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Neurodermitiskratzen. „Das Kratzen soll Linderungverschaffen, doch die krankeHaut wird dadurch noch mehrirritiert – ein Teufelskreis“, so derHautarzt.Die Ursachen sind vielschichtigEin Neurodermitis-Schub istkaum vorhersehbar. Was Dauerund Schweregrad angeht, sinddie Ausbrüche von Mal zu Malunterschiedlich. Zwar spielenpsychische Faktoren und Stresseine Rolle, die Neurodermitisist aber keine psychosomatischeErkrankung. Ihre Ursachensind nicht vollständig geklärt,aufgrund des individuell variierendenKrankheitsbilds undVerlaufs gehen Experten abervon einem Zusammenspiel genetischerFaktoren, immunologischerVeränderungen sowie vonUmwelteinflüssen aus.Allen Betroffenen gemeinsamist die Neigung zu allergischenÜberempfindlichkeitsreaktionen,doch für einen akutenSchub bedarf es weiterer Puzzleteilchen.So ist bei 20 Prozentder Neurodermitiker die natürlicheBarrierefunktion der Hautgestört und diese nicht ausreichendvor Umwelteinflüssengeschützt. Das Eindringen vonAllergenen und Keimen wirderleichtert und die Gefahr einerEntzündung erhöht sich.Im Fall der kleinen Sophiezeigten Allergietests, dass dasKind übersensibel auf Casein,Milcheiweiß, reagiert. Seitdemachten ihre Eltern darauf, dassSophie dieses meidet, doch vieleNahrungsmittel enthalten denStoff. Überdies lösen mit hoherWahrscheinlichkeit auch nochandere Faktoren Sophies Ekzemaus – Provokationsfaktoren oderTrigger nennen Mediziner alles,was zur Aktivierung einer Neurodermitisbeiträgt. Dies könnenneben Allergenen aus der Luft(z.B. Blütenpollen, Hausstaub)oder aus Nahrungsmitteln (z.B.Eine Erkrankung – viele TherapienAls erste Maßnahme solltenmögliche Aus löser derNeurodermitis gemiedenwerden. Allergietests beieinem Hautarzt könnenhelfen, die Ursachen aufzuspüren.Unverzichtbarist auch die aufmerksameBeobachtung im Alltag: Inwelchen Situationen trittdas Ekzem auf? Wann verschlechtertes sich?Je nach Ursache und Krankengeschichtestehen u. a.folgende therapeutischenMaßnahmen zur Verfügung:Salben zur äußerenAnwendung• mit natürlichen Wirkstoffenverbessern dieFeuchtigkeit und denHeilungs prozess der Haut.• mit Antibiotika oderAntimykotika behandelnMilch, Nüsse, Fisch) auch Zusatzstoffein Lebensmitteln undandere Substanzen sein.Mechanische Hautreizungensind häufig Auslöser einesSchubs – die überempfindlicheHaut der Betroffenen wird durchzu häufiges Waschen, alkalischeSeifen, Schweiß, zu warme oderzu eng sitzende Kleidung, zugrobfaserige oder synthetischeTextilien gestört. Auch Alkohol,Stress, Infektionen oder körperlicheAnstrengung können einatopisches Ekzem wecken.Chinesische Nadeln lindern dieEntzündungSo vielfältig die Ursachen sind,die einen akuten Schub begünstigen,so unterschiedlich wirddas atopische Ekzem behandelt.Die Therapie muss sich stets anden Auslösern orientieren, soferndiese bekannt sind. Meistkommt aber eine Kombinationzusätzliche Infektionendurch bakterielle Keimeund Pilze.• mit Stoffen, die die Immunreaktiondes Körpersunterdrücken (Immunsuppressiva).EinzunehmendeMedikamente• Antihistaminika schwächenden Effekt des körpereigenenHormons Histaminab, das die typischenallergischen Symptomeverursacht.• Kortison/Glucocorticoidesind bei schwerenSchüben mit großer Ausdehnungeines Ekzems oftnötig.• Cyclosporin A, dasStoffwechselprodukteines Pilzes, wird beischwersten Formen eingesetzt,die sich dannoft rasch zurückbilden.von Maßnahmen zum Einsatz.Unverzichtbar ist zudem dierichtige Hautpflege. Am besteneignen sich Ölbäder und rückfettendeÖl-in-Wasser-Emulsionenin Form von Salben oder Lotionen.Bei Sophie scheint sich einweiterer Weg abzuzeichnen: DerKinderarzt schickte die Sechsjährigezu einem Kollegen, der auchChinesische Medizin praktiziert.Nach einer Puls- und Zungendiagnosestellte dieser „Feuchtigkeitund Hitze im Blut“ fest – nach derchinesischen Lehre bedeutendeKrankheitsfaktoren. Sophietrinkt deshalb jetzt mehrmalstäglich einen süßlich schmeckendenchinesischen Kräutertee,außerdem wird sie zweimalwöchentlich für wenige Minutenakupunktiert. Die ersten Reaktionenmachen ihrer Mutter Hoffnung:Schon nach knapp zweiWochen hat der Juckreiz deutlichnachgelassen.•Die Nebenwirkungen könnenaber schwerwiegendsein.Nicht medikamentöseMaßnahmen• Die Bestrahlung mithochdosiertem UV-Lichtkann durch ihre entzündungshemmendeWirkungzur Linderung führen.• Aufenthalte am Meeroder im Hochgebirge mindernwegen des geringenAllergengehalts der Luftdie Symptome. Als milbenfreigilt eine Höhe ab 1000Metern im Winter und ab2000 Metern im Sommer.• Spezielle Textilienschützen die empfindlicheHaut vor zusätzlichen Bakterien:Feinste Silberfädenwirken antimikrobiell,beruhigen die gereizteHaut und reduzieren denJuckreiz.Akupunkturmagazin 2. Quartal 2012 5


ObstipationVerstopfungStreik im DarmWie oft muss man müssen? Die Häufigkeit des Stuhlgangs ist bei jedemMenschen unterschiedlich – zwischen dreimal täglich bis dreimal proWoche ist alles normal. Keine Panik also, wenn es mit der Verdauung malnicht so gut klappt! Hält die Verstopfung länger an, sollte ein Arzt zu Rategezogen werden. Darmträgheit ist aber meist harmlos und verschwindetoft bereits durch eine Umstellung der Gewohnheiten. Akupunktur kannhier wirksam unterstützen.Über ihr „kleines Problem“spricht HiltrudM. ungern. „Verstopfungist nicht gerademein Lieblingsthema“, meint die66-Jährige. Doch zu dem Themakann die ehemalige Lehrerin ausDresden viel sagen, denn seit Jahrenmacht ihr die Verdauung zuschaffen, sobald sie nicht ihre gewohntedarmfreundliche Kost zusich nimmt. „Manchmal sündigeich eben“, gesteht sie, „und dannmuss ich büßen!“Torte, Schweinebraten undfettem Käse kann die Rentnerinnicht immer widerstehen, „danach“freilich streikt regelmäßigihr Darm. Einfach wieder normalzu essen, hilft nicht immer:Joghurt, Leinsamen, Vollkornprodukteund Rohkost fördernzwar die Darmbewegungen undregulieren die Verdauung, dochdauert es nach einer Schlemmereioft über eine Woche, bis sichHiltrud M.s Verdauung wiedereingespielt hat.Wenn es mit dem Stuhlgangnicht klappt, greift sie schon malzu Abführmitteln. „Ich weiß,Blähungen,Völlegefühl,Verstopfung– funktioniertdie Verdauungnicht richtig,fühlen wir unsschnell unwohl.Gute Verdauung – (auch) eine Frage der ErnährungDie chronisch funktionelleObstipation ist die häufigsteForm der Verstopfung. Hierhelfen folgende Maßnahmen,um den Verdauungsrhythmuszu regulieren:• Ballaststoffreiche Ernährung:Ballaststoffe saugenWasser auf und quellen,wodurch sich das Stuhlvolumenund der Druck aufdie Darmwand erhöhen,die Darmtätigkeit wird angeregt.Vollkornprodukte,Früchte und Trockenobst,Knollengemüse wie Kartoffelnsowie Hülsenfrüchtesind ballaststoffreich. Zusätzlichhelfen Flohsamen,Kleie, Leinsamen. Vorsichtist bei Bananen, Karotten,Schokolade, Rotwein,schwarzer Tee oder Weißbrotgeboten!• Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhrachten: EinErwachsener sollte täglichetwa 1,5 bis 2 Liter trinken.• Regelmäßige Bewegungregt die Verdauung an.• Die Signale des Darmsnicht ignorieren, Stuhldrangnie unterdrücken.• Eine Bauchmassage vordem Aufstehen: Etwazehn Minuten lang dieBauchdecke entlang desDickdarms mit kreisendenBewegungen massieren.• Ein Glas Wasser oder Saftauf nüchternen Magenregt die Verdauung an.dass die Mittel zur Gewöhnungführen und alles nur noch verschlimmern“,gibt sie zu. IhreHausärztin schlug deshalb eineAlternative vor: ChinesischeMedizin soll Hiltrud M. helfen,ihr kleines Problem in den Griffzu bekommen.Akupunktur reguliert dieDarmfunktionDie Symptome chronischer Verstopfungwie seltener, schmerzhafteroder erschwerter Stuhlgang,Blähungen und Appetitlosigkeitmüssen in jedem Fall ernstgenommen werden. Die Auslösersollten von einem Arzt abgeklärtwerden, denn ständige Verstopfungführt zu gesundheitlichenKomplikationen. Laboranalysenvon Blut, Stuhl und Urin sowieein Ultraschall des Darms odereine Darmspiegelung stehen diagnostischim Vordergrund.Bei Hiltrud M. ergaben dieVorsorgeuntersuchungen, dassihr Darm organisch gesund ist.„Verstopfung muss nicht aufkrankhafte Veränderungen desDarms zurückgehen“, erklärtihre Ärztin, „es kann auch andereUrsachen geben.“ Vor allemFrauen leiden unter chronischerObstipation – einer erschwertenDarmentleerung, die wenigerals dreimal wöchentlich erfolgt.Schuld ist oft eine falsche oderungewohnte Ernährung, etwaauf Reisen, zu wenig Flüssigkeitszufuhr,Stoffwechselstörungen,Kaliummangel, Stress oder zuwenig Bewegung.Meist bessert sich die Verdauungschon durch eine andere Ernährungund eine Umstellungder Gewohnheiten (s. Kasten).Hiltrud M. wird zusätzlich einmalwöchentlich akupunktiert,zudem nimmt sie abends chinesischeKräuter, die den Stuhlgangnormalisieren. Seither klappt ihreVerdauung reibungslos – auch,wenn sie mal was „Verbotenes“isst!•Akupunkturmagazin 2. Quartal 2012 7


Die letzte SeiteImpressumHaltung bewahren!Hängende Schultern,den Blick nach untengerichtet, runder Rücken –sind wir bedrückt, drücktunsere Körperhaltung diesaus. Doch auch wenn wiruns gut fühlen, zeigt dasunsere Körpersprache: Wirstehen aufrecht, mit erhobenemKopf und Brust heraus.„Kopf hoch!“ raten wirMenschen, die niedergeschlagensind. Oder „Lassden Kopf nicht hängen!“Gerade so, als wandle sicheine negative Stimmung schon alleindadurch, dass wir unsere Haltung korrigieren.Aber wirkt sich unsere Körperhaltungauf unsere Gefühle aus?US-Forscher zeigten nun, dass etwaeine aufrechte Sitzposition das Selbstbewusstseinstärkt: Studenten wurden aufbequeme bzw. sehr unbequeme Stühlegesetzt und sollten Wortsilben wie „MA“Unserer Körperhaltungzeigt es deutlich, wennwir uns gut fühlen.zu Wörtern ergänzen. Diemeisten der bequem Sitzendenbildeten das Wort„Macht“, die Mehrheitder unbequem Kauerndendagegen „Maus“. Zudemstieg bei ersteren derTestosteronspiegel – dasmännliche Hormon fördertdie Durchsetzungskraft–, während bei denunbequem Sitzenden derKortisolspiegel stieg – derStoff kann die Abwehrschwächen.Selbst die Erinnerungscheint unsere Haltung zu beeinflussen.In einem weiteren Test sollten dieTeilnehmer Murmeln in einer Ablageeinordnen – mal oben, mal unten – unddabei aus ihrer Vergangenheit erzählen.Streckten sie sich nach oben, erinnertensie sich meist an schöne Dinge, bücktensie sich dagegen nach unten, berichtetensie vorwiegend Negatives!HERAUSGEBER: Deutsche Ärzte gesellschaftfür Akupunktur e.V. DÄGfA, München,www.daegfa.deVERLAG: publimed Medizin und MedienGmbH, Paul-Heyse-Str. 28, 80336 München,Tel. 089/51 61 61 71, Fax 089/51 61 61 99,akumag@publimed.de• Redaktion: Sarah Monz, Fachärztin fürAnästhesiologie (ver antwortlich),Christine Preiherr (Text),Dr. Uwe Siedentopp (Rezept)• Layout: dm druckmedien gmbh, München• Projektleitung: Dagmar Loy,Tel. 089/51 61 61 79HERSTELLUNG: dm druckmedien gmbh,Münchendm@druckmedien.deKONZEPT: Schreiber & PartnerVerlagsberatung, Münchenschreiber@verlagsberatung.deErscheinungsweise: quartalsweise© Copyright: publimed für sämt liche Beiträge.Für unverlangt eingesandte Manuskripteund Fotos wird keine Haf tung über nommen.Nachdruck, Aufnahme in Online-Dienste odersons tige Internetangebote sowie Vervielfältigungauf Datenträger nur mit vorherigerschriftlicher Zustimmung des Verlags.Entscheidendefür Ihre GesundheitSchnelle Hilfe bei ÜbelkeitBei allen Arten vonÜbelkeit und Erbrechenhilft die Massage desAkupressurpunkts Perikard6 zuverlässig, sowohlbei Reiseübelkeit,in der Schwangerschaftoder sogar während einerChemotherapie.Der Punkt liegt auf der Innen-seite desUnterarms, drei Finger-breit oberhalb der Beugefalte desHandgelenks, auf der Mitte zwi-schen Elle und Speiche und zwischenden beiden tastbaren Beugesehnender Finger.Massieren Sie den Punkt an beiden Ar-men kräftig ein bis zwei Minuten lang mitdem Daumen oder Zeigefinger. Wieder-holen Sie die Massage mehrmals mit einerPause von fünf bis zehn Minuten. Sie sollteein in der Tiefe spürbares Druckgefühl auslösen.Pusteblumen auf den Teller!Wiesen verleiht er ein fröhlichesGesicht: der Löwenzahnmit seinen sonnengelbenBlüten. Doch Löwenzahnist nicht nurhübsch anzusehen, erist auch gesund! Obals Heiltee oder aromatischerSalat, stetsregt er den Appetit250 g junge Löwenzahnblätter1 kleine ZwiebelPetersilie, Schnittlauch,Bärlauchblätter, Sauer ampfer,Borretsch, Basilikum,Gartenkresse, Thymian1 Bund Radieschen4 EL Walnussöl2 – 3 EL ObstessigMeersalzschwarzer Pfeffer1 Prise Zuckeran, reinigt das Blut und hilft beiHautproblemen und Gicht. DennBlätter und Wurzeln sind reichan wertvollen Terpenen,Flavonoiden, VitaminB2 und Kalium. In Chinaschätzt man ihn für seineentgiftenden Qualitätenund seinen positivenEffekt auf das Leber-Qi.Löwenzahn-Wildkräuter-Salatmit RadieschenRezept für 4 PortionenDie Salatsoße aus Walnussöl, Obstessig,Salz, Pfeffer und Zucker anmachen.Die jungen Löwenzahnblätterwaschen, trocknen und in feineStreifen schneiden. Zwiebel würfelnund alle Kräuter fein hacken.Radieschen in dünne Scheibenschneiden. Die Löwenzahnblätter indie Marinade geben, gut durchmischenund etwa eine Stunde durchziehenlassen. Vor dem ServierenRadieschen und Kräuter unterheben.8 Akupunkturmagazin 2. Quartal 2012

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