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Deutsche Schule Lissabon Escola Alemã de Lisboa

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<strong>Deutsche</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Lissabon</strong><strong>Escola</strong> Alemã <strong>de</strong> <strong>Lisboa</strong>Re<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Schulleiterin Renate Matthias vor <strong>de</strong>r Generalsversammlung <strong>de</strong>sSchulvereins <strong>de</strong>r <strong>Deutsche</strong>n <strong>Schule</strong> <strong>Lissabon</strong> am Mittwoch, <strong>de</strong>n 14.11.2012Sehr geehrter Herr Botschafter, sehr geehrte Damen und Herren <strong>de</strong>s Präsidiums, liebe FrauPinto, lieber Herr Rente als Sprecher <strong>de</strong>r Eltern,liebe Kollegen und Kolleginnen, sehr geehrte Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Schulvereins <strong>de</strong>r <strong>Deutsche</strong>n<strong>Schule</strong> <strong>Lissabon</strong>!Auch ich begrüße Sie herzlich in <strong>de</strong>r <strong>Deutsche</strong>n <strong>Schule</strong> <strong>Lissabon</strong> heute Abend.Mein Bericht über die Tätigkeiten bzw. Fortschritte und Ereignisse seit <strong>de</strong>m 17. Novemberletzten Jahres, als Sie hier zur Generalversammlung 2011 zusammen kamen, basiert auf<strong>de</strong>m Studium <strong>de</strong>s Jahrbuchs, von Akten, Dokumenten und Protokollen sowie meinenErkundigungen bei vielen Kollegen und Mitarbeitern und natürlich auf meinen eigenenErfahrungen seit Beginn meiner Tätigkeit am 1. August 2012. Denn wie Sie wissen, wur<strong>de</strong>ich im April vom Vorstand <strong>de</strong>r <strong>Deutsche</strong>n <strong>Schule</strong> <strong>Lissabon</strong> als Nachfolgerin von Herrn Dr.Clauß als Schulleiterin ab <strong>de</strong>m Schuljahr 2012/2013 bestellt. Mit ihm und seinem – und jetztmeinem – Stellvertreter Herrn Axel Jacobsen, geschah En<strong>de</strong> Mai die Übergabe <strong>de</strong>rSchulleitergeschäfte. Damit ist aber die personelle Neubesetzung <strong>de</strong>r Leitung unserer<strong>Schule</strong> noch gar nicht abgeschlossen, <strong>de</strong>nn auch die Grundschule hat mit Frau DagmarLucks aus Hamburg eine sowohl im innovativen pädagogischen Grundschulbereich als auchim Auslandsdienst äußerst erfahrene und versierte Leitung bekommen. Und nun haben wirseit <strong>de</strong>m 1. November endlich auch mit Frau Wiens, die zuvor an <strong>de</strong>r Deutsch-Internationalen <strong>Schule</strong> in Singapur tätig war, eine neue Kin<strong>de</strong>rgartenleitung. Ich möchte andieser Stelle meine Freu<strong>de</strong> und Dankbarkeit darüber ausdrücken, dass ich auf sokompetente Kräfte an meiner Seite zählen kann.Kurz noch zu mir: ich wur<strong>de</strong> im Nor<strong>de</strong>n Deutschlands, in Lübeck, geboren und ging nach<strong>de</strong>m Abitur zum Studium <strong>de</strong>r Romanistik und Anglistik an die Universität München. Nachmeinen Examina war ich 11 Jahre lang am Gymnasium als Lehrerin für Englisch undFranzösisch in Bayern tätig. Von 1999 bis 2008 arbeitete ich als entsandte Lehrkraft fürDeutsch als Fremdsprache an einer <strong>de</strong>r europäischen <strong>Schule</strong>n in Brüssel. Dort wur<strong>de</strong> ich imJahr 2001 Mitglied <strong>de</strong>r Schulleitung, war für die Koordination <strong>de</strong>s Übergangs von <strong>de</strong>rGrundschule in <strong>de</strong>n Sekundarbereich und für die Jahrgangsstufen 6-8 verantwortlich.Außer<strong>de</strong>m baute ich als Koordinatorin für För<strong>de</strong>runterricht und son<strong>de</strong>rpädagogischenFör<strong>de</strong>rbedarf das entsprechen<strong>de</strong> System an <strong>de</strong>r <strong>Schule</strong> aus bzw. auf. Von 2008 bis 2012war ich dann wie<strong>de</strong>r an einem Gymnasium in München tätig, wo ich die Stelle <strong>de</strong>rStellvertreten<strong>de</strong>n Schulleiterin inne hatte. Dass ich Portugiesisch verstehe und spreche,resultiert aus meinem privaten Interesse; ich lernte die Sprache in Brüssel an einemSpracheninstitut.______________________________________________________________________________________________________________________<strong>Deutsche</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Lissabon</strong>Zweigstelle EstorilSteuer-Nr. / Contribuinte Nº: PT 500 921 059<strong>Escola</strong> Alemã <strong>de</strong> <strong>Lisboa</strong>Dependência EstorilRua Prof. Francisco Lucas PiresLizenz-Nr. / Alvará nº 1700, 05/03/1963 (<strong>Lisboa</strong>) undP-1600-891 <strong>Lisboa</strong>Rua Dr. António Martins, 26Tel. (+351) 21 751 0260P-2765-194 EstorilLizenz.Nr. / Alvará nº 1442 29/10/1955 (Estoril)Fax (+351) 21 759 1434Tel. (+351) 21 468 0327www.dslissabon.com • www.ealisboa.com


[2]Jetzt aber zur <strong>Deutsche</strong>n <strong>Schule</strong> <strong>Lissabon</strong>: Herr Dr. Clauß berichtete Ihnen im letzten Jahrvon <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen pädagogischen Projekten, die im Anschluss an die BLI in Angriffgenommen wur<strong>de</strong>n. Ich möchte kurz zusammenfassen, wie sich diese Projekte aus meinerSicht bis heute entwickelt haben:1. Die jahrgangsgemischte Eingangsphase <strong>de</strong>r Klassen 1 und 2 in Estoril ge<strong>de</strong>ihtjetzt im vierten Jahr ihres Bestehens. Die Kin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r jetzigen dritten Klasse in Estoril,die ich vor ein paar Wochen einmal besuchte, sind aus diesem Projekt hervorgegangen. Nicht nur die gute Akzeptanz bei <strong>de</strong>n Lehrkräften und Eltern, die bei <strong>de</strong>rPeer Review im vorletzten Jahr festgestellt wor<strong>de</strong>n sind, son<strong>de</strong>rn auch guteErgebnisse <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r, ihre Motivation, ihre Freu<strong>de</strong> am Lernen und ihreIntegrationskraft lassen darauf schließen, dass in <strong>de</strong>n letzten zwei Jahren vielgeschafft wur<strong>de</strong>. Dass die Jahrgangsstufe 3 bis jetzt in dieses Konzept nicht miteinbezogen wur<strong>de</strong>, macht vielleicht insofern Sinn, als sich die Kin<strong>de</strong>r nun an einaltershomogenes Klassensystem gewöhnen können, das sie dann in <strong>de</strong>r 4. Klasseauch in <strong>Lissabon</strong> erwartet.2. Die einheitliche Schulphase <strong>de</strong>r Jahrgangsstufen 4-6 ist jetzt in ihrem 3. Jahrangekommen. Unsere jetzigen Sechstklässler sind also unsere Ältesten und ganzErfahrenen in dieser Phase, die von einem Team äußerst engagierter GrundschulundGymnasiallehrer gemeinsam unterrichtet wer<strong>de</strong>n. Das Prinzip <strong>de</strong>r Freiwilligkeitbei <strong>de</strong>r Unterrichtseinteilung und die selbstständige Teamfindung unter <strong>de</strong>nLehrkräften <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Stufen (Grundschule und Sekundarstufe I) von Anfang an,sowie in <strong>de</strong>n letzten zwei Jahren die Rekrutierung von erfahrenen Ortslehrkräften ausDeutschland, die die Lehrbefähigung für die Klassen 1 bis 10 mitbringen, schaffen bei<strong>de</strong>n Lehrkräften positive Rahmenbedingungen für das Gelingen. RegelmäßigeAbsprachen in <strong>de</strong>n Klassenteams zur Erarbeitung gemeinsamer Ziele, zurBinnendifferenzierung, Deutsch- und Portugiesisch-Kompetenz und zur individuellenFör<strong>de</strong>rung einzelner Schüler garantieren die positive Umsetzung <strong>de</strong>s bei <strong>de</strong>rEinführung dieses Projektes gewollten verbesserten Übergangs von <strong>de</strong>r Grundschulein das Gymnasium. Hier wird beson<strong>de</strong>rs viel Wert darauf gelegt, dass dieGrundschüler, die aus Klasse 3 mit <strong>de</strong>r Metho<strong>de</strong>nkompetenz <strong>de</strong>r Grundschulekommend z.B. mit selbstständigem Arbeiten vertraut sind, diese Kompetenz nichtverlieren, wenn sie auf die verstärkte Fachlichkeit im Gymnasium vorbereitet wer<strong>de</strong>n.Der Arbeitskreis 4-6 begleitet <strong>de</strong>n Prozess <strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong>n Sekundarschulreifeunserer Viert- bis Sechstklässler und erarbeitet im Moment eine Evaluation unseresersten „Durchlaufs“. Auch die Meinung <strong>de</strong>r Eltern wer<strong>de</strong>n wir dabei einholen.Von Seiten <strong>de</strong>r Schulleitung wird bei <strong>de</strong>r Evaluation zur Sprache kommen, dass dieVerwirklichung dieses Projekts nicht ganz leicht zu vereinbaren ist mit <strong>de</strong>rVerwirklichung <strong>de</strong>s Fachraumprinzips, da die Klassen 4 - 6 ihre festenKlassenzimmer haben sollen. Diese sind mittlerweile im Sinne <strong>de</strong>s erarbeitetenKonzepts mit zahlreichen didaktischen und methodischen Materialien für diese Stufeausgestattet (man fin<strong>de</strong>t sie im B-Gebäu<strong>de</strong>). Welche Unvereinbarkeiten uns jetzt, woauch die 6. Klassen zum „Club“ gehören, begegnet sind, wer<strong>de</strong> ich weiter unten beimThema Lehrerraumprinzip erläutern.3. Die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Deutsch-Kompetenz durch <strong>de</strong>n Individual-Austausch vonSchülern <strong>de</strong>r 9. Klassen mit Schülern aus Deutschland hat sich weiterhin sehr


[3]positiv entwickelt. Im letzten Sommer (Juni/Juli 2012) waren insgesamt 20 Schüler für3 bis 4 Wochen in <strong>de</strong>utschen Familien. Bei einer Zusammenkunft mit diesen Schülernvor einigen Wochen konnte ich erfahren, wie positiv ihr Echo und ihre Erfahrungenwaren – alle wür<strong>de</strong>n es auf je<strong>de</strong>n Fall wie<strong>de</strong>rholen und empfehlen es <strong>de</strong>n jetzigenSchülern in <strong>de</strong>n neunten Klassen weiter. Einhellig waren sie <strong>de</strong>r Meinung, dass ihrDeutsch profitiert habe und natürlich auch ihr Wissen über Deutschland. Einige <strong>de</strong>r<strong>de</strong>utschen Partner waren auch schon in Portugal. In meiner jetzigen 11. Klassekonnte ich ein Mädchen aus Deutschland begrüßen, das <strong>de</strong>n Kontakt mit ihrerAustauschpartnerin von vor zwei Jahren weiter aufrecht erhält; die bei<strong>de</strong>n sehen sichregelmäßig und kommunizieren wöchentlich über Facebook o<strong>de</strong>r Skype. Dies seheich als einen ganz enormen Erfolg <strong>de</strong>s Projektes an, dass sich die Schüler undSchülerinnen <strong>de</strong>r <strong>Deutsche</strong>n <strong>Schule</strong> <strong>Lissabon</strong> und diejenigen in ganz verschie<strong>de</strong>nenStädten und Regionen Deutschlands füreinan<strong>de</strong>r interessieren und sich begegnen –so wird unser Name <strong>de</strong>r „Begegnungsschule“ auch an an<strong>de</strong>ren Orten mit Lebengefüllt. Und um dieser Darstellung noch die Krone aufzusetzen, kann ich Ihnenberichten, dass sich für <strong>de</strong>n nächsten Austausch, wenn es für unsere Schüler abMitte Juni 2013 nach Deutschland gehen kann, vierzig Schüler angemel<strong>de</strong>t haben!Meine Kollegen und ich, die wir Kontakte zu <strong>de</strong>utschen <strong>Schule</strong>n haben, wer<strong>de</strong>n allestun, damit je<strong>de</strong>r Schüler, je<strong>de</strong> Schülerin auch einen Partner o<strong>de</strong>r eine Partnerinbekommen kann!An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass viele <strong>de</strong>r Schüler, die jetzt inDeutschland waren, aus <strong>de</strong>r ursprünglichen 5s kommen. Für sie ist dieser Austauschnatürlich ganz beson<strong>de</strong>rs gewinnbringend, <strong>de</strong>nn sie sind nicht schon seit <strong>de</strong>mKin<strong>de</strong>rgarten mit ihren <strong>de</strong>utschen Mitschülern in einer Gruppe, konnten also nochnicht so lange die „Begegnung“ leben. Im Moment haben wir in <strong>de</strong>r Jahrgangsstufe 5zum ersten Mal zwei s-Klassen. Ob diese Schüler wohl in vier Jahren auch nachDeutschland fahren können? Ich hoffe es sehr!4. Das letzte Projekt, das ich noch kurz ansprechen möchte, ist das sogenannteFachraum- bzw. Lehrerraumprinzip. En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s letzten Schuljahres wur<strong>de</strong> es durchdas Votum <strong>de</strong>r Gesamtkonferenz verbindlich eingeführt. Die zweijährige Probephasewar zu En<strong>de</strong> gegangen, das für die erfolgreiche Umsetzung erfor<strong>de</strong>rliche Mobiliar warangeschafft wor<strong>de</strong>n und die Erfahrungen waren mehrheitlich positiv, so dass jetzt dieKollegen hauptsächlich in einem Raum unterrichten, in <strong>de</strong>n die Schüler zu ihnenkommen. Wie ich vorher bereits sagte, ist dieses Prinzip in <strong>de</strong>n Klassen 5 und 6 nichtgewahrt, weil man <strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>r Grundschule kommen<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn noch ihren eigenenKlassenraum geben will. Dies be<strong>de</strong>utet aber natürlich, dass die Kollegen, die in 4-6unterrichten, da sie ja auch noch an<strong>de</strong>re Gruppen haben, nicht nur einen Raumbenutzen können, sie müssen dann wan<strong>de</strong>rn. Da einige Räume durch die Klassen 5und 6 „blockiert“ sind, hatten wir zu Beginn dieses Schuljahres sehr viele Stun<strong>de</strong>n,die nicht automatisch in einem bestimmten Lehrer-Raum stattfin<strong>de</strong>n konnten. Hierkollidierten die bei<strong>de</strong>n Prinzipien. Für das nächste Schuljahr müssen wir überlegen,ob wir die nächstjährige 6. Jahrgangsstufe schon etwas mehr in die „erwachsene“Phase entlassen können, in<strong>de</strong>m sie für die Fächer, in <strong>de</strong>nen sie nicht das speziellangeschaffte Material benutzen, ihren Raum verlassen. Für die Naturwissenschaften,Sport, Musik und Kunst tun sie das natürlich jetzt auch schon.


[4]Nun habe ich über die vier Projekte bzw. Konzepte gesprochen, die im Anschluss an dieBLI entstan<strong>de</strong>n und nach ihrer Erprobung im letzten Jahr erfolgreich implementiertwor<strong>de</strong>n sind. Jetzt möchte ich kurz etwas berichten über eine Maßnahme, die unsere<strong>Schule</strong> äußerlich vorangebracht hat, was sich aber selbstverständlich auch auf dasLeben und die Arbeit innen auswirkt: die Erdbebenertüchtigung <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>rgartens imSommer 2012. In nur wenigen Wochen wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rgarten in <strong>Lissabon</strong> nicht nurstatisch auf <strong>de</strong>n neuesten Stand gebracht. Bei meinen Besuchen dort konnte ich michselbst davon überzeugen, wie viel sicherer und besser die Situation jetzt für Erzieher undKin<strong>de</strong>r gewor<strong>de</strong>n ist. An dieser Stelle sei <strong>de</strong>m Vorstand und beson<strong>de</strong>rs Frau Quintelasowie <strong>de</strong>n verantwortlichen Mitarbeiterinnen in <strong>de</strong>r Verwaltung herzlich gedankt für diebeherzte Umsetzung <strong>de</strong>s Projektes, die auch von <strong>de</strong>r Botschaft und <strong>de</strong>mBun<strong>de</strong>sbauministerium gut geheißen wer<strong>de</strong>n musste.Ein weiterer großer Schwerpunkt unserer Arbeit in <strong>de</strong>n vergangenen 12 Monaten liegt auf<strong>de</strong>r Integration <strong>de</strong>r neuen Vorgaben aus Deutschland, die das zentrale (Regional-)Abitur, die Kontingentstun<strong>de</strong>ntafel und das Kerncurriculum betreffen. Damit unsereSchüler auf <strong>de</strong>r iberischen Halbinsel und <strong>de</strong>n Kanaren ab <strong>de</strong>m Jahr 2014 das gleicheAbitur schreiben können, mussten an <strong>de</strong>n neun zu unserer Region gehören<strong>de</strong>n <strong>Schule</strong>ndie gleichen Voraussetzungen geschaffen wer<strong>de</strong>n, d.h. es musste gewährleistet wer<strong>de</strong>n,dass die Schüler die gleiche Vorbereitung erhalten. Dazu haben sich in <strong>de</strong>n vergangenenSchuljahren die Fachleiter <strong>de</strong>r Abitur-relevanten Fächer unserer <strong>Schule</strong>n wie<strong>de</strong>rholtgetroffen, um das aus Deutschland vorgegebene sogenannte „Kerncurriculum“, dasSie sich übrigens auf <strong>de</strong>r Seite <strong>de</strong>r Kultusministerkonferenz <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>srepublik Deutschland (http://www.kmk.org/bildungschule/auslandsschulwesen/kerncurriculum.html)ansehen können, für die Region Iberienanzupassen. Diese sogenannten „Regionalcurricula“ sind jetzt für die Jahrgangsstufen11 und 12 genehmigt wor<strong>de</strong>n; aus ihnen erwächst die Vorbereitung <strong>de</strong>r Schüler auf dasschriftliche Regional-Abitur, das am 13., 14., 17. und 18. Februar 2014 zum ersten Malganz iberienweit dasselbe sein wird. Im September und Oktober 2013 treffen sich dieKommissionen aus ausgewählten Kursleitern aus jeweils 5 <strong>Schule</strong>n zur Erstellung <strong>de</strong>rAbituraufgaben. So wird gewährleistet, dass diejenigen die Aufgaben konzipieren, die imBil<strong>de</strong> darüber sind, was die Schüler wissen müssen.Herr Dr. Clauß hat im letzten Jahr über die sogenannte Kontingentstun<strong>de</strong>ntafelgesprochen. Nach dieser Tafel, d.h. nach <strong>de</strong>r Vorgabe aus Deutschland, wie vieleStun<strong>de</strong>n in welchem Fach ein Schüler bis zum Eintritt in die Klasse 11 erhalten habenmuss, unterrichten wir seit letztem Jahr an <strong>de</strong>r DSL. Manche Fächer haben dadurchStun<strong>de</strong>n verloren, an<strong>de</strong>re gewonnen. Damit unsere Schüler aber weiterhin einebestmögliche Bildung bekommen, wur<strong>de</strong>n zur För<strong>de</strong>rung schwächerer SchülerFör<strong>de</strong>rstun<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Fächern Deutsch, Portugiesisch, Englisch und Mathematikeingerichtet. Dieses Konzept wird jetzt evaluiert und in <strong>de</strong>r Steuergruppe noch einmalangepackt, <strong>de</strong>nn es hat sich durch Rückmeldungen von Eltern und Lehrernherausgestellt, dass in manchen Fällen <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>runterricht gar nicht benötigt wird, inan<strong>de</strong>ren, in <strong>de</strong>nen er bisher nicht vorgesehen ist, aber schon. Darum wer<strong>de</strong>n wir uns einadaptiertes För<strong>de</strong>rkonzept überlegen, das ich Ihnen wahrscheinlich im nächsten Jahrvorstellen kann.An dieser Stelle sprach Herr Dr. Clauß im letzten Jahr zu Ihnen über das sogenannteReformkonzept für die <strong>de</strong>utschen Auslandsschulen. Es sieht vor, die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r


[5]<strong>de</strong>utschen <strong>Schule</strong>n im Ausland grundlegend neu zu gestalten. Es steht im Raum, dassan unserer <strong>Schule</strong> die Anzahl <strong>de</strong>r ADLKs von jetzt 18 auf 15 reduziert wer<strong>de</strong>n soll. Fürdas nächste Schuljahr ist uns noch keine Reduktion auferlegt wor<strong>de</strong>n; wir können bei<strong>de</strong>frei wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n bzw. frei gewor<strong>de</strong>nen Stellen neu besetzen. Auch weiß man nicht, wanndas Reformkonzept überhaupt in Kraft tritt. Kommuniziert wird uns, dass – wenn eskommt – keine Nachteile entstehen. Aber es ist natürlich insofern sehr wohl einSparkonzept, als Deutschland für ADLKs im Moment höhere Kosten trägt als dann später<strong>de</strong>m Reformkonzept gemäß an Personalkosten erstattet wer<strong>de</strong>n, wenn die <strong>Schule</strong> bzw.<strong>de</strong>r Vorstand selbst Lehrkräfte in Deutschland rekrutiert. Man kann nur darauf bauen,dass <strong>de</strong>r Standort <strong>Lissabon</strong> weiterhin bei <strong>de</strong>utschen Lehrern auch im Gymnasialbereichso attraktiv bleibt, wie er es jetzt ist. Ich persönlich hielte es aber gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r heutigenZeit für ein falsches Signal aus Berlin bzw. Köln, unsere <strong>Schule</strong>n auf <strong>de</strong>r iberischenHalbinsel aus <strong>de</strong>m Fokus <strong>de</strong>r optimalen För<strong>de</strong>rung zu nehmen. Sie leisten ganzhervorragen<strong>de</strong> Bildungsarbeit, was uns ja bei <strong>de</strong>r BLI gera<strong>de</strong> erst bestätigt wur<strong>de</strong>, undsie leisten vor allem auch einen immer größeren Beitrag dazu, dass gut ausgebil<strong>de</strong>teSchüler an die <strong>de</strong>utschen Universitäten kommen und eines Tages als hoch qualifizierteKräfte zumin<strong>de</strong>st für einige Jahre in Deutschland arbeiten. Dazu kann ich Ihnen mitteilen,dass aus unserem letzten Abiturjahrgang (2012) von <strong>de</strong>n 64 Abiturienten 24 ein Studiumin Deutschland begonnen haben und weitere 8 voraussichtlich nach ihrem Gap-yearauch in Deutschland studieren wer<strong>de</strong>n. Von <strong>de</strong>n 24 Abiturienten hat ein Schüler es sogargeschafft, ein DAAD-Stipendium zu bekommen. Er studiert jetztWirtschaftsingenieurwesen an <strong>de</strong>r RWTH Aachen. Wie gut die Ausbildung an <strong>de</strong>r DSList, zeigen nicht nur diese Fakten, son<strong>de</strong>rn auch die Tatsache, dass drei Abiturienten anUniversitäten in <strong>de</strong>r Schweiz angenommen wur<strong>de</strong>n und einer in Australien. Von <strong>de</strong>n 28Abiturienten, die in Portugal geblieben sind, studieren 10 an <strong>de</strong>n renommiertestenprivaten Universitäten wie <strong>de</strong>r Universida<strong>de</strong> Católica in <strong>Lissabon</strong> und 18 haben einenStudienplatz an staatlichen Universitäten bekommen.Wir lassen uns auf keinen Fall von <strong>de</strong>n genannten Konzepten aus Deutschlan<strong>de</strong>ntmutigen, und zusammen mit <strong>de</strong>m Vorstand wird die Schulleitung <strong>de</strong>r <strong>Deutsche</strong>n<strong>Schule</strong> <strong>Lissabon</strong> alles daran setzen, die materiellen, personellen und konzeptionellenBedingungen zu erhalten bzw. zu schaffen, damit unsere Schüler auch weiterhin mit zu<strong>de</strong>n am besten vorbereiteten Studienanfängern in Portugal und Deutschland gehören.Unsere trotz Euro- und Wirtschaftskrise fast unverän<strong>de</strong>rt hohen Anmel<strong>de</strong>zahlen für <strong>de</strong>nKin<strong>de</strong>rgarten und <strong>de</strong>n Vorkurs (wie<strong>de</strong>r haben wir gegenwärtig drei Gruppen mitinsgesamt 50 Kin<strong>de</strong>rn, die sich für die Aufnahme in die 5s qualifizieren möchten)bestätigen uns, dass wir <strong>de</strong>n richtigen Weg gehen.Ich hoffe, dass ich Ihnen, obwohl ich aus eigener Anschauung nur über die letztenzweieinhalb Monate berichten kann, ein umfassen<strong>de</strong>s Bild von unserer mo<strong>de</strong>rnen,aktiven und hohen Standards verpflichteten <strong>Schule</strong> zeichnen konnte. Ich freue mich,dass ich nun ein Stück <strong>de</strong>s Weges in die Zukunft <strong>de</strong>r <strong>Deutsche</strong>n <strong>Schule</strong> <strong>Lissabon</strong>mitgehen und mitgestalten kann!Vielen Dank.Renate MatthiasSCHULLEITERIN

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