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Der Richter und sein Henker - Der Verdacht

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»Und wie konnten Sie dann das Lager überstehen?«»Das ist einfach«, antwortete sie <strong>und</strong> hielt <strong>sein</strong>enBlick so gleichgültig aus, als könne sie nichtsmehr bewegen, kein menschliches Gefühl <strong>und</strong> keinnoch so entsetzliches Schicksal:»Ich bin Emmenbergers Geliebte geworden.«»Das ist doch unmöglich«, entfuhr es demKommissär.Sie sah ihn verw<strong>und</strong>ert an.»Ein Folterknecht erbarmte sich einer dahinsiechendenHündin«, sagte sie endlich. »DieChance, einen SS-Arzt zu ihrem Geliebten zu bekommen,haben nur wenige von uns Frauen imLager Stutthof gehabt. Jeder Weg, sich zu retten,ist gut. Sie versuchen ja nun auch alles, vomSonnenstein loszukommen.«Fiebernd <strong>und</strong> zitternd versuchte er sich zumdrittenmal aufzurichten.»Sind Sie immer noch <strong>sein</strong>e Geliebte?«»Natürlich. Warum nicht?«Das könne sie doch nicht. Emmenberger sei einUngeheuer, schrie Bärlach. »Sie waren Kommu -nistin, da müssen Sie doch Ihre Überzeugunghaben!«»Ja, ich hatte meine Überzeugung«, sagte sieruhig. »Ich war überzeugt, daß man dieses traurigeDing da aus Stein <strong>und</strong> Lehm, das sich um dieSonne dreht, unsere Erde, lieben müsse, daß269

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