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#126<br />
Götz Spielmann<br />
Revanche<br />
#128<br />
Andreas Gruber<br />
Hasenjagd<br />
#130<br />
Barbara Albert<br />
Fallen<br />
#132<br />
Hans Wolff<br />
Der Hofr<strong>at</strong> Geiger<br />
26<br />
#127<br />
Ulrich Seidl<br />
Import Export<br />
#129<br />
Händl Klaus<br />
März<br />
#131<br />
Michael Glawogger<br />
Workingman‘s De<strong>at</strong>h<br />
#133<br />
Stefan Ruzowitzky<br />
Tempo<br />
BILDER, die bewegen<br />
Wir wollen mit unserer Arbeit<br />
als Kulturvermittler einen<br />
verantwortungsvollen gesellschaftlichen<br />
Beitrag leisten, um<br />
künstlerisch anspruchsvolle Produkti<strong>on</strong>en<br />
einem interessierten<br />
Publikum nahe zu bringen.<br />
Künstlerische Qualität und<br />
Vielfalt soll durch unsere Arbeit<br />
gefördert und erreichbar<br />
werden. Mit dieser Editi<strong>on</strong> „Der<br />
Österreichische Film-Editi<strong>on</strong><br />
Der Standard“ und ihrer jährlichen<br />
erfolgreichen Fortsetzung<br />
ist uns das auf wunderbare<br />
Weise eindrucksvoll, gemeinsam<br />
mit unseren Kooper<strong>at</strong>i<strong>on</strong>spartnern,<br />
gelungen. Der inhaltliche<br />
Reichtum der österreichischen<br />
Filme wird weiter verdeutlicht<br />
und sichtbar gemacht. Dadurch<br />
bleibt der österreichische Film<br />
lebendig.<br />
Georg Hoanzl, Hoanzl<br />
Der österreichische Film ist ein<br />
Erfolgsprojekt. Die heimischen<br />
Filmschaffenden stehen für beste<br />
Qualität und intern<strong>at</strong>i<strong>on</strong>alen Erfolg.<br />
Durch die neue Staffel der<br />
Editi<strong>on</strong> „Österreichischer Film“<br />
setzen wir einen weiteren Schritt<br />
dafür, die großartigen österrei-<br />
#134<br />
Anja Salom<strong>on</strong>owitz<br />
Das wirst du nie verstehen<br />
Kurz davor ist es passiert<br />
#135<br />
Axel Corti<br />
Eine blassblaue Frauenschrift<br />
chischen Filme den Menschen in<br />
unserem Land näher zu bringen<br />
und noch besser zu vermitteln.<br />
Ich freue mich, dass dieses wichtige<br />
Projekt fortgeführt wird.<br />
Claudia Schmied<br />
Bundesministerin<br />
Kulturpolitik wird oft als abstrakt<br />
wahrgenommen, aber in<br />
der Editi<strong>on</strong> „Der österreichische<br />
Film“ wird sie k<strong>on</strong>kret sichtbar:<br />
zahlreiche hier vertretene<br />
Produkti<strong>on</strong>en wurden durch<br />
den Filmf<strong>on</strong>ds Wien gefördert.<br />
Die Stadt Wien trägt dieser<br />
Qualität, die durch zahlreiche<br />
n<strong>at</strong>i<strong>on</strong>ale und intern<strong>at</strong>i<strong>on</strong>ale<br />
Auszeichnungen belegt ist, mit<br />
der Aufstockung der Fördermittel<br />
Rechnung. Damit leistet<br />
die Stadt Wien ihren Beitrag zu<br />
einem lebendigen und kre<strong>at</strong>iven<br />
Filmschaffen, damit es auch<br />
in Zukunft genug Stoff für die<br />
Editi<strong>on</strong> „Der österreichische<br />
Film“ gibt.<br />
Dr. Andreas Mail<strong>at</strong>h-Pokorny<br />
amtsf. Stadtr<strong>at</strong> für Kultur und<br />
Wissenschaft in Wien<br />
Mit der neuen DVD-Editi<strong>on</strong><br />
werden nun erstmals auch die<br />
#136<br />
Elisabeth Scharang<br />
Franz Fuchs - Ein P<strong>at</strong>riot<br />
#137<br />
Filmarchiv Austria<br />
Kinopi<strong>on</strong>iere<br />
Pi<strong>on</strong>ier- und Aufbruchjahre des<br />
österreichischen Films näher<br />
beleuchtet, sichtbar wird das<br />
erstaunliche Fundament des<br />
heimischen Kinos, das in den<br />
Jahrzehnten teilweise verschüttet<br />
und überlagert wurde.<br />
Wenn das so genannte Historische<br />
ganz unmittelbar neben<br />
aktuellen Festivalerfolgen steht,<br />
österreichische Stummfilme<br />
gleich neben der österreichischen<br />
Avantgarde postiert<br />
werden, dann entfaltet sich so<br />
etwas wie ein Gesamtpanorama<br />
des heimischen Kinos mit<br />
durchaus beeindruckendem<br />
Spektrum.<br />
Ernst Kieninger<br />
Leiter Filmarchiv Austria<br />
Diese Editi<strong>on</strong> ist der Kan<strong>on</strong> des<br />
Österreichischen Films.<br />
Oscar Br<strong>on</strong>ner<br />
Der Standard, Herausgeber<br />
Es gibt ein Erfolgsgeheimnis:<br />
bedingungslose Qualität. Dafür<br />
stehen wir. Täglich beim Zeitungmachen.<br />
Und n<strong>at</strong>ürlich auch<br />
bei der Filmediti<strong>on</strong><br />
Wolfgang Bergmann<br />
Der Standard<br />
#138<br />
Jessica Hauser<br />
Lovely Rita
Große Filmmomente eines kleinen Filmlandes: Die Erfolgsserie<br />
DER ÖSTERREICHISCHE FILM - EDITION DER STANDARD<br />
geht mit 25 neuen DVDs weiter.<br />
Im Grunde handelt es sich um<br />
ein Vermittlungsprogramm für<br />
den österreichischen Film“, sagt<br />
Georg Hoanzl. „Wir wollen der<br />
Kurzlebigkeit, die Produkte im<br />
Handel normalerweise haben,<br />
eine gewisse Langlebigkeit entgegensetzen.“<br />
Genau das ist den<br />
Machern der DVD-Reihe Der österreichische<br />
Film – Editi<strong>on</strong> Der<br />
Standard geglückt. Nicht einmal<br />
der kühnste Optimist hätte den<br />
Erfolg dieser Sammlung, die in<br />
alle Ecken des heimischen Filmschaffens<br />
hineinleuchtet, vorhersehen<br />
können. Vielleicht liegt<br />
genau darin der Reiz begründet:<br />
Der Käufer bekommt ein Rundumpaket<br />
des österreichischen<br />
Films. Es enthält sowohl die beliebten<br />
Kabarettfilm-Hits wie<br />
auch anspruchsvolle Dokument<strong>at</strong>i<strong>on</strong>en,<br />
historische Streifen<br />
aus der ersten Hälfte des 20.<br />
Jahrhunderts und aktuelle Filme<br />
junger Regisseure. „Kult. Klassiker.<br />
Kostbarkeiten“ eben, wie es<br />
der Werbeslogan zur Editi<strong>on</strong> auf<br />
den Punkt bringt. Die Mischung<br />
macht’s.<br />
Auch die neue Staffel spannt<br />
wieder einen beeindruckenden<br />
#144<br />
Dieter Berner<br />
Arbeitersaga 1+2<br />
#145<br />
Dieter Berner<br />
Arbeitersaga 3+4<br />
Bogen und bietet allen Filminteressierten<br />
etwas. Zum Beispiel Revanche<br />
v<strong>on</strong> Götz Spielmann, der<br />
beweist, dass sich auch mit bescheideneren<br />
budgetären Mitteln<br />
als in Hollywood ein packendes<br />
Drama inszenieren lässt. Import<br />
Export v<strong>on</strong> Ulrich Seidl erzählt<br />
v<strong>on</strong> Menschenströmen und zerrissenen<br />
Biografien in Zeiten<br />
der Globalisierung. Hasenjagd<br />
v<strong>on</strong> Andreas Gruber them<strong>at</strong>isiert<br />
Verleumdung und Feigheit<br />
anhand eines dunklen Kapitels<br />
der österreichischen Geschichte<br />
aus der Nazizeit. März ist das<br />
erstaunlich souveräne Filmdebüt<br />
des The<strong>at</strong>erautors Händl Klaus<br />
und zeigt die schwierige Trauerarbeit<br />
nach dem Selbstmord<br />
dreier Männer in Tirol. Und das<br />
waren erst vier v<strong>on</strong> 25 DVDs,<br />
die das bewährte Gespann Ernst<br />
Kieninger (Filmarchiv) und Claus<br />
Philipp (Stadtkino) diesmal ausgewählt<br />
h<strong>at</strong>.<br />
Zweifler h<strong>at</strong>ten zur Zeit der<br />
ersten Staffel v<strong>on</strong> Der österreichische<br />
Film noch eingewendet,<br />
mehr als 50 Filme könne der<br />
Kan<strong>on</strong> des hiesigen Filmschaffens<br />
wohl nicht enthalten. Der<br />
#146<br />
Franz Antel<br />
Der Bockerer<br />
wahrscheinlich noch größere<br />
Erfolg der Editi<strong>on</strong> als die hohen<br />
Verkaufszahlen besteht darin,<br />
dass sie gezeigt h<strong>at</strong>: Es gibt einen<br />
reichhaltigen Pool an hochklassigen<br />
Filmen und Regisseuren<br />
in diesem Land. Die neue Staffel<br />
hält mit Stefan Ruzowitzkys Debüt<br />
Tempo, dem Klassiker Der<br />
Hofr<strong>at</strong> Geiger, Barbara Alberts<br />
Frauenporträt Fallen, Axel Cortis<br />
meisterhafter Werfel-Verfilmung<br />
Eine blassblaue Frauenschrift<br />
oder dem geheimen Meisterwerk<br />
Ekstase (1933) in einer restaurierten<br />
Fassung das hohe Niveau der<br />
Vorgänger. Auch nach 150 DVDs<br />
scheint das Potenzial noch nicht<br />
erschöpft.<br />
Die Stärken des österreichischen<br />
Films liegen im Geschichtenerzählen<br />
mit Anspruch, im Reflektieren<br />
und Kritisieren gesellschaftlicher<br />
Entwicklungen. Der<br />
österreichische Film bereitet vielen<br />
ambiti<strong>on</strong>ierten Produkti<strong>on</strong>en<br />
erst die verdiente Bühne. Hier<br />
können auch kleinere Filme, die<br />
nur schwer einen Vertrieb und<br />
damit nur selten den Weg in die<br />
Kinos finden, plötzlich ein großes<br />
Publikum erreichen.<br />
#147<br />
Wolfgang Murnberger<br />
Taxi für eine Leiche<br />
#148<br />
Paul Har<strong>at</strong>her<br />
Cappuccino Melange<br />
#140<br />
Gustav Mach<strong>at</strong>y<br />
Ekstase<br />
#142<br />
Paulus Manker<br />
Schmutz<br />
#139<br />
Götz Spielmann<br />
Fremdland - Frühe Filme<br />
#141<br />
Harald Sicheritz<br />
MA2412 - Die Sta<strong>at</strong>sdiener<br />
#143<br />
Helmut Grasser<br />
Die Wahlkämpfer<br />
#149<br />
#150<br />
Lukas Stepanik & Robert Schindel Nikolaus Geyrhalter<br />
Gebürtig<br />
Unser täglich Brot<br />
27
28<br />
BLUTRAUSCH<br />
Die Figur des Rockstars Dr. Kurt Ostbahn<br />
war zunächst eine fiktive Gestalt im Kopf des<br />
Autors Günter Brödl. Später wurde sie durch<br />
den Sänger Willi Resetarits mit Leben erfüllt<br />
und in den späten 1980ern zu einem österreichischen<br />
Rockstar, der vor Tausenden v<strong>on</strong><br />
Menschen K<strong>on</strong>zerte spielte. Schließlich gab es<br />
auch eigene Bücher und einen Film. In Blutrausch<br />
macht Herr Kurt (Resetarits) den Fehler,<br />
nach einer längeren Tournee zu pausieren.<br />
Als er sein Simmeringer Stammlokal frühmorgens<br />
leicht angeheitert verlässt, stolpert<br />
er über gleich zwei Leichen. Er wird in eine<br />
Kriminalgeschichte voller Laster, Mord und<br />
Totschlag verwickelt. Die Spannung ist hier<br />
nicht unbedingt die Hauptsache. Blutrausch<br />
lebt vor allem vom guten Schmäh und Spruch,<br />
den die Figuren führen (Ostbahn: „A Goschn<br />
wia a Schwert!“), und bietet eine derb-unterhaltsame<br />
Sozialstudie der Wiener Halbwelt in<br />
breitem Dialekt.<br />
DARUM<br />
KRIMI<br />
KULT<br />
Der österreichische Film h<strong>at</strong> einen Hang zum<br />
Makabren. Heimische Krimis sind anders als<br />
ihre amerikanischen oder deutschen Pendants<br />
– witziger und tiefgründiger.<br />
Erfolgsregisseur Harald Sicheritz h<strong>at</strong> den<br />
gleichnamigen Roman v<strong>on</strong> Daniel Gl<strong>at</strong>tauer<br />
(Gut gegen Nordwind) mit einem Ensemble<br />
deutscher und österreichischer Schauspieler<br />
verfilmt. Die Geschichte basiert auf einer unglaublichen<br />
Begebenheit: Einer begeht einen<br />
Mord, und keiner glaubt ihm. Jan Haigerer<br />
(Kai Wiesinger) ist Mitte 30, als Gerichtsreporter<br />
bei einer angesehen Zeitung tätig und<br />
in seinem Bekanntenkreis allseits als symp<strong>at</strong>hischer<br />
Typ beliebt. Aber er ist auch einer,<br />
der seinen scharfen Verstand einsetzt, um<br />
kompromisslos seine Ziele zu verfolgen – und<br />
ein Mörder. In einer Bar h<strong>at</strong> er eines Nachts<br />
einen anderen Gast erschossen. Einfach so,<br />
ohne vorangegangenen Streit, scheinbar ohne<br />
Grund. Er soll das Opfer nicht einmal gekannt<br />
haben. Haigerer gesteht die T<strong>at</strong> und sagt, er<br />
hätte sie geplant. Darum ist ein eindringlicher<br />
Film über Fan<strong>at</strong>ismus und die Frage, warum<br />
ein Mensch tötet.<br />
DER KNOCHENMANN<br />
Jetzt ist sch<strong>on</strong> wieder was passiert... die beste<br />
Wolf-Haas-Verfilmung bislang. Das Team aus<br />
dem Krimi-Bestsellerautor Haas, Regisseur<br />
Wolfgang Murnberger und Hauptdarsteller<br />
Josef Hader als Brenner h<strong>at</strong> sich mit dem dritten<br />
gemeinsamen Film, wenn das überhaupt<br />
noch möglich war, selbst übertroffen. Der Knochenmann<br />
mit seiner bizarren Knochenmehlmaschine<br />
in einer bedeutenden Nebenrolle ist<br />
schön grauslich, und was den Fleischverzehr<br />
des Pers<strong>on</strong>als im Ausflugsgasthaus „Löschenkohl“<br />
betrifft, für eingefleischte Vegetarier eher<br />
nicht zu empfehlen. Doch eigentlich handelt<br />
es sich sowie mehr um einen Liebesfilm mit<br />
Thriller-Elementen, finden Murnberger und<br />
Haas. Folglich verliebt sich Brenner diesmal,<br />
und zwar in die schöne Wirtsschwiegertochter<br />
(Birgit Minichmayr). Weniger gut steht er<br />
sich mit dem Wirt selber (grandios: Josef Bierbichler).<br />
Jetzt sch<strong>on</strong> ein Klassiker des österreichischen<br />
Films.<br />
EIN HALBES LEBEN<br />
Halbe Leben führen in diesem packenden TV-<br />
Drama zwei Männer. Der eine ist ein V<strong>at</strong>er<br />
(M<strong>at</strong>thias Habich), dessen Tochter vor Jahren<br />
einem Lustmord zum Opfer fiel und der erst<br />
Ruhe findet, wenn der Täter gefasst ist. Der<br />
andere ist der Täter (Josef Hader). Er lebt,<br />
nachdem er für eine andere Vergewaltigung<br />
eine kleine Haftstrafe abgesessen h<strong>at</strong>, nun als<br />
U-Bahn-Fahrer und allein erziehender V<strong>at</strong>er<br />
oberflächlich betrachtet ein normales Leben.<br />
Die Angst, per DNA-Analyse doch noch für<br />
den Mord belangt zu werden, lässt ihm jedoch<br />
ebenso keine Ruhe wie das Gefühl v<strong>on</strong> Schuld.<br />
Ein halbes Leben ist eine Sternstunde des Fernsehfilms,<br />
wie man sie selten erlebt. Er zieht<br />
den Zuschauer in die Handlung hinein, gibt<br />
aber keine moralischen Wertungen ab. Josef<br />
Hader agiert einfach brillant, den Deutschen<br />
Fernsehpreis als bester Schauspieler h<strong>at</strong> er so<br />
verdient gew<strong>on</strong>nen wie Leytner jenen für die<br />
beste Regie.
DIE LOTTOSIEGER<br />
„Macht 6 glücklich?“ Eine gute Frage, die die erste<br />
Staffel der neuen heimischen Erfolgsserie auf<br />
witzig-schräge Weise beantwortet. Obwohl spät<br />
am Abend angesetzt, verfolgen jeden Freitag<br />
hunderttausende Österreicher Reinhard <str<strong>on</strong>g>Now</str<strong>on</strong>g>ak,<br />
Theresia Haiger und Alexander Pschill bei ihren<br />
Anstrengungen, einen Lottogewinn psychisch<br />
zu verarbeiten. Dav<strong>on</strong> nämlich handelt Die Lottosieger:<br />
V<strong>at</strong>er Rudi Deschek (<str<strong>on</strong>g>Now</str<strong>on</strong>g>ak) h<strong>at</strong> sechs<br />
Richtige angekreuzt und den Jackpot v<strong>on</strong> 12 Milli<strong>on</strong>en<br />
Euro geknackt. Der leidenschaftliche Ostbahn-Kurti-Fan<br />
könnte sich damit den Traum<br />
v<strong>on</strong> der Frühpensi<strong>on</strong> erfüllen. Doch so einfach ist<br />
das nicht, wie Rudi, seine Frau Claudia (Haiger)<br />
und Oma Kriemhield (Brigitte Neumeister) v<strong>on</strong><br />
Dr. Rössler (Pschill) erfahren. Der Psychologe,<br />
den ihnen die Lottogesellschaft zur Seite stellt,<br />
predigt den Grunds<strong>at</strong>z: „Reich sein – ja! Reich<br />
sein zeigen – nein!“ Schnell stellen sich bei der<br />
im Gemeindebau lebenden Familie Streitigkeiten<br />
darüber ein, wie sie mit dem plötzlichen Reichtum<br />
umgehen und was mit den Milli<strong>on</strong>en eigentlich<br />
passieren soll. Mehr Geld, mehr Fragen: „Ist<br />
Geiz geil?“ „Macht Borgen Sorgen“? Oder: „Lachs<br />
oder Leberkäs?“ Auf drei DVDs finden sich die<br />
zehn Folgen der lustigen Austro-Comedy plus<br />
Highlights der ersten Staffel.<br />
KULT<br />
SERIEN<br />
Fernsehserien aus Österreich haben Gesicht und Form<strong>at</strong>.<br />
Ob Komik aus dem Gemeindebau, Krimispannung oder Kaiser-Comedy:<br />
Man fühlt sich einfach gut unterhalten.<br />
SCHNELL ERMITTELT<br />
Eine Krimiserie v<strong>on</strong> intern<strong>at</strong>i<strong>on</strong>aler Qualität und<br />
mit österreichischem Herz – die h<strong>at</strong> der Fernsehlandschaft<br />
bisher noch gefehlt. Schnell ermittelt<br />
erfüllt diesen Anspruch perfekt. Als „CSI auf gut<br />
Wienerisch“ charakterisierte „Der Standard“ die<br />
Serie in seiner äußerst positiven Kritik. Getragen<br />
wird sie v<strong>on</strong> der symp<strong>at</strong>hischen Ursula Strauss.<br />
In der Rolle der Ermittlerin Angelika Schnell, die<br />
keinen Fall aufgibt und dabei oftmals zu ungewöhnlichen<br />
Aufklärungsmethoden neigt, ist sie<br />
ein Haupttreffer. Nicht ums<strong>on</strong>st erwies sich die<br />
erste Staffel als Quotenhit und sogar als Exportschlager,<br />
inzwischen läuft sie sch<strong>on</strong> im französischen<br />
und slowenischen Fernsehen. Als Leiterin<br />
der Mordkommissi<strong>on</strong> wird Angelika Schnell<br />
mit schwierigen Fällen k<strong>on</strong>fr<strong>on</strong>tiert. Wenn sie<br />
manchmal nicht mehr weiter weiß, hilft ihr die<br />
Gabe zur Einfühlung: Kleine Details am T<strong>at</strong>ort<br />
können bei ihr Tagträume auslösen, in denen sie<br />
die Mordopfer oder Verdächtige beim T<strong>at</strong>hergang<br />
sieht. Weniger genial ist es um ihr Priv<strong>at</strong>leben bestellt.<br />
Mit ihrem Kollegen, dem Forensiker Stefan<br />
Schnell (Andreas Lust), h<strong>at</strong> sie ein Zwillingspärchen,<br />
die Ehe ist jedoch gescheitert. Das grandiose<br />
Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller<br />
fügt dem Krimigeschehen eine emoti<strong>on</strong>ale Komp<strong>on</strong>ente<br />
hinzu.<br />
WIR SIND KAISER 3<br />
Kaiser Robert Heinrich I. (Robert Palfrader) denkt<br />
nicht daran abzudanken. Warum auch? Seine gemeinsam<br />
mit Haushofmeister Seyffenstein (Rudi<br />
Roubinek) geführte Comedy-M<strong>on</strong>archie ist beim<br />
Volk nach drei Jahren beliebter denn je und seine<br />
v<strong>on</strong> erstaunlicher Weisheit und Weitsicht zeugenden<br />
Entscheidungen erfreuen sich größter Popularität.<br />
Eine TV-N<strong>at</strong>i<strong>on</strong> ohne Kaiser kann man<br />
sich gar nicht mehr vorstellen. Für die sendungsfreie<br />
Zeit empfiehlt sich die DVD-Box der dritten<br />
Staffel mit zehn Folgen und mehr als sieben Stunden<br />
Spielzeit. Wieder einmal werden des Kaisers<br />
Nerven darin durch so manchen nervigen B-, C-<br />
oder Dancing-Stars-Promi auf eine harte Probe<br />
gestellt. Der bizarre Auftritt v<strong>on</strong> „Naddel“ Nadja<br />
Abd El Farrag lässt Robert Heinrich I. schwer<br />
verstört zurück, mit dem Sänger und Indianer-<br />
Freund W<strong>at</strong>erloo ergeht es ihm nicht viel besser.<br />
Was ist nur los in seinem Reich? Entspannen kann<br />
er dagegen bei der Audienz für Ioan Holender, der<br />
die diversen Vorzüge v<strong>on</strong> Opernsängerinnen und<br />
Sta<strong>at</strong>sopernballett wortreich anpreist. Und große<br />
Politik wird auch gemacht: Paul Lendvai soll als<br />
S<strong>on</strong>derbeauftragter die Wiedervereinigung mit<br />
Ungarn vorantreiben, Sim<strong>on</strong>e Stelzer mit ihrem<br />
Gesang das Parlament zum Einsturz bringen. Ein<br />
Herrscher mit Ideen.<br />
29
DER ÖSTERREICHISCHE FIL<br />
I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I<br />
Kult.Klassiker.<br />
150 der besten österreic<br />
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BEST<br />
OF<br />
KABARETT<br />
V<strong>on</strong> Helmut Qualtinger bis Josef Hader, v<strong>on</strong><br />
Br<strong>on</strong>ner & Wehle bis Stermann & Grissemann,<br />
v<strong>on</strong> Otto Grünmandl bis Michael Niavarani,<br />
v<strong>on</strong> Erwin Steinhauer bis Andreas Vitásek, v<strong>on</strong><br />
Schenk & Lohner bis Dorfer & Düringer - mehr<br />
als 200.000 verkaufte Exemplare dieser Kabarett-<br />
Editi<strong>on</strong> beweisen die Zugkraft des Kabaretts in<br />
Österreich.<br />
Legendäre Programme und Klassiker bringen ein<br />
Wiedersehen mit den unvergessenen Publikumslieblingen<br />
und vielen Stars v<strong>on</strong> heute.<br />
41 Helmut Qualtinger<br />
Der Herr Karl<br />
Ein zeitloser Klassiker der Autoren Merz und<br />
Qualtinger: Die gnadenlose Darstellung eines<br />
Mitläufers, Schlawiners, Kleinbürgers und Kleinbetrügers<br />
in einer Pers<strong>on</strong>.<br />
42 Alfred Dorfer<br />
Alles Gute<br />
Der Grundstein für eine große Solokarriere: Was<br />
als Studie eines ebenso ehrgeizigen wie halblustigen<br />
Am<strong>at</strong>eurmusikers beginnt, entwickelt sich<br />
zur Tragikomödie.<br />
43 Lukas Resetarits<br />
Ich tanze nicht<br />
So umwerfend wie Lukas Resetarits kann kaum<br />
einer Pointen setzen. Und darum geht‘s: Leben<br />
und Tod, Geld und Gier, Medien und Macht, Politik<br />
und Populismus, ...<br />
44 Andreas Vitasek<br />
Pscht!<br />
Der Erzähler unter den Wiener Kabarettisten,<br />
der mit Gott telef<strong>on</strong>iert - poetisch, surreal und<br />
skurril.<br />
KABARETT<br />
HUMOR<br />
SATIRE<br />
Die Erfolgsserie geht endlich weiter mit 20 neuen Titeln.<br />
45 Ernst Waldbrunn<br />
Das Beste v<strong>on</strong> Ernst Waldbrunn<br />
Waldbrunn eroberte das Publikum mit seinem<br />
schwermütigen Augenaufschlag, mit seinem<br />
treuherzigen, lebenswissenden Blick. Und alle<br />
haben seinen Humor zum seligen Schmunzeln<br />
bis heute gern.<br />
46 Roland Düringer<br />
Benzinbrüder-Show<br />
Ein Autofan<strong>at</strong>iker schaut einem Volk ein bisschen<br />
in die Seele, vor allem aber unter die Motorhaube<br />
- und trifft den Nerv aller Aut<strong>on</strong>arren. Vollgas!<br />
47 Stermann & Grissemann<br />
Wollt ihr das totale Sieb?<br />
Wer Sinn für Schwachsinn h<strong>at</strong>, lacht Tränen bei<br />
der Werkschau des Brachialkomiker-Duos Stermann<br />
und Grissemann. Mit dabei: Die deutsche<br />
Kochschau, Alpenzoo, Dirkele u.v.m.<br />
48 Kabarett-Klassiker<br />
ab 1930<br />
Humorige Evergreen-Klassiker zum Wiedersehen<br />
und -hören mit unvergesslichen Kabarettisten<br />
wie Grünbaum, Moser, C<strong>on</strong>rads, Farkas, Böhm,<br />
Qualtinger, Br<strong>on</strong>ner, Waldbrunn, Kraner u.v.m.<br />
49 Steinhauer & Henning<br />
Freundschaft<br />
Eine brillante Polit-S<strong>at</strong>ire rund um die Sozialdemokr<strong>at</strong>ie<br />
- eine Geschichte v<strong>on</strong> V<strong>at</strong>er und Sohn,<br />
v<strong>on</strong> Politik und Idealen, ausgezeichnet mit dem<br />
Österreichischen Kleinkunstpreis 2004.<br />
50 Karl Ferdinand Kr<strong>at</strong>zl<br />
Im Liebesrausch<br />
Eine Liebesspendung und eine Liebeserklärung:<br />
das dritte Programm v<strong>on</strong> Karl F. Kr<strong>at</strong>zl. Keine<br />
S<strong>at</strong>ire! Kein Spott! Kein Hohn! Nur die tiefe<br />
Wahrheit.<br />
51 Projekt X<br />
Protest Live<br />
Die Aushängeschilder v<strong>on</strong> Radio FM4 trumpfen<br />
auf: Das Comedy-Trio Projekt X h<strong>at</strong> abseits v<strong>on</strong><br />
Kabarett-Mainstream und N<strong>on</strong>sens seine ureigene<br />
anarchistische Spaßfacette entwickelt.<br />
52 Bernhard Ludwig<br />
Anleitung zum Diätwahnsinn<br />
Bernhard Ludwig vermittelt auf sehr amüsante<br />
Weise die Grundlagen gesunder Ernährung. Ein<br />
Pflichtprogramm für alle Diät-Gestressten.<br />
53 Comedy Hirten<br />
Mörderisch Reloaded<br />
Die Stimmenimit<strong>at</strong>oren aus dem Ö3 Wecker live<br />
in einer neuen Fassung v<strong>on</strong> „Mörderisch“: eine<br />
Comedy-Show mit Gernot Kulis, Rolf Lehmann,<br />
Peter Moizi und Mari<strong>on</strong> Petric.<br />
54 Br<strong>on</strong>ner & Wehle<br />
Die wilden Fünfziger<br />
Im Wiener Revuethe<strong>at</strong>er Casanova begegneten<br />
sie einander Ende der 40er-Jahre: P. Wehle, zweifacher<br />
Doktor, Humorist aus Leidenschaft. Und<br />
G. Br<strong>on</strong>ner, ein junger Musiker, eben aus Palästina<br />
zurückgekehrt.<br />
55 Alf Poier<br />
Mitsubischi<br />
Ein Humor-Anarchist, ein heiliger Narr auf Speed<br />
oder ein N<strong>on</strong>sens-Philosoph, permanent am Rande<br />
des Nervenzusammenbruchs.
#41<br />
Helmut Qualtinger<br />
Der Herr Karl<br />
#42<br />
Alfred Dorfer<br />
Alles Gute<br />
#48<br />
Kabarett-Klassiker<br />
ab 1930<br />
56 <str<strong>on</strong>g>Now</str<strong>on</strong>g>ak Haiger Clerici Paschke<br />
4 nach 40<br />
Das Sittenbild einer Gener<strong>at</strong>i<strong>on</strong>: komisch und<br />
zum Lachen. Die Moral v<strong>on</strong> „4 nach 40“: Die<br />
Midlife-Crisis ist keine Tragödie, sie h<strong>at</strong> auch ihre<br />
komischen Seiten.<br />
57 Mnozil Brass<br />
Das trojanische Boot<br />
Blechblasmusik mit Scherz, S<strong>at</strong>ire, Comedy und<br />
höherem Blödsinn v<strong>on</strong> der Bläsertruppe rund um<br />
Thomas Gansch!<br />
58 Schenk & Lohner<br />
Lacherfolge<br />
Zwei Vollblut-Komödianten des österreichischen<br />
The<strong>at</strong>ers spielen ihre Lieblingssketche aus fünf<br />
Jahrzehnten, legendär und zeitlos gültig in ihrer<br />
humorvollen Qualität.<br />
59 Schlabarett<br />
Sein & Schwein<br />
Zum Schieflachen: ein selbstir<strong>on</strong>isches „Männerkabarett“<br />
mit dem Duo Alfred Dorfer und Roland<br />
Düringer. V<strong>on</strong> Mann zu Mann sozusagen.<br />
#43<br />
Lukas Resetarits<br />
Ich tanze nicht<br />
#49<br />
Steinhauer & Henning<br />
Freundschaft<br />
#44<br />
Andreas Vitasek<br />
Pscht!<br />
#50<br />
Karl Ferdinand Kr<strong>at</strong>zl<br />
Im Liebesrausch<br />
#54<br />
Br<strong>on</strong>ner & Wehle<br />
Die wilden Fünfziger<br />
60 Josef Hader<br />
Hader muss weg<br />
„Im Programm kommen vor: Eine<br />
nachtschwarze Vorstadtstraße voller<br />
Gebrauchtwagenhändler, eine<br />
heruntergekommene Tankstelle,<br />
ein grindiges Lokal, ein Kuvert mit<br />
10.000 Euro, eine Schusswaffe und<br />
zirka sieben verpfuschte Leben.“<br />
#45<br />
Ernst Waldbrunn<br />
Das Beste v. Ernst Waldbrunn<br />
#51<br />
Projekt X<br />
Protest Live<br />
#55<br />
Alf Poier<br />
Mitsubischi<br />
#58<br />
Schenk & Lohner<br />
Lacherfolge<br />
#46<br />
Roland Düringer<br />
Benzinbrüder-Show<br />
#52<br />
Bernhard Ludwig<br />
Anleitung zum Diätwahnsinn<br />
#56<br />
<str<strong>on</strong>g>Now</str<strong>on</strong>g>ak Haiger Clerici Paschke<br />
4 nach 40<br />
#59<br />
Schlabarett<br />
Sein & Schwein<br />
#47<br />
Stermann & Grissemann<br />
Wollt ihr das totale Sieb?<br />
#53<br />
Comedy Hirten<br />
Mörderisch Reloaded<br />
#57<br />
Mnozil Brass<br />
Das trojanische Boot<br />
#60<br />
Josef Hader<br />
Hader muss weg<br />
33
34<br />
Ihr aktuelles Bühnenprogramm Fremd erscheint<br />
auf DVD. Schauen Sie sich das an?<br />
Ich gehöre zu den Kabarettisten, die sich selbst<br />
niemals anschauen. Das h<strong>at</strong> bei Filmen, in denen<br />
ich mitgespielt habe, auch sch<strong>on</strong> zu Schwierigkeiten<br />
geführt. Ich gehe nur mit großem Widerwillen<br />
in die Premieren. Mir fehlt die Distanz, ich<br />
komme mir ein wenig fremd vor. Es gibt n<strong>at</strong>ürlich<br />
auch Kollegen, die sich selbst gern anschauen.<br />
In Alles Gute standen Sie als Robert Brenneis<br />
auf der Bühne. Jetzt h<strong>at</strong> es den Anschein, Alfred<br />
Dorfer steht selbst da oben.<br />
Ich habe versucht, keine Rolle mehr zu spielen,<br />
weil ich glaube, dass es so persönlicher ist und als<br />
persönlicherer Inhalt rüberkommt. Der Alfred<br />
Dorfer, der auf der Bühne steht, unterscheidet<br />
sich aber v<strong>on</strong> dem, der im Wohnzimmer sitzt.<br />
dorfer<br />
fremd?<br />
Der S<strong>at</strong>iriker im Gespräch über seine Motiv<strong>at</strong>i<strong>on</strong>,<br />
seine Pläne für die Zukunft –<br />
und warum er sich selbst ein bisschen fremd ist.<br />
Ihre Pointen transportieren oft ernste Inhalte.<br />
Unterhaltung allein ist zu wenig?<br />
Gerhard Br<strong>on</strong>ner h<strong>at</strong> in seinem letzten Interviews<br />
gesagt, dass Kabarett eine aufklärerische Komp<strong>on</strong>ente<br />
h<strong>at</strong>. Es ruft nicht überprüfbare Gedanken<br />
im Publikum hervor. Da bin ich vollkommen k<strong>on</strong>form<br />
mit ihm. Kabarett darf nicht nur Comedy<br />
oder Unterhaltung sein.<br />
Fremd spielen Sie seit dreieinhalb Jahren. Ist<br />
ein neues Programm in Planung?<br />
Ja, ich feiere nächstes Jahr mein 25-jähriges Bühnenjubiläum.<br />
Da plane ich kein Best Of, aber<br />
doch eine Art kommentierte Rückschau. Ich will<br />
nicht nur schauen, was in der Zeit bei mir auf<br />
der Bühne passiert ist, s<strong>on</strong>dern parallel dazu die<br />
Zeitgeschichte betrachten. Ich werde sch<strong>on</strong> eigene<br />
Texte spielen, die noch Gültigkeit haben, aber<br />
nicht nur. Für Ende 2010 ist das geplant.<br />
Wird Dorfers D<strong>on</strong>nerstalk dann auch noch<br />
laufen?<br />
Ich bekomme immer nur einen Vertrag für ein<br />
Jahr, die Zukunft hängt v<strong>on</strong> der Budgetplanung<br />
des ORF ab. Mein Vertrag läuft noch bis Ende<br />
2010. Dem Vernehmen nach ist dann sch<strong>on</strong> eine<br />
neue ORF-Führung zugange. (Lacht) Daher ist<br />
das für mich völlig offen. Ich will es sicher nicht<br />
ewig machen. S<strong>at</strong>ire darf nicht zur Folklore und<br />
Gewohnheit werden.<br />
Warum sind Sie eigentlich, wie so viele Ihrer<br />
Kollegen, bei Hoanzl?<br />
Georg Hoanzl war der Erste und sehr lange der<br />
Einzige, der sich darum gekümmert h<strong>at</strong>, T<strong>on</strong>träger<br />
v<strong>on</strong> Kabarettisten zu vertreiben. Die Kabarettisten<br />
haben deshalb Vertrauen in das, was er<br />
macht.
GEFEIERTE<br />
AUFFÜHRUNGEN<br />
Österreich ist ein Land mit einer reichen The<strong>at</strong>ergeschichte.<br />
Im The<strong>at</strong>er in der Josefstadt lebt<br />
sie bis heute weiter, auch wenn im Frühjahr 2009<br />
einer der großen Stars des Wiener Traditi<strong>on</strong>shauses<br />
nach einem langen, erfüllten Schauspielerleben<br />
verstarb. Die Rede ist v<strong>on</strong> Fritz Muliar<br />
(1909-2009), der über viele Jahrzehnte einer der<br />
beliebtesten österreichischen Volksschauspieler<br />
war. V<strong>on</strong> seiner Herkunft – die Großeltern waren<br />
erzk<strong>at</strong>holische Deutschn<strong>at</strong>i<strong>on</strong>ale, die Mutter<br />
eine Sozialistin, der Stiefv<strong>at</strong>er Jude – eine typisch<br />
österreichische Mischung, erreichte er als<br />
Schauspieler über die Grenzen des Landes hinaus<br />
Bekanntheit. Doch der selbsternannte „Darsteller<br />
des kleinen Mannes“ blieb bei allem Selbstbewusstsein<br />
bescheiden und hielt der Josefstadt<br />
über 73 Jahre die Treue. Sogar noch wenige Stunden<br />
vor seinem Tod stand er als Bar<strong>on</strong> v<strong>on</strong> Ciccio<br />
in Peter Turrinis Stück Die Wirtin auf der Bühne.<br />
#41<br />
Waldbrunn/Wiener/Molnar<br />
Johanna geht...<br />
Das Veilchen<br />
#42<br />
Fritz Eckhardt<br />
Bei Tag und bei Nacht<br />
Fünf neue DVDs der EDITION JOSEFSTADT<br />
Mit dem unvergesslichen Fritz Muliar und einer legendären<br />
Aufführung der „Pensi<strong>on</strong> Schöller“.<br />
In der Reihe Editi<strong>on</strong> Josefstadt erscheinen nun<br />
fünf neue DVDs (41-45), v<strong>on</strong> denen vier herausragende<br />
Kostproben v<strong>on</strong> Fritz Muliars Arbeit zeigen.<br />
Johanna geht... / Das Veilchen enthält zwei<br />
Komödien-Einakter v<strong>on</strong> Ernst Waldbrunn und<br />
Hugo Wiener bzw. Franz Molnár. Unter der Regie<br />
v<strong>on</strong> Hermann Kutscher wurden sie 1967 v<strong>on</strong><br />
Muliar und seiner langjährigen Bühnenpartnerin<br />
Elfriede Ott, Brigitte Neumeister und anderen<br />
Publikumslieblingen gespielt. Zwei Jahre später<br />
inszenierte Ernst Waldbrunn Bei Tag und bei<br />
Nacht, eine flotte Komödie v<strong>on</strong> Fritz Eckhardt.<br />
Muliar agiert darin als Nachtwächter-G<strong>at</strong>te einer<br />
kessen Dame (Elfriede Ott), die auch außerehelich<br />
höchst umtriebig ist.<br />
#43<br />
Ephraim Kish<strong>on</strong><br />
Es war die Lerche<br />
#44<br />
Carl Laufs / Wilhelm Jacoby<br />
Pensi<strong>on</strong> Schöller<br />
Es war die Lerche vom begnadeten S<strong>at</strong>iriker<br />
Ephraim Kish<strong>on</strong> feierte 1976 seine Premiere im<br />
The<strong>at</strong>er an der Josefstadt. Über Jahre waren die<br />
Rollen des Romeo und der Julia, die in diesem<br />
Stück weiterleben und eine schlechte Ehe führen,<br />
die Paraderollen des Bühnentraumpaars Muliar<br />
und Ott. Eine späte, aber nicht weniger gelungene<br />
Aufführung mit Muliar in der Hauptrolle dokumentiert<br />
die DVD v<strong>on</strong> Besuch bei Mr. Green. Das<br />
Stück aus der Feder v<strong>on</strong> Jeff Bar<strong>on</strong> lief 1999 unter<br />
der Regie v<strong>on</strong> Franz Morak. Die neue Staffel<br />
in der Editi<strong>on</strong> Josefstadt wird komplettiert durch<br />
den Lustspiel-Klassiker Pensi<strong>on</strong> Schöller, wie ihn<br />
Heinz Marecek 1993 an den Kammerspielen mit<br />
Ossy Kolmann und Helmuth L<strong>on</strong>er zeigte. Der<br />
unzerstörbare Lachschlager funkti<strong>on</strong>iert auch in<br />
dieser Fassung wunderbar, und das obwohl Fritz<br />
Muliar gar nicht mit v<strong>on</strong> der Partie ist.<br />
#45<br />
Jeff Bar<strong>on</strong><br />
Besuch bei Mr. Green<br />
35
36<br />
INSPEKTOR<br />
KAN!<br />
GIBT‘S<br />
Kottan total:<br />
Endlich sind sämtliche 19 Folgen des Austro-TV-Kults<br />
KOTTAN ERMITTELT<br />
gesammelt in einer Box auf DVD erschienen.<br />
Die Abenteuer v<strong>on</strong> Major Adolf Kottan sind ein bes<strong>on</strong>deres<br />
Kapitel der heimischen Fernsehgeschichte. Produziert<br />
zwischen 1976 und 1983, stellt die v<strong>on</strong> Autor Helmut Zenker<br />
entwickelte und v<strong>on</strong> Regisseur Peter P<strong>at</strong>zak umgesetzte<br />
Serie heute fast sch<strong>on</strong> ein N<strong>at</strong>i<strong>on</strong>alheiligtum dar. Kaum eine<br />
andere Serie war – und ist – so populär, keine polarisierte<br />
bei ihrer Erstausstrahlung dermaßen. Die s<strong>at</strong>irische Darstellung<br />
des Polizeialltags war vielen ebenso ein Dorn im<br />
Auge wie die Slapstickhaftigkeit der Handlung. Aber genau<br />
diese Elemente, die großartig geschriebenen Drehbücher<br />
und der für die damalige Zeit extrem groteske, respektlose<br />
und hinterfotzige Humor machten Kottan ermittelt erst zu<br />
der Austro-Kultserie, die sie ist.<br />
Kottan lebte neben den großartigen Hauptdarstellern – in<br />
den ersten beiden Folgen spielte Peter Vogel den Major,<br />
in drei weiteren Franz Buchrieser, in allen anderen Folgen<br />
brillierte Lukas Resetarits – v<strong>on</strong> den zahlreichen Running<br />
Gags. Immer wieder prallen arme Verkehrsteilnehmer in<br />
die offene Fahrertür v<strong>on</strong> Kottans Dienstwagen. Herrlich die<br />
ORF-Persiflagen, für die TV-Ansagerin Chris Lohner gew<strong>on</strong>nen<br />
werden k<strong>on</strong>nte. Einmal kündigt sie auf vielfachen<br />
Publikumswunsch die Wiederholung einer zehnminütigen<br />
Bildstörung an. Oder sie klopft v<strong>on</strong> innen gegen die<br />
M<strong>at</strong>tscheibe und spricht direkt zu den Menschen vor dem<br />
Fernseher. Manchmal sieht Resetarits ältere Kottan-Folgen,<br />
und regt sich furchtbar darüber auf, wie die Polizeiarbeit<br />
darin dargestellt wird. Und dann gibt es n<strong>at</strong>ürlich noch die<br />
teuflische Kaffeemaschine, die Polizeipräsident Pilch (Kurt<br />
Weinzierl) den Büroalltag zur Hölle macht und ihn langsam<br />
in den Wahnsinn treibt. Was für ein grandioser Spaß!