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Abschied nehmen im Spiegel der Erinnerung - Text-song-film.de

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<strong>Abschied</strong> <strong>nehmen</strong> <strong>im</strong> <strong>Spiegel</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Erinnerung</strong><strong>Text</strong> Eckhard HinzWenn zwei Menschen auf einmal für <strong>im</strong>mer getrennte Wege gehen, das kann nicht für<strong>im</strong>mer unvergessen bleiben. Wer vor dieser Entscheidung steht, <strong><strong>de</strong>r</strong> fragt sich, wiegehe ich mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Trauer richtig um? Es ist die Kunst <strong>de</strong>s Betrachters, das Gewesenegegenwärtig zu halten.Es kann ja sein, dass Du und ich,dass wir für <strong>im</strong>mer <strong>Abschied</strong> <strong>nehmen</strong>,wir waren zwei, die liebten sich,und darum kommen uns die Tränen.Es kann ja sein, dass du mir fehlst,ich wage nicht, es Dir zu sagen,wenn du es mir einmal erzählst,so gerne wür<strong>de</strong> ich Dich fragen.Es muss ja nicht sein,dass jemals das wird je vergehen,was zwischen uns einmal geschehen,es muss ja nicht sein,dass wir uns niemals wie<strong><strong>de</strong>r</strong>sehen,die Welt, sie wird sich weiterdrehen.Es kann ja sein, dass irgendwannein kleines Wun<strong><strong>de</strong>r</strong> wird geschehen,und wenn es Dir begegnet danndann wirst Du mich nicht weinen sehen!Es kann ja sein, dass ich und Du,dass wir uns noch einmal begegnen,dann lieben wir uns <strong>im</strong>merzu,die Ewigkeit, sie wird uns segnen.Es muss ja nicht sein,dass jemals das wird je vergehen,was zwischen uns einmal geschehen,es muss ja nicht sein,dass wir uns niemals wie<strong><strong>de</strong>r</strong>sehen,die Welt, sie wird sich weiterdrehen.Wenn <strong><strong>de</strong>r</strong> Tod uns plötzlich und unerwartet schei<strong>de</strong>t, da sind wir vielmehr mitbürokratischen Formalismen beschäftigt. Wenn plötzlich und unerwartet soSchl<strong>im</strong>mes auf uns einstürzt, da kommt die innerliche Bewältigung meistens zu kurz.Nur selten sind wir <strong>de</strong>m an<strong><strong>de</strong>r</strong>en in <strong><strong>de</strong>r</strong> Stun<strong>de</strong> <strong>de</strong>s To<strong>de</strong>s so nahe.Du liegst in meinen Armen Stille,geschehe nun Dein letzter Wille,es wer<strong>de</strong> so, wie Gott es will,ich weine nicht, ich bleibe still.Die Bil<strong><strong>de</strong>r</strong>, die in mir entstehen,oh ja, ich kann sie <strong>de</strong>utlich sehen,die schöne Zeit, die wir verbracht,


oh Gott, was haben wir gelacht.Wir haben oftmals auch gestritten,Oh weh, wie habe ich gelitten,und wenn ich dann nach Hause kam,Du nahmst mich wie<strong><strong>de</strong>r</strong> in <strong>de</strong>n Arm.Du liegst in meinen Armen Stille,geschehe nun Dein letzter Wille,es wer<strong>de</strong> so, wie Gott es will,ich weine nicht, ich bleibe still.Es war mit Dir so schön gewesen,in Deinen Augen konnt ich lesen,ich habe es dann auch gewagt,ich liebe Dich, hab ich gesagt.Du warst mein bester Weggefährte,und Deine Liebe, die mich ehrte,oh Gott, wenn Liebe ewig währt,es gibt nichts mehr, was mich beschwert.Du liegst in meinen Armen Stille,geschehe nun Dein letzter Wille,es wer<strong>de</strong> so, wie Gott es will,ich weine nicht, ich bleibe still.Der Friedhof ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Ort für die letzte Ruhe, in Deutschland als Hort <strong><strong>de</strong>r</strong> christlichenLiturgie gesetzlich fundamentiert. Es wird inzwischen nach an<strong><strong>de</strong>r</strong>en Alternativengesucht. Es wird in unserem Land nicht mehr lange Friedhofszwang herrschen.Du bist von uns gegangen,Im H<strong>im</strong>mel Engel sangen,es öffne sich das H<strong>im</strong>melstor,<strong>im</strong> Geiste stehst du nun davor,was ist dabei, wenn es so sei.Kein Schmerz kann mehr, kein Leid vielmehr,kein Unglück kann Dir wi<strong><strong>de</strong>r</strong>fahren,<strong><strong>de</strong>r</strong> H<strong>im</strong>mel wird sich offenbaren,ich möcht` in meinem ganzen Denken,zum <strong>Abschied</strong> Dir noch etwas schenken.Was ich mir <strong>de</strong>nk, ist mein Geschenk,Maria wird Dich warm empfangen,und Gott, <strong><strong>de</strong>r</strong> Herr stillt Dein Verlangen,und Gottes Sohn wird Dir vergeben,geheiligt sei Dein Neues Leben.Du bist von uns gegangen,Im H<strong>im</strong>mel Engel sangen,es öffne sich das H<strong>im</strong>melstor,<strong>im</strong> Geiste stehst du nun davor,was ist dabei, wenn es so sei.Ich bin so froh, dann sei es so,ein großes Leid ist Dir genommen,<strong>im</strong> H<strong>im</strong>mel bist Du angekommen,<strong>im</strong> Morgenlicht kann ich es sehen,Du darfst nun neue Wege gehen.Es ist nicht aus, Du gehst voraus,Du gehst für uns in weiter Ferne,wir alle folgen Dir noch gerne,am H<strong>im</strong>mel zeigen uns die Sterne,wie weit <strong><strong>de</strong>r</strong> Weg ist in die Ferne.


Die Bestattungen auf <strong>de</strong>m Friedhof wer<strong>de</strong>n zusehends weniger. Wer will heute nochgesellschaftliche Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen aufhalten? Die Urnenbestattungen wer<strong>de</strong>nzu<strong>nehmen</strong>d bevorzugt. Die Waldbestattungen schließen sich <strong>de</strong>m an. Aber das sindnur unbe<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen formaler Natur. Es geht um mehr. Zuvor<strong><strong>de</strong>r</strong>st gehtes um die Reminiszenz an <strong>de</strong>n Verstorbenen zum Zwecke <strong><strong>de</strong>r</strong> Trauerbewältigung!Manche meinen, die Trauer verbergen zu müssen. Die Angehörigen erlei<strong>de</strong>n oftmalsseelische Schä<strong>de</strong>n. Experten empfehlen ohnehin das Re<strong>de</strong>n und Schreiben für alldiejenigen, die <strong>de</strong>n Schmerz <strong><strong>de</strong>r</strong> Trauer zu heilen suchen.Die Worte, die mir fehlen,ich kann es nicht verhehlen,was ich Dir schreiben will,es schlummert in mir still.Es ist kaum auszu<strong>de</strong>nken,mein Wort will ich dir schenken.ich <strong>de</strong>nke nach und dann,Ich fang noch einmal an,Wenn ich ein Wort verliere,das tief ich in mir spüre,ich <strong>de</strong>nke hin und her,Oh Gott, es fällt mir schwer.Es folgt mir eine Träne,wie ich mich nach dir sehne,ich schreib es auf Papier.„Ja, du und ich sind wir!“Die schönsten <strong>Erinnerung</strong>en an <strong>de</strong>n verstorbenen Menschen erlangen die zentraleBe<strong>de</strong>utung be<strong>im</strong> <strong>Abschied</strong> <strong>nehmen</strong>. Es darf nicht sein, dass die Trauerre<strong>de</strong> aufeingefahrene religiöse Rituale reduziert bleibt. Da erwächst eine ganz neue Aufgabefür Autoren und für Redner. Es han<strong>de</strong>lt sich um zwei verschie<strong>de</strong>ne Begabungen. Diegeschriebene Trauerre<strong>de</strong> wäre zum Beispiel das bleiben<strong>de</strong> An<strong>de</strong>nken an <strong>de</strong>nVerstorbenen.Das geschriebene Wort, hat einen neuen Stellenwert erlangt. Das fängt schon mit <strong><strong>de</strong>r</strong>inhaltlichen Gestaltung <strong><strong>de</strong>r</strong> To<strong>de</strong>sanzeige an. Eine weitere gute Möglichkeit wäre ein<strong>Erinnerung</strong>sbuch aus <strong>de</strong>m Leben <strong>de</strong>s Verstorbenen mit beson<strong><strong>de</strong>r</strong>en Geschichten undErlebnissen, die aus <strong>de</strong>m Familien- und Freun<strong>de</strong>skreis zugeliefert wer<strong>de</strong>n. Zumin<strong>de</strong>stebenso wichtig wie die gepflegte Grabstelle auf <strong>de</strong>m Friedhof.Es muß ja etwas geben,das in meinem Leben,und auf <strong><strong>de</strong>r</strong> ganzen Weltviel schöner ist als Geld.Das schreib ich in <strong>de</strong>n FelsWas je in Fels geschrieben,ist uns bis heut geblieben,es bleibt für alle Zeitfür eine Ewigkeit,Das schreib ich in <strong>de</strong>n FelsWeil ich etwas erfahren,das noch in tausend Jahren,wer auch vorüber geht,so fest und sicher steht.Das schreib ich in <strong>de</strong>n Fels


Die schönsten <strong>Erinnerung</strong>en aus <strong>de</strong>m Leben <strong>de</strong>s Verstorbenen bleiben auf dieseWeise lebendig. Schließlich ist es sogar möglich, eine eigens komponierte Balla<strong>de</strong><strong>de</strong>m Verstorbenen zu widmen.Es geht darum, Erlebnisse wach zu halten, die auch nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Beerdigung einesgeliebten Menschen nicht verblassen. Das alles sind wahrlich glänzen<strong>de</strong> I<strong>de</strong>en, umTrauer zu bewältigen.Schreib es in <strong>de</strong>n Sand,wenn Du verlierst, was du gesucht.wenn Dein Herz um Hilfe ruft,wenn es nicht mehr weitergeht,und kein Mensch mehr zu dir steht.Schreib es in <strong>de</strong>n Sand,wenn die Sonne untergeht,und <strong><strong>de</strong>r</strong> Wind darüber weht,wenn die Sonne nicht mehr scheint,und <strong><strong>de</strong>r</strong> Wind dann mit dir weint.Schreib es in <strong>de</strong>n Sand,wenn in Strömen Regen fälltdie vielen Tränen dieser Welt,sie waschen Deinen Kummer rein,<strong><strong>de</strong>r</strong> H<strong>im</strong>mel ist voll Sonnenschein.Die kulturelle Vermischung unserer mobilen Gesellschaft sorgt automatisch fürsoziale Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ungen. Wun<strong><strong>de</strong>r</strong> und Wissenschaft rücken zusehends <strong>im</strong>mer mehrzusammen, das offenbart sich hoffentlich in <strong><strong>de</strong>r</strong> weiteren Entwicklung <strong><strong>de</strong>r</strong>Genforschung.Du kleines Wun<strong><strong>de</strong>r</strong> Du.Du verzauberst mich <strong>im</strong> Nu.Dein leiser Duft, er schließt mir bei<strong>de</strong> Augen zu.Ein lauter Wunsch legt sich zur Ruh.Das Blümchen da, am Wegesrand,zu <strong>de</strong>m ich mich hinunter beugeund es liebevoll beäuge,das nehm ich zärtlich in die Hand.Obwohl ich es ja kaum berühre,sehr <strong>de</strong>utlich ich das Zittern spüre.Da flüstert leise mir <strong><strong>de</strong>r</strong> Wind:„In Deiner Hand wiegt sich ein Kind!“Du kleines Wun<strong><strong>de</strong>r</strong> Du.Du verzauberst mich <strong>im</strong> Nu.Dein leiser Duft, er schließt mir bei<strong>de</strong> Augen zu.Ein lauter Wunsch legt sich zur Ruh.Oh Gott, wem soll ich Glauben spen<strong>de</strong>n?So frag mich, ob es richtig ist,das Blümchen habe ich geküsst.„So liegt es nicht in meinen Hän<strong>de</strong>n!“Du kleines Wun<strong><strong>de</strong>r</strong> Du.Du verzauberst mich <strong>im</strong> Nu.Dein leiser Duft, er schließt mir bei<strong>de</strong> Augen zu.Ein lauter Wunsch legt sich zur Ruh.Die lebendige <strong>Erinnerung</strong> an das Wun<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Natur und <strong><strong>de</strong>r</strong> Glaube an ewige


Erneuerung, das ist es, was allen Religionsgemeinschaften gemeinsam ist.Ich glaube <strong>im</strong>mer noch daran,wenn Regen fällt, dass ich es spüre.Ich glaube <strong>im</strong>mer noch daran,dass es Dich gibt,Ich glaube <strong>im</strong>mer noch daran und irgendwann,die eine Träne aus <strong>de</strong>m H<strong>im</strong>mel fällt zu mir.Ich glaube <strong>im</strong>mer noch daran,und Gott, <strong><strong>de</strong>r</strong> Herr, er sei mein Zeuge.Ich glaube <strong>im</strong>mer noch daran,Maria gibt,Ich glaube <strong>im</strong>mer noch daran und irgendwann,Maria gibt es, und wir <strong>nehmen</strong> dankend an.Ich glaube <strong>im</strong>mer noch daran,da ist ein Weg, <strong>de</strong>n will ich wählen.Ich glaube <strong>im</strong>mer noch daran,<strong><strong>de</strong>r</strong> Weg ist weit,Ich glaube <strong>im</strong>mer noch daran und irgendwann,da stehe ich vor Deiner Tür und klopfe an.Ich glaube <strong>im</strong>mer noch daran,wenn du mich küsst, dass ich Dich liebe.Ich glaube <strong>im</strong>mer noch daran,dass Du es weißt,Ich glaube <strong>im</strong>mer noch daran und irgendwann,ich schließe meine Augen zu und gebe RuhIch glaube <strong>im</strong>mer noch daran,wenn Du auch schweigst, ich will nicht fragen.Ich glaube <strong>im</strong>mer noch daranwenn alles ruht,Ich glaube <strong>im</strong>mer noch daran und irgendwannerklingt ein Ton und dann entsteht die Melodie.Im <strong>Abschied</strong> spiegelt sich mein Leben,die kleine Tür ging leise auf,<strong>de</strong>n Schlüssel hab ich abgegeben.Vergangenheit steht vor mir auf.<strong>Text</strong> Eckhard Hinz

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