Wilder, Courant, Wachsmann, Kolpe, Haas, Guttmann: Schon der oberflächliche, erste Blickauf die Stabliste von Scampolo zeigt, welch großen Anteil die später Vertriebenen am Filmschaffenwährend der Ersten Republik hatten. – Nicht zuletzt deshalb findet sich die Exilforschung, zumal dieösterreichische, heute in einer ähnlichen Situation, wie sie der Drehbuchautor Walter Reisch in On theRoad to Hollywood, durchaus amüsiert, beschreibt: „Also, zu Depressionen hab’ ich keine Zeit gehabt.“(Brigitte Mayr, SYNEMA – Gesellschaft für Film und Medien)
Kurartierte FilmprogrammeFilme, die wir nicht sehen könnenPräsentiert von Peter Grabher (kinoki) und Anna Kowalska inZusammenarbeit mit Hirut Kiesel und Karim Duarte (wmi – WorldMedia Insights)Diese DIAGONALE hat einen besonderen Stellenwert, weil sie vielleicht zum ersten Mal gezwungenist, sich klar als politisches Ereignis zu deklarieren. Wird das Festival selbst politisch bedeutsam, heißtdas nicht unbedingt, dass auch eine Politisierung des Films stattfindet. Filme, die Ausdruck derSelbstermächtigung oder Zeichen des Protests sind, werden gern mit ästhetischen Begründungenabgewertet. Doch vielleicht gibt es eine filmische Ästhetik, die aus der gesellschaftlich privilegiertenPosition der Mehrheit nicht gesehen werden kann?Die Kurator/innen wollen die Gelegenheit nützen, um die Spiegelung der politischen Realität in derösterreichischen Film- und Medienlandschaft zu diskutieren. Das Programm zeigt österreichische undeuropäische Produktionen, die meist unsichtbar bleiben. Diese alternativen Medien- undFilmproduktionen können denen eine Stimme geben, die aus dem Blickwinkel der dominantenÖffentlichkeit verschwinden sollen: Nicht-MehrheitsösterreicherInnen, Flüchtlinge und Asylsuchende.Film ist ein teures und tendenziell undemokratisches Medium. Dabei geht es um eine ganz banaleFunktion von Film: Die visuelle Selbstbestimmung, die Selbstverteidigung und Artikulation der Kämpfeum soziale und demokratische Rechte. Filme können „die Anordnungen des Wunsches verändern, dieStereotypen durchbrechen, die Zukunft eröffnen.“ (Félix Guattari)Warum gibt es oder warum sehen wir so wenige dieser Filme?(Peter Grabher und Anna Kowalska)Kurzfilm – Wettbewerb shorts on screen 04Nach dem ersten erfolgreichen Wettbewerbsjahr findet die Vorführung der Preisträger-Filme desKurzfilm-Wettbewerbs des ORF und der Kulturabteilung der Länder shorts on screen nun bereits zumzweiten Mal auf der DIAGONALE statt. Diese stellt ein wesentliches Forum für das erklärte Ziel desWettbewerbs dar, jungen Filmemachern und Filmemacherinnen eine größere Öffentlichkeit und einemöglichst große Resonanz für ihre Filme zu bieten. Auch dieses Jahr wurde von der Jury ausinsgesamt 287 Kurzfilmen einer pro Bundesland und daraus ein Gesamtpreisträger ausgewählt.Die Jury von shorts on screen 04 bildeten: Barbara Eppensteiner/Medienzentrum Wien, KarlKhely/ORF, Agnes Pluch/Drehbuchautorin, Virgil Widrich/Filmemacher und Multimediaproduzent,Dietmar Zingl/Cinematograph Innsbruck, Die Vorauswahl übernahm Judith Wieser-Huber/After ImageProductionsNeben der Vorführung auf der DIAGONALE werden die Kurzfilme auch am 4. April um 23.15 Uhr imORF zu sehen seinDrinnen und Draußen 04.No-Budget-Arbeiten junger Filmemacher/innenVom Alltag und seinen Rändern erzählt die Mehrzahl der im Programm Drinnen und Draußen 04versammelten Videos, allesamt No-Budget-Produktionen ganz junger FilmemacherInnen. Die zwölf