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Journal extra - Imperial Austria Residences

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20 Jahre SKB» Fortsetzung von Seite 9 Worauf sind Sie besonders stolz?Natürlich auf die Große Galerie! Wie nebenbeihaben wir da mit dem hochmodernen,energiesparenden LED­Lichtkonzept technischeGeschichte geschrieben. Das Lichtist nämlich der ursprünglichen Kerzenbeleuchtungnachempfunden, aber hell genug,damit unsere Besucher die Ausstellunggenießen können.alle Leute furchtbar sicherheitssensibel. Unddann das. Hätten wir die Cobra rufen sollen?Ich weiß bis heute nicht genau, was drinnenist. Wahrscheinlich Wasser. Die eine ist mit„Kaiser Franz Joseph Quelle“, die andere mit„Elisabeth Quelle“ beschriftet.Was hat Sie in all den Jahren am meistenüberrascht?Unsere Wohnungsmieter in Schönbrunn.Vor einigen Jahren fand ich, nachdem eineWohnung frei geworden war, in einemAbstellraum einen Fleischerhaken unddarunter lauter Bilder von Lipizzanern. Hm,was soll man da denken? Skurrile Dinge sindeinige passiert. In meinem Büro habe ichzwei Flaschen, die man in den Schauräumenfand. Nach dem 11. September 2001 warenDipl.-Ing. Dr. Wolfgang Kippes studierte Bauingenieurwesenund Computerwissenschaften an derTechnischen Universität Wien sowie Erziehungswissenschaftenan der Universität Klagenfurt, 1999 promovierteer zum Dr. techn., 1980 trat er in den Bundesbaudienst des Bundesministeriumsfür wirtschaftliche Angelegenheiten ein. 1992 wurde er einer der beidenGeschäftsführer der SKB. Mit Ende August schied er aus der SKB aus, umsich nun als international anerkannter Experte neuen Projekten zu widmen.Was ist Ihr Lieblingsplatz im Schloss?Sehr gern, wenn auch viel zu selten, bin ichim Kronprinzengarten. Für die Aussichtsplattformdort haben wir einen Designpreisgewonnen. Sie ist modern und hat doch dieProportionen des alten Salettls, das mannicht mehr genau rekonstruieren konnte –das nenne ich perfekte Denkmalpflege mitmodernen Mitteln.Was sind Ihre nächsten pläne?Da gibt es viele. Ein großes Projekt ist eine europaweiteDenkmalpflegeorganisation, woich als Konsulent tätig sein werde, und eineinternationale Handwerksausbildung aufakademischem Niveau, an deren Konzeptionich beteiligt bin.Was wünschen Sie der SKB?Das Beste natürlich. Nur was ist das? DieseFrage werden auch zukünftige Teams immerneu diskutieren müssen.Erstellung einer Datenbank:Sie ist der Grundstock für diebis heute wachsende Sammlungmit Plan- und Fotoarchivsowie Fachbibliothek. Besondersstark wuchs die Datenbanknach der Übernahme derStandorte Kaiserappartementsund Hofmobiliendepot.1996▲Erste große Elisabethausstellungim SchloßSchönbrunn: Der Erfolglässt die Idee für ein eigenesSisi Museum reifen.1998▲Die erste ausgabe des„Schönbrunn <strong>Journal</strong>“erscheint im Juni: Seithererscheint das Magazin für alle,die an den Neuigkeiten rundum Schloss, Silberkammer, SisiMuseum, Schloss Hof, aber auchWagenburg, Bundesgärten oderTiergarten interessiert sind,viermal im Jahr. Es kann gratisunter redaktion@schoenbrunn.atabonniert werden.© SKB, Fotografin: Andrea RotterSchönbrunn wirdUnESco-Weltkulturerbe:Der UNESCO-DirektorBernd von Droste-Hulshoffüberreicht den Geschäftsführernder SKB dieUrkunde.Die SKB übernimmt dasHofmobiliendepot • MöbelMuseum Wien: Aus der ehemaligen„Rumpelkammer derMonarchie“ in der Andreasgasseim 7. Wiener Bezirk wird einMuseum mit einer liebevoll gestaltetenDauerausstellung undwechselnden Sonderschauen.© SKB, Fotograf: Wolfgang Voglhuber


Retter des historischen ErbesDAMAGE LIMITATIon TEAM 20 Mitarbeiterinnen des SchloßSchönbrunn bilden gemeinsam das Damage Limitation Team. Im Ereignisfallsoll diese Spezialeinheit die wertvollen historischen Schätze retten.Schönbrunn<strong>Journal</strong> <strong>extra</strong>2001 wurde die in Europa bis dahin einzigartigeSpezialeinheit gegründet, derenAufgabe die Erhaltung der wertvollen Kunstschätzebei Brand, Wassereintritt, Sturm undso weiter ist. Das DLT besteht aus 20 Mitarbeiternder SKB, welche Tag und Nachtvia SMS alarmiert werden können. RascheEinkleidung, Ausrüstung und Koordinationfolgen. DLT-Leiter Ing. Polsterer beschreibt:„Wir gehen in Absprache mit dem Einsatzleiterder Wiener Berufsfeuerwehr insGebäude, in der Regel wenn die anderenPersonen bereits evakuiert sind, und bergendie wertvollen Kunstschätze aus den gefährdetenBereichen. Dafür gibt es eine klarePrioritäten-Reihung aus der wissenschaftlichenAbteilung.“in ihrer Ausbildung gelernt, auch auf dieeigene Sicherheit zu achten. Sie agieren nurin rauchfreien Zonen und trainieren jedenMonat.Vorbildlich. Auch international ist die Schönbrunner„Kunst-Feuerwehr“ gefragt, dasbeweisen zahlreiche Einladungen in andereSchlösser oder historische Kultureinrichtungen.Retter der Kunst:Das Damage LimitationTeam musste zum Glückbisher nur üben.11Klare Aufgabenteilung. Die Bergung derKunstschätze erfolgt in vier Teams: EineGruppe demontiert, die zweite transportiert,die dritte verpackt beziehungsweiseinventarisiert und die vierte sichert dieUmgebung. Die Mitglieder des DLT haben© SKB, Fotograf: Gerhard FallyGroßes Fest im SchloßSchönbrunn: Im Septemberwird das Schloss zum Kulturundbarocken Vergnügungszentrummit künstlerischenDarbietungen in den Ausstellungsräumen,Konzerten, Tanzund Lesungen.© SKB, Bildagentur R. ZollesEröffnung des Kindermuseums:In den ehemaligenGisela-Appartements sollSozialgeschichte für die ganzeFamilie interessant gemachtwerden. Dank der Objekte zumAngreifen wird der Museumsbesuchzum Erlebnis. Ganzbesonders genießt das jungePublikum die Möglichkeit, sichals Kaiserin oder Kaiser zuverkleiden.▼19992002▲Eröffnung des Irrgartens:Bereits 1720 wurde der Irrgartenangelegt, allerdings 1892 wiederaufgelöst. Am 9. September 1999wird der neue Irrgarten nachhistorischem Vorbild eröffnet.© Julius SilverRestaurierung der römischen Ruine: DasGebäude wurde 1787 bereits als Ruine erbautund ist 2002 in einem extrem schlechtenZustand. Umso mehr stellt sich bei derRestaurierung die Frage, wie weit man in derRekonstruktion gehen soll. Erst nach ausgiebigenRecherchen und unter Zuhilfenahmeeines kolorierten Kupferstiches nimmt mandie Arbeiten in Angriff.


20 Jahre SKB» 20 Jahre SKB – eine Erfolgsgeschichte – auch für die Denkmalpflege! Nebenden laufenden umfassenden Restaurierungs­ und Instandsetzungsarbeitenauf höchstem Niveau hat die SKB unter Einbeziehung der weltbestenFachleute international viel beachtete Standards für die Erhaltungund Wartung der Schlossanlage entwickelt. Dieses Best­practice­Modellvon europäischem Maßstab, mit dem ohne Substanzgefährdung rund7.500 Besucher pro Tag verkraftet werden können, macht Schönbrunnzum Vorbild für hervorragend gemanagte Publikumsmagneten. Es ist zuhoffen, dass dieses beispielhafte Modell von möglichst vielen Denkmalverantwortlichenübernommen wird.Dr. Barbara Neubauer,Präsidentin desBundesdenkmalamtesKomm.-RatRudolf Kadanka,Mondial GmbH & Co. KG» Was der Eiffelturm für Paris, der Big Ben für London und die Christusstatue für Rio deJaneiro, ist das Schloß Schönbrunn für Wien. Das Image von Wien ist geprägt von seinerGeschichte und seinen Attraktionen – allen voran dem Schloß Schönbrunn, der meistbesuchtenSehenswürdigkeit in Österreich. Es gibt kaum ein Wien­Programm, das nichtauch einen Besuch von Schloß Schönbrunn inkludiert. Im Städtetourismus der vergangenen20 Jahre ist es einer der immer stärker werdenden Magnete, umso mehr, als vieleder großartig angelegten Renovierungen zu einem besonders eindrucksvollen Besuchunserer Gäste führen. Für uns als Reise­ und Kongressveranstalter bzw. Incoming­Destinationmanagement­Organisation hat sich die moderne rationelle Abwicklung derReservierungen und Besucherabläufe laufend verbessert. Die dem Schloß Schönbrunnangehörige Silberkammer, das Sisi Museum und Schloss Hof im Marchfeld versprechenfür die Zukunft ebenfalls eine erfreuliche Besucherentwicklung. Zu der hervorragendenEntwicklung kann ich nur gratulieren und das Beste für die Zukunft wünschen.aufführung der SpanischenHofreitschule im Ehrenhof: Zweiimperiale Kultobjekte, nämlich dasSchloß Schönbrunn und die Lipizzaner,sorgen für enormen Publikumsandrang.architekturpreis für die aussichtsplattformim Kronprinzengarten:Die Aussichtsplattform imKronprinzengarten wird neu gestaltet,da das ursprüngliche Salettl nichtmehr genau rekonstruiert werdenkann. Dabei werden die Maße desOriginalobjekts mit den Mittelnmoderner Architektur umgesetzt.Architekt Michael Embacher gewinntden Joseph Binder Award für räumlicheGestaltung in Bronze.▼20022003▲▼2004Beginn einer Kooperationmit der Universität fürangewandte Kunst: Ziel ist,alle Gartenskulpturen undSteinobjekte in der Schlossanlagezu erfassen.© SKB,Fotograf: Sascha RiegerEröffnung des Sisi Museums inder Hofburg: Die Persönlichkeit derKaiserin soll in ihren vielen Facettendargestellt werden. Dabei wird einBild abseits des Kitsches gezeigt. DasMuseum wurde vom renommiertenBühnenbildner Prof. Rolf Langenfassinszeniert.


»Ich habe höchsten Respekt für die Leistungen der SKBunter der Leitung von Dr. Kippes und Dr. Sattlecker inden letzten 20 Jahren. Die beiden haben zwei wesentlicheBalanceakte bravourös geschafft: Das Ensemble vorbildlichkommerziell auszunutzen, ohne der Versuchung derVerkitschung zu erliegen und die gestalterischen Eingriffein das Ensemble behutsam und doch selbstbewusst zusetzen. Mein Büro hatte die Ehre, für Schönbrunn seitnunmehr 14 Jahren ein paar dieser gestalterischen Arbeitenabwickeln zu dürfen. Das Resümee aus der Zusammenarbeitmündet in der Frage: Wo gibt es vergleichbareAuftraggeber, die heikle, denkmalschützerische Aufgabenmodern umsetzen lassen, die kompromisslose Qualitätin Entwurf und Ausführung fordern, die sich im Briefingnicht nur auf funktionelle Bedingnisse beschränken,sondern – ganz im Sinne des Barock – den Mut zur Gestaltungfördern und die dem Planer volle Rückendeckung inden Diskussionen mit Bundesdenkmalamt und Stadtgestaltunggeben? Neben vielen internationalen Auszeichnungenist die gestalterische Ambition der SKB mit einemLoos-Preis in Bronze belohnt worden. Chapeau!© www.peterrigaud.comNorbert Kettner,Direktor WienTourismus» Wenn Wiens Gäste eines gemeinsam haben,dann ist es ihre Liebe zum imperialen Erbeder Stadt – den Kaiser mag man eben undSisi fast noch mehr. Die Schloß SchönbrunnKultur- und Betriebsges.m.b.H. mit all ihrenAttraktionen und dem Schloß Schönbrunn imMittelpunkt leistet durch ihre Arbeit nicht nureinen wertvollen Beitrag, Österreichs reichhaltigeGeschichte zu bewahren, auch ihreBedeutung für den touristischen Erfolg Wienskann gar nicht hoch genug bemessen werden.Anlässlich des 20. Jubiläums der SKB gratuliereich im Namen des WienTourismus herzlichund wünsche mir auch für die Zukunft eineweiterhin so erfolgreiche Zusammenarbeit,wie sie in den letzten Jahren laufend stattgefundenhat.Schönbrunn<strong>Journal</strong> <strong>extra</strong>13Michael Embacher,Architekt© Andreas MüllerDas konzertreichste Jahr vor dem Schloss: Größen wieSting, Lenny Kravitz, The Corrs oder Dido treten auf.Erstes Gratiskonzert derWiener Philharmoniker vordem Schloss: Was heute alsSommernachtskonzert Jahrfür Jahr Tausende Besucherlockt, hieß damals noch „Konzertfür Europa“.© Conny de BeauclairAnkauf der SammlungKlauda mit rund 240 Objekten,darunter ein cremefarbenesSommerkleid und eine Kokainspritzeder Kaiserin Elisabeth.Die Investitionssumme beträgt850.000 Euro. Gemeinsam mitvielen weiteren Exponaten, dieaus Privatbesitz oder bei Auktionenangekauft wurden, besitztdie SKB nun die weltweit größteSammlung an Sisi-Objekten.2005▲© Richard Schuster © SKB, Fotograf: E. KnaackSchönbrunn veranstalteteine Maria-Theresia-Ausstellung in Japan: DieseAusstellung dient vor allem alsWerbeauftritt, um diesen fürden Tourismus so wichtigenMarkt besser zu erschließen.


20 Jahre SKBDr. Franz Zwölfer, DirektorVienna Sightseeing Tours» Schloß Schönbrunn ist unser imperiales Erbe und keinesfallsaus unserem Angebot wegzudenken. Das ist es definitiv, wasunsere Gäste aus aller Welt mit Wien verbinden, und das wollensie auch besuchen. Wir haben es ein Jahr lang mit einerzusätzlichen Tour ohne Schloß Schönbrunn versucht, leiderohne Erfolg. Ich arbeite mit dem Geschäftsführer des Schlosses,Herrn Dr. Sattlecker, seit 20 Jahren persönlich zusammenund würde mir wünschen, dass alle Geschäftspartner von seinemSchlag wären. Mein Wunsch an die Zukunft ist daher, dasManagement so lange wie möglich unverändert zu belassen,dann ist das Schloss in besten Händen – auch in Hinblick aufPflege, Erhaltung und Vermarktung.Dr. Petra Stolba,GeschäftsführerinÖsterreich Werbung© ÖW, Fotograf: Jungwirth» Österreichs imperiales Erbe fasziniert und begeistert, die lebendigen Wahrzeichen derMonarchie in unserem Land sind Anziehungspunkte für Gäste aus aller Welt. Allenvoran das barocke Schloß Schönbrunn mit seinen prachtvollen Gartenanlagen, das zumUNESCO-Weltkulturerbe zählt. Die Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschafthat dieses österreichische Wahrzeichen in den vergangenen 20 Jahren erfolgreich in dieModerne geführt und so zu einer führenden Tourismusattraktion in unserem Land gemacht.Ich gratuliere ganz herzlich zum 20-jährigen Jubiläum und wünsche allen Besuchernweiterhin faszinierende Entdeckungsreisen in die imperiale Geschichte Österreichs.© SKB, Foto: Bildagentur R. ZollesRestaurierung der südlichen Bergl-Zimmer im Schloß Schönbrunn mitihren einzigartigen Wandmalereien.▼2006© SKB, Fotograf: A. KollerVereinsgründung von <strong>Imperial</strong><strong>Austria</strong>: Die Schaffung einergemeinsamen Buchungsplattformim Internet für die wichtigstenimperialen AttraktionenÖsterreichs stellt einen wichtigenMarketingschachzug dar.2008▲Der Labyrinthikon-Spielplatzauf dem Areal desIrrgartens wird errichtet:Er bietet viele einzigartigeAttraktionen zum Herumtollenfür Groß und Klein.© SKB, Foto: Robert ZollesRestaurierung des Kronprinzenappartements: DieRäume, die bis dahin als Abstellräume gedient hatten,werden wiederhergestellt. Sie sind allerdingsnur im Rahmen von Sonderführungen zu sehen.© SKB, Fotograf: E. KnaackEröffnung des Tagungszentrums:Wo sich einstunter anderem die Apothekedes Kaiserhauses befand,entsteht ein modernesVeranstaltungszentrum fürKonferenzen und Tagungenmit mehreren, unterschiedlichgroßen Räumen.


Ein Hof am HofBauhof Ein Schloss für ein Millionenpublikum instand zu halten,ist keine leichte Aufgabe. Der Bauhof trägt maßgeblich dazu bei,dass sich Schönbrunn seinen Besuchern 365 Tage im Jahr von seinerbesten Seite präsentiert.Ob ein Holzzaun kaputt ist, die Beckengereinigt werden müssen, ein kleiner Transportansteht oder ein Restaurator helfendeHände benötigt: Der Bauhof ist zur Stelle.„Unsere Schauräume haben jeden Tag geöffnet,deshalb muss man oft rasch handeln,wenn etwas repariert werden muss“, sagtBauhof-Leiterin Andrea Rotter. „Dafür sindwir vor Ort.“Vielseitigkeit gefragt. Seit elf Jahren führt dieTischlerin das achtköpfige Team, zu demzwei Maurer, ein Schlosser und ein Zimmermannzählen. Mehr als die fachlicheQualifikation sind aber oft Vielseitigkeit undGeschick gefragt: „Das Wichtigste hier ist,ideenreich zu sein und mit den verschiedenstenhandwerklichen Herausforderungenumgehen zu können.“ Als Frau in einemmännerdominierten Bereich wird Rotter bestensakzeptiert: „Ich bin schon seit 21 Jahrenam Bauhof und schätze mein Team sehr!“Viele Kleinigkeiten für die große Sache.Nicht wenige große, sondern viele kleineAufgaben sind es, die den Bauhof stetsbeschäftigen. „Wenn es zum Beispiel darumgeht, Fenster oder Türen instand zu halten,machen wir das selbst“, erklärt Rotter,„Größere Bauvorhaben müssen dagegenmit dem Denkmalschutzamt abgestimmtwerden.“ Für die Umsetzung ist dann nichtder Bauhof zuständig, sondern zertifizierteRestauratoren. Auf ein authentischesErscheinungsbild überall im Schloss achtetaber auch das Team um Andrea Rotter: „Wirversuchen immer, alles bestmöglich so zuerhalten, wie es einmal war.“Andrea Rotter,Leiterin Bauhof» Das Wichtigste hier ist, ideenreichzu sein und mit den verschiedenstenhandwerklichen Herausforderungenumgehen zu können.© Michael KrebsSchönbrunn<strong>Journal</strong> <strong>extra</strong>15Die Restaurierung der Attika figurenan der Nordfassade des SchlossesSchönbrunn bietet ein spektakuläresSchauspiel für die Beobachter. Über50 mehr als zwei Meter hohe Figurenschweben, während sie mit einem Kranabgenommen werden, in zirka 20 bis27 Metern Höhe.2010▲© SKB, Foto: Bildagentur R. ZollesDas virtuelle Museum „Welt derHabsburger“ geht online: DieSKB wird beauftragt, ein Museumzur über 600-jährigen Geschichteder Habsburger zu entwickeln. Manentscheidet sich für ein weltweit fürjedermann zugängliches virtuellesMuseum im Internet, und zwar unterwww.habsburger.net.▼2012Neues Besucherzentrum:Dank der steigendenBesucherzahlen sind diebisherigen Ticketverkaufsstellenim Schlossüberlastet. Im ehemaligenGardetrakt entsteht einhochmoderner Empfangsbereichmit Ticketcounter,Café und Shop.Fertigstellung der Restaurierungder Großen Galerieim Schloss: Deckenfresken,Vergoldungen und vor allemdie aufwendige Stuckdekorationwerden wiederhergestellt.Herzstück bildet die Beleuchtung,die dem originalenKerzenlicht nachempfunden ist,in der sich aber hochmoderne,energiesparende LED-Technologieverbirgt.


Unterwegs mit dem SchlossherrnSchloss SchönBRUnn Seit 1992 führt Dr. Franz Sattleckerdie SKB in geschäftlichen Belangen. Dieses Jahr wurde er zumalleinigen Geschäftsführer bestellt.Franz Sattlecker ist kein Geschäftsführer mitBüro im Elfenbeinturm. Fast täglich machter einen Rundgang durchs Schlossareal,entdeckt dabei eine feuchte Stelle an derFassade im zweiten Stock, ein unbesetztesKassahäuschen oder ein zu großes Loch imKiesweg. Flugs greift er zum Handy und ruftden jeweils Zuständigen an. „Ich bin nichtnur Geschäftsführer, sondern auch Hausmeisterhier“, lacht er über sich selbst. Aberdas sind nur Kleinigkeiten. Im Wesentlichenfunktioniert der Betrieb dank der mehr als200 MitarbeiterInnen reibungslos.16


© SKB, Fotograf: Alexander Eugen KollerSchönbrunn<strong>Journal</strong> <strong>extra</strong>17Ein besondersreizvolles Exponat... ist der Billardtisch im Billardzimmer. Er ist riesig,gut erhalten, sicher eine Sonderanfertigung fürFranz Joseph. Wäre schön, mal darauf zu spielen.© Fotos: Michael KrebsDer schönste Platz im SchlossDie Große Galerie! Vor allem jetzt nach der Restaurierung. DiePolierweißfassung ist wieder in den Originalzustand versetztworden. Zusammen mit dem innovativen Beleuchtungssystemhat dieser Prunkraum enorm an Faszination gewonnen.» Weiter auf Seite 18


Kaiserin Elisabeth abseits vonKitsch und Kommerz© KHM, Maler: Franz SchrotzbergSisi war eine faszinierende Persönlichkeit. Sie warsowohl emanzipatorisch als auch was den Körperkultbetrifft ihrer Zeit voraus. Im Sisi Museum versuchenwir, diese Aspekte in den Vordergrund zu rückenund dem süßlichen Sisi-Bild ein realistisches, nichtweniger interessantes entgegenzuhalten.Wie sich die Zeiten ändernEiner unserer wertvollsten Räume ist das Millionenzimmermit den Mogul-Miniaturen. Diese indopersischenMiniaturen sind uns allerdings nicht imGanzen erhalten. Die Blätter wurden zerschnittenund in die Rosenholzvertäfelungen eingepasst. Vorrund 250 Jahren waren unsere heutigen Kunstschätzeeben lediglich Gebrauchsgegenstände.Heutzutage ein undenkbarer Umgang mit unseremkulturellen Erbe.Der Lieblingsplatz zumEntspannen und KrafttankenIm Schlosspark gibt es einige Kraftplätze. Der ehemaligeChef der Bundesgärten, Peter Fischer-Colbrie, hat sich sehrdafür interessiert und den Schlosspark geomantisch untersuchenlassen. Das Pendeln ergab, dass überall an denKraftplätzen auch besondere Dinge stehen – die Kapelle,der Tiergartenpavillon, die Platanen beim Palmenhaus undim Irrgarten. Unabhängig von der Geomantie kamen Feng-Shui-Experten aus Japan zum selben Schluss und stelltenbei den Platanen im Irrgarten Kraftsteine auf. Der Platz istwirklich schön. Wenn gerade nicht Hochsaison ist, kannman sich hier wunderbar entspannen.Die Bedeutung von GeschichteDie Habsburger scheiterten nach mehr als 600 Jahren ununterbrochenerHerrschaft unter anderem an der ungelösten Nationalitätenfrage,die mit der Weigerung, den einzelnen Völkern mehrAutonomie zuzugestehen, in direkter Verbindung steht. DiesesNichtanerkennen von mehr nationalen Freiheiten aller Völkerinnerhalb der Monarchie und die Sonderstellung Ungarns durchden Ausgleich von 1867 führten in mehr oder weniger direkterLinie zur Katastrophe des Ersten Weltkriegs. Ich denke, dass dieKonsequenzen des Handelns der Epoche Kaiser Franz Josephs,mit Einschränkungen, auch noch heute Gültigkeit haben.


Die schwierigen Anfänge der SKBDie Umstellung von einem kameralistischen System hinzur Privatwirtschaft war nicht einfach. Vor Gründung derSKB durfte das Schloss sich ja seine Einnahmen nichtbehalten, um sie zu reinvestieren. Daher war das Interessean Gewinnen auch nicht ausgeprägt. Der Vorstellung, mankönnte positiv wirtschaften, haftete etwas Unerhörtes an.Wir mussten erst einmal einen Weg zwischen Kommerzund Denkmalschutz finden. Die wirtschaftliche Seite funktionierteschnell: Im Oktober 1992 wurde die SKB gegründet,1993 bilanzierten wir bereits positiv. Mit dem Gewinnund einer kleinen Starthilfe des Eigentümers begannen wirsofort, die Bausubstanz zu restaurieren. Das hat unserenKritikern den Wind aus den Segeln genommen. Sie habenschnell gesehen, dass erfolgreiches Wirtschaften Schönbrunnnicht zu Disneyland macht, sondern dem historischenErbe guttut.Schönbrunn<strong>Journal</strong> <strong>extra</strong>19Bescheidener BeginnVon 110 vorgesehenen „Planposten“wechselten lediglich 36, also rund einDrittel, in die SKB. Vorteil war: Allewaren hoch motiviert, von Schönbrunnbegeistert und überzeugt, bei einemguten Projekt mitzutun.© SKB© Schloss Hof, Fotograf: Lois LammerhuberDie nächsten ZieleSchloss Hof im Marchfeld ist ja jetzt zur SKB gekommen.Ziel ist, dieses Landschloss kostendeckend zu führen.Dazu muss man eine Marke kreieren. Wir denken darübernach, sie an der Person Prinz Eugens aufzuhängen.Immerhin war er einer der reichsten Leute der damaligenWelt und als Franzose im österreichischen Heer einedurchaus bemerkenswerte Gestalt.Ein Blick in die Zukunft© Fotos: Michael KrebsDas Schloss war ursprünglich eine Sommerresidenz voller Gebrauchsgegenstände,die nicht dafür gemacht waren, ewig zuhalten. Heute ist aber genau die Erhaltung das Ziel. Wie gehenwir mit diesem Erbe um, welche Weichen müssen wir für dienächsten 100 oder 200 Jahre stellen? Diese Diskussion werdenwir langfristig führen müssen.


20 Jahre SKB„Ursprünglich war ichein Gegner der Privatisierung“Leben im SchloSS Robert Tidmarsh war Beamter der Schlosshauptmannschaftin Schönbrunn. Als er zur SKB wechselte, verlor ereinige Privilegien – und hat diesen Schritt doch nie bereut.In den frühen 70er-Jahren kam Robert Tidmarshnach Wien. Er arbeitete erst als Hilfsarbeiterbei einer Spedition, lernte dannDeutsch und fand schließlich im SchloßSchönbrunn einen Job: Im Sommer führteer Touristen, im Winter wurde geputzt. Dasehemalige Arbeiterkind wuchs mit seinenAufgaben, lernte, mit Promi-Besuchern,Prinzessinnen und Präsidenten zu konversieren,bildete sich in österreichischerGeschichte und wurde zum Experten fürAntiquitäten.Ein Mann für alle Fälle. Robert Tidmarshwurde als Beamter der Schlosshauptmannschaftpragmatisiert und Schauraumleiter.„Damals gab es weder eine Wissenschaftsabteilungnoch Marketingfachleute. Ichhabe Staatsempfänge vorbereitet, diePrunk räume kustodisch betreut, das Personalgemanagt“, erinnert er sich. Das wurdemit der Privatisierung des Schlosses anders:„Einerseits wurden Aufgaben von Fachleutenübernommen, andererseits stieg dasArbeitspensum.“Privatwirtschaft statt Stempelkissen. „Ursprünglichwar ich ein Gegner der Privatisierung“,so Tidmarsh, „aber nicht lange.Gute Ideen zur Erhaltung des Schlosses,die wir schon seit Jahren wälzten und nichtdurchbrachten, wurden plötzlich realisiert.Professionalität zog ein!“ Die Entscheidung,einen sicheren Job gegen eine privatwirtschaftlicheAnstellung zu tauschen, fiel ihmRoyale Leidenschaft:Obwohl Robert Tidmarshschon so lange inSchönbrunn lebt, fühlt ersich doch dem britischenKönigshaus auchverbunden.


In seiner Butler-Fibel fandTidmarsh oft wertvolle Tippsfür den Umgang mit antikenAusstellungsstücken.Schönbrunn<strong>Journal</strong> <strong>extra</strong>dennoch nicht leicht. Bereut hat er sie abernie. „Als Beamter wäre ich zur Burghauptmannschaftgekommen und hätte dort einenStempel und einen Schreibtisch bekommen.Das wäre nichts für mich gewesen!“Das private Wohnmuseum für die pension.Gegen nichts in der Welt, so sagt BobbyTidmarsh, würde er die Zeit im Schloss eintauschen.Begeistert erzählt er Geschichten,wie der japanische Kaiser, Prinzessin Margret,Michael Jackson oder Michail Gorbatschowdas Schloss besuchten. Er kennt jedesDetail der Bauhistorie und weiß genau, wieman welches antike Möbel zu pflegen hat.Das kommt ihm auch privat zugute. RobertTidmarsh lebt nämlich nicht nur in einerWohnung auf dem Schlossareal, sondernhat sie auch mit Kennerblick und Antiquitäteneingerichtet. In der Pension will er sichnun mit der Geschichte seines Wohntraktsbeschäftigen. „Bisher weiß ich noch nicht,wofür das Gebäude hier am HietzingerViereckl genutzt wurde. Ich vermute, dass esein Krankenhaus war.“ Ob er Beweise dafürin den Archiven finden wird?BuchtippRobert Tidmarsh: Mein Leben in SchönbrunnISBN 978-3-9502916-2-9Über 40 Jahre lang war Robert Tidmarsh erst Führer und dann Schauraumleiterin Schloß Schönbrunn. Der gebürtige Engländer kennt jedenRaum, jedes Exponat und unzählige Anekdoten rund um Habsburger,heutige Promis und Staatsoberhäupter. Ob Schönbrunn-Besucher,Guide oder Fan von Geschichten und Geschichte: Mit dieser abwechslungs-und lehrreichen Lektüre sind vergnügliche Stunden garantiert.Die Texte sind in Englisch und Deutsch abgefasst.21Glänzende arbeitleistet Tidmarshauch bei der Pflegeder eigenenantiken Möbel.© Fotos: Michael Krebs


„Dass man hier wohnendarf, ist unglaublich“WOHNEN IM SCHLOSS Etwa 150 Wohnungenwerden auf dem Areal des SchlossesSchönbrunn vermietet. Eine davon bewohnt derKomponist des Musicals Elisabeth, SylvesterLevay, mit seiner Frau Monika, die eine derbedeutendsten Privatsammlungen an Kleidernund accessoires der Kaiserin besitzt.Große, kleine, welche mit hohen Räumenund niedrige, mit Aussicht und ohne, teureund günstigere ... keine Wohnung in Schönbrunngleicht der anderen. Mit einer derschönsten – die Aussicht auf die Glorietteist einzigartig – hat sich Familie Levay vor12 Jahren einen Traum erfüllt.© Fotos: Mit freundlicher Genehmigung des Magazins „Das Wien“, Fotograf: Richard TanzerLebendigeGeschichte:Das Wohnzimmerder FamilieLevay ist keinMuseum. Hierwird gearbeitetund gelebt!Ein Leben mit Elisabeth. Die Liebe zu Sisi wurdeMonika Levay von ihrer Mutter vererbt.„Sisi tritt auch ohne mein Zutun immerwieder in mein Leben“, lacht Levay. Unteranderem mit dem Musical Elisabeth, das ihrMann vor 20 Jahren komponierte. „Als derAutor Michael Kunze mit der Idee kam, lehntemein Mann erst mal ab. Er schrieb damalsFilmmusiken für Hollywood, hatte keine Erfahrungmit Musicals. Dass er dann doch vonLos Angeles in den deutschsprachigen Raumzurückgekehrt ist, war ein großes Risiko!“ Eszahlte sich aus. Elisabeth wurde von Wienaus zum Welterfolg. Familie Levay suchteeine Wohnung in der Weltstadt der Musik.Zeitreisen im Kopf: Die imperiale Aussichtauf den Barockgarten lädt zum Träumen ein.Eine folgenschwere Entdeckung. Als MonikaLevay der SKB für eine große Sisi-AusstellungKleider borgte, wurde sie von MichaelWohlfart, Inventarverwalter, durch Teile desSchlosses, die kaum bekannt sind, geführt.Da entdeckte sie die Postkästen an manchenStiegenaufgängen und staunte. „Dassman hier wohnen darf, ist unglaublich!“,findet Monika Levay bis heute. „Mitten imUNESCO-Weltkulturerbe, dort, wo Sisi lebte –wir wollten das sofort!“ Ein halbes Jahr späterging der Wunsch in Erfüllung.Träume aus einer anderen Welt. „Wie besondersunser Wohnort ist, merke ich an unserenFreunden. Die schicken Postkarten vomSchloss heim, wo sie die Fenster ankreuzen,hinter denen sie geschlafen haben“, lächeltLevay. Auch sie genießt das besondere Ambienteimmer wieder. „Manchmal, wenn ichabends bei schöner Musik am Fenster sitzeund auf die Gloriette schaue, bin ich in eineranderen Welt. Dann nehme ich mir meineBücher über Sisi und weiß, dass sie direktunter mir wohnte!“


© SKB, Foto: A. Koller© Peter OlschinskyKontaktSchloß Schönbrunn Kultur- undBetriebsges.m.b.H.Schloß Schönbrunn, 1130 WienTel.: +43 1 811 13-0Fax: +43 1 812 11 06info@schoenbrunn.atwww.schoenbrunn.atSchloß Schönbrunn TagungszentrumApothekertrakt, Zugang GrünbergstraßeMeidlinger Tor, 1130 WienTel.: +43 1 811 13 DW 229, 358 oder 359Fax: +43 1 811 13 383kontakt@schoenbrunn-tagungszentrum.atwww.schoenbrunn-tagungszentrum.atWelt der HabsburgerDas virtuelle Museum unterwww.habsburger.net▲▲▲▼▼▼▼Kindermuseum„Schloss Schönbrunn erleben“Tel.: +43 1 811 13 DW 239täglich 8 bis 17 UhrTel.: +43 1 811 13 DW 344Detailinfo (Mo bis Fr, 13 bis 15 Uhr)kinder@schoenbrunn.atwww.kaiserkinder.atHofburg – Kaiserappartements– Sisi Museum –SilberkammerHofburg – Michaelerkuppel1010 WienTel.: +43 1 533 75 70Fax: +43 1 533 75 70 DW 33info@hofburg-wien.at© SKB, Illustration: Hannes EderHofmobiliendepot • Möbel Museum WienAndreasgasse 71070 WienTel.: +43 1 524 33 57Fax: +43 1 524 33 57 DW 666info@hofmobiliendepot.at<strong>Imperial</strong> austriaBuchungen & Informationen:Tel.: +43 1 877 92 94 DW 500Fax: +43 1 877 96 41info@imperial-austria.atwww.imperial-austria.at© SKB, Fotograf: Lois Lammerhuber20 Jahre skb© SKB, Fotograf: Lois Lammerhuber

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