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Herax Fundus - Deutsche Heredo-Ataxie Gesellschaft e.V.

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<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

Zeitschrift der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> - Bundesverband - e. V.<br />

„Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt,<br />

der ist nicht tot, nur fern,<br />

tot ist nur, wer vergessen wird.“<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> Ausgabe 01 2011<br />

(Immanuel Kant)<br />

Aus dem Inhalt<br />

DHAG-Mitgliederversammlung 2011 in Hohenwart<br />

Einladung / Programm / Anfahrt / Anmeldung<br />

Ausschreibung HEREDO-ATAXIE-Preis<br />

Studien - Therapien<br />

Physiotherapie-Studie in Essen<br />

MB: Locked-In-Syndrom und SCA 6 / Leben mit FA<br />

Feldenkrais-Methode<br />

Infos<br />

DHAG-Seminar Münster 2011 / Bundesgartenschau 2011<br />

Tipps & Tricks für den Alltag / Patientenverfügung<br />

barrierefreier Wohnraum / Schule - damals & heute<br />

Kurberichte<br />

Reha in der Schmieder-Klinik Konstanz<br />

Reiseberichte<br />

Silvester auf der Langau<br />

DHAG Informationen - News - Termine - Ansprechpartner<br />

Aktionen / Broschüren / Leserbriefe<br />

Aus den Gruppen: RG Essen<br />

SHG <strong>Ataxie</strong> Schwarzwald-Alb-Bodensee<br />

ISSN 1438-4248<br />

Ausgabe 01 2011<br />

1


Inhaltsverzeichnis<br />

2<br />

seit 1983 DHAG<br />

In dieser Ausgabe<br />

Zum neuen Jahr 2011 3<br />

Einladung zur Teilnahme am DHAG-Seminar 4<br />

Seminarprogramm DHAG e. V. Bundestreffen 2011 5<br />

Einladung zur 29. DHAG e. V. Mitgliederversammlung 6<br />

Anfahrtswege nach Hohenwart bei Pforzheim / Preisliste 7<br />

Anmeldung zum DHAG-Bundestreffen 8<br />

Ausschreibung HEREDO-ATAXIE-PREIS 2012 9<br />

Nachruf - Klaus Axel Sans 10<br />

Stilles Gedenken / Seminar in Münster 11<br />

Jahresrückblick 2010 SHG <strong>Ataxie</strong> Schwarzwald-Alb-Bodensee 12<br />

EU-Antidiskriminierungsrichtlinie endlich verabschieden 15<br />

DHAG Regionalgruppe Essen beim 4. Essener Selbsthilfepreis 16<br />

Bundesgartenschau auf gutem Weg zur Barrierefreiheit 17<br />

Physiotherapie-Studie an der Uni Essen 18<br />

Leben mit Friedreichscher <strong>Ataxie</strong> 20<br />

Daimler-Beschäftigte spenden für die DHAG! / Kleine Alltagshilfen 22<br />

Tipps für zu Hause 24<br />

Behinderte können Kfz-Kosten von Steuer absetzen 25<br />

Türgriffverlängerung im Selbstbau 25<br />

Patientenverfügung und Beispiel 26<br />

Unser Kuraufenthalt in der Schmieder-Klinik Konstanz 30<br />

Silvester 2010 auf der Langau 32<br />

Schiedsrichter mit Rollstuhl 34<br />

Liebestöter Behinderung? 36<br />

Links zu Reha-Mode und anderen Accessoires 37<br />

Barrieren abbauen 38<br />

Anfrage an den Medizinischen Beirat 42<br />

Schule - damals und heute 42<br />

Ohne Zivis wird es eng 44<br />

Feldenkrais – eine körperorientierte Lernmethode 45<br />

Brain-Net / Allgemeine Termine / Termine der regionalen Gruppen 46<br />

Broschüren der DHAG / Impressum 50<br />

Antrag auf Vereinsmitgliedschaft / Antrag für Förderer 53<br />

Infoblatt / Ansprechpartner<br />

Nr.: 01/2011 Februar 2011 30. Jahrgang<br />

ISSN 1438-4248<br />

55<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

Langsam werden die Tage wieder länger.<br />

Viele <strong>Ataxie</strong>-Betroffene verlassen ihre „Winterquartiere“<br />

nach dem chaotischen Dezember.<br />

Endlich sind die Strassen wieder schneefrei und<br />

wir genießen die ersten Sonnenstrahlen.<br />

Die Mitgliederversammlung 2011 steht an. Ein<br />

schöner Termin, der zur Begegnung und zum<br />

Austausch einlädt. Der Tagungsort wird neu sein<br />

- das und vielleicht können wir neue Bekanntschaften<br />

schließen oder alte Freunde wiedertreffen.<br />

Am Wochenende danach ist Ostern, ein heiteres,<br />

farbenfrohes Fest.<br />

Dass die <strong>Ataxie</strong>-Betroffenen wieder munterer<br />

werden, sieht man auch an den ersten Regionaltreffen.<br />

Vielleicht haben Sie in diesem Jahr mal Lust die<br />

Mitgliederversammlung der Euro Ataxia vom 06.<br />

bis 08.05.2011 in Straßburg zu besuchen.<br />

Als Ausgleich für die „südlichen“ Angebote steht<br />

auch in diesem Jahr wieder das Seminar in Münster<br />

auf dem Programm (27. bis 29.05.).<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />

Zum neuen Jahr 2011<br />

Und Wartaweil am Ammersee erwartet Sie in<br />

diesem Jahr wieder (24. bis 26.06.).<br />

Regional werden ebenfalls viele neue Treffen<br />

geplant. Infos zu den einzelnen DHAG-Regionalgruppen<br />

erhalten Sie von den jeweiligen<br />

Regionalgruppenleitern (RGL) auf der <strong>Fundus</strong>rückseite.<br />

Noch mehr Termine erfahren Sie im Innenteil.<br />

Sie sind herzlich eingeladen.<br />

Wagen Sie den Schritt mit anderen Betroffenen<br />

gemeinsam im Jahr 2011.<br />

Manche Termine sind nicht vorhersehbar, am<br />

29.01. verstarb unser langjähriger <strong>Fundus</strong>redakteur.<br />

Diese Ausgabe des <strong>Herax</strong> FUNDUS ist somit<br />

die letzte redaktionelle Arbeit von Klaus. Deshalb<br />

hat Eckhard das Layout ein wenig geändert.<br />

Ihre Marina Stüber<br />

Editorial<br />

3


Einladung Seminar<br />

4<br />

seit 1983 DHAG<br />

Liebe DHAG-Mitglieder, wir laden Euch hierzu<br />

recht herzlich ein!<br />

Wir freuen uns sehr, neue Mitglieder kennenzulernen<br />

bzw. „alte“ Bekannte wieder zu treffen.<br />

Hier sind noch einige Informationen zum Haus<br />

bzw. zur Anmeldung: Es gibt 24 behindertengerechte<br />

Zimmer, jedoch auf einzelne Häuser verteilt.<br />

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die<br />

Vergabe der Zimmer nach Posteingang erfolgt.<br />

Kostenbeitrag: 70 € - pro teilnehmendes Mitglied<br />

für das gesamte Wochenende !<br />

Der Betrag wird dann fällig, wenn mindestens<br />

eine Übernachtung in Anspruch genommen wird.<br />

Er ist im Voraus auf das DHAG-Konto zu überweisen,<br />

denn nur bezahlte Buchungen berechtigen<br />

zur Teilnahme. Eine Erstattung der Teilnehmergebühr<br />

ist nicht möglich, eine Reiserücktrittsversicherung<br />

muss selbst abgeschlossen werden.<br />

Detaillierte Preise können aus der Preisliste entnommen<br />

werden.<br />

Natürlich ist es auch möglich, als Tagesgast teilzunehmen!<br />

Dann berechnen wir eine Tagungspauschale<br />

(siehe Preisliste).<br />

Für An- und Abfahrt sowie möglicherweise notwendige<br />

Betreuung ist selbst zu sorgen.<br />

Einladung<br />

zur Teilnahme am<br />

DHAG-Seminar<br />

Spastik - Patientenverfügung<br />

vom 15. bis zum 17. April 2011<br />

im<br />

Hohenwart Forum<br />

Schönbornstr. 25<br />

75181 Pforzheim-Hohenwart<br />

Tel.: (0 72 34) 60 60<br />

Fax.: (0 72 34) 60 6 46<br />

Internet: www.hohenwart-forum.de<br />

Über Ihre Teilnahme würden wir uns sehr<br />

freuen!<br />

Anreise: Freitag ab 15.00 Uhr<br />

Abreise: Sonntag nach dem Mittagessen<br />

Ausgefüllte Anmeldungen bitte an:<br />

DHAG Geschäftsstelle<br />

Frau Bogenfeld<br />

Hofenerstr. 76<br />

70372 Stuttgart<br />

oder als FAX (07 11) 8 49 66 28<br />

Bitte keine Barbeträge zusenden, sondern auf<br />

folgendes Konto überweisen:<br />

Spar- und Kreditbank Hardt<br />

Konto-Nr.: 60178<br />

BLZ.: 660 621 38<br />

Zahlungsgrund: DHAG 2011<br />

„Tage voller Glücksminuten wünsch' ich dir und<br />

Sonnenschein, deine Freunde, meine Freunde<br />

sollen mit uns glücklich sein“ (Rolf Zuckowski)<br />

In diesem Sinne freuen wir uns auf ein Wiedersehen<br />

bzw. Kennenlernen<br />

Marina, Peter, Gerhard, Uta, Heike,<br />

Rita und Marlies<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

Seminarprogramm DHAG e. V. Bundestreffen 2011<br />

ab 16.00 Uhr Anreise<br />

18.00 Uhr Abendessen<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />

Freitag 15.04.2011<br />

20.00 Uhr Begrüßung und Informationen im Vortragsraum<br />

kurze Vorstellung der abendlichen Kleingruppen am Samstag<br />

Anmeldung für die Arzt-Sprechstunden sowie für die Workshops<br />

ab 8.00 Uhr Frühstück<br />

Samstag 16.04.2011<br />

ab 09.15 Uhr DHAG-Mitgliederversammlung - Tagesordnung siehe S. 6<br />

12.00 Uhr Mittagessen<br />

13.00 bis 14.30 Uhr nicht-öffentliche Sitzung des Medizinischen Beirates<br />

14.30 bis 15.30 Uhr Vortrag zum Thema „Spastik“, Prof. Dr. Schöls (Uni und ZSE Tübingen)<br />

15.30 bis 16.00 Uhr (Pause) Kaffee und Kuchen<br />

16.00 bis 18.00 Uhr Workshops<br />

um 17.00 Uhr können die Teilnehmer den Workshop wechseln<br />

diverse Themen siehe Aushang Freitag Abend<br />

18.00 Uhr Abendessen<br />

19.30 Uhr Treffen der Kleingruppen / Abend der Begegnung<br />

• Christian Schulz: Forum Workout (eigenen Laptop mitbringen)<br />

• Alexander Stierkorb: Junge Betroffene/Angehörige<br />

• Uta Schulz: (Thema wird präzisiert)<br />

Bitte im vorhinein melden, falls Sie eine Gruppe leiten wollen.<br />

ab 19.30 Uhr Sprechstunde der anwesenden Ärzte des Medizinischen Beirates<br />

nach Anmeldung in die ausliegenden Listen ab Freitag Abend!<br />

ab 8.00 Uhr Frühstück<br />

Sonntag 17.04.2011<br />

Anschließend bitte die Zimmer räumen!<br />

10.00 Uhr Patientenverfügung<br />

Referentin: Petra Vetter - Fachanwältin für Medizinrecht<br />

12.00 Uhr Mittagessen/Abreise<br />

Wir wünschen allen eine gute Heimreise!<br />

Programm-Änderungen vorbehalten!<br />

Bitte denken Sie daran, Ihren Zimmerschlüssel an der Rezeption abzugeben,<br />

persönliche Getränke bitte bei der Abreise zu bezahlen<br />

DANKE!<br />

Programm<br />

5


MV-Einladung<br />

6<br />

seit 1983 DHAG<br />

Einladung<br />

zur<br />

29. DHAG e. V. Mitgliederversammlung<br />

am 16. April 2011<br />

im<br />

Hohenwart Forum<br />

Schönbornstr. 25<br />

75181 Pforzheim-Hohenwart<br />

Tel.: (0 72 34) 60 60<br />

Fax.: (0 72 34) 60 6 46<br />

Internet: www.hohenwart-forum.de<br />

Liebes DHAG-Mitglied, hiermit lade ich Sie recht herzlich zur Mitgliederversammlung 2011<br />

ein.<br />

Samstag 16.04.2011 9:15 Uhr<br />

Tagesordnung der Mitgliederversammlung<br />

1. Begrüßung Feststellung der Beschlussfähigkeit<br />

2. Bericht des Vorstandes:<br />

Rechenschaftsbericht<br />

Kassenbericht<br />

3. Bericht der Kassenprüfer<br />

4. Entlastung des Vorstandes<br />

5. Satzungsänderungen<br />

6. Berichte aus den Ländern/Regionalgruppen<br />

7. Bericht des Internet-Beauftragten<br />

8. Bericht des Medizinischen Beirates<br />

9. Sonstiges<br />

Über folgende Satzungsänderung wird abgestimmt:<br />

§ 4 Mitgliedschaft<br />

(1) Mitglieder des Vereins können natürliche und juristische Personen sowie sonstige Vereinigungen<br />

des öffentlichen und privaten Rechts werden, die die Ziele des Vereins unterstützen.<br />

Bei Mitgliedschaften natürlicher Personen wird unterschieden zwischen Familienmitgliedschaft,<br />

Einzelmitgliedschaft mit anerkannter Begleitperson und Einzelmitgliedschaft ohne Begleitperson.<br />

§ 7 Vorstand<br />

Wird durch Punkt 7 ergänzt:<br />

(7) Der Vorstand ist befugt Vereinsordnungen zu erlassen.<br />

Der Jahresabschlussbericht kann vorher bei der Geschäftsstelle angefordert werden.<br />

Marina Stüber<br />

DHAG e. V. Vorsitzende<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

Anfahrtswege nach Hohenwart bei Pforzheim<br />

zum Forum Hohenwart<br />

mit dem PKW: Navi-Adresse: Schönbornstr. 25 75181 Pforzheim-Hohenwart<br />

Über die A5 bis Kreuz Karlsruhe - dann A8 Richtung Pforzheim bis Abfahrt Pforzheim-West<br />

über A7 und A8, A81 bis Kreuz Stuttgart - dann A8 Richtung Pforzheim bis Abfahrt Pforzheim-Süd<br />

nach und durch Pforzheim auf der B 294/B 463 (in Richtung Calw, Bad Liebenzell). Am Ortsende<br />

von Pforzheim fahren Sie im Kreisverkehr zunächst weiter Richtung Calw/Bad Liebenzell. Nach<br />

dem Kreisverkehr biegen Sie 100 m links ab in Richtung Huchenfeld, Hohenwart, Neuhausen. Sie<br />

durchfahren den Ortsteil Huchenfeld. Unmittelbar nach der Ortseinfahrt Hohenwart nehmen Sie<br />

die erste Straße links. Folgen Sie der Beschilderung „Hohenwart Forum“.<br />

mit der Bahn/ öffentlichen Verkehrsmitteln:<br />

Sie fahren bis zum Hauptbahnhof Pforzheim. Ab Pforzheim Hbf:<br />

mit dem Bus in 30 Minuten: Beim Verlassen des Bahnhofs gehen Sie links an den Taxiständen<br />

vorbei. Nach ca. 20 m erreichen Sie die überdachte Omnibushaltestelle. Dort fährt am ZOB (Zentraler<br />

Omnibus-Bahnhof) Mitte Steig 5 das Busunternehmen Schuhmacher mit der Linie 742 in Richtung<br />

Neuhausen. 1. Haltestelle in Hohenwart: „Hohenwart Forum“. Am besten, Sie informieren<br />

den Fahrer, dass Sie am Hohenwart Forum in Hohenwart aussteigen wollen. Fahrtzeit vom Hauptbahnhof<br />

bis Hohenwart ca. 20 Minuten. Von der Bushaltestelle in Hohenwart sind es noch ca. 8<br />

Minuten zu Fuß bis zum Tagungszentrum. Wir halten auch einen Fahrplan für Sie bereit, oder Sie<br />

können die Elektronische Fahrplanauskunft für Baden-Württemberg konsultieren.<br />

mit dem Taxi in 20 Minuten: Sie rufen nach Ihrer Ankunft am Bahnhof ein Fahrzeug der Firma<br />

Minicar Fon: (0 72 31) 44 44 44. Das Stichwort für die Fahrer ist „Tagungsteilnehmer im Hohenwart<br />

Forum“. Der Treffpunkt ist der Behindertenparkplatz rechts vom Bahnhofseingang. Sie bezahlen<br />

für die Fahrt vom Bhf. Pforzheim bis zum Hohenwart Forum einen Sonderpreis von 15,00 Euro.<br />

Bitte fragen Sie ggf. in der Geschäftsstelle nach, eventuell kann Sie ein anderes Mitglied am Bahnhof<br />

abholen, wenn dies rechtzeitig organisiert wird.<br />

Besprechen sie doch auf ihrem RG-Treffen, ob vielleicht eine Fahrgemeinschaft möglich ist.<br />

für das DHAG-Seminar 2011 (Mitgliedsvorteile)<br />

Einzelmitgliedschaft, Familienmitglieder<br />

(Teilnahmegebühr, egal wieviel Nächte)<br />

70 €<br />

Begleitperson, die im Behindertenausweis vermerkt ist 70 €<br />

Partner von Einzelmitgliedern (keine Familienmitgliedschaft) 155,75 € im DZ<br />

Familienmitglieder bis einschl. 12 Jahre Frei<br />

Kinder von Einzelmitgliedern Regulärer Hauspreis<br />

Nichtmitglieder 171,75 € im EZ<br />

155,75 € im DZ<br />

Einmaliges Schnupperwochenende (für eventuell Mitglieder) 100 €<br />

Eine Nacht (Hauspreis) Mind. 70 €<br />

Hauspreis für Nichtmitglieder<br />

Tagespreis Mitglieder 15 €<br />

Nichtmitglieder 30 €<br />

Wir bitten, auf Grund gesetzlicher Vorgaben, den Mitgliedsstatus zu beachten !<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />

Preisliste<br />

Anfahrt / Preise<br />

7


Anmeldung<br />

8<br />

seit 1983 DHAG<br />

Anmeldung zum DHAG-Bundestreffen<br />

per Brief oder als FAX<br />

(07 11) 8 49 66 28<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

DHAG Geschäftsstelle<br />

Frau Bogenfeld<br />

Hofenerstr. 76<br />

70372 Stuttgart<br />

Anmeldung zum DHAG-Seminar vom 15.—17. April 2011<br />

Hiermit melde ich mich zum Bundestreffen an:<br />

Vor- und Nachname: .....................................................................................................<br />

Anschrift: .....................................................................................................<br />

.....................................................................................................<br />

Telefon: .....................................................................................................<br />

Bitte geben Sie von allen teilnehmenden Personen den Namen an:<br />

.............................................................................................................................................<br />

Ich bin / wir sind (Preise lt. Preisliste, bitte erst zahlen, wenn Sie eine Reservierungsbestätigung erhalten haben)<br />

O Einzelmitglied O Einzelmitglied mit eingetragener Begleitperson (Mz “B”)<br />

O Familienmitglied O Nichtmitglied Bitte Mitgliedsstatus beachten !<br />

Ich / wir übernachten ............................................. O freitags und samstags<br />

O nur freitags<br />

O nur samstags<br />

Ich / wir wollen als Tagesgast lediglich mitessen: ........... O nur Essen<br />

Mittagessen am Sonntag ........................ O ja O nein<br />

Ich wünsche / wir wünschen folgende Kost:..................... O vegetarisch<br />

O normale Kost<br />

Ich / wir brauchen ein „Rollstuhlzimmer“........................ O ja O nein<br />

Ich benutze einen O Rollstuhl, O Rollator, O Stock<br />

oder ähnliches O .............................................<br />

Datum, Unterschrift: ......................... .............................................<br />

Die Anmeldung ist verbindlich, eine Rückzahlung der Anmeldegebühr bei Nichtanwesenheit oder aus sonstigen Gründen<br />

ist ausgeschlossen! (Nur gebuchte Beträge berechtigen zur Teilnahme.)<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />

Ausschreibung<br />

HEREDO-ATAXIE-PREIS 2012<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> e. V.<br />

stiftet wieder einen Förderpreis mit dem Ziel, die<br />

Lebensbedingungen von <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-Betroffenen<br />

und ihren Angehörigen zu verbessern. Mit<br />

diesem Preis sollen Leistungen aus allen wissenschaftlichen<br />

Gebieten und der Praxis ausgezeichnet<br />

werden, die dazu beitragen, das Wissen<br />

über <strong>Ataxie</strong>-Erkrankungen zu mehren, insbesondere<br />

können<br />

• medizinische Kenntnisse dargestellt werden,<br />

• neue Ansätze bei Diagnostik und Therapie<br />

behandelt werden,<br />

• Ansätze zur Lebenserleichterung im psychosozialen<br />

Bereich aufgezeigt werden,<br />

• Persönlichkeiten ausgezeichnet werden, die<br />

sich auf dem Gebiet der <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>n<br />

besonders verdient gemacht haben.<br />

Der Preis besteht aus einer Urkunde und kann<br />

mit einer Geldprämie von Euro 5.000,- dotiert<br />

werden. Er wurde erstmals 1991 verliehen und<br />

danach alle zwei Jahre, ab 1998 erfolgt die<br />

Preisverleihung alle drei bzw. vier Jahre (alle<br />

Preisträger bis 2004 siehe FUNDUS 2/2008 S. 13).<br />

Die Verleihung erfolgt auf der jeweiligen DHAG-<br />

Jahres-Mitgliederversammlung, auf welcher der<br />

Preisträger seine Arbeit in einem Vortrag auch<br />

vorstellen muss.<br />

Der Preis wird spätestens 6 Monate vor der Verleihung<br />

öffentlich ausgeschrieben. Mögliche<br />

Preisträger können sich selbst um den Preis<br />

bewerben. Daneben ist aber auch eine Fremdnennung<br />

möglich.<br />

Werden mehrere preiswürdige Arbeiten vorgelegt,<br />

kann die Prämie geteilt werden. Wird keine<br />

Arbeit vorgelegt oder als preiswürdig anerkannt,<br />

findet keine Preisverleihung statt.<br />

Die eingereichte Arbeit kann als Publikation, als<br />

Diplom-, Dissertations- oder Habilitationsschrift,<br />

als Buch oder Manuskript vorgelegt werden. Die<br />

Arbeit soll in Ländern des deutschen Sprachraumes<br />

entstanden sein, die Arbeit selbst kann<br />

sowohl in Deutsch als auch in englischer Sprache<br />

verfasst sein. In letzterem Fall muss jedoch auch<br />

eine Kurzform in Deutsch eingereicht werden. Es<br />

können sowohl bereits veröffentlichte als auch<br />

noch nicht veröffentlichte Arbeiten eingereicht<br />

werden. Die DHAG hat das Recht, eine Zusammenfassung<br />

der eingereichten Arbeit in der Vereinszeitschrift<br />

„<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong>“ oder in einer<br />

Beilage dazu zu veröffentlichen.<br />

Vom Vorstand der DHAG wird auf Empfehlung<br />

eines Preisrichterkollegiums entschieden, wer<br />

Preisträger wird. Das Preisrichterkollegium wird<br />

eigens für diesen Zweck vom Vorstand berufen.<br />

Die Preisverleihung erfolgt unter Ausschluss des<br />

Rechtsweges. Die Entscheidung über die Preisverleihung<br />

ist unanfechtbar.<br />

Der/die Bewerber/-in muss folgende Unterlagen<br />

bis zum 31.12.2011 an die Geschäftsstelle der<br />

DHAG oder den Vorsitzenden des Preisrichterkollegiums<br />

Peter Reußner,<br />

Hinrich-Thieß-Str. 52F,<br />

22844 Norderstedt einreichen:<br />

• Bewerbungsschreiben<br />

• Lebenslauf<br />

• vier Exemplare der Arbeit/Schrift.<br />

Vorstand der DHAG e. V.<br />

70372 Stuttgart<br />

im Februar 2011<br />

HEREDO-ATAXIE-Preis<br />

9


Nachruf für Klaus Sans<br />

10<br />

seit 1983 DHAG<br />

Du bist nicht mehr hier bei uns,<br />

aber du bist überall,<br />

wo wir sind,<br />

und immer sind irgendwo<br />

Spuren deines Lebens,<br />

Gedanken, Bilder,<br />

Augenblicke, Gefühle.<br />

Es ist schwer die richtigen Worte zu finden,<br />

da uns nicht nur die DHAG verbunden hat,<br />

sondern eine tiefe Freundschaft.<br />

Im Inneren weiß ich, du bist erlöst,<br />

aber dennoch fällt es schwer loszulassen.<br />

Du wirst uns fehlen, nicht nur als <strong>Fundus</strong>redakteur,<br />

Regionalgruppenleiter, Reiseberichterstatter<br />

oder Fußballfan, sondern auch und<br />

vor allem als Freund.<br />

Im Namen der DHAG möchte ich dir danken.<br />

Nachruf - Klaus Axel Sans<br />

* 23. Februar 1968<br />

† 29. Januar 2011<br />

Deine letzten Worte zu mir am Telefon waren:<br />

„Dann sucht ihr euch einen neuen Klaus.“<br />

Ich habe dir geantwortet: „Das geht nicht, weil du einmalig bist.“<br />

Und genau so einmalig wirst du mir und allen DHAG-Mitgliedern in Erinnerung bleiben.<br />

Woran man sich erinnert,<br />

das kann nicht mehr verloren gehen!<br />

Marina Stüber<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />

Stilles Gedenken<br />

Als Verband gedenken wir allen unseren in 2010 verstorbenen Mitgliedern:<br />

Britta Kleinrahm, Ratingen * 04.05.1965 † Jan 2010<br />

Ursula Fröleke, Bad Sassendorf * 07.09.1941 † Jan 2010<br />

Arno Schüddekorf, Harsewinkel * 12.08.1929 † Jan 2010<br />

Cornelia Karg, Norderstedt * 24.09.1957 † Feb 2010<br />

Brigitte Oberthür, Belm * 14.09.1946 † Feb 2010<br />

Marion Knape, Wittenberg * 23.01.1959 † Mar 2010<br />

Peter Petersen, Dänemark * 18.08.1948 † Mar 2010<br />

Wolfgang Dörr, St. Ingbert * 21.04.1937 † Apr 2010<br />

Vera Kern, Kerpen * † Mai 2010<br />

Gisela Peters, Burscheid * 04.12.1923 † Jul 2010<br />

Andreas March, Monheim * † Jul 2010<br />

Alfons Karczewski, Essen * 04.05.1934 † Aug 2010<br />

Wolfgang Schäfer, Düsseldorf * 06.06.1946 † Sep 2010<br />

Maximiliane Buchert, Bad Gandersheim * 13.03.1955 † Dez 2010<br />

Erika Placht, Ismaning * 10.02.1936 † Dez 2010<br />

Günther Kühnen, Krefeld * 21.10.1941 † Dez 2010<br />

Sie waren treue, langjährige DHAG-Mitglieder. Den Angehörigen gilt unser Mitgefühl.<br />

DHAG-Vorstand<br />

Seminar in Münster<br />

Coping – Behinderte leben mit ihrer<br />

Behinderung<br />

Unter diesem Generalthema kommen wir jedes<br />

Jahr im Jugendgästehaus in Münster zusammen.<br />

Auch für 2011 laden wieder der Landesverband<br />

NRW und die Regionalgruppe Hamburg ein. Am<br />

letzten Wochenende im Mai, von Freitag, 27.05.,<br />

bis Sonntag, 29.05., haben wir 20 Plätze im JGH<br />

gebucht, dazu kommen noch die Tagesgäste aus<br />

Münster und NRW. Unter der Moderation von<br />

Stephanie Grasshoff und Marita Eß sprechen wir<br />

in Kleingruppen über uns und unsere Regionalgruppen.<br />

Ein Schwerpunkt werden dieses Mal<br />

die Angehörigen, die Verwandten und Freunde<br />

sein. Wie (können) sie leben mit ihrer Behinderung<br />

durch uns?<br />

Dieses Wochenendseminar in Münster lebt davon,<br />

dass jeder offen für jeden ist, dass wir intensiv<br />

aufeinander zugehen, aufeinander hören, miteinander<br />

lachen und weinen. Wir freuen uns schon<br />

aufeinander.<br />

Außerdem werden wir am Sonntagvormittag zu<br />

einer einstündigen NRW-Mitgliederversammlung<br />

zusammenkommen.<br />

Da das Seminar wieder vom Paritätischen Bildungswerk<br />

und den Krankenkassen finanziell<br />

unterstützt wird, können wir unsere Teilnahmegebühr<br />

halten - fürs Wochenende zahlen:<br />

Mitglieder der DHAG 40 €<br />

Nichtmitglieder 80 €<br />

Tagesgäste 10 € pro Tag.<br />

Peter Reußner & Wolfram Schlums<br />

Nachrufe 2010<br />

11


SHG S-A-B 2010<br />

12<br />

seit 1983 DHAG<br />

Jahresrückblick 2010 SHG <strong>Ataxie</strong><br />

Schwarzwald-Alb-Bodensee<br />

Das 6. Jahr des Bestehens der Selbsthilfegruppe<br />

(SHG) war von vielerlei Aktivitäten gekennzeichnet,<br />

zu denen der Großteil unserer Gruppenmitglieder<br />

aktiv dabei war.<br />

Los ging‘s im Februar (27.) mit dem Gruppentreffen<br />

in den Räumen der AOK, bei dem wir eine<br />

Logopädiestunde etwas anderer Art genossen<br />

(<strong>Fundus</strong> 2/10 S. 27) und wir führten bereits die<br />

erste Diskussion über die Zukunft der SHG (DHAG-<br />

RG - Ja oder nein). Gleichzeitig beschlossen wir<br />

nach Rücksprache mit der AOK-Selbsthilfeförderung,<br />

2010 keine finanzielle Unterstützung beim<br />

Bundesverband DHAG zu beantragen.<br />

Im März (12./13.) fand unsere bereits obligatorische<br />

Teilnahme am SHT in Bad Dürrheim<br />

statt, bei dem Antje und ich tatkräftig von Fam.<br />

Hamann und Ingeborg und Wolfi unterstützt<br />

wurden. Und hier kam unser neues „Lochspiel“<br />

erstmals zum Einsatz. Diese Art der Öffentlichkeitspräsenz<br />

ist sehr wichtig, um den ATAXIE-<br />

Begriff bekannter zu machen. 1 Woche später<br />

fand in Radolfzell im Milchwerk der Selbsthilfetag<br />

des Nachbarkreises statt, an dem wir zwar<br />

nicht mit einem Info-Stand teilnahmen, aber<br />

dessen Besuch wir zu einem kleinen Gruppentreffen<br />

(7 Personen) nutzten und mit der regionalen<br />

KISS ins Gespräch kamen.<br />

Im April (09.-11.) fand die MV der DHAG in Wiesbaden-Naurod<br />

statt, wo wir als Gruppe mit 6<br />

Personen teilnahmen und die erhoffte Klarheit<br />

zur Zukunft der SHG noch nicht bekamen.<br />

Am 08. Mai wollten wir die Blumeninsel Mainau<br />

besuchen, was wir aber aus Witterungsgründen<br />

auf den 22.05. verlegen mussten. Stattdessen<br />

besuchten wir an dem Tag mit 6 Personen das<br />

SeaLife-Center in Konstanz - mit dabei Anja und<br />

Thomas aus dem Saarland. Der verlegte Mainau-<br />

Besuch hat sich zumindest wettermäßig für die<br />

16 Teilnehmer ausgezahlt, wenn auch die Rosenblüte<br />

bereits am Abklingen war.<br />

Ende Mai nahmen Antje und ich am traditionellen<br />

Coping-Seminar in Münster teil, und vom<br />

10.-15.06. fuhren wir mit der RG München nach<br />

Berlin (<strong>Fundus</strong> 3/2010 S. 18/S. 16).<br />

Ende Juni (25.-27.) führten wir zum 6. Mal unser<br />

Gruppenprojekt „Besuch des Schweizer <strong>Ataxie</strong>treffens<br />

der FA-Kontaktgruppe“ durch, an dem 7<br />

Gruppenmitglieder teilnahmen und 3 weitere dt.<br />

Ataktiker (<strong>Fundus</strong> 3/10 S. 14f.). Dieses Projekt<br />

wird seit Jahren durch die regionialen KK finanziell<br />

unterstützt und dadurch erst machbar.<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

Am 10.07. trafen sich 25 Personen zum Grillfest<br />

bei Fam. Hamann im Garten - dieses bereits<br />

traditionelle Ereignis war für uns alle ein tolles<br />

Erlebnis mit guten Gesprächen und gutem Essen.<br />

Einige unserer Schweizer Freunde waren auch<br />

da sowie Uta und Christian aus München, einziger<br />

Wermutstropfen - unsere Leiterin Antje lag<br />

mit gebrochenem Fuß im Krankenhaus. Diesmal<br />

war das Grillfest für die SHG auch keine finanzielle<br />

Belastung dank zweier Sparschweine - plus<br />

minus 0.<br />

Im August (14.) traf sich unsere Gruppe bei der<br />

Kartause in Ittingen (CH) nicht weit von Frauenfeld.<br />

Dort hatte unsere Schweizer Freundin Silvia<br />

eine sehr interessante Führung organisiert, die<br />

auch für Rollifahrer (u. a. unsere Antje vorübergehend)<br />

relativ problemlos war. Im Anschluß<br />

sind wir alle (14 Personen) bei Silvia daheim eingerückt<br />

zum Grillen. Dies war für alle Teilnehmer<br />

ein lustiger Nachmittag mit vielen guten<br />

Gesprächen. Hier muss aber auch erwähnt<br />

werden, dass solche Aktionen (von denen es<br />

schon viele gab) nur möglich sind, da wir viele<br />

in der SHG haben, die selbst noch mobil sind<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />

bzw. gemeinsam mit ihren Angehörigen aktiv<br />

sein können - diesen „Mitbetroffenen“ gilt unser<br />

Dank.<br />

Am 04.09. trafen wir uns im 2. Anlauf (19.06.<br />

Ausfall wegen Wetter) vor der Landesgartenschau<br />

in Villingen-Schwenningen. Wir waren 17<br />

Personen. Die, die nicht so gut zu Fuß waren,<br />

bekamen am Eingang einen Rollstuhl - Schieber<br />

waren genug dabei. Manch einer hat sich Tipps<br />

für daheim abgeguckt, aber das Wichtigste an<br />

der Aktion war, das Gefühl bei allen zu stärken -<br />

gemeinsam kann man vieles bewegen. Mit dabei<br />

auch 2 neue Mitglieder unserer SHG - Eva und<br />

Johanna - und auf der LGA trafen wir noch Christian<br />

und Yvonne aus dem Badischen.<br />

Am 09.10. fand in Frankfurt endlich die lang<br />

ersehnte Schulung der DHAG-RG-Leiter statt.<br />

Von den Ausführungen des Justiziars der BAG S,<br />

Hrn. Brünsing, erhofften Antje und ich uns Antworten<br />

auf die Fragen bezüglich der Gruppe.<br />

Mehr dazu am Schluß des Beitrages. Nur kurz -<br />

es war sehr informativ, löste aber immer noch<br />

nicht endgültig unsere Probleme.<br />

Vom 22.10.-26.11. waren Antje und ich zur Kur in<br />

der Schmieder-Klinik in Konstanz, doch auch hier<br />

zeigte sich die Verbundenheit in unserer SHG,<br />

wir bekamen oft Besuch in der Klinik (Petra &<br />

Detlev, Wolfi & Ingeborg, Günter, Susanne und<br />

Frank) bzw. machten kleinere Ausflüge mit<br />

Hamanns, Daniel und Johanna. Außerdem bereiteten<br />

wir das Weihnachtstreffen vor.<br />

Am 04.12. trafen wir uns am Bahnhof Radolf-<br />

SHG S-A-B 2010<br />

13


SHG S-A-B 2010<br />

14<br />

seit 1983 DHAG<br />

zell, um danach mit 23 Personen über den Weihnachtsmarkt<br />

zu „schlendern“, gemeinsam einen<br />

Glühwein zu trinken und dann in einer urigen<br />

Gaststätte in der Nähe den Nachmittag ausklingen<br />

zu lassen.<br />

Mitte Dezember gab es dann noch ein letztes<br />

Gespräch mit unserem Ansprechpartner für<br />

Selbsthilfeförderung der AOK. Danach hat<br />

Antje das Schreiben an den Vorstand der DHAG<br />

geschickt, dass unsere SHG keine RG mehr sein<br />

wird.<br />

Warum nicht mehr DHAG-RG?<br />

Ende 2009/Anfang 2010 gab es erste Informationen<br />

zur zukünftigen Zusammenarbeit des Bundesverbandes<br />

mit seinen RG. Da wir als SHG<br />

<strong>Ataxie</strong> schon seit Jahren durch die regionalen<br />

Krankenkassen sowohl pauschal als auch bei Projekten<br />

großzügig unterstützt wurden, ergaben<br />

sich aus diesen Schreiben 2 Fragen für uns:<br />

• Ist die Offenheit der SHG für neue Betroffene<br />

und Interessierte gegeben?<br />

• Ist die Trennung der Förderebenen (Bund,<br />

Land, regional) der KK gegeben?<br />

Das 2. Kriterium konnte in der RGL-Schulung in<br />

Frankfurt geklärt werden – alle Mittel der RG sind<br />

theoretisch Eigentum des übergeordneten Bundesverbandes<br />

(RG als unselbstständige Untergliederung<br />

darf keine eigenen Mittel haben),<br />

dürfen aber nur in der RG / für die RG ausgegeben<br />

werden, da die Förderung der KK zweckgebunden<br />

an die RG ausgezahlt wurde – also ist das<br />

DHAG-Unterkonto kein Problem.<br />

Aber das Kriterium der KK „Offenheit für neue<br />

Mitglieder“ wäre für uns als eine RG der DHAG<br />

nicht erfüllbar. Die bestehenden finanzrechtlichen<br />

Regelungen besagen, daß das Geld der RG<br />

nur für Mitglieder der DHAG ausgegeben werden<br />

darf (und auch nicht für notwendige Begleitpersonen<br />

des Mitgliedes – Aussage in Frankfurt nach<br />

z. Zt. gültiger DHAG-Satzung).<br />

Dies ist uns als RG nicht möglich umzusetzen,<br />

da wir zum einen einige Nicht-DHAG-Mitglieder<br />

in der SHG haben, viele zwar Einzelmitglied der<br />

DHAG sind, aber die Begleitpersonen aussen vor<br />

wären (nach gültiger DHAG-Satzung).<br />

Der wichtigste Aspekt ist aber, dass wir schon<br />

seit 2005 viel und eng mit der Schweizer FA-Kontaktgruppe<br />

zusammenarbeiten, von denen wir<br />

niemals verlangen würden, Mitglied der DHAG<br />

zu werden.<br />

Wir wollen aber nicht die Gemeinnützigkeit des<br />

Bundesverbandes gefährden, deswegen der Entschluss:<br />

Keine RG mehr der DHAG.<br />

Als SHG ATAXIE Schwarzwald-Alb-Bodensee sehen<br />

wir uns selbst als Kontaktgruppe zur DHAG e. V.<br />

und unterstützen deren Arbeit, so es uns möglich<br />

ist!<br />

Für die Gruppe ändert sich nichts, regional (örtliche<br />

KISS, KK, Kreis-Behindertenbeauftragte)<br />

sind wir ja schon seit der Gründung 2004 die<br />

SHG ATAXIE. Ehrenamtlich Tätige sind in Baden-<br />

Württemberg bei ehrenamtlicher Tätigkeit speziell<br />

Haftpflicht- und Unfallversichert.<br />

Unser Schwerpunkt war und ist die Selbsthilfe<br />

für Betroffene, Ansprechpartner für Betroffene<br />

und Interessierte zu sein, den <strong>Ataxie</strong>-Begriff und<br />

unseren Bundesverband DHAG<br />

durch Öffentlichkeitsarbeit regional<br />

bekannt zu machen. Dafür<br />

notwendige finanzielle Mittel<br />

bekommen wir auch als SHG<br />

<strong>Ataxie</strong> von den regionalen KK.<br />

(ers)<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

EU-Antidiskriminierungsrichtlinie endlich verabschieden<br />

Frankfurt am Main (kobinet) Die Nachricht, dass<br />

die Europäische Union mit der UN-Behindertenrechtskonvention<br />

erstmals einen internationalen<br />

Menschenrechtsvertrag ratifiziert hat, wirft<br />

bei kobinet-Redakteur Harald Reutershahn in<br />

seinem Kommentar die Frage auf, wann denn<br />

nun endlich die seit langem geplante und längst<br />

überfällige EU-Antidiskriminierungsrichtlinie verabschiedet<br />

wird.<br />

Es hat zwar etwas gedauert, aber spätestens<br />

seit die Europäische Union nun die UN-Behindertenrechtskonvention<br />

ratifiziert hat, ist klar, dass<br />

diese sehr umfassende Konvention nun der Maßstab<br />

der Behindertenpolitik auf allen Ebenen ist.<br />

Das Ziel der Inklusion hat damit einen wichtigen<br />

Siegeszug gestartet, der jetzt mit Leben gefüllt<br />

und in sämtliche Ecken unseres gesellschaftlichen<br />

Lebens getragen werden muss. Die Ratifizierung<br />

der Konvention und das Setzen dieses<br />

Maßstabes ist nun also vier Jahre nach der Verabschiedung<br />

der Konvention durch die Vereinten<br />

Nationen am 13. Dezember 2006 geschafft.<br />

Doch wie sieht es in der Praxis aus? Viele schöne<br />

Worte werden nun massenweise gesprochen, wo<br />

bleiben die Taten? Dies fragen sich viele behinderte<br />

Menschen, deren Alltag immer noch von<br />

massiven Benachteiligungen, Ausgrenzung und<br />

Diskriminierung geprägt ist und bei denen der<br />

Wind der Inklusion noch nicht einmal in einem<br />

Hauch zu spüren ist. Seien es diejenigen, die<br />

in ländlichen Regionen leben und immer noch<br />

nicht die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen<br />

können, wenn es sie dort überhaupt in ausreichendem<br />

Maße gibt. Die Finanzierung eines<br />

behindertengerechten Fahrzeugs wird ihnen in<br />

der Regel immer noch im großen Stil abgelehnt.<br />

Seien es diejenigen, die immer noch meist alternativlos<br />

in Sondereinrichtungen leben müssen.<br />

Inklusion ist dort meist noch ein unbekanntes<br />

Fremdwort und deren Alltag alles andere als<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />

selbstbestimmt. Seien es diejenigen, die immer<br />

noch in Sonderschulen beschult werden, anstatt<br />

gemeinsam mit nichtbehinderten Menschen aufzuwachsen<br />

und zu lernen. Oder all diejenigen,<br />

die angesichts der angespannten Finanzlage der<br />

Kommunen und Länder immer wieder um ihre<br />

lebensnotwendige Assistenz bangen müssen. Gar<br />

nicht gesprochen von den noch vielen Barrieren,<br />

die viel zu langsam abgebaut und täglich sogar<br />

immer wieder neu errichtet werden.<br />

Diese Beispiele aus dem realen Leben sollen die<br />

Erfolge der letzten Jahre in Sachen Gesetzgebung<br />

nicht klein reden, sie machen aber deutlich,<br />

wie weit Wunsch und Wirklichkeit noch auseinander<br />

sind und wie viel es noch zu tun gibt.<br />

Nach der Offensive der Ratifizierung der UN-<br />

Konvention muss nun eine konzertierte Aktion<br />

zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention<br />

kommen. Bis auf Rheinland-Pfalz, das<br />

im März letzten Jahres einen ersten Aktionsplan<br />

zur Umsetzung der Konvention verabschiedet<br />

hat, tappen wir weiterhin weitgehend im<br />

Dunkeln, wie sich die Verantwortlichen in den<br />

einzelnen Bereichen die Umsetzung der Konvention<br />

vorstellen. Ein guter und konkreter Start<br />

wäre nun, wenn endlich die von der Kommission<br />

entwickelte, vom Europäischen Parlament<br />

verabschiedete und hauptsächlich von Deutschland<br />

blockierte EU-Antidiskriminierungsrichtlinie<br />

verabschiedet würde. Dies wäre ein ganz konkreter<br />

und glaubhafter Schritt gegen die noch<br />

vielfältigen Diskriminierungen im zivilrechtlichen<br />

Bereich. Es wäre ein wichtiger Schritt,<br />

um Diskriminierungen bei der Inanspruchnahme<br />

von Dienstleistungen und der Nutzung von Produkten<br />

zu verhindern und abzubauen. Die Bundesregierung<br />

muss in diesem Bereich endlich<br />

ihren beschämenden Widerstand aufgeben. Das<br />

wäre eine konkrete Tat, die den vielen schönen<br />

Worten folgen könnte.<br />

kobinet-Kommentar<br />

15


RG Essen<br />

16<br />

seit 1983 DHAG<br />

DHAG Regionalgruppe Essen beim 4. Essener Selbsthilfepreis<br />

DHAG Regionalgruppe Essen und Umgebung<br />

belegt Platz 2 beim 4. Essener<br />

Selbsthilfepreis in der Kategorie:<br />

„gesundheitliche Aufklärung & beispielhafte<br />

Hilfe“.<br />

Alle zwei Jahre schreibt die Stadt Essen einen<br />

Preis zur Würdigung der Arbeit der Selbsthilfegruppen<br />

aus. Damit soll das bürgerliche Engagement<br />

der Selbsthilfegruppen, insbesondere ihre<br />

Verdienste um die Verbreitung des Selbsthilfegedankens<br />

in unserer Stadt, ausgezeichnet werden.<br />

Bewerben können sich jene Selbsthilfegruppen,<br />

die sich der Stärkung der körperlichen und seelischen<br />

Gesundheit und der gesundheitlichen Aufklärung<br />

widmen, die großen Selbsthilfeverbände<br />

ebenso wie die kleinen Selbsthilfegruppen.<br />

Alle sind wichtig. Patinnen und Paten aus der<br />

Mitte der <strong>Gesellschaft</strong> unterstützen die Bewerbungen.<br />

Eine Jury anerkannter Persönlichkeiten<br />

aus der Essener <strong>Gesellschaft</strong> wählt die besten,<br />

die überzeugendsten Einsendungen aus.<br />

Wir bewarben uns mit folgendem Projekt unserer<br />

Gruppe aus dem Jahr 2010:<br />

„Pflegeversicherung - Betreuungs- und Beratungsleistungen<br />

- Teilhabe, Eigenständigkeit und<br />

Lebensqualität“.<br />

Dazu organisierten wir zwei Informationsveranstaltungen<br />

und führten vom 21.- bis 28.08. einen<br />

Kinästhetik-Grundkurs durch.<br />

Am 28.03. ging es um einen Überblick zu den<br />

Leistungen der Pflegekassen, dazu erstellten wir<br />

zusammen mit der Referentin einen Fragebogen,<br />

der den Informationsstand offenlegt. Informationsdefizite<br />

(auch bei den Krankenkassen selber,<br />

die oft - so tun, als ob sie - diese Leistungen<br />

nicht kennen) gibt es beim Thema Pflegeberatung<br />

und Pflegekurse (SGB XI §7a und §45).<br />

Am 16.05. ging es dann um ein spezielleres Thema<br />

in diesem Zusammenhang: Persönliches Budget<br />

gemäß SGB IX §17 (Rehabilitation und Teilhabe<br />

behinderter Menschen), insbesondere zur Auslegung/Handhabung<br />

von SGB XI § 77 (Häusliche<br />

Pflege durch Einzelpersonen) durch die Pflegekassen.<br />

Wir wollten diese Veranstaltungen für alle Interessierten<br />

öffnen, indem wir die Informationen,<br />

die wir bei unseren beiden Veranstaltungen<br />

bekommen haben, d. h. einfacherhalber die<br />

Folien der Referenten, „veröffentlichten“ und<br />

als pdf-Dateien auf der Homepage der DHAG<br />

einstellten. Das Einverständnis der Referenten<br />

liegt vor.<br />

Denn speziell das Thema unserer zweiten Veranstaltung<br />

ist eine auch für andere Gruppen<br />

und Institutionen hochinteressante (politische)<br />

Thematik z. B. bezüglich professioneller Pflegedienste/Dienstleister<br />

zur Betreuungsvermittlung.<br />

Gefaxt wurden unsere Informationen z.<br />

B. an das Pro Pflege–Selbsthilfenetzwerk (Team<br />

Werner Schell - das den vielfältigen Problemen<br />

in den Gesundheits- und Pflegesystemen entgegen<br />

wirken will). Durch die Informationen, die<br />

wir von dort erhalten (z. B. Stellungnahme vom<br />

11.05.2010 zum Statement des <strong>Deutsche</strong>n Ärztetages<br />

zum Patientenrecht), können wir wiederum<br />

auf Thematiken hingewiesen werden, die<br />

auch für uns von Interesse sind. Weiterhin kam<br />

ein Kontakt zu einem Mitarbeiter des Lebens-<br />

Zeiten e. V. (Verein für Gesundheitsförderung<br />

und Psychoonkologie) zustande. Diesem gaben<br />

wir auch die Möglichkeit, seine Institution bei<br />

der Informationsveranstaltung am 16.05. vorzustellen.<br />

Dadurch wiederum ergab sich ein<br />

Kontakt zu einer Ernährungsberaterin am Uni-<br />

Klinikum Essen, die wir auch mal zu einem Vortrag<br />

in unsere Gruppe einladen werden. 2010<br />

wurde von der DHAG eine Broschüre: „Prävention<br />

und Wellness für <strong>Ataxie</strong>erkrankte“ veröffentlicht.<br />

Das Thema Ernährung spielt hier eine<br />

zentrale Rolle.<br />

Als Abschluss unseres Projekts fuhren einige von<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

uns vom 21. bis zum 28.08. nach Cuxhaven und<br />

führten dort einen Kinästhetik-Grundkurs durch,<br />

der SGB XI §45 praktisch umsetzt.<br />

Kinästhetik beruht auf wissenschaftlich begründeten<br />

Erkenntnissen der Verhaltenskybernetik.<br />

Die Zielsetzung ist, mit körperlichen Beeinträchtigungen<br />

alltägliche Dinge damit einfacher<br />

bewerkstelligen zu können. Kinästhetik ist keine<br />

Technik, sondern eine Art Handwerkszeug, mit<br />

dem sich viele Dinge tun lassen. Sie will Wege<br />

aufzeigen, Probleme im Alltag, wie das Aufste-<br />

Koblenz (kobinet) Die in diesem Jahr in Koblenz<br />

stattfindende Bundesgartenschau ist nach<br />

Ansicht des rheinland-pfälzischen Landesbeauftragten<br />

für die Belange behinderter Menschen,<br />

Ottmar Miles-Paul, auch für behinderte Menschen<br />

auf jeden Fall eine Reise wert.<br />

Der Landesbehindertenbeauftragte zeigte sich<br />

beim letzten Jour fixe zur barrierefreien Gestaltung<br />

der Bundesgartenschau erfreut über die<br />

vielen Aktivitäten, die unternommen wurden,<br />

um die verschiedenen Angebote so barrierefrei<br />

wie möglich zu gestalten. „Die harte Arbeit der<br />

verschiedenen Akteure in Sachen Bundesgartenschau<br />

der letzten Monate hat sich gelohnt.<br />

Viele Initiativen für eine weitgehend barrierefreie<br />

Gestaltung der Bundesgartenschau sind<br />

bereits umgesetzt oder werden in den nächsten<br />

Monaten noch ergriffen. Damit wird die Bundesgartenschau<br />

für alle Menschen - ob behindert<br />

oder nicht - eine tolle Sache. Vor allem konnten<br />

dadurch auch Verbesserungen erreicht werden,<br />

die in Koblenz nachhaltig für mehr Barrierefreiheit<br />

sorgen“, erklärte Ottmar Miles-Paul.<br />

Sei es der barrierefreie Umbau des Koblenzer<br />

Hauptbahnhofs, die barrierefrei nutzbare Seilbahn,<br />

der Einbau eines Aufzuges an der Treppe<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />

hen aus dem Rollstuhl oder Transfers vom Rollstuhl<br />

ins Bett bzw. umgekehrt, anders anzugehen<br />

und zu lösen.<br />

Bürgermeister Rudolf Jelinek und Dezernent<br />

Peter Renzel haben beim Fest der Selbsthilfe<br />

am 18. November im Congress Center der Messe<br />

Essen die Preise und einen Scheck in Höhe von<br />

jeweils 400 €, 600 € und 1000 € übergeben. Ca.<br />

400 Gäste zollten den Preisträgern Beifall.<br />

Dr. Thomas Collenberg<br />

Bundesgartenschau auf gutem Weg zur Barrierefreiheit<br />

am Rheinufer oder die Verbesserung der Barrierefreiheit<br />

auf der Festung Ehrenbreitstein, überall<br />

werde großer Wert darauf gelegt, dass auch<br />

Menschen mit Einschränkungen gleichberechtigt<br />

an der Bundesgartenschau teilhaben können.<br />

Selbst auf eine leichte Sprache wurde geachtet,<br />

um auch Informationen für Menschen mit<br />

Lernschwierigkeiten entsprechend barrierefrei<br />

zugänglich zu machen.<br />

Ein großes Lob gab es vom Landesbeauftragten<br />

für die konsequente Beteiligung der Selbsthilfe<br />

behinderter Menschen an den Planungen für<br />

die Bundesgartenschau. Durch regelmäßige vom<br />

Landesbehindertenbeauftragten und dem rheinland-pfälzischen<br />

Sozialministerium initiierte Jour<br />

fixe-Sitzungen habe man die Projekte mit den verantwortlichen<br />

Akteuren zielgerichtet und konsequent<br />

abgearbeitet. Auch für das neue Jahr sind<br />

schon weitere Absprachen geplant. „Jetzt geht<br />

es darum, den Feinschliff vorzunehmen und die<br />

entsprechenden Pläne konsequent umzusetzen.<br />

Freuen können sich behinderte Menschen, ihre<br />

Angehörigen und Freunde auf jeden Fall wie alle<br />

anderen auch auf die Bundesgartenschau 2011 in<br />

Koblenz“, so Ottmar Miles-Paul.<br />

BuGa 2011 in Koblenz<br />

17


Studienbericht<br />

18<br />

seit 1983 DHAG<br />

Physiotherapie-Studie an der Uni Essen<br />

In der Zeit vom 12. bis zum 28.10.2010 habe ich<br />

in der Universitätsklinik Essen an einer Studie<br />

teilgenommen.<br />

Das Thema lautete: „Welchen Effekt hat Physio-<br />

therapie bei <strong>Ataxie</strong>-Erkrankungen?“<br />

Die Studie wurde durchgeführt von Frau Prof. Dr.<br />

Timmann–Braun und ihrem Team, finanziert von<br />

der Bernd Fink Stiftung.<br />

Untergebracht war ich in dieser Zeit in einem<br />

kleineren Hotel in einem Essener Stadtteil (Rüttenscheid,<br />

Nachbarstadtteil von Holsterhausen,<br />

in dem das Klinikum liegt). Jeden Nachmittag<br />

bin ich zum Training ins Klinikum gefahren.<br />

Zu Beginn der Studie wurde ich von Fr. Dr. Timmann–Braun<br />

neurologisch untersucht. Es wurden<br />

auch verschiedene Tests durchgeführt: Wie<br />

lange ich für eine bestimmte Wegstrecke brauche,<br />

ob es mir möglich ist, über die rechte und<br />

linke Schulter zu blicken, wenn ich den Oberkörper<br />

mitdrehe, oder wie weit ich mich vorbeugen<br />

kann. Oder wie lange ich auf einem Bein stehen<br />

kann. Dies sind nur einige Beispiele. Die Tests<br />

aber waren zahlreich und sehr unterschiedlich.<br />

Auch ein MRT (Magnetresonanztomogramm des<br />

Kopfes) wurde gemacht.<br />

Das Gleichgewichtstraining wurde jeden Tag<br />

durchgeführt. Es dauerte jedes Mal ca. 1 ½ Stunden.<br />

Benutzt wurde ein Posturographie-Gerät,<br />

also ein Messgerät zur Gleichgewichtskontrolle.<br />

Ich stand auf einer Plattform, die beweglich war.<br />

Darauf war die Position der Füße genau markiert<br />

(Bild rechts). Während des gesamten Trainings<br />

war ich bestens gesichert: Ich trug eine Schutzweste<br />

und die Physiotherapeutin stand immer<br />

direkt hinter mir. um mich notfalls zu halten.<br />

Meine Aufgabe war es, durch Gewichtsverlagerung<br />

verschiedene Punkte zu erreichen. Ich<br />

stand auf der Plattform. Auf dem Bildschirm<br />

vor mir erschienen ein Mittelpunkt und vier verschiedene<br />

Ziele, die fast kreisförmig um den Mit-<br />

telpunkt angeordnet waren. Diese vier Punkte<br />

waren noch mal unterteilt in je vier aneinander<br />

grenzende Ziele.<br />

Die Bewegung sollte nur in den Knöcheln bzw.<br />

Sprunggelenken erfolgen. Knie, Hüfte und Oberkörper<br />

sollten gerade sein, so dass mein gesamter<br />

Körper wie ein Pendel um die Füße schwang.<br />

Auf dem Bildschirm leuchtete dann (niedlich: als<br />

Cursor gab es ein Strichmännchen) der zu erreichende<br />

Punkt auf. Vom Mittelpunkt aus musste<br />

ich versuchen, durch Gewichtsverlagerung den<br />

Cursor ins Ziel zu bringen und kurze Zeit dort zu<br />

halten.<br />

Dann sollte der Cursor wieder durch meine Bewegung<br />

zum Mittelpunkt zurückkehren und ein<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

neues Ziel leuchtete auf. Nach diesem Durchgang<br />

gab es eine ähnliche Übung, nur dass diesmal<br />

acht Stellen zu erreichen waren.<br />

Danach folgte ein Test auf dieser Plattform, bei<br />

dem die zuvor geübten Bewegungen bewertet<br />

wurden. Dabei wurde elektronisch gemessen,<br />

wie die Reaktionszeit, die Bewegungsgeschwindigkeit,<br />

die Richtungskontrolle, das Erreichen<br />

des Endpunktes und die maximale Auslenkung<br />

(ob ich über das Ziel hinausschoss) war.<br />

Die vorderen Ziele habe ich selten erreicht, die<br />

rückwärtigen waren schwer, die seitlichen waren<br />

für mich am Besten zu treffen.<br />

Das alles wurde zweimal wiederholt. Damit war<br />

das Training für diesen einen Tag beendet.<br />

Diese Maschine wird von anderen Patienten<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />

als Höllenmaschine bezeichnet und ich muss<br />

sagen, sie trägt diesen Namen zu Recht. Um<br />

die Plattform gab es Wände mit einer stilisierten<br />

Landschaft. Bei einer Übung bewegten sich<br />

die Wände. Wenn man als Ataktiker das Gefühl<br />

hat, die Welt drum herum bewegt sich unkontrolliert,<br />

verunsichert dies total. Oder man steht<br />

mit geschlossenen Augen auf der Plattform und<br />

sie bewegt sich … Zwar waren diese Bewegungen<br />

sanft und nicht ruckartig, aber es ist trotzdem<br />

eine schwierige Aufgabe.<br />

An beiden Wochenenden musste ich das Gleichgewichtstraining<br />

allein im Hotelzimmer durchführen.<br />

Natürlich hatte ich dort nicht so eine<br />

tolle Maschine zur Verfügung. Aber ein Schaumstoffkissen,<br />

auf dem die gleichen Markierungen<br />

aufgedruckt waren wie auf der Plattform. Das<br />

Training sollte vor dem Badezimmerspiegel<br />

absolviert werden. Darauf hatte ich Zielpunkte<br />

angebracht, die ich durch Gewichtsverlagerung<br />

erreichen sollte. Dabei kam es nicht auf Perfektion<br />

an. Es sollten die zuvor trainierten Bewegungen<br />

weiter geübt werden. Der Körper sollte<br />

auf keinen Fall etwas verlernen.<br />

Nach dem Ende der Studie wurde ich wieder neurologisch<br />

untersucht, verschiedene Tests durchgeführt<br />

und ein MRT aufgenommen. Das gleiche<br />

wurde vier Wochen und drei Monate nach Studienbeginn<br />

gemacht.<br />

Das alles hat nicht nur riesigen Spaß gemacht;<br />

ich bin davon überzeugt, dass Patienten Forschungen<br />

auf solch Gebieten durch Teilnahme<br />

an Studien unterstützen sollten.<br />

Während des Aufenthalts in Essen war das<br />

gesamte Team von Frau Dr. Timmann-Braun,<br />

natürlich auch sie selbst, um mein Wohl besorgt.<br />

Auch im Hotel waren alle sehr lieb. Das alles hat<br />

bestimmt dazu beigetragen, dass ich mich so willkommen,<br />

wohl und gut aufgenommen fühlte.<br />

Eva Erbe<br />

Studienbericht<br />

19


Bericht einer Mutter<br />

20<br />

seit 1983 DHAG<br />

Leben mit Friedreichscher <strong>Ataxie</strong><br />

Bei meinem Sohn wurde mit 10 Jahren Friedreich-<strong>Ataxie</strong><br />

diagnostiziert, es wurde nur uns<br />

Eltern mitgeteilt. Mein Sohn hat es aber schon<br />

lange gemerkt, dass er anders ist als die anderen<br />

Kinder, körperlich im Nachteil, geistig eher<br />

voraus. Er hat die Untersuchungen miterlebt,<br />

es war die Rede von einer <strong>Ataxie</strong>, aber keine<br />

Details.<br />

Es dauerte Jahre, bis er in das volle Wissen über<br />

seine Krankheit hineingewachsen ist, das ist ein<br />

Prozess, den er selbst mitgestaltet hat. Und der<br />

ist noch nicht beendet, noch lange nicht!!<br />

Anfangs durch pure Verdrängung, dann Schritt für<br />

Schritt immer mehr in der Lage, Hilfen anzunehmen.<br />

Er ist ein Kämpfer, der bis an seine Grenzen<br />

geht, aber doch begreift, wo diese Grenzen<br />

liegen.<br />

Für mich als Mutter ist es brutal schwer mit<br />

anzusehen, wie er Hilfe ablehnt, aber ich muss<br />

es akzeptieren, denn es ist sein Umgang mit der<br />

Krankheit. Am wichtigsten war für ihn die Akzeptanz<br />

bei seinen Freunden. Er besucht ein Regelgymnasium<br />

in Bayern und wir erfahren volle<br />

Unterstützung durch die Schule und jeden einzelnen<br />

Lehrer, es finden sich immer Lösungen,<br />

wenn alle an einem Strang ziehen.<br />

Anfangs wurde er von einem Kinderpsychologen<br />

begleitet, in paar Jahre lang, das war mein<br />

Wunsch gleich nach der Diagnose. Vor dem Rollstuhl<br />

hat er sich lange Zeit gefürchtet, sich<br />

geschämt. Bis es nicht mehr ging. Als der Rollstuhl<br />

dann die einzige Möglichkeit war, sich noch<br />

fortzubewegen (um den 15. Geburtstag herum),<br />

hat er ihn sofort akzeptiert und von da an ging<br />

es aufwärts. Plötzlich waren Unternehmungen<br />

möglich, an die man vorher jahrelang nicht<br />

denken konnte.<br />

Seine Freunde haben ihn abgeholt und gehen in<br />

die Stadt, Eisdielen, Biergärten, Kneipen etc.,<br />

sie werden jetzt alle 17 dieses Jahr. Sie fahren<br />

mit dem Zug nach Augsburg oder München. Sie<br />

helfen ihm so selbstverständlich, dass ich überhaupt<br />

keine Gedanken verschwenden muss,<br />

wenn er mit ihnen unterwegs ist. Hier kann er<br />

auch die Hilfe annehmen, die er von mir ablehnt,<br />

Rollstuhl schieben z. B. Wenn seine Freunde das<br />

machen, ist es ganz was anderes. Die Integration<br />

hat geklappt wie im Märchen. Für ihn ist es am<br />

allerwichtigsten ein Teil der Clique zu sein, ein<br />

wenig anders, aber halt einfach der Flo.<br />

Was haben wir dazu getan?<br />

Wir haben Glück gehabt mit unserer Schule, er<br />

war von Anfang an willkommen, nicht nur geduldet.<br />

Die Schule konnte mit einem Aufzug nachgerüstet<br />

werden, nicht allein für meinen Sohn.<br />

Darum wurde schon Jahre gerungen. Flo gab<br />

vielleicht noch einen letzten Anstoß, weil er der<br />

zweite Rollstuhlfahrer an dieser Schule wurde.<br />

Von Anfang an habe ich engen Kontakt gehalten<br />

zur Schulleitung und zu allen Lehrern am Gymnasium.<br />

Ich habe jedem, den es interessierte,<br />

Infos über die Krankheit gegeben und immer<br />

wieder nachgefragt, wie es läuft. Gerade in<br />

den Anfangsjahren, 5.–8. Klasse, war das absolut<br />

wichtig. Dann wurde es lockerer, weil alle an der<br />

Schule ihn schon kannten.<br />

Zeitverlängerung hat er natürlich bekommen,<br />

aber er nutzt sie kaum, was aber seine eigene<br />

Entscheidung ist. Er ist trainiert im Schreiben<br />

und solange er das täglich braucht, geht es<br />

wahrscheinlich. Nur die Deutschschulaufgaben<br />

schreibt er auf dem PC und Hausaufgaben.<br />

In der fünften Klasse, als Flo neu war an der<br />

Schule, haben die Kinder schon geschaut, seine<br />

Art zu gehen, das Zittern der Hände usw. Es<br />

kamen Fragen und manchmal blöde Sprüche.<br />

Es war für ihn oft schrecklich, er konnte aber<br />

nicht darüber sprechen und sagen: Ich habe<br />

eine <strong>Ataxie</strong>. Darum habe ich eine Internetseite<br />

gemacht, wo ich versucht habe, es für Kinder zu<br />

erklären. (A. d. R.: www.f-ataxie.de)<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

Wir haben die www-Adresse auf kleine Zettel<br />

geschrieben, falls einer nachgefragt hat. Für die<br />

Lehrer habe ich Flyer gemacht mit den grundlegenden<br />

Infos und auch auf die Seite verwiesen.<br />

Wir führen ein „offenes Haus“, oder wie soll ich<br />

es sonst nennen. Die Freunde von Flo sind immer<br />

willkommen, kommen in Scharen, genießen<br />

einige Freiheiten bei uns, PC, Fernsehen, Süßes,<br />

fühlen sich wohl, schlafen oft hier, manchmal<br />

3–4 Jungs alle in seinem Zimmer, veranstalten<br />

LAN-Partys. Dann treffen sie sich wieder mal<br />

zum Lernen.<br />

Flo ist so eine Art inoffizieller Nachhilfelehrer<br />

in Mathe und Physik für die halbe Klasse. Alles<br />

immer bei uns. Es herrscht oft Chaos und es<br />

ist laut und der Flur voller Schuhe und Jacken<br />

und dann werden sie mit verköstigt, aber das<br />

ist mein Beitrag zum Ausgleich der Krankheit,<br />

weil er das braucht und es ihm so wichtig ist und<br />

er nicht so ohne weiteres in jedes andere Haus<br />

gehen kann, Stufen, Toiletten usw.<br />

Die Lehrerin eines FA-betroffenen Schülers<br />

hat mich gefragt, was sie tun kann!<br />

Obwohl es eigentlich Aufgabe der Eltern wäre,<br />

aber falls die das im Moment nicht können (Eltern<br />

fallen auch in ein großen Loch mit so einer Diag-<br />

nose): Das Kollegium sollte aufgeklärt werden<br />

und so wurde ich Fürsprecherin für das Mädchen.<br />

Mittlerin, falls es Probleme gibt in irgendeinem<br />

Fach. Zum Beispiel in Mathe, wenn man manuell<br />

mit dem Winkel und Zirkel Werte ermitteln<br />

muss, die als weitere Rechenbasis dienen. Da<br />

braucht sie Hilfe, denn mit zitternden Händen<br />

geht das nicht. Oder in Chemie mit den Laborgeräten<br />

hantieren. Oder das lange Schreiben in<br />

Deutsch, hier sollte bald möglichst ein PC eingesetzt<br />

werden. Befreiung vom Sportunterricht,<br />

stattdessen kann Krankengymnastik stattfinden.<br />

Die Liste der Beispiele ist lang ...<br />

Weitere Tipps an Eltern:<br />

Wenn die Hindernisse im Alltag zu groß werden,<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />

gibt es immer noch den Weg einer Schulbegleitung.<br />

Offen mit der Klasse reden, ohne das<br />

Mädchen zu beschämen. Einfach mal die „Vorstadtkrokodile“<br />

vorführen oder einen Klassenausflug<br />

ins Kino machen, hinterher ergeben sich<br />

vielleicht von selbst Gespräche. Wenn Mitschüler<br />

fragen, sollte man ihnen sachlich antworten.<br />

Vor allen Dingen für das Mädchen Ansprechpartnerin<br />

sein.<br />

Das Mädchen sollte so bald wie möglich Idebenone<br />

einnehmen, die Eltern einfach mal drauf<br />

ansprechen, ob sie das wissen. Auch Therapie ist<br />

natürlich wichtig. Und ein Psychologe vielleicht,<br />

um den Schock zu verarbeiten.<br />

Wir haben das Sozialgesetz, aber die verankerten<br />

Rechte umzusetzen, kostet enorm viel<br />

Kraft, Zeit und Nerven. Die Eltern werden sich<br />

da einarbeiten müssen, es ist aber wichtig, dass<br />

Hilfsmittel gewährt werden und Therapien und<br />

allgemeine Erleichterungen.<br />

In Bayern z. B. werden Kinder mit Behinderung<br />

zur Schule befördert. Viele Gemeinden bzw.<br />

die Bezirke bieten außerdem sogenannte Fahrtdienste<br />

für Schwerbehinderte an, meist ab 14<br />

oder 16 Jahren für den Freizeitbereich. Und mit<br />

dem Merkzeichen aG wird man auch zur ambulanten<br />

Therapie gefahren – alles das trägt zur<br />

Entlastung der Familie bei und das kommt dem<br />

Mädchen wiederum zugute.<br />

Finanzielle Hilfe wie Pflegegeld ist auch wichtig,<br />

vor allem, weil die Krankheit Kosten mit sich<br />

bringt, die nicht gedeckt werden.<br />

Fazit<br />

Noch zwei Jahre bis zum Abitur und dann betreten<br />

auch wir wieder neues Terrain.<br />

Nach wie vor war und ist es für uns die beste<br />

Entscheidung: Regelschule am Wohnort.<br />

Nicht Internat an einer Körperbehinderten-<br />

Schule und damit Ausgrenzung am Heimatort.<br />

aus dem <strong>Ataxie</strong>-Forum - Herta<br />

Bericht einer Mutter<br />

21


Spende für die DHAG<br />

22<br />

seit 1983 DHAG<br />

Daimler-Beschäftigte spenden für die DHAG!<br />

Die Belegschaft vom Mercedes Benz Werk Untertürkheim<br />

unterstützt das DHAG Projekt: D H A G<br />

Stellwände.<br />

Im Rahmen einer Betriebsversammlung am<br />

06.12.2010 wurden vor mehreren Tausend Daimler<br />

Mitarbeitern die Projekte von der DHAG -<br />

Stellwände für die Öffentlichkeitsarbeit - und<br />

dem Zentrum KASSIOPEIA Therapeutisches<br />

Reiten - Reitstalldach - vorgestellt.<br />

Dafür danken möchte wir ganz besonders Rita<br />

Hier soll in Zukunft eine ständige Rubrik zum<br />

Thema „Tipps und Tricks“ entstehen.<br />

Wie umfangreich dieser Artikel jeweils wird,<br />

hängt natürlich von uns allen ab. Jeder hat so<br />

seine eigenen kleinen Tricks, Tipps und die kleinen,<br />

nützlichen Helfer im Alltag.<br />

Damit sind keine größeren Hilfsmittel wie Rolli,<br />

Gehwagen oder Stock gemeint. Es wäre schön,<br />

wenn ihr auch andere von diesen kleinen Helfern<br />

profitieren lasst und das an die Redaktion mailt<br />

(fundus@ataxie.de), wenn möglich mit Quellenangabe,<br />

evtl. Preis, anerkanntes Hilfsmittel der<br />

KK usw. Vielleicht auch ein Foto. Oft sind es die<br />

kleinen Hilfen, die den Betroffenen aber ungeahnte<br />

Möglichkeiten bieten können!<br />

Heute mache ich mal den Anfang:<br />

Kleine Alltagshilfen<br />

Bogenfeld! Bei der Bewerbung um eine Projektspende<br />

hat Sie unseren Verband, die DHAG, nicht<br />

nur bekannter gemacht, sondern auch um einige<br />

neue Stellwände reicher. Diese neuen Stellwände<br />

waren nötig, da die Probleme der Handhabung<br />

beim Aufbau der alten Stellwände die <strong>Ataxie</strong>betroffenen<br />

immer wieder zur Verzweiflung brachten.<br />

Einfacher im Aufbau, können die Regionalgruppen<br />

diese neuen Stellwände bald für ihre<br />

geplanten Aktionen bei Rita anfordern.<br />

Eine tolle Sache, wie wir finden.<br />

Heike und Markus Probst<br />

•<br />

Da ich noch etwas laufen kann (rumstürzen<br />

wäre wohl der bessere Ausdruck),<br />

habe ich mir in der ganzen Wohnung Stangen<br />

angeschafft, die man einfach zwischen<br />

Boden und Decke klemmt. Kein<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011


•<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

Bohren nötig und man kann diese beliebig<br />

oft an eine andere Stelle versetzen.<br />

Diese Stangen haben meine Sturzbereitschaft<br />

drastisch reduziert. So kann ich mich<br />

von Stange zu Stange „hangeln“, zwischendrin<br />

habe ich auch Sauggriffe an Spiegelschrank,<br />

Tür und Kühlschrank angebracht,<br />

einfach um besseren Halt zu haben.<br />

Die Stangen und Sauggriffe kann man kaufen<br />

(z. B. benutzt man die Klemmstangen viel in<br />

der Studiobeleuchtungstechnik und etliche<br />

Varianten sind auch anerkannte Hilfsmittel),<br />

auch die Sauggriffe kann man kaufen (die von<br />

Roth sind sehr gut, aber teuer).<br />

wenn ich nachts zur Toilette muss, ich im<br />

Flur aber nicht das grelle Licht anmachen<br />

will, habe ich mir kleine Bewegungsmelder<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />

•<br />

angeschafft (diese funktionieren mit Batterie,<br />

sind magnetisch bzw. selbstklebend) und<br />

diese gibt es für wenig Geld im Baumarkt.<br />

Die 3 LED Lampen kann man in verschiedene<br />

Richtungen drehen.<br />

Missen möchte ich nicht mehr den elektr.<br />

Dosenöffner und elektr. Öffner für Schraubgläser<br />

– nur auf das Glas bzw. Büchse setzten<br />

und Knopf drücken, funktioniert alles mit<br />

Batterien - (habe ich aus dem Fernsehshop)<br />

Nun freue ich mich schon von anderen Alltagshilfen<br />

von euch im <strong>Fundus</strong> zu lesen. Bis dahin ...<br />

Eure Uta<br />

Ich schließe mich Uta an und gebe auch ein paar<br />

„persönlich erprobte“ Tipps ab:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Wenn ich Leuten die Hand zum „Hallo“ geben<br />

will, was ja oft wegen der Trefferquote<br />

schwierig ist, achte ich darauf, dass ich diejenige<br />

bin, die die Hand zuerst ausstreckt.<br />

Denn auf diese Art muss mein Gegenüber<br />

die Hand fangen, nicht ich.<br />

Der nächste Tipp ist für die Nutzer eines Gehwagens<br />

gedacht. Um das Hin/-Umfallen zu<br />

reduzieren, kann man den Rollator beschweren.<br />

Dies geht u. a. mit Hanteln oder (schönen)<br />

Steinen, die man in den Ablagekorb<br />

legt.<br />

Für Fußgänger und Rollifahrer bietet sich an,<br />

an einer gut zugänglichen Stelle eine kleine<br />

Tasche für Telefon, Taschentücher etc. anzubringen.<br />

• Außerdem bietet sich an, sich eine Greifzange<br />

mit Teleskopstab zuzulegen. So kann<br />

man mal etwas weiter oder höher entferntes<br />

erreichen, ohne sich extra hin zu bemühen.<br />

Wir lesen voneinander…<br />

Eure Heike<br />

Tipps & Tricks<br />

23


Tipps & Tricks<br />

24<br />

seit 1983 DHAG<br />

Ich möchte mich kurz vorstellen. Ich heiße Hildegard<br />

Heuser, bin 67 Jahre alt, verheiratet seit<br />

1966, habe 3 Kinder, 5 Enkelkinder und bin glücklich<br />

und zufrieden.<br />

Einmal jährlich lasse ich mich von Frau Prof. Timman-Braun<br />

untersuchen und stehe in der übrigen<br />

Zeit mit ihr in Verbindung.<br />

Seit meinem 40. Lebensjahr habe ich eine<br />

erbliche <strong>Ataxie</strong> Typ SCA 3, die langsam fortgeschritten<br />

ist. Seit ca. 7 Jahren nehme ich den<br />

Rollator, und heute habe ich kein Gleichgewicht,<br />

aber einen lieben Mann, der zu mir hält und<br />

sich ständig Gedanken macht, wie er mir helfen<br />

kann. Ich möchte Ihnen berichten, was er für<br />

mich gemacht hat, um vielleicht auch anderen<br />

zu helfen.<br />

Ich habe eine rechteckige Küche, in der ich mich<br />

viel aufhalte (kochen, aufräumen, Geschirrspüler<br />

ein- und ausräumen, Geschirr in die Schränke<br />

einräumen, Gemüse putzen usw.). Ich komme<br />

an alle Schränke. Ich brauche zu vielen Arbeiten<br />

beide Hände.<br />

Mein Mann hat mit einem befreundeten Handwerker<br />

folgendes gemacht:<br />

An der Decke haben sie<br />

quer eine Schiene eingedübelt,<br />

an der eine Laufschiene<br />

mit einem Schlitten<br />

ist. An dem Schlitten ist<br />

ein starkes Band mit einem<br />

Haken befestigt. Ich ziehe<br />

einen Sicherheitsgurt an,<br />

den ich an dem Haken einhake.<br />

Das Band ist so lang,<br />

dass ich, wenn ich falle,<br />

von dem Gurt aufgefangen<br />

werde.<br />

Sollte mir etwas auf den<br />

Boden fallen, muss ich es<br />

mit einer Greifzange aufheben.<br />

Tipps für zu Hause<br />

Die ganze Sache ist relativ preiswert. Der Sicherheitsgurt<br />

und der andere Gurt sind von einem<br />

Industriebetrieb und kosten ca. 80 €, die Schiene<br />

muss allerdings nach Maß von einem Handwerker<br />

angebracht werden.<br />

Ich habe durch diese Maßnahme ein hohes Maß<br />

an Sicherheit gewonnen. Seit unsere Kinder ausgezogen<br />

sind, haben wir unsere ganze Wohnung<br />

behindertengerecht umgebaut. Sollte jemand<br />

interessiert sein, mehr dazu zu erfahren, so<br />

kann er uns anrufen oder sich unsere Wohnung<br />

in Sprockhövel ansehen. Tel. (0 23 39) 13 88 15<br />

Hildegard Heuser<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

Behinderte können Kfz-Kosten von Steuer absetzen<br />

Kiel (kobinet) Bei Steuerpflichtigen, die sich<br />

wegen einer außergewöhnlichen Geh- und Stehbehinderung<br />

(80 % GdB und „aG“ im Schwerbehindertenausweis)<br />

außerhalb ihrer Wohnung<br />

nur mit Hilfe eines Kfz bewegen können, sind<br />

grundsätzlich sämtliche Kfz-Kosten, soweit es<br />

sich nicht um Werbungskosten oder Betriebsausgaben<br />

handelt, als außergewöhnliche Belastung<br />

anzuerkennen. Hierzu gehören nicht nur<br />

die unvermeidbaren Kosten zur Erledigung privater<br />

Angelegenheiten, sondern auch die Kosten<br />

für Erholungs-, Freizeit- und Besuchsfahrten.<br />

Für sämtliche Aufwendungen gilt aber, dass sie<br />

einen angemessenen Rahmen nicht übersteigen<br />

dürfen. Dies geht aus einem Urteil des Finanzgerichts<br />

Schleswig-Holstein vom 03.12.2009,<br />

Aktenzeichen 1 K 46/07 hervor.<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />

Türgriffverlängerung im Selbstbau<br />

Schon in vielen rolligerechten Hotels hatte ich<br />

einen 2. Griff an Türen gesehen (auf der Tür-<br />

Beschlagseite), der für Rollifahrer beim Zuziehen<br />

der Tür echt hilfreich ist.<br />

Nur kann man schlecht in einer Mietwohnung<br />

plötzlich alle Türen mit zusätzlichen Griffen versehen<br />

- das genehmigt kein Vermieter!<br />

Nun hat mich schon lang an unserer Wohnungstür<br />

dieser fehlende Griff gestört - beim Verlassen<br />

der Wohnung auch mit Rollator waren das<br />

jedesmal wahre Stunts, um die Tür zuzuziehen.<br />

Die Lösung - im Baumarkt kaufen:<br />

• Rolladen-Gurtband 25 mm, als Meterware<br />

erhältlich (je Tür ca. 2 m)<br />

• je Tür 2 Hebel-Schnallen für 25 mm Gurtband<br />

- daheim an der Tür:<br />

• freies Ende des Gurtbandes zwischen Tür<br />

und Türrahmen durchgesteckt<br />

• an das Ende eine Hebel-Schnalle befestigt<br />

• die Schlaufe über die Türklinke gezogen und<br />

Die Angemessenheit sei insbesondere<br />

nach der Höhe der Fahrleistung,<br />

nach der Art und dem Charakter der<br />

durchgeführten Fahrten sowie unter<br />

Berücksichtigung der vom Steuerpflichtigen<br />

benutzten Wagenklasse<br />

zu bestimmen, so urteilte das Finanzgericht. Es<br />

verweist auf die ständige Rechtsprechung des<br />

Bundesfinanzhofes. Danach sei eine jährliche<br />

Fahrleistung von mehr als 15.000 Kilometern in<br />

aller Regel nicht mehr als angemessen zu beurteilen.<br />

Eine solche Fahrleistung entspreche nicht<br />

den privaten Fahrgewohnheiten der Mehrheit<br />

der Autobenutzer, heißt es in der Erläuterung<br />

des Urteils.<br />

mittels der Schnalle<br />

•<br />

richtig festgezogen<br />

das Gurtband auf der<br />

anderen Türseite straff<br />

ziehen (Tür schließen)<br />

• in der entsprechenden Länge abschneiden<br />

(bis zur Klinke und etwas für die Schlaufe)<br />

• jetzt die 2. Schnalle ans Ende des Bandes<br />

und an der Klinke befestigen<br />

---> fertig ist die Türgriffverlängerung!<br />

Finanzieller Aufwand für 4 Türen - keine 20 € (da<br />

kostet ein Griff schon mehr).<br />

Fotos: www.erssoft.de/html/turgriff.html<br />

(ers)<br />

Tipps & Tricks<br />

25


Patientenverfügung<br />

26<br />

seit 1983 DHAG<br />

D i e s e s<br />

Thema ist<br />

seit Jahren<br />

in aller<br />

Munde.<br />

Auf dem<br />

Bundestreffen 2011 in Hohenwart werden wir<br />

am Sonntag dazu einen Vortrag hören.<br />

Was ist eigentlich eine Patientenverfügung ?<br />

Dabei handelt es sich zivilrechtlich um eine vorsorgliche<br />

Willenserklärung. Sie wird wirksam,<br />

wenn der Betroffene nicht mehr in der Lage ist,<br />

seine not wendige Zustimmung oder Ablehnung<br />

zu einer Behandlungs maß nahme kundzutun.<br />

Eine Patientenverfügung (PV) enthält individuelle<br />

Wünsche, Wertvorstellungen und vor allem<br />

Bestimmungen zu Behandlungsmaßnahmen.<br />

Diese können - für konkrete medizinische Situationen<br />

- eingefordert, ein ge schränkt oder auch<br />

völlig abgelehnt werden. Eine PV muss schriftlich<br />

sein. Sie ist verbindlich zu befolgen - aber<br />

nur dann, wenn die PV sich konkret auf die dann<br />

eingetretene medizinische Situation bezieht.<br />

Letzteres ist mit Inkraftreten des „PV-Gesetzes“<br />

am 1. September 2009 nunmehr im Betreuungsrecht<br />

verankert.<br />

Wieviele Menschen haben eine PV? Es gibt nur<br />

Schätzungen, am häufigsten genannt wird eine<br />

Zahl von ca. 10 % der Gesamtbevölkerung.<br />

Die meisten davon sind aber unbrauchbar. Der<br />

Humanistische Verband (HVD) geht davon aus,<br />

dass allenfalls 5 % ohne Mängel sind, d. h. den<br />

tatsächlichen Bedürfnissen und Vorstellungen<br />

des Betroffenen entsprechen. Viele Menschen in<br />

Deutschland haben eine x-beliebige Textvorgabe<br />

einfach unterschrieben, ohne sich damit näher<br />

zu beschäftigen.<br />

Eine kostenlose Broschüre vom BMJ wurde 2010<br />

veröffentlicht zum Thema:<br />

Leiden - Krankheit - Sterben: Wie bestimme<br />

Patientenverfügung<br />

ich, was medizinisch unternommen<br />

werden soll, wenn<br />

ich entscheidungsunfähig bin?<br />

Die Broschüre gibt Hilfestellung<br />

für diejenigen Bürgerinnen<br />

und Bürger, die eine individuelle Patientenverfügung<br />

verfassen wollen. So vielfältig wie die<br />

Wertvorstellungen und Glaubensüberzeugungen<br />

der Menschen in unserem Land sind, so vielfältig<br />

sind auch die individuellen Entscheidungen der<br />

Einzelnen, die sich daraus ergeben und die in<br />

eine Patientenverfügung einfließen können. Deshalb<br />

finden Sie in dieser Broschüre kein fertiges<br />

Formular. Sie finden Empfehlungen mit sorgfältig<br />

erarbeiteten Textbausteinen für die Formulierung<br />

individueller Entscheidungen sowie zwei<br />

Beispiele einer möglichen Patientenverfügung.<br />

Download: www.bmj.bund.de/Publikationen/<br />

Patientenverfuegung_oe.html<br />

Weitere Infos: www.patientenverfuegung.de<br />

Ein weiterer wichtiger Punkt in dem Zusammenhang<br />

ist das Abfassen einer Betreuungsvollmacht:<br />

Bei jedem kann jederzeit der Fall<br />

eintreten, dass der Betroffene selbst nicht mehr<br />

handlungsfähig ist und ein anderer für ihn handeln<br />

muss (Nach einem Unfall, einem (Hirn-)<br />

Infarkt, bei Demenz, psychischer Erkrankung<br />

etc. ).<br />

Das für den Betroffenen örtlich zuständige Amtsgericht<br />

als Betreuungsgericht wird erforderlichenfalls<br />

einen Betreuer bestellen. Auf dieses<br />

Verfahren kann man im Vorfeld nur durch eine<br />

Betreuungsvollmacht Einfluss nehmen.<br />

www.bmj.bund.de/media/archive/535.pdf<br />

Der Vollständigkeit halber sei die Vorsorgevollmacht<br />

noch erwähnt, die gerade bei uns Ataktikern<br />

rechtzeitig erstellt werden sollte.<br />

Mehr Infos: www.caritas.de/21161.html<br />

(ers)<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />

Beispiel einer Patientenverfügung<br />

Nummer 073 der Urkundenrolle 2010<br />

Verhandelt.<br />

zu<br />

29.04.2010.<br />

Vor mir, dem unterzeichnenden Notar<br />

mit dem Amtssitz in<br />

erschien heute Frau,<br />

geb. am wohnhaft:<br />

- mir von Person bekannt.<br />

Nach Verneinung einer vom Notar erfragten Vorbefassung im Sinne von § 3 I Nr. 7 BeurkG durch den<br />

Erschienenen bat dieser um Beurkundung der nachfolgenden<br />

1. Vollmacht<br />

Hiermit bevollmächtige ich, meinen Ehemann, Herrn<br />

geb. am wohnhaft:<br />

mich in allen meinen Angelegenheiten in jeder rechtlich zulässigen Weise zu vertreten, also in<br />

Vermögensangelegenheiten (nachfolgend Ziffer 2) und persönlichen Angelegenheiten (nachfolgend<br />

Ziffer 3).<br />

Hilfsweise, sollte der Bevollmächtigte an der Ausübung dieser Vollmacht gehindert sein, bevollmächtige<br />

ich meine Kinder - und zwar jedes für sich allein -,<br />

und zwar zunächst geb. am , wohnhaft:<br />

danach geb. am , wohnhaft:<br />

Die Vollmacht dient der Vermeidung einer Betreuung und geht der Anordnung einer Betreuung<br />

vor.<br />

Die Vollmacht bleibt gültig, wenn ich geschäftsunfähig geworden sein sollte. Der Vertreter unterliegt<br />

nicht den gesetzlichen Beschränkungen eines Betreuers. Wird für Rechtsgeschäfte, für die<br />

der Bevollmächtigte keine Vertretungsmacht hat, ein Betreuer bestellt, so bleibt die Vollmacht im<br />

Übrigen bestehen.<br />

2. Vermögensangelegenheiten<br />

Die Vollmacht umfasst insbesondere das Recht,<br />

über Vermögensgegenstände jeder Art zu verfügen,<br />

•<br />

Zahlungen und Wertgegenstände für mich anzunehmen, zu quittieren oder Zahlungen vorzu-<br />

•<br />

nehmen,<br />

Verbindlichkeiten einzugehen,<br />

•<br />

einen Heimvertrag oder eine ähnliche Vereinbarung abzuschließen,<br />

•<br />

geschäftsähnliche Handlungen wie z. B. Mahnung, Fristsetzung, Anträge und Mitteilungen vor-<br />

•<br />

zunehmen,<br />

Verfahrenshandlungen, auch im Sinne von § 13 SGB X, zu tätigen,<br />

•<br />

mich gegenüber Gerichten, Behörden, sonstigen öffentlichen Stellen und Privatpersonen gericht-<br />

•<br />

lich und außergerichtlich zu vertreten, sowie alle Prozesshandlungen für mich vorzunehmen.<br />

Patientenverfügung<br />

27


Patientenverfügung<br />

28<br />

seit 1983 DHAG<br />

Der Bevollmächtigte kann in Vermögensangelegenheiten Untervollmacht erteilen, sie ist in Vermögensangelegenheiten<br />

von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit. Die Vollmacht bleibt über den<br />

Tod hinaus wirksam.<br />

3. Persönliche Angelegenheiten<br />

Der Bevollmächtigte ist weiterhin zu meiner Vertretung befugt<br />

• bei der Aufenthaltsbestimmung, vor allem bei der Entscheidung über die Unterbringung in<br />

einem Pflegeheim, in einer geschlossenen Anstalt oder die Aufnahme in ein Krankenhaus,<br />

• bei der Entscheidung über freiheitsentziehende Maßnahmen wie etwa das Anbringen von Bettgittern<br />

oder Gurten,<br />

• bei allen Erklärungen in Gesundheitsangelegenheiten, insbesondere bei der Einwilligung in Operationen<br />

und sonstige ärztliche Maßnahmen. Hierbei ist der Bevollmächtigte befugt, Krankenunterlagen<br />

einzusehen und alle Informationen durch die mich behandelnden Ärzte einzuholen.<br />

Die Vollmacht in persönlichen Angelegenheiten ist nicht übertragbar. Untervollmacht darf in persönlichen<br />

Angelegenheiten nicht erteilt werden.<br />

4. Patiententestament<br />

Ich bestimme hiermit für den Fall, dass ich meinen Willen nicht mehr bilden oder verständlich<br />

äußern kann, insbesondere wenn<br />

ich mich aller Wahrscheinlichkeit nach unabwendbar im Sterbeprozess befinde,<br />

•<br />

ich mich im Endstadium einer unheilbaren, tödlich verlaufenden Krankheit befinde, selbst wenn<br />

•<br />

der Todeszeitpunkt noch nicht absehbar ist,<br />

in Folge einer Gehirnschädigung meine Fähigkeit, Einsichten zu gewinnen, Entscheidungen zu<br />

•<br />

treffen und mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, nach Einschätzung zweier Ärzte (die<br />

von meinem Bevollmächtigten bestimmt werden sollen) aller Wahrscheinlichkeit nach unwiederbringlich<br />

erloschen ist, selbst wenn der Todeszeitpunkt noch nicht absehbar ist. Dies gilt<br />

für direkte Hirnschädigung, z, B. durch Unfall, Schlaganfall oder Entzündung, ebenso wie<br />

für indirekte Hirnschädigung, z. B. nach Wiederbelebung, Schock und Lungenversagen.<br />

Es ist mir bewusst, dass in solchen Situationen die Fähigkeit zu Empfindungen erhalten sein kann<br />

und dass ein Aufwachen aus diesem Zustand nicht ganz sicher auszuschließen, aber unwahrscheinlich<br />

ist.<br />

ich in Folge eines weit fortgeschrittenen Hirnabbauprozesses (z. B. bei Demenzerkrankung)<br />

•<br />

auch mit ausdauernder Hilfestellung nicht mehr in der Lage bin, Nahrung und Flüssigkeit auf<br />

natürliche Weise zu mir zu nehmen.<br />

Sollte einer dieser Fälle eintreten, so verfüge ich, von Reanimation und lebensverlängernden Maßnahmen,<br />

wie beispielsweise einer Intensivtherapie, abzusehen, weiterhin von Transplantationen<br />

und künstlicher Beatmung, es sei denn, diese Maßnahmen dienten lediglich der Schmerzlinderung.<br />

Für den Fall gilt außerdem, dass alle lebenserhaltenden Maßnahmen unterlassen werden.<br />

Hunger und Durst sollen auf natürliche Weise gestillt werden, gegebenenfalls mit Hilfe bei der Nahrungs-<br />

und Flüssigkeitsaufnahme.<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

Ich wünsche fachgerechte Pflege, insbesondere von Mund und Schleimhäuten, sowie menschenwürdige<br />

Unterbringung, Zuwendung, Körperpflege und insbesondere das Lindern von Schmerzen,<br />

Atemnot, Übelkeit, Angst, Unruhe und anderer belastender Symptome, auch wenn es lebensverkürzend<br />

wirkt oder zu einer Bewusstseinsausschaltung führt.<br />

Ich möchte, dass mich die behandelnden Ärzte genau, verständlich und vollständig über meinen<br />

gesundheitlichen Zustand aufklären, solange ich dazu in der Lage bin, etwas zu verstehen. Mein<br />

Bevollmächtigter soll bei dieser Aufklärung zugegen sein.<br />

Sollte ich mich selber nicht mehr äußern können bzw. einwilligungsunfähig sein, verpflichte ich die<br />

behandelnden Ärzte, meinen Bevollmächtigten ausführlich über meine Krankheit zu informieren<br />

und mit ihm die Möglichkeiten und Konsequenzen der Behandlung zu besprechen.<br />

Wenn absehbar ist, dass es mit meinem Leben zu Ende geht, möchte ich in Frieden und Würde<br />

sterben.<br />

Ich möchte mich persönlich von meinen Angehörigen verabschieden bzw. möchte, dass diese sich<br />

von mir verabschieden können. Ich bitte daher um Benachrichtigung folgender Personen, die dann<br />

alles Weitere veranlassen:<br />

mein Ehegatte,<br />

mein,<br />

mein.<br />

Ich wünsche eine Begleitung durch einen Hospizdienst.<br />

Ich erwarte, dass der in meiner Patientenverfügung geäußerte Wille von den behandelnden Ärztinnen<br />

und Ärzten und dem Behandlungsteam befolgt wird. Mein Bevollmächtigter soll dafür Sorge<br />

tragen, dass mein Wille durchgesetzt wird. Sollte eine Ärztin oder ein Arzt oder das Behandlungsteam<br />

nicht bereit sein, meinem geäußerten Willen zu folgen, erwarte ich, dass für eine anderweitige<br />

medizinische und/oder pflegerische Behandlung gesorgt wird.<br />

In Situationen, die in dieser Patientenverfügung nicht konkret geregelt sind, soll mein Bevollmächtigter<br />

im Sinne der Verfügung als Richtschnur entscheiden. Der Bevollmächtigte ist beauftragt und<br />

ermächtigt, diesen Wünschen Geltung zu verschaffen.<br />

Vorstehende Verhandlung wurde der Erschienenen vorgelesen, von ihr genehmigt und eigenhändig,<br />

zusammen mit dem Notar, wie folgt unterschrieben:<br />

gez. <br />

gez. <br />

-Notar-<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />

Patientenverfügung<br />

29


Reha-Bericht<br />

30<br />

seit 1983 DHAG<br />

Unser Kuraufenthalt in der Schmieder-Klinik Konstanz<br />

Eigentlich wollte ich gar nicht mehr in Kur fahren,<br />

aber da ich mir unglücklicherweise im Juli den<br />

Fuß gebrochen hatte und wir 1. nicht zum diesjährigen<br />

Forentreffen nach Bad Sachsa fahren<br />

konnten und 2. unseren gebuchten Urlaub Ende<br />

September - 2 Wochen Fuerteventura - absagen<br />

mußten (auf den ich mich schon das ganze Jahr<br />

gefreut hatte - seufz !!!!!), fuhren wir jetzt halt<br />

in Kur-Urlaub an den Bodensee.<br />

So ist es nun mal: Gesundheit geht vor!<br />

Ecki ging natürlich auch mit. Nach der Bewilligung<br />

meiner Kur beantragte er bei seiner KK<br />

auch eine Kur, und nach relativ kurzer Zeit kam<br />

dir Zusage, so daß wir gemeinsam „kuren“ konnten.<br />

Am Freitag, den 22.10., ging's mit dem PKW los<br />

gen Konstanz. Anders wäre unser Gepäck - 7<br />

Koffer/Taschen - und die Hilfsmittel - TRAC samt<br />

Hänger und Rollstuhl und 2 Rollatoren - nicht zu<br />

bewältigen.<br />

Der Empfang in Konstanz war<br />

zwar etwas chaotisch, aber<br />

zum Abendessen lief dann<br />

alles normal. Wir hatten<br />

zwar zwei einzelne Zimmer<br />

- wegen der Abrechnung - er<br />

war im 1. Stock und ich im<br />

2. Stock, aber wir trafen uns<br />

immer zum Frühstück und<br />

verabschiedeten uns dann<br />

am Abend wieder. Aber<br />

manchmal übernachtete er<br />

auch bei mir !?!<br />

Abends beehrten wir noch das Restaurant Seelig.<br />

Das ist unter der Bodensee-Therme, 5 TRAC-<br />

Minuten von der Klinik (TRAC fährt 6 km/h)<br />

Therapiemäßig ging es aber erst am Dienstag los,<br />

da am Wochenende nichts läuft und die Anmeldung<br />

erst am Montag erfolgte.<br />

Samstag waren wir im Klinikhallenbad. Einfach<br />

super. Abends waren wir dann mal mit dem<br />

TRAC unterwegs im Licht der untergehenden<br />

Sonne am See entlang.<br />

Am Sonntag, den 24.10., kündigte sich bereits<br />

der 1. Besuch an: Petra und Detlev. Zum Mittagessen<br />

waren wir im Restaurant Seelig und nach<br />

einem schönen Spaziergang im Sonnenschein<br />

am See gingen wir noch Kaffeetrinken in die Klinik-Cafeteria.<br />

Dort trafen wir noch eine FA-lerin<br />

(Conny, die wir schon länger kennen und mit der<br />

wir während der Kur öfters etwas unternahmen).<br />

Am Abend waren wir dann beim Musikkabarett,<br />

welches die Klinik als kulturelles Ereignis anbot.<br />

Am Montag, den 25.10., haben wir uns in den<br />

einzelnen Therapiebereichen angemeldet und<br />

ab Dienstag waren dann die Therapien an der<br />

Reihe. Erkenntnis: Nicht am Freitag anreisen!<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

Am 28.10. besuchte uns Günter aus Albstadt.<br />

Am 2. Wochenende waren wir bei Fam. Hamann<br />

in Radolfzell. Da nahmen wir Daniel mit (der zu<br />

dieser Zeit gerade in der Schmieder-Klinik in<br />

Allensbach war).<br />

Weitere Mitglieder unserer SHG (Frank mit Frau,<br />

Wolfgang mit Frau und Jürgen) kamen zu Besuch,<br />

was mich sehr freute.<br />

Am 3. Wochenende waren wir kurz daheim (es<br />

ist ja nicht weit - ein Weg 74 km), was holen<br />

und dann bei meiner Mutter zum Kaffeetrinken,<br />

abends wieder zurück in die Klinik.<br />

Am 4.11. lernten wir noch eine Atakterin kennen,<br />

Karin aus Recklinghausen - welch Zufall! Mit ihr<br />

waren wir in der Koordinationsgruppe (sehr gut<br />

bei Hrn. Kopp) und unternahmen auch einiges.<br />

Weitere Ataktiker waren in Konstanz - Johanna<br />

(aus unserer SHG), die einen Tag vor unserer<br />

Abreise ankam, und Evita (im ataxie-forum), die<br />

einen Tag nach unserer Abreise ankam, sowie<br />

Chris, der im Dezember in der Schmieder war.<br />

Bis zum 26.11. waren wir in Kur, 5 Wochen - erst<br />

3 Wochen und noch 2 Wochen Verlängerung.<br />

Also, alles in allem ist die Schmieder-Klinik in<br />

Konstanz sehr zu empfehlen.<br />

Es sind viele Ataktiker da (manchmal auch gleichzeitig)<br />

- die <strong>Ataxie</strong>n sind nicht unbekannt.<br />

Die Therapien hier sind sehr intensiv und sehr<br />

gut und werden von den Therapeuten auf jeden<br />

einzelnen abgestimmt. Aber man sollte auch<br />

wissen, was einem so gut tut, und es beim Stationsarzt<br />

oder den Therapeuten sagen - es wird<br />

vieles möglich gemacht.<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />

Das Essen ist auch gut. Entweder man hat seinen<br />

festen Platz im Speisesaal (wie wir) und das<br />

Essen steht dann schon da, oder wer gut zu Fuß<br />

ist, bedient sich am Buffet und sucht sich selber<br />

einen Platz.<br />

Kinder können, soweit ich weiß, auch mitgebracht<br />

werden, selbst ein Schulbesuch in der<br />

Zeit wird organisiert. Wer Näheres wissen will,<br />

sollte sich bei der Klinik erkundigen.<br />

Dann liegt die Klinik sehr idyllisch, direkt am<br />

See. Unterhalb der Klinik am See ist ein Weg,<br />

wo man auf der einen Seite bis zum Cafe Hörnle<br />

gehen kann und auf der anderen Seite bis nach<br />

Konstanz (wer gut zu Fuß ist - ca. 25 min). Wem<br />

das aber zu weit ist, gleich vor dem Eingang ist<br />

eine Bushaltestelle. Für Rolli-Fahrer ist es sehr<br />

zu empfehlen, denn es sind alles Niederflur-<br />

Busse mit Rampe, die jede halbe Stunde fahren.<br />

Der Bus ist für Klinik-Patienten kostenlos.<br />

Wer vom „Tagesgeschäft“ noch nicht genug hat,<br />

kann abends in das nahegelegene Restaurant<br />

Seelig gehen oder auch mit dem Bus nach Konstanz<br />

fahren, da ab 20 Uhr in der Klinik<br />

nichts mehr los ist (die Klinik-Cafeteria<br />

schließt um 20 Uhr, Ausgang ist täglich<br />

außer samstags bis 22 Uhr!) .<br />

Antje Graf<br />

Weitere Infos: www.kliniken-schmieder.de<br />

dort bei --> fuer-patienten<br />

--> unsere-kliniken<br />

--> kliniken-schmieder-konstanz<br />

Reha-Bericht<br />

31


Bericht und Einladung<br />

32<br />

seit 1983 DHAG<br />

Vom 27.12. bis zum 02.01.11 waren<br />

wir (Antje, ich und noch einige<br />

Ataktiker) in der Bildungs- und Erholungsstätte<br />

LANGAU e. V. bei Steingaden (bei Füssen).<br />

Die Einrichtung nennt sich selbst ein barrierefreies<br />

Tagungshaus in Oberbayern, und das ist<br />

nicht untertrieben ...<br />

Auszug aus der Website (www.langau.de):<br />

„Wir betreiben in der Langau unser barrierefreies<br />

Tagungs- und Gästehaus in herrlicher Lage<br />

oberhalb von Steingaden im oberbayerischen<br />

Pfaffenwinkel am Rande der Allgäuer Alpen. ...<br />

Die Bildungs- und Erholungsstätte Langau e. V.<br />

ist ein barrierefreies Haus. Das heißt, dass es von<br />

jedem Menschen unabhängig von einer eventuell<br />

vorhandenen Behinderung uneingeschränkt<br />

benutzt werden kann !“<br />

Die LANGAU - was ist das?<br />

Ein etwa 400 Jahre altes Gebäude, das ursprünglich<br />

eine Schwaige des Prämonstratenserklosters<br />

Steingaden war, wurde 1965 vom Bund Christlicher<br />

Pfadfinderinnen übernommen und danach<br />

wird es gründlich renoviert und umgebaut.<br />

In der Nachbarschaft der Wieskirche liegt<br />

die Langau in einer wunderschönen Urlaubslandschaft<br />

und doch völlig unberührt von Touristenströmen.<br />

Die Silvester-Freizeit auf der Langau hat für<br />

uns beide schon Tradition. Seit wir dieses Haus<br />

im Sommer 2004 entdeckten, sind wir jedes<br />

Jahr da. Mit wechselnder Beteiligung aus der<br />

Silvester 2010 auf der Langau<br />

Schwankheimer-Gemeinde: Waren<br />

wir 2004 nur zu 8, waren es 2005 -<br />

18, 2006 - 15, 2007 -17, 2008 - 14,<br />

2009 wieder 18 und 2010 reisten<br />

nur 10 an - wegen Krankheit und Arbeit durch<br />

ungünstige Feiertagslage fielen einige aus.<br />

Die kulturellen Möglichkeiten sind vielfältig:<br />

Schwimmbad, Sauna, Arche (Kirche), TV-Zimmer,<br />

Kaminzimmer, Bauernzimmer, mehrere<br />

Versammlungsräume - und alles im Hause!<br />

Die nähere Umgebung des Hauses ist ebenerdig,<br />

problemlos für Rolli- und Rollator-Fahrer befahrbar.<br />

Ein Naturwanderweg ums Haus (ca. 2,5 km)<br />

ist genauso problemlos zu erwandern/er-rollern.<br />

Wird nach ordentlich Neuschnee über Nacht<br />

sogar frühmorgens geräumt.<br />

Bis zur nächsten größeren Stadt (Lechbruck) sind<br />

es 6km, nach Füssen sind es ca. 20 km. Dabei<br />

kommt man an den Königsschlössern (Neu-<br />

Schwanstein und Hohenschwangau) vorbei.<br />

Auf den Tegelberg bei Schwangau (15 km) gelangt<br />

man auch völlig barrierefrei mit der Seilbahn.<br />

Wem das Schwimmbad im Hause nicht reicht, der<br />

kann in die Kristalltherme (Erlebnisbadewelt) in<br />

Schwangau fahren, die wirklich sehr behindertenfreundlich<br />

gebaut wurde.<br />

Das Wetter war dieses Jahr etwas trübe, aber<br />

so war mehr Zeit zum<br />

Reden mit anderen,<br />

für gemeinsame Spiele<br />

- einfach gemütlich<br />

„die Seele baumeln<br />

lassen“. Auch das Bauerntheater<br />

in Bad Baiersoin,<br />

das wir jedes<br />

Jahr am 30. beehren,<br />

war wieder Spitze.<br />

Der Silvesterabend<br />

hat hier was eigenes,<br />

die Küche zaubert<br />

immer ein phantas-<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

tisches Menü und das Silvesterprogramm wird<br />

durch die Anwesenden gestaltet. So vergeht die<br />

Zeit bis zum Neuen Jahr in gemeinsamer Runde<br />

kurzweilig. Uns hat diese Silvesterfreizeit wieder<br />

gefallen. Das nächste Silvester kommt und wir<br />

werden wieder auf der LANGAU feiern mit Freunden<br />

von der DHAG, mit „alten Bekannten“, die<br />

wir bisher kennenlernten, und mit Menschen,<br />

denen wir dort neu begegnen.<br />

Wenn jemand jetzt interessiert ist die Langau<br />

zu besuchen (auch im Sommer eine Reise wert),<br />

hier noch die Kontakt-Infos:<br />

Internet www.langau.de<br />

Mail: info@langau.de<br />

Adresse: Bildungs- und Erholungsstätte<br />

Langau e. V.<br />

D-86989 Steingaden/Obb.<br />

Tel. (0 88 62) 91 02-0<br />

Die Anreise ist eigentlich unproblematisch mit<br />

dem PKW (A7 Ulm bis Füssen oder auf der A96<br />

bis Landsberg).<br />

Mit dem Zug geht es bis zum Bahnhof Augsburg<br />

und dann mit der barrierefreien Regionalbahn<br />

bis Peiting, wo ihr nach Anmeldung vom Haus<br />

abgeholt werdet (siehe Bericht Anna).<br />

Bei der Buchung für Silvester unbedingt <strong>Ataxie</strong>-Gruppe<br />

angeben und nicht bis November<br />

warten!<br />

(ers)<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />

Auf dem Weg ins Allgäu<br />

Irgendwann im Oktober kam ich auf die Idee,<br />

Silvester mal etwas anders zu feiern und mit<br />

einigen anderen Ataxlern im Allgäu zu verbringen.<br />

Die Entscheidung dazu, verbunden mit der<br />

Anmeldung zur Silvesterfreizeit, schob ich lange<br />

vor mir her, da ich ja die Teilnehmer nur flüchtig<br />

aus Wiesbaden kannte und ich mir nicht ganz<br />

darüber klar war, wie die sechs Tage über Silvester<br />

wohl ablaufen würden. Eine weitere Überlegung<br />

war, wie ich die 280 km wohl am besten<br />

zurücklegen würde. Der Gedanke, mich auf<br />

ein neues Abenteuer einzulassen, den Weg zur<br />

Langau allein zurückzulegen und Silvester mal<br />

etwas anders zu erleben und neue, liebe Leute<br />

kennenzulernen, gefiel mir allerdings und so<br />

meldete ich mich noch Ende November zur Freizeit<br />

auf der Langau an. Etwas später suchte ich<br />

mir dann im Internet die Zugverbindung raus und<br />

meldete telefonisch bei der Mobilitätszentrale<br />

der DB meinen Umsteigeservice an. Und das<br />

Beste: Die gesamte Fahrt war für mich als Besitzerin<br />

einer Wertmarke und des SBA kostenlos!<br />

Mit Rolli und einem Koffer ausgestattet sollte<br />

meine Reise am Montag kurz nach Weihnachten<br />

beginnen. Meine Mama brachte mich in Ansbach<br />

zum Zug, wo ich von der netten Dame vom Servicepersonal<br />

über die Gleise und mit der Hebebühne<br />

in den Zug gebracht wurde. Meine fast<br />

4-stündige Fahrt unterbrochen von zwei Umstiegen<br />

in Treuchtlingen und Augsburg funktionierte<br />

ohne größere Probleme, vom Bahnhof in Peiting<br />

wurde ich vom Hausmeister der Langau abgeholt.<br />

Rückblickend muss ich sagen, dass sich meine<br />

Reise echt gelohnt hat. Meine Fahrt war äußerst<br />

interessant und die Zeit auf der Langau habe<br />

ich sehr genossen, vor allem weil ich echt liebe<br />

Leute kennengelernt habe. Ich werde sowas auf<br />

alle Fälle wieder tun.<br />

Anna Schwarz<br />

Bericht und Einladung<br />

33


Geht nicht - gibts nicht<br />

34<br />

seit 1983 DHAG<br />

Ein Samstagnachmittag im Herbst 2009: In zwei<br />

Stunden ist Anpfiff des Kreisklassespiels SV Burgweinting<br />

gegen JFG Blau-Weiß. Frank Reinel ist<br />

noch zu Hause. wirft sich sein weinrotes Trikot<br />

über, schlüpft in seine schwarze Trainingshose<br />

und überprüft noch mal, ob auch wirklich alles<br />

komplett ist. Die Gelbe Karte in der Brusttasche?<br />

Ja! Die Rote Karte in der Hosentasche?<br />

Jawoll! Und die Pfeife? Die ist ebenfalls mit an<br />

Bord. Dann kann‘s ja losgehen. Eine Stunde vor<br />

Spielbeginn trifft Frank mit dem Bus auf dem<br />

Fußballgelände im Regensburger Stadtteil Burgweinting<br />

ein.<br />

Einige Fans haben sich schon eingefunden, und<br />

auch die C-Jugendmannschaft ist so gut wie<br />

spielbereit. Um Punkt 15:30 kann die Partie<br />

beginnen. Frank greift zur Pfeife, bläst kräftig<br />

hinein – und bringt seinen elektrischen Rollstuhl<br />

in Bewegung. Nach ungläubigen Blicken im Publikum<br />

und bei den 15-jährigen Spielern sucht man<br />

vergeblich. Frank Reinel kennt längst jeder, seit<br />

drei Jahren fegt er mit seinem E-Rolli über die<br />

Spielfelder der Oberpfalz. Er gehört zum Spieltagsalltag<br />

der Kreisliga und Kreisklasse wie der<br />

Ball zum Spiel. Keine Frage, Frank Reinel genießt<br />

gehörigen Respekt. Er ist Deutschlands erster<br />

und einziger Fußballschiedsrichter im Rollstuhl.<br />

Die Weichen für das außergewöhnliche Hobby<br />

des 28-jährigen Volljuristen stellen sich schon in<br />

seiner Kindheit. Seine Behinderung „AMC“, eine<br />

angeborene Gelenkversteifung, macht Frank<br />

Reinel die Teilnahme am Sportunterricht unmöglich.<br />

Um dennoch dabei sein zu können, macht sein<br />

Lehrer aus ihm den Schiedsrichter. Das empfindet<br />

Frank nie als Benachteiligung, ganz im<br />

Gegenteil. Ihm macht diese Aufgabe immer<br />

einen Riesenspaß. Schließlich pfeift er auch<br />

diverse Freundschaftsspiele der Abiturienten<br />

gegen die Lehrer, später, während seiner Studienjahre,<br />

auch Universitätsturniere oder Wohn-<br />

Schiedsrichter mit Rollstuhl<br />

heimmeisterschaften in Regensburg. Natürlich<br />

spielt in den frühen Jahren seiner Schiedsrichterkarriere<br />

immer die Angst vor dummen Kommentaren<br />

über seine Behinderung mit: „Da war<br />

immer wieder die Erwartung, dass mal ein Spieler<br />

sagt: ‚Was pfeifst du für einen Mist, du hast<br />

doch keine Ahnung, und wie will so einer überhaupt<br />

Schiri sein?‘ Auch um so etwas zu verhindern,<br />

wollte ich mich mit einer offiziellen<br />

Schiedsrichterprüfung absichern“, verrät Frank<br />

Reinel.<br />

1:0 für Mut und Zuversicht<br />

Gesagt, getan: Der Kontakt zum zuständigen<br />

Schiedsrichterbetreuer in Regensburg ist schnell<br />

hergestellt und der sieht<br />

kein Problem darin, Frank<br />

zum nächsten Neulingslehrgang<br />

einzuladen. Nur<br />

Bayerns Schiedsrichter-<br />

Obmann Rudolf Stark ist<br />

zunächst skeptisch, rät dem<br />

jungen Rollstuhlfahrer, das<br />

Ganze „nicht gleich an die<br />

große Glocke zu hängen“.<br />

Aber Frank lässt sich auch<br />

davon nicht entmutigen.<br />

Anfang 2006 absolviert er beim Bayerischen Fußball-Verband<br />

die Schiedsrichterprüfung, seit dem<br />

WM-Sommer 2006 pfeift er Kreisliga- und Kreisklassespiele<br />

im Bereich der C- und D-Junioren.<br />

Jungs im Alter von 15 bis 17 Jahren tanzen buchstäblich<br />

nach seiner Pfeife und nehmen ihn voll<br />

und ganz als Schiedsrichter an. Sie respektieren<br />

ihn, schnauzen ihn natürlich auch an, wie das<br />

jeder Fußballer gerne macht. Doch das empfindet<br />

Frank erst recht als Bestätigung: „Mich sollen<br />

die Spieler nicht schonen! Mitleid, gleichzeitig<br />

aber auch Intoleranz, würde ich sofort die Rote<br />

Karte zeigen!“, sagt er. Natürlich ist der Anblick<br />

eines Referees im Rollstuhl gewöhnungsbedürf-<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

tig und überraschend neu, das weiß auch der<br />

28-jährige Franke. Diskriminierende oder beleidigende<br />

Ausrufe von den Rängen oder unter den<br />

Spielern hat er persönlich aber noch nie mitbekommen.<br />

„Genauso wenig hat schon mal ein Spieler<br />

die Situation ausgenutzt und meinen E-Rolli<br />

als Bande für den Doppelpass missbraucht“, sagt<br />

Frank und lacht dabei.<br />

Keine Fesseln, sondern Chancen!<br />

Das Presseecho auf Franks Hobby ist natürlich<br />

groß. Das Fachmagazin „kicker“ schreibt über<br />

ihn, selbst das russische Staatsfernsehen im<br />

fernen Moskau hat von ihm gehört und bittet um<br />

ein Interview. Und sogar das eigentlich sehr fußballferne<br />

„Echo der Frau“<br />

hat berichtet, wenngleich<br />

mit einem Unterton, der<br />

Frank weniger gut gefällt:<br />

Vom „Schicksal, das ihn<br />

an den Rollstuhl fesselt“,<br />

ist da die Rede. „Ich habe<br />

einen fast grenzenlosen<br />

Optimismus, meine Behinderung<br />

ist für mich kein<br />

Hindernis. Vielmehr ist<br />

mein Leitspruch: ‚Geht<br />

nicht - gibt‘s nicht!‘“, sagt er. Dennoch kennt der<br />

Jurist seine Grenzen. Bei Dauerregen und aufgeweichten<br />

Plätzen hat sein E-Rollstuhl kaum eine<br />

Chance. Hinzu kommt: „Je schneller und besser<br />

die Spieler sind, desto weniger komme ich nach“,<br />

weiß der flitzende Referee zu berichten. Sein<br />

Gefährt kommt auf höchstens sechs Stundenkilometer.<br />

Zum Vergleich: Ein Bundesligaprofi schafft<br />

im Sprint locker an die 30 Stundenkilometer —<br />

und würde da den jungen Franken natürlich gnadenlos<br />

abschütteln. Aber so weit denkt Frank<br />

auch gar nicht, er freut sich einfach, mit seinem<br />

Hobby im bayerischen, ja deutschen Fußball ein<br />

Tabu gebrochen zu haben. Sein Mut und seine<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />

Zuversicht haben ihm auch schon ganz konkrete<br />

Auszeichnungen eingebracht. So nahm er zum<br />

Beispiel im November 2008 den Sonderpreis des<br />

Bayerischen Fußball-Verbands entgegen. Persönlicher<br />

Überbringer war kein Geringerer als das<br />

große deutsche Fußballidol Uwe Seeler.<br />

Privat und beruflich immer obenauf<br />

Aber nicht nur im Fußball zeigt Frank Reinel<br />

bewundernswerten Ehrgeiz. Vor bald vier Jahren<br />

beendete er sein Jura-Studium, absolvierte<br />

danach ein Referendariat, sucht jetzt nach<br />

seinem ersten großen Job als Rechtsanwalt —<br />

und trainiert nebenher mehrmals die Woche im<br />

Hallenbad. In zwei Jahren will sich der 28-Jährige<br />

nämlich für die Schwimmwettbewerbe der<br />

Paralympics 2012 in London qualifizieren.<br />

Übrigens: Das C-Jugendspiel zwischen dem SV<br />

Burgweinting und der JFG Blau-Weiß endet überraschend<br />

knapp mit 2:1 für den Favoriten aus<br />

Burgweinting. Nur wenige Sekunden vor Abpfiff<br />

rennen die jungen JFG‘ler wild gestikulierend<br />

auf Frank Reinel zu, fordern einen Foulelfmeter.<br />

Doch der Schiedsrichter im Rollstuhl bleibt gelassen<br />

und ruhig, winkt ab, spricht von „Schwalbe“<br />

— und niemand wagt es, dem charismatischen<br />

Franken zu widersprechen.<br />

Was ist AMC?<br />

Arthrogryposis Multiplex Congenita, kurz AMC, ist<br />

eine angeborene Form der Gelenksteife, bei der<br />

zumeist mehrere Gelenke betroffen sind. AMC<br />

ist nicht heilbar, jedoch auch nicht fortschreitend.<br />

Die Ursachen der AMC liegen in einer frühkindlichen<br />

Entwicklungsstörung im Mutterleib,<br />

die sich etwa in der 8. bis 11. Schwangerschaftswoche<br />

abspielt und durch eine neurologische<br />

Fehlentwicklung gekennzeichnet ist. Infolgedessen<br />

kommt es zu einer gestörten Muskelentwicklung,<br />

welche die funktionsgerechte Ausformung<br />

der Gelenke behindert.<br />

Quelle: HANDICAP<br />

Geht nicht - gibts nicht<br />

35


Überlegungen<br />

36<br />

seit 1983 DHAG<br />

„Der Abend ist warm, als Stefan und Michelle<br />

aus der Disko kommen. Sie schlendern noch<br />

durch die nächtlichen Straßen und beim<br />

gemeinsamen Frühstück strahlen ihre Augen<br />

um die Wette …“<br />

… der Einstieg in einen Kitschroman, der Anfang<br />

einer innigen Liebesbeziehung oder das nette<br />

Ende eines One-Night-Stands? Alles ist drin, so<br />

denkt man! Aber so erlebt es Michelle wahrscheinlich<br />

nicht. Sie ist chronisch krank, sie hat<br />

MS, und sie hat Angst, dass dieser schöne Traum<br />

schon bald zu Ende ist. Denn wenn sie möchte,<br />

dass diese Verliebtheit anhält und sich daraus<br />

eine reife Beziehung entwickelt, dann wird sie<br />

mit Stefan über ihre chronische Krankheit sprechen<br />

müssen. Sie möchte ein normales Leben:<br />

Eine innige langfristige Beziehung und eine Familie.<br />

Aber im Moment traut sie sich nicht, davon<br />

zu träumen.<br />

Was ist eigentlich „chronisch“?<br />

„chronisch (...) zeichnet sich durch langsam entwickelnde<br />

oder lang andauernde Erkrankungen<br />

aus. Der Krankheitsverlauf erstreckt sich über<br />

mehr als vier Wochen …“<br />

MS oder eine <strong>Ataxie</strong> sind chronisch. Scheidungswaise<br />

oder Kind eines Alkoholikers zu sein ist<br />

chronisch! Spielen wir ein wenig mit Sprache:<br />

Alle diese Rahmenbedingungen können Menschen<br />

aus dem „normalen“ Alltag heraus hebeln,<br />

müssen sie aber nicht. Der Begriff „chronisch“<br />

ist festgelegt auf den Bereich der Erkrankung<br />

und beschreibt einen Zustand, der gemessen<br />

wird am Gegenbegriff „gesund“. Aber was ist<br />

das? Krankheitsbilder und ihre gesellschaftliche<br />

Wahrnehmung können sich ändern, und auch<br />

Sprache verändert sich. Alle diese Zustände -<br />

soziale, familiäre und gesundheitliche - haben<br />

für diejenigen, die sie betreffen, weitreichende<br />

und langfristige Folgen:<br />

Seelisch, geistig und häufig körperlich. Jeder<br />

Liebestöter Behinderung?<br />

entwickelt eigene Strategien, um mit diesen<br />

„chronischen“ Bedingungen seines Lebens umzugehen.<br />

Bei genauer Betrachtung von anderen „Alltagsleben“,<br />

z. B. in Selbsthilfegruppen, zeigt sich sehr<br />

deutlich, dass das, was als normal gilt, durchaus<br />

eine enorme Bandbreite an „chronischen“<br />

Zuständen aufweist, die bearbeitet werden<br />

müssen. Und dann stellt sich die Frage: Was ist<br />

denn eigentlich normal?<br />

Schön und gut, werden viele denken - und<br />

was soll das jetzt? „Mein Gefühl ist:<br />

Ich bin nicht attraktiv, ich bin eingeschränkt, ich<br />

funktioniere nicht ohne Probleme und durch die<br />

Erkrankung kann ich an vielem nicht teilnehmen,<br />

was für andere selbstverständlich ist.“ Aber hält<br />

das Gefühl einer Überprüfung in der Realität<br />

stand? Attraktivität hat viele Komponenten und<br />

die Ideale sind auch hier in Bewegung geraten:<br />

Das klassische Ideal der ebenmäßigen, jugendlichen<br />

Schönheit lässt sich in unserer alternden<br />

<strong>Gesellschaft</strong> ohnehin nicht mehr lange aufrecht<br />

erhalten und beginnt zu wanken: Modeschauen<br />

lassen untergewichtige Models nicht mehr zu und<br />

eine deutsche Frauenzeitschrift wirbt bewusst<br />

damit, ohne Models auszukommen. Mode wird<br />

fotografiert an normalen Frauen und Männern,<br />

denen eines gemeinsam ist: Sie mögen sich und<br />

finden sich schön. Und damit setzen sie neue<br />

Maßstäbe. Wie andere die Attraktivität eines<br />

Menschen bewerten, erklärt Prof. Manfred Hassebrauck<br />

so: Während wir bei Supermodels und<br />

extrem hässlichen Personen alle noch stark übereinstimmen,<br />

gehen unsere Bewertungen, wie<br />

attraktiv eine Person ist, bei „normalen“ Menschen<br />

ziemlich stark auseinander. Was gefällt<br />

denn Michelle an sich selbst, was sind ihre Vorzüge<br />

und was macht sie so liebenswert? Hat sie<br />

darüber schon mal nachgedacht?<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

Sex und der Rest<br />

Recherchen zum Thema Liebe und Krankheit<br />

führen zumeist zum Thema Sex. Aber ist Sex<br />

wirklich das einzig Bestimmende einer Beziehung?<br />

Laut Hassebrauck steht eine gute Beziehung<br />

auf vier Säulen: Gemeinsamkeit, Nähe,<br />

Unabhängigkeit - die vierte Säule ist Sex. Das<br />

ist eine wesentliche Komponente, da dürfen wir<br />

uns nichts vormachen. Aber in allen Bereichen<br />

ist Beziehung gestaltbar. Zur „Beziehungsarbeit“<br />

gehört eben auch die gemeinsame Suche nach<br />

Lösungen für einen lebbaren Alltag, Gemeinsamkeit<br />

zu organisieren, Liebe positiv zu erleben und<br />

die schweren Stunden und die belastenden Situationen<br />

zu teilen - eben das ganze Paket!<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />

Wo liegt das Problem?<br />

Die Erschütterungen der eigenen Person und des<br />

gesamten Lebensumfeldes durch eine chronische<br />

Erkrankung sind enorm. Aber um Strategien zur<br />

individuellen positiven Bewältigung zu finden,<br />

ist es notwendig zu überprüfen: Worin besteht<br />

mein Problem? Diesen Ansatz verfolgt auch die<br />

Inklusionsvereinbarung. Es geht nicht darum, die<br />

Welt nach „Farben“ zu sortieren, sondern eine<br />

bunte Welt mit vielen verschiedenen Facetten<br />

des Lebens zuzulassen und nach geeigneten<br />

individuellen Problemlösungen zu suchen. Und<br />

mit der Formulierung des Problems rückt auch<br />

Michelle der Lösung und der Liebe ihres Lebens<br />

vielleicht schon wieder ein gutes Stück näher.<br />

Quelle: MS-Zeitung, NRW<br />

Links zu Reha-Mode und anderen Accessoires<br />

Diese Info, die ich in einer Zeitschrift fand, will<br />

ich euch weitergeben. Teilweise bekannt, teilweise<br />

auch sehr interessant. Vor allem finde ich<br />

diese Seite sehr gut: www.metareha.com!<br />

Und hier einige Seiten, wo es Rollstuhlmode und<br />

vieles mehr gibt:<br />

Anbieter von Fußsäcken sind: (jeweils) WWW.<br />

pellis.de, kaiser-naturfellprodukte.de, lammfelle.de,<br />

meyra.de, thomashilfen.de sowie<br />

servoprax.de .<br />

Uta Schulz<br />

www.rolli-moden.de Größter Anbieter von Rehamode, Sportmode + Accessoires<br />

www.mobile-mode.de Rollimode für Kinder, Jugendl. und Erwachsene und Zubehör<br />

www.xsampl.com Rollimode<br />

www.ilotex.de Regen- und Kälteschutz<br />

www.orgaterm.de Schlupfsäcke, Regencapes u. a.<br />

www.kacon.de Alles für Kinder, Jugendl. und Erw. im Rollstuhl<br />

www.alero.de hauptsächlich Unterwäsche – HP wird derzeit überarbeitet<br />

www.anjo-bekleidung.de Die HP umfasst praktische Rollstuhlkleidung (von 2 ehem. Zivis)<br />

www.bsimple-shop.de Mode und Accessoires für Rollstuhlfahrer<br />

www.helga-westland.de HP ist noch in Bearbeitung<br />

www.inpetto-reha.de Rehamode für Kinder + Jugendliche<br />

www.schuermann-rehamode.de Rehamode für Kinder + Jugendliche<br />

www.stautz-mediwear.de Neuartige Hosen für Damen + Herren, schlichte Regencapes<br />

für Rollstuhlfahrer + Rollatorenbenutzer<br />

Tipps & Tricks<br />

37


Wohnraum barrierefrei<br />

38<br />

seit 1983 DHAG<br />

Altersgerechte Wohnungen:<br />

99 Prozent der Wohnungen in Deutschland<br />

sind nicht geeignet, um im Alter darin zu<br />

leben. Zeit, zu handeln.<br />

Carolina Wodtke ist 43 Jahre alt und kerngesund.<br />

Sie steht in ihrem denkmalgeschützten 120<br />

Jahre alten Haus im Frankfurter Nordend und<br />

zeigt ihren Flur. Hier ist alles schwellenfrei und<br />

durch sämtliche Türen im Haus kommt man mit<br />

einem Rollator oder einem Rollstuhl durch, das<br />

haben wir sogar ausprobiert. Dafür musste sich<br />

Frau Wodtke allerdings einen Rollstuhl ausleihen,<br />

denn weder sie noch ihr Mann sind gehbehindert.<br />

„Wir haben unser Haus von vornherein so<br />

saniert, dass wir hier auch leben können, wenn<br />

wir alt sind“ sagt sie.<br />

Auch die beiden Bäder im Haus planten sie<br />

so, dass sie barrierefrei und mit dem Rollstuhl<br />

befahrbar sind. Zudem ließen sie im Haus alle<br />

Türschwellen beseitigen, die Türen wo nötig<br />

verbreitern und die ehemals kleinen und engen<br />

Flure in den Geschossen vergrößern. Dafür entfernten<br />

die Bauherren etliche Zwischenwände<br />

und verstärkten sogar die Statik des Hauses.<br />

Kleiner Aufwand — große Wirkung<br />

Für viele Menschen sind große Umbauten wie<br />

bei Carolina Wodtke jedoch gar nicht möglich,<br />

aber auch nicht nötig. Denn völlige Barrierefreiheit<br />

ist nur für 10 Prozent der Bevölkerung<br />

zwingend erforderlich. Für alle anderen reichen<br />

meist schon kleinere Veränderungen, um im<br />

Alter selbstständig und sicher zu Hause wohnen<br />

zu können.<br />

„Häufig ist den Menschen gar nicht klar. was<br />

sie alles machen können, um ihr Wohnumfeld<br />

besser ihren Bedürfnissen anzupassen“, sagt<br />

Katrin Hodler, Vorstandsvorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

Wohnungsanpassung.<br />

Viele Hürden lassen sich auch ohne große<br />

Umbaumaßnahmen abbauen, beispielsweise<br />

Barrieren abbauen<br />

indem typische Stolperfallen wie Teppiche oder<br />

Fußläufer entweder entfernt oder sicher befestigt<br />

werden. Sturzgefahr herrscht in vielen Wohnungen<br />

auch, weil sie zu üppig möbliert sind.<br />

Katrin Hodler rät deshalb, nur wirklich standfeste<br />

und ausreichend hohe Tische, Schränke<br />

und Kommoden in der Wohnung zu lassen, sodass<br />

sich die Bewohner bei Bedarf an ihnen abstützen<br />

können.<br />

„Hilfreich sind auch Haltegriffe, die überall dort<br />

angebracht werden, wo sie gebraucht werden“,<br />

sagt Hodler. „Im Flur. um sich die Jacke und die<br />

Schuhe anzuziehen, im Bad, um in die Dusche<br />

oder aufs WC zu kommen, an der Balkontür, um<br />

ohne Stolpern über die Schwelle zu gelangen.<br />

Für fast alle Bereiche gibt es Lösungen:<br />

Fehlt eine Wand für einen Haltegriff. empfiehlt<br />

sich eine Stange, die einfach zwischen Boden<br />

und Decke geklemmt wird. Wenn die Dusche<br />

nicht barrierefrei umgebaut werden kann, sorgt<br />

ein Duschrollsitz für einen sicheren Einstieg in<br />

die Dusche.<br />

Und in der Küche kann schon Umräumen das<br />

Leben erheblich erleichtern. Kühlschrank, Backofen<br />

und Geschirrspülmaschine sind ohne tiefes<br />

Bücken zu bedienen, wenn sie auf einem Unterschrank<br />

stehen. Töpfe, Schüsseln und alles<br />

andere in den unteren Schränken lässt sich über<br />

großzügige Schübe besser erreichen. Kleinkram<br />

ist in Körben gut aufgehoben, die sich einfach<br />

herausziehen lassen.<br />

Bei der Sanierung ihres Hauses haben Carolina<br />

Wodtke und ihr Mann für die Zukunft vorgesorgt.<br />

Um auch im Alter selbstständig leben zu können,<br />

haben sie überall im Haus Schwellen abgebaut<br />

und die Flure vergrößert. Auch einen Aufzug ließ<br />

das Paar einbauen. Dafür musste der Schacht<br />

des ehemaligen Speiseaufzugs vergrößert und<br />

die Statik des Hauses verstärkt werden.<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

Hilfsmittel von der Krankenkasse<br />

Je nachdem, wer wann und wie seine Wohnung<br />

oder sein Haus an die Bedürfnisse im Alter<br />

anpasst, kann dafür finanzielle Unterstützung<br />

bekommen.<br />

Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt die<br />

Kosten für die sogenannten Hilfsmittel, vorausgesetzt,<br />

ein Arzt hat sie verordnet. Klassische<br />

Hilfsmittel sind zum Beispiel Haltegriffe, Badehilfen<br />

oder Toilettensitzerhöhungen. Für ein<br />

Hilfsmittel muss der Versicherte mindestens 5<br />

Euro und höchstens 10 Euro zuzahlen.<br />

Wohnberatung gibt Tipps<br />

Wie Mieter und Eigenheimer ihre eigenen vier<br />

Wände an altersgerechte Wohnbedürfnisse<br />

anpassen können, erfahren sie in einer der Wohnberatungsstellen,<br />

die es in vielen Städten und<br />

Gemeinden gibt. Hier bekommen sie Ideen für<br />

die Planung und Hilfe bei der Suche nach Handwerkern,<br />

meist kostenlos. Auch wertvolle Hinweise<br />

über Finanzierungsmöglichkeiten gehören<br />

in der Regel zur Beratung.<br />

Je nach Bundesland ist die Wohnberatung unterschiedlich<br />

organisiert. In einigen Ländern wie in<br />

Berlin oder Rheinland-Pfalz sind die Wohnberatungsstellen<br />

in allgemeine Beratungsangebote<br />

für ältere Menschen integriert, in anderen Städten<br />

wie in Hamburg und Bremen gibt es zentrale,<br />

mit Ausstellungsräumen gekoppelte Wohnberatungsstellen.<br />

In einigen Bundesländern wird die Wohnberatung<br />

von kommunalen Trägern angeboten, anderenorts<br />

helfen ehrenamtliche Mitarbeiter. Einen<br />

noch beinah vollständig weißen Fleck in Sachen<br />

Wohnberatung gibt es in den östlichen Ländern.<br />

Über Adressen und Ansprechpartner informiert<br />

die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung.<br />

Zeitpunkt:<br />

• Die Fördermittel der KfW gibt<br />

es unabhängig davon, ob Sie oder ein Mitbe-<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />

wohner gehbehindert oder pflegebedürftig<br />

sind. Überlegen Sie deshalb bei einer Modernisierung<br />

immer, welche altersgerechten<br />

Umbauten Sie gleich mit erledigen können.<br />

• Antrag: Beantragen Sie Fördermittel oder<br />

den Zuschuss der Pflegekasse vor Beginn der<br />

Baumaßnahmen. Stellen Sie sicher, dass der<br />

Handwerker die technischen Anforderungen<br />

der KfW kennt und umsetzen kann.<br />

• Wohnberatung: Nehmen Sie an einer Wohnberatung<br />

teil. Die Erstberatung ist meist<br />

kostenlos. Adressen finden Sie unter www.<br />

wohnungsanpassungbag.de oder telefonisch<br />

unter (030) 47 47 47 00. Wenn es vor Ort<br />

keine Beratung gibt, hilft die Online Wohnberatung<br />

(www.online-wohn-beratung.de).<br />

• Hilfsmittel: Besprechen Sie mit Ihrem Arzt<br />

oder Physiotherapeuten, welche Hilfsmittel<br />

Ihren Alltag erleichtern können. Anregungen,<br />

Preise und Bezugsadressen gibt es bei der<br />

Wohnberatung oder unter www.rehadat.de<br />

• Rezept: Lassen Sie sich Hilfsmittel verschreiben.<br />

Wer sie ohne Verordnung bestellt, beispielsweise<br />

im Versandhandel, muss sie selbst<br />

zahlen.<br />

• Hausnotruf: Nutzen Sie den Hausnotrufdienst,<br />

wenn Sie oder Ihre Angehörigen pflegebedürftig<br />

sind und alleine leben. Dafür<br />

genügt ein üblicher Telefonanschluss. Die<br />

Basisstation wird zentral in der Wohnung aufgestellt.<br />

Der Notruf wird über einen Handsender<br />

ausgelöst, der beispielsweise wie eine<br />

Uhr am Armgelenk getragen wird. Die monatliche<br />

Grundgebühr beträgt rund 18 Euro, die<br />

einmalige Anschlussgebühr ist unterschiedlich.<br />

Die Kosten übernimmt auf Antrag die<br />

Pflegekasse. Anbieter nennt der Bundesverband<br />

Hausnotruf, Tel. (04 21) 3 89 81 23,<br />

www.bv-hausnotruf.de.<br />

Vermieter können den Umbau ebenfalls finanzi-<br />

Wohnraum barrierefrei<br />

39


Wohnraum barrierefrei<br />

40<br />

seit 1983 DHAG<br />

ell unterstützen. „Wir haben sogar einen Fall, in<br />

dem die Stiftung einer Wohnungsbaugesellschaft<br />

die gesamten Kosten übernommen hat, die nicht<br />

durch den Zuschuss der Pflegeversicherung<br />

gedeckt waren“, erzählt Sabine Grabow vom<br />

Pflegestützpunkt Pankow in Berlin. „Das Bad<br />

wurde komplett umgebaut und der Balkon angeglichen.<br />

Dank der Stiftung müssen die Bewohner<br />

noch nicht einmal eine Modernisierungsumlage<br />

zahlen.“ Auch in anderen Fällen gebe es Stiftungen,<br />

die sich an der Finanzierung beteiligen.<br />

Ist kein anderer Kostenträger zu finden und<br />

können weder der Betroffene noch seine Angehörigen<br />

den Umbau selbst bezahlen, springt das<br />

Sozialamt ein.<br />

Recht auf Umbau<br />

Wenn ein Mieter seine Wohnung umbauen<br />

möchte, muss der Vermieter zustimmen. Wenn<br />

die Arbeiten nötig sind, damit ein behinderter<br />

Mieter die Wohnung nutzen kann, darf der Vermieter<br />

die Zustimmung in der Regel nicht verweigern.<br />

Er kann aber verlangen, dass der Mieter<br />

beim Auszug den Umbau rückgängig macht. Für<br />

die voraussichtlichen Kosten des Rückbaus darf<br />

der Vermieter sogar eine Kaution einfordern.<br />

Auch Besitzer einer Eigentumswohnung können<br />

bestimmte Veränderungen nicht ungefragt vornehmen.<br />

Wenn sie beispielsweise im Treppenhaus<br />

einen Lift oder vor der Tür eine Rampe<br />

einbauen wollen, müssen sie vorher die Miteigentümer<br />

um Erlaubnis bitten. Die müssen<br />

die Maßnahme aber dulden, vorausgesetzt der<br />

Eigentümer oder sein Mieter haben ein berechtigtes<br />

Interesse an einem behindertengerechten<br />

Zugang zur Wohnung.<br />

Die Kosten muss der Eigentümer allerdings alleine<br />

tragen. Und ebenso wie der Vermieter können<br />

auch die Miteigentümer den Rückbau und sogar<br />

eine Sicherheitsleistung dafür verlangen.<br />

Klug ist der Rückbau und damit die Errichtung<br />

neuer Barrieren im Haus allerdings sicher nicht.<br />

Nicht nur weil es in Deutschland viel zu wenig<br />

altersgerechten Wohnraum gibt. Sondern auch,<br />

weil vor allem ein barrierefreier Zugang zur Wohnung<br />

eigentlich für alle Menschen eine Wohltat<br />

ist: Für Eltern mit Kinderwagen, für Reisende<br />

mit schwerem Gepäck. für Verletzte und frisch<br />

Operierte oder für Hausfrauen und -männer mit<br />

großen Einkäufen. Wer die Gelegenheit hat, in<br />

seinem Wohnumfeld Barrieren abzubauen, sollte<br />

sie deshalb nutzen. Auch wenn er wie Carolina<br />

Wodtke vom Rentenalter noch weit entfernt ist.<br />

Zuschüsse von der Pflegekasse<br />

Kosten für sogenannte Pflegehilfsmittel übernimmt<br />

die Pflegekasse - zumindest im begrenzten<br />

Umfang. Voraussetzung ist, dass der Antragsteller<br />

pflegebedürftig ist. Pflegehilfsmittel sind<br />

beispielsweise ein Pflegebett oder die Kosten<br />

für den Hausnotruf. Die Eigenbeteiligung beträgt<br />

höchstens 25 Euro. Wenn die häusliche Pflege<br />

dadurch ermöglicht oder erleichtert wird, zahlt<br />

die Pflegekasse aber auch einen Zuschuss zu baulichen<br />

Verbesserungen, etwa Verbreiterungen<br />

von Türen, Umbauten im Bad oder den Einbau<br />

eines Treppenliftes. Maximal gibt es 2.500 Euro<br />

pro Maßnahme. Als Maßnahme gilt dabei die<br />

Summe aller zu diesem Zeitpunkt notwendigen<br />

Veränderungen. Nur wenn sich der Zustand<br />

des Pflegebedürftigen deutlich verschlechtert<br />

und weitere Umbauten nötig werden, kann die<br />

Kasse einen weiteren Zuschuss zahlen. Um den<br />

Zuschuss zu bekommen, reicht ein formloser<br />

Antrag bei der Pflegekasse, und zwar vor Beginn<br />

der Arbeiten. Eine ärztliche Verordnung ist nicht<br />

nötig. Der medizinische Dienst der Kasse kann<br />

allerdings prüfen, ob der Umbau nötig ist. Empfehlenswert<br />

ist deshalb, dem Antrag ein Foto der<br />

Ausgangssituation und eine Skizze der geplanten<br />

Maßnahmen mit einer kurzen Begründung anzufügen.<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

Fördermittel von der KfW<br />

Unabhängig von Alter, Pflegebedürftigkeit<br />

oder Einkommen fördert die staatliche KfW-<br />

Bank den Umbau von Haus oder Wohnung. Einzige<br />

Voraussetzung: Der Umbau ermöglicht das<br />

selbstbestimmte Leben im Alter. Die Liste der<br />

förderfähigen Ein- und Umbauten ist lang. Beispielsweise<br />

unterstützt die KfW Verbesserungen<br />

beim Zugang zum Gebäude oder zur Wohnung,<br />

etwa mithilfe eines Aufzugs. Wenn der Wohnungsgrundriss<br />

verändert werden muss, um mehr<br />

Bewegungsfreiheit zu schaffen, oder Bad und<br />

WC umgebaut werden sollen, gibt sie ebenfalls<br />

Fördergelder. Auch Verbesserungen im Wohnumfeld<br />

finanziert die KfW, zum Beispiel wenn<br />

Zugangswege verbreitert oder Stellplätze für<br />

Rollstühle geschaffen werden sollen. Attraktiv<br />

ist die finanzielle Unterstützung auch für Hausbesitzer,<br />

die ihre Wohnfläche durch einen Anbau<br />

oder den Ausbau des Dachgeschosses erweitern<br />

wollen. Wenn der neue Wohnraum barrierereduziert<br />

ist, gibt es auch dafür Geld von der KfW.<br />

In bestehenden Häusern ist völlige Barrierefreiheit,<br />

sowie es die DIN-Norm fordert, meist nicht<br />

umsetzbar, sagt Axel Papendieck, Wohnbauexperte<br />

bei der staatlichen Förderbank KfW. Für<br />

die Förderung von baulichen Veränderungen hat<br />

die KfW deshalb eigene technische Mindestanforderungen<br />

formuliert. Eine Tür zum Beispiel muss<br />

nach der Erweiterung mindestens 80 Zentimeter<br />

breit sein, ein Waschtisch mindestens 50 Zentimeter<br />

tief, ein Türdrücker in einer Höhe zwischen<br />

80 und 100 Zentimetern angebracht sein.<br />

Die finanzielle Unterstützung der KfW gibt es<br />

entweder als zinsvergünstigten Kredit oder als<br />

Zuschuss. Pro Wohnung verleiht die Förderbank<br />

im Programm „Altersgerecht umbauen“<br />

bis zu 50.000 Euro. Reicht das nicht aus, um<br />

den gesamten Umbau zu finanzieren, lässt sich<br />

das Darlehen auch mit anderen KfW-Darlehen<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />

kombinieren, beispielsweise den Programmen<br />

Wohnraum Modernisieren oder Energieeffizient<br />

Sanieren.<br />

Der Zuschuss ist auf 5 Prozent der Kosten<br />

begrenzt, höchstens 2.500 Euro. Für kleine<br />

Umbauten Ist der Zuschuss allerdings nicht<br />

gedacht: Der Bauherr muss mindestens 6.000<br />

Euro investieren, um in den Genuss der Finanzspritze<br />

zu kommen.<br />

Quelle: MS-Zeitung<br />

Der Mitgliedsbeitrag ist fällig !<br />

* Abbuchung des Mitgliedsbeitrags *<br />

Der Mitgliedsbeitrag wird bei halbjährlicher<br />

Zahlung im Februar abgebucht.<br />

Bei jährlicher Zahlung erfolgt die Abbuchung<br />

Ende März, jeweils von dem der DHAG bekannten<br />

Konto. Hat sich in der Zwischenzeit die<br />

Bankverbindung geändert, bitten wir um Mitteilung.<br />

Wohnraum barrierefrei<br />

41


Medizinische Frage<br />

42<br />

seit 1983 DHAG<br />

Anfrage an den Medizinischen Beirat<br />

„Leider weiß ich nur sehr wenig über die<br />

Spino-cerebelläre <strong>Ataxie</strong> vom Typ 6 (SCA6).<br />

Können Sie mit bitte sagen, ob Menschen mit<br />

SCA6 gegen Ende des Krankheitsverlaufs am<br />

Locked-in-Syndrom leiden können? Das Kleinhirn<br />

ist meines Wissens nach mehr als nur an<br />

der Feinmotorik beteiligt. Welche Symptome<br />

treten neben motorischen Störungen auf?“<br />

Vom Medizinischen Beirat antwortet Frau<br />

Prof. Dr. med. Dagmar Timmann-Braun:<br />

Zu Ihrer ersten Frage:<br />

Ein Locked-in-Syndrom gehört nicht zum<br />

typischen Bild der Spino-cerebellären <strong>Ataxie</strong> vom<br />

Typ 6 (SCA6). Beim Locked-in-Syndrom handelt<br />

es sich um Erkrankungen an einer bestimmten<br />

Stelle im Hirnstamm, die dazu führen, dass Menschen<br />

wach sind und alles verstehen, sich aber<br />

nur noch durch Bewegungen der Augen äußern<br />

können. Das Locked-in-Syndrom zeichnet sich<br />

also durch schwerwiegende Lähmungen aus.<br />

Lähmungen gehören nicht zum Erkrankungsbild<br />

der SCA6.<br />

Schule im Wandel der Zeiten (1973 und 2010)<br />

- dargestellt an acht typischen Szenarien:<br />

Szenario I: Robert hat sein neues Taschenmesser<br />

mit in die Schule gebracht.<br />

1973 - Der Biolehrer zückt sein eigenes und<br />

zusammen mit den anderen Schülern vergleichen<br />

sie die unterschiedlichen Funktionen.<br />

2010 - Die Schule wird weiträumig abgesperrt.<br />

GSG9 und Elitetruppen der Polizei rücken an.<br />

Robert wird mit mehreren Betäubungsschüssen<br />

gelähmt und sofort in ein Hochsicherheitsgefängnis<br />

verfrachtet. Der Schulpsychologe kommt<br />

und betreut die traumatisierten Mitschüler und<br />

Lehrer.<br />

Schule - damals und heute<br />

Zu Ihrer zweiten Frage:<br />

Bei der SCA6 ist ganz überwiegend das Kleinhirn<br />

erkrankt. Das Kleinhirn ist wichtig, um Bewegungen<br />

zu koordinieren. Dazu gehören die Koordination<br />

der Stand- und Gangsicherheit und die<br />

Feinmotorik der Hände. Es kann auch die Feinsteuerung<br />

des Sprechens und der Augenbewegungen<br />

betroffen sein. Die Erkrankung äußert<br />

sich in einer Unsicherheit (<strong>Ataxie</strong>) des Stehens<br />

und Gehens sowie in einem verwaschenen<br />

Sprechen und die Armbewegungen, z. B. beim<br />

Schreiben, werden ungenau. Die Hauptaufgabe<br />

des Kleinhirns liegt in der Kontrolle der Motorik,<br />

nicht der Muskelkraft, sondern der Feinsteuerung.<br />

Ob das Kleinhirn auch Denkprozesse<br />

unterstützt, zum Beispiel dem Kurzzeitgedächtnis<br />

hilft, ist nicht abschließend geklärt. Es ist in<br />

jedem Fall aber so, dass es sich hier nur um sehr<br />

leichte Einschränkungen handelt, die im Regelfall<br />

den Alltag nicht beeinträchtigen und nur in<br />

bestimmten Tests auffällig werden.<br />

Szenario II: Robert und Markus raufen sich nach<br />

der Schule.<br />

1973 - Es bildet sich eine Gruppe und feuert die<br />

beiden an. Markus gewinnt. Die beiden geben<br />

sich die Hand und alles ist geklärt.<br />

2010 - Die Polizei kommt, nimmt beide fest und<br />

klagt sie wegen schwerer Körperverletzung an,<br />

beide werden der Schule verwiesen und landen<br />

ohne Ausbildung auf der Straße.<br />

Szenario III: Robert sitzt nicht still und stört laufend<br />

den Unterricht.<br />

1973 - Robert muss eine Stunde nachsitzen und<br />

kriegt beim nächsten Mal vom Lehrer eins hinter<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

die Löffel. Ergebnis: Er sitzt ab sofort ruhig und<br />

stört den Unterricht nicht mehr.<br />

2010 - Robert kriegt Ritalin in rauen Mengen und<br />

mutiert zum Zombie. Die Schule bekommt Fördergelder<br />

vom Staat, weil Robert ein Härtefall<br />

ist.<br />

Szenario IV: Robert schießt mit dem Fußball<br />

ne Fensterscheibe ein und kriegt deshalb von<br />

seinem Vater eine Ohrfeige.<br />

1973 - Robert passt jetzt besser auf, wird erwachsen<br />

und führt ein normales Leben.<br />

2010 - Roberts Vater wird wegen Kindesmisshandlung<br />

eingesperrt. Robert wird der Mutter<br />

weggenommen und in ein Heim für Prügelkinder<br />

gesteckt. Roberts kleine Schwester wird vom<br />

Psychologen suggeriert, dass sie auch misshandelt<br />

wurde. Der Vater kommt nie wieder aus<br />

dem Knast und die Mutter fängt ein Verhältnis<br />

mit dem Psychologen an.<br />

Szenario V: Robert hat Kopfweh und nimmt<br />

Tabletten mit in die Schule.<br />

1973 - Robert gibt dem Kunstlehrer auch eine. In<br />

der großen Pause, im Raucherzimmer.<br />

2010 - Die Drogenfahndung taucht auf. Robert<br />

wird wegen Drogenbesitz von der Schule verwiesen.<br />

Sein Schulranzen, sein Pult und sein<br />

Zimmer zu Hause werden nach weiteren Drogen<br />

und Waffen durchsucht.<br />

Szenario VI: Ahmed fällt wegen Deutsch in der<br />

8. Klasse durch.<br />

1973 - Ahmed nimmt Nachhilfeunterricht in den<br />

Sommerferien und schafft den Schulabschluss<br />

ein Jahr später ohne Probleme.<br />

2010 - Ahmeds Fall landet vor der Gleichstellungskommission<br />

der Schule. Die liberale Presse<br />

findet das Verhalten der Schule unvertretbar.<br />

Deutsch ist nicht die Mutter aller Sprachen. Man<br />

denke mal daran, was im Namen der deutschen<br />

Sprache schon alles für Unheil angerichtet wurde.<br />

Die Schule lässt unter dem immensen Druck eine<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />

Nachprüfung mit Fragen für einen Erstklässler zu<br />

und Ahmed rückt nach. Den Abschluss schafft er<br />

nicht und landet am Fließband bei VW, weil er<br />

immer noch kein Deutsch kann.<br />

Szenario VII: Robert wirft einen Silvester-Feuerwerkskörper<br />

in einen Ameisenhaufen.<br />

1973 - Einige Ameisen sterben.<br />

2010 - Tierschutzverein, Kripo, Anti-Terror-Truppe<br />

und Jugendamt werden gerufen. Robert werden<br />

schwer gestörtes Sozialverhalten, pyromanische<br />

Anlagen und terroristische Grundtendenzen vorgeworfen.<br />

Die Eltern und Geschwister müssen<br />

sich einem Psychotest unterziehen. Sämtliche<br />

PCs im Haus werden auf gewaltverherrlichendes<br />

Material untersucht. Roberts Vater wird<br />

unter Beobachtung gestellt und darf nie mehr in<br />

seinem Leben ein Flugzeug betreten.<br />

Szenario VIII: Robert fällt beim Turnen hin und<br />

verletzt sich am Knie. Der Lehrer läuft sofort zu<br />

ihm, hilft ihm auf und trocknet seine Tränen.<br />

Dann geht er mit ihm ins Sekretariat, kümmert<br />

sich um ein Pflaster und bleibt noch kurz bei ihm<br />

sitzen.<br />

1973 - Nach kurzer Zeit geht es Robert wieder<br />

besser und er geht zurück in die Pause.<br />

2010 - Der junge Lehrer wird wegen sexueller<br />

Belästigung eines gleichgeschlechtlichen Minderjährigen<br />

sofort aus dem Schuldienst entlassen<br />

und bekommt ein Strafverfahren an den Hals, in<br />

dem er zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt wird.<br />

Autor: <br />

Quelle: www.urwurz.de/1420.0.html<br />

Spass am Rande<br />

43


Ende des Zivildienstes<br />

44<br />

seit 1983 DHAG<br />

Mangel an Zivildienstleistenden: Soziale Einrichtungen<br />

in Mainz sind vorbereitet<br />

Mit der Aussetzung des Wehrdienstes zum 1. Juli<br />

2011 fallen auch die Zivildienstleistenden weg.<br />

Wie sich diese Aussetzung auswirken wird, ist<br />

derzeit noch völlig unklar. Fest steht aber, dass<br />

diese Entwicklung viele soziale Einrichtungen<br />

vor große Herausforderungen stellen wird.<br />

Die Universitätsmedizin beschäftigt derzeit etwa<br />

80 Zivildienstleistende. „Die jungen Männer<br />

arbeiten vor allem im Bereich des Hol- und Bringdienstes<br />

und hier insbesondere im Bluttransportdienst“,<br />

sagt Norbert Finke, Kaufmännischer<br />

Vorstand der Universitätsmedizin. Als Alternative<br />

und um die Lücke wenigstens teilweise zu<br />

schließen, setze man beispielsweise auf Kooperationen,<br />

durch die man junge Menschen auch im<br />

Rahmen des „Freiwilligen Sozialen Jahres“ einsetzen<br />

könne. „Weitere Maßnahmen sind noch in<br />

Planung“, so Finke.<br />

Leidtragende können ältere Menschen und<br />

Kinder sein<br />

Nach Meinung von Heribert Gabel, Leiter des<br />

Zivildienstbüros des Caritasverbandes für die<br />

Diözese Mainz, hätten sich viele Einrichtungen<br />

in den vergangenen Jahren darauf vorbereitet,<br />

dass der Zivildienst wegbrechen könnte. „Zusammenbrechen<br />

wird da nichts“, sagt Gabel, „aber<br />

die Leidtragenden sind vor allem ältere Menschen<br />

und Kinder.“ Ist der Zivi früher mit einem<br />

Ohne Zivis wird es eng<br />

älteren Menschen spazieren gegangen, mache<br />

das ab Juli eben niemand mehr.<br />

Auch bei der Johanniter-Unfall-Hilfe hat man sich<br />

seit Längerem auf den Wegfall des Zivildienstes<br />

vorbereitet. So arbeitet man im Krankentransport<br />

und im Behindertenfahrdienst zusätzlich<br />

bereits mit Festangestellten oder Aushilfen. „Wir<br />

haben uns zwar frühzeitig nach Alternativen<br />

umgeschaut, aber da spielen die Kosten natürlich<br />

auch immer eine große Rolle“, erläutert<br />

Manfred Herholz, Regionalvorstand der Johanniter.<br />

Seit Wochen kämen bereits keine Anfragen<br />

mehr von möglichen Zivildienstleistenden. „Es<br />

wurden immer weniger.“<br />

Junge Männer werden nicht mehr an soziale<br />

Berufe herangeführt<br />

Fallen die 15 Zivis, die derzeit noch beschäftigt<br />

sind, weg, würden helfende Hände fehlen, die<br />

kleine Arbeiten wie Wasserkisten Tragen verrichten.<br />

Die Konsequenz ist für Herholz klar:<br />

„Einige Angebote werden wir in Zukunft nicht<br />

mehr anbieten können.“<br />

Der Regionalvorstand sieht aber auch noch ein<br />

anderes Problem. Viele junge Männer wurden<br />

durch ihren Zivildienst in den Bereich der sozialen<br />

Berufe herangeführt. „Dabei merkten sie,<br />

wie viel Spaß ihnen der Umgang mit Menschen<br />

macht“, so Herholz. Bei einigen hätte sich dann<br />

der Berufswunsch beispielsweise vom Maschinenbauer<br />

zum Arzt oder Erzieher geändert.<br />

Ohne den Zivildienst wird es in Zukunft schwieriger,<br />

Nachwuchskräfte für den sozialen Bereich<br />

zu finden. Ähnlich sieht dieses Problem auch<br />

Heribert Gabel. „Die Frage ist: Wie kriegen wir<br />

es in Zukunft geregelt, dass sich junge Menschen<br />

für diese Berufe begeistern?“<br />

Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

Feldenkrais – eine körperorientierte Lernmethode<br />

Die Feldenkrais-Methode ist der bewusste Einsatz<br />

und die bewusste Durchführung einer Bewegung<br />

und dient damit der Schulung des Körpers<br />

und der Persönlichkeit. Sie umfasst eine Vielzahl<br />

verschiedener Lektionen für Gelenke und Muskelgruppen,<br />

die die innere Aufmerksamkeit schulen.<br />

Benannt wurde sie nach Ihrem Begründer<br />

Moshe Feldenkrais. Eine eigene Knieverletzung<br />

veranlasste ihn, durch einen besseren Gebrauch<br />

der angeborenen Fähigkeiten, schädliche Bewegungsmuster<br />

für sein Knie zu vermeiden. So fand<br />

er heraus, dass die bewusste und langsam ausgeführte<br />

Bewegung die dafür zuständigen Bereiche<br />

des Gehirns anspricht und stimuliert.<br />

Es gibt zwei verschiedene Wege:<br />

1. Bewusstheit durch Bewegung:<br />

Bei dieser Form, die in der Regel in einer Gruppe<br />

stattfindet, wird die Anleitung für die Ausführung<br />

einer bestimmten Bewegung verbal vermittelt.<br />

Dabei werden die Variationen einer Bewegung<br />

auf leichte, spielerische Weise entdeckt und<br />

bewusst wahrgenommen:<br />

Ziel der Übung ist es, eingefahrene Bewegungsmuster,<br />

die die Beweglichkeit blockieren, durch<br />

neue bewusst ausgeführte Bewegungsabläufe zu<br />

ersetzten. Dabei sollte die Anstrengung für die<br />

Bewegung reduziert und die Koordination verbessert<br />

werden. Das Nervensystem nimmt feinste<br />

Unterschiede in der Ausführung der Bewegung<br />

wahr und wählt die einfachste und leichteste<br />

Lösung, die dann im Alltag wirksam wird.<br />

Wie wird z. B. das Armheben ausgeführt? ... die<br />

Kopfdrehung? ... die Beinbewegung? Wie schnell,<br />

mit welchem Kraftaufwand und wie harmonisch?<br />

2. Funktionale Integration<br />

Hier bewegt der Feldenkrais-Lehrer, ohne zu<br />

sprechen, den Lernenden durch sanfte Berührungen.<br />

Die Einzelarbeit beruht auf den gleichen<br />

neurophysiologischen Zusammenhängen wie die<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />

Gruppenarbeit, ist jedoch auf die individuellen<br />

Bedürfnisse ausgerichtet.<br />

Nach einer Feldenkrais-Übung ist die Bewegung<br />

meist ein wenig verändert. Durch eine Neuorientierung<br />

der Muskeln und des Gehirns fühlt der<br />

Körper sich leichter an und seine Bewegungen<br />

sind geschmeidiger (neuro-muskuläre Reorganisation).<br />

Positive Effekte der Feldenkrais-Methode:<br />

• Verbesserte Körperkontrolle und gesteigerte<br />

Beweglichkeit<br />

• Anmut in der Bewegung<br />

• Vermeidung von Schmerzen und vorzeitigen<br />

Verschleißerscheinungen<br />

• Erweiterung des Selbstbildes und des Selbstvertrauens<br />

als Folge der gesteigerten Beweglichkeit<br />

Weitere Infos:<br />

Feldenkrais Verband Deutschland e.V.<br />

Telefon (089) 12 02 12 50<br />

www.feldenkrais.de<br />

Der Mitgliedsbeitrag ist fällig !<br />

Therapie<br />

45


BRAIN-NET<br />

46<br />

seit 1983 DHAG<br />

•<br />

•<br />

Brain-Net<br />

Die bundesweite Hirngewebebank –<br />

gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung.<br />

Ablauf bei Entscheidung für eine Hirnspende<br />

1. Information und Entscheidung<br />

2. Benachrichtigung im Todesfall Tel.: (0 89) 21 80 - 7 83 45<br />

3. Organisation durch das Brain-Net - Gewebeentnahme<br />

4. Bestattung nach gewünschter Art und Weise<br />

Informationen und Kontakt:<br />

• www.brain-net.net<br />

• Brain-Net-Zentrale in<br />

81377 München, Feodor-Lynen-Straße 23<br />

• 24-Stunden-Rufbereitschaft des Diensthabenden<br />

• Ansprechpartnerin für Informationen: Sabine Paul<br />

• Telefon: (0 89) 21 80 – 7 83 45<br />

• Telefax: (0 89) 21 80 - 7 80 03<br />

Hinweise<br />

Die Nummer 4/2010 erschien mit 4 Wochen Verzögerung<br />

- wir bitten dies zu entschuldigen.<br />

Grund: Kur des Layouters<br />

Die Redaktion des <strong>Fundus</strong> wird vorerst<br />

von Marina Stüber übernommen.<br />

Gibt es Interessenten für die Redaktion ?<br />

Bitte vom Layouter<br />

Um Eure Beiträge ins „rechte Bild“<br />

zu setzen, schickt bitte die Bilder<br />

zu den Artikeln möglichst nicht<br />

„verkleinert“ an fundus@ataxie.de<br />

*** Frage der Redaktion / Layout ***<br />

Wir wollen unseren FUNDUS für Euch ständig verbessern!<br />

Wer hat Ideen zur Gestaltung des zukünftigen Heftes - was stört an den bisherigen<br />

Ausgaben - was sollte noch mit rein ? Wer hat zeichnerische Ambitionen?<br />

Schickt Eure Meinungen / Beiträge an uns: layout@ataxie.de - Eckhard<br />

Helfen auch Sie mit,<br />

das Wissen um<br />

<strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>n<br />

zu mehren,<br />

denn<br />

„Mortui vivos docent –<br />

Die Toten lehren<br />

die Lebenden!“<br />

Natürlich auch Eure Erlebnisse im Urlaub, Erfahrungen aus dem Ataxler-Alltag oder<br />

anderes Mitteilenswerte für andere!<br />

Diese unsere Zeitschrift lebt auch von Euren Beiträgen!<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

2011 Europäisches Jahr der Freiwilligentätigkeit<br />

28.02.2011 4. Tag der Seltenen (Krankheiten)<br />

Nähere Infos bei ACHSE e. V. www.achse-online.de<br />

17.-20.03.2011 Mitgliederversammlung der National Ataxia Foundation (NAF) 2011<br />

in Los Angeles<br />

Nähere Infos bei Peter Reussner Tel.: (0 40 ) 55 44 68 98<br />

19.03.2010 13. Selbsthilfetag in Bad Dürrheim. 10-16 Uhr<br />

Nähere Infos bei Antje Graf Tel.: (0 74 64) 52 90 81<br />

15.-17.04.2011 28. Mitgliederversammlung/Jahrestreffen DHAG in Hohenwarth/Pforzheim<br />

alle weiteren Infos im nächsten FUNDUS<br />

05.-07.05.2011 4.Internationale wiss. Konferenz der FARA in Strasbourg<br />

Nähere Infos bei FARA www.cureFA.org<br />

08.-09.05.2011 Euro-Ataxia Mitgliedsversammlung (AGM) in Strasbourg<br />

Nähere Infos bei Peter Reussner Tel.: (0 40 ) 55 44 68 98<br />

19.-21.05.2011 Messe REHAB Karlsruhe - DHAG-Stand<br />

Nähere Infos bei Jürgen Staiger, Leinfelden. Tel. (07 11) 75 68 80<br />

27.-29.05.2011 Coping – Behinderte leben mit ihrer Behinderung<br />

Wochenendseminar im Jugendgästehaus Münster<br />

Nähere Infos bei Wolfram Schlums Tel.: (02 31) 73 03 92<br />

24.-26.06.2011 Ataxlerseminar in Wartaweil (Herrsching am Ammersee)<br />

Thema: „Pflegetipps für den Alltag“ - Weitere Einzelheiten siehe S. 36<br />

Anmeldung bei Uta schriftlich, per e-mail oder per FAX (0 89) 66 59 97 43<br />

24.-31.07.2011 <strong>Ataxie</strong>forum-Usertreffen in Bad Bevensen<br />

Nähere Infos von zarkadas auf www.ataxie.de/community<br />

25.09.2011 12. Internationaler <strong>Ataxie</strong>tag<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />

Allgemeine Termine<br />

28.09.-01.10.2011 <strong>Deutsche</strong>r Neurologen Kongreß in Wiesbaden (mit DHAG-Stand)<br />

Nähere Infos bei Peter Reussner Tel.: (0 40 ) 55 44 68 98<br />

19.-22.10.2011 Messe RehaCare Düsseldorf - DHAG-Stand<br />

Nähere Infos bei Wolfram Schlums Tel.: (02 31) 73 03 92<br />

* Spendenquittungen *<br />

Wer über seinen Mitgliedsbeitrag und<br />

sonstige Spenden eine Zuwendungsbestätigung<br />

(Spendenquittung) braucht,<br />

meldet sich bitte bei der Geschäftsstelle.<br />

Die Ausstellung erfolgt dann zeitnah.<br />

Allgemeine Termine<br />

47


Termine<br />

48<br />

seit 1983 DHAG<br />

Regionalgruppe Berlin<br />

Die Gruppe trifft sich alle 2 Monate am letzten<br />

Donnerstag um 18.00 Uhr.<br />

31.03. und 26.05.2011<br />

Nähere Infos bitte erfragen:<br />

Jitka Ratzlaff Tel.: (0 30) 36 50 96 16<br />

Marlies Ratzlaff Tel.: (0 30) 7 03 63 79<br />

Regionalgruppe Bremen / Friesland<br />

Treffen in 26789 Leer bei der AWO,<br />

Blinke 40 / 42<br />

Nähere Infos: Rolf Walczyk, Schortens<br />

Tel.: (0 44 61) 7 48 99 06<br />

mobil: (01 71) 8 50 98 44<br />

Regionalgruppe Dresden<br />

Treffen / Stammtisch der Regionalgruppe im<br />

KongressZentrum des St. Joseph-Stiftes<br />

Jeden 2. Monat am 2. Samstag ab 13:00 Uhr<br />

Nähere Infos: Martina Hanke<br />

Tel.: (03 51) 2 10 85 15<br />

Regionalgruppe Düsseldorf<br />

Treffen der RG im Versammlungsraum<br />

Leichlinger Str. 57, 40591 Düsseldorf<br />

Jeden 2. Monat am 1. Sonntag<br />

von 15:30-18:30 Uhr<br />

Nähere Infos: Johann Müller<br />

Tel.: (02 11) 76 74 14<br />

Regionalgruppe Essen<br />

Treffen der Regionalgruppe im Alfred Krupp<br />

Zentrum für Medizin und Rehabilitation<br />

Wittekindstraße 62, 45131 Essen<br />

Einmal pro Monat am 1. Sonntag ab 15:30 Uhr<br />

Nähere Infos: Dr. Thomas Collenberg<br />

Tel.: (02 01) 22 40 19<br />

Regionalgruppe Flensburg<br />

Treffen der Regionalgruppe in der Geschäftsstelle<br />

KIBIS in Schleswig, Lollfuß 48, 24837 Schleswig<br />

Jeden 1. Sonntag in den geraden Monaten<br />

von 14:00-17:00 Uhr<br />

Näheres von Marita Erichsen, Osterby<br />

Tel.: (0 46 05) 10 90<br />

Termine der Gruppen<br />

Regionalgruppe Fulda<br />

Treffen der Regionalgruppe im Josefsgarten-<br />

Mehrgenenerationenhaus in Fulda, Von-Schildeck-Str.<br />

15a jeweils Samstag 15 Uhr<br />

12.03., 07.05., 02.07., 24.09., 26.11.<br />

Näheres von Sabine Backert, Lauterbach<br />

Tel.: (0 66 41) 41 37<br />

Regionalgruppe Hamburg / Schleswig-<br />

Holstein<br />

Treffen im „Club 68“, Hummelsbüttler Weg 63,<br />

22339 Hamburg<br />

Näheres von Peter Reußner, Norderstedt<br />

Tel.: (0 40) 55 44 68 98<br />

Regionalgruppe Großraum Hannover<br />

Treffen der RG im KISS-Gebäude, Kommiss 5,<br />

38300 Wolfenbüttel jeweils ab 14:00 Uhr<br />

05.03., 09.04., 07.05., 03.09., 08.10.,<br />

06.08. ab 12:00 Uhr Grillnachmittag<br />

03.12. ab 12:00 Uhr Weihnachtsfeier<br />

Näheres von Udo Nitzsche, Wolfenbüttel<br />

Tel.: (0 53 31) 6 29 78<br />

Regionalgruppe München<br />

Treffen der RG im Begegnungsladen „Siloah“,<br />

Riesenfeldstraße 18, 80809 München<br />

Einmal pro Monat am 3. Samstag<br />

von 14:00-18:00 Uhr (in der Regel!)<br />

an den Samstagen stehen Kaffeeklatsch und<br />

Gespräche im Vordergrund - Bitte vorher bei Uta<br />

anrufen!<br />

15.01., 19.02., 19.03., 09.04., 14.05., 18.06.,<br />

16.07., 17.09., 15.10., 19.11., 17.12.<br />

weitere Aktionen - Museumsbesuche usw.<br />

Näheres von Uta Schulz, München<br />

Tel.: (0 89) 61 63 29<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

Regionalgruppe Münster / Westfalen<br />

Treffen der Regionalgruppe in den Räumen<br />

der MS-<strong>Gesellschaft</strong>, von-der-Tinnen-Stiftung,<br />

Maximilianstraße 13a, 48147 Münster<br />

Jeden Monat am ersten Freitag ab 17:30 Uhr<br />

Nähere Infos: Silke Ebbing, Münster<br />

Tel.: (0 25 33) 48 34<br />

Regionalgruppe Ostwestfalen<br />

Treffen der Gruppe im Gemeindehaus der Luther-<br />

Kirche in der Markusgemeinde,<br />

Otto-Brenner-Str. 171, 33604 Bielefeld<br />

Nähere Infos: von Nicole Müller, Bielefeld<br />

Tel.: (05 21) 2 70 02 81<br />

Regionalgruppe Rhein / Main<br />

vorerst keine Treffen der RG wegen Tod des RGL<br />

Klaus Sans, Nackenheim<br />

Regionalgruppe Sachsen-Anhalt<br />

Treffen der RG in Magdeburg - Jeden 2. Monat<br />

am 1. Samstag ab 14:00 Uhr - neuer Ort!<br />

Näheres von Nadine Langenberg<br />

Tel.: (03 92 02) 8 78 11<br />

Selbsthilfegruppe ATAXIE Schwarzwald-<br />

Alb-Bodensee<br />

normal Treffen der SHG in der AOK Tuttlingen<br />

Karlstr. 2, 78532 Tuttlingen<br />

19.03. - 13. SHT in Bad Dürrheim<br />

Näheres von Antje Graf, Seitingen<br />

Tel.: (0 74 64) 52 90 81<br />

Regionalgruppe Siegen<br />

Treffen der Gruppe jeweils von 15.00 bis 17.00<br />

Uhr im Cafe Jedermann in Biedenkopf-Wallau,<br />

Alte Str. 14<br />

19.03., 21.05., 16.07. und 17.09.2011<br />

Näheres bei Rainer Windmüller, Bad Laasphe<br />

Tel.: (0 27 52) 53 48<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />

Termine der Gruppen<br />

Regionalgruppe Stuttgart<br />

Treffen der Regionalgruppe in der DHAG-<br />

Geschäftsstelle ab 14:00 Uhr<br />

1. Halbjahr: 19.03.<br />

19.05. Stand auf der REHAB Karlsruhe<br />

09.07. Besuch Wilhelma ab 14:00 Uhr<br />

Nähere Infos von Jürgen Staiger, Stuttgart<br />

Tel.: (07 11) 75 68 80<br />

Vorstandssitzungen<br />

sind in einen nichtöffentlichen und einen öffentlichen<br />

Teil gegliedert.<br />

Zum öffentlichen Teil sind Mitglieder willkommen.<br />

Eine vorherige Anmeldung bei der<br />

Geschäftsstelle ist aber erforderlich.<br />

Infos und Programm bei:<br />

DHAG Geschäftsstelle<br />

Frau Rita Bogenfeld<br />

Hofener Str. 76 70372 Stuttgart<br />

Tel.: (07 11) 5 50 46 44<br />

Fax: (07 11) 8 49 66 28<br />

Mail: dhag@ataxie.de<br />

Termine im <strong>Fundus</strong> sind toll.<br />

Wer möchte, dass auch seine Termine im <strong>Fundus</strong><br />

genannt werden, muss diese rechtzeitig<br />

- bis zum 1. Tag des zweiten Quartalsmonats -<br />

(Beachtung des Erscheinens des FUNDUS)<br />

mitteilen an:<br />

Eckhard Stemmler<br />

In der Breite 3<br />

78606 Seitingen<br />

E-mail erstemmler@ataxie.de<br />

Tel.: (0 74 64) 52 90 81<br />

Fax: (0 74 64) 52 90 84<br />

Termine<br />

49


Broschüren<br />

50<br />

seit 1983 DHAG<br />

Broschüren der DHAG<br />

<strong>Ataxie</strong>n − Genetik, Klinik, Therapie (Stand: Dezember 2008 − ISBN 978-3-934430-22-8)<br />

Die Broschüre „<strong>Ataxie</strong>n“ wurde von Mitgliedern des Medizinischen Beirates der DHAG geschrieben.<br />

Natürlich kann und soll diese Broschüre nicht ein Lehrbuch ersetzen, aber sie kann<br />

und will Ihnen als <strong>Ataxie</strong>-Betroffene und Ihnen als nicht betroffenen Laien und Fachleuten<br />

einen raschen Überblick über die Arten der <strong>Ataxie</strong>n, ihre Ursachen, Symptome<br />

und therapeutische Möglichkeiten/Ansätze geben. Im „Genetik“-Teil wird erklärt, was<br />

rezessiv und dominant, CAG-Repeat und überhaupt Chromosomen usw. … eigentlich<br />

bedeuten. Dieser Genetik-Teil erklärt die Zusammenhänge für Laien verständlich und<br />

gibt Informationen für Fachleute, inkl. Richtlinien für die Anwendung molekulargenetischer<br />

Untersuchungen zur Vorhersage und Diagnostik von <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>n.<br />

Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie für Betroffene mit <strong>Ataxie</strong>-<br />

Erkrankungen (Stand: November 2005 − ISBN 3-934430-20-1)<br />

Hier werden Informationen über geeignete Krankengymnastik, aber auch weitere<br />

Bewegungsmöglichkeiten, Ergotherapie und Logopädie bei <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong> aufgezeigt.<br />

Eine Arbeitsgruppe der DHAG aus Nordrhein-Westfalen befasste sich ausgiebig mit<br />

den Therapiemöglichkeiten. In der Überarbeitung wurden medizinische Erfahrungen<br />

aus der Reha-Klinik Kreischa miteinbezogen.<br />

Die DHAG-Infobroschüre (Stand: Juli 2007 − ISBN 978-3-934430-21-1)<br />

Wir über uns — Gründung der DHAG — Ihre Entwicklung — DHAG und <strong>Gesellschaft</strong><br />

— Gliederung der DHAG — Regionalgruppen — Selbsthilfegruppen — Landesverband<br />

Nordrhein-Westfalen — Aufgabenschwerpunkte — Publikationen — <strong>Heredo</strong>-<br />

<strong>Ataxie</strong>-Preis — Medizinischer Beirat — Chronik des DHAG-Vorstands — Mitarbeit in<br />

Europa — Euro-Ataxia — Überblick über die <strong>Ataxie</strong>-Erkrankungen — Satzung der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> (DHAG), Bundesverband e. V. — Beitrittserklärung<br />

— Broschüren<br />

Hilfsmittelbroschüre (Stand: November 2001 − ISBN 3-934430-19-8)<br />

Das optimale Hilfsmittel erhält nur, wer sich selbst informiert und die Möglichkeiten<br />

auf dem Markt kennt. Das ist zwar bei allen Artikeln so, aber bei Hilfsmitteln besonders<br />

kritisch und für Behinderte fast nicht zu leisten. Die Hilfsmittelbroschüre gibt<br />

die Informationen, die gezielte Fragen ermöglichen, und zeigt die Möglichkeiten auf,<br />

an die der Berater nicht gedacht hat, und das nicht nur bei Rollstühlen.<br />

Prävention und Wellness − für Menschen mit <strong>Ataxie</strong>-Erkrankung<br />

(Stand: Dezember 2009 − ISBN 978-3-934430-25-5)<br />

Diese Broschüre „Prävention und Wellness“ wurde von Mitgliedern des Medizinischen<br />

Beirates der DHAG sowie <strong>Ataxie</strong>-Betroffenen geschrieben. Sie zeigt, wie man Wellnessangebote<br />

einsetzen kann, sodass sie präventiv auf den gesundheitlichen Zustand<br />

von <strong>Ataxie</strong>-Erkrankten wirken können.<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

Richtlinien für die Anwendung molekulargenetischer Untersuchungen<br />

zur Vorhersage und Diagnostik von <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>n<br />

(verabschiedet 08.04.1995)<br />

Aus der Verantwortung der DHAG als Laienorganisation heraus, <strong>Ataxie</strong>-gefährdete<br />

Personen und <strong>Ataxie</strong>-Betroffene auch vor schweren psychischen Problemen zu<br />

bewahren, hat der Vorstand der DHAG beschlossen, Richtlinien für die Anwendung<br />

molekulargenetischer Untersuchungen zur Vorhersage und Diagnostik von <strong>Heredo</strong>-<br />

<strong>Ataxie</strong>n zu erstellen.<br />

<strong>Ataxie</strong>-Video: <strong>Ataxie</strong> − Ursachen, Hintergründe, Alltag (produziert 2004)<br />

Es ist verfügbar! Das Video: ATAXIE − Ursachen, Hintergründe, Alltag (19 Minuten) kann in der<br />

Geschäftsstelle als DVD oder VHS-Kassette erworben werden.<br />

Im Video werden die Symptome, der Verlauf, die genetischen Ursachen und die anatomischen<br />

Veränderungen bei <strong>Ataxie</strong>kranken ebenso beschrieben wie Diagnostik und Therapie z. B. durch<br />

Krankengymnastik.<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> − Zeitschrift der DHAG (erscheint vier Mal im Jahr − ISSN: 1438-4248)<br />

Die Mitgliederzeitschrift spiegelt das Vereinsleben wider, berichtet aus den Regionalgruppen,<br />

druckt Beiträge aus der Forschung ab und will Tipps zur Hilfe durch Selbsthilfe geben.<br />

Folgendes Informations- und Öffentlichkeitsmaterial ist über die DHAG-Geschäftsstelle zu<br />

beziehen:<br />

<strong>Ataxie</strong>-PASS: Nothilfe-Ausweis (erstellt: August 2007)<br />

Mit allen Infos ausgefüllt und z. B. beim Personalausweis ständig<br />

mitgeführt, gibt er dem medizinischen Personal im Notfall<br />

wichtige Informationen über die Erkrankung der Besitzers.<br />

DHAG-Flyer: die wichtigsten Kurz-Infos<br />

zu DHAG und <strong>Ataxie</strong>n (erstellt: Juni 2007)<br />

Stiftungs-Flyer: die wichtigsten Kurz-Infos<br />

zu unserer <strong>Ataxie</strong>-Stiftung<br />

(erstellt: August 2009)<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />

DHAG-Aufkleber:<br />

unser Logo mit Hinweis auf die Internetseite<br />

(erstellt: Juli 2008)<br />

DHAG-Stellwand: für Öffentlichkeitsarbeit<br />

− für die Präsenz auf Selbsthilfetagen<br />

(erstellt: Juni 2007, aufgebaut: 2x1 m, im Ständer einzurollen,<br />

Transporttasche 20x120 cm)<br />

Broschüren<br />

51


Impressum<br />

52<br />

seit 1983 DHAG<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> (ISSN 1438-4248)<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

(DHAG) Bundesverband e. V.<br />

Hofener Str. 76<br />

70372 Stuttgart<br />

Telefon (07 11) 5 50 46 44<br />

Telefax (07 11) 8 49 66 28<br />

E-Mail dhag@ataxie.de<br />

Internet http://www.ataxie.de<br />

Redaktion: Marina Stüber<br />

(fundus@ataxie.de) (ms)<br />

Träf 14, 54426 Malborn<br />

Layout, Satz: Eckhard Stemmler<br />

(layout@ataxie.de) (ers)<br />

In der Breite 3, 78606 Seitingen<br />

Druck: Texdat-Service gGmbH<br />

(joachim.brehmer@texdat.de)<br />

Mierendorffstr. 47, 69469 Weinheim<br />

Auflage: 750 Exemplare<br />

Die Weiterverwendung in anderen Publikationen<br />

ist nur mit Zustimmung des Herausgebers<br />

zulässig. Durch die Annahme eines Manuskripts<br />

erwirbt der Herausgeber das ausschließliche<br />

Recht zur Veröffentlichung (Print/Internet).<br />

Die Redaktion behält sich ausdrücklich das Recht<br />

vor, eingegangene Manuskripte redaktionell zu<br />

bearbeiten oder zu kommentieren. Die veröffentlichten<br />

Beiträge geben nicht unbedingt die<br />

Meinung des Herausgebers wieder. Für namentlich<br />

gezeichnete Artikel sind die Verfasser verantwortlich.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und<br />

Fotos wird nicht gehaftet; Manuskripte und<br />

Fotos werden nicht zurückgesandt.<br />

Die im <strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> veröffentlichten Beiträge<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte<br />

bleiben ausdrücklich vorbehalten.<br />

© <strong>Deutsche</strong> <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

(DHAG) Bundesverband e. V.<br />

Redaktionsschluss für den <strong>Fundus</strong> 02/11<br />

ist der 10.04.2011<br />

Impressum<br />

Den Vorstand der DHAG bilden :<br />

Marina Stüber<br />

1. Vorsitzende der DHAG<br />

Kinder- und Jugendarbeit<br />

54426 Malborn bei Trier<br />

Telefon (0 65 04) 20 04<br />

majofrajo@ataxie.de<br />

Gerhard Geier<br />

Finanzvorstand<br />

85748 Garching bei München<br />

Heike Probst<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

73547 Lorch bei Stuttgart<br />

h.probst@ataxie.de<br />

Peter Reußner<br />

2. Vorsitzender<br />

22844 Norderstedt bei Hamburg<br />

peter.reussner@ataxie.de<br />

Uta Schulz<br />

Regionalgruppen<br />

82008 Unterhaching<br />

Uta.Schulz@ataxie.de<br />

Die DHAG e. V. ist Mitglied<br />

in folgenden Dachorganisationen:<br />

• Der Paritätische Wohlfahrtsverband<br />

• Kindernetzwerk<br />

• Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe<br />

von Menschen mit Behinderungen und<br />

chronischer Erkrankung und ihren<br />

Angehörigen e. V. - BAG S<br />

• ACHSE (Allianz chronischer seltener<br />

Erkrankungen)<br />

• Euro-Ataxia - The European Federation<br />

of Hereditary Ataxias<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

DHAG ... weil Du einmalig bist<br />

DHAG e. V.<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

Hofener Str. 76<br />

D 70372 Stuttgart<br />

Ich möchte Mitglied der „<strong>Deutsche</strong>n <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> (DHAG) e. V.“ werden.<br />

Name ................................................... Vorname .........................................................<br />

Geburtsdatum ....................................... Beruf ..............................................................<br />

Telefon .(0.............)................................ Email .............................................................<br />

Straße ..................................................... .......................................................................<br />

PLZ/Wohnort .................... .......................................................................................<br />

Außer mir treten noch folgende Personen bei ...................................................................<br />

Wer ist Betroffener? ....................................................................................................<br />

<strong>Ataxie</strong>form? ................................................................................................................<br />

Jahresbeitrag (bitte ankreuzen)<br />

o 60,— Euro Einzelmitglied<br />

o 90,— Euro Familienmitglied Familienmitglieder (Personen im Haushalt) .......<br />

o Sozialtarif (nur auf Anfrage; Nachweis: Grundsicherungsschein bzw. Rentenbescheid)<br />

Den Mitgliedsbeitrag zahle ich<br />

Konto der DHAG:<br />

o jährlich o halb-jährlich (nur bei Bankeinzug)<br />

Spar- und Kreditbank Hardt eG BLZ 660 621 38 Konto 60 178<br />

IBAN DE69 6606 2138 0000 0601 78 BIC GENODE61EGG<br />

o Ich bin einverstanden, dass meine Adresse an DHAG-Regionalgruppenleiter weitergegeben<br />

wird.<br />

Ort .............................. Datum ................... Unterschrift .......................<br />

Einzugsermächtigung<br />

Ich bin/Wir sind damit einverstanden, dass mein/unser Mitgliedsbeitrag von der DHAG abgebucht<br />

wird. Die fällig werdenden Beiträge sind bis auf Widerruf von meinem nachstehend angegebenen<br />

Konto einzuziehen.<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />

per Brief<br />

oder als<br />

FAX an (07 11) 8 49 66 28<br />

Antrag auf<br />

Vereinsmitgliedschaft<br />

Kontoinhaber ............................................... Kontonummer ...... .............................<br />

BLZ ............................ bei der ................................. . in ..................................<br />

Ort .............................. Datum ................... Unterschrift .......................<br />

53


54<br />

seit 1983 DHAG<br />

DHAG e. V.<br />

DHAG ... weil Du einmalig bist<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

Hofener Str. 76<br />

D 70372 Stuttgart<br />

Ich möchte Förderer der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Bundesverband e. V. (DHAG)<br />

werden.<br />

Name ................................................... Vorname ...........................................................<br />

Geburtsdatum ....................................... Beruf ................................................................<br />

Telefon .(0.............)................................ Email ...............................................................<br />

Straße ...............................................................................................................................<br />

PLZ / Wohnort .................... .......................................................................................<br />

Gerne unterstütze ich die DHAG jährlich in Höhe von: ............ Euro.<br />

Konto der DHAG:<br />

Spar- und Kreditbank Hardt eG BLZ 660 621 38 Konto 60 178<br />

IBAN DE69 6606 2138 0000 0601 78 BIC GENODE61EGG<br />

Einzugsermächtigung<br />

per Brief<br />

oder als<br />

FAX an (07 11) 8 49 66 28<br />

Antrag für Förderer<br />

Ich bin / Wir sind damit einverstanden, dass mein / unser Förderbeitrag von der DHAG abgebucht<br />

wird. Der fällig werdende Betrag ist bis auf Widerruf von meinem / unserem nachstehend angegebenen<br />

Konto einzuziehen.<br />

Kontoinhaber ............................................... Kontonummer ...... .............................<br />

BLZ ............................ bei der ................................. . in ..................................<br />

Ort .............................. Datum ................... Unterschrift .......................<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011


© DHAG 2009<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong> e. V. seit 1983<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />

Infoblatt<br />

Was ist eine <strong>Ataxie</strong> ? — Wer ist die DHAG ?<br />

In der Medizin wird mit dem Begriff <strong>Ataxie</strong> eine mangelnde Koordination, ein fehlerhaftes<br />

Zusammenspiel verschiedener Muskelgruppen bei der Ausführung von Bewegungen<br />

bezeichnet. Sehr häufig lässt sich als Ursache für das Symptom <strong>Ataxie</strong> ein Untergang von<br />

Nervenzellen im Zentralnervensystem (ZNS), vor allem im Kleinhirn (Cerebellum) oder<br />

Rückenmark (Medulla spinalis), nachweisen. Dieser als Neurodegeneration bezeichnete<br />

Prozess führt zu einer Rückbildung und Verkleinerung (Atrophie) von Teilen des ZNS.<br />

Die DHAG ist eine gemeinnützige Selbsthilfeorganisation auf Bundesebene, in der sich<br />

Menschen, die von einer <strong>Ataxie</strong>-Erkrankung betroffen sind, Angehörige, Wissenschaftler<br />

und Therapeuten zusammengeschlossen haben.<br />

Ziele der DHAG sind die bessere Bewältigung des Zusammenlebens, die Information und<br />

der Austausch untereinander über soziale und medizinisch-therapeutische Möglichkeiten.<br />

Wir brauchen Verständnis in der Öffentlichkeit :<br />

Betroffene, weil sie den Verlust ihrer Fähigkeiten erleben und bewältigen müssen, Angst<br />

vor Isolation und Pflegebedürftigkeit haben, sich Sorgen um ihre Kinder machen.<br />

Risikopersonen, weil sie in der Angst leben, selbst krank zu werden.<br />

Angehörige, weil sie Probleme im Umgang mit den Kranken und in der Partnerschaft<br />

bewältigen müssen, sie häufig körperlich und seelisch überfordert werden.<br />

Die DHAG gibt Hilfe zur Selbsthilfe. Vertreten durch bundesweit tätige Regionalgruppen<br />

und Ansprechpartner, möchten wir einen Raum für persönliche Gespräche mit Gleichgesinnten<br />

bieten. Hier ist der richtige Ort für den gegenseitigen Erfahrungsaustausch über<br />

Hilfsmittel, Kliniken, gute Ärzte und andere Tipps.<br />

DHAG - Geschätsstelle<br />

Hofener Sr. 76<br />

alle Informationen auf<br />

www.ataxie.de<br />

70372 Stuttgart<br />

Tel: (07 11) 5 50 46 44<br />

FAX: (07 11) 8 49 66 28<br />

55


Ansprechpartner<br />

56<br />

seit 1983 DHAG<br />

DHAG-Geschäftsstelle<br />

Frau Rita Bogenfeld<br />

Frau Marlies Schreiber<br />

Hofener Str. 76<br />

70372 Stuttgart<br />

Tel: (07 11) 5 50 46 44<br />

Fax: (07 11) 8 49 66 28<br />

Mail dhag@ataxie.de<br />

Internet www.ataxie.de<br />

Bürozeiten:<br />

Di-Fr 9.00 bis 12.00 Uhr<br />

Do 14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Fachberatungen:<br />

Ataxia Teleangiectatica (AT)<br />

Hermann Stimm<br />

67435 Neustadt / Weinstraße<br />

Telefon (0 63 21) 6 84 56<br />

Telefax (0 63 21) 67 03 58<br />

Friedreichsche <strong>Ataxie</strong> (FA)<br />

Petra Köhler<br />

Telefon (0 70 31) 81 94 93 8<br />

Fax (0 70 31) 80 88 55<br />

Mail petra-koehler@ataxie.de<br />

Jugendliche Ataktiker<br />

Alexander Stierkorb<br />

97243 Bieberehren<br />

Telefon (0 93 35) 4 90<br />

Regionale Ansprechpartner<br />

Martina Hanke - (RGL) ??<br />

01705 Freital<br />

Telefon (03 51) 2 10 85 15<br />

Jitka Ratzlaff - (RGL)<br />

12349 Berlin<br />

Telefon (0 30) 36 50 96 16<br />

Mail jira@ataxie.de<br />

Joachim Schröder<br />

14476 Fahrland bei Potsdam<br />

Telefon (03 32 08) 5 08 23<br />

Peter Reußner - (RGL)<br />

22844 Norderstedt b.Hamburg<br />

Telefon (0 40 ) 55 44 68 98<br />

Prof. Dr. Christine Zühlke<br />

Institut für Humangenetik<br />

23562 Lübeck<br />

Telefon (04 51) 50 0- 26 22<br />

Marita Erichsen - (RGL)<br />

24994 Osterby<br />

Telefon (0 46 05) 10 90<br />

Mail marita.erichsen@ataxie.de<br />

Ulrich Jesinghausen<br />

25845 Nordstrand<br />

Telefon (0 48 42) 90 17 88<br />

Rolf Walczyk - (RGL)<br />

26419 Schortens<br />

Telefon (0 44 61) 7 48 99 06<br />

Mail rolf.walczyk@ataxie.de<br />

Ursula Hanhart<br />

33428 Marienfeld<br />

Telefon (0 52 47) 8 09 66<br />

Nicole Müller - (RGL) ??<br />

33604 Bielefeld<br />

Telefon (05 21) 2 70 02 81<br />

Mail nimu65@ataxie.de<br />

Eva Erbe<br />

34346 Hann. Münden<br />

Telefon (0 55 41) 3 39 37<br />

Sabine Backert - (RGL)<br />

36341 Lauterbach<br />

Telefon (0 66 41) 41 37<br />

Mail s.backert@ataxie.de<br />

Mike Knigge<br />

38114 Braunschweig<br />

Telefon (05 31) 57 75 38<br />

Udo Nitzsche - (RGL)<br />

38304 Wolfenbüttel<br />

Telefon (0 53 31) 6 29 78<br />

Mail u.nitzsche@ataxie.de<br />

Nadine Langenberg - (RGL)<br />

39326 Dahlenwarsleben<br />

Telefon (03 92 02) 8 78 11<br />

nadine-langenberg@ataxie.de<br />

Johann Müller - (RGL) ??<br />

40591 Düsseldorf<br />

Telefon (02 11) 76 74 14<br />

Wolfram Schlums<br />

44287 Dortmund<br />

Telefon (02 31) 73 03 92<br />

Mail dhagnrw@ataxie.de<br />

Dr. Thomas Collenberg - (RGL)<br />

45141 Essen<br />

Telefon (02 01) 22 40 19<br />

Silke Ebbing - (RGL)<br />

48161 Münster<br />

Telefon (0 25 33) 48 34<br />

Mail silandebbing@ataxie.de<br />

Jochen Lampe<br />

53229 Bonn<br />

Telefon (02 28) 18 41 23 08<br />

Marina Stüber<br />

54426 Malborn<br />

Telefon (0 65 04) 20 04<br />

Mail majofrajo@ataxie.de<br />

Rainer Windmüller - (RGL)<br />

57334 Bad Laasphe<br />

Telefon (0 27 52) 53 48<br />

Heiko Rausch<br />

58636 Iserlohn<br />

Telefon (0 23 71) 2 19 87 83<br />

Stefan Droste<br />

59348 Lüdinghausen<br />

Telefon (0 25 91) 7 90 78<br />

Karl-Heinz Gesang<br />

59755 Arnsberg<br />

Telefon (0 29 32) 2 52 63<br />

Linda und Volker Wack<br />

67063 Ludwigshafen<br />

Telefon (06 21) 69 97 75<br />

Jürgen Staiger - (RGL)<br />

70565 Stuttgart<br />

Telefon (07 11) 75 68 80<br />

Roderich Heppner<br />

75180 Pforzheim<br />

Telefon (0 72 31) 72 04 15<br />

Antje Graf - Eckhard Stemmler<br />

78606 Seitingen-Oberflacht<br />

Telefon (0 74 64) 52 90 81<br />

Mail antje.graf@ataxie.de<br />

Mail erstemmler@ataxie.de<br />

Uta Schulz - (RGL)<br />

82008 Unterhaching<br />

Telefon (0 89) 61 63 29<br />

Telefax (0 89) 66 59 97 43<br />

Mail Uta.Schulz@ataxie.de<br />

Doris Schmölz<br />

85598 Baldham<br />

Telefon (0 81 06) 35 83 66<br />

Monika Lockowandt<br />

91207 Lauf<br />

Telefon (0 91 23) 99 08 55<br />

Mail moni.loc@ataxie.de<br />

(RGL) Regionalgruppenleiter<br />

(RGL) ?? Status derzeit unklar<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011

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