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Die Deklaration – die Visitenkarte des Düngers

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12<br />

Pflanzenbau<br />

<strong>Die</strong> <strong>Deklaration</strong> <strong>–</strong><br />

<strong>die</strong> <strong>Visitenkarte</strong> <strong>des</strong> <strong>Düngers</strong><br />

Kennzeichnung ist durch das Düngemittelgesetz vorgeschrieben und bindend<br />

<strong>Die</strong> <strong>Deklaration</strong> von<br />

Düngemitteln gibt dem<br />

Anwender wertvolle<br />

Hinweise. <strong>Die</strong>se betreffen unter<br />

anderem den Düngereinsatz<br />

und lassen Rückschlüsse auf <strong>die</strong><br />

Preiswürdigkeit <strong>des</strong> <strong>Düngers</strong><br />

zu. <strong>Die</strong>se Kennzeichnung ist<br />

durch das Düngemittelgesetz<br />

vorgeschrieben und bindend.<br />

Eine falsche Kennzeichnung<br />

kann zu unerwünschten Anwendungsfehlern<br />

führen oder<br />

<strong>die</strong> Umwelt gefährden. <strong>Die</strong><br />

richtige <strong>Deklaration</strong> im Markt<br />

angebotener Düngemittel wird<br />

stichprobenartig im Rahmen<br />

der Düngemittelverkehrskontrolle<br />

überprüft.<br />

Inhalte der <strong>Deklaration</strong><br />

<strong>Die</strong> Gestaltung der Düngemittel-Kennzeichnung<br />

ist durch<br />

das Düngemittelgesetz vorgeschrieben<br />

(Abbildung 1). Vorgeschrieben<br />

sind Angaben<br />

❚ zum Düngemitteltyp<br />

❚ zu den Nährstoffgehalten<br />

❚ zu den Nährstoffformen und<br />

deren Löslichkeit<br />

❚ zu den Gefahrstoffgruppen<br />

nach Gefahrstoffverordnung<br />

❚ zum Inverkehrbringer <strong>des</strong><br />

<strong>Düngers</strong><br />

❚ Zum Düngemitteltyp<br />

Es dürfen nur solche Düngemittel<br />

verkauft werden, <strong>die</strong><br />

einem Düngemitteltyp entsprechen.<br />

<strong>Die</strong> Typbezeichnung<br />

gibt Informationen über <strong>die</strong><br />

Qualität <strong>des</strong> <strong>Düngers</strong>. So ist im<br />

Gesetz festgelegt, wie <strong>die</strong> Bestandteile<br />

<strong>des</strong> <strong>Düngers</strong> gewonnen<br />

werden müssen, welches<br />

<strong>Die</strong> <strong>Deklaration</strong> von Düngemitteln Beispiel: NPK- Dünger<br />

<strong>Die</strong> Kennzeichnung ist eine wichtige Informationen für den Landwirt zur<br />

Einschätzung <strong>des</strong> <strong>Düngers</strong>. Im Düngemittelgesetz ist <strong>die</strong> Art der <strong>Deklaration</strong><br />

bindend festgelegt. Fotos und Abbildungen: Kurpjuweit<br />

Name<br />

Düngemitteltyp<br />

Nährstoffgehalte +<br />

Nährstoffformen<br />

Löslichkeit der Nährstoffe<br />

Vertreiber <strong>des</strong> <strong>Düngers</strong><br />

Abbildung 1<br />

Hinweis zur Gefährdungsklasse nach<br />

Gefahrenstoffverordnung<br />

<strong>die</strong> Min<strong>des</strong>tnährstoffgehalte<br />

sind und welche Nährstoffformen<br />

und Löslichkeiten enthalten<br />

sein müssen. Ziel der Typisierung<br />

ist es, dass nur solche<br />

Produkte vertrieben werden,<br />

von denen bei sachgemäßer<br />

Anwendung keine Beeinträchtigung<br />

der Gesundheit von<br />

Mensch, Tier oder Natur zu<br />

Landpost 10/2012<br />

erwarten sind. Sie sollen auch<br />

einen anwendungstechnischen<br />

Nutzen haben und der Förderung<br />

der Bodenfrucht-barkeit<br />

<strong>die</strong>nen.<br />

❚ Zu den Nährstoffgehalten<br />

Weiteren Aufschluss über <strong>die</strong><br />

Qualität <strong>des</strong> <strong>Düngers</strong> gibt <strong>die</strong><br />

Angabe zu den Nährstoffgehalten,<br />

sowie den enthaltenen<br />

Nährstoffformen und deren<br />

Löslichkeit. <strong>Die</strong>s sind wertvolle<br />

Hinweise für den Anwender<br />

zur Beurteilung der pflanzenbaulichenEinsatzmöglichkeiten.<br />

<strong>Die</strong> Nährstoffgehalte sind oft<br />

unterschiedlich und wirken<br />

sich auf <strong>die</strong> Preisgestaltung<br />

aus. So sind Düngemittel mit<br />

geringeren Nährstoffgehalten<br />

oft billiger als hochkonzentrierte<br />

Produkte mit hohen<br />

Nährstoffgehalten. Bei Berechnung<br />

der Düngerkosten je ha<br />

auf Basis <strong>des</strong> geplanten Nährstoffeinsatzes<br />

kann sich <strong>die</strong>se<br />

Betrachtung relativieren, so<br />

dass der Einsatz hochkonzentrierter<br />

Dünger oft <strong>die</strong> preiswerte<br />

Variante ist.<br />

❚ Zu Nährstoffformen und Löslichkeit<br />

<strong>Die</strong> Löslichkeit gibt Hinweise<br />

über <strong>die</strong> Verfügbarkeit der<br />

Nährstoffe. Ein Beispiel zu unterschiedlichenNährstoffgehalten<br />

und Löslichkeiten zeigt<br />

Abbildung 2.<br />

❚ Stickstoff:<br />

Neben dem Gesamtgehalt an<br />

Stickstoff ist auch der Gehalt an<br />

Nitrat-Ammonium- oder Carbamid-Stickstoff<br />

(=Harnstoff-<br />

Abbildung 1 (links): <strong>Die</strong> <strong>Deklaration</strong> von Düngemitteln am Beispiel NPK-Dünger — Abbildung 2 (rechts): <strong>Die</strong> <strong>Deklaration</strong>: Der Vergleich verschiedener<br />

stickstoff- und phosphathaltiger Dünger.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Deklaration</strong>: Vergleich verschiedener stickstoff- und<br />

phosphathaltiger Dünger<br />

Abbildung 2


Landpost 10/2012<br />

Stickstoff) angegeben. Wird eine rasche<br />

Anfangswirkung gewünscht, sollte der<br />

überwiegende Teil <strong>des</strong> Stickstoffs aus Nitrat-<br />

und Ammoniumstickstoff bestehen.<br />

Carbamid-Stickstoff wirkt verzögert; wegen<br />

möglicher gasförmiger Ammoniak-<br />

Verluste gelten besondere Anwendungsempfehlungen.<br />

Ist der Dünger mit einem<br />

Ammonium-Stabilisator versehen, so ist<br />

<strong>die</strong> Typenbezeichnung mit dem Zusatz<br />

„mit Nitrifikationshemmstoff“ versehen.<br />

<strong>Die</strong>ser Zusatz kann nur dann gegeben<br />

werden, wenn <strong>die</strong> für eine ausreichende<br />

Wirkung erforderliche Menge zugegeben<br />

wurde.<br />

❚ Phosphat:<br />

Schnell wirkende Phosphatformen sind<br />

<strong>die</strong> „aufgeschlossenen Phosphate“ wie<br />

beispielsweise <strong>die</strong> wasserlöslichen und<br />

ammoncitratlöslichen Formen. Sie wirken<br />

direkt zum Anwendungszeitpunkt.<br />

Rohphosphate sind dagegen nicht sofort<br />

pflanzenverfügbar. Sie werden als ameisensäure-<br />

beziehungsweise mineralsäurelösliche<br />

Phosphate ausgewiesen. Wenn<br />

Rohphosphat verwendet wird, dann meist<br />

auf sauren Böden, Grünland oder im Ökolandbau.<br />

❚ Kali:<br />

Zu beachten ist <strong>die</strong> Form (chlorid<strong>–</strong> oder<br />

sulfathaltig). NPK-Dünger, <strong>die</strong> umgangssprachlich<br />

als chloridfrei bezeichnet (und<br />

gehandelt) werden, entsprechen dem Typ<br />

„chloridarm“. <strong>Die</strong>se Kennzeichnung dürfen<br />

nur Mehrnährstoffdünger führen, deren<br />

Restchloridgehalt unter der technisch<br />

machbaren Grenze von maximal zwei<br />

Prozent liegt. Der genaue Anteil an Chlorid<br />

oder Sulfat geht aus der Kennzeichnung<br />

nicht eindeutig hervor. Eine Ware mit geringem<br />

Sulfatanteil wird zwar deutlich<br />

weniger kosten, kann aber selbst schon bei<br />

bedingt chlorid-empfindlichen Kulturen<br />

zu erheblichen Ertrags- und Qualitätseinbußen<br />

führen.<br />

❚ Magnesium:<br />

Unabhängig von der Bindungsform wird<br />

der Gehalt immer als MgO angegeben.<br />

Zusätzlich wird der wasserlösliche Anteil<br />

angegeben, wenn er min<strong>des</strong>tens ein Viertel<br />

<strong>des</strong> Gesamtgehaltes ausmacht. Im Beispiel<br />

Abbildung 2 werden drei Prozent MgO Gesamt-Magnesiumoxid<br />

angegeben. das bedeutet,<br />

dass in <strong>die</strong>sem Produkt weniger als<br />

ein Viertel <strong>des</strong> enthaltenen Magnesiums<br />

wasserlöslich ist.<br />

❚ Schwefel:<br />

Liegt der Schwefel in Sulfatform vor, kann<br />

von einer raschen und sicheren Wirkung<br />

ausgegangen werden. Elementarer Schwefel<br />

hat dagegen nur eine eingeschränkte<br />

Verfügbarkeit, weil er im Boden erst in <strong>die</strong><br />

pflanzenverfügbare Schwefelform umgewandelt<br />

werden muss. Sulfatschwefel ist<br />

dann in den Produkten enthalten, wenn<br />

ein hoher wasserlöslicher Anteil angegeben<br />

wird.<br />

❚ Zu den Gefahrstoffgruppen<br />

Hinweise zur Sicherheit bei Lagerung und<br />

Transport gibt <strong>die</strong> Angabe der Einstufung<br />

<strong>des</strong> <strong>Düngers</strong> nach der Gefahrstoffverordnung.<br />

<strong>Die</strong> deutsche Düngemittelindustrie<br />

vertreibt Dünger, <strong>die</strong> in <strong>die</strong> Gefahrstoffgruppe<br />

C einzuordnen sind. Hierzu zählen<br />

Kalkammonsalpeter, Ammonnitrat mit<br />

Schwefel und Ammonsulfatsalpeter. NP-,<br />

NPK- und NK- Dünger zählen nur dann<br />

zu <strong>die</strong>ser Gruppe, wenn ein amtliches Gutachten<br />

der Bun<strong>des</strong>anstalt für Materialforschung<br />

und <strong>–</strong>prüfung (BAM) vorliegt. <strong>Die</strong>s<br />

gibt Sicherheit bei der Lagerung, weil <strong>die</strong>se<br />

Produkte weder explosionsfähig noch<br />

selbstentzündlich sind.<br />

Liegt kein Gutachten vor, fallen <strong>die</strong>se Produkte<br />

in <strong>die</strong> Gefahrstoffgruppe B. Wegen<br />

<strong>des</strong> höheren Risikos, dass es bei möglichen<br />

Bränden zu größeren Schäden kommen<br />

kann, gibt es für <strong>die</strong>se Produkte besondere<br />

Vorschriften hinsichtlich der Lagerung.<br />

Strengste Vorschriften für Lagerung und<br />

Transport gibt es für Düngemittel der Gefahrstoffgruppe<br />

A. <strong>Die</strong>se sind zur detonativen<br />

Zersetzung fähig. Auf <strong>die</strong> Angabe<br />

der Gefährdungsklasse ist zu achten. Beim<br />

Mischen von Dünger werden mit der Mischung<br />

neue Produkte geschaffen. Bei ungünstigen<br />

Mischpartnern und Mischverhältnissen<br />

ändern sich <strong>die</strong> <strong>die</strong> Eigenschaften<br />

hinsichtlich der Brandgefährdung.<br />

Oft tragen <strong>die</strong> Düngemittel <strong>die</strong> Bezeichnung<br />

EG-Düngemittel. <strong>Die</strong>s garantiert,<br />

dass <strong>die</strong> Dünger den Bestimmungen <strong>des</strong><br />

europäischen Düngemittelgesetzes entsprechen<br />

und in den Ländern der EG verkauft<br />

werden dürfen.<br />

❚ Zum Inverkehrbringer<br />

Auskunft über <strong>die</strong> Herkunft der Produkte<br />

gibt <strong>die</strong> Angabe zum Inverkehrbringer.<br />

Hier wird <strong>die</strong> Firma angegeben, <strong>die</strong> verantwortlich<br />

ist für <strong>die</strong> Herstellung und den<br />

Vertrieb der Düngemittel.<br />

Umsetzung<br />

<strong>Die</strong> Kennzeichnung muss in deutscher<br />

Sprache abgefasst werden. Bei loser Ware<br />

sind <strong>die</strong> Angaben auf der Rechnung, dem<br />

Lieferschein oder dem Warenbegleitpapier<br />

angegeben. Im Düngemittellager findet<br />

man <strong>die</strong> Kennzeichnung auf dem Boxenschild.<br />

Bei verpackter Ware ist <strong>die</strong> <strong>Deklaration</strong><br />

entweder auf dem Sackaufdruck oder<br />

auf einem separat angebrachten Etikett zu<br />

finden.<br />

Augen auf beim Düngerkauf:<br />

Sicher handelt der Landwirt,<br />

❚ der sich beim Kauf der Dünger <strong>die</strong> <strong>Deklaration</strong><br />

aushändigen lässt<br />

❚ der beim Vergleich Nährstoffgehalte und<br />

Löslichkeitsgrade berücksichtigt<br />

❚ der ausgewiesene Begleitnährstoffe bewertet<br />

Hermann Kurpjuweit<br />

Lan<strong>des</strong>arbeitskreis Düngung<br />

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