivitäten die Landesregierung bisher eingeleitet hat und welche<br />
Schwerpunkte sie setzt, um Nordrhein-Westfalen in eine zukunftsfähige Richtung zu<br />
steuern. Zugleich zeigt <strong>der</strong> Bericht auf, welche Ziele verfolgt werden sollen.<br />
Der vorliegende zusammenfassende Bericht soll weiterentwickelt und zu einer<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong>sstrategie ausgebaut werden.<br />
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Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
Die öffentliche Verwaltung beispielsweise ist mitentscheidend für viele Lebensbereiche,<br />
in denen es um Gesundheit, Bildung, Umweltschutz, wirtschaftliche Entwicklung<br />
und Lebensqualität geht. Hier sind die Anfänge für eine Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Strukturen<br />
und einen klaren Verwaltungsaufbau mit kundenorientierten und unbürokratischeren<br />
Dienstleistungen bereits gemacht. Um die Finanz- und Haushaltspolitik an<br />
den Zielen <strong>der</strong> <strong>Nachhaltigkeit</strong> zu orientieren, ist ein Umdenken und Umsteuern auf<br />
unterschiedlichen Ebenen notwendig. NRW will sich im Rahmen seiner Möglichkeiten<br />
für eine ausgewogene und sinnvolle Belastung <strong>der</strong> Produktionsfaktoren Arbeit,<br />
Kapital und Energie/Ressourcen einsetzen.<br />
Für den Erfolg einer <strong>Nachhaltigkeit</strong>sstrategie ist die Beteiligung aller gesellschaftlichen<br />
Akteurinnen und Akteure von großer Bedeutung.<br />
Ökonomische Vernunft, ökologische Intelligenz und soziale Verantwortung sind eine<br />
Investition in die Zukunft. Gemeinsam mit den Akteurinnen und Akteuren aus Politik,<br />
Wirtschaft und Gesellschaft wollen wir die Chancen <strong>der</strong> <strong>Nachhaltigkeit</strong> für Nordrhein-<br />
Westfalen weiterentwickeln und zum konkreten Handeln erwachsen lassen.<br />
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Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
AGENDA <strong>21</strong> NRW – DER PROZESS<br />
POLITISCHE GRUNDLAGEN<br />
Für die Legislaturperiode 2000 bis 2005 ist im Koalitionsvertrag vom Juni 2000<br />
vereinbart worden, die <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW gemeinsam mit Kooperationspartnerinnen<br />
und –partnern aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Gewerkschaften, Umwelt- und<br />
Verbraucherschutzorganisationen, Kirchen und an<strong>der</strong>en gesellschaftlichen Organisationen<br />
zu entwickeln und umzusetzen und bis zum Jahr 2003 Vorschläge zur politischen<br />
und administrativen Umsetzung vorzulegen.<br />
Ministerpräsident Wolfgang Clement hat in seiner Regierungserklärung vom 30.<br />
August 2000 die Bedeutung <strong>der</strong> nachhaltigen Entwicklung und des <strong>Agenda</strong>-<br />
Prozesses unterstrichen und festgestellt, dass in NRW Mo<strong>der</strong>nisierung und Strukturwandel<br />
mit dem Schutz <strong>der</strong> natürlichen Lebensgrundlagen und dem Schutz <strong>der</strong><br />
Menschen vor Umweltgefahren verbunden werden müssen. Ministerpräsident Peer<br />
Steinbrück hat dieses Prinzip in seiner ersten Regierungserklärung vom 20.11.2002<br />
bekräftigt und betont, dass <strong>Nachhaltigkeit</strong> für die Landesregierung konkrete Anleitung<br />
zum politischen Handeln sei.<br />
Mit Beschluss vom 27. September 2000 hat <strong>der</strong> Landtag – anknüpfend an einen<br />
Beschluss vom November 1998 - die Absicht <strong>der</strong> Landesregierung begrüßt, den <strong>Agenda</strong>-Prozess<br />
auf Landesebene einzuleiten. Er for<strong>der</strong>te die Landesregierung auf, in<br />
einem Diskussionsprozess mit den Partnerinnen und Partnern <strong>der</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
gemeinsame Handlungsziele und überprüfbare Qualitätsziele für eine nachhaltige<br />
Entwicklung Nordrhein-Westfalens zu erarbeiten und konkrete Schritte und erfor<strong>der</strong>liche<br />
Instrumente zur Umsetzung zu vereinbaren.<br />
Durch Kabinettbeschlüsse vom 31. Oktober 2000 und 13. März 2001 wurden die<br />
inhaltlichen und strukturellen Rahmenbedingungen für den Prozess <strong>der</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong><br />
NRW festgelegt und die Organisationsstrukturen und Themenschwerpunkte definiert.<br />
In den Jahren 2001 bis 2004 wurden Leitlinien, Ziele und konkrete Projekte erarbeitet<br />
bzw. auf den Weg gebracht. Die Fe<strong>der</strong>führung des <strong>Agenda</strong>-Prozesses wurde<br />
dem Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />
NRW übertragen.<br />
Bereits 1999 schlossen sich rund 30 Vertreterinnen und Vertreter von gesellschaftlichen<br />
Verbänden, Institutionen, Kammern, Interessensorganisationen und Kirchen in<br />
NRW zusammen, um den <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> Prozess auf Landesebene mit anzustoßen. Im<br />
April 2000 überreichten sie Umweltministerin Höhn und Stadtentwicklungsministerin<br />
Brusis einen Vorschlag zur Ausgestaltung <strong>der</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW.<br />
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Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
ORGANISATION UND ADMINISTRATIVE UMSETZUNG<br />
Zur Steuerung des <strong>Agenda</strong>-Prozesses und zur Koordination <strong>der</strong> <strong>Nachhaltigkeit</strong>saktivitäten<br />
<strong>der</strong> Landesregierung wurde im Januar 2001 ein „StaatssekretärInnen-<br />
Ausschuss für nachhaltige Entwicklung“ eingerichtet, dem die Ressorts <strong>der</strong> Landesregierung<br />
angehören (detaillierte Auflistung siehe Anhang). Dem StaatssekretärInnen-Ausschuss<br />
obliegt die Steuerung des Gesamtprozesses. Er wird dabei unterstützt<br />
von den <strong>Agenda</strong>-Beauftragten <strong>der</strong> Ressorts und <strong>der</strong> im MUNLV eingerichteten<br />
Geschäftsstelle <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW. Ein externes Projektmanagement hat den<br />
Prozess unterstützend begleitet.<br />
THEMENBEREICHE UND GESAMTKONZEPT DER AGENDA <strong>21</strong><br />
Das Kabinett hat auf Vorschlag des StaatssekretärInnen-Ausschusses für nachhaltige<br />
Entwicklung folgende Themenbereiche für die <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW festgelegt:<br />
• Klimaschutz und nachhaltige Mobilität<br />
• Nachhaltiges Wirtschaften<br />
• Siedlungs- und Naturräume<br />
• Verbraucherschutz und Gesundheit<br />
• Globale Verantwortung in <strong>der</strong> Einen Welt<br />
• Nachhaltige Sozial- und Gesellschaftspolitik.<br />
Als Querschnittsthemen wurden die Aspekte nachhaltige Verwaltung, <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />
in <strong>der</strong> Bildungspolitik und die Interessen ausländischer Mitbürgerinnen und Mitbürger<br />
berücksichtigt. Für die Fortsetzung des <strong>Agenda</strong>-Prozesses ab 2004 hat <strong>der</strong><br />
StaatssekretärInnen-Ausschuss für Nachhaltige Entwicklung die Themen Bildung,<br />
Kultur und Sport als neuen Themenbereich aufgegriffen und die Bereiche Klimaschutz<br />
und Nachhaltige Mobilität jeweils als eigenständige Themenbereiche festgelegt.<br />
Das Gesamtkonzept <strong>der</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW konzentrierte sich auf vier Elemente, die<br />
parallel realisiert wurden:<br />
• <strong>Agenda</strong>-Projekte<br />
• Netzwerke<br />
• Best Practice-Beispiele<br />
• Leitbil<strong>der</strong>, Ziele und Indikatoren.<br />
Die <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW ist als partizipativer Prozess nicht nur Sache von Politik und<br />
Verwaltung, son<strong>der</strong>n wird maßgeblich von <strong>der</strong> aktiven Teilnahme gesellschaftlicher<br />
Gruppen getragen. Bei <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> <strong>Agenda</strong> Projekte, dem Aufbau <strong>der</strong><br />
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Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
Netzwerke, <strong>der</strong> Sammlung und Auswahl <strong>der</strong> Best Practice-Beispiele und <strong>der</strong><br />
Entwicklung <strong>der</strong> Leitbil<strong>der</strong>, Ziele und Indikatoren waren Vertreterinnen und Vertreter<br />
aus allen Bereichen <strong>der</strong> Zivilgesellschaft beteiligt: Wirtschaft, Gewerkschaften,<br />
Parteien, Umwelt- und Verbraucherschutzorganisationen, Wissenschaft und Bildung,<br />
Eine-Welt-Gruppen, MigrantInnenverbänden, Frauenverbänden und -initiativen,<br />
Kirchen, Jugendverbänden sowie Akteurinnen und Akteuren aus <strong>der</strong> Lokalen<br />
<strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>, dem Eine-Welt-PromotorInnen-Netzwerk und den Kommunen.<br />
Ziele<br />
Ziele<br />
Elemente Elemente des des <strong>Agenda</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> <strong>21</strong> NRW-Prozesses<br />
NRW-Prozesses<br />
Ziele <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
11 11<br />
Stärkere Verankerung des Themas <strong>Nachhaltigkeit</strong> in<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung<br />
33 33 Mobilisierung von Akteuren<br />
22 22 Beitrag <strong>der</strong> Landespolitik zur <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />
in NRW<br />
44 44<br />
Konkrete Verän<strong>der</strong>ungen durch<br />
Projekte<br />
<strong>Agenda</strong>-<br />
<strong>Agenda</strong>-<br />
Projekte<br />
Projekte<br />
�� �� Beitrag Beitrag zur zur Nach<strong>Nachhaltigkeit</strong>haltigkeit<br />
in in NRW<br />
NRW<br />
�� �� Partizipation Partizipation und<br />
und<br />
Kooperation Kooperation gegesellschaftlichersellschaftlicher<br />
Akteure<br />
Akteure<br />
�� �� Konkrete Konkrete Ergeb-nisse<br />
Ergeb-nisse<br />
�� �� Landesweite<br />
Landesweite<br />
Bedeutung<br />
Bedeutung<br />
Best-Practice-<br />
Best-Practice-<br />
Beispiele<br />
Beispiele<br />
�� �� Beitrag Beitrag zur zur Nach<strong>Nachhaltigkeit</strong>haltigkeit<br />
in in NRW<br />
NRW<br />
�� �� Aktivität/Projekt Aktivität/Projekt hat<br />
hat<br />
Vorbild-Charakter Vorbild-Charakter für<br />
für<br />
an<strong>der</strong>e an<strong>der</strong>e Projekte<br />
Projekte<br />
Gesamtkonzept <strong>der</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
6/38<br />
Netzwerke<br />
Netzwerke<br />
�� �� Netzwerk Netzwerk von<br />
von<br />
Akteuren, Akteuren, die die sich<br />
sich<br />
unter unter dem dem Dach Dach <strong>der</strong><br />
<strong>der</strong><br />
<strong>Agenda</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
NRW<br />
zusammen-finden<br />
zusammen-finden<br />
�� �� Vernetzung Vernetzung als<br />
als<br />
Hilfestellung Hilfestellung für für die<br />
die<br />
Arbeit Arbeit <strong>der</strong> <strong>der</strong> Akteure<br />
Akteure<br />
Leitbil<strong>der</strong>, Leitbil<strong>der</strong>, Ziele<br />
Ziele<br />
und und Indikatoren<br />
Indikatoren<br />
�� �� Erarbeitung Erarbeitung von<br />
von<br />
konkreten konkreten Zielen Zielen für<br />
für<br />
die die nachhal-tige<br />
nachhal-tige<br />
Entwicklung Entwicklung in in NRW<br />
NRW<br />
�� �� Erarbeitung Erarbeitung zuzugehörigergehörigerIndikaIndikatorentoren<br />
�� �� Konkrete Konkrete PolitikPolitikempfehlungenempfehlungen<br />
Der Gesamtprozess <strong>der</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW umfasste fünf Phasen, die bis Ende 2003<br />
erfolgreich durchgeführt worden sind und sich an einem klaren Zeitplan orientierten.<br />
Prozessphasen <strong>der</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW
Phase I: Aktivierende Konsultation<br />
Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
Im Dezember 2001 und Januar 2002 wurde eine „aktivierende Konsultation“ mit 227<br />
ausgewählten Verbänden, Gruppen, Unternehmen und Einzelpersonen in Form von<br />
Interviews durchgeführt, um Erwartungen, Zielsetzungen und Projektideen für die<br />
Landesagenda zu sammeln und zu bündeln. Die Ergebnisse wurden ausgewertet<br />
und fanden Eingang in sechs themenspezifischen <strong>Agenda</strong>-Konferenzen.<br />
Phase II: <strong>Agenda</strong>-Konferenzen<br />
Die <strong>Agenda</strong>-Konferenzen zu den einzelnen Themenbereichen im Februar und März<br />
2002 in Düsseldorf und Oberhausen waren <strong>der</strong> eigentliche Startschuss für den <strong>Agenda</strong>-Prozess<br />
in NRW.<br />
.<br />
<strong>Agenda</strong>-Konferenzen Februar und März 2002<br />
Ziel <strong>der</strong> Konferenzen war es, den fachlichen Austausch zu för<strong>der</strong>n, Projektvorschläge<br />
für den <strong>Agenda</strong>-Prozess zu konkretisieren und die Vernetzung <strong>der</strong> Akteurinnen<br />
und Akteure in NRW zu stärken. Insgesamt nahmen über 800 Vertreterinnen und<br />
Vertreter verschiedenster gesellschaftlicher Gruppen an den Konferenzen teil und<br />
brachten ihre Ideen und Anregungen ein. Auf den Konferenzen entwickelten die<br />
Teilnehmenden konkrete Projektvorschläge und diskutierten erste Ansätze für Leitbil<strong>der</strong><br />
und Handlungsziele des jeweiligen Themenbereiches.<br />
Phase III: Auswahl <strong>der</strong> <strong>Agenda</strong>-Projekte und Netzwerke<br />
Aus über 130 Projektvorschlägen hat <strong>der</strong> StaatssekretärInnen-Ausschuss für nachhaltige<br />
Entwicklung 52 <strong>Agenda</strong>-Projekte und 5 Netzwerke ausgewählt. Die Auswahl<br />
erfolgte nach einheitlichen formalen und inhaltlichen Kriterien - dazu gehörten <strong>der</strong> zu<br />
erwartende Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung, die landesweite Bedeutung des<br />
Projekts und dessen partizipativer und kooperativer Charakter. Die Trägerinnen und<br />
Träger <strong>der</strong> angenommen Projektvorschläge wurden im Juli 2002 in <strong>der</strong> Staatskanzlei<br />
feierlich ausgezeichnet.<br />
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Phase IV: Die <strong>Agenda</strong> in <strong>der</strong> Umsetzung<br />
Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
Die Leiterinnen und Leiter <strong>der</strong> <strong>Agenda</strong>-Projekte und Netzwerke etablierten feste<br />
Projekt- und Kommunikationsstrukturen, stellten Zeitpläne auf, sicherten die Finanzierung<br />
ihrer Vorhaben und definierten die einzelnen konkreten Arbeitsschritte für die<br />
Umsetzung. Die Netzwerke sind im Vergleich zu den <strong>Agenda</strong>-Projekten offener organisiert.<br />
Sie setzen sich aus Mitglie<strong>der</strong>n zusammen, die ihre Aktivitäten vernetzen<br />
und Projekte gemeinsam durchführen. Eine Broschüre informiert ausführlich über die<br />
einzelnen Projekte und Netzwerke.<br />
Ein Treffen <strong>der</strong> Leiterinnen und Leiter im Mai 2004 bot die Möglichkeit, Erfahrungen<br />
auszutauschen und sich über Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit zu informieren.<br />
Die Sammlung <strong>der</strong> Best Practice-Beispiele hat das Ziel, bereits abgeschlossene<br />
Projekte zur <strong>Nachhaltigkeit</strong> in Nordrhein-Westfalen exemplarisch darzustellen und<br />
das Engagement gesellschaftlicher Gruppen zu dokumentieren. Best Practice-<br />
Beispiele sollen zudem zur Nachahmung anregen. Im Herbst 2003 lagen mehr als<br />
170 Vorschläge vor. Für die Auswahl als Best Practice-Beispiel wurden drei Kriterien<br />
geprüft: <strong>der</strong> Innovationsgehalt des Projekts, dessen Beitrag zur <strong>Nachhaltigkeit</strong> in<br />
NRW und dessen Übertragbarkeit auf an<strong>der</strong>e Projekte. Insgesamt 70 <strong>der</strong> Vorschläge<br />
wurden als Best Practice-Beispiel ausgewählt, auf einer CD-ROM veröffentlicht und<br />
im Internet dokumentiert.<br />
Für alle sechs Themenbereiche <strong>der</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW haben Kernarbeitsgruppen<br />
Leitbil<strong>der</strong>, Ziele und Indikatoren erarbeitet. Die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Arbeitsgruppen wurden<br />
aufgrund ihrer Expertise von <strong>der</strong> Landesregierung zur Mitarbeit eingeladen und<br />
setzten sich aus Vertreterinnen und Vertretern <strong>der</strong> Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft<br />
sowie <strong>der</strong> Ressorts zusammen.<br />
In einem ersten Schritt erarbeitete jede Kernarbeitsgruppe für ihren Themenbereich<br />
ein Diskussionspapier, in das Veröffentlichungen, Meinungen und Beiträge einer<br />
Vielzahl von Akteuren und Organisationen einbezogen wurden. In einem zweiten<br />
Schritt wurden Verbände, Wirtschaft, Politik und Gewerkschaften im Rahmen von<br />
Workshops am Diskussionsprozess beteiligt. Die breite Öffentlichkeit erhielt über das<br />
Internet die Möglichkeit, Kommentare zu den vorliegenden Diskussionspapieren abzugeben.<br />
Der umfassend angelegte Partizipationsprozess diente dem Ziel, einen<br />
möglichst breiten Konsens über die Leitbil<strong>der</strong>, Ziele und Indikatoren des jeweiligen<br />
Themenfeldes herzustellen. Auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Workshops und <strong>der</strong> online-<br />
Kommentare wurden die Diskussionspapiere überarbeitet, vervollständigt und Anfang<br />
November 2003 in einer Broschüre dokumentiert.<br />
Phase V: Bilanz- und Perspektivkonferenz<br />
Den vorläufigen Höhepunkt fand <strong>der</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW-Prozess in <strong>der</strong> Bilanz- und<br />
Perspektivkonferenz am 26. und 27. November 2003 im Bundeshaus in Bonn. Hier<br />
wurden die Ergebnisse <strong>der</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt<br />
und eine Zwischenbilanz gezogen. Gleichzeitig bot die Konferenz Raum, um Perspektiven<br />
einer Weiterentwicklung <strong>der</strong> <strong>Nachhaltigkeit</strong> im Land zu diskutieren. Die<br />
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Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
Konferenz brachte zudem alle Akteurinnen und Akteure <strong>der</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW zusammen,<br />
was den Erfahrungsaustausch und die Vernetzung stimulierte.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Konferenz traten neben Ministerpräsident Peer Steinbrück und Umweltministerin<br />
Höhn Rednerinnen und Redner auf wie z.B. Wouter van Dieren, Mitglied<br />
des Club of Rome, <strong>der</strong> Publizist und Politiker Dr. Erhard Eppler, <strong>der</strong> ehemalige<br />
Automobilmanager Daniel Goeudevert und Dr. Volker Hauff, Vorsitzen<strong>der</strong> des Rates<br />
für Nachhaltige Entwicklung <strong>der</strong> Bundesregierung.<br />
Gelegenheit für eine vertiefende inhaltliche Diskussion <strong>der</strong> sechs Themenfel<strong>der</strong> und<br />
die Darstellung einzelner Aktivitäten boten mehrere Teilplena. Zudem präsentierten<br />
die <strong>Agenda</strong>-Projekte und Netzwerke ihre Arbeit und Ergebnisse im Rahmen einer<br />
Ausstellung, die ein eindrucksvolles Bild von den vielfältigen Aktivitäten bot. Ergänzt<br />
wurde die Ausstellung durch einen Stand, <strong>der</strong> über ausgewählte Best Practice-<br />
Beispiele informierte. Nicht zuletzt bot sich für die Trägerinnen und Träger <strong>der</strong> <strong>Agenda</strong>-Projekte<br />
und Netzwerke die Gelegenheit, sich im Rahmen eines geson<strong>der</strong>ten<br />
Projektforums individuell zu präsentieren.<br />
DER ZUKUNFTSRAT NRW<br />
Im Sommer 2001 berief die Landesregierung Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens<br />
in den „Zukunftsrat NRW“. Die 26 Mitglie<strong>der</strong> spiegeln ein breites Spektrum <strong>der</strong><br />
Gesellschaft wi<strong>der</strong>, sie haben ihr Betätigungsfeld in den Bereichen Wissenschaft,<br />
Wirtschaft und Politik, Kirchen, Kultur und Medien, Sport, Gewerkschaften und Umweltschutz.<br />
Der Zukunftsrat ist in seiner gesellschaftlichen Breite bisher ohne Beispiel<br />
und nicht mit den vielfach bekannten Fachkommissionen vergleichbar. Die Mitglie<strong>der</strong><br />
haben einerseits ihr jeweiliges Fachwissen in die Diskussion eingebracht, <strong>der</strong><br />
beson<strong>der</strong>e Reiz entstand jedoch durch den interdisziplinären Charakter <strong>der</strong> Beratungen.<br />
Aufgabe des Zukunftsrates war es, die Landesregierung bei ihren Aktivitäten für<br />
eine nachhaltige Entwicklung Nordrhein-Westfalens zu beraten und Anregungen für<br />
Strategien zu entwickeln. Mit ihrem persönlichen, engagierten Einsatz haben die<br />
Mitglie<strong>der</strong> die Diskussionen im Arbeitsprozess spannend gestaltet und vorangebracht.<br />
Sie haben für den Prozess <strong>der</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW wichtige Impulse gegeben.<br />
Im März 2004 haben sie ihre Arbeit mit <strong>der</strong> Vorlage ihres Berichts abgeschlossen.<br />
Zu den vier Schwerpunktthemen „Arbeit und Ressourcen“, „Bildung für die Gesellschaft<br />
von morgen“, „Demographische Entwicklung gestalten“ und „Lebenswertes<br />
NRW“ macht <strong>der</strong> Rat darin Vorschläge, wie bis 2015 Wachstum und Wohlstand in<br />
Nordrhein-Westfalen gesichert werden kann. Der Bericht kann über die <strong>Agenda</strong>-<br />
Geschäftsstelle bezogen werden bzw. steht im Internet unter www.agenda<strong>21</strong>nrw.de<br />
zur Verfügung.<br />
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ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />
Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
Die Webseiten unter <strong>der</strong> Adresse www.agenda<strong>21</strong>nrw.de bieten grundsätzliche Informationen<br />
zum <strong>Agenda</strong>-Prozess und zum Zukunftsrat NRW, informieren aber auch<br />
zum Thema Nachhaltige Entwicklung allgemein. Ergänzt wird das Angebot durch aktuelle<br />
Termine und Pressemitteilungen sowie Dokumente zum Download. Den <strong>Agenda</strong>-Projekten<br />
und Netzwerken steht auf <strong>der</strong> Webseite ein geschlossener Benutzerbereich<br />
als Arbeitsplattform zur Verfügung.<br />
www.agenda<strong>21</strong>nrw.de<br />
In regelmäßigen Abständen erscheint <strong>der</strong> <strong>Agenda</strong>-Newsletter über die <strong>Agenda</strong>-<br />
Geschäftsstelle und erreicht mit etwa 3.000 Lesern einen großen Interessentenkreis.<br />
Im Verlauf <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW wurden verschiedene Dokumentationen<br />
erstellt, die relevante Ergebnisse des Prozesses wie<strong>der</strong>geben. Alle Dokumentationen<br />
stehen als Download unter www.agenda<strong>21</strong>nrw.de zur Verfügung o<strong>der</strong><br />
sind bei <strong>der</strong> <strong>Agenda</strong>-Geschäftsstelle zu beziehen.<br />
Dokumentationen des <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW-Prozesses:<br />
<strong>Agenda</strong> Konferenzen 2002, Dokumentation, Dezember 2002<br />
Für ein zukunftsfähiges NRW – Leitbil<strong>der</strong>, Ziele und Indikatoren, Dokumentation <strong>der</strong><br />
Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen, November 2003<br />
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Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
Die Zukunft passiert direkt nebenan, Beispiele für ein zukunftsfähiges Nordrhein-<br />
Westfalen, Flyer mit beiliegen<strong>der</strong> CD-Rom, November 2003<br />
Projekte und Netzwerke <strong>der</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW, Dokumentation, April 2004<br />
NRW 2015 – Ressourcen nutzen, Regionen stärken, Bericht des Zukunftsrates<br />
NRW, März 2004 (auch in Englisch erhältlich)<br />
Für insgesamt 29 <strong>Agenda</strong>-Projekte und Netzwerke wurden individuelle Projektflyer<br />
erstellt, die jeweils über die Ziele, die Vorgehensweise sowie die Projektpartner informieren.<br />
Die Projekt- und Netzwerkflyer stehen unter www.agenda<strong>21</strong>nrw.de als<br />
Download zur Verfügung.<br />
Der Landtag wurde kontinuierlich über den aktuellen Stand und die Entwicklungen<br />
im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW informiert. In regelmäßigen Abständen trat <strong>der</strong><br />
StaatssekretärInnen-Ausschuss für nachhaltige Entwicklung zusammen, um notwendige<br />
Entscheidungen zum weiteren Prozess und <strong>der</strong> damit verbundenen Vorgehensweise<br />
zu treffen.<br />
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AUSBLICK<br />
Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
„Das Gras wächst nicht schneller, wenn man an ihm zieht“, sagt ein afrikanisches<br />
Sprichwort. Ähnliches gilt für eine zukunftsfähige, also wirtschaftlich, sozial und ökologisch<br />
ausgewogene, Entwicklung: <strong>Nachhaltigkeit</strong> ist ein langfristiger Prozess, <strong>der</strong><br />
viel Geduld und Ausdauer voraussetzt.<br />
Mit <strong>der</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW hat die Landesregierung einen Prozess gestartet, mit dem<br />
sie das Prinzip <strong>der</strong> <strong>Nachhaltigkeit</strong> zur gestaltenden Kraft in Nordrhein-Westfalen<br />
machen will. Der Zukunftsrat NRW hat mit seinem Bericht „NRW 2015 – Ressourcen<br />
nutzen, Regionen stärken“ dafür wichtige Impulse gegeben. Die Bilanz- und Perspektivkonferenz<br />
im November 2003 hat eindrucksvoll die Vielfältigkeit <strong>der</strong> nachhaltigen<br />
Entwicklung in NRW gezeigt und Gelegenheit für eine erste positive Zwischenbilanz<br />
geboten.<br />
Die Landesregierung legt mit dem vorliegenden zusammenfassenden Bericht eine<br />
Bestandsaufnahme <strong>der</strong> bisherigen Aktivitäten zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW vor und stellt erste<br />
Überlegungen für eine <strong>Nachhaltigkeit</strong>sstrategie für Nordrhein-Westfalen vor. Der<br />
Bericht zeigt auf, welche Ziele im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung verfolgt<br />
werden sollen und nennt mögliche Handlungsschritte.<br />
Der vorliegende zusammenfassende Bericht soll weiterentwickelt und zu einer<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong>sstrategie ausgebaut werden. Die bisherigen Strukturen <strong>der</strong> <strong>Agenda</strong><br />
<strong>21</strong> NRW haben sich hierfür bewährt und sollen bedarfsgerecht weiter entwickelt<br />
werden.<br />
Die Partizipation aller gesellschaftlichen Akteure an <strong>der</strong> Durchführung und Weiterentwicklung<br />
<strong>der</strong> <strong>Nachhaltigkeit</strong>sstrategie für NRW ist auch weiterhin von großer Bedeutung.<br />
Die Landesregierung begrüßt deshalb, dass die Verbände-Initiative, die bereits<br />
im Jahr 2000 den <strong>Agenda</strong>-Prozess in NRW mit angestoßen hat, sich auch weiterhin<br />
an <strong>der</strong> Umsetzung und Fortentwicklung <strong>der</strong> <strong>Agenda</strong><strong>21</strong> NRW beteiligen wird.<br />
Mit <strong>Agenda</strong>-Transfer und <strong>der</strong> Landesarbeitsgemeinschaft <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> verfügt NRW<br />
darüber hinaus über zwei wichtige Institutionen, die die Verbindung zwischen kommunalen<br />
Initiativen und <strong>der</strong> Landesebene schaffen und sichern.<br />
Mit dem vorliegenden zusammenfassenden Bericht für eine nachhaltige Entwicklung<br />
in NRW vollzieht die Landesregierung einen Schritt, <strong>der</strong> auf Bundes- und europäischer<br />
Ebene mit <strong>der</strong> jeweiligen Entwicklung von <strong>Nachhaltigkeit</strong>sstrategien bereits erfolgreich<br />
gegangen worden ist. Der Bericht schafft auch eine gute Grundlage für<br />
NRW, sich auf Bundes- und EU-Ebene in den weiteren Beratungen zu positionieren.<br />
Mit <strong>der</strong> <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW hat das Land einen wichtigen Impuls für die zukunftsfähige<br />
Mo<strong>der</strong>nisierung Nordrhein-Westfalens gegeben, <strong>der</strong> von vielen Menschen im Land<br />
aufgegriffen wurde. Es liegt nun in <strong>der</strong> gemeinsamen Verantwortung aller, sich weiterhin<br />
für eine zukunftsfähige Entwicklung Nordrhein-Westfalens zu engagieren.<br />
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Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
ECKPUNKTE EINER NACHHALTIGKEITSSTRATEGIE FÜR NRW<br />
Klimaschutz und Energie<br />
Klimaschutz ist eine Querschnittsaufgabe, die viele Politikbereiche wie die Energie-,<br />
Verkehrs-, Wirtschafts-, Wohnungsbau-, Umwelt- und Forschungspolitik umfasst. Klimaschutzpolitik<br />
ist daher integraler Bestandteil des politischen Gesamtkonzepts <strong>der</strong><br />
Landesregierung.<br />
Energie und Klimaschutz sind Schlüsselthemen für eine nachhaltige Entwicklung -<br />
das gilt gerade für Nordrhein-Westfalen als eine <strong>der</strong> bedeutendsten Energieregionen<br />
Europas. Gleichzeitig steht die Politik dabei stets vor einer beson<strong>der</strong>n Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
im Spannungsfeld von Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit, Umweltschutz<br />
und Sozialverträglichkeit.<br />
Die Landesregierung hatte bereits am 04.09.2001 im Rahmen des <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-<br />
Prozesses das Klimaschutzkonzept NRW vorgelegt, mit dem die Landesregierung<br />
die Reduktionsziele <strong>der</strong> Bundesregierung nachdrücklich unterstützt. Auf <strong>der</strong> Basis<br />
<strong>der</strong> im Nationalen Klimaschutzprogramm 2000 dargestellten CO2-<br />
Reduktionsmöglichkeiten wurde für Nordrhein-Westfalen ein erhebliches Min<strong>der</strong>ungspotential<br />
in Höhe von über 30 Mio. t/a ermittelt. Dies entsprach etwa <strong>der</strong> Hälfte<br />
<strong>der</strong> für das Bundesgebiet festgestellten Deckungslücke.<br />
Am 15.03.2005 verabschiedete das Landeskabinett den Umsetzungsbericht 2005<br />
zum Klimaschutzkonzept NRW, <strong>der</strong> dokumentiert, dass auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> bundesseitig<br />
errechneten Einsparmöglichkeiten und <strong>der</strong> in NRW bereits erreichten sowie<br />
realistisch noch erreichbaren Reduktionsziele die 2001 anvisierte Größenordnung<br />
von 31 Mio. t CO2/a bis Ende 2005 erfüllt werden kann.<br />
Die nordrhein-westfälische Energiepolitik richtet sich an den oben genannten<br />
Zielsetzungen aus und verfügt mit <strong>der</strong> Landesinitiative Zukunftsenergien, <strong>der</strong> Energieagentur<br />
NRW, <strong>der</strong> Effizienzagentur, <strong>der</strong> Energieberatung <strong>der</strong> Verbraucherzentrale<br />
NRW sowie den För<strong>der</strong>programmen REN und HAFÖ über ein leistungsfähiges Instrumentarium.<br />
Zu diesem Instrumentarium zählen unter <strong>Nachhaltigkeit</strong>sgesichtspunkten<br />
insbeson<strong>der</strong>e die Kompetenz-Netzwerke „Kraftwerkstechnik", „Kraftstoffe<br />
<strong>der</strong> Zukunft“ und „Brennstoffzelle und Wasserstoff", die helfen sollen, die<br />
Energiepfade <strong>der</strong> Zukunft vorzubereiten.<br />
Die erneuerbaren Energien sind fester Bestandteil im Energiemix des Landes<br />
und werden auch in Zukunft in NRW weiter ausgebaut. In NRW wurden im Jahr<br />
2004 ca. 4,5 Milliarden Kilowattstunden Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt.<br />
Die Landesregierung will die Strom- und Wärmeerzeugung durch regenerative Energien<br />
technologisch voranbringen und dazu beitragen, erneuerbare Energien auf breiter<br />
Front wirtschaftlich zu machen. Sie leisten heute schon einen wichtigen Beitrag<br />
zu Wachstum und Beschäftigung im Land. In 2003 waren beispielsweise in den Bereichen<br />
Wind, Solarenergie und Biomasse rund 15.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />
in etwas 2.200 Firmen beschäftigt und haben einen Umsatz von 3,7 Mrd.<br />
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Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
Euro erwirtschaftet. Diese Technologien, z.B. die Sonnenenergie- und Grubengasnutzung,<br />
sind zugleich von beson<strong>der</strong>er Bedeutung für die Exportaktivitäten unserer<br />
Unternehmen.<br />
Eine nachhaltige Energie- und Klimaschutzpolitik kann allerdings nicht nur auf den<br />
Ausbau regenerativer Energien setzen. Sie muss gleichzeitig die großen Einspar-<br />
und Effizienzpotenziale erschließen, die in <strong>der</strong> konventionellen Kraftwerkstechnik,<br />
im Gebäudebestand und bei privaten und kommunalen Endverbrauchern liegen. Zur<br />
künftigen Erfüllung <strong>der</strong> Klimaschutzverpflichtungen wird in erster Linie die Mo<strong>der</strong>nisierung<br />
des Kraftwerksparks in NRW, vor allem <strong>der</strong> Großkraftwerke, entscheidend<br />
beitragen. Dies gilt für die Erneuerung <strong>der</strong> Braunkohlestromerzeugung im rheinischen<br />
Revier, für den Neubau von steinkohlebefeuerten Kraftwerken auf <strong>der</strong> Basis<br />
<strong>der</strong> gemeinsam mit den Investoren erarbeiteten Eckpunkte für ein Referenzkraftwerk,<br />
für den Bau von erdgasbetriebenen GuD-Kraftwerken mit beson<strong>der</strong>s hohem<br />
Wirkungsgrad sowie für den weiteren Ausbau <strong>der</strong> Kraft-Wärme-Kopplung. Die Landesregierung<br />
hat insbeson<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong> Formulierung <strong>der</strong> Regelungen über den Emissionshandel<br />
Sorge getragen, dass die Kraftwerksbetreiber dafür eine hinreichende<br />
Investitionssicherheit erhalten haben.<br />
Unter Klimaschutzaspekten von wesentlicher Bedeutung sind zudem die För<strong>der</strong>- und<br />
Beratungsmaßnahmen für den Gebäudebestand sowie im Bereich <strong>der</strong> Altbausanierung.<br />
Hier bestehen beachtliche Reduktionspotentiale, die vergleichsweise kostengünstig<br />
ausgeschöpft werden können. Die Landesregierung unterstützt die Kommunen<br />
bei <strong>der</strong> Erarbeitung und Umsetzung lokaler und regionaler Energiekonzepte<br />
und för<strong>der</strong>t eine durchgreifende Erneuerung alter Bausubstanz und energiesparende<br />
und solar versorgte Häuser beim Neubau. Im Bündnis für Klimaschutz, einer Kooperation<br />
des Landes mit vier Unternehmen <strong>der</strong> Bau- und Wohnungswirtschaft<br />
NRW, wird daran gearbeitet, Einsparpotenziale in den eigenen Liegenschaften besser<br />
auszuschöpfen.<br />
Für die Zukunft ist die Sanierung von rund fünf Millionen alten Wohnungen eine <strong>der</strong><br />
vordringlichen Aufgaben. Mit dem ab 2006 obligatorischen Energiepass sowie den<br />
bestehenden För<strong>der</strong>- und Beratungsprogrammen zur Energieeinsparung im Gebäudebestand<br />
(u.a. dem REN-Impuls-Programm „Bau und Energie“ <strong>der</strong> Energieagentur<br />
NRW und dem im Aufbau befindlichen Expertenpool „Kompetenznetz <strong>21</strong>“) soll die<br />
energetische Altbausanierung in NRW weiter voran gebracht werden.<br />
Nachhaltige Mobilität<br />
Nachhaltige Verkehrspolitik sichert „Mobilität für alle“. Denn Mobilität ist eine<br />
Grundfunktion des Lebens aller Menschen – unabhängig von ihrer individuellen sozialen<br />
Situation. Eine nachhaltige Verkehrspolitik muss dabei den Verkehrsaufwand<br />
und seine ökologischen Belastungen minimieren. Sie muss unter ökologischen, sozialen<br />
wie auch ökonomischen Aspekten dauerhaft tragfähig sein und alle Verkehrsträger<br />
gemäß ihrer spezifischen Vorteile einsetzen.<br />
Nachhaltige Verkehrspolitik dient vor allem<br />
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Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
• einem zeitgemäßen, hochwertigen Angebot für Mobilität, das den lebensweltlichen<br />
Ansprüchen und Bedürfnissen <strong>der</strong> Menschen und den Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
einer internationalisierten, hoch arbeitsteiligen Wirtschaft entspricht.<br />
• einer möglichst starken Reduzierung von negativen Folgen <strong>der</strong> (motorisierten)<br />
Mobilität, unter denen v.a. zu nennen sind <strong>der</strong> Ausstoß von Schadstoffen (v.a.<br />
toxische und klimaschädliche Emissionen), die Erzeugung von Lärm und die<br />
vom Verkehr ausgehenden Unfallgefahren.<br />
• einem möglichst effizienten Mitteleinsatz, <strong>der</strong> aus den (zunehmend) knappen<br />
öffentlichen Ressourcen das Optimum für die beiden vorgenannten Ziele<br />
„herausholt“. Nur dann ist Verkehrspolitik nachhaltig angelegt und wird zukünftigen<br />
Generationen gerecht.<br />
Mehr Mobilität muss nicht automatisch mehr Verkehrsleistung bedeuten: Wenn z.B.<br />
Stadtentwicklung und Regionalplanung die Siedlungsentwicklung so gestalten,<br />
dass Wegezwecke auch in kürzerer Entfernung erreicht werden können, dann ist die<br />
Mobilität <strong>der</strong> Bevölkerung verbessert. In diesem Sinne ist Verkehrsvermeidung auch<br />
weiterhin anzustreben, nicht als Restriktion von Wegen und Wegezwecken, son<strong>der</strong>n<br />
als Verbesserung von Erreichbarkeiten und als Vermehrung von lebensweltlichen<br />
Optionen im Sinne von mehr „Nähe“ o<strong>der</strong> „Urbanität“.<br />
Innerhalb <strong>der</strong> Städte und Gemeinden dienen Straßen nicht nur als Wege für den Autoverkehr<br />
und für die an<strong>der</strong>en Verkehrsteilnehmer. Sie stellen auch den größten Teil<br />
des öffentlichen Raums, sind Freiräume zwischen den Bebauungen und Umfeld für<br />
das soziale Leben. Diese grundlegenden Funktionen <strong>der</strong> Straßenräume jenseits des<br />
motorisierten Verkehrs bestimmen einen großen Teil <strong>der</strong> Lebensqualität in den<br />
Stadtteilen. Verkehrliche und stadträumliche Funktionen sind angemessen aufeinan<strong>der</strong><br />
abzustimmen.<br />
Zufußgehen und Radfahren können und sollen durch eine entsprechende Gestaltung<br />
<strong>der</strong> Straßen und Freiräume geför<strong>der</strong>t werden. Viele Wege können ohne Auto<br />
zurückgelegt werden; das entlastet nicht nur die Umwelt, son<strong>der</strong>n för<strong>der</strong>t auch unmittelbar<br />
die eigene Gesundheit.<br />
Seit über 25 Jahren för<strong>der</strong>t das Land den Radverkehr, so dass Nordrhein-Westfalen<br />
zum Fahrradland Nr. 1 in Deutschland geworden ist. Das Radverkehrsnetz NRW umfasst<br />
13.800 Kilometer hochwertige und sichere Routen und wird voraussichtlich bis<br />
Ende 2005 alle Gemeinden des Landes miteinan<strong>der</strong> verbinden.<br />
Zeitgemäße Mobilität fixiert sich nicht auf einzelne Verkehrsträger, son<strong>der</strong>n nutzt die<br />
jeweiligen Stärken und Potentiale aller Verkehrsträger im Zusammenklang.<br />
Diesem Grundgedanken folgt auch die Integrierte Gesamtverkehrsplanung des<br />
Landes: Damit hat Nordrhein-Westfalen im Jahr 2000 seine bisher nach Verkehrsträgern<br />
getrennten Planungsverfahren zusammengefasst. Aufgabe <strong>der</strong> Verkehrspolitik<br />
ist, ein erfolgreiches Miteinan<strong>der</strong> <strong>der</strong> Verkehrsträger zu för<strong>der</strong>n. Das schließt eine<br />
faire Konkurrenz nicht aus, im Gegenteil: nur im Wettbewerb um die beste Qualität –<br />
innerhalb <strong>der</strong> Verkehrsträger wie zwischen ihnen – können alle Effizienzreserven<br />
gehoben werden.<br />
Deshalb müssen öffentliche Verkehrsmittel auf zeitgemäßem Qualitätsniveau allen<br />
Teilen <strong>der</strong> Bevölkerung die Erreichung ihrer Reiseziele ermöglichen.<br />
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Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
Damit ist automatisch auch denjenigen Personen, die auf einen PKW zurückgreifen<br />
können, eine prinzipielle Wahlmöglichkeit eröffnet. So schafft nachhaltige Verkehrspolitik<br />
zusätzliche Optionen.<br />
Die überwiegende Hauptlast <strong>der</strong> motorisierten Mobilität im Personen- wie im Güterverkehr<br />
wird durch Individualverkehr, also mit Autos abgewickelt. Deshalb kann<br />
sich nachhaltige Verkehrspolitik nicht auf die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Alternativen zum Auto<br />
beschränken, son<strong>der</strong>n muss das Auto selbst in den Blick nehmen und dazu beitragen,<br />
dass es immer weniger Schäden verursacht.<br />
Wesentliche Ansatzpunkte sind zum einen <strong>der</strong> Automobilbau, <strong>der</strong> – gerade auch<br />
durch eine vielfältige Zulieferindustrie – in Nordrhein-Westfalen stark vertreten ist.<br />
Dort sind neue, kraftstoffsparende und umweltverträgliche Technologien gefragt.<br />
Zum an<strong>der</strong>en können auch die Verbraucher und Verkehrsteilnehmer viel zu einer<br />
nachhaltigen Mobilität beitragen, etwa durch stärkere Berücksichtigung ökologischer<br />
Belange beim Autokauf, aber auch durch eine umweltschonende Fahrweise. Durch<br />
steuerliche Anreize, intensivere Beratung und bessere Aufklärung kann die Verkehrspolitik<br />
hier för<strong>der</strong>nde Impulse geben.<br />
Mit seinem langen Engagement für ein leistungsfähiges Netz von Bahnen und<br />
Bussen hat Nordrhein-Westfalen erfolgreich auch umwelt- und stadtverträgliche<br />
Mobilität massiv geför<strong>der</strong>t. Mit dem Integralen Taktfahrplan des SPNV ist inzwischen<br />
landesweit eine hohe Bedienungsdichte und –qualität dauerhaft gesichert.<br />
Auch im innerstädtischen ÖPNV setzt das Land seine bewährte För<strong>der</strong>politik fort<br />
und passt sie auch neuen ökologischen Herausfor<strong>der</strong>ungen an, wie zuletzt mit <strong>der</strong><br />
För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Umrüstung von Diesel-getriebenen Stadtbussen mit Partikelfiltern.<br />
Leitlinie für die Ausgestaltung und Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>systeme sind effiziente<br />
Mittelverwendung, Sicherung hoher Qualität und Orientierung an den Kundenbedürfnissen.<br />
Nutzer des ÖPNV erwarten eine enge Vernetzung aller Nah- und Fernverkehrsangebote<br />
zu einem durchschaubaren, komfortablen und benutzerfreundlichen Gesamtsystem<br />
mit gutem Service. Dazu gehören auch transparente und einfache Preissysteme,<br />
die Verbesserung <strong>der</strong> Informations- und Vertriebsstandards und auch die Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Verbraucher- und Fahrgastrechte.<br />
Mit den vielfältigen Initiativen zum „Neuen Nahverkehr in NRW“ hat das Land –<br />
gemeinsam mit Zweckverbänden und Verkehrsunternehmen – schon viele Fortschritte<br />
erreicht. Der aktuelle „Masterplan Qualität“ wie auch die Mo<strong>der</strong>nisierungsoffensive<br />
für Bahnhöfe sind wichtige Grundlagen, um die öffentlichen Verkehrsmittel als attraktiven<br />
Verkehrsträger und Alternative zum Auto weiter auszubauen.<br />
Auch im Güterverkehr muss eine nachhaltige Verkehrspolitik Optionen sichern und<br />
eine einseitige Abhängigkeit von <strong>der</strong> Straße vermeiden. Damit die Schiene in <strong>der</strong><br />
Konkurrenz eine faire Chance hat, braucht sie leistungsfähige Verbindungen – im<br />
Zuge <strong>der</strong> europäischen Einigung und <strong>der</strong> Globalisierung immer mehr auch grenzüberschreitend.<br />
Für viele Transporte ist das Binnenschiff eine intelligente Alternative zur Straße und<br />
ermöglicht große ökologische Vorteile. NRW ist mit 720 Kilometern Wasserstraßen<br />
und 120 Häfen das wichtigste Binnenschifffahrtsland in Deutschland. Damit das Binnenschiff<br />
im Wettbewerb echte Chancen hat, sind leistungsfähige Wasserstraßen<br />
und Hafenstandorte notwendig. Im Februar 2004 hat die Landesregierung das Wasserstraßenverkehrs-<br />
und Hafenkonzept beschlossen, das Möglichkeiten <strong>der</strong> Binnen-<br />
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Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
schifffahrt und Hafenwirtschaft aufzeigt sowie Handlungsoptionen zu ihrer Stärkung<br />
formuliert.<br />
Nachhaltiges Wirtschaften<br />
Nordrhein-Westfalen ist mit 18 Millionen Einwohnern und einer Wirtschaftsleistung<br />
von knapp 481 Mrd. € (2004) das bevölkerungsreichste und wirtschaftsstärkste Land<br />
<strong>der</strong> Bundesrepublik. Die nachhaltige Entwicklung <strong>der</strong> nordrhein-westfälischen Wirtschaft<br />
hat sowohl im <strong>Agenda</strong>-Prozess als auch bei den Beratungen des Zukunftsrates<br />
einen breiten Raum eingenommen.<br />
Für die Landesregierung ist Innovation ein Schlüssel für eine langfristig tragfähige<br />
Entwicklung, weil nur weiterentwickelte Produkte, verbesserte Verfahren und optimierte<br />
Vertriebswege wirtschaftliche Dynamik sichern. Das Land nutzt im Rahmen<br />
seiner Innovationspolitik den Kompetenzfeld-Ansatz, mit dem ökonomische Stärken<br />
in innovativen Bereichen <strong>der</strong> Wirtschaft gezielt ausgebaut und auf Basis von regional<br />
gewachsenen Stärken und Kompetenzen Synergien erzeugt werden.<br />
Die „Task Force Innovation“ hat sechs strategische Handlungsfel<strong>der</strong> (Werkstoffe,<br />
Verkehrssysteme, medizinische und biotechnische Anwendungen, IT-gestützte Systemintegration,<br />
wissensbasierte Dienstleistungen und nachhaltiges Ressourcenmanagement)<br />
und darauf aufbauend sechs Querschnittsbereiche bestimmt, in denen<br />
Nordrhein-Westfalen beson<strong>der</strong>e Stärken und Kompetenzen besitzt.<br />
Diese Ansätze sollen zu einer umfassenden Innovationsstrategie für das Land ausgebaut<br />
werden. Wichtige Ziele <strong>der</strong> Strategie sind unter an<strong>der</strong>em: bessere Vernetzung<br />
<strong>der</strong> NRW-Wirtschaft insbeson<strong>der</strong>e durch Stärkung <strong>der</strong> europäischen und internationalen<br />
Kooperation in Forschung und Entwicklung, effektivere Transferprozesse<br />
zwischen Forschung und Wirtschaft, optimierte Schnittstellen zwischen Schule,<br />
Hochschule und Wirtschaft und die gezielte Ausrichtung von För<strong>der</strong>programmen auf<br />
Innovation. Die Innovationspolitik des Landes wird darüber hinaus flankiert durch eine<br />
aktive Arbeitsmarktpolitik, die innovative Arbeitszeitmodelle und die berufliche<br />
Qualifizierung im Sinne eines lebensbegleitenden Lernens för<strong>der</strong>t.<br />
Innovationen gelingen nicht ohne den Mittelstand. Er ist ein zentraler Partner für<br />
den Strukturwandel und für den Weg zu mehr <strong>Nachhaltigkeit</strong> im Wirtschaftsprozess.<br />
Mit <strong>der</strong> Mittelstands-Offensive NRW move und dem Gründungsnetzwerk Go! haben<br />
Landesregierung und Wirtschaft wichtige Service- und Beratungsangebote in den<br />
Bereichen Finanzierung, Wissenstransfer, Zusammenarbeit mit öffentlicher Verwaltung,<br />
Unternehmensgründung und Unternehmensnachfolge geschaffen. Aber auch<br />
das Handwerk mit seinen rund 1,2 Mio. Beschäftigen in NRW spielt eine große Rolle<br />
für ein umweltverträgliches Wirtschaften – auch aufgrund seiner ökologisch relevanten<br />
Gewerke wie Installations- und Heizungsbereich, Versorgungs- und Haustechnik.<br />
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Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
Durch die aktive Strukturpolitik des Landes und <strong>der</strong> Kommunen soll die Wirtschaftsdynamik<br />
verbessert, neue Arbeitsplätze geschaffen und die Ressourceneffizienz <strong>der</strong><br />
Wirtschaft Nordrhein-Westfalens erhöht werden. Jede Region in Nordrhein-<br />
Westfalen hat ihre Stärken und eigene, gewachsene Kompetenzfel<strong>der</strong>. Ziel ist es,<br />
das Wachstum von Clustern zu för<strong>der</strong>n, die Kompetenzen, Wissen, Netzwerke, Kapital<br />
und Infrastruktur in einer Region verknüpfen, Akteure vernetzen und die Attraktivität<br />
von Regionen als wirtschaftliche Standorte steigern. Dabei soll <strong>der</strong> Cluster-<br />
Ansatz durch die Zusammenführung ökonomischer, sozialer und ökologischer Ziele<br />
zu einem Konzept nachhaltiger Regionalentwicklung weiterentwickelt werden.<br />
Die Landesregierung wird die Regionen auf verschiedene Weise unterstützen: durch<br />
ihre Innovationspolitik, durch die Bereitstellung von Know-how und durch den Austausch<br />
von Erfahrungen, Konzepten und Best-Practice-Beispielen.<br />
Die Landesregierung unterstützt Nachhaltiges Wirtschaften durch Erhöhung <strong>der</strong><br />
Ressourceneffizienz. Dies ist die direkte Umsetzung <strong>der</strong> Idee <strong>der</strong> <strong>Nachhaltigkeit</strong> in<br />
die betriebliche Praxis: Sie trägt zur Kostensenkung im Unternehmen bei, sie führt<br />
zu Innovationen und stärkt damit die Wettbewerbsfähigkeit. NRW för<strong>der</strong>t und unterstützt<br />
daher den Produktions- und Produktintegrierten Umweltschutz und die Einführung<br />
von Umweltmanagementsystemen in Betrieben. Mit <strong>der</strong> 1998 gegründeten Effizienzagentur<br />
besitzt das Land NRW eine bundesweit einzigartige Einrichtung zur<br />
För<strong>der</strong>ung des Produktionsintegrierten Umweltschutzes insbeson<strong>der</strong>e bei kleinen<br />
und mittelständischen Unternehmen. Der Ressourceneffizienz verpflichtet sind auch<br />
die in etlichen Kommunen mit insgesamt 432 Unternehmen durchgeführten 35 Ökoprofit-Prozesse.<br />
Auch die ökologisch und sozial verträgliche Nutzung nachwachsen<strong>der</strong> Rohstoffe<br />
ist ein Beitrag zum sparsamen und umweltverträglichen Umgang mit Ressourcen<br />
und eine wichtige Basis für neue Produkte, Verfahren und Dienstleistungen im Land.<br />
Ihre Nutzung hilft, den Technologiestandort NRW zu stärken und neue Exportmärkte<br />
zu erschließen.<br />
Die Landesregierung wird die bisherigen Aktivitäten zur Erhöhung <strong>der</strong> Ressourceneffizienz,<br />
zum produkt- und produktionsintegrierten Umweltschutz, zur För<strong>der</strong>ung von<br />
Umweltmanagementsystemen und Umwelttechnologien, zum Nachhaltigen Investment<br />
und zur För<strong>der</strong>ung nachwachsen<strong>der</strong> Rohstoffe fortsetzen und ausbauen.<br />
18/38
Siedlungs- und Naturräume<br />
Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
Nordrhein-Westfalen ist ein Land <strong>der</strong> Vielfalt: Einerseits gibt es ausgedehnte industrielle<br />
Ballungsräume, an<strong>der</strong>erseits verfügt NRW über einen großen Naturreichtum,<br />
schöne Kulturlandschaften und ausgedehnte Waldflächen. Für die Sicherung <strong>der</strong><br />
Lebensqualität müssen in Zukunft Emissionen weiter gemin<strong>der</strong>t, die Flächeninanspruchnahme<br />
reduziert und <strong>der</strong> Naturschutz gestärkt werden.<br />
Biologische Vielfalt entfaltet sich in den verschiedenen Naturräumen, aber auch in<br />
Kulturlandschaften und Siedlungsgebieten. Für ihre langfristige Sicherung sind überregionale<br />
und regional unzerschnittene Räume und die Wie<strong>der</strong>herstellung einer<br />
„Durchgängigkeit“ <strong>der</strong> Landschaft für Pflanzen und Tiere von großer Bedeutung. Für<br />
den Staatswald des Landes NRW wurde ein Gesamtkonzept für eine ökologische<br />
Waldbewirtschaftung verbindlich eingeführt und 2001 nach den strengen Kriterien<br />
des Forest Stewardship Councils (FSC) zertifiziert. Private und kommunale Waldbesitzer<br />
werden angehalten, ebenfalls naturnah zu wirtschaften.<br />
Der Zukunftsrat hat in seinem Bericht für ein "Lebenswertes NRW" plädiert. Die Landesregierung<br />
ist in den Themenbereichen Natur, Kulturlandschaft und Tourismus<br />
mit einer Vielzahl von Programmen, Maßnahmen und Erfahrungen aus Naturschutz,<br />
Tourismus und Pflege <strong>der</strong> Kulturlandschaft aktiv und prüft Möglichkeiten, diese zu<br />
verknüpfen. Dabei soll die Natur mit ihrer biologischen Vielfalt ebenso wie die Kulturlandschaften<br />
geschützt und erhalten werden, um die Lebensqualität für die Menschen<br />
im Land zu sichern, wirtschaftliche Impulse insbeson<strong>der</strong>e für den Tourismus<br />
zu setzen und die Attraktivität des Landes als Wirtschaftsstandort zu erhöhen. Zu<br />
den Akteuren in diesen Aufgabenfel<strong>der</strong>n zählen neben Land und Kommunen insbeson<strong>der</strong>e<br />
die Tourismuswirtschaft, Umweltverbände, Landwirtschaft, Umweltbildungseinrichtungen,<br />
Träger <strong>der</strong> Naturparke sowie Sport- und Kleingartenverbände.<br />
Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 die Flächeninanspruchnahme<br />
für Siedlungs- und Verkehrszwecke in Deutschland von heute rund<br />
93 Hektar auf 30 Hektar pro Tag zu senken. Dieses Ziel zu erreichen, ist keine leichte<br />
Aufgabe, aber dennoch in dem bereits dicht besiedelten Land NRW notwendig,<br />
um Natur und Boden zu schützen, <strong>der</strong> Versiegelung Einhalt zu gebieten und präventiven<br />
Hochwasserschutz zu betreiben. Eine Umsetzung dieser Ziele erfor<strong>der</strong>t interdisziplinäre<br />
Lösungen aller Akteurinnen und Akteure aus Land, Regionen und Kommunen.<br />
Für eine flächensparende Politik sollen alle bau- und planungsrechtlichen,<br />
ökonomischen sowie städtebaulichen Ansatzpunkte genutzt werden.<br />
Der Strukturwandel und die demographischen Entwicklungen eröffnen Chancen für<br />
eine nachhaltige Neugestaltung und eine Verbesserung <strong>der</strong> Lebensqualität in den<br />
Städten. Die Stadt muss mehr als bisher ein Ort sein, in dem alle Bevölkerungsgruppen<br />
ein lebenswertes Umfeld vorfinden. Die Zusammenführung von Wohnen<br />
und Arbeiten in überschaubaren Einheiten ist dafür eine Grundvoraussetzung.<br />
Um diese Ziele zu erreichen, müssen Stadterneuerungskonzepte neue Wege gehen,<br />
beispielsweise indem sie ökologisches Bauen im Bestand för<strong>der</strong>n, steuerpolitische<br />
19/38
Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
Instrumente gezielt einsetzen und den Umbau von Gebieten zur gemischten Nutzung<br />
vorantreiben.<br />
Nach dem Landesentwicklungsplan dürfen Freiflächen nur dann für Wohnsiedlungen<br />
und Industriegebiete in Anspruch genommen werden, wenn dies nachprüfbar erfor<strong>der</strong>lich<br />
ist. Agrargebiete, Wald und Gewässer sollen als Lebensraum und ökologischer<br />
Ausgleichsraum für Menschen, Fauna und Flora erhalten und in ihrer Funktion<br />
verbessert werden. Sie sind unverzichtbar für die Regeneration und Regulation von<br />
Gewässern, Boden und Luft, für Biotop- und Artenschutz, Land- und Forstwirtschaft<br />
und Erholung. Bei <strong>der</strong> Inanspruchnahme von Neuflächen durch die Bauleitplanung<br />
und <strong>der</strong> Ausweitung von Siedlungsbereichen in den Gebietsentwicklungsplänen hat<br />
die Nutzung brachliegen<strong>der</strong> und ungenutzter Grundstücke Vorrang vor <strong>der</strong> Inanspruchnahme<br />
von Freiflächen im Außenbereich. In Nordrhein-Westfalen hat die Flächenmobilisierung<br />
als Teil einer qualitätsorientierten Städtebauför<strong>der</strong>ung deshalb<br />
Vorrang. Eine Flächenmobilisierung soll <strong>der</strong> Stadtflucht begegnen und neue städtebauliche<br />
Akzente setzen.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> integrierten ländlichen Entwicklung hat die Landesregierung den<br />
Wandel von <strong>der</strong> rein produktionsorientierten zu einer nachhaltigen und multifunktionalen<br />
Landwirtschaft aktiv vorangetrieben. Neben <strong>der</strong> Erzeugung hochwertiger Lebensmittel<br />
gewinnen dabei <strong>der</strong> Erhalt <strong>der</strong> Kulturlandschaft, Umwelt-, Natur- und<br />
Tierschutz, Erneuerbare Energien und nachwachsende Rohstoffe an Bedeutung.<br />
In den vergangenen Jahren wurde die Wasserwirtschaft in Nordrhein-Westfalen auf<br />
ökologische Ziele und Grundsätze <strong>der</strong> <strong>Nachhaltigkeit</strong> ausgerichtet: Maßnahmen zur<br />
Wie<strong>der</strong>herstellung natürlicher Wasserkreisläufe, zur Rückgewinnung von Überflutungsräumen,<br />
zur Renaturierung von Fließgewässern und zur Versickerung von Regenwasser<br />
wurden eingeleitet und beschleunigt.<br />
Verbraucherschutz und Gesundheit<br />
Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat im Jahr 2000 die Grundlagen für einen<br />
Verbraucherschutz „aus einem Guss“ geschaffen, indem sie die verbraucherpolitischen<br />
Kompetenzen in einem Ministerium bündelte. Damit brachte die Landesregierung<br />
ihren politischen Willen zum Ausdruck, Verbraucherschutz mit seinen<br />
Handlungsfel<strong>der</strong>n Umwelt und Gesundheit, nachhaltiger Konsum sowie Lebensmittelüberwachung<br />
effektiv weiter zu entwickeln.<br />
Seit dem Jahr 2000 wird in Nordrhein-Westfalen als einzigem Bundesland ein eigenständiges<br />
Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit (APUG NRW) mit den<br />
Schwerpunkten „Verkehr“, „Gesundes Wohnen“ und „Dialogstrukturen im umweltbezogenen<br />
Gesundheitsschutz“ erarbeitet. Es ist ein partizipatives Instrument, das die<br />
Vorsorge vor allem im öffentlichen Gesundheitswesen verankert und stärkt. Im<br />
Rahmen des APUG NRW soll die Kommunikation zwischen Umwelt- und Gesundheitsbehörden<br />
sowie die Information <strong>der</strong> Öffentlichkeit verbessert werden und das<br />
20/38
Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
Handlungsfeld „Umweltgerechtigkeit und Gesundheit“ als ein Querschnittsthema etabliert<br />
werden.<br />
Die Verbraucherschutzpolitik in NRW will das Bewusstsein für ein nachhaltiges<br />
Konsumverhalten schaffen und schärfen und Verbraucherinnen und Verbraucher in<br />
die Lage versetzen, einen gesundheits- und umweltverträglichen Lebensstil zu entwickeln.<br />
Hin<strong>der</strong>nisse, die nachhaltigen Konsum erschweren, will sie abbauen bzw.<br />
beseitigen.<br />
Da das Angebot an Produkten und Dienstleistungen immer größer und unübersichtlicher<br />
wird, sind viele Verbraucherinnen und Verbraucher auf unabhängige Beratung<br />
und Informationen angewiesen. Im Zentrum <strong>der</strong> Aktivitäten zum Nachhaltigen Konsum<br />
stehen daher auch die Verbesserung <strong>der</strong> Produktkennzeichnung und die<br />
Ausweitung von Informations- und Publizitätspflichten <strong>der</strong> Anbieter und Hersteller.<br />
Auch die Stärkung <strong>der</strong> Rechtsposition <strong>der</strong> Verbraucherinnen und Verbraucher ist aus<br />
Sicht des Landes eine wesentliche Voraussetzung für einen bewussten und nachhaltigen<br />
Konsum.<br />
Gesunde und bewusste Ernährung steht noch nicht so im Zentrum, wie es eigentlich<br />
notwendig wäre. Der Anteil fehlernährter Menschen, insbeson<strong>der</strong>e unter Kin<strong>der</strong>n<br />
und Jugendlichen, nimmt stetig zu, damit wachsen auch die Folgekosten einer ungesunden<br />
und unausgewogenen Ernährung für die Gesellschaft. Die Aktivitäten <strong>der</strong><br />
Landesregierung zur Gesunden Ernährung setzen darauf, dass nachhaltige Ernährung<br />
nicht nur ökologischen und gesundheitspolitischen Nutzen hat, son<strong>der</strong>n vor allem<br />
das eigene Wohlbefinden steigert und dass es Spaß macht, sich bewusst und<br />
gesund zu ernähren. Die Gesundheits- und Verbraucherpolitik in NRW nimmt beson<strong>der</strong>s<br />
junge Menschen in den Blick, da schon im Kindes- und Jugendalter Ess-<br />
und Ernährungsgewohnheiten erworben werden, die sich später meist nur noch<br />
schwer än<strong>der</strong>n lassen.<br />
Globale Verantwortung in <strong>der</strong> Einen Welt<br />
Um heutigen und künftigen Generationen eine Zukunftsperspektive zu sichern, bedarf<br />
es einer Strategie des Wandels <strong>der</strong> Lebensstile und Produktionsweisen vor allem<br />
in den Län<strong>der</strong>n des Nordens. Die nordrhein-westfälische Eine-Welt-Politik unterstützt<br />
diese Strukturanpassung im Norden. Schwerpunkt ist eine Informations- und<br />
Bildungsarbeit, die das Bewusstsein <strong>der</strong> Bürgerinnen und Bürger für Probleme und<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen im Nord-Süd-Verhältnis schärft.<br />
Eine wesentliche Rolle für die Strukturanpassung im Norden spielen <strong>der</strong> Faire Handel<br />
und die Etablierung ökologischer und sozialer Kriterien in <strong>der</strong> Weltwirtschaft.<br />
In diesem Zusammenhang ist das Ziel, den Absatz fair gehandelter Produkte<br />
auf einen Anteil von 3 % in <strong>der</strong> jeweiligen Warengruppe zu steigern von beson<strong>der</strong>er<br />
Bedeutung. Dabei ist es wichtig, dass fair gehandelte Produkte Teil des normalen<br />
Einzelhandelsangebots werden.<br />
<strong>21</strong>/38
Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
In <strong>der</strong> Weltpolitik werden in den nächsten 10 bis 20 Jahren die Gewichte neu verteilt.<br />
Neben den Industrienationen in Nordamerika, Europa und Japan sowie den UN-<br />
Sicherheitsratsmitglie<strong>der</strong>n China und Russland entsteht eine Gruppe von Län<strong>der</strong>n<br />
und Regionen, die sowohl ökonomisch als auch politisch verstärkt Bedeutung erlangen<br />
und diese auch einfor<strong>der</strong>n. Hierzu gehören vor allem Indien, Brasilien, Mexiko,<br />
Südafrika, Nigeria, Indonesien sowie die arabischen Staaten. Die Eine-Welt-Politik in<br />
NRW muss sich auf diese Entwicklung einstellen und verstärkt Kontakte mit diesen<br />
Län<strong>der</strong>n und Regionen knüpfen. Es ist deshalb Ziel <strong>der</strong> Eine-Welt-Politik in NRW,<br />
einerseits die internationale Kompetenz in Nordrhein-Westfalen zu verstärken und<br />
an<strong>der</strong>erseits das internationale Profil im Rahmen <strong>der</strong> Eine-Welt-Politik zu schärfen.<br />
Die bereits etablierten Län<strong>der</strong>foren und Stipendiatenprogramme des Landes bieten<br />
für bilaterale Kontakte eine gute Basis. In Zukunft kann dadurch die entwicklungspolitische<br />
Auslands- und Inlandsarbeit stärker gekoppelt und das Engagement für Umwelt<br />
und Entwicklung in NRW und in den Projektlän<strong>der</strong>n besser verzahnt werden.<br />
Die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn ist in den letzten Jahren zu einem Standort<br />
für zahlreiche internationale Institutionen aus Umwelt und Entwicklung geworden.<br />
Bereits heute haben hier zwölf Organisationen <strong>der</strong> Vereinten Nationen und eine Reihe<br />
von Nichtregierungs-Organisationen ihren Sitz. Die Landesregierung will diese<br />
Entwicklung des Internationalen und UN-Standortes Bonn för<strong>der</strong>n und unumkehrbar<br />
machen. In den nächsten Jahren soll die Zahl <strong>der</strong> in Bonn ansässigen UN-<br />
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auf mindestens 1000 anwachsen und weitere, bei<br />
internationalen Organisationen, Beschäftigte für den Standort Bonn gewonnen werden.<br />
Nachhaltige Sozial- und Gesellschaftspolitik<br />
Im Zentrum einer nachhaltigen Sozial- und Gesellschaftspolitik in NRW stehen die<br />
Bekämpfung <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit, eine ausreichende Altersvorsorge und eine optimale<br />
gesundheitliche Versorgung für alle. Sozialpolitik muss künftig mehr auf Vorsorge<br />
bauen, außerdem die Eigenverantwortung des Einzelnen stärken und Hilfe zur<br />
Selbsthilfe organisieren, wann immer dies möglich ist. Querschnittscharakter haben<br />
dabei die Themen Gen<strong>der</strong> Mainstreaming und die För<strong>der</strong>ung des bürgerschaftlichen<br />
Engagements, das ein Bestandteil politischer Entscheidungsprozesse werden<br />
muss.<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong> betrifft alle Bereiche <strong>der</strong> Sozial- und Gesellschaftspolitik. Gleichwohl<br />
gibt es Schwerpunktbereiche, in denen die strategische Ausrichtung <strong>der</strong> Landesregierung<br />
beson<strong>der</strong>s anschaulich wird: Familienpolitik, Frauenför<strong>der</strong>ung, Generationengerechtigkeit,<br />
soziale Integration sowie die Gesundheits- und Pflegepolitik.<br />
Junge Leute möchten Beruf und Familie vereinbaren und familiäre Aufgaben partnerschaftlich<br />
teilen. Damit sich Beides besser vereinbaren lässt, ist die Gestaltung<br />
eines kin<strong>der</strong>- und familienfreundlichen NRWs von beson<strong>der</strong>er Bedeutung.<br />
Betreuungsangebote sowohl für Kin<strong>der</strong> im Vorschulalter als auch für Schülerinnen<br />
22/38
Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
und Schüler – auch durch die Einrichtung von sog. Familienzentren – sollen qualitativ<br />
und quantitativ ausgebaut werden. Zudem besteht eine Aufgabe darin, bei Arbeitgebern<br />
für flexible Arbeitszeiten zu werben, da sie Beschäftigten die Kopplung von<br />
Beruf und Familie erleichtern und gleichzeitig für Unternehmen die Möglichkeit<br />
schaffen, Kapazitäten effizienter auszulasten und kundenorientierter am Markt zu<br />
agieren. Einen beson<strong>der</strong>en Fokus auf <strong>Nachhaltigkeit</strong> haben zwei Modellprojekte:<br />
Kommunen werden bei <strong>der</strong> Entwicklung eines familienfreundlichen Managements<br />
durch die Erprobung dialogorientierter Familienberichte auf <strong>der</strong> Basis von standardisierten<br />
EDV-gestützten Datenmodulen unterstützt. In den Sozialen Frühwarnsystemen<br />
werden Familien in problematischen Lebenssituationen durch die Professionalisierung<br />
<strong>der</strong> Hilfeangebote vor Ort gestärkt: Verbindliche Kooperationen sollen auf<br />
<strong>der</strong> Basis von systematisch erarbeiteten Indikatoren greifen, bevor eine offizielle Intervention<br />
nötig wird.<br />
Mit den neuen Regelungen im Zuwan<strong>der</strong>ungsgesetz des Bundes ist ein Start in eine<br />
systematische Integrationsför<strong>der</strong>ung von Migrantinnen und Migranten gelungen.<br />
NRW verfügt über eine gute integrationspolitische Infrastruktur. Ein wichtiges Instrument<br />
<strong>der</strong> Integration ist das Netzwerk unterschiedlicher Vereine und Selbsthilfegruppen,<br />
das Zuwan<strong>der</strong>ern notwendige Kontakte und Orientierung verschafft und<br />
<strong>der</strong> Artikulation ihrer Interessen dient. Integration ist aber kein einseitiger Anpassungsakt<br />
durch Migrantinnen und Migranten. Vielmehr ist Integration ein interaktiver<br />
Prozess, <strong>der</strong> Beiträge von Zuwan<strong>der</strong>ern und Einheimischen for<strong>der</strong>t und eine Gestaltung<br />
auf gleicher Augenhöhe mit den Zugewan<strong>der</strong>ten erfährt.<br />
Die Behin<strong>der</strong>tenpolitik in NRW will für die über 2,2 Millionen Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />
im Land Rahmenbedingungen schaffen, die es ihnen ermöglichen, selbst<br />
zu entscheiden, wo und wie sie leben wollen.<br />
Generationengerechtigkeit spielt eine wichtige Rolle im Zusammenleben von Alt<br />
und Jung. Die Landesregierung will Generationenkonflikte vermeiden und den Gemeinsinn<br />
unterschiedlicher Generationen för<strong>der</strong>n. Zu Generationengerechtigkeit gehört<br />
insbeson<strong>der</strong>e eine Altersvorsorge, die die Belastungen zwischen den Generationen<br />
fair austariert. Die Landesregierung hat sich im Vorfeld <strong>der</strong> Rentenreformen<br />
und auch während <strong>der</strong> Gesetzgebungsarbeiten dafür eingesetzt, dass die Ziele Finanzierbarkeit,<br />
Beschäftigungs- und Wachstumseffizienz, Versorgungssicherheit,<br />
sozialer Ausgleich und Generationengerechtigkeit in Balance zueinan<strong>der</strong> stehen. Mit<br />
<strong>der</strong> erzielten Lösung wird sichergestellt, dass alle Gruppen einen Teil <strong>der</strong> finanziellen<br />
Lasten tragen.<br />
Das Zusammenspiel von Alt und Jung bietet ein breites Aktionsfeld für bürgerschaftliches<br />
Engagement. Ziel <strong>der</strong> Landesregierung ist es, weitere gesellschaftliche Gruppen<br />
für ein freiwilliges Engagement zu gewinnen und soziale und generationenbezogene<br />
Ungleichheiten abzubauen.<br />
Die „seniorenpolitischen Leitlinien 2010“ des Landes geben weitere Ziele vor: Die<br />
Entwicklung eines realistischen Altersbildes, <strong>der</strong> Abbau von Altersdiskriminierung,<br />
mehr Partizipation und neue Tätigkeitsfel<strong>der</strong> für Seniorinnen und Senioren insbeson<strong>der</strong>e<br />
im Bereich <strong>der</strong> gemeinnützigen Arbeit. Der Zukunftsrat NRW schlägt die<br />
Gründung von regionalen Stiftungen für ein selbstbestimmtes Wohnen im Alter vor.<br />
23/38
Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
Die wachsende Zahl älterer Menschen und die zunehmende Zahl chronischer Erkrankungen<br />
machen Prävention und Gesundheitsför<strong>der</strong>ung als eine gesamtgesellschaftliche<br />
Aufgabe notwendiger denn je. NRW hat mit <strong>der</strong> Landesgesundheitskonferenz<br />
eine Plattform für die Abstimmung und Zusammenarbeit aller wesentlichen<br />
Akteure im Bereich <strong>der</strong> Gesundheitspolitik geschaffen.<br />
Die Pflegepolitik steht angesichts des Alterungsprozesses <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung<br />
vor beson<strong>der</strong>s gravierenden Problemen. Pflege ist als gesamtgesellschaftliche Aufgabe<br />
zu begreifen und zu organisieren. Die seit Jahren virulenten finanziellen Probleme<br />
<strong>der</strong> sozialen Sicherungssysteme erfor<strong>der</strong>n eine neue Balance zwischen den<br />
Leistungen des Einzelnen und den Pflichten <strong>der</strong> An<strong>der</strong>en zur solidarischen Finanzierung<br />
<strong>der</strong> Pflegesysteme. Bei <strong>der</strong> Anpassung <strong>der</strong> landespolitischen Regelungen ist<br />
die nordrhein-westfälische Sozialpolitik durch die Novellierung des Landespflegegesetzes<br />
auf diesem Weg entscheidend vorangekommen.<br />
In <strong>der</strong> Frauenpolitik hat NRW schon viel erreicht. Dennoch ist das Geschlechterverhältnis<br />
noch vielfach geprägt von patriarchalischen Strukturen und geschlechtsspezifischen<br />
Segmentierungen <strong>der</strong> Lebensbereiche. Exemplarisch für eine am<br />
Grundsatz <strong>der</strong> <strong>Nachhaltigkeit</strong> ausgerichtete Frauenpolitik ist die Unterstützung einer<br />
frauen- und mädchenspezifischen Infrastruktur. Mit Hilfe <strong>der</strong> Landesför<strong>der</strong>ung verfügt<br />
NRW dafür über ein dichtes Netz an Einrichtungen, Programmen und Angeboten.<br />
Im Zentrum <strong>der</strong> Frauenpolitik stehen künftig u.a. Aktivitäten zur beruflichen<br />
Frauenför<strong>der</strong>ung und Maßnahmen, die die soziale und familiäre Infrastruktur verbessern.<br />
Die Landesregierung wird ihre Aktivitäten zur beruflichen Frauenför<strong>der</strong>ung und<br />
ihre Maßnahmen zur Verbesserung <strong>der</strong> sozialen und familiären Infrastruktur fortführen.<br />
Sie setzt sich zudem dafür ein, eine eigenständige soziale Absicherung für<br />
Frauen unter angemessener Berücksichtigung <strong>der</strong> Familienarbeit sicherzustellen.<br />
Bildung, Sport und Kultur<br />
Bildung ist ein Schlüssel für eine zukunftsfähige demokratische Gesellschaft. Die<br />
Teilhabe an Bildung ist zugleich ein Grundrecht für alle Menschen – unabhängig von<br />
Einkommen, Geschlecht und sozialem Status. NRW begrüßt den Beschluss <strong>der</strong><br />
Vollversammlung <strong>der</strong> Vereinten Nationen, die Jahre 2005 bis 2014 zur Weltdekade<br />
„Bildung für nachhaltige Entwicklung“ auszurufen und unterstützt die von <strong>der</strong><br />
Deutschen UNESCO-Kommission formulierten Maßnahmen zur Umsetzung <strong>der</strong> Dekade<br />
in Deutschland.<br />
Nordrhein-Westfalen verfügt heute schon über gute Voraussetzungen und Rahmenbedingungen<br />
für eine auf Umwelt und <strong>Nachhaltigkeit</strong> ausgerichtete Bildung.<br />
So bietet NRW mit <strong>der</strong> 1998 begonnenen Kampagne „Umweltschule in Europa“ und<br />
<strong>der</strong> 2003 anschließenden Kampagne „<strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> in <strong>der</strong> Schule“, an <strong>der</strong> mehr als<br />
250 Schulen aus 35 Kreisen und kreisfreien Städten beteiligt sind, allen Schulen einen<br />
Rahmen für eine Bildung für nachhaltige Entwicklung an. Auch in <strong>der</strong> außer-<br />
24/38
Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
schulischen <strong>Nachhaltigkeit</strong>sbildung ist NRW durch eine Vielzahl von Initiativen und<br />
Bildungseinrichtungen sowie das aus dem <strong>Agenda</strong>prozess hervorgegangene Bildungsnetzwerk<br />
AZUL gut aufgestellt.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> UN-Dekade will die Landesregierung eine breite Allianz aus Schulen,<br />
Bildungseinrichtungen, Umweltbildungszentren, Nichtregierungsorganisationen,<br />
Wirtschaft, Sozialverbänden, Kirchen, Politik und engagierten Bürgerinnen und Bürgern<br />
bilden, die landesweit eine Bildung für nachhaltige Entwicklung auf den Weg<br />
bringt. Die Auftaktveranstaltung am 8. März 2005 mit 450 Teilnehmern und Teilnehmerinnen<br />
war dazu ein guter Anfang.<br />
Die „Pflege und För<strong>der</strong>ung des Sports“ ist seit 1992 ein Staatsziel in <strong>der</strong> Landesverfassung.<br />
Die Aufgaben und Wirkungen des Sports sind so vielfältig wie seine Disziplinen:<br />
Schulen und Vereine för<strong>der</strong>n die Entwicklung <strong>der</strong> eigenen Identität und von<br />
sozialer Verantwortung bei Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen. Sport erleichtert die Integration<br />
benachteiligter und ausgegrenzter Gruppen, aber auch von Frauen und Mädchen,<br />
die in vielen Sportarten immer noch unterrepräsentiert sind. Sport bereichert<br />
den Alltag von behin<strong>der</strong>ten Menschen und sichert eine wirkungsvolle Rehabilitation.<br />
Sportanlagen bergen große Potenziale für Ressourcenschonung und Energiesparen<br />
und damit auch für eine Kostensenkung beim Unterhalt <strong>der</strong> Sportstätten.<br />
Die Landesregierung för<strong>der</strong>t den Breitensport, um das Angebot <strong>der</strong> Sportvereine<br />
noch attraktiver zu gestalten, sie will Bedeutung und Qualität des Schulsports stärken<br />
und die Zusammenarbeit von Schulen und Sportvereinen verbessern. Sie wird<br />
zudem weitere Projekte zur Sicherung, Stärkung und Auszeichnung des Ehrenamtes<br />
durchführen, denn ohne ehrenamtliche Strukturen und freiwilliges Engagement wäre<br />
Breitensport nicht möglich. Neue Sportstätten sollen so geplant und vorhandene Anlagen<br />
so mo<strong>der</strong>nisiert werden, dass sie den gestiegenen Erwartungen hinsichtlich<br />
Komfort, Sicherheit, Umweltverträglichkeit und Pflege sozialer Beziehungen gerecht<br />
werden. Zudem sieht die Landesregierung große Chancen für eine Weiterentwicklung<br />
des Breitensports durch eine gemeinsame Strategie von Sportpolitik und Gesundheitspolitik.<br />
In einem „Handlungsprogramm Sport und Gesundheit für das<br />
Land Nordrhein-Westfalen“ sollen alle bisher eingeleiteten Maßnahmen koordiniert<br />
und gebündelt, intensiviert und ergänzt werden.<br />
Nachhaltige Entwicklung ist auf die Kreativität von Menschen angewiesen. Gleichzeitig<br />
werden Phantasie, Vorstellungskraft und Konfliktfähigkeit durch den Umgang mit<br />
Kunst und Kultur beson<strong>der</strong>s herausgefor<strong>der</strong>t. Allerdings ist Kunst nur dann lebendig,<br />
wenn sie einen Rahmen erhält, <strong>der</strong> für immer wie<strong>der</strong> neue Sichtweisen und Interpretationen<br />
offen ist. Die Kulturpolitik hat eine Reihe von Zielen, die Kunst und<br />
Kultur in NRW lebendig halten und dabei gesellschaftliche und soziale Verän<strong>der</strong>ungen<br />
reflektieren und bearbeiten. So wird die Beteiligung von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />
am kulturellen Leben in allen Sparten geför<strong>der</strong>t und unterstützt. Innerhalb einer<br />
„interkulturellen Kulturarbeit“ werden die Kulturen <strong>der</strong> zahlreichen Migrantinnen und<br />
Migranten im Land in eigenen Programmen und Angeboten aufgenommen und besser<br />
für Einheimische zugänglich gemacht. Zudem unterstützt die Landesregierung<br />
kommunale und Freie Netzwerke, Ansätze für neue Kooperationen, besseres Marketing<br />
und die Erschließung neuer Finanzierungsmöglichkeiten. Daneben för<strong>der</strong>t sie<br />
25/38
Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
den Kulturtourismus - er unterstützt auf beson<strong>der</strong>s wirksame Art und Weise den<br />
Strukturwandel im Land. So setzte z.B. die Internationale Bauausstellung Emscher<br />
Park als Zukunftsprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen zahlreiche Impulse mit<br />
neuen Ideen und Projekten für mehr Lebens- und Wohnqualität, architektonische,<br />
städtebauliche, soziale und ökologische Maßnahmen als Grundlage für den wirtschaftlichen<br />
Wandel in einer alten Industrieregion.<br />
Einen wichtigen Beitrag zum Strukturwandel leistet ebenfalls die RuhrTriennale. Sie<br />
trägt dazu bei, dass die nationale und internationale Presse ein positives, mo<strong>der</strong>nes<br />
Bild vom Revier gezeichnet hat und die Region als wichtiger europäischer Ballungsraum<br />
bewusst wird.<br />
26/38
ANHANG<br />
Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
MITGLIEDER DES ZUKUNFTSRATES NRW<br />
in ihren damaligen Funktionen, alphabetisch aufgeführt<br />
Prof. Dr. Ursula Boos-Nünning<br />
Professorin für Migrationspädagogik, Universität Duisburg-Essen (Leiterin <strong>der</strong> Arbeitsgruppe<br />
2)<br />
Renan Demirkan<br />
Schauspielerin und Autorin<br />
Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann<br />
Oberbürgermeisterin <strong>der</strong> Stadt Bonn (stellvertretende Vorsitzende des Zukunftsrates<br />
NRW, Mitglied <strong>der</strong> Arbeitsgruppe 3)<br />
Jochen Flasbarth<br />
Abteilungsleiter für Naturschutz und nachhaltige Naturnutzung im Bundesministerium<br />
für Umweltschutz, Naturschutz und Reaktorsicherung (Mitglied <strong>der</strong> Arbeitsgruppe<br />
1, Leiter <strong>der</strong> Arbeitsgruppe 4)<br />
Dr. Thomas Fues<br />
Eine-Welt-Beauftragter <strong>der</strong> Landesregierung NRW (Mitglied <strong>der</strong> Arbeitsgruppe 1)<br />
Dieter Henrici<br />
Präsident <strong>der</strong> Industrie- und Handelskammer Arnsberg<br />
Annette Hering<br />
Unternehmensgruppe Hering Bau (Mitglied <strong>der</strong> Arbeitsgruppe 3)<br />
Gerburg Jahnke<br />
Künstlerin, Missfits<br />
Dr. Jürgen Kluge<br />
Deutschlandchef <strong>der</strong> McKinsey & Company, Inc. (Leiter <strong>der</strong> Arbeitsgruppe 1)<br />
Dr. Kora Kristof<br />
Leiterin <strong>der</strong> Abteilung Energie im Wuppertal Institut für Klima Umwelt Energie GmbH,<br />
(Mitglied <strong>der</strong> Arbeitsgruppen 1 und 3)<br />
Johannes Lackmann<br />
Präsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energien<br />
(Mitglied <strong>der</strong> Arbeitsgruppe 1)<br />
Ewald Lienen<br />
Fußballtrainer (Mitglied <strong>der</strong> Arbeitsgruppe 4)<br />
Prof. Jeanine Meerapfel<br />
Filmregisseurin und Drehbuchautorin<br />
27/38
Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
Prof. Dr. phil. Franz Nuscheler<br />
Direktor des Instituts für Entwicklung und Frieden (INEF) in Duisburg<br />
Fritz Pleitgen<br />
Intendant des Westdeutschen Rundfunks, stellv. Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> ARD (Mitglied <strong>der</strong><br />
Arbeitsgruppe 4)<br />
Prof. Dr. Marga Pröhl<br />
Leiterin des Themenfeldes Demokratie und Bürgergesellschaft <strong>der</strong> Bertelsmann-<br />
Stiftung (Mitglied <strong>der</strong> Arbeitsgruppe 2)<br />
Prof. Dr. Friedrich Schmidt-Bleek<br />
Präsident des Faktor-10-Instituts (Vorsitzende des Zukunftsrates NRW, Mitglied <strong>der</strong><br />
Arbeitsgruppen 1 ,2 und 3)<br />
Marion Schmidt-Wefels<br />
Stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Thyssen-Krupp Nirosta (Mitglied <strong>der</strong> Arbeitsgruppe<br />
2)<br />
Präses Nicolaus Schnei<strong>der</strong><br />
Präses <strong>der</strong> ev. Kirche im Rheinland (Mitglied <strong>der</strong> Arbeitsgruppe 3)<br />
Dr. Michael Schulenburg<br />
Vorsitzen<strong>der</strong> des Verbandes <strong>der</strong> Chemischen Industrie NRW (Mitglied <strong>der</strong> Arbeitsgruppe<br />
1)<br />
Britta Steilmann<br />
B.S.S.D. Britta Steilmann Sustainable Development GmbH & Co KG<br />
Lena Strothmann<br />
Präsidentin <strong>der</strong> Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld (Mitglied <strong>der</strong> Arbeitsgruppe<br />
2)<br />
Dipl.-Ing. Gerd Tenzer<br />
ehem. Mitglied des Vorstandes <strong>der</strong> Deutschen Telekom AG (Mitglied <strong>der</strong> Arbeitsgruppe<br />
1)<br />
Lutz Weischer<br />
Landesjugendsprecher <strong>der</strong> BUND-Jugend NRW (Mitglied <strong>der</strong> Arbeitsgruppe 1)<br />
Dr. Loretta Würtenberger<br />
Partnerin Blue Corporate Finance GmbH & Co KG (Mitglied <strong>der</strong> Arbeitsgruppe 2)<br />
Dr. Jürgen Zech<br />
ehem. Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gerling Versicherungs-Beteiligungs-AG (Stellvertreten<strong>der</strong><br />
Vorsitzen<strong>der</strong> des Zukunftsrates, Leiter <strong>der</strong> Arbeitsgruppe 3)<br />
28/38
Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
STAATSSEKRETÄRINNEN-AUSSCHUSS FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG<br />
Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />
(MUNLV) - Fe<strong>der</strong>führung<br />
Staatskanzlei<br />
Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie (MGSFF)<br />
Ministerium für Schule, Jugend und Kin<strong>der</strong> (MSJK)<br />
Ministerium für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport (MSWKS)<br />
Ministerium für Verkehr, Energie und Landesplanung (MVEL)<br />
Ministerium für Wirtschaft und Arbeit (MWA)<br />
Ministerium für Wissenschaft und Forschung (MWF)<br />
Weitere Ressorts werden regelmäßig informiert und können sich beteiligen.<br />
MITGLIEDER DER LEITBILDGRUPPEN<br />
nach Themenbereichen alphabetisch aufgeführt<br />
Klimaschutz und nachhaltige Mobilität<br />
Dr. Norbert Allnoch (IWR)<br />
Dr. Frank-Michael Baumann (Landesinitiative Zukunftsernergien)<br />
Susanne Böhler (Wuppertal Institut)<br />
Hans-Christoph Boppel (MUNLV)<br />
Andrea Engelke (Dortmun<strong>der</strong> Stadtwerke)<br />
Eckard Hardacker (Forschungszentrum Jülich)<br />
Isfried Hennen (Ford-Werke AG)<br />
Benno Hense (Projekt Ruhr GmbH)<br />
Dr. Norbert Hüttenhölscher (Energieagentur)<br />
Dr. Herbert Kemming (ILS)<br />
Gerd Marx (Energieagentur)<br />
Dr. Wolfgang Schöll (MVEL)<br />
Prof. Dr. Michael Schreckenberg (Universität Duisburg-Essen)<br />
Dr. Christoph Staufenbiel (MVEL)<br />
Prof. Dr. Dietrich Stein (Ruhr Universität Bochum)<br />
Leonhard Thien (Landesinitiative Zukunftsenergien)<br />
Jutta von Reis (Forschungszentrum Jülich)<br />
29/38
Nachhaltiges Wirtschaften<br />
Dr. Stefan Bringezu (Wuppertal Institut)<br />
Hartmut Crysandt (MWA)<br />
Dr. Andreas Herforth (MUNLV)<br />
Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
Dr. Peter Jahns (Die Effizienz–Agentur NRW)<br />
Hans-Jürgen Kerkhoff (BDI Landesvertretung NRW)<br />
Sabine Lehmann (MUNLV)<br />
Dr. Martina Nehls-Sahabandu (future e.v.)<br />
Gabriele Poth (Zentrum für Umwelt und Energie <strong>der</strong> Handwerkskammer Düsseldorf)<br />
Manfred Rauschen (Öko-Zentrum NRW)<br />
Martin Sträßer (VCI Landesverband NRW)<br />
Siedlungs- und Naturräume<br />
Birgit Beckers (Naturschutzbund Deutschland, Landesverband NRW)<br />
Prof. Dr. Lothar Finke (Universität Dortmund)<br />
Prof. Dr. Ulrike Grabski-Kieron (Universität Münster)<br />
Barbara Joeres (Institut für Landes- und Stadtentwicklung in NRW)<br />
Evamaria Küppers-Ullrich (MSWKS)<br />
Reinhard Lemke (Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe)<br />
Michael von <strong>der</strong> Mühlen (Stadtverwaltung Gelsenkirchen)<br />
Birgit Pohlmann-Rohr (Architektin)<br />
Dr. Michael Schaloske (MUNLV)<br />
Renate Späth (MUNLV)<br />
Dr. Brigitta Verhoek-Köhler (MSWKS)<br />
Verbraucherschutz und Gesundheit<br />
Marlies Dieckmann (MUNLV)<br />
Dr. Diana Hein (MUNLV)<br />
Prof. Dr. Claudia Hornberg, Universität Bielefeld (Fakultät für Gesundheitswissenschaften)<br />
Prof. Dr. Jan Jarre (Fachhochschule Münster)<br />
Ulrike Schell (Verbraucher-Zentrale NRW, Gruppe Umwelt)<br />
Doris Schnei<strong>der</strong>-Zugowski (DGB Bundesvorstand)<br />
30/38
Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
Globale Verantwortung in <strong>der</strong> Einen Welt<br />
Jürgen Anton (<strong>Agenda</strong>-Transfer. Agentur für <strong>Nachhaltigkeit</strong> GmbH)<br />
Dr. Helle Becker (BLK Modellversuch „<strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> in <strong>der</strong> Schule“)<br />
Gerd Deihle (InWent gGmbH)<br />
Dr. Thomas Fues (Eine-Welt Beauftragter <strong>der</strong> Landesregierung NRW)<br />
Josef Herkendell (MUNLV)<br />
Peter Hesse (Farbenfabrik Schmincke / Peter Hesse Stiftung)<br />
Dr. habil. Dirk Messner (Institut für Entwicklung und Frieden)<br />
Claudia Richter (Landesinstitut für Qualifizierung NRW)<br />
Udo Schlüter (Eine Welt Netz NRW)<br />
Klaus Wilmsen (Karstadt Warenhaus AG)<br />
Nachhaltige Sozial- und Gesellschaftspolitik<br />
Doris Freer (Frauenbüro <strong>der</strong> Stadt Duisburg und Landesarbeitsgemeinschaft kommunaler<br />
Frauenbüros/Gleichstellungsstellen NRW (LAG))<br />
Dr. Hildegard Kaluza (MGSFF)<br />
Ingeborg Langefeld (ehem. Gesundheitsamt Gelsenkirchen)<br />
Eva Nagel (MGSFF)<br />
Karin Nell (Evang. Erwachsenen-Bildungswerk Nordrhein e.V.)<br />
Jens Rautenberg (Diakonisches Werk <strong>der</strong> Evang. Kirche im Rheinland e.V.)<br />
Gabriela Rosenbaum (MGSFF)<br />
Gabriele Schmidt (MGSFF)<br />
Prof. Dr. Klaus Peter Strohmeier (Ruhr-Universität Bochum)<br />
Dr. Christoph Strünck (Heinrich-Heine Universität Düsseldorf)<br />
Dr. Christoph Weischer (Ruhr-Universität Bochum)<br />
Prof. Dr. Margeritha Zan<strong>der</strong> (Fachhochschule Münster)<br />
Petra Zwickert (MGSFF)<br />
31/38
Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
ÜBERSICHT DER AGENDA-PROJEKTE UND NETZWERKE<br />
nach Themenbereichen zugeordnet<br />
Klimaschutz und nachhaltige Mobilität<br />
Initiative Energiepass NRW<br />
Kompetenznetzwerk <strong>21</strong> für energetische Sanierung im Wohnungsbestand<br />
Wissensmanagement Altbausanierung<br />
European Energy Award®<br />
Großversuch mit Brennstoffzellen-Heizgeräten in Kooperation mit Stadtwerken in<br />
NRW<br />
Mobilitätsdienstleistung combicar<br />
YOU-move.nrw – Kampagne Jugendmobilität <strong>der</strong> Zukunft<br />
NRW bringt’s: Lieferdienstoffensive in NRW<br />
Bürgerservice Pendlernetz NRW<br />
Entwicklung und Einsatz eines Erdgasmotors<br />
REGIOOEL<br />
Transfer erfolgreicher Energiesparprojekte von Schulen auf Kin<strong>der</strong>gärten<br />
world.energy.school<br />
BIENE.BEA.OWL<br />
Nachhaltiges Wirtschaften<br />
Öko-Scheck in Sportanlagen<br />
Unterstützung einer innovativen Hanfwirtschaft in NRW<br />
Sensibilisierung und Information für <strong>Nachhaltigkeit</strong> im Handwerk<br />
umBau.NRW – beispielhaft nachhaltig bauen<br />
Netzwerk für umweltverträgliche Baustoffe und Bauprodukte (UBB)<br />
FATIMA – Fachkräftequalifizierung Türkischer Akademiker in NRW – Integration als<br />
Mittel zur Außenwirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />
Institutionelle Investoren und Klimaschutz<br />
Nachhaltige Kapitalanlage – Zukunftsfähige Altersvorsorge<br />
talkIN – Wirtschaftstreff Investment und <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />
Messe: Grünes Geld NRW<br />
32/38
Siedlungs- und Naturräume<br />
Die bespielbare Stadt<br />
Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
Erarbeitung praktischer Beispiele für bodenbezogene ökologische Ausgleichs- und<br />
Ersatzmaßnahmen<br />
Wärme aus Holz – Energetische Nutzung von Holz aus regionalen Ressourcen<br />
Umweltbildung konkret: Nachhaltige Nutzung von Wald und Holz – international<br />
glaubwürdig?<br />
FSC-Offensive NRW<br />
<strong>Nachhaltigkeit</strong>ssiedlung <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong><br />
Ökologisch verträgliche Gewerbeflächenentwicklung<br />
Indikatoren NRW: <strong>Nachhaltigkeit</strong> in <strong>der</strong> Kommune<br />
I.D.E.E. – Schwerpunkt Energieträger Holz<br />
Verbraucherschutz und Gesundheit<br />
Initiative 2000plus – Schulmaterialien aus Recyclingpapier<br />
Papierwende – Zukunftsfähig mit Papier<br />
futureins – NRW wird zukunftsfähig<br />
Globale Verantwortung in <strong>der</strong> Einen Welt<br />
Zukunftsenergien für den Süden<br />
Technologiebotschafter NRW – für nachhaltige Unternehmenskontakte mit China<br />
NRW-Partnerschaft gegen AIDS<br />
Kampagne „Wir handeln fair. NRW.“<br />
Fair Play – Fair Life/Fußball-WM 2006 in NRW<br />
TransFair – Tütenzauber<br />
Faire Woche 2003 in NRW<br />
Einführung eines weltweit gültigen Siegels für den Fairen Handel<br />
Beschaffung von Dienstkleidung aus Produktion, die dem internationalen Arbeitsrecht<br />
entspricht<br />
„Visible Visions – Traum und Wirklichkeit“ – Internationales Frauenkunstprojekt<br />
Querschnittsthemen und Netzwerke<br />
Mediabörse 2003 – <strong>Nachhaltigkeit</strong> kommunizieren<br />
Regionales Kompetenz-Netzwerk Bioenergie<br />
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Netzwerk Fahrradkuriere NRW<br />
Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe<br />
Ökoprofit NRW<br />
Aktionsnetzwerk Zukunft Lernen (AZUL)<br />
Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
ÜBERSICHT DER BEST PRACTICE BEISPIELE<br />
Einzelne Best Practice Beispiele sind aufgrund ihrer inhaltlichen Ausrichtung mehreren Themenbereichen<br />
zugeordnet<br />
Klimaschutz und Nachhaltige Mobilität<br />
Aktivitäten zum Klimaschutz in Münster (Arbeit <strong>der</strong> Koordinierungsstelle für Klima<br />
und Energie seit 1995)<br />
Energetische Sanierung des Laborgebäudes 06.2 (Phytosphäre) des Forschungszentrums<br />
Jülich<br />
Energieeinsparung/ CO2-Emissionssenkung durch Optimieren von Temperaturprofilen<br />
im chemischen Anlagenverbund<br />
Energy+<br />
Ford Eco-Driving: Training auf Erdgasfahrzeugen<br />
„GLAS<strong>21</strong>“ und SchülerInnen-Firma „ökotec“<br />
Holzheizwerk Lieberhausen<br />
Initiative „Energetische Gebäudemo<strong>der</strong>nisierung von Ein- und Zweifamilienhäusern<br />
im ländlichen Raum im Zukunftskreis Steinfurt"<br />
Initiative „Rhein-Ruhr gibt Gas – Autofahren mit Erdgasantrieb“<br />
Mobilitätsservice für die Mieterinnen und Mieter <strong>der</strong> VBW Bauen und Wohnen GmbH<br />
Solar- und Sparprojekt <strong>der</strong> Gymnasien Willibrord und Aggertal<br />
Standort Umweltbildung NaturGut Ophoven<br />
(Um-)Weltsponsorenaktion/SOLidAR <strong>21</strong><br />
Wissensportal Energie<br />
Nachhaltiges Wirtschaften<br />
Bürger- und Handwerkerpark Zollverein 3/7/10<br />
Das Grün<strong>der</strong>zentrum Triple Z<br />
Einführung von Umweltmanagementsystemen in Einrichtungen <strong>der</strong> Altenarbeit und<br />
stationären Behin<strong>der</strong>tenhilfe<br />
Energie- und Abfallsparen an Schulen und Kin<strong>der</strong>tagesstätten<br />
Energy+<br />
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Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
Erstinvestitionen in einen Verarbeitungsbetrieb für regional erzeugte landwirtschaftliche<br />
Produkte<br />
Faktor X - Ressourcen intelligenter nutzen<br />
KSW – Kooperation Schule-Wirtschaft<br />
KURS <strong>21</strong> – Initiative zur Entwicklung eines Umweltdialogs zwischen Schulen und<br />
Unternehmen, ein Geschenk <strong>der</strong> DBU an die Jugend<br />
Leitfaden zum Bau einer Biogasanlage<br />
Ökologische Betriebskantine und Öko-Shop „Ökolonia“<br />
Regionale För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> energetischen und stofflichen Nutzung heimischer nachwachsen<strong>der</strong><br />
Rohstoffe (NawaRoNet-ST )<br />
Rotkernige Buche – Heimisches Holz mit Charakter<br />
SUN – Schulen und Unternehmen für <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />
Umweltmanagement in kreiskirchlicher Verwaltung<br />
Umweltverträgliche Mittel zur Bekämpfung von Ablagerungen und Schleim<br />
Zertifizierung <strong>der</strong> Kreisverwaltung Höxter inkl. aller Liegenschaften nach Öko-Audit-<br />
Verordnung Nr. 761/2001<br />
Siedlungs- und Naturräume<br />
ABM-Projekt Naturnahe Gewässerentwicklung im „Werre/ Else-System“<br />
<strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> im Zukunftskreis Steinfurt: Der Prozess<br />
Bürger- und Handwerkerpark Zollverein 3/7/10<br />
Das Grün<strong>der</strong>zentrum Triple Z<br />
Der Planerladen: För<strong>der</strong>ung demokratischer Stadtplanung und stadtteilbezogener<br />
Gemeinwesenarbeit<br />
Der Osten – ein starkes Stück Ahlen<br />
Fe<strong>der</strong>ico-Garcia-Lorca-Platz – Gestaltung mit Bürgerbeteiligung<br />
För<strong>der</strong>programm Gemeinschaftsinitiativen<br />
Kommunales Projekt zum Aufbau einer strategischen Steuerung (KOMPASS)<br />
Nachhaltige Stadtentwicklung – Nur eine Vision o<strong>der</strong> messbar? Ein fächerübergreifendes<br />
Schülerprojekt<br />
Rotkernige Buche – Heimisches Holz mit Charakter<br />
Privathaushalte (er)leben <strong>Agenda</strong><br />
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Verbraucherschutz und Gesundheit<br />
Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
Bildung für eine nachhaltige Entwicklung – online. Lehrerfort- und Weiterbildungsprojekt<br />
mit professioneller Lernplattform<br />
Bildung für nachhaltige Entwicklungen – ökologisches und soziales Lernen<br />
Einbeziehung von Jugendlichen in den lokalen <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Prozess<br />
Ökologische Betriebskantine und Öko-Shop „Ökolonia“<br />
Vom Landwirt zum Laden: Den Lebensmitteln eine Herkunft geben<br />
Globale Verantwortung in <strong>der</strong> Einen Welt<br />
<strong>Agenda</strong>-Partnerschaft Aachen-Khayelitsha/Kapstadt<br />
<strong>Agenda</strong>-Partnerschaft NRW/Mpumalanga<br />
Blumenwelten – <strong>der</strong> dornige Weg vom Feld zur Vase<br />
Chat <strong>der</strong> Welten – Erdöl im Regenwald<br />
crossroads: Zukunftspfad NRW<br />
Einbeziehung von Jugendlichen in den lokalen <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong>-Prozess<br />
Faires Beschaffungswesen in <strong>der</strong> Kommune (Dienstkleidung <strong>der</strong> Feuerwehr)<br />
Fair gewinnt – Die längste Kaffeetafel <strong>der</strong> Welt<br />
Fairneuss<br />
Fairschenk Blumen! – Eine Kampagne zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong><br />
Frauenwelten – Internationale Karikaturen<br />
Jecke Fairsuchung – Faire Kamelle im rheinischen Karneval<br />
Konzept <strong>der</strong> Städtekaffees – Lokale Identifikation mit Nord-Süd-Bezug<br />
Mural Global – Ein weltweites Wandmalprojekt<br />
NRW Kaffee-Forum<br />
(Um-)Weltsponsorenaktion/SOLidAR <strong>21</strong><br />
Wasser ist Leben<br />
Nachhaltige Sozial- und Gesellschaftspolitik<strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> im Zukunftskreis Steinfurt:<br />
Der Prozess<br />
Bildung für nachhaltige Entwicklungen – ökologisches und soziales Lernen<br />
Community Involvement: 16-Stunden-Programm<br />
Der Osten – ein starkes Stück Ahlen<br />
Der Planerladen: För<strong>der</strong>ung demokratischer Stadtplanung und stadtteilbezogener<br />
Gemeinwesenarbeit<br />
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Bericht <strong>der</strong> Landesregierung zur <strong>Agenda</strong> <strong>21</strong> NRW<br />
Duisburger <strong>Agenda</strong>-Frauen bringen „was ins Rollen“<br />
Erarbeitung eines dialogorientierten <strong>Nachhaltigkeit</strong>sberichtes für die Stadt Solingen<br />
För<strong>der</strong>programm Gemeinschaftsinitiativen<br />
„Go4Jobs!“ – Junge Fachkräfte werben für Ausbildung<br />
Internet-<strong>Lexikon</strong> <strong>der</strong> <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />
Jugendarbeit und Kommunalpolitik gegen Rechts<br />
Jugendhilfe 2010: Auswirkungen <strong>der</strong> demografischen Entwicklung und Strategien<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und Jugendhilfe<br />
Kommunales Projekt zum Aufbau einer strategischen Steuerung (KOMPASS)<br />
KSW – Kooperation Schule-Wirtschaft<br />
MIT-Initiative – Corporate Volunteering bei Henkel<br />
Modellprojekte zur Integration von Neuzuwan<strong>der</strong>ern und Neuzuwan<strong>der</strong>innen<br />
SchLAu NRW – Schwul-lesbische Aufklärung in NRW<br />
SUN – Schulen und Unternehmen für <strong>Nachhaltigkeit</strong><br />
Umweltaudit und <strong>Nachhaltigkeit</strong>sbericht<br />
Wie<strong>der</strong>aufbau und Betrieb des Bürgerbades Elsebad<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
Ministerium für Umwelt und Naturschutz,<br />
Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNLV)<br />
Schwannstr. 3<br />
40476 Düsseldorf<br />
www.agenda<strong>21</strong>nrw.de<br />
Verantwortlich i.S.d.P.:<br />
Ernst Christoph Stolper<br />
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