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BRIESELANG BRIESELANG - bei Deutschland-im-Internet

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18<br />

WOHNEN Mit Luxuskarosse und Volldampf in den Westen<br />

fahnder, SOKO Leipzig und<br />

der KIKA-Serie Schloss Einstein.<br />

Stahnke stand mit Stars<br />

wie Brigitte Mira, Nicole<br />

Heesters, Bruno Ganz, Winfried<br />

Glatzeder und Peter Bause<br />

vor der Kamera.<br />

Sein Talent wurde bereits an<br />

der Ar<strong>bei</strong>terbühne in Schwerin<br />

entdeckt. „Da in der DDR<br />

die Kultur Vorrang vor der Ar<strong>bei</strong>t<br />

hatte, ging es den Ensemble-Mitgliedern<br />

durchaus<br />

gut“, erinnert er sich. In der<br />

Armee kam er zum Nachdenken<br />

und bekam die Sicherheit,<br />

dass er Schauspieler werden<br />

wollte. Eine Strafversetzung<br />

auf einen abgelegenen Schießplatz<br />

<strong>im</strong> südthüringischen<br />

Hildburghausen förderte die<br />

Karriere. „Dort war kaum was<br />

los, ich saß <strong>im</strong> Turm und hatte<br />

die Anlage zu bewachen. Die<br />

Zeit ließ sich bestens nutzen,<br />

um Rollen zu lernen.“<br />

Für jeden das richtige Theater<br />

Mit Shakespeare <strong>im</strong> Kopf und<br />

ausreichend Selbstbewusstsein<br />

schaffte Claus Stahnke<br />

PRIVAT<br />

das Kunststück, von dem seine<br />

Kollegen nur träumten:<br />

„Ich wurde gleich mit der ersten<br />

Bewerbung an der Schauspielschule<br />

aufgenommen.<br />

Damit begann für mich ein<br />

neuer Lebensabschnitt, denn<br />

ich hatte plötzlich mit ganz<br />

anderen Menschen zu tun.<br />

Nur die allerwenigsten meiner<br />

Kommilitonen kamen wie ich<br />

aus der Produktion, die anderen<br />

vielfach aus Künstler- und<br />

Akademikerfamilien.“<br />

Die breite Theaterlandschaft<br />

mit Häusern übers ganze Land<br />

verstreut bot Schauspielern<br />

eine gute Basis. So schaffte es<br />

Claus Stahnke nach dem Studium<br />

einen randvoll gefüllten<br />

Kalender mit Gast-Engagements<br />

vorzuweisen und dadurch<br />

die Erlaubnis zu erringen,<br />

„selbstständig“ tätig zu<br />

sein.<br />

Er gründete parallel dazu mit<br />

Freunden ein Zirkustheater.<br />

„Unser Gehe<strong>im</strong>rezept war,<br />

dass wir uns ganz auf das<br />

Publikum einstellten. Tags-<br />

Sohn Max (l.) war der Anlass dafür,<br />

dass sich Anke und Claus Stahnke<br />

nach Brieselang veränderten.<br />

über spielten wir für Kinder,<br />

abends für Erwachsene. Entsprechend<br />

passten wir die<br />

Rollen an. Schließlich konnte<br />

man <strong>im</strong> Theater vieles zweideutig-eindeutig<br />

sagen, was<br />

dann jeder verstand oder für<br />

sich interpretierte, wie er es<br />

herauszuhören dachte.“<br />

Enge und Lügen<br />

Trotz des Erfolgs, der sich<br />

auch finanziell auswirkte, litt<br />

die Truppe unter der Enge.<br />

„Unsere Welt endete in Bulgarien,<br />

das war auf Dauer zu<br />

wenig.“ Ausschlaggebend war<br />

ein Gastspiel <strong>im</strong> damaligen<br />

Leningrad, <strong>bei</strong>m großen Bruder<br />

UdSSR, von dem es laut<br />

ständiger Propaganda zu lernen<br />

galt. „Dort erlebte ich, wie<br />

die Frauen extrem hart ar<strong>bei</strong>teten,<br />

während die Männer es<br />

sich gut gehen ließen. Es gab<br />

einen florierenden Schwarzmarkt<br />

und große Armut. Dadurch<br />

wurde mir schlagartig<br />

klar, dass unser „Sozialismus”<br />

auf Lug und Trug gebaut ist<br />

und keine Zukunft hat.“<br />

Die Folge waren der Ausreiseantrag<br />

und die Übersiedlung<br />

1987 nach West-Berlin. Dort<br />

konnte der talentierte Schauspieler<br />

nahtlos an die bisherige<br />

Karriere anknüpfen. Eine<br />

Theateragentur engagierte ihn<br />

für eine Tournee durch<br />

<strong>Deutschland</strong>, Österreich,<br />

Norditalien und die Schweiz.<br />

„Ich konnte endlich all die<br />

Gegenden kennen lernen, von<br />

denen wir in der DDR <strong>im</strong>mer<br />

geträumt hatten.“<br />

Liebe unter der Maske<br />

Die große Liebe kam <strong>im</strong> Theater.<br />

„Unter der Maske” funkte<br />

es so erheblich, dass Brieselang<br />

nun mit Anke Stahnke,

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