Muka zum Ausmalen - Nicolai Verlag
Muka zum Ausmalen - Nicolai Verlag
Muka zum Ausmalen - Nicolai Verlag
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Gesine Steiner<br />
<strong>Muka</strong>s<br />
geheimnisvolle Nacht im Museum<br />
Das Berliner Naturkundemuseum für kleine Forscher<br />
mit Illustrationen von Arne Beitmann
Es knallt, Lichtblitze zucken durch die Luft,<br />
ein Feuerschweif erleuchtet für kurze Zeit den Raum.<br />
<strong>Muka</strong> macht die Augen auf. Was war das? Wo bin ich?<br />
Er reibt sich den Schlaf aus den Augen – höchste Zeit,<br />
munter zu werden. Es ist fast dunkel, aber <strong>Muka</strong> steht immer<br />
erst auf, wenn die Kinder schon schlafen. Dann sehen seine<br />
großen Augen besonders gut.<br />
2<br />
Vorsichtig und gaaanz langsam klettert<br />
<strong>Muka</strong> los. Überall sieht er große<br />
Glaskästen und darin Tiere, die<br />
sich nicht bewegen.<br />
Aha, er ist also in einem<br />
Naturkundemuseum.<br />
3
Wie viele Tiere es hier gibt – und jedes sieht anders aus!<br />
<strong>Muka</strong> lacht, als er die Namen liest:<br />
Löffelhund – gibt es etwa auch Gabelhunde?<br />
Elefantenspitzmaus – hat die einen Rüssel?<br />
Gürteltier – rutscht dem vielleicht die Hose?<br />
Schuhschnabel – sieht der Schnabel wie ein Schuh aus?<br />
Streifenkiwi – ist der grün gestreift und schmeckt lecker?<br />
4<br />
Plötzlich stutzt <strong>Muka</strong>: Da, wo er gerade noch gesessen hat, soll ein<br />
»Zwergplumplori« zu sehen sein. Auch ein lustiger Name. »Aber, das<br />
bin ja ich!«, ruft <strong>Muka</strong> aus und liest begeistert weiter:<br />
»Diese kleinen Feuchtnasenaffen mit der feuchten Nase und den großen<br />
Augen klettern nachts durch den Urwald in fernen Ländern wie China<br />
und Vietnam. Sie riechen und sehen sehr gut. Ihre Greiffi nger sind ganz<br />
fl ink beim Erhaschen von Insekten oder beim Früchtenaschen. Bei den<br />
Eingeborenen Javas wird der Plumplori auch <strong>Muka</strong> – das Gesicht –<br />
genannt.«<br />
5
Ein lautes Schnarchen schreckt <strong>Muka</strong> auf.<br />
Ängstlich folgt er dem Geräusch und<br />
schaut vorsichtig um die Ecke.<br />
Wer ist das?<br />
Ein Opa mit langem Bart<br />
oder etwa der Weihnachtsmann?<br />
Was macht denn der hier?<br />
Der alte Herr räkelt sich und wacht auf.<br />
»Potzblitz, jetzt haben die mich doch glatt<br />
ins Berliner Museum gebracht«, stöhnt er.<br />
Da entdeckt er <strong>Muka</strong>.<br />
»Hallo, kleiner Zwergplumplori.<br />
Du bist <strong>Muka</strong>, stimmt’s?«, ruft der Bärtige.<br />
<strong>Muka</strong> wird total neugierig.<br />
Woher kennt der mich?<br />
7
Der bärtige Herr stellt sich vor: »Ich heiße<br />
Charles Darwin und bin ein berühmter<br />
Forscher. Fünf Jahre reiste ich auf einem<br />
Schiff namens ›Beagle‹ um die Welt. Meist<br />
war ich seekrank, weil es so schaukelte.<br />
Da es auf dem Schiff sehr eng war,<br />
schlief ich in einer Hängematte über dem<br />
Tisch. Wenn ich an Land gehen konnte,<br />
beobachtete und erforschte ich die Tiere<br />
der Welt, sammelte Steine und Fossilien.«<br />
»Fossilien? Was sind denn Fossilien?«,<br />
fragt <strong>Muka</strong>.<br />
»Das sind ausgestorbene Tiere, die vor<br />
langer Zeit auf der Erde lebten und jetzt<br />
versteinert sind.«<br />
8<br />
9
»Außerdem«, Darwins Augen leuchten vor Begeisterung,<br />
»fand ich die versteinerten Knochen eines riesigen<br />
Gürteltiers und erkannte als Erster, dass sie mit den<br />
heute noch lebenden kleinen Gürteltieren verwandt sein<br />
müssen. Gürteltiere haben sich im Verlauf der Evolution<br />
allmählich verändert und wurden unter anderem<br />
unterschiedlich groß.<br />
10<br />
Als ich aber feststellte, dass Mensch und Affe<br />
ebenfalls miteinander verwandt sein müssen,<br />
weil sie einander auch sehr ähnlich sind,<br />
gab es große Aufregung.«<br />
11
»Und was ist mit den Tieren, die heute leben –<br />
sterben die auch mal aus?«, fragt <strong>Muka</strong>.<br />
»Ja«, antwortet Darwin. Er seufzt und zieht <strong>Muka</strong><br />
zur Vitrine mit dem Beutelwolf.<br />
»Schau hier, Beutelwolf und Quagga –<br />
die gibt es nicht mehr.«<br />
»Warum?«, fragt <strong>Muka</strong> entsetzt.<br />
»Die Menschen haben sie gejagt und erschossen,<br />
bis alle tot waren«, brummt Darwin ärgerlich.<br />
»Die sehen aber so aus, als schlafen<br />
sie nur!«, widerspricht <strong>Muka</strong>.<br />
»Nein, <strong>Muka</strong>, damit die Kinder<br />
verstehen können, wie die Tiere<br />
ausgesehen haben, als sie noch<br />
lebten, haben die Museumsmitarbeiter<br />
aus Kunststoff,<br />
Gips, Holz und Metalldraht<br />
eine Figur gebaut und das Fell<br />
darübergezogen. Das nennt man<br />
Präparation«, erklärt Darwin.<br />
Vielleicht fi nde ich ja einen<br />
Super-Riesen-Zauber-Glitzerstein,<br />
und alles wird wieder lebendig,<br />
wünscht sich <strong>Muka</strong>, und es scheint<br />
ihm so, als hätte es hinter ihm<br />
zustimmend geknurrt.<br />
13
»Gibt es hier im Museum Super-Riesen-Zauber-Glitzersteine,<br />
Darwin?«, fragt <strong>Muka</strong> aufgeregt.<br />
»Vielleicht, komm mit«, sagt Darwin und sie wandern los. <strong>Muka</strong><br />
stößt sich an einem riesigen Stein. »Der fühlt sich ja so kalt an«,<br />
jammert <strong>Muka</strong> und hält sich den Zeh, der gerade einen blauen<br />
Fleck bekommt.<br />
»Der Stein ist aus Metall, ein sogenannter Meteorit. Es ist<br />
eine riesige Sternschnuppe, die mit lautem Krach und einem<br />
Feuerschweif vom Himmel gefallen ist«, erklärt Darwin.<br />
Na, jetzt weiß ich, wovon ich vorhin aufgewacht bin, denkt <strong>Muka</strong>.<br />
14<br />
Ssssss...<br />
<strong>Muka</strong>s Blick fällt auf eine große Kugel<br />
– die Erde –, um die sich wie von<br />
Geisterhand ein Fernseher bewegt.<br />
Darauf fängt ein Berg an, Feuer zu spucken.<br />
»Vulkane habe ich auf meiner langen Reise<br />
auch gesehen«, erinnert sich Darwin,<br />
»die spucken fl üssige Lava aus. Wenn die<br />
kalt wird, sind neue Gesteine entstanden.«<br />
Aha, denkt <strong>Muka</strong>, dabei müssen auch<br />
diese Super-Riesen-Zauber-Glitzersteine<br />
entstehen.<br />
Wo sind sie nur?<br />
15
Es funkelt und glitzert, Edelsteine, Gold, Silber – <strong>Muka</strong> hat die Schatztruhe<br />
des Museums gefunden. Welcher davon mag nur Zauberkräfte haben?<br />
Der violette dort vielleicht: »A-me-thyst«, buchstabiert <strong>Muka</strong>. Der hat so<br />
komische Zacken, genau wie der Bergkristall dort hinten. »Die Zacken<br />
nennt man Kristalle und die sind so im Berg gewachsen. Nicht nur du<br />
wächst, <strong>Muka</strong>, auch Kristalle können wachsen, obwohl sie gar nicht<br />
leben«, lacht Darwin und amüsiert sich über <strong>Muka</strong>s erstauntes Gesicht.<br />
16<br />
Und welcher hat nun Zauberkräfte?<br />
<strong>Muka</strong> ist total aufgeregt und quasselt nur noch<br />
Unfug: »Turmalin, Aquamarin, Keksmandarin,<br />
Schlappanasin ...«<br />
»Hör auf, du Quatschnase, ich glaube nicht, dass<br />
irgendeiner dieser Steine Zauberkräfte hat«,<br />
beschwert sich Darwin.<br />
»Spielverderber, außerdem bin ich ein<br />
Feuchtnasenaffe, keine Quatschnase, und du wirst<br />
sehen, ich fi nde den Zauberstein doch noch!«<br />
Plötzlich hört <strong>Muka</strong> Stimmen ...<br />
17
Kleine Lichtpunkte tauchen auf, die immer<br />
näher kommen. Sind es Glühwürmchen? Aber<br />
Glühwürmchen kichern und fl üstern nicht.<br />
»Richard, hast du schon die Dinos entdeckt?«<br />
»Nein, Friederike, aber einen Diamanten.«<br />
»Unsere Taschenlampenführung geht jetzt zu den<br />
Dinosauriern, alle zusammenbleiben!«, ruft eine<br />
energische Stimme.<br />
Der kleine <strong>Muka</strong> klettert fl ink in die Kapuze von<br />
Richard.<br />
»Das ist das größte aufgestellte Dinosaurierskelett der Welt«, sagt<br />
Peter mit seiner energischen Stimme im Dunkeln, »genau 13,27 Meter<br />
hoch. Die Wissenschaftler nennen ihn Brachiosaurus brancai.<br />
Er könnte am 5. Stock eines Hauses die Balkonblumen abfuttern.<br />
Brachiosaurus war so schwer wie 10 Elefanten und musste jeden<br />
Tag eine Menge Grünzeug fressen. Das war vor 150 Millionen<br />
Jahren in Afrika.«<br />
»Welche Farbe hatte seine Haut – elefantengrau<br />
mit pinken Tupfen vielleicht?«, fragt ein<br />
Junge und alle Kinder kichern.<br />
19
»Das wissen wir nicht. Aber Forscher haben herausgefunden, dass<br />
die Dinosaurier mit den Reptilien, also Schlangen, Krokodilen und<br />
Eidechsen, verwandt sind. Es gibt braune, graue, gefl eckte, sogar<br />
blau, rot und grün schillernde Eidechsen. Kommt mal mit – und<br />
seid mutig!« Peter läuft los.<br />
20<br />
Huaaach … Die Taschenlampe leuchtet<br />
in das mit riesigen Zähnen bespickte Maul<br />
eines Raubsauriers, der so aussieht, als hätte<br />
er noch nicht Abendbrot gegessen. »Bei dem<br />
Allosaurus hier hat ein Künstler versucht,<br />
Muskeln und Haut nachzugestalten. Das war nicht<br />
einfach, denn man kennt nur seine versteinerten<br />
Knochen und die heute lebenden Reptilien«,<br />
erklärt Peter den Kindern.<br />
21
»Sind das alle Dinos, die es im Museum gibt?«, fragt Richard.<br />
»Nein, wir haben hier noch ganz viele andere Dinosaurierknochen, aber<br />
auch Millionen von Schlangen, Käfern, Schmetterlingen, Fischen, Vögeln<br />
– äh, hab ich noch was vergessen?«, grübelt Peter. »Wir haben schließlich<br />
hier in Berlin eine der größten Sammlungen der Welt. Leider kann<br />
man nicht jeden Tag alles angucken, weil die Forscher damit arbeiten<br />
müssen.«<br />
23
»Und nun, Kinder, gehen wir zur Wand des Lebens,<br />
da sind mehr als 3000 Tiere ausgestellt. Schaut<br />
mal mit euren Taschenlampen, wer zuerst die<br />
Tiere entdeckt, die nachtaktiv sind: Fledermäuse,<br />
Kiwis, Eulen und Zwergplumploris«, spornt<br />
Peter die Kinder an.<br />
<strong>Muka</strong> traut seinen Ohren nicht. Er muss<br />
zurück, bevor die Kinder den leeren Platz<br />
in der Wand entdecken.<br />
Ach, hätte er nur den Zauberstein gefunden,<br />
er rennt und rennt …<br />
Und wo ist eigentlich Darwin geblieben?<br />
»Hihi, das Schnarchen kenn ich doch!«,<br />
kichert <strong>Muka</strong> erleichtert, als er gerade<br />
noch rechtzeitig zurück an seinen<br />
Platz klettert.<br />
24
<strong>Muka</strong> <strong>zum</strong> <strong>Ausmalen</strong><br />
TIPP:<br />
Einfach diesen Bogen kopieren<br />
und dann ganz viele<br />
verschiedene <strong>Muka</strong>s malen.<br />
<strong>Muka</strong>s Weg durch das Museum<br />
neu ab<br />
Herbst<br />
2010<br />
Fossilien Kosmos Sonder- Huftiere Großdioramen<br />
ausstellung<br />
Saurierwelt System Erde Evolution Präparations- Säugetiere<br />
in Aktion techniken<br />
Mineralien Mensch- Humboldt- Vögel Cafeteria &<br />
werdung Exploratorium Buchshop
Liebe Eltern!<br />
Die im Jahre 2007 neu gestalteten Ausstellungen »Evolution in Aktion« haben das<br />
Museum für Naturkunde Berlin zu einem Besuchermagneten mit über 500 000<br />
Gästen im Jahr werden lassen. Natürlich steht Brachiosaurus brancai, unser Dino<br />
mit Guinessbuch-Eintrag als größter aufgestellter Dinosaurier der Welt, ganz oben<br />
auf der Besuchswunschliste der Kinder. Aber das Museum hat noch viel mehr<br />
Interessantes zu bieten. Entdecken Sie <strong>Muka</strong> und mit ihm und Ihren Kindern eine<br />
spannende Museumswelt!<br />
Ein umfangreiches Familienprogramm ergänzt Ihre Museumsbesuche: Kindergeburtstage<br />
im Museum feiern, Dinosaurierpartys, Ferienprogramme, Kinderführungen<br />
zu unterschiedlichen Themen, Kleinstlebewesen unterm Mikroskop<br />
erforschen, kreatives Gestalten, Taschenlampenführungen, Kinderfest ...<br />
Informieren Sie sich bitte auf der Homepage und kontaktieren Sie rechtzeitig<br />
unsere Museumspädagogen für Buchungen.<br />
Wussten Sie schon, dass das Museum für Naturkunde auch eine der größten<br />
naturkundlichen Forschungseinrichtungen der Welt ist? Mehr als 30 Millionen<br />
zoologische, paläontologische und mineralogische Objekte gibt es in unseren<br />
Forschungssammlungen. Zur Langen Nacht der Museen oder der Langen Nacht<br />
der Wissenschaften können ausgewählte Sammlungen besucht werden.<br />
Mehr als 3000 Paten haben bereits aus den Sammlungen ihr persönliches Patenobjekt<br />
ausgewählt. Vom Ameisenbär bis zur Zikade – Patenschaften, die beliebte<br />
Geschenke z.B. <strong>zum</strong> Schulanfang oder Geburtstag sind, können online gebucht<br />
werden. Ein einmaliger Beitrag hilft, die Sammlungsobjekte zu erhalten. An sogenannten<br />
Patenschaftstagen können diese »Patenkinder« dann besucht werden.<br />
Als Mitglied des »Fördererkreises der naturwissenschaftlichen Museen Berlins<br />
e.V.« unterstützen Sie nicht nur die Bildungsarbeit des Museums, sondern erhalten<br />
auch freien Eintritt. www.bgbm.fu-berlin.de/fnmb/<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
Ihre Gesine Steiner, Pressesprecherin<br />
28<br />
Invalidenstraße 43, 10115 Berlin<br />
Tel. (030) 2093-8591; Museumspädagogik: (030) 2093-8550<br />
www.naturkundemuseum-berlin.de<br />
geöffnet: Di.-Fr. von 9.30-18.00 Uhr; Sa./So./Feiertage von 10-18 Uhr<br />
Verkehrsanbindung: U6 Naturkundemuseum; S Hauptbahnhof, Nordbahnhof<br />
Impressum<br />
© 2010 <strong>Nicolai</strong>sche <strong>Verlag</strong>sbuchhandlung GmbH, Berlin<br />
Illustrationen und Gestaltung: Arne Beitmann (www.arnebeitmann.de)<br />
Lektorat: Diethelm Kaiser, Berlin<br />
Repro: Bild1Druck, Berlin<br />
Druck und Bindung: Passavia, Passau<br />
Alle Rechte vorbehalten<br />
ISBN 978-3-89479-587-0<br />
Unter www.nicolai-verlag.de können Sie unseren Newsletter abonnieren, der Sie<br />
über das Programm und aktuelle Neuerscheinungen des <strong>Nicolai</strong> <strong>Verlag</strong>s informiert.<br />
Dank<br />
Mein besonderer Dank gilt Dr. Andreas Kunkel, wissenschaftlicher Geschäftsführer<br />
des Museums für Naturkunde, für sein Engagement und seine Unterstützung<br />
während des Entstehungsprozesses des Buches. Bei Fragen halfen mir gern meine<br />
Kollegen und Kolleginnen des Museums: Dr. Frieder Mayer (Zoologie), Petra<br />
Messerschmidt und Thomas Schmid-Dankward (Grafi k), Doris Leue und Peter<br />
Fox (Museumspädagogik), Dr. Daniela Schwarz-Wings und Dr. Oliver Hampe<br />
(Paläontologie), Dr. Ferdinand Damaschun (Ausstellung) sowie Sabrina Buchhorn,<br />
Steffi Hengst und Astrid Faber (Öffentlichkeitsarbeit). Vielen Dank.<br />
Mit fi nanzieller Unterstützung durch den »Fördererkreis der naturwissenschaftlichen<br />
Museen Berlins e.V.«<br />
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