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Sprenger: Kontur zeigen - Wulf Rabe Design Oy

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Nr. 892 vom 29.02.127ten Spülen von Blanco wie Franke gleichermaßen werdendarüber verkauft. Auch Lechner, Naber, O&F, V&B reihensich ein. Bei Systemceram ist es die Nr. 2, bei Sedia die Nr.3.Nix bayerisch: Ingrid Kalkbrenner, Robert Menje (Bauformat/Burger)Kai Buchheister (Küchenring-/Alliance-Einkäufer)Den EK-Umsatz für 2011 gibt Alliance mit 571 Mio € an, beimKüchenring liege dieser bei 289 Mio € (+19,7%), realisiertvon 435 Mitgliedern (3,6% plus). Neuzugänge gab es wiederumvom Konkurrenzverband EPR/VME, zu denen sich dreiweitere Mitglieder gesellen: das Möbelzentrum Groß -Ernste Gespräche: Axel Stallmann (Häcker),Prof. Dornieden (Küchenringler i.R.)Alle 2 Jahre wieder: Ex-UngerDetlef Illing (Möbel Homann)räschen, die Ruga Wohnwelt aus Sinzheim und De Meubelkoningaus dem holländischen Leerdam. Vom Garant-Verband wechselt Leber-Möbel aus Kreuztal zu den Rheinbachern.2011 hat das Alliance-Team insgesamt 26 Neumitgliederfür die Rheinbacher Alternative gewinnen können.Beim Küchenring waren es im Vorjahr allein 40 und für 2012allein 18. „Getrennt marschieren, gemeinsam siegen“, soTöpert, laute das Erfolgsrezept.STOCKHOLMER FURNITURE FAIR 2012Lockere Atmosphäre, volle GängeDer Norwegian Bomber nach Arlanda war voll besetzt – sollte sichStockholms Furniture & Light Fair nach zwei flauen Jahren erholthaben? Inzwischen war im gelobten Land der Berater und Vermarkterviel passiert. Volvo wurde chinesisch, Saab ging Konkurs,SAS kurz davor, Norwegian, die Billiglinie, orderte gerade 220neue Boeings, und die staatliche Finnair reagierte in dieserWoche mit der Drohung, die Flüge nach Europa ganz einzustellen.Ausverkauf im Norden?Immerhin mehr als 740 Aussteller aus 31 Ländern hatten sich angesagt,und die Damenriege der Messeorganisation hatte mit <strong>Design</strong>bar,Greenhouse, Fusion Walk, Hello! Ethical Council, <strong>Design</strong>boom MartInredia, etc. ein Feuerwerk von Events kreiert, die die Kölner Messebürokratenstumpf übernehmen könnten.Aber das eigentliche Geheiminis ist derMelting Pot der Objekt-Lieferanten jeglicherCouleur in Halle A: die Stände warentoll, die Atmosphäre locker und die Gängevoll.Nicht, dass die Zeiten super wären; derObjektsektor hat in den vergangenenJahren 8-10% Um satz verloren, so HorredsVKL Tommy Bergendorf. In der 3.Generation leiten die Geschwister Per-Ola und Åsa Johansson das 75 Jahre„Wir arbeiten nur mit Fachhändlern“:Tommy Bergendorffalte Unternehmen. Ähnlich wie bei Mitbewerber Ragnars werden inViskadalen bis zu 90% kundenbezogene Büromöbel produziert undausschließlich über freie Händler vertrieben. „Damit sind wir in betweenden Großen und den Teuren, dank hoher Qualität <strong>Design</strong>,Möbelfakta und Made in Sweden.“ Neu von Horreds das ArbeitsplatzsystemNomo mit neuen Container-Typen von Fredrik Mattson –alles in schneeweiß wie die Jahreszeit.Statt selbst zu produzieren, hat die EFG European Furniture Group ihreProduktion komplett outgesourced. In Tranas wird nur noch montiert undverwaltet. „Die Problematik der Logistik lösen wir sogar besser als Martela,die ja schon vor 10 Jahren outgesourced haben“, so KatarinaHedström. Und ist stolz auf eine Bestellung aus Norwegen über sagenhafte6.000 Arbeitsplätze, die kurz vor der Messe hereinflatterte.Die in 2007 von der norwegischen Hercules Capital übernommenenEFG zeigte etwas verwirrend viele Prototypen – interessant war dieWeiterentwicklung der Freiformen aus den Hidetech-Videokonferenz-Tischen – nicht unähnlich der KEI-Modelle vom belgischen QuerdenkerBulo. Ist das Ende der öden Kantigkeit tatsächlich in Sicht ?Und wie von Odin gerufen, lief Martela in Gestalt des ProduktionschefsJaakko Luhtasela über den Weg: „Mit 20% Plus haben wir2011 abgeschlossen, dank unserer Niederlassungen in Moskauund Petersburg, dank unserer Outlets, die neubezogene Altdrehstühleverkaufen, sowie dank unseres neuen Umzugs-Serviceund eigenem Facility-Management für unsere Kunden.“Odin schlug nochmals zu, mit Ari Suikki von Isku, dem zweitender beiden großen Finnen, die diesmal nicht in Stockholm präsentierten.„Auch Isku hat ein Plus gemacht, das erste seit einemJahrzehnt, dank unserem Russland-Geschäft und Immobilien-Verkäufen.“Die übrige Handvoll ausstellender Büro-Finnen zu erwähnen,erscheint müßig, da kein Ausländer einen Bürofuß auf die schwedischeMatte bekommt.Grund ist u.a. ein Edsby Kontorsmöbler, der mit dem Schachzug,sich eine eigene Händlerkette, Senab, zu sichern, den Platz 2 derschwedischen Büromöbel erobert hat. Das Plus von 18% in 2010 undsogar 26% in 2011 basiert, so GF Josef Höbenreich, auf der Konzentrationausschließlich auf eigene Produktion und der Umstellung>>


8 Nr. 892 vom 29.02.12>>auf kundenbezogene Fertigung, die jetzt schon 50% einnimmt. „Wirmachen das bestmögliche Produkt mit weit stärkerem Fokus auf<strong>Design</strong> und Flexibilität als früher. Persönlich glaube ich, dass wir, dawir alles selber machen, mehr Geldverdienen als durch reinen Zukaufund Montage.“Und die Nummer 1, Kinnarps, starkwie je, war mit zwei Ständen präsent.Tochter Materia ist nach dem Wechselvon Gründer Lars Bülow zuLammhults zum reinen Bestuhler verkommen.Lars wird bei Lammhults„2011, das beste Jahr unserer kräftig mit der <strong>Design</strong>-Keule schwingenmüssen, um das UnternehmenGeschichte“: Josef Höbenreichdeutlich vom schwierigen Bibliothek-Business zu trennen.Kinnarps fiel mit der deutschen Samas nicht nur ein Haufen Problememit in das Boot, sondern endlich auch etwas Erfreuliches. „Die Vorstellungvon ausgesuchten Dra bert- und Martin Stoll-Modellen hierauf der Messe schlug ein wie ein Bombe,“ soPeter Knecht von der Kinnarps GmbH. SeineAufgabe ist es, als Export Manager den Kinnarps-Niederlassungendas deutsche Sortimentschmackhaft zu machen, „ohne zu kannibalisieren“.Im Gegenzug werden in Deutschland Kinnarpserfolgreiche Drehstuhl-Serien 5000 + 6000eingeführt. „Obwohl nicht günstiger als Drabertund auch noch mit Freefloat-Mechanik, sind „Eingeschlagen wie eineBombe“: Peter Knechtsie jetzt schon erfolgreich“, frohlockte Knechtund verrät offen, dass die Unterschiede zwischen den Schweden undden übernommenen Deutschen groß sind. „Es sind nicht nur zwei verschiedeneComputer-Programme, es ist, wie eine neue Sprache zulernen – für beide Seiten.“Der schwedische Möbler produziert sowohl als auch,heißt: für Wohnen wie für Objekt. Swedese pflegt diesezwei Standbeine schon seit 1945. Kein Wunder,dass ihr Klassiker Lamino nach wie vor der Hauptrennerist. 2010 war das beste Jahr für die 100 Mann-Firma, die übrigens von dem Möbeldesigner YngveEkström gegründet wurde. Kristina Farwing: „ Überraschendstark ist der Export geworden, sowohl imRetail wie in den Projekten,z.B. Londonentwickelt sich sehr gut für uns“ undzeigt stolz die auf der Messe eingeheimsten<strong>Design</strong>preise.Ähnlich wie in Köln überraschte dieWiederkehr des Holzes. Geradezuein Geschenk von Göttin Freyr für dietraditionellen Holzstuhl-Hersteller,„Von Architekten empfohlen“: wie Stolab oder Ekdahls. Seit 1945Andreas Ekdahlsim Besitz des Clans, wird Ekdahlsheute von Andreas Ekdahls und seinem Bruder geführt: „Wir produzierenunsere Holzmöbel primär für den Objektbereich, da der Wohnmarktextrem schwierig ist. Dank Qualität und <strong>Design</strong> werden wir vonArchitekten weiterempfohlen und haben dann meistens schongewonnen, obwohl zu 90% der Preis ausschlaggebend ist. Und dochglauben wir, dass es für schwedische Möbelhersteller (trotz Ikea)noch eine Zukunft gibt.“„Zwei gute Kontakte reichen“:Elena Barucco, Paolo Forestan„Und keine schwedische Bank leiht unserer Branche eine Krone“, kontertPeter Lindvall, der die de Nord Scandinavia vor acht Jahrengegründet hatte. „Tatsächlich hat ein schwedischer Qualitäts-Produzentkaum Vorteile, wenn er Kindergärten, ja selbst Kreuzfahrtschiffe mit dembilligsten und noch dazu feuerempfindlichen Polsterschaum ausstattet,nur wegen des Preises. Ich kenne in Schweden höchstens 2 Wohnmöbelhändler,die bereit sind, Markenüberhaupt zu branden.“Die Brüder Raoul & Roger Olssonfanden trotzdem eine Marktlücke. Mittenin Småland produziert ihre BalazarBeskow Mobilar für Kindergärten,Schulen und Universitäten, die vonEFG und Kinnarps weitervertriebenwerden, da nicht im eigenem Sortiment.Mit einem höchst angenehmenProgramm aus der Feder von Tim„Kein Kredit von schwedischenBanken für Möbelhersteller“:Peter LindvallAlpen haben die Olsson-Brothersihren Laden entstaubt. „Alle reden von Krise“ so Roger, „wir sind vollmit neuen Projekten ausgelastet. Hier kommt das neue Schulgesetzzur Hilfe, das erstmalig freie Schulen zulässt. Und diesemöchten natürlich alle durch neues Gestühl glänzen.“Immerhin 300 der 740 Aussteller kamen aus dem Ausland,auch wenn Dauphin, Sedus, Kusch diesmal nicht antraten.Interstuhl kroch bei SA Möbler unter, Wilkhahn verspracheine Weltpremiere, OMT, Veyhl und Kesseböhmer Ergonomietechniktrauten sich in die Höhle der Hubtisch-Löwen. Wieschwer es sein kann, eine sinnvolle Vertriebsstruktur aufzubauen,bestätigte jemand, der seit Jahren höchst aktiv imNorden unterwegs ist. Casalas Frank van der Winkel: „Wir habenunsere Zusammenarbeit mit knapp einem Dutzend Händler auf einenGuten reduziert. Das reicht.“„Und uns genügen zwei gute Kontakte“, hofftPaolo Forestan, Exportleiter der SCAB Italy,einem der größten europäischen Kunststoffstuhl-Hersteller.Für Roland Meyer-Brühl ist„Stockholm eine sehr sympathische Kontaktmesse– denn Brühl muss eine internationaleMarke werden. Deshalb gehen wir in diesemJahr auch nach Moskau, Mailand und zurOrgatec.“ Und Tom Rossau, Leuchtenproduzentaus Kopenhagen frohlockt: „ Unser Erfolgvon der Kölner Messe setzt sich hier fort“.Gerne zu glauben, denn Tom designed und produziert höchst filigranewie raffinierte Beleuchtungen aus Birkenfurnier, denen ein ähnlicherErfolg, wie den finnischen Sector-Leuchten vorausgesagt wird.Ja und die Wohnmöbler in ihren Hallen B & C? „Einfach nur traurig“,kommentierte ein finnischer Einkäufer zu recht. Ist doch der Möbelverbrauchin ganz Skandinavien nach dem Spitzenjahr 2008 zusammengebrochenund hat sich seitdem nur mühsam erholt. Trotz eines gutenStartes in 2011 schwächte die Konjunktur erneut ab. „For 2012 thesituation is more uncertain“, betont Cecilia Ask Engström vom schwedischenHolz- & Möbelindustrie-Verband TMF und weist auf den ungebremstenImport aus China und Polen hin. Interessanterweise stehtDeutschland auf Platz 3 in der Import- wie Exportstatistik, nach Norwegenund Dänemark. Zumindest der schwedische Export hat seit 2009einen seichten Aufwärtstrend, ähnlich wie die Messebesucherzahlen.Mit 38,814 Besuchern kamen ganze 392 Begeisterte mehr in dasStockholmer Schneegestöber.<strong>Wulf</strong> <strong>Rabe</strong>

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