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PAX - Stift Admont

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P. Jeremias Müller OSB Michael BraunsteinerDie Freiheit gönn‘ ich mir …Tabortage für Lehrer, Eltern und stiftische Mitarbeiter10 Jahre Museum <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>Es lebe die Vielfalt!Der Berg Tabor ist mit seinen 588 mein Hügel in Israel. Von Nazareth kommendsieht man ihn freistehend in derLandschaft herausragen. Die HeiligeSchrift erzählt, dass Jesus häufig aufBerge ging, um dort in der Einsamkeitzu beten. Wenn Lehrer, Eltern undunsere stiftischen Mitarbeiter einmalim Jahr auf den „Tabor“ steigen, dannbetreten sie zwar äußerlich nur das„Scriptorium“ des Geistlichen Zentrumsunserer Abtei, aber innerlichverlassen sie ihren Alltag und steigenhinauf auf einen Aussichtspunkt, umvon dort etwas besser auf das Ganzeschauen zu können.Ein Gefühl von Freiheit, von Ausgelassenheitund Unbeschwertheit machtsich breit. Stille und anregende Gespräche,aber auch das kreative Tun prägendiese Tabortage. In diesem Jahr stehendie Tabortage unter dem Leitgedanken„Die Freiheit gönn‘ ich mir …“. Der2007 verstorbene Liedermacher GeorgDanzer besingt die Freiheit, er sagt:„Die Freiheit ist ein wundersames Tierund manche Menschen haben Angstvor ihr. Doch hinter Gitterstäben gehtsie ein, denn nur in Freiheit kann dieFreiheit Freiheit sein.“ Dieser Liedertextmit seiner feinen Ironie zieht sichwie ein roter Faden durch die „Tabortage“unserer Abtei.Impulse aus der Neurowissenschaft,aus den Geisteswissenschaften, derPolitik, der Musik und schließlich daskreative Tun in der Kunst prägen dieseTabortage. Ob wir uns wirklich frei indieser Welt bewegen können? – sofragen wir uns. Oder ist nicht dochalles irgendwie bestimmt und geregelt?Sind die Gedanken wirklich frei oderist nicht doch alles – neurobiologischbetrachtet – eine Determination? Sichzu verlieben …, so sagt der NeurowissenschaftlerProf. Gerhard Roth inFreiburg, sei ein „Stressanfall“ und einKuss lediglich die „Totalanalyse einermaximalen Speichelprobe“.Sind wir nur programmiert, und unserGehirn spielt permanent ein anderesSpiel, als das, was wir beabsichtigen?Sind wir bei der Partnerwahloder Entscheidungen für das Lebenwirklich frei? Oder noch gravierender:Sind wir bei kriminellen Handlungenüberhaupt zur Rechenschaft zu ziehen– wo doch das Gehirn in einemBruchteil von Sekunden zuvor schondie Handlung entschieden hat, nochbevor ich mir dessen bewusst bin?Die Tabortage wollen dieser Fragenachgehen und auf kreative Weiseam Ende auch ein Experiment wagen.Doch mehr wird nicht verraten.Außer so viel: Das Ergebnis dieserAusschüttungen und Ausformungenvon Freiheit wird im Frühjahr 2014zu besichtigen sein! Allerdings nichthinter Gitterstäben … so frei sind wirnämlich.Ausbau und Umbau der gesamten Museumsanlagedes <strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong> erfolgtenin den Jahren 1999 – 2003.Bauherrschaft:Abt Bruno Hubl und der Konvent des<strong>Stift</strong>es <strong>Admont</strong>Wirtschaftsdirektor: Helmuth NeunerArchitekt: Manfred Wehdorn<strong>Stift</strong>sbaumeister: Lambert GahbauerKulturbeauftragter des Konventes:P. Winfried Schwab OSBKünstlerische Leitung:Michael BraunsteinerAusstellungsfläche: 3.600 m 2Nutzungsfläche: 7.600 m 2Zweitgrößtes Museum der SteiermarkBaukosten:ca. € 14 Mio., davon € 12 Mio. Eigenmittelund ca. € 2 Mio. FörderungenUm die 80 Firmen, vornehmlich aus derRegion, waren beschäftigt.Eröffnung des neuen Museums:Mai 2003In den zehn Jahren seit seiner Eröffnungwurde das Museum von rund 700.000Besuchern frequentiert.Das kontrastreichste PrivatmuseumÖsterreichs im 1074gegründeten Benediktinerstift<strong>Admont</strong> blickt auf einezehnjährige Erfolgsgeschichtezurück. Seit seiner Eröffnungim Jahre 2003 bietet es eineunerwartete Vielfalt. Vielfaltist auch das Thema der Jubiläumsausstellunganlässlichdes 10jährigen Bestehens desMuseums im <strong>Stift</strong> <strong>Admont</strong>.Auf 3.600 m 2 Ausstellungsfläche sindunter einem Dach vereint: Kunst vomMittelalter bis zur Gegenwart, einhistorisches Naturhistorisches Museum,ein Kunsthistorisches Museum,Sonderausstellungen und eine multimediale<strong>Stift</strong>spräsentation. Die barocke<strong>Stift</strong>sbibliothek ist die größte Klosterbibliothekder Welt. Kultur und Natur,Vergangenheit und Gegenwart, historischeund zeitgenössische Kunst undArchitektur halten einen spannungsreichenDialog. Alle Museumsbereichesowie die Bibliothek werden in derAusstellung bespielt und thematischmiteinander verknüpft. Diese unzähligenhistorisch vorhandenen und injüngster Zeit geschaffenen Gegensätzewerden spürbar gemacht.Die barocke Säulenhalle bildet denAusgangspunkt der Ausstellung.Pläne, Fotos und multimediale Präsentationengeben einen Einblickin die jüngste Bau-, Museums- undSammlungsgeschichte. Es werdenauch die ersten Ankäufe gezeigt, dieden Grundstock für die 1997 begonneneSammlung Gegenwartskunstbilden: Werke von Hubert Schmalixund Werner Reiterer.Der Berg Tabor in Israel Der Tropfen der freien Entfaltung Sonderausstellung 2013: Werke aus der Sammlung Gegenwartskunst, u. a. F. Grabmayr, G. Damisch u. H. Brandl<strong>PAX</strong> | 16 <strong>PAX</strong> | 17

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