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Handreichung IdA - Agentur für Gleichstellung im ESF

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<strong>Agentur</strong> für <strong>Gleichstellung</strong> <strong>im</strong> <strong>ESF</strong>Bundesregierung 2011, S. 179). Teilzeitarbeit kann auch die Teilnahme an betrieblichenWeiterbildungsangeboten behindern, die wiederum Karrieren befördern können oder hierfür garvorausgesetzt werden.Frauen mit Behinderung verfügen dementsprechend häufiger (24,0 Prozent) als Männer mitBehinderung (13,0 Prozent) über ein Haushaltsnettoeinkommen unter 1.100 € (<strong>im</strong> Vergleich: nichtbehinderte Personen: 14,0 Prozent Frauen – 10,0 Prozent Männer) (vgl. BMFSFJ 2005, S. 277-278).Ein Großteil der Frauen mit Behinderung wird also durch besonders zwei seiner Merkmalediskr<strong>im</strong>iniert: Die Merkmale Geschlecht und Behinderung als mögliche Diskr<strong>im</strong>inierungsformenkönnen sich in einer Person überschneiden und zusammenwirken und je nach Situation oder Kontextdazu führen, dass eine Person diskr<strong>im</strong>iniert wird. Dies gilt nicht unbedingt für die Integration insSchulsystem aber für Aus- und Weiterbildung <strong>im</strong> Beruf, die allgemeine Integration in die Arbeitsweltund die ökonomische Situation.HinweisBei der Formulierung von Teilhabezielen kann eine Ist-Analyse der Repräsentation von jungenFrauen und Männern mit Behinderung <strong>im</strong> Interventionsfeld einen Orientierungsrahmen bieten: Essollte darauf geachtet werden, dass Frauen und Männer bzw. Mädchen und Jungen mit Behinderungin den Projekten mindestens entsprechend der Zielgruppe repräsentiert werden. Sonst besteht dieGefahr, dass ein Projekt sogar negative Auswirkungen auf die bestehende <strong>Gleichstellung</strong>ssituationhat.2.2 ZIELFORMULIERUNGAuf Grundlage der Informationen aus 2.1 und zusätzlicher Recherchen z. B. zur Ist-Situation derZielgruppe in der Region könnten realistische und gleichzeitig ambitionierte Teilhabeziele z. B.bezüglich der Teilnehmer/innen mit Behinderung formuliert werden. Frauen mit Behinderung solltenmindestens zu dem Anteil beteiligt werden, wie sie auch in der allgemeinen Zielgruppe des Projektsvorhanden sind. Regionalspezifische oder institutionenspezifische Verteilungen gilt es hierbei zuberücksichtigen. So sind zum Beispiel an Förderschulen junge Frauen häufig unterrepräsentiert. EinZiel ist hier, Mädchen mindestens entsprechend ihres Anteils innerhalb der Zielgruppe zuberücksichtigen.Allerdings sollten sich Ziele nicht ausschließlich auf Teilhabeziele beschränken. Auch inhaltlicheZiele, wie zum Beispiel der Kompetenzaufbau oder die Vernetzung und Generierung von Wissenhinsichtlich <strong>Gleichstellung</strong>sfragen können ein angemessenes und notwendiges Ziel sein. Dies hängt<strong>im</strong>mer von den Themen und Hauptzielen eines Projekts ab.2.3 DURCHFÜHRUNGZur Durchführung von <strong>IdA</strong>-Projekten werden häufig die folgenden Fragen relevant sein:a) Wie verläuft das Akquise- und Auswahlverfahren? Wer soll und kann teilnehmen? Gibt eseventuell geschlechtsbezogene oder andere Barrieren der Teilnahme und wie kann mit diesenumgegangen werden? Ist das Auswahlverfahren geschlechtergerecht gestaltet? In der Schulelassen sich beispielsweise durch Geschlechterstereotype beeinflusste Ausdrucksweisen11

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