Herax Fundus - Deutsche Heredo-Ataxie Gesellschaft e.V.
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<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
Zeitschrift der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> - Bundesverband - e. V.<br />
„Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt,<br />
der ist nicht tot, nur fern,<br />
tot ist nur, wer vergessen wird.“<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> Ausgabe 01 2011<br />
(Immanuel Kant)<br />
Aus dem Inhalt<br />
DHAG-Mitgliederversammlung 2011 in Hohenwart<br />
Einladung / Programm / Anfahrt / Anmeldung<br />
Ausschreibung HEREDO-ATAXIE-Preis<br />
Studien - Therapien<br />
Physiotherapie-Studie in Essen<br />
MB: Locked-In-Syndrom und SCA 6 / Leben mit FA<br />
Feldenkrais-Methode<br />
Infos<br />
DHAG-Seminar Münster 2011 / Bundesgartenschau 2011<br />
Tipps & Tricks für den Alltag / Patientenverfügung<br />
barrierefreier Wohnraum / Schule - damals & heute<br />
Kurberichte<br />
Reha in der Schmieder-Klinik Konstanz<br />
Reiseberichte<br />
Silvester auf der Langau<br />
DHAG Informationen - News - Termine - Ansprechpartner<br />
Aktionen / Broschüren / Leserbriefe<br />
Aus den Gruppen: RG Essen<br />
SHG <strong>Ataxie</strong> Schwarzwald-Alb-Bodensee<br />
ISSN 1438-4248<br />
Ausgabe 01 2011<br />
1
Inhaltsverzeichnis<br />
2<br />
seit 1983 DHAG<br />
In dieser Ausgabe<br />
Zum neuen Jahr 2011 3<br />
Einladung zur Teilnahme am DHAG-Seminar 4<br />
Seminarprogramm DHAG e. V. Bundestreffen 2011 5<br />
Einladung zur 29. DHAG e. V. Mitgliederversammlung 6<br />
Anfahrtswege nach Hohenwart bei Pforzheim / Preisliste 7<br />
Anmeldung zum DHAG-Bundestreffen 8<br />
Ausschreibung HEREDO-ATAXIE-PREIS 2012 9<br />
Nachruf - Klaus Axel Sans 10<br />
Stilles Gedenken / Seminar in Münster 11<br />
Jahresrückblick 2010 SHG <strong>Ataxie</strong> Schwarzwald-Alb-Bodensee 12<br />
EU-Antidiskriminierungsrichtlinie endlich verabschieden 15<br />
DHAG Regionalgruppe Essen beim 4. Essener Selbsthilfepreis 16<br />
Bundesgartenschau auf gutem Weg zur Barrierefreiheit 17<br />
Physiotherapie-Studie an der Uni Essen 18<br />
Leben mit Friedreichscher <strong>Ataxie</strong> 20<br />
Daimler-Beschäftigte spenden für die DHAG! / Kleine Alltagshilfen 22<br />
Tipps für zu Hause 24<br />
Behinderte können Kfz-Kosten von Steuer absetzen 25<br />
Türgriffverlängerung im Selbstbau 25<br />
Patientenverfügung und Beispiel 26<br />
Unser Kuraufenthalt in der Schmieder-Klinik Konstanz 30<br />
Silvester 2010 auf der Langau 32<br />
Schiedsrichter mit Rollstuhl 34<br />
Liebestöter Behinderung? 36<br />
Links zu Reha-Mode und anderen Accessoires 37<br />
Barrieren abbauen 38<br />
Anfrage an den Medizinischen Beirat 42<br />
Schule - damals und heute 42<br />
Ohne Zivis wird es eng 44<br />
Feldenkrais – eine körperorientierte Lernmethode 45<br />
Brain-Net / Allgemeine Termine / Termine der regionalen Gruppen 46<br />
Broschüren der DHAG / Impressum 50<br />
Antrag auf Vereinsmitgliedschaft / Antrag für Förderer 53<br />
Infoblatt / Ansprechpartner<br />
Nr.: 01/2011 Februar 2011 30. Jahrgang<br />
ISSN 1438-4248<br />
55<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
Langsam werden die Tage wieder länger.<br />
Viele <strong>Ataxie</strong>-Betroffene verlassen ihre „Winterquartiere“<br />
nach dem chaotischen Dezember.<br />
Endlich sind die Strassen wieder schneefrei und<br />
wir genießen die ersten Sonnenstrahlen.<br />
Die Mitgliederversammlung 2011 steht an. Ein<br />
schöner Termin, der zur Begegnung und zum<br />
Austausch einlädt. Der Tagungsort wird neu sein<br />
- das und vielleicht können wir neue Bekanntschaften<br />
schließen oder alte Freunde wiedertreffen.<br />
Am Wochenende danach ist Ostern, ein heiteres,<br />
farbenfrohes Fest.<br />
Dass die <strong>Ataxie</strong>-Betroffenen wieder munterer<br />
werden, sieht man auch an den ersten Regionaltreffen.<br />
Vielleicht haben Sie in diesem Jahr mal Lust die<br />
Mitgliederversammlung der Euro Ataxia vom 06.<br />
bis 08.05.2011 in Straßburg zu besuchen.<br />
Als Ausgleich für die „südlichen“ Angebote steht<br />
auch in diesem Jahr wieder das Seminar in Münster<br />
auf dem Programm (27. bis 29.05.).<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />
Zum neuen Jahr 2011<br />
Und Wartaweil am Ammersee erwartet Sie in<br />
diesem Jahr wieder (24. bis 26.06.).<br />
Regional werden ebenfalls viele neue Treffen<br />
geplant. Infos zu den einzelnen DHAG-Regionalgruppen<br />
erhalten Sie von den jeweiligen<br />
Regionalgruppenleitern (RGL) auf der <strong>Fundus</strong>rückseite.<br />
Noch mehr Termine erfahren Sie im Innenteil.<br />
Sie sind herzlich eingeladen.<br />
Wagen Sie den Schritt mit anderen Betroffenen<br />
gemeinsam im Jahr 2011.<br />
Manche Termine sind nicht vorhersehbar, am<br />
29.01. verstarb unser langjähriger <strong>Fundus</strong>redakteur.<br />
Diese Ausgabe des <strong>Herax</strong> FUNDUS ist somit<br />
die letzte redaktionelle Arbeit von Klaus. Deshalb<br />
hat Eckhard das Layout ein wenig geändert.<br />
Ihre Marina Stüber<br />
Editorial<br />
3
Einladung Seminar<br />
4<br />
seit 1983 DHAG<br />
Liebe DHAG-Mitglieder, wir laden Euch hierzu<br />
recht herzlich ein!<br />
Wir freuen uns sehr, neue Mitglieder kennenzulernen<br />
bzw. „alte“ Bekannte wieder zu treffen.<br />
Hier sind noch einige Informationen zum Haus<br />
bzw. zur Anmeldung: Es gibt 24 behindertengerechte<br />
Zimmer, jedoch auf einzelne Häuser verteilt.<br />
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die<br />
Vergabe der Zimmer nach Posteingang erfolgt.<br />
Kostenbeitrag: 70 € - pro teilnehmendes Mitglied<br />
für das gesamte Wochenende !<br />
Der Betrag wird dann fällig, wenn mindestens<br />
eine Übernachtung in Anspruch genommen wird.<br />
Er ist im Voraus auf das DHAG-Konto zu überweisen,<br />
denn nur bezahlte Buchungen berechtigen<br />
zur Teilnahme. Eine Erstattung der Teilnehmergebühr<br />
ist nicht möglich, eine Reiserücktrittsversicherung<br />
muss selbst abgeschlossen werden.<br />
Detaillierte Preise können aus der Preisliste entnommen<br />
werden.<br />
Natürlich ist es auch möglich, als Tagesgast teilzunehmen!<br />
Dann berechnen wir eine Tagungspauschale<br />
(siehe Preisliste).<br />
Für An- und Abfahrt sowie möglicherweise notwendige<br />
Betreuung ist selbst zu sorgen.<br />
Einladung<br />
zur Teilnahme am<br />
DHAG-Seminar<br />
Spastik - Patientenverfügung<br />
vom 15. bis zum 17. April 2011<br />
im<br />
Hohenwart Forum<br />
Schönbornstr. 25<br />
75181 Pforzheim-Hohenwart<br />
Tel.: (0 72 34) 60 60<br />
Fax.: (0 72 34) 60 6 46<br />
Internet: www.hohenwart-forum.de<br />
Über Ihre Teilnahme würden wir uns sehr<br />
freuen!<br />
Anreise: Freitag ab 15.00 Uhr<br />
Abreise: Sonntag nach dem Mittagessen<br />
Ausgefüllte Anmeldungen bitte an:<br />
DHAG Geschäftsstelle<br />
Frau Bogenfeld<br />
Hofenerstr. 76<br />
70372 Stuttgart<br />
oder als FAX (07 11) 8 49 66 28<br />
Bitte keine Barbeträge zusenden, sondern auf<br />
folgendes Konto überweisen:<br />
Spar- und Kreditbank Hardt<br />
Konto-Nr.: 60178<br />
BLZ.: 660 621 38<br />
Zahlungsgrund: DHAG 2011<br />
„Tage voller Glücksminuten wünsch' ich dir und<br />
Sonnenschein, deine Freunde, meine Freunde<br />
sollen mit uns glücklich sein“ (Rolf Zuckowski)<br />
In diesem Sinne freuen wir uns auf ein Wiedersehen<br />
bzw. Kennenlernen<br />
Marina, Peter, Gerhard, Uta, Heike,<br />
Rita und Marlies<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
Seminarprogramm DHAG e. V. Bundestreffen 2011<br />
ab 16.00 Uhr Anreise<br />
18.00 Uhr Abendessen<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />
Freitag 15.04.2011<br />
20.00 Uhr Begrüßung und Informationen im Vortragsraum<br />
kurze Vorstellung der abendlichen Kleingruppen am Samstag<br />
Anmeldung für die Arzt-Sprechstunden sowie für die Workshops<br />
ab 8.00 Uhr Frühstück<br />
Samstag 16.04.2011<br />
ab 09.15 Uhr DHAG-Mitgliederversammlung - Tagesordnung siehe S. 6<br />
12.00 Uhr Mittagessen<br />
13.00 bis 14.30 Uhr nicht-öffentliche Sitzung des Medizinischen Beirates<br />
14.30 bis 15.30 Uhr Vortrag zum Thema „Spastik“, Prof. Dr. Schöls (Uni und ZSE Tübingen)<br />
15.30 bis 16.00 Uhr (Pause) Kaffee und Kuchen<br />
16.00 bis 18.00 Uhr Workshops<br />
um 17.00 Uhr können die Teilnehmer den Workshop wechseln<br />
diverse Themen siehe Aushang Freitag Abend<br />
18.00 Uhr Abendessen<br />
19.30 Uhr Treffen der Kleingruppen / Abend der Begegnung<br />
• Christian Schulz: Forum Workout (eigenen Laptop mitbringen)<br />
• Alexander Stierkorb: Junge Betroffene/Angehörige<br />
• Uta Schulz: (Thema wird präzisiert)<br />
Bitte im vorhinein melden, falls Sie eine Gruppe leiten wollen.<br />
ab 19.30 Uhr Sprechstunde der anwesenden Ärzte des Medizinischen Beirates<br />
nach Anmeldung in die ausliegenden Listen ab Freitag Abend!<br />
ab 8.00 Uhr Frühstück<br />
Sonntag 17.04.2011<br />
Anschließend bitte die Zimmer räumen!<br />
10.00 Uhr Patientenverfügung<br />
Referentin: Petra Vetter - Fachanwältin für Medizinrecht<br />
12.00 Uhr Mittagessen/Abreise<br />
Wir wünschen allen eine gute Heimreise!<br />
Programm-Änderungen vorbehalten!<br />
Bitte denken Sie daran, Ihren Zimmerschlüssel an der Rezeption abzugeben,<br />
persönliche Getränke bitte bei der Abreise zu bezahlen<br />
DANKE!<br />
Programm<br />
5
MV-Einladung<br />
6<br />
seit 1983 DHAG<br />
Einladung<br />
zur<br />
29. DHAG e. V. Mitgliederversammlung<br />
am 16. April 2011<br />
im<br />
Hohenwart Forum<br />
Schönbornstr. 25<br />
75181 Pforzheim-Hohenwart<br />
Tel.: (0 72 34) 60 60<br />
Fax.: (0 72 34) 60 6 46<br />
Internet: www.hohenwart-forum.de<br />
Liebes DHAG-Mitglied, hiermit lade ich Sie recht herzlich zur Mitgliederversammlung 2011<br />
ein.<br />
Samstag 16.04.2011 9:15 Uhr<br />
Tagesordnung der Mitgliederversammlung<br />
1. Begrüßung Feststellung der Beschlussfähigkeit<br />
2. Bericht des Vorstandes:<br />
Rechenschaftsbericht<br />
Kassenbericht<br />
3. Bericht der Kassenprüfer<br />
4. Entlastung des Vorstandes<br />
5. Satzungsänderungen<br />
6. Berichte aus den Ländern/Regionalgruppen<br />
7. Bericht des Internet-Beauftragten<br />
8. Bericht des Medizinischen Beirates<br />
9. Sonstiges<br />
Über folgende Satzungsänderung wird abgestimmt:<br />
§ 4 Mitgliedschaft<br />
(1) Mitglieder des Vereins können natürliche und juristische Personen sowie sonstige Vereinigungen<br />
des öffentlichen und privaten Rechts werden, die die Ziele des Vereins unterstützen.<br />
Bei Mitgliedschaften natürlicher Personen wird unterschieden zwischen Familienmitgliedschaft,<br />
Einzelmitgliedschaft mit anerkannter Begleitperson und Einzelmitgliedschaft ohne Begleitperson.<br />
§ 7 Vorstand<br />
Wird durch Punkt 7 ergänzt:<br />
(7) Der Vorstand ist befugt Vereinsordnungen zu erlassen.<br />
Der Jahresabschlussbericht kann vorher bei der Geschäftsstelle angefordert werden.<br />
Marina Stüber<br />
DHAG e. V. Vorsitzende<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
Anfahrtswege nach Hohenwart bei Pforzheim<br />
zum Forum Hohenwart<br />
mit dem PKW: Navi-Adresse: Schönbornstr. 25 75181 Pforzheim-Hohenwart<br />
Über die A5 bis Kreuz Karlsruhe - dann A8 Richtung Pforzheim bis Abfahrt Pforzheim-West<br />
über A7 und A8, A81 bis Kreuz Stuttgart - dann A8 Richtung Pforzheim bis Abfahrt Pforzheim-Süd<br />
nach und durch Pforzheim auf der B 294/B 463 (in Richtung Calw, Bad Liebenzell). Am Ortsende<br />
von Pforzheim fahren Sie im Kreisverkehr zunächst weiter Richtung Calw/Bad Liebenzell. Nach<br />
dem Kreisverkehr biegen Sie 100 m links ab in Richtung Huchenfeld, Hohenwart, Neuhausen. Sie<br />
durchfahren den Ortsteil Huchenfeld. Unmittelbar nach der Ortseinfahrt Hohenwart nehmen Sie<br />
die erste Straße links. Folgen Sie der Beschilderung „Hohenwart Forum“.<br />
mit der Bahn/ öffentlichen Verkehrsmitteln:<br />
Sie fahren bis zum Hauptbahnhof Pforzheim. Ab Pforzheim Hbf:<br />
mit dem Bus in 30 Minuten: Beim Verlassen des Bahnhofs gehen Sie links an den Taxiständen<br />
vorbei. Nach ca. 20 m erreichen Sie die überdachte Omnibushaltestelle. Dort fährt am ZOB (Zentraler<br />
Omnibus-Bahnhof) Mitte Steig 5 das Busunternehmen Schuhmacher mit der Linie 742 in Richtung<br />
Neuhausen. 1. Haltestelle in Hohenwart: „Hohenwart Forum“. Am besten, Sie informieren<br />
den Fahrer, dass Sie am Hohenwart Forum in Hohenwart aussteigen wollen. Fahrtzeit vom Hauptbahnhof<br />
bis Hohenwart ca. 20 Minuten. Von der Bushaltestelle in Hohenwart sind es noch ca. 8<br />
Minuten zu Fuß bis zum Tagungszentrum. Wir halten auch einen Fahrplan für Sie bereit, oder Sie<br />
können die Elektronische Fahrplanauskunft für Baden-Württemberg konsultieren.<br />
mit dem Taxi in 20 Minuten: Sie rufen nach Ihrer Ankunft am Bahnhof ein Fahrzeug der Firma<br />
Minicar Fon: (0 72 31) 44 44 44. Das Stichwort für die Fahrer ist „Tagungsteilnehmer im Hohenwart<br />
Forum“. Der Treffpunkt ist der Behindertenparkplatz rechts vom Bahnhofseingang. Sie bezahlen<br />
für die Fahrt vom Bhf. Pforzheim bis zum Hohenwart Forum einen Sonderpreis von 15,00 Euro.<br />
Bitte fragen Sie ggf. in der Geschäftsstelle nach, eventuell kann Sie ein anderes Mitglied am Bahnhof<br />
abholen, wenn dies rechtzeitig organisiert wird.<br />
Besprechen sie doch auf ihrem RG-Treffen, ob vielleicht eine Fahrgemeinschaft möglich ist.<br />
für das DHAG-Seminar 2011 (Mitgliedsvorteile)<br />
Einzelmitgliedschaft, Familienmitglieder<br />
(Teilnahmegebühr, egal wieviel Nächte)<br />
70 €<br />
Begleitperson, die im Behindertenausweis vermerkt ist 70 €<br />
Partner von Einzelmitgliedern (keine Familienmitgliedschaft) 155,75 € im DZ<br />
Familienmitglieder bis einschl. 12 Jahre Frei<br />
Kinder von Einzelmitgliedern Regulärer Hauspreis<br />
Nichtmitglieder 171,75 € im EZ<br />
155,75 € im DZ<br />
Einmaliges Schnupperwochenende (für eventuell Mitglieder) 100 €<br />
Eine Nacht (Hauspreis) Mind. 70 €<br />
Hauspreis für Nichtmitglieder<br />
Tagespreis Mitglieder 15 €<br />
Nichtmitglieder 30 €<br />
Wir bitten, auf Grund gesetzlicher Vorgaben, den Mitgliedsstatus zu beachten !<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />
Preisliste<br />
Anfahrt / Preise<br />
7
Anmeldung<br />
8<br />
seit 1983 DHAG<br />
Anmeldung zum DHAG-Bundestreffen<br />
per Brief oder als FAX<br />
(07 11) 8 49 66 28<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
DHAG Geschäftsstelle<br />
Frau Bogenfeld<br />
Hofenerstr. 76<br />
70372 Stuttgart<br />
Anmeldung zum DHAG-Seminar vom 15.—17. April 2011<br />
Hiermit melde ich mich zum Bundestreffen an:<br />
Vor- und Nachname: .....................................................................................................<br />
Anschrift: .....................................................................................................<br />
.....................................................................................................<br />
Telefon: .....................................................................................................<br />
Bitte geben Sie von allen teilnehmenden Personen den Namen an:<br />
.............................................................................................................................................<br />
Ich bin / wir sind (Preise lt. Preisliste, bitte erst zahlen, wenn Sie eine Reservierungsbestätigung erhalten haben)<br />
O Einzelmitglied O Einzelmitglied mit eingetragener Begleitperson (Mz “B”)<br />
O Familienmitglied O Nichtmitglied Bitte Mitgliedsstatus beachten !<br />
Ich / wir übernachten ............................................. O freitags und samstags<br />
O nur freitags<br />
O nur samstags<br />
Ich / wir wollen als Tagesgast lediglich mitessen: ........... O nur Essen<br />
Mittagessen am Sonntag ........................ O ja O nein<br />
Ich wünsche / wir wünschen folgende Kost:..................... O vegetarisch<br />
O normale Kost<br />
Ich / wir brauchen ein „Rollstuhlzimmer“........................ O ja O nein<br />
Ich benutze einen O Rollstuhl, O Rollator, O Stock<br />
oder ähnliches O .............................................<br />
Datum, Unterschrift: ......................... .............................................<br />
Die Anmeldung ist verbindlich, eine Rückzahlung der Anmeldegebühr bei Nichtanwesenheit oder aus sonstigen Gründen<br />
ist ausgeschlossen! (Nur gebuchte Beträge berechtigen zur Teilnahme.)<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />
Ausschreibung<br />
HEREDO-ATAXIE-PREIS 2012<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> e. V.<br />
stiftet wieder einen Förderpreis mit dem Ziel, die<br />
Lebensbedingungen von <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-Betroffenen<br />
und ihren Angehörigen zu verbessern. Mit<br />
diesem Preis sollen Leistungen aus allen wissenschaftlichen<br />
Gebieten und der Praxis ausgezeichnet<br />
werden, die dazu beitragen, das Wissen<br />
über <strong>Ataxie</strong>-Erkrankungen zu mehren, insbesondere<br />
können<br />
• medizinische Kenntnisse dargestellt werden,<br />
• neue Ansätze bei Diagnostik und Therapie<br />
behandelt werden,<br />
• Ansätze zur Lebenserleichterung im psychosozialen<br />
Bereich aufgezeigt werden,<br />
• Persönlichkeiten ausgezeichnet werden, die<br />
sich auf dem Gebiet der <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>n<br />
besonders verdient gemacht haben.<br />
Der Preis besteht aus einer Urkunde und kann<br />
mit einer Geldprämie von Euro 5.000,- dotiert<br />
werden. Er wurde erstmals 1991 verliehen und<br />
danach alle zwei Jahre, ab 1998 erfolgt die<br />
Preisverleihung alle drei bzw. vier Jahre (alle<br />
Preisträger bis 2004 siehe FUNDUS 2/2008 S. 13).<br />
Die Verleihung erfolgt auf der jeweiligen DHAG-<br />
Jahres-Mitgliederversammlung, auf welcher der<br />
Preisträger seine Arbeit in einem Vortrag auch<br />
vorstellen muss.<br />
Der Preis wird spätestens 6 Monate vor der Verleihung<br />
öffentlich ausgeschrieben. Mögliche<br />
Preisträger können sich selbst um den Preis<br />
bewerben. Daneben ist aber auch eine Fremdnennung<br />
möglich.<br />
Werden mehrere preiswürdige Arbeiten vorgelegt,<br />
kann die Prämie geteilt werden. Wird keine<br />
Arbeit vorgelegt oder als preiswürdig anerkannt,<br />
findet keine Preisverleihung statt.<br />
Die eingereichte Arbeit kann als Publikation, als<br />
Diplom-, Dissertations- oder Habilitationsschrift,<br />
als Buch oder Manuskript vorgelegt werden. Die<br />
Arbeit soll in Ländern des deutschen Sprachraumes<br />
entstanden sein, die Arbeit selbst kann<br />
sowohl in Deutsch als auch in englischer Sprache<br />
verfasst sein. In letzterem Fall muss jedoch auch<br />
eine Kurzform in Deutsch eingereicht werden. Es<br />
können sowohl bereits veröffentlichte als auch<br />
noch nicht veröffentlichte Arbeiten eingereicht<br />
werden. Die DHAG hat das Recht, eine Zusammenfassung<br />
der eingereichten Arbeit in der Vereinszeitschrift<br />
„<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong>“ oder in einer<br />
Beilage dazu zu veröffentlichen.<br />
Vom Vorstand der DHAG wird auf Empfehlung<br />
eines Preisrichterkollegiums entschieden, wer<br />
Preisträger wird. Das Preisrichterkollegium wird<br />
eigens für diesen Zweck vom Vorstand berufen.<br />
Die Preisverleihung erfolgt unter Ausschluss des<br />
Rechtsweges. Die Entscheidung über die Preisverleihung<br />
ist unanfechtbar.<br />
Der/die Bewerber/-in muss folgende Unterlagen<br />
bis zum 31.12.2011 an die Geschäftsstelle der<br />
DHAG oder den Vorsitzenden des Preisrichterkollegiums<br />
Peter Reußner,<br />
Hinrich-Thieß-Str. 52F,<br />
22844 Norderstedt einreichen:<br />
• Bewerbungsschreiben<br />
• Lebenslauf<br />
• vier Exemplare der Arbeit/Schrift.<br />
Vorstand der DHAG e. V.<br />
70372 Stuttgart<br />
im Februar 2011<br />
HEREDO-ATAXIE-Preis<br />
9
Nachruf für Klaus Sans<br />
10<br />
seit 1983 DHAG<br />
Du bist nicht mehr hier bei uns,<br />
aber du bist überall,<br />
wo wir sind,<br />
und immer sind irgendwo<br />
Spuren deines Lebens,<br />
Gedanken, Bilder,<br />
Augenblicke, Gefühle.<br />
Es ist schwer die richtigen Worte zu finden,<br />
da uns nicht nur die DHAG verbunden hat,<br />
sondern eine tiefe Freundschaft.<br />
Im Inneren weiß ich, du bist erlöst,<br />
aber dennoch fällt es schwer loszulassen.<br />
Du wirst uns fehlen, nicht nur als <strong>Fundus</strong>redakteur,<br />
Regionalgruppenleiter, Reiseberichterstatter<br />
oder Fußballfan, sondern auch und<br />
vor allem als Freund.<br />
Im Namen der DHAG möchte ich dir danken.<br />
Nachruf - Klaus Axel Sans<br />
* 23. Februar 1968<br />
† 29. Januar 2011<br />
Deine letzten Worte zu mir am Telefon waren:<br />
„Dann sucht ihr euch einen neuen Klaus.“<br />
Ich habe dir geantwortet: „Das geht nicht, weil du einmalig bist.“<br />
Und genau so einmalig wirst du mir und allen DHAG-Mitgliedern in Erinnerung bleiben.<br />
Woran man sich erinnert,<br />
das kann nicht mehr verloren gehen!<br />
Marina Stüber<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />
Stilles Gedenken<br />
Als Verband gedenken wir allen unseren in 2010 verstorbenen Mitgliedern:<br />
Britta Kleinrahm, Ratingen * 04.05.1965 † Jan 2010<br />
Ursula Fröleke, Bad Sassendorf * 07.09.1941 † Jan 2010<br />
Arno Schüddekorf, Harsewinkel * 12.08.1929 † Jan 2010<br />
Cornelia Karg, Norderstedt * 24.09.1957 † Feb 2010<br />
Brigitte Oberthür, Belm * 14.09.1946 † Feb 2010<br />
Marion Knape, Wittenberg * 23.01.1959 † Mar 2010<br />
Peter Petersen, Dänemark * 18.08.1948 † Mar 2010<br />
Wolfgang Dörr, St. Ingbert * 21.04.1937 † Apr 2010<br />
Vera Kern, Kerpen * † Mai 2010<br />
Gisela Peters, Burscheid * 04.12.1923 † Jul 2010<br />
Andreas March, Monheim * † Jul 2010<br />
Alfons Karczewski, Essen * 04.05.1934 † Aug 2010<br />
Wolfgang Schäfer, Düsseldorf * 06.06.1946 † Sep 2010<br />
Maximiliane Buchert, Bad Gandersheim * 13.03.1955 † Dez 2010<br />
Erika Placht, Ismaning * 10.02.1936 † Dez 2010<br />
Günther Kühnen, Krefeld * 21.10.1941 † Dez 2010<br />
Sie waren treue, langjährige DHAG-Mitglieder. Den Angehörigen gilt unser Mitgefühl.<br />
DHAG-Vorstand<br />
Seminar in Münster<br />
Coping – Behinderte leben mit ihrer<br />
Behinderung<br />
Unter diesem Generalthema kommen wir jedes<br />
Jahr im Jugendgästehaus in Münster zusammen.<br />
Auch für 2011 laden wieder der Landesverband<br />
NRW und die Regionalgruppe Hamburg ein. Am<br />
letzten Wochenende im Mai, von Freitag, 27.05.,<br />
bis Sonntag, 29.05., haben wir 20 Plätze im JGH<br />
gebucht, dazu kommen noch die Tagesgäste aus<br />
Münster und NRW. Unter der Moderation von<br />
Stephanie Grasshoff und Marita Eß sprechen wir<br />
in Kleingruppen über uns und unsere Regionalgruppen.<br />
Ein Schwerpunkt werden dieses Mal<br />
die Angehörigen, die Verwandten und Freunde<br />
sein. Wie (können) sie leben mit ihrer Behinderung<br />
durch uns?<br />
Dieses Wochenendseminar in Münster lebt davon,<br />
dass jeder offen für jeden ist, dass wir intensiv<br />
aufeinander zugehen, aufeinander hören, miteinander<br />
lachen und weinen. Wir freuen uns schon<br />
aufeinander.<br />
Außerdem werden wir am Sonntagvormittag zu<br />
einer einstündigen NRW-Mitgliederversammlung<br />
zusammenkommen.<br />
Da das Seminar wieder vom Paritätischen Bildungswerk<br />
und den Krankenkassen finanziell<br />
unterstützt wird, können wir unsere Teilnahmegebühr<br />
halten - fürs Wochenende zahlen:<br />
Mitglieder der DHAG 40 €<br />
Nichtmitglieder 80 €<br />
Tagesgäste 10 € pro Tag.<br />
Peter Reußner & Wolfram Schlums<br />
Nachrufe 2010<br />
11
SHG S-A-B 2010<br />
12<br />
seit 1983 DHAG<br />
Jahresrückblick 2010 SHG <strong>Ataxie</strong><br />
Schwarzwald-Alb-Bodensee<br />
Das 6. Jahr des Bestehens der Selbsthilfegruppe<br />
(SHG) war von vielerlei Aktivitäten gekennzeichnet,<br />
zu denen der Großteil unserer Gruppenmitglieder<br />
aktiv dabei war.<br />
Los ging‘s im Februar (27.) mit dem Gruppentreffen<br />
in den Räumen der AOK, bei dem wir eine<br />
Logopädiestunde etwas anderer Art genossen<br />
(<strong>Fundus</strong> 2/10 S. 27) und wir führten bereits die<br />
erste Diskussion über die Zukunft der SHG (DHAG-<br />
RG - Ja oder nein). Gleichzeitig beschlossen wir<br />
nach Rücksprache mit der AOK-Selbsthilfeförderung,<br />
2010 keine finanzielle Unterstützung beim<br />
Bundesverband DHAG zu beantragen.<br />
Im März (12./13.) fand unsere bereits obligatorische<br />
Teilnahme am SHT in Bad Dürrheim<br />
statt, bei dem Antje und ich tatkräftig von Fam.<br />
Hamann und Ingeborg und Wolfi unterstützt<br />
wurden. Und hier kam unser neues „Lochspiel“<br />
erstmals zum Einsatz. Diese Art der Öffentlichkeitspräsenz<br />
ist sehr wichtig, um den ATAXIE-<br />
Begriff bekannter zu machen. 1 Woche später<br />
fand in Radolfzell im Milchwerk der Selbsthilfetag<br />
des Nachbarkreises statt, an dem wir zwar<br />
nicht mit einem Info-Stand teilnahmen, aber<br />
dessen Besuch wir zu einem kleinen Gruppentreffen<br />
(7 Personen) nutzten und mit der regionalen<br />
KISS ins Gespräch kamen.<br />
Im April (09.-11.) fand die MV der DHAG in Wiesbaden-Naurod<br />
statt, wo wir als Gruppe mit 6<br />
Personen teilnahmen und die erhoffte Klarheit<br />
zur Zukunft der SHG noch nicht bekamen.<br />
Am 08. Mai wollten wir die Blumeninsel Mainau<br />
besuchen, was wir aber aus Witterungsgründen<br />
auf den 22.05. verlegen mussten. Stattdessen<br />
besuchten wir an dem Tag mit 6 Personen das<br />
SeaLife-Center in Konstanz - mit dabei Anja und<br />
Thomas aus dem Saarland. Der verlegte Mainau-<br />
Besuch hat sich zumindest wettermäßig für die<br />
16 Teilnehmer ausgezahlt, wenn auch die Rosenblüte<br />
bereits am Abklingen war.<br />
Ende Mai nahmen Antje und ich am traditionellen<br />
Coping-Seminar in Münster teil, und vom<br />
10.-15.06. fuhren wir mit der RG München nach<br />
Berlin (<strong>Fundus</strong> 3/2010 S. 18/S. 16).<br />
Ende Juni (25.-27.) führten wir zum 6. Mal unser<br />
Gruppenprojekt „Besuch des Schweizer <strong>Ataxie</strong>treffens<br />
der FA-Kontaktgruppe“ durch, an dem 7<br />
Gruppenmitglieder teilnahmen und 3 weitere dt.<br />
Ataktiker (<strong>Fundus</strong> 3/10 S. 14f.). Dieses Projekt<br />
wird seit Jahren durch die regionialen KK finanziell<br />
unterstützt und dadurch erst machbar.<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
Am 10.07. trafen sich 25 Personen zum Grillfest<br />
bei Fam. Hamann im Garten - dieses bereits<br />
traditionelle Ereignis war für uns alle ein tolles<br />
Erlebnis mit guten Gesprächen und gutem Essen.<br />
Einige unserer Schweizer Freunde waren auch<br />
da sowie Uta und Christian aus München, einziger<br />
Wermutstropfen - unsere Leiterin Antje lag<br />
mit gebrochenem Fuß im Krankenhaus. Diesmal<br />
war das Grillfest für die SHG auch keine finanzielle<br />
Belastung dank zweier Sparschweine - plus<br />
minus 0.<br />
Im August (14.) traf sich unsere Gruppe bei der<br />
Kartause in Ittingen (CH) nicht weit von Frauenfeld.<br />
Dort hatte unsere Schweizer Freundin Silvia<br />
eine sehr interessante Führung organisiert, die<br />
auch für Rollifahrer (u. a. unsere Antje vorübergehend)<br />
relativ problemlos war. Im Anschluß<br />
sind wir alle (14 Personen) bei Silvia daheim eingerückt<br />
zum Grillen. Dies war für alle Teilnehmer<br />
ein lustiger Nachmittag mit vielen guten<br />
Gesprächen. Hier muss aber auch erwähnt<br />
werden, dass solche Aktionen (von denen es<br />
schon viele gab) nur möglich sind, da wir viele<br />
in der SHG haben, die selbst noch mobil sind<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />
bzw. gemeinsam mit ihren Angehörigen aktiv<br />
sein können - diesen „Mitbetroffenen“ gilt unser<br />
Dank.<br />
Am 04.09. trafen wir uns im 2. Anlauf (19.06.<br />
Ausfall wegen Wetter) vor der Landesgartenschau<br />
in Villingen-Schwenningen. Wir waren 17<br />
Personen. Die, die nicht so gut zu Fuß waren,<br />
bekamen am Eingang einen Rollstuhl - Schieber<br />
waren genug dabei. Manch einer hat sich Tipps<br />
für daheim abgeguckt, aber das Wichtigste an<br />
der Aktion war, das Gefühl bei allen zu stärken -<br />
gemeinsam kann man vieles bewegen. Mit dabei<br />
auch 2 neue Mitglieder unserer SHG - Eva und<br />
Johanna - und auf der LGA trafen wir noch Christian<br />
und Yvonne aus dem Badischen.<br />
Am 09.10. fand in Frankfurt endlich die lang<br />
ersehnte Schulung der DHAG-RG-Leiter statt.<br />
Von den Ausführungen des Justiziars der BAG S,<br />
Hrn. Brünsing, erhofften Antje und ich uns Antworten<br />
auf die Fragen bezüglich der Gruppe.<br />
Mehr dazu am Schluß des Beitrages. Nur kurz -<br />
es war sehr informativ, löste aber immer noch<br />
nicht endgültig unsere Probleme.<br />
Vom 22.10.-26.11. waren Antje und ich zur Kur in<br />
der Schmieder-Klinik in Konstanz, doch auch hier<br />
zeigte sich die Verbundenheit in unserer SHG,<br />
wir bekamen oft Besuch in der Klinik (Petra &<br />
Detlev, Wolfi & Ingeborg, Günter, Susanne und<br />
Frank) bzw. machten kleinere Ausflüge mit<br />
Hamanns, Daniel und Johanna. Außerdem bereiteten<br />
wir das Weihnachtstreffen vor.<br />
Am 04.12. trafen wir uns am Bahnhof Radolf-<br />
SHG S-A-B 2010<br />
13
SHG S-A-B 2010<br />
14<br />
seit 1983 DHAG<br />
zell, um danach mit 23 Personen über den Weihnachtsmarkt<br />
zu „schlendern“, gemeinsam einen<br />
Glühwein zu trinken und dann in einer urigen<br />
Gaststätte in der Nähe den Nachmittag ausklingen<br />
zu lassen.<br />
Mitte Dezember gab es dann noch ein letztes<br />
Gespräch mit unserem Ansprechpartner für<br />
Selbsthilfeförderung der AOK. Danach hat<br />
Antje das Schreiben an den Vorstand der DHAG<br />
geschickt, dass unsere SHG keine RG mehr sein<br />
wird.<br />
Warum nicht mehr DHAG-RG?<br />
Ende 2009/Anfang 2010 gab es erste Informationen<br />
zur zukünftigen Zusammenarbeit des Bundesverbandes<br />
mit seinen RG. Da wir als SHG<br />
<strong>Ataxie</strong> schon seit Jahren durch die regionalen<br />
Krankenkassen sowohl pauschal als auch bei Projekten<br />
großzügig unterstützt wurden, ergaben<br />
sich aus diesen Schreiben 2 Fragen für uns:<br />
• Ist die Offenheit der SHG für neue Betroffene<br />
und Interessierte gegeben?<br />
• Ist die Trennung der Förderebenen (Bund,<br />
Land, regional) der KK gegeben?<br />
Das 2. Kriterium konnte in der RGL-Schulung in<br />
Frankfurt geklärt werden – alle Mittel der RG sind<br />
theoretisch Eigentum des übergeordneten Bundesverbandes<br />
(RG als unselbstständige Untergliederung<br />
darf keine eigenen Mittel haben),<br />
dürfen aber nur in der RG / für die RG ausgegeben<br />
werden, da die Förderung der KK zweckgebunden<br />
an die RG ausgezahlt wurde – also ist das<br />
DHAG-Unterkonto kein Problem.<br />
Aber das Kriterium der KK „Offenheit für neue<br />
Mitglieder“ wäre für uns als eine RG der DHAG<br />
nicht erfüllbar. Die bestehenden finanzrechtlichen<br />
Regelungen besagen, daß das Geld der RG<br />
nur für Mitglieder der DHAG ausgegeben werden<br />
darf (und auch nicht für notwendige Begleitpersonen<br />
des Mitgliedes – Aussage in Frankfurt nach<br />
z. Zt. gültiger DHAG-Satzung).<br />
Dies ist uns als RG nicht möglich umzusetzen,<br />
da wir zum einen einige Nicht-DHAG-Mitglieder<br />
in der SHG haben, viele zwar Einzelmitglied der<br />
DHAG sind, aber die Begleitpersonen aussen vor<br />
wären (nach gültiger DHAG-Satzung).<br />
Der wichtigste Aspekt ist aber, dass wir schon<br />
seit 2005 viel und eng mit der Schweizer FA-Kontaktgruppe<br />
zusammenarbeiten, von denen wir<br />
niemals verlangen würden, Mitglied der DHAG<br />
zu werden.<br />
Wir wollen aber nicht die Gemeinnützigkeit des<br />
Bundesverbandes gefährden, deswegen der Entschluss:<br />
Keine RG mehr der DHAG.<br />
Als SHG ATAXIE Schwarzwald-Alb-Bodensee sehen<br />
wir uns selbst als Kontaktgruppe zur DHAG e. V.<br />
und unterstützen deren Arbeit, so es uns möglich<br />
ist!<br />
Für die Gruppe ändert sich nichts, regional (örtliche<br />
KISS, KK, Kreis-Behindertenbeauftragte)<br />
sind wir ja schon seit der Gründung 2004 die<br />
SHG ATAXIE. Ehrenamtlich Tätige sind in Baden-<br />
Württemberg bei ehrenamtlicher Tätigkeit speziell<br />
Haftpflicht- und Unfallversichert.<br />
Unser Schwerpunkt war und ist die Selbsthilfe<br />
für Betroffene, Ansprechpartner für Betroffene<br />
und Interessierte zu sein, den <strong>Ataxie</strong>-Begriff und<br />
unseren Bundesverband DHAG<br />
durch Öffentlichkeitsarbeit regional<br />
bekannt zu machen. Dafür<br />
notwendige finanzielle Mittel<br />
bekommen wir auch als SHG<br />
<strong>Ataxie</strong> von den regionalen KK.<br />
(ers)<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
EU-Antidiskriminierungsrichtlinie endlich verabschieden<br />
Frankfurt am Main (kobinet) Die Nachricht, dass<br />
die Europäische Union mit der UN-Behindertenrechtskonvention<br />
erstmals einen internationalen<br />
Menschenrechtsvertrag ratifiziert hat, wirft<br />
bei kobinet-Redakteur Harald Reutershahn in<br />
seinem Kommentar die Frage auf, wann denn<br />
nun endlich die seit langem geplante und längst<br />
überfällige EU-Antidiskriminierungsrichtlinie verabschiedet<br />
wird.<br />
Es hat zwar etwas gedauert, aber spätestens<br />
seit die Europäische Union nun die UN-Behindertenrechtskonvention<br />
ratifiziert hat, ist klar, dass<br />
diese sehr umfassende Konvention nun der Maßstab<br />
der Behindertenpolitik auf allen Ebenen ist.<br />
Das Ziel der Inklusion hat damit einen wichtigen<br />
Siegeszug gestartet, der jetzt mit Leben gefüllt<br />
und in sämtliche Ecken unseres gesellschaftlichen<br />
Lebens getragen werden muss. Die Ratifizierung<br />
der Konvention und das Setzen dieses<br />
Maßstabes ist nun also vier Jahre nach der Verabschiedung<br />
der Konvention durch die Vereinten<br />
Nationen am 13. Dezember 2006 geschafft.<br />
Doch wie sieht es in der Praxis aus? Viele schöne<br />
Worte werden nun massenweise gesprochen, wo<br />
bleiben die Taten? Dies fragen sich viele behinderte<br />
Menschen, deren Alltag immer noch von<br />
massiven Benachteiligungen, Ausgrenzung und<br />
Diskriminierung geprägt ist und bei denen der<br />
Wind der Inklusion noch nicht einmal in einem<br />
Hauch zu spüren ist. Seien es diejenigen, die<br />
in ländlichen Regionen leben und immer noch<br />
nicht die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen<br />
können, wenn es sie dort überhaupt in ausreichendem<br />
Maße gibt. Die Finanzierung eines<br />
behindertengerechten Fahrzeugs wird ihnen in<br />
der Regel immer noch im großen Stil abgelehnt.<br />
Seien es diejenigen, die immer noch meist alternativlos<br />
in Sondereinrichtungen leben müssen.<br />
Inklusion ist dort meist noch ein unbekanntes<br />
Fremdwort und deren Alltag alles andere als<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />
selbstbestimmt. Seien es diejenigen, die immer<br />
noch in Sonderschulen beschult werden, anstatt<br />
gemeinsam mit nichtbehinderten Menschen aufzuwachsen<br />
und zu lernen. Oder all diejenigen,<br />
die angesichts der angespannten Finanzlage der<br />
Kommunen und Länder immer wieder um ihre<br />
lebensnotwendige Assistenz bangen müssen. Gar<br />
nicht gesprochen von den noch vielen Barrieren,<br />
die viel zu langsam abgebaut und täglich sogar<br />
immer wieder neu errichtet werden.<br />
Diese Beispiele aus dem realen Leben sollen die<br />
Erfolge der letzten Jahre in Sachen Gesetzgebung<br />
nicht klein reden, sie machen aber deutlich,<br />
wie weit Wunsch und Wirklichkeit noch auseinander<br />
sind und wie viel es noch zu tun gibt.<br />
Nach der Offensive der Ratifizierung der UN-<br />
Konvention muss nun eine konzertierte Aktion<br />
zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention<br />
kommen. Bis auf Rheinland-Pfalz, das<br />
im März letzten Jahres einen ersten Aktionsplan<br />
zur Umsetzung der Konvention verabschiedet<br />
hat, tappen wir weiterhin weitgehend im<br />
Dunkeln, wie sich die Verantwortlichen in den<br />
einzelnen Bereichen die Umsetzung der Konvention<br />
vorstellen. Ein guter und konkreter Start<br />
wäre nun, wenn endlich die von der Kommission<br />
entwickelte, vom Europäischen Parlament<br />
verabschiedete und hauptsächlich von Deutschland<br />
blockierte EU-Antidiskriminierungsrichtlinie<br />
verabschiedet würde. Dies wäre ein ganz konkreter<br />
und glaubhafter Schritt gegen die noch<br />
vielfältigen Diskriminierungen im zivilrechtlichen<br />
Bereich. Es wäre ein wichtiger Schritt,<br />
um Diskriminierungen bei der Inanspruchnahme<br />
von Dienstleistungen und der Nutzung von Produkten<br />
zu verhindern und abzubauen. Die Bundesregierung<br />
muss in diesem Bereich endlich<br />
ihren beschämenden Widerstand aufgeben. Das<br />
wäre eine konkrete Tat, die den vielen schönen<br />
Worten folgen könnte.<br />
kobinet-Kommentar<br />
15
RG Essen<br />
16<br />
seit 1983 DHAG<br />
DHAG Regionalgruppe Essen beim 4. Essener Selbsthilfepreis<br />
DHAG Regionalgruppe Essen und Umgebung<br />
belegt Platz 2 beim 4. Essener<br />
Selbsthilfepreis in der Kategorie:<br />
„gesundheitliche Aufklärung & beispielhafte<br />
Hilfe“.<br />
Alle zwei Jahre schreibt die Stadt Essen einen<br />
Preis zur Würdigung der Arbeit der Selbsthilfegruppen<br />
aus. Damit soll das bürgerliche Engagement<br />
der Selbsthilfegruppen, insbesondere ihre<br />
Verdienste um die Verbreitung des Selbsthilfegedankens<br />
in unserer Stadt, ausgezeichnet werden.<br />
Bewerben können sich jene Selbsthilfegruppen,<br />
die sich der Stärkung der körperlichen und seelischen<br />
Gesundheit und der gesundheitlichen Aufklärung<br />
widmen, die großen Selbsthilfeverbände<br />
ebenso wie die kleinen Selbsthilfegruppen.<br />
Alle sind wichtig. Patinnen und Paten aus der<br />
Mitte der <strong>Gesellschaft</strong> unterstützen die Bewerbungen.<br />
Eine Jury anerkannter Persönlichkeiten<br />
aus der Essener <strong>Gesellschaft</strong> wählt die besten,<br />
die überzeugendsten Einsendungen aus.<br />
Wir bewarben uns mit folgendem Projekt unserer<br />
Gruppe aus dem Jahr 2010:<br />
„Pflegeversicherung - Betreuungs- und Beratungsleistungen<br />
- Teilhabe, Eigenständigkeit und<br />
Lebensqualität“.<br />
Dazu organisierten wir zwei Informationsveranstaltungen<br />
und führten vom 21.- bis 28.08. einen<br />
Kinästhetik-Grundkurs durch.<br />
Am 28.03. ging es um einen Überblick zu den<br />
Leistungen der Pflegekassen, dazu erstellten wir<br />
zusammen mit der Referentin einen Fragebogen,<br />
der den Informationsstand offenlegt. Informationsdefizite<br />
(auch bei den Krankenkassen selber,<br />
die oft - so tun, als ob sie - diese Leistungen<br />
nicht kennen) gibt es beim Thema Pflegeberatung<br />
und Pflegekurse (SGB XI §7a und §45).<br />
Am 16.05. ging es dann um ein spezielleres Thema<br />
in diesem Zusammenhang: Persönliches Budget<br />
gemäß SGB IX §17 (Rehabilitation und Teilhabe<br />
behinderter Menschen), insbesondere zur Auslegung/Handhabung<br />
von SGB XI § 77 (Häusliche<br />
Pflege durch Einzelpersonen) durch die Pflegekassen.<br />
Wir wollten diese Veranstaltungen für alle Interessierten<br />
öffnen, indem wir die Informationen,<br />
die wir bei unseren beiden Veranstaltungen<br />
bekommen haben, d. h. einfacherhalber die<br />
Folien der Referenten, „veröffentlichten“ und<br />
als pdf-Dateien auf der Homepage der DHAG<br />
einstellten. Das Einverständnis der Referenten<br />
liegt vor.<br />
Denn speziell das Thema unserer zweiten Veranstaltung<br />
ist eine auch für andere Gruppen<br />
und Institutionen hochinteressante (politische)<br />
Thematik z. B. bezüglich professioneller Pflegedienste/Dienstleister<br />
zur Betreuungsvermittlung.<br />
Gefaxt wurden unsere Informationen z.<br />
B. an das Pro Pflege–Selbsthilfenetzwerk (Team<br />
Werner Schell - das den vielfältigen Problemen<br />
in den Gesundheits- und Pflegesystemen entgegen<br />
wirken will). Durch die Informationen, die<br />
wir von dort erhalten (z. B. Stellungnahme vom<br />
11.05.2010 zum Statement des <strong>Deutsche</strong>n Ärztetages<br />
zum Patientenrecht), können wir wiederum<br />
auf Thematiken hingewiesen werden, die<br />
auch für uns von Interesse sind. Weiterhin kam<br />
ein Kontakt zu einem Mitarbeiter des Lebens-<br />
Zeiten e. V. (Verein für Gesundheitsförderung<br />
und Psychoonkologie) zustande. Diesem gaben<br />
wir auch die Möglichkeit, seine Institution bei<br />
der Informationsveranstaltung am 16.05. vorzustellen.<br />
Dadurch wiederum ergab sich ein<br />
Kontakt zu einer Ernährungsberaterin am Uni-<br />
Klinikum Essen, die wir auch mal zu einem Vortrag<br />
in unsere Gruppe einladen werden. 2010<br />
wurde von der DHAG eine Broschüre: „Prävention<br />
und Wellness für <strong>Ataxie</strong>erkrankte“ veröffentlicht.<br />
Das Thema Ernährung spielt hier eine<br />
zentrale Rolle.<br />
Als Abschluss unseres Projekts fuhren einige von<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
uns vom 21. bis zum 28.08. nach Cuxhaven und<br />
führten dort einen Kinästhetik-Grundkurs durch,<br />
der SGB XI §45 praktisch umsetzt.<br />
Kinästhetik beruht auf wissenschaftlich begründeten<br />
Erkenntnissen der Verhaltenskybernetik.<br />
Die Zielsetzung ist, mit körperlichen Beeinträchtigungen<br />
alltägliche Dinge damit einfacher<br />
bewerkstelligen zu können. Kinästhetik ist keine<br />
Technik, sondern eine Art Handwerkszeug, mit<br />
dem sich viele Dinge tun lassen. Sie will Wege<br />
aufzeigen, Probleme im Alltag, wie das Aufste-<br />
Koblenz (kobinet) Die in diesem Jahr in Koblenz<br />
stattfindende Bundesgartenschau ist nach<br />
Ansicht des rheinland-pfälzischen Landesbeauftragten<br />
für die Belange behinderter Menschen,<br />
Ottmar Miles-Paul, auch für behinderte Menschen<br />
auf jeden Fall eine Reise wert.<br />
Der Landesbehindertenbeauftragte zeigte sich<br />
beim letzten Jour fixe zur barrierefreien Gestaltung<br />
der Bundesgartenschau erfreut über die<br />
vielen Aktivitäten, die unternommen wurden,<br />
um die verschiedenen Angebote so barrierefrei<br />
wie möglich zu gestalten. „Die harte Arbeit der<br />
verschiedenen Akteure in Sachen Bundesgartenschau<br />
der letzten Monate hat sich gelohnt.<br />
Viele Initiativen für eine weitgehend barrierefreie<br />
Gestaltung der Bundesgartenschau sind<br />
bereits umgesetzt oder werden in den nächsten<br />
Monaten noch ergriffen. Damit wird die Bundesgartenschau<br />
für alle Menschen - ob behindert<br />
oder nicht - eine tolle Sache. Vor allem konnten<br />
dadurch auch Verbesserungen erreicht werden,<br />
die in Koblenz nachhaltig für mehr Barrierefreiheit<br />
sorgen“, erklärte Ottmar Miles-Paul.<br />
Sei es der barrierefreie Umbau des Koblenzer<br />
Hauptbahnhofs, die barrierefrei nutzbare Seilbahn,<br />
der Einbau eines Aufzuges an der Treppe<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />
hen aus dem Rollstuhl oder Transfers vom Rollstuhl<br />
ins Bett bzw. umgekehrt, anders anzugehen<br />
und zu lösen.<br />
Bürgermeister Rudolf Jelinek und Dezernent<br />
Peter Renzel haben beim Fest der Selbsthilfe<br />
am 18. November im Congress Center der Messe<br />
Essen die Preise und einen Scheck in Höhe von<br />
jeweils 400 €, 600 € und 1000 € übergeben. Ca.<br />
400 Gäste zollten den Preisträgern Beifall.<br />
Dr. Thomas Collenberg<br />
Bundesgartenschau auf gutem Weg zur Barrierefreiheit<br />
am Rheinufer oder die Verbesserung der Barrierefreiheit<br />
auf der Festung Ehrenbreitstein, überall<br />
werde großer Wert darauf gelegt, dass auch<br />
Menschen mit Einschränkungen gleichberechtigt<br />
an der Bundesgartenschau teilhaben können.<br />
Selbst auf eine leichte Sprache wurde geachtet,<br />
um auch Informationen für Menschen mit<br />
Lernschwierigkeiten entsprechend barrierefrei<br />
zugänglich zu machen.<br />
Ein großes Lob gab es vom Landesbeauftragten<br />
für die konsequente Beteiligung der Selbsthilfe<br />
behinderter Menschen an den Planungen für<br />
die Bundesgartenschau. Durch regelmäßige vom<br />
Landesbehindertenbeauftragten und dem rheinland-pfälzischen<br />
Sozialministerium initiierte Jour<br />
fixe-Sitzungen habe man die Projekte mit den verantwortlichen<br />
Akteuren zielgerichtet und konsequent<br />
abgearbeitet. Auch für das neue Jahr sind<br />
schon weitere Absprachen geplant. „Jetzt geht<br />
es darum, den Feinschliff vorzunehmen und die<br />
entsprechenden Pläne konsequent umzusetzen.<br />
Freuen können sich behinderte Menschen, ihre<br />
Angehörigen und Freunde auf jeden Fall wie alle<br />
anderen auch auf die Bundesgartenschau 2011 in<br />
Koblenz“, so Ottmar Miles-Paul.<br />
BuGa 2011 in Koblenz<br />
17
Studienbericht<br />
18<br />
seit 1983 DHAG<br />
Physiotherapie-Studie an der Uni Essen<br />
In der Zeit vom 12. bis zum 28.10.2010 habe ich<br />
in der Universitätsklinik Essen an einer Studie<br />
teilgenommen.<br />
Das Thema lautete: „Welchen Effekt hat Physio-<br />
therapie bei <strong>Ataxie</strong>-Erkrankungen?“<br />
Die Studie wurde durchgeführt von Frau Prof. Dr.<br />
Timmann–Braun und ihrem Team, finanziert von<br />
der Bernd Fink Stiftung.<br />
Untergebracht war ich in dieser Zeit in einem<br />
kleineren Hotel in einem Essener Stadtteil (Rüttenscheid,<br />
Nachbarstadtteil von Holsterhausen,<br />
in dem das Klinikum liegt). Jeden Nachmittag<br />
bin ich zum Training ins Klinikum gefahren.<br />
Zu Beginn der Studie wurde ich von Fr. Dr. Timmann–Braun<br />
neurologisch untersucht. Es wurden<br />
auch verschiedene Tests durchgeführt: Wie<br />
lange ich für eine bestimmte Wegstrecke brauche,<br />
ob es mir möglich ist, über die rechte und<br />
linke Schulter zu blicken, wenn ich den Oberkörper<br />
mitdrehe, oder wie weit ich mich vorbeugen<br />
kann. Oder wie lange ich auf einem Bein stehen<br />
kann. Dies sind nur einige Beispiele. Die Tests<br />
aber waren zahlreich und sehr unterschiedlich.<br />
Auch ein MRT (Magnetresonanztomogramm des<br />
Kopfes) wurde gemacht.<br />
Das Gleichgewichtstraining wurde jeden Tag<br />
durchgeführt. Es dauerte jedes Mal ca. 1 ½ Stunden.<br />
Benutzt wurde ein Posturographie-Gerät,<br />
also ein Messgerät zur Gleichgewichtskontrolle.<br />
Ich stand auf einer Plattform, die beweglich war.<br />
Darauf war die Position der Füße genau markiert<br />
(Bild rechts). Während des gesamten Trainings<br />
war ich bestens gesichert: Ich trug eine Schutzweste<br />
und die Physiotherapeutin stand immer<br />
direkt hinter mir. um mich notfalls zu halten.<br />
Meine Aufgabe war es, durch Gewichtsverlagerung<br />
verschiedene Punkte zu erreichen. Ich<br />
stand auf der Plattform. Auf dem Bildschirm<br />
vor mir erschienen ein Mittelpunkt und vier verschiedene<br />
Ziele, die fast kreisförmig um den Mit-<br />
telpunkt angeordnet waren. Diese vier Punkte<br />
waren noch mal unterteilt in je vier aneinander<br />
grenzende Ziele.<br />
Die Bewegung sollte nur in den Knöcheln bzw.<br />
Sprunggelenken erfolgen. Knie, Hüfte und Oberkörper<br />
sollten gerade sein, so dass mein gesamter<br />
Körper wie ein Pendel um die Füße schwang.<br />
Auf dem Bildschirm leuchtete dann (niedlich: als<br />
Cursor gab es ein Strichmännchen) der zu erreichende<br />
Punkt auf. Vom Mittelpunkt aus musste<br />
ich versuchen, durch Gewichtsverlagerung den<br />
Cursor ins Ziel zu bringen und kurze Zeit dort zu<br />
halten.<br />
Dann sollte der Cursor wieder durch meine Bewegung<br />
zum Mittelpunkt zurückkehren und ein<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
neues Ziel leuchtete auf. Nach diesem Durchgang<br />
gab es eine ähnliche Übung, nur dass diesmal<br />
acht Stellen zu erreichen waren.<br />
Danach folgte ein Test auf dieser Plattform, bei<br />
dem die zuvor geübten Bewegungen bewertet<br />
wurden. Dabei wurde elektronisch gemessen,<br />
wie die Reaktionszeit, die Bewegungsgeschwindigkeit,<br />
die Richtungskontrolle, das Erreichen<br />
des Endpunktes und die maximale Auslenkung<br />
(ob ich über das Ziel hinausschoss) war.<br />
Die vorderen Ziele habe ich selten erreicht, die<br />
rückwärtigen waren schwer, die seitlichen waren<br />
für mich am Besten zu treffen.<br />
Das alles wurde zweimal wiederholt. Damit war<br />
das Training für diesen einen Tag beendet.<br />
Diese Maschine wird von anderen Patienten<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />
als Höllenmaschine bezeichnet und ich muss<br />
sagen, sie trägt diesen Namen zu Recht. Um<br />
die Plattform gab es Wände mit einer stilisierten<br />
Landschaft. Bei einer Übung bewegten sich<br />
die Wände. Wenn man als Ataktiker das Gefühl<br />
hat, die Welt drum herum bewegt sich unkontrolliert,<br />
verunsichert dies total. Oder man steht<br />
mit geschlossenen Augen auf der Plattform und<br />
sie bewegt sich … Zwar waren diese Bewegungen<br />
sanft und nicht ruckartig, aber es ist trotzdem<br />
eine schwierige Aufgabe.<br />
An beiden Wochenenden musste ich das Gleichgewichtstraining<br />
allein im Hotelzimmer durchführen.<br />
Natürlich hatte ich dort nicht so eine<br />
tolle Maschine zur Verfügung. Aber ein Schaumstoffkissen,<br />
auf dem die gleichen Markierungen<br />
aufgedruckt waren wie auf der Plattform. Das<br />
Training sollte vor dem Badezimmerspiegel<br />
absolviert werden. Darauf hatte ich Zielpunkte<br />
angebracht, die ich durch Gewichtsverlagerung<br />
erreichen sollte. Dabei kam es nicht auf Perfektion<br />
an. Es sollten die zuvor trainierten Bewegungen<br />
weiter geübt werden. Der Körper sollte<br />
auf keinen Fall etwas verlernen.<br />
Nach dem Ende der Studie wurde ich wieder neurologisch<br />
untersucht, verschiedene Tests durchgeführt<br />
und ein MRT aufgenommen. Das gleiche<br />
wurde vier Wochen und drei Monate nach Studienbeginn<br />
gemacht.<br />
Das alles hat nicht nur riesigen Spaß gemacht;<br />
ich bin davon überzeugt, dass Patienten Forschungen<br />
auf solch Gebieten durch Teilnahme<br />
an Studien unterstützen sollten.<br />
Während des Aufenthalts in Essen war das<br />
gesamte Team von Frau Dr. Timmann-Braun,<br />
natürlich auch sie selbst, um mein Wohl besorgt.<br />
Auch im Hotel waren alle sehr lieb. Das alles hat<br />
bestimmt dazu beigetragen, dass ich mich so willkommen,<br />
wohl und gut aufgenommen fühlte.<br />
Eva Erbe<br />
Studienbericht<br />
19
Bericht einer Mutter<br />
20<br />
seit 1983 DHAG<br />
Leben mit Friedreichscher <strong>Ataxie</strong><br />
Bei meinem Sohn wurde mit 10 Jahren Friedreich-<strong>Ataxie</strong><br />
diagnostiziert, es wurde nur uns<br />
Eltern mitgeteilt. Mein Sohn hat es aber schon<br />
lange gemerkt, dass er anders ist als die anderen<br />
Kinder, körperlich im Nachteil, geistig eher<br />
voraus. Er hat die Untersuchungen miterlebt,<br />
es war die Rede von einer <strong>Ataxie</strong>, aber keine<br />
Details.<br />
Es dauerte Jahre, bis er in das volle Wissen über<br />
seine Krankheit hineingewachsen ist, das ist ein<br />
Prozess, den er selbst mitgestaltet hat. Und der<br />
ist noch nicht beendet, noch lange nicht!!<br />
Anfangs durch pure Verdrängung, dann Schritt für<br />
Schritt immer mehr in der Lage, Hilfen anzunehmen.<br />
Er ist ein Kämpfer, der bis an seine Grenzen<br />
geht, aber doch begreift, wo diese Grenzen<br />
liegen.<br />
Für mich als Mutter ist es brutal schwer mit<br />
anzusehen, wie er Hilfe ablehnt, aber ich muss<br />
es akzeptieren, denn es ist sein Umgang mit der<br />
Krankheit. Am wichtigsten war für ihn die Akzeptanz<br />
bei seinen Freunden. Er besucht ein Regelgymnasium<br />
in Bayern und wir erfahren volle<br />
Unterstützung durch die Schule und jeden einzelnen<br />
Lehrer, es finden sich immer Lösungen,<br />
wenn alle an einem Strang ziehen.<br />
Anfangs wurde er von einem Kinderpsychologen<br />
begleitet, in paar Jahre lang, das war mein<br />
Wunsch gleich nach der Diagnose. Vor dem Rollstuhl<br />
hat er sich lange Zeit gefürchtet, sich<br />
geschämt. Bis es nicht mehr ging. Als der Rollstuhl<br />
dann die einzige Möglichkeit war, sich noch<br />
fortzubewegen (um den 15. Geburtstag herum),<br />
hat er ihn sofort akzeptiert und von da an ging<br />
es aufwärts. Plötzlich waren Unternehmungen<br />
möglich, an die man vorher jahrelang nicht<br />
denken konnte.<br />
Seine Freunde haben ihn abgeholt und gehen in<br />
die Stadt, Eisdielen, Biergärten, Kneipen etc.,<br />
sie werden jetzt alle 17 dieses Jahr. Sie fahren<br />
mit dem Zug nach Augsburg oder München. Sie<br />
helfen ihm so selbstverständlich, dass ich überhaupt<br />
keine Gedanken verschwenden muss,<br />
wenn er mit ihnen unterwegs ist. Hier kann er<br />
auch die Hilfe annehmen, die er von mir ablehnt,<br />
Rollstuhl schieben z. B. Wenn seine Freunde das<br />
machen, ist es ganz was anderes. Die Integration<br />
hat geklappt wie im Märchen. Für ihn ist es am<br />
allerwichtigsten ein Teil der Clique zu sein, ein<br />
wenig anders, aber halt einfach der Flo.<br />
Was haben wir dazu getan?<br />
Wir haben Glück gehabt mit unserer Schule, er<br />
war von Anfang an willkommen, nicht nur geduldet.<br />
Die Schule konnte mit einem Aufzug nachgerüstet<br />
werden, nicht allein für meinen Sohn.<br />
Darum wurde schon Jahre gerungen. Flo gab<br />
vielleicht noch einen letzten Anstoß, weil er der<br />
zweite Rollstuhlfahrer an dieser Schule wurde.<br />
Von Anfang an habe ich engen Kontakt gehalten<br />
zur Schulleitung und zu allen Lehrern am Gymnasium.<br />
Ich habe jedem, den es interessierte,<br />
Infos über die Krankheit gegeben und immer<br />
wieder nachgefragt, wie es läuft. Gerade in<br />
den Anfangsjahren, 5.–8. Klasse, war das absolut<br />
wichtig. Dann wurde es lockerer, weil alle an der<br />
Schule ihn schon kannten.<br />
Zeitverlängerung hat er natürlich bekommen,<br />
aber er nutzt sie kaum, was aber seine eigene<br />
Entscheidung ist. Er ist trainiert im Schreiben<br />
und solange er das täglich braucht, geht es<br />
wahrscheinlich. Nur die Deutschschulaufgaben<br />
schreibt er auf dem PC und Hausaufgaben.<br />
In der fünften Klasse, als Flo neu war an der<br />
Schule, haben die Kinder schon geschaut, seine<br />
Art zu gehen, das Zittern der Hände usw. Es<br />
kamen Fragen und manchmal blöde Sprüche.<br />
Es war für ihn oft schrecklich, er konnte aber<br />
nicht darüber sprechen und sagen: Ich habe<br />
eine <strong>Ataxie</strong>. Darum habe ich eine Internetseite<br />
gemacht, wo ich versucht habe, es für Kinder zu<br />
erklären. (A. d. R.: www.f-ataxie.de)<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
Wir haben die www-Adresse auf kleine Zettel<br />
geschrieben, falls einer nachgefragt hat. Für die<br />
Lehrer habe ich Flyer gemacht mit den grundlegenden<br />
Infos und auch auf die Seite verwiesen.<br />
Wir führen ein „offenes Haus“, oder wie soll ich<br />
es sonst nennen. Die Freunde von Flo sind immer<br />
willkommen, kommen in Scharen, genießen<br />
einige Freiheiten bei uns, PC, Fernsehen, Süßes,<br />
fühlen sich wohl, schlafen oft hier, manchmal<br />
3–4 Jungs alle in seinem Zimmer, veranstalten<br />
LAN-Partys. Dann treffen sie sich wieder mal<br />
zum Lernen.<br />
Flo ist so eine Art inoffizieller Nachhilfelehrer<br />
in Mathe und Physik für die halbe Klasse. Alles<br />
immer bei uns. Es herrscht oft Chaos und es<br />
ist laut und der Flur voller Schuhe und Jacken<br />
und dann werden sie mit verköstigt, aber das<br />
ist mein Beitrag zum Ausgleich der Krankheit,<br />
weil er das braucht und es ihm so wichtig ist und<br />
er nicht so ohne weiteres in jedes andere Haus<br />
gehen kann, Stufen, Toiletten usw.<br />
Die Lehrerin eines FA-betroffenen Schülers<br />
hat mich gefragt, was sie tun kann!<br />
Obwohl es eigentlich Aufgabe der Eltern wäre,<br />
aber falls die das im Moment nicht können (Eltern<br />
fallen auch in ein großen Loch mit so einer Diag-<br />
nose): Das Kollegium sollte aufgeklärt werden<br />
und so wurde ich Fürsprecherin für das Mädchen.<br />
Mittlerin, falls es Probleme gibt in irgendeinem<br />
Fach. Zum Beispiel in Mathe, wenn man manuell<br />
mit dem Winkel und Zirkel Werte ermitteln<br />
muss, die als weitere Rechenbasis dienen. Da<br />
braucht sie Hilfe, denn mit zitternden Händen<br />
geht das nicht. Oder in Chemie mit den Laborgeräten<br />
hantieren. Oder das lange Schreiben in<br />
Deutsch, hier sollte bald möglichst ein PC eingesetzt<br />
werden. Befreiung vom Sportunterricht,<br />
stattdessen kann Krankengymnastik stattfinden.<br />
Die Liste der Beispiele ist lang ...<br />
Weitere Tipps an Eltern:<br />
Wenn die Hindernisse im Alltag zu groß werden,<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />
gibt es immer noch den Weg einer Schulbegleitung.<br />
Offen mit der Klasse reden, ohne das<br />
Mädchen zu beschämen. Einfach mal die „Vorstadtkrokodile“<br />
vorführen oder einen Klassenausflug<br />
ins Kino machen, hinterher ergeben sich<br />
vielleicht von selbst Gespräche. Wenn Mitschüler<br />
fragen, sollte man ihnen sachlich antworten.<br />
Vor allen Dingen für das Mädchen Ansprechpartnerin<br />
sein.<br />
Das Mädchen sollte so bald wie möglich Idebenone<br />
einnehmen, die Eltern einfach mal drauf<br />
ansprechen, ob sie das wissen. Auch Therapie ist<br />
natürlich wichtig. Und ein Psychologe vielleicht,<br />
um den Schock zu verarbeiten.<br />
Wir haben das Sozialgesetz, aber die verankerten<br />
Rechte umzusetzen, kostet enorm viel<br />
Kraft, Zeit und Nerven. Die Eltern werden sich<br />
da einarbeiten müssen, es ist aber wichtig, dass<br />
Hilfsmittel gewährt werden und Therapien und<br />
allgemeine Erleichterungen.<br />
In Bayern z. B. werden Kinder mit Behinderung<br />
zur Schule befördert. Viele Gemeinden bzw.<br />
die Bezirke bieten außerdem sogenannte Fahrtdienste<br />
für Schwerbehinderte an, meist ab 14<br />
oder 16 Jahren für den Freizeitbereich. Und mit<br />
dem Merkzeichen aG wird man auch zur ambulanten<br />
Therapie gefahren – alles das trägt zur<br />
Entlastung der Familie bei und das kommt dem<br />
Mädchen wiederum zugute.<br />
Finanzielle Hilfe wie Pflegegeld ist auch wichtig,<br />
vor allem, weil die Krankheit Kosten mit sich<br />
bringt, die nicht gedeckt werden.<br />
Fazit<br />
Noch zwei Jahre bis zum Abitur und dann betreten<br />
auch wir wieder neues Terrain.<br />
Nach wie vor war und ist es für uns die beste<br />
Entscheidung: Regelschule am Wohnort.<br />
Nicht Internat an einer Körperbehinderten-<br />
Schule und damit Ausgrenzung am Heimatort.<br />
aus dem <strong>Ataxie</strong>-Forum - Herta<br />
Bericht einer Mutter<br />
21
Spende für die DHAG<br />
22<br />
seit 1983 DHAG<br />
Daimler-Beschäftigte spenden für die DHAG!<br />
Die Belegschaft vom Mercedes Benz Werk Untertürkheim<br />
unterstützt das DHAG Projekt: D H A G<br />
Stellwände.<br />
Im Rahmen einer Betriebsversammlung am<br />
06.12.2010 wurden vor mehreren Tausend Daimler<br />
Mitarbeitern die Projekte von der DHAG -<br />
Stellwände für die Öffentlichkeitsarbeit - und<br />
dem Zentrum KASSIOPEIA Therapeutisches<br />
Reiten - Reitstalldach - vorgestellt.<br />
Dafür danken möchte wir ganz besonders Rita<br />
Hier soll in Zukunft eine ständige Rubrik zum<br />
Thema „Tipps und Tricks“ entstehen.<br />
Wie umfangreich dieser Artikel jeweils wird,<br />
hängt natürlich von uns allen ab. Jeder hat so<br />
seine eigenen kleinen Tricks, Tipps und die kleinen,<br />
nützlichen Helfer im Alltag.<br />
Damit sind keine größeren Hilfsmittel wie Rolli,<br />
Gehwagen oder Stock gemeint. Es wäre schön,<br />
wenn ihr auch andere von diesen kleinen Helfern<br />
profitieren lasst und das an die Redaktion mailt<br />
(fundus@ataxie.de), wenn möglich mit Quellenangabe,<br />
evtl. Preis, anerkanntes Hilfsmittel der<br />
KK usw. Vielleicht auch ein Foto. Oft sind es die<br />
kleinen Hilfen, die den Betroffenen aber ungeahnte<br />
Möglichkeiten bieten können!<br />
Heute mache ich mal den Anfang:<br />
Kleine Alltagshilfen<br />
Bogenfeld! Bei der Bewerbung um eine Projektspende<br />
hat Sie unseren Verband, die DHAG, nicht<br />
nur bekannter gemacht, sondern auch um einige<br />
neue Stellwände reicher. Diese neuen Stellwände<br />
waren nötig, da die Probleme der Handhabung<br />
beim Aufbau der alten Stellwände die <strong>Ataxie</strong>betroffenen<br />
immer wieder zur Verzweiflung brachten.<br />
Einfacher im Aufbau, können die Regionalgruppen<br />
diese neuen Stellwände bald für ihre<br />
geplanten Aktionen bei Rita anfordern.<br />
Eine tolle Sache, wie wir finden.<br />
Heike und Markus Probst<br />
•<br />
Da ich noch etwas laufen kann (rumstürzen<br />
wäre wohl der bessere Ausdruck),<br />
habe ich mir in der ganzen Wohnung Stangen<br />
angeschafft, die man einfach zwischen<br />
Boden und Decke klemmt. Kein<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011
•<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
Bohren nötig und man kann diese beliebig<br />
oft an eine andere Stelle versetzen.<br />
Diese Stangen haben meine Sturzbereitschaft<br />
drastisch reduziert. So kann ich mich<br />
von Stange zu Stange „hangeln“, zwischendrin<br />
habe ich auch Sauggriffe an Spiegelschrank,<br />
Tür und Kühlschrank angebracht,<br />
einfach um besseren Halt zu haben.<br />
Die Stangen und Sauggriffe kann man kaufen<br />
(z. B. benutzt man die Klemmstangen viel in<br />
der Studiobeleuchtungstechnik und etliche<br />
Varianten sind auch anerkannte Hilfsmittel),<br />
auch die Sauggriffe kann man kaufen (die von<br />
Roth sind sehr gut, aber teuer).<br />
wenn ich nachts zur Toilette muss, ich im<br />
Flur aber nicht das grelle Licht anmachen<br />
will, habe ich mir kleine Bewegungsmelder<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />
•<br />
angeschafft (diese funktionieren mit Batterie,<br />
sind magnetisch bzw. selbstklebend) und<br />
diese gibt es für wenig Geld im Baumarkt.<br />
Die 3 LED Lampen kann man in verschiedene<br />
Richtungen drehen.<br />
Missen möchte ich nicht mehr den elektr.<br />
Dosenöffner und elektr. Öffner für Schraubgläser<br />
– nur auf das Glas bzw. Büchse setzten<br />
und Knopf drücken, funktioniert alles mit<br />
Batterien - (habe ich aus dem Fernsehshop)<br />
Nun freue ich mich schon von anderen Alltagshilfen<br />
von euch im <strong>Fundus</strong> zu lesen. Bis dahin ...<br />
Eure Uta<br />
Ich schließe mich Uta an und gebe auch ein paar<br />
„persönlich erprobte“ Tipps ab:<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Wenn ich Leuten die Hand zum „Hallo“ geben<br />
will, was ja oft wegen der Trefferquote<br />
schwierig ist, achte ich darauf, dass ich diejenige<br />
bin, die die Hand zuerst ausstreckt.<br />
Denn auf diese Art muss mein Gegenüber<br />
die Hand fangen, nicht ich.<br />
Der nächste Tipp ist für die Nutzer eines Gehwagens<br />
gedacht. Um das Hin/-Umfallen zu<br />
reduzieren, kann man den Rollator beschweren.<br />
Dies geht u. a. mit Hanteln oder (schönen)<br />
Steinen, die man in den Ablagekorb<br />
legt.<br />
Für Fußgänger und Rollifahrer bietet sich an,<br />
an einer gut zugänglichen Stelle eine kleine<br />
Tasche für Telefon, Taschentücher etc. anzubringen.<br />
• Außerdem bietet sich an, sich eine Greifzange<br />
mit Teleskopstab zuzulegen. So kann<br />
man mal etwas weiter oder höher entferntes<br />
erreichen, ohne sich extra hin zu bemühen.<br />
Wir lesen voneinander…<br />
Eure Heike<br />
Tipps & Tricks<br />
23
Tipps & Tricks<br />
24<br />
seit 1983 DHAG<br />
Ich möchte mich kurz vorstellen. Ich heiße Hildegard<br />
Heuser, bin 67 Jahre alt, verheiratet seit<br />
1966, habe 3 Kinder, 5 Enkelkinder und bin glücklich<br />
und zufrieden.<br />
Einmal jährlich lasse ich mich von Frau Prof. Timman-Braun<br />
untersuchen und stehe in der übrigen<br />
Zeit mit ihr in Verbindung.<br />
Seit meinem 40. Lebensjahr habe ich eine<br />
erbliche <strong>Ataxie</strong> Typ SCA 3, die langsam fortgeschritten<br />
ist. Seit ca. 7 Jahren nehme ich den<br />
Rollator, und heute habe ich kein Gleichgewicht,<br />
aber einen lieben Mann, der zu mir hält und<br />
sich ständig Gedanken macht, wie er mir helfen<br />
kann. Ich möchte Ihnen berichten, was er für<br />
mich gemacht hat, um vielleicht auch anderen<br />
zu helfen.<br />
Ich habe eine rechteckige Küche, in der ich mich<br />
viel aufhalte (kochen, aufräumen, Geschirrspüler<br />
ein- und ausräumen, Geschirr in die Schränke<br />
einräumen, Gemüse putzen usw.). Ich komme<br />
an alle Schränke. Ich brauche zu vielen Arbeiten<br />
beide Hände.<br />
Mein Mann hat mit einem befreundeten Handwerker<br />
folgendes gemacht:<br />
An der Decke haben sie<br />
quer eine Schiene eingedübelt,<br />
an der eine Laufschiene<br />
mit einem Schlitten<br />
ist. An dem Schlitten ist<br />
ein starkes Band mit einem<br />
Haken befestigt. Ich ziehe<br />
einen Sicherheitsgurt an,<br />
den ich an dem Haken einhake.<br />
Das Band ist so lang,<br />
dass ich, wenn ich falle,<br />
von dem Gurt aufgefangen<br />
werde.<br />
Sollte mir etwas auf den<br />
Boden fallen, muss ich es<br />
mit einer Greifzange aufheben.<br />
Tipps für zu Hause<br />
Die ganze Sache ist relativ preiswert. Der Sicherheitsgurt<br />
und der andere Gurt sind von einem<br />
Industriebetrieb und kosten ca. 80 €, die Schiene<br />
muss allerdings nach Maß von einem Handwerker<br />
angebracht werden.<br />
Ich habe durch diese Maßnahme ein hohes Maß<br />
an Sicherheit gewonnen. Seit unsere Kinder ausgezogen<br />
sind, haben wir unsere ganze Wohnung<br />
behindertengerecht umgebaut. Sollte jemand<br />
interessiert sein, mehr dazu zu erfahren, so<br />
kann er uns anrufen oder sich unsere Wohnung<br />
in Sprockhövel ansehen. Tel. (0 23 39) 13 88 15<br />
Hildegard Heuser<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
Behinderte können Kfz-Kosten von Steuer absetzen<br />
Kiel (kobinet) Bei Steuerpflichtigen, die sich<br />
wegen einer außergewöhnlichen Geh- und Stehbehinderung<br />
(80 % GdB und „aG“ im Schwerbehindertenausweis)<br />
außerhalb ihrer Wohnung<br />
nur mit Hilfe eines Kfz bewegen können, sind<br />
grundsätzlich sämtliche Kfz-Kosten, soweit es<br />
sich nicht um Werbungskosten oder Betriebsausgaben<br />
handelt, als außergewöhnliche Belastung<br />
anzuerkennen. Hierzu gehören nicht nur<br />
die unvermeidbaren Kosten zur Erledigung privater<br />
Angelegenheiten, sondern auch die Kosten<br />
für Erholungs-, Freizeit- und Besuchsfahrten.<br />
Für sämtliche Aufwendungen gilt aber, dass sie<br />
einen angemessenen Rahmen nicht übersteigen<br />
dürfen. Dies geht aus einem Urteil des Finanzgerichts<br />
Schleswig-Holstein vom 03.12.2009,<br />
Aktenzeichen 1 K 46/07 hervor.<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />
Türgriffverlängerung im Selbstbau<br />
Schon in vielen rolligerechten Hotels hatte ich<br />
einen 2. Griff an Türen gesehen (auf der Tür-<br />
Beschlagseite), der für Rollifahrer beim Zuziehen<br />
der Tür echt hilfreich ist.<br />
Nur kann man schlecht in einer Mietwohnung<br />
plötzlich alle Türen mit zusätzlichen Griffen versehen<br />
- das genehmigt kein Vermieter!<br />
Nun hat mich schon lang an unserer Wohnungstür<br />
dieser fehlende Griff gestört - beim Verlassen<br />
der Wohnung auch mit Rollator waren das<br />
jedesmal wahre Stunts, um die Tür zuzuziehen.<br />
Die Lösung - im Baumarkt kaufen:<br />
• Rolladen-Gurtband 25 mm, als Meterware<br />
erhältlich (je Tür ca. 2 m)<br />
• je Tür 2 Hebel-Schnallen für 25 mm Gurtband<br />
- daheim an der Tür:<br />
• freies Ende des Gurtbandes zwischen Tür<br />
und Türrahmen durchgesteckt<br />
• an das Ende eine Hebel-Schnalle befestigt<br />
• die Schlaufe über die Türklinke gezogen und<br />
Die Angemessenheit sei insbesondere<br />
nach der Höhe der Fahrleistung,<br />
nach der Art und dem Charakter der<br />
durchgeführten Fahrten sowie unter<br />
Berücksichtigung der vom Steuerpflichtigen<br />
benutzten Wagenklasse<br />
zu bestimmen, so urteilte das Finanzgericht. Es<br />
verweist auf die ständige Rechtsprechung des<br />
Bundesfinanzhofes. Danach sei eine jährliche<br />
Fahrleistung von mehr als 15.000 Kilometern in<br />
aller Regel nicht mehr als angemessen zu beurteilen.<br />
Eine solche Fahrleistung entspreche nicht<br />
den privaten Fahrgewohnheiten der Mehrheit<br />
der Autobenutzer, heißt es in der Erläuterung<br />
des Urteils.<br />
mittels der Schnalle<br />
•<br />
richtig festgezogen<br />
das Gurtband auf der<br />
anderen Türseite straff<br />
ziehen (Tür schließen)<br />
• in der entsprechenden Länge abschneiden<br />
(bis zur Klinke und etwas für die Schlaufe)<br />
• jetzt die 2. Schnalle ans Ende des Bandes<br />
und an der Klinke befestigen<br />
---> fertig ist die Türgriffverlängerung!<br />
Finanzieller Aufwand für 4 Türen - keine 20 € (da<br />
kostet ein Griff schon mehr).<br />
Fotos: www.erssoft.de/html/turgriff.html<br />
(ers)<br />
Tipps & Tricks<br />
25
Patientenverfügung<br />
26<br />
seit 1983 DHAG<br />
D i e s e s<br />
Thema ist<br />
seit Jahren<br />
in aller<br />
Munde.<br />
Auf dem<br />
Bundestreffen 2011 in Hohenwart werden wir<br />
am Sonntag dazu einen Vortrag hören.<br />
Was ist eigentlich eine Patientenverfügung ?<br />
Dabei handelt es sich zivilrechtlich um eine vorsorgliche<br />
Willenserklärung. Sie wird wirksam,<br />
wenn der Betroffene nicht mehr in der Lage ist,<br />
seine not wendige Zustimmung oder Ablehnung<br />
zu einer Behandlungs maß nahme kundzutun.<br />
Eine Patientenverfügung (PV) enthält individuelle<br />
Wünsche, Wertvorstellungen und vor allem<br />
Bestimmungen zu Behandlungsmaßnahmen.<br />
Diese können - für konkrete medizinische Situationen<br />
- eingefordert, ein ge schränkt oder auch<br />
völlig abgelehnt werden. Eine PV muss schriftlich<br />
sein. Sie ist verbindlich zu befolgen - aber<br />
nur dann, wenn die PV sich konkret auf die dann<br />
eingetretene medizinische Situation bezieht.<br />
Letzteres ist mit Inkraftreten des „PV-Gesetzes“<br />
am 1. September 2009 nunmehr im Betreuungsrecht<br />
verankert.<br />
Wieviele Menschen haben eine PV? Es gibt nur<br />
Schätzungen, am häufigsten genannt wird eine<br />
Zahl von ca. 10 % der Gesamtbevölkerung.<br />
Die meisten davon sind aber unbrauchbar. Der<br />
Humanistische Verband (HVD) geht davon aus,<br />
dass allenfalls 5 % ohne Mängel sind, d. h. den<br />
tatsächlichen Bedürfnissen und Vorstellungen<br />
des Betroffenen entsprechen. Viele Menschen in<br />
Deutschland haben eine x-beliebige Textvorgabe<br />
einfach unterschrieben, ohne sich damit näher<br />
zu beschäftigen.<br />
Eine kostenlose Broschüre vom BMJ wurde 2010<br />
veröffentlicht zum Thema:<br />
Leiden - Krankheit - Sterben: Wie bestimme<br />
Patientenverfügung<br />
ich, was medizinisch unternommen<br />
werden soll, wenn<br />
ich entscheidungsunfähig bin?<br />
Die Broschüre gibt Hilfestellung<br />
für diejenigen Bürgerinnen<br />
und Bürger, die eine individuelle Patientenverfügung<br />
verfassen wollen. So vielfältig wie die<br />
Wertvorstellungen und Glaubensüberzeugungen<br />
der Menschen in unserem Land sind, so vielfältig<br />
sind auch die individuellen Entscheidungen der<br />
Einzelnen, die sich daraus ergeben und die in<br />
eine Patientenverfügung einfließen können. Deshalb<br />
finden Sie in dieser Broschüre kein fertiges<br />
Formular. Sie finden Empfehlungen mit sorgfältig<br />
erarbeiteten Textbausteinen für die Formulierung<br />
individueller Entscheidungen sowie zwei<br />
Beispiele einer möglichen Patientenverfügung.<br />
Download: www.bmj.bund.de/Publikationen/<br />
Patientenverfuegung_oe.html<br />
Weitere Infos: www.patientenverfuegung.de<br />
Ein weiterer wichtiger Punkt in dem Zusammenhang<br />
ist das Abfassen einer Betreuungsvollmacht:<br />
Bei jedem kann jederzeit der Fall<br />
eintreten, dass der Betroffene selbst nicht mehr<br />
handlungsfähig ist und ein anderer für ihn handeln<br />
muss (Nach einem Unfall, einem (Hirn-)<br />
Infarkt, bei Demenz, psychischer Erkrankung<br />
etc. ).<br />
Das für den Betroffenen örtlich zuständige Amtsgericht<br />
als Betreuungsgericht wird erforderlichenfalls<br />
einen Betreuer bestellen. Auf dieses<br />
Verfahren kann man im Vorfeld nur durch eine<br />
Betreuungsvollmacht Einfluss nehmen.<br />
www.bmj.bund.de/media/archive/535.pdf<br />
Der Vollständigkeit halber sei die Vorsorgevollmacht<br />
noch erwähnt, die gerade bei uns Ataktikern<br />
rechtzeitig erstellt werden sollte.<br />
Mehr Infos: www.caritas.de/21161.html<br />
(ers)<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />
Beispiel einer Patientenverfügung<br />
Nummer 073 der Urkundenrolle 2010<br />
Verhandelt.<br />
zu<br />
29.04.2010.<br />
Vor mir, dem unterzeichnenden Notar<br />
mit dem Amtssitz in<br />
erschien heute Frau,<br />
geb. am wohnhaft:<br />
- mir von Person bekannt.<br />
Nach Verneinung einer vom Notar erfragten Vorbefassung im Sinne von § 3 I Nr. 7 BeurkG durch den<br />
Erschienenen bat dieser um Beurkundung der nachfolgenden<br />
1. Vollmacht<br />
Hiermit bevollmächtige ich, meinen Ehemann, Herrn<br />
geb. am wohnhaft:<br />
mich in allen meinen Angelegenheiten in jeder rechtlich zulässigen Weise zu vertreten, also in<br />
Vermögensangelegenheiten (nachfolgend Ziffer 2) und persönlichen Angelegenheiten (nachfolgend<br />
Ziffer 3).<br />
Hilfsweise, sollte der Bevollmächtigte an der Ausübung dieser Vollmacht gehindert sein, bevollmächtige<br />
ich meine Kinder - und zwar jedes für sich allein -,<br />
und zwar zunächst geb. am , wohnhaft:<br />
danach geb. am , wohnhaft:<br />
Die Vollmacht dient der Vermeidung einer Betreuung und geht der Anordnung einer Betreuung<br />
vor.<br />
Die Vollmacht bleibt gültig, wenn ich geschäftsunfähig geworden sein sollte. Der Vertreter unterliegt<br />
nicht den gesetzlichen Beschränkungen eines Betreuers. Wird für Rechtsgeschäfte, für die<br />
der Bevollmächtigte keine Vertretungsmacht hat, ein Betreuer bestellt, so bleibt die Vollmacht im<br />
Übrigen bestehen.<br />
2. Vermögensangelegenheiten<br />
Die Vollmacht umfasst insbesondere das Recht,<br />
über Vermögensgegenstände jeder Art zu verfügen,<br />
•<br />
Zahlungen und Wertgegenstände für mich anzunehmen, zu quittieren oder Zahlungen vorzu-<br />
•<br />
nehmen,<br />
Verbindlichkeiten einzugehen,<br />
•<br />
einen Heimvertrag oder eine ähnliche Vereinbarung abzuschließen,<br />
•<br />
geschäftsähnliche Handlungen wie z. B. Mahnung, Fristsetzung, Anträge und Mitteilungen vor-<br />
•<br />
zunehmen,<br />
Verfahrenshandlungen, auch im Sinne von § 13 SGB X, zu tätigen,<br />
•<br />
mich gegenüber Gerichten, Behörden, sonstigen öffentlichen Stellen und Privatpersonen gericht-<br />
•<br />
lich und außergerichtlich zu vertreten, sowie alle Prozesshandlungen für mich vorzunehmen.<br />
Patientenverfügung<br />
27
Patientenverfügung<br />
28<br />
seit 1983 DHAG<br />
Der Bevollmächtigte kann in Vermögensangelegenheiten Untervollmacht erteilen, sie ist in Vermögensangelegenheiten<br />
von den Beschränkungen des § 181 BGB befreit. Die Vollmacht bleibt über den<br />
Tod hinaus wirksam.<br />
3. Persönliche Angelegenheiten<br />
Der Bevollmächtigte ist weiterhin zu meiner Vertretung befugt<br />
• bei der Aufenthaltsbestimmung, vor allem bei der Entscheidung über die Unterbringung in<br />
einem Pflegeheim, in einer geschlossenen Anstalt oder die Aufnahme in ein Krankenhaus,<br />
• bei der Entscheidung über freiheitsentziehende Maßnahmen wie etwa das Anbringen von Bettgittern<br />
oder Gurten,<br />
• bei allen Erklärungen in Gesundheitsangelegenheiten, insbesondere bei der Einwilligung in Operationen<br />
und sonstige ärztliche Maßnahmen. Hierbei ist der Bevollmächtigte befugt, Krankenunterlagen<br />
einzusehen und alle Informationen durch die mich behandelnden Ärzte einzuholen.<br />
Die Vollmacht in persönlichen Angelegenheiten ist nicht übertragbar. Untervollmacht darf in persönlichen<br />
Angelegenheiten nicht erteilt werden.<br />
4. Patiententestament<br />
Ich bestimme hiermit für den Fall, dass ich meinen Willen nicht mehr bilden oder verständlich<br />
äußern kann, insbesondere wenn<br />
ich mich aller Wahrscheinlichkeit nach unabwendbar im Sterbeprozess befinde,<br />
•<br />
ich mich im Endstadium einer unheilbaren, tödlich verlaufenden Krankheit befinde, selbst wenn<br />
•<br />
der Todeszeitpunkt noch nicht absehbar ist,<br />
in Folge einer Gehirnschädigung meine Fähigkeit, Einsichten zu gewinnen, Entscheidungen zu<br />
•<br />
treffen und mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, nach Einschätzung zweier Ärzte (die<br />
von meinem Bevollmächtigten bestimmt werden sollen) aller Wahrscheinlichkeit nach unwiederbringlich<br />
erloschen ist, selbst wenn der Todeszeitpunkt noch nicht absehbar ist. Dies gilt<br />
für direkte Hirnschädigung, z, B. durch Unfall, Schlaganfall oder Entzündung, ebenso wie<br />
für indirekte Hirnschädigung, z. B. nach Wiederbelebung, Schock und Lungenversagen.<br />
Es ist mir bewusst, dass in solchen Situationen die Fähigkeit zu Empfindungen erhalten sein kann<br />
und dass ein Aufwachen aus diesem Zustand nicht ganz sicher auszuschließen, aber unwahrscheinlich<br />
ist.<br />
ich in Folge eines weit fortgeschrittenen Hirnabbauprozesses (z. B. bei Demenzerkrankung)<br />
•<br />
auch mit ausdauernder Hilfestellung nicht mehr in der Lage bin, Nahrung und Flüssigkeit auf<br />
natürliche Weise zu mir zu nehmen.<br />
Sollte einer dieser Fälle eintreten, so verfüge ich, von Reanimation und lebensverlängernden Maßnahmen,<br />
wie beispielsweise einer Intensivtherapie, abzusehen, weiterhin von Transplantationen<br />
und künstlicher Beatmung, es sei denn, diese Maßnahmen dienten lediglich der Schmerzlinderung.<br />
Für den Fall gilt außerdem, dass alle lebenserhaltenden Maßnahmen unterlassen werden.<br />
Hunger und Durst sollen auf natürliche Weise gestillt werden, gegebenenfalls mit Hilfe bei der Nahrungs-<br />
und Flüssigkeitsaufnahme.<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
Ich wünsche fachgerechte Pflege, insbesondere von Mund und Schleimhäuten, sowie menschenwürdige<br />
Unterbringung, Zuwendung, Körperpflege und insbesondere das Lindern von Schmerzen,<br />
Atemnot, Übelkeit, Angst, Unruhe und anderer belastender Symptome, auch wenn es lebensverkürzend<br />
wirkt oder zu einer Bewusstseinsausschaltung führt.<br />
Ich möchte, dass mich die behandelnden Ärzte genau, verständlich und vollständig über meinen<br />
gesundheitlichen Zustand aufklären, solange ich dazu in der Lage bin, etwas zu verstehen. Mein<br />
Bevollmächtigter soll bei dieser Aufklärung zugegen sein.<br />
Sollte ich mich selber nicht mehr äußern können bzw. einwilligungsunfähig sein, verpflichte ich die<br />
behandelnden Ärzte, meinen Bevollmächtigten ausführlich über meine Krankheit zu informieren<br />
und mit ihm die Möglichkeiten und Konsequenzen der Behandlung zu besprechen.<br />
Wenn absehbar ist, dass es mit meinem Leben zu Ende geht, möchte ich in Frieden und Würde<br />
sterben.<br />
Ich möchte mich persönlich von meinen Angehörigen verabschieden bzw. möchte, dass diese sich<br />
von mir verabschieden können. Ich bitte daher um Benachrichtigung folgender Personen, die dann<br />
alles Weitere veranlassen:<br />
mein Ehegatte,<br />
mein,<br />
mein.<br />
Ich wünsche eine Begleitung durch einen Hospizdienst.<br />
Ich erwarte, dass der in meiner Patientenverfügung geäußerte Wille von den behandelnden Ärztinnen<br />
und Ärzten und dem Behandlungsteam befolgt wird. Mein Bevollmächtigter soll dafür Sorge<br />
tragen, dass mein Wille durchgesetzt wird. Sollte eine Ärztin oder ein Arzt oder das Behandlungsteam<br />
nicht bereit sein, meinem geäußerten Willen zu folgen, erwarte ich, dass für eine anderweitige<br />
medizinische und/oder pflegerische Behandlung gesorgt wird.<br />
In Situationen, die in dieser Patientenverfügung nicht konkret geregelt sind, soll mein Bevollmächtigter<br />
im Sinne der Verfügung als Richtschnur entscheiden. Der Bevollmächtigte ist beauftragt und<br />
ermächtigt, diesen Wünschen Geltung zu verschaffen.<br />
Vorstehende Verhandlung wurde der Erschienenen vorgelesen, von ihr genehmigt und eigenhändig,<br />
zusammen mit dem Notar, wie folgt unterschrieben:<br />
gez. <br />
gez. <br />
-Notar-<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />
Patientenverfügung<br />
29
Reha-Bericht<br />
30<br />
seit 1983 DHAG<br />
Unser Kuraufenthalt in der Schmieder-Klinik Konstanz<br />
Eigentlich wollte ich gar nicht mehr in Kur fahren,<br />
aber da ich mir unglücklicherweise im Juli den<br />
Fuß gebrochen hatte und wir 1. nicht zum diesjährigen<br />
Forentreffen nach Bad Sachsa fahren<br />
konnten und 2. unseren gebuchten Urlaub Ende<br />
September - 2 Wochen Fuerteventura - absagen<br />
mußten (auf den ich mich schon das ganze Jahr<br />
gefreut hatte - seufz !!!!!), fuhren wir jetzt halt<br />
in Kur-Urlaub an den Bodensee.<br />
So ist es nun mal: Gesundheit geht vor!<br />
Ecki ging natürlich auch mit. Nach der Bewilligung<br />
meiner Kur beantragte er bei seiner KK<br />
auch eine Kur, und nach relativ kurzer Zeit kam<br />
dir Zusage, so daß wir gemeinsam „kuren“ konnten.<br />
Am Freitag, den 22.10., ging's mit dem PKW los<br />
gen Konstanz. Anders wäre unser Gepäck - 7<br />
Koffer/Taschen - und die Hilfsmittel - TRAC samt<br />
Hänger und Rollstuhl und 2 Rollatoren - nicht zu<br />
bewältigen.<br />
Der Empfang in Konstanz war<br />
zwar etwas chaotisch, aber<br />
zum Abendessen lief dann<br />
alles normal. Wir hatten<br />
zwar zwei einzelne Zimmer<br />
- wegen der Abrechnung - er<br />
war im 1. Stock und ich im<br />
2. Stock, aber wir trafen uns<br />
immer zum Frühstück und<br />
verabschiedeten uns dann<br />
am Abend wieder. Aber<br />
manchmal übernachtete er<br />
auch bei mir !?!<br />
Abends beehrten wir noch das Restaurant Seelig.<br />
Das ist unter der Bodensee-Therme, 5 TRAC-<br />
Minuten von der Klinik (TRAC fährt 6 km/h)<br />
Therapiemäßig ging es aber erst am Dienstag los,<br />
da am Wochenende nichts läuft und die Anmeldung<br />
erst am Montag erfolgte.<br />
Samstag waren wir im Klinikhallenbad. Einfach<br />
super. Abends waren wir dann mal mit dem<br />
TRAC unterwegs im Licht der untergehenden<br />
Sonne am See entlang.<br />
Am Sonntag, den 24.10., kündigte sich bereits<br />
der 1. Besuch an: Petra und Detlev. Zum Mittagessen<br />
waren wir im Restaurant Seelig und nach<br />
einem schönen Spaziergang im Sonnenschein<br />
am See gingen wir noch Kaffeetrinken in die Klinik-Cafeteria.<br />
Dort trafen wir noch eine FA-lerin<br />
(Conny, die wir schon länger kennen und mit der<br />
wir während der Kur öfters etwas unternahmen).<br />
Am Abend waren wir dann beim Musikkabarett,<br />
welches die Klinik als kulturelles Ereignis anbot.<br />
Am Montag, den 25.10., haben wir uns in den<br />
einzelnen Therapiebereichen angemeldet und<br />
ab Dienstag waren dann die Therapien an der<br />
Reihe. Erkenntnis: Nicht am Freitag anreisen!<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
Am 28.10. besuchte uns Günter aus Albstadt.<br />
Am 2. Wochenende waren wir bei Fam. Hamann<br />
in Radolfzell. Da nahmen wir Daniel mit (der zu<br />
dieser Zeit gerade in der Schmieder-Klinik in<br />
Allensbach war).<br />
Weitere Mitglieder unserer SHG (Frank mit Frau,<br />
Wolfgang mit Frau und Jürgen) kamen zu Besuch,<br />
was mich sehr freute.<br />
Am 3. Wochenende waren wir kurz daheim (es<br />
ist ja nicht weit - ein Weg 74 km), was holen<br />
und dann bei meiner Mutter zum Kaffeetrinken,<br />
abends wieder zurück in die Klinik.<br />
Am 4.11. lernten wir noch eine Atakterin kennen,<br />
Karin aus Recklinghausen - welch Zufall! Mit ihr<br />
waren wir in der Koordinationsgruppe (sehr gut<br />
bei Hrn. Kopp) und unternahmen auch einiges.<br />
Weitere Ataktiker waren in Konstanz - Johanna<br />
(aus unserer SHG), die einen Tag vor unserer<br />
Abreise ankam, und Evita (im ataxie-forum), die<br />
einen Tag nach unserer Abreise ankam, sowie<br />
Chris, der im Dezember in der Schmieder war.<br />
Bis zum 26.11. waren wir in Kur, 5 Wochen - erst<br />
3 Wochen und noch 2 Wochen Verlängerung.<br />
Also, alles in allem ist die Schmieder-Klinik in<br />
Konstanz sehr zu empfehlen.<br />
Es sind viele Ataktiker da (manchmal auch gleichzeitig)<br />
- die <strong>Ataxie</strong>n sind nicht unbekannt.<br />
Die Therapien hier sind sehr intensiv und sehr<br />
gut und werden von den Therapeuten auf jeden<br />
einzelnen abgestimmt. Aber man sollte auch<br />
wissen, was einem so gut tut, und es beim Stationsarzt<br />
oder den Therapeuten sagen - es wird<br />
vieles möglich gemacht.<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />
Das Essen ist auch gut. Entweder man hat seinen<br />
festen Platz im Speisesaal (wie wir) und das<br />
Essen steht dann schon da, oder wer gut zu Fuß<br />
ist, bedient sich am Buffet und sucht sich selber<br />
einen Platz.<br />
Kinder können, soweit ich weiß, auch mitgebracht<br />
werden, selbst ein Schulbesuch in der<br />
Zeit wird organisiert. Wer Näheres wissen will,<br />
sollte sich bei der Klinik erkundigen.<br />
Dann liegt die Klinik sehr idyllisch, direkt am<br />
See. Unterhalb der Klinik am See ist ein Weg,<br />
wo man auf der einen Seite bis zum Cafe Hörnle<br />
gehen kann und auf der anderen Seite bis nach<br />
Konstanz (wer gut zu Fuß ist - ca. 25 min). Wem<br />
das aber zu weit ist, gleich vor dem Eingang ist<br />
eine Bushaltestelle. Für Rolli-Fahrer ist es sehr<br />
zu empfehlen, denn es sind alles Niederflur-<br />
Busse mit Rampe, die jede halbe Stunde fahren.<br />
Der Bus ist für Klinik-Patienten kostenlos.<br />
Wer vom „Tagesgeschäft“ noch nicht genug hat,<br />
kann abends in das nahegelegene Restaurant<br />
Seelig gehen oder auch mit dem Bus nach Konstanz<br />
fahren, da ab 20 Uhr in der Klinik<br />
nichts mehr los ist (die Klinik-Cafeteria<br />
schließt um 20 Uhr, Ausgang ist täglich<br />
außer samstags bis 22 Uhr!) .<br />
Antje Graf<br />
Weitere Infos: www.kliniken-schmieder.de<br />
dort bei --> fuer-patienten<br />
--> unsere-kliniken<br />
--> kliniken-schmieder-konstanz<br />
Reha-Bericht<br />
31
Bericht und Einladung<br />
32<br />
seit 1983 DHAG<br />
Vom 27.12. bis zum 02.01.11 waren<br />
wir (Antje, ich und noch einige<br />
Ataktiker) in der Bildungs- und Erholungsstätte<br />
LANGAU e. V. bei Steingaden (bei Füssen).<br />
Die Einrichtung nennt sich selbst ein barrierefreies<br />
Tagungshaus in Oberbayern, und das ist<br />
nicht untertrieben ...<br />
Auszug aus der Website (www.langau.de):<br />
„Wir betreiben in der Langau unser barrierefreies<br />
Tagungs- und Gästehaus in herrlicher Lage<br />
oberhalb von Steingaden im oberbayerischen<br />
Pfaffenwinkel am Rande der Allgäuer Alpen. ...<br />
Die Bildungs- und Erholungsstätte Langau e. V.<br />
ist ein barrierefreies Haus. Das heißt, dass es von<br />
jedem Menschen unabhängig von einer eventuell<br />
vorhandenen Behinderung uneingeschränkt<br />
benutzt werden kann !“<br />
Die LANGAU - was ist das?<br />
Ein etwa 400 Jahre altes Gebäude, das ursprünglich<br />
eine Schwaige des Prämonstratenserklosters<br />
Steingaden war, wurde 1965 vom Bund Christlicher<br />
Pfadfinderinnen übernommen und danach<br />
wird es gründlich renoviert und umgebaut.<br />
In der Nachbarschaft der Wieskirche liegt<br />
die Langau in einer wunderschönen Urlaubslandschaft<br />
und doch völlig unberührt von Touristenströmen.<br />
Die Silvester-Freizeit auf der Langau hat für<br />
uns beide schon Tradition. Seit wir dieses Haus<br />
im Sommer 2004 entdeckten, sind wir jedes<br />
Jahr da. Mit wechselnder Beteiligung aus der<br />
Silvester 2010 auf der Langau<br />
Schwankheimer-Gemeinde: Waren<br />
wir 2004 nur zu 8, waren es 2005 -<br />
18, 2006 - 15, 2007 -17, 2008 - 14,<br />
2009 wieder 18 und 2010 reisten<br />
nur 10 an - wegen Krankheit und Arbeit durch<br />
ungünstige Feiertagslage fielen einige aus.<br />
Die kulturellen Möglichkeiten sind vielfältig:<br />
Schwimmbad, Sauna, Arche (Kirche), TV-Zimmer,<br />
Kaminzimmer, Bauernzimmer, mehrere<br />
Versammlungsräume - und alles im Hause!<br />
Die nähere Umgebung des Hauses ist ebenerdig,<br />
problemlos für Rolli- und Rollator-Fahrer befahrbar.<br />
Ein Naturwanderweg ums Haus (ca. 2,5 km)<br />
ist genauso problemlos zu erwandern/er-rollern.<br />
Wird nach ordentlich Neuschnee über Nacht<br />
sogar frühmorgens geräumt.<br />
Bis zur nächsten größeren Stadt (Lechbruck) sind<br />
es 6km, nach Füssen sind es ca. 20 km. Dabei<br />
kommt man an den Königsschlössern (Neu-<br />
Schwanstein und Hohenschwangau) vorbei.<br />
Auf den Tegelberg bei Schwangau (15 km) gelangt<br />
man auch völlig barrierefrei mit der Seilbahn.<br />
Wem das Schwimmbad im Hause nicht reicht, der<br />
kann in die Kristalltherme (Erlebnisbadewelt) in<br />
Schwangau fahren, die wirklich sehr behindertenfreundlich<br />
gebaut wurde.<br />
Das Wetter war dieses Jahr etwas trübe, aber<br />
so war mehr Zeit zum<br />
Reden mit anderen,<br />
für gemeinsame Spiele<br />
- einfach gemütlich<br />
„die Seele baumeln<br />
lassen“. Auch das Bauerntheater<br />
in Bad Baiersoin,<br />
das wir jedes<br />
Jahr am 30. beehren,<br />
war wieder Spitze.<br />
Der Silvesterabend<br />
hat hier was eigenes,<br />
die Küche zaubert<br />
immer ein phantas-<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
tisches Menü und das Silvesterprogramm wird<br />
durch die Anwesenden gestaltet. So vergeht die<br />
Zeit bis zum Neuen Jahr in gemeinsamer Runde<br />
kurzweilig. Uns hat diese Silvesterfreizeit wieder<br />
gefallen. Das nächste Silvester kommt und wir<br />
werden wieder auf der LANGAU feiern mit Freunden<br />
von der DHAG, mit „alten Bekannten“, die<br />
wir bisher kennenlernten, und mit Menschen,<br />
denen wir dort neu begegnen.<br />
Wenn jemand jetzt interessiert ist die Langau<br />
zu besuchen (auch im Sommer eine Reise wert),<br />
hier noch die Kontakt-Infos:<br />
Internet www.langau.de<br />
Mail: info@langau.de<br />
Adresse: Bildungs- und Erholungsstätte<br />
Langau e. V.<br />
D-86989 Steingaden/Obb.<br />
Tel. (0 88 62) 91 02-0<br />
Die Anreise ist eigentlich unproblematisch mit<br />
dem PKW (A7 Ulm bis Füssen oder auf der A96<br />
bis Landsberg).<br />
Mit dem Zug geht es bis zum Bahnhof Augsburg<br />
und dann mit der barrierefreien Regionalbahn<br />
bis Peiting, wo ihr nach Anmeldung vom Haus<br />
abgeholt werdet (siehe Bericht Anna).<br />
Bei der Buchung für Silvester unbedingt <strong>Ataxie</strong>-Gruppe<br />
angeben und nicht bis November<br />
warten!<br />
(ers)<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />
Auf dem Weg ins Allgäu<br />
Irgendwann im Oktober kam ich auf die Idee,<br />
Silvester mal etwas anders zu feiern und mit<br />
einigen anderen Ataxlern im Allgäu zu verbringen.<br />
Die Entscheidung dazu, verbunden mit der<br />
Anmeldung zur Silvesterfreizeit, schob ich lange<br />
vor mir her, da ich ja die Teilnehmer nur flüchtig<br />
aus Wiesbaden kannte und ich mir nicht ganz<br />
darüber klar war, wie die sechs Tage über Silvester<br />
wohl ablaufen würden. Eine weitere Überlegung<br />
war, wie ich die 280 km wohl am besten<br />
zurücklegen würde. Der Gedanke, mich auf<br />
ein neues Abenteuer einzulassen, den Weg zur<br />
Langau allein zurückzulegen und Silvester mal<br />
etwas anders zu erleben und neue, liebe Leute<br />
kennenzulernen, gefiel mir allerdings und so<br />
meldete ich mich noch Ende November zur Freizeit<br />
auf der Langau an. Etwas später suchte ich<br />
mir dann im Internet die Zugverbindung raus und<br />
meldete telefonisch bei der Mobilitätszentrale<br />
der DB meinen Umsteigeservice an. Und das<br />
Beste: Die gesamte Fahrt war für mich als Besitzerin<br />
einer Wertmarke und des SBA kostenlos!<br />
Mit Rolli und einem Koffer ausgestattet sollte<br />
meine Reise am Montag kurz nach Weihnachten<br />
beginnen. Meine Mama brachte mich in Ansbach<br />
zum Zug, wo ich von der netten Dame vom Servicepersonal<br />
über die Gleise und mit der Hebebühne<br />
in den Zug gebracht wurde. Meine fast<br />
4-stündige Fahrt unterbrochen von zwei Umstiegen<br />
in Treuchtlingen und Augsburg funktionierte<br />
ohne größere Probleme, vom Bahnhof in Peiting<br />
wurde ich vom Hausmeister der Langau abgeholt.<br />
Rückblickend muss ich sagen, dass sich meine<br />
Reise echt gelohnt hat. Meine Fahrt war äußerst<br />
interessant und die Zeit auf der Langau habe<br />
ich sehr genossen, vor allem weil ich echt liebe<br />
Leute kennengelernt habe. Ich werde sowas auf<br />
alle Fälle wieder tun.<br />
Anna Schwarz<br />
Bericht und Einladung<br />
33
Geht nicht - gibts nicht<br />
34<br />
seit 1983 DHAG<br />
Ein Samstagnachmittag im Herbst 2009: In zwei<br />
Stunden ist Anpfiff des Kreisklassespiels SV Burgweinting<br />
gegen JFG Blau-Weiß. Frank Reinel ist<br />
noch zu Hause. wirft sich sein weinrotes Trikot<br />
über, schlüpft in seine schwarze Trainingshose<br />
und überprüft noch mal, ob auch wirklich alles<br />
komplett ist. Die Gelbe Karte in der Brusttasche?<br />
Ja! Die Rote Karte in der Hosentasche?<br />
Jawoll! Und die Pfeife? Die ist ebenfalls mit an<br />
Bord. Dann kann‘s ja losgehen. Eine Stunde vor<br />
Spielbeginn trifft Frank mit dem Bus auf dem<br />
Fußballgelände im Regensburger Stadtteil Burgweinting<br />
ein.<br />
Einige Fans haben sich schon eingefunden, und<br />
auch die C-Jugendmannschaft ist so gut wie<br />
spielbereit. Um Punkt 15:30 kann die Partie<br />
beginnen. Frank greift zur Pfeife, bläst kräftig<br />
hinein – und bringt seinen elektrischen Rollstuhl<br />
in Bewegung. Nach ungläubigen Blicken im Publikum<br />
und bei den 15-jährigen Spielern sucht man<br />
vergeblich. Frank Reinel kennt längst jeder, seit<br />
drei Jahren fegt er mit seinem E-Rolli über die<br />
Spielfelder der Oberpfalz. Er gehört zum Spieltagsalltag<br />
der Kreisliga und Kreisklasse wie der<br />
Ball zum Spiel. Keine Frage, Frank Reinel genießt<br />
gehörigen Respekt. Er ist Deutschlands erster<br />
und einziger Fußballschiedsrichter im Rollstuhl.<br />
Die Weichen für das außergewöhnliche Hobby<br />
des 28-jährigen Volljuristen stellen sich schon in<br />
seiner Kindheit. Seine Behinderung „AMC“, eine<br />
angeborene Gelenkversteifung, macht Frank<br />
Reinel die Teilnahme am Sportunterricht unmöglich.<br />
Um dennoch dabei sein zu können, macht sein<br />
Lehrer aus ihm den Schiedsrichter. Das empfindet<br />
Frank nie als Benachteiligung, ganz im<br />
Gegenteil. Ihm macht diese Aufgabe immer<br />
einen Riesenspaß. Schließlich pfeift er auch<br />
diverse Freundschaftsspiele der Abiturienten<br />
gegen die Lehrer, später, während seiner Studienjahre,<br />
auch Universitätsturniere oder Wohn-<br />
Schiedsrichter mit Rollstuhl<br />
heimmeisterschaften in Regensburg. Natürlich<br />
spielt in den frühen Jahren seiner Schiedsrichterkarriere<br />
immer die Angst vor dummen Kommentaren<br />
über seine Behinderung mit: „Da war<br />
immer wieder die Erwartung, dass mal ein Spieler<br />
sagt: ‚Was pfeifst du für einen Mist, du hast<br />
doch keine Ahnung, und wie will so einer überhaupt<br />
Schiri sein?‘ Auch um so etwas zu verhindern,<br />
wollte ich mich mit einer offiziellen<br />
Schiedsrichterprüfung absichern“, verrät Frank<br />
Reinel.<br />
1:0 für Mut und Zuversicht<br />
Gesagt, getan: Der Kontakt zum zuständigen<br />
Schiedsrichterbetreuer in Regensburg ist schnell<br />
hergestellt und der sieht<br />
kein Problem darin, Frank<br />
zum nächsten Neulingslehrgang<br />
einzuladen. Nur<br />
Bayerns Schiedsrichter-<br />
Obmann Rudolf Stark ist<br />
zunächst skeptisch, rät dem<br />
jungen Rollstuhlfahrer, das<br />
Ganze „nicht gleich an die<br />
große Glocke zu hängen“.<br />
Aber Frank lässt sich auch<br />
davon nicht entmutigen.<br />
Anfang 2006 absolviert er beim Bayerischen Fußball-Verband<br />
die Schiedsrichterprüfung, seit dem<br />
WM-Sommer 2006 pfeift er Kreisliga- und Kreisklassespiele<br />
im Bereich der C- und D-Junioren.<br />
Jungs im Alter von 15 bis 17 Jahren tanzen buchstäblich<br />
nach seiner Pfeife und nehmen ihn voll<br />
und ganz als Schiedsrichter an. Sie respektieren<br />
ihn, schnauzen ihn natürlich auch an, wie das<br />
jeder Fußballer gerne macht. Doch das empfindet<br />
Frank erst recht als Bestätigung: „Mich sollen<br />
die Spieler nicht schonen! Mitleid, gleichzeitig<br />
aber auch Intoleranz, würde ich sofort die Rote<br />
Karte zeigen!“, sagt er. Natürlich ist der Anblick<br />
eines Referees im Rollstuhl gewöhnungsbedürf-<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
tig und überraschend neu, das weiß auch der<br />
28-jährige Franke. Diskriminierende oder beleidigende<br />
Ausrufe von den Rängen oder unter den<br />
Spielern hat er persönlich aber noch nie mitbekommen.<br />
„Genauso wenig hat schon mal ein Spieler<br />
die Situation ausgenutzt und meinen E-Rolli<br />
als Bande für den Doppelpass missbraucht“, sagt<br />
Frank und lacht dabei.<br />
Keine Fesseln, sondern Chancen!<br />
Das Presseecho auf Franks Hobby ist natürlich<br />
groß. Das Fachmagazin „kicker“ schreibt über<br />
ihn, selbst das russische Staatsfernsehen im<br />
fernen Moskau hat von ihm gehört und bittet um<br />
ein Interview. Und sogar das eigentlich sehr fußballferne<br />
„Echo der Frau“<br />
hat berichtet, wenngleich<br />
mit einem Unterton, der<br />
Frank weniger gut gefällt:<br />
Vom „Schicksal, das ihn<br />
an den Rollstuhl fesselt“,<br />
ist da die Rede. „Ich habe<br />
einen fast grenzenlosen<br />
Optimismus, meine Behinderung<br />
ist für mich kein<br />
Hindernis. Vielmehr ist<br />
mein Leitspruch: ‚Geht<br />
nicht - gibt‘s nicht!‘“, sagt er. Dennoch kennt der<br />
Jurist seine Grenzen. Bei Dauerregen und aufgeweichten<br />
Plätzen hat sein E-Rollstuhl kaum eine<br />
Chance. Hinzu kommt: „Je schneller und besser<br />
die Spieler sind, desto weniger komme ich nach“,<br />
weiß der flitzende Referee zu berichten. Sein<br />
Gefährt kommt auf höchstens sechs Stundenkilometer.<br />
Zum Vergleich: Ein Bundesligaprofi schafft<br />
im Sprint locker an die 30 Stundenkilometer —<br />
und würde da den jungen Franken natürlich gnadenlos<br />
abschütteln. Aber so weit denkt Frank<br />
auch gar nicht, er freut sich einfach, mit seinem<br />
Hobby im bayerischen, ja deutschen Fußball ein<br />
Tabu gebrochen zu haben. Sein Mut und seine<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />
Zuversicht haben ihm auch schon ganz konkrete<br />
Auszeichnungen eingebracht. So nahm er zum<br />
Beispiel im November 2008 den Sonderpreis des<br />
Bayerischen Fußball-Verbands entgegen. Persönlicher<br />
Überbringer war kein Geringerer als das<br />
große deutsche Fußballidol Uwe Seeler.<br />
Privat und beruflich immer obenauf<br />
Aber nicht nur im Fußball zeigt Frank Reinel<br />
bewundernswerten Ehrgeiz. Vor bald vier Jahren<br />
beendete er sein Jura-Studium, absolvierte<br />
danach ein Referendariat, sucht jetzt nach<br />
seinem ersten großen Job als Rechtsanwalt —<br />
und trainiert nebenher mehrmals die Woche im<br />
Hallenbad. In zwei Jahren will sich der 28-Jährige<br />
nämlich für die Schwimmwettbewerbe der<br />
Paralympics 2012 in London qualifizieren.<br />
Übrigens: Das C-Jugendspiel zwischen dem SV<br />
Burgweinting und der JFG Blau-Weiß endet überraschend<br />
knapp mit 2:1 für den Favoriten aus<br />
Burgweinting. Nur wenige Sekunden vor Abpfiff<br />
rennen die jungen JFG‘ler wild gestikulierend<br />
auf Frank Reinel zu, fordern einen Foulelfmeter.<br />
Doch der Schiedsrichter im Rollstuhl bleibt gelassen<br />
und ruhig, winkt ab, spricht von „Schwalbe“<br />
— und niemand wagt es, dem charismatischen<br />
Franken zu widersprechen.<br />
Was ist AMC?<br />
Arthrogryposis Multiplex Congenita, kurz AMC, ist<br />
eine angeborene Form der Gelenksteife, bei der<br />
zumeist mehrere Gelenke betroffen sind. AMC<br />
ist nicht heilbar, jedoch auch nicht fortschreitend.<br />
Die Ursachen der AMC liegen in einer frühkindlichen<br />
Entwicklungsstörung im Mutterleib,<br />
die sich etwa in der 8. bis 11. Schwangerschaftswoche<br />
abspielt und durch eine neurologische<br />
Fehlentwicklung gekennzeichnet ist. Infolgedessen<br />
kommt es zu einer gestörten Muskelentwicklung,<br />
welche die funktionsgerechte Ausformung<br />
der Gelenke behindert.<br />
Quelle: HANDICAP<br />
Geht nicht - gibts nicht<br />
35
Überlegungen<br />
36<br />
seit 1983 DHAG<br />
„Der Abend ist warm, als Stefan und Michelle<br />
aus der Disko kommen. Sie schlendern noch<br />
durch die nächtlichen Straßen und beim<br />
gemeinsamen Frühstück strahlen ihre Augen<br />
um die Wette …“<br />
… der Einstieg in einen Kitschroman, der Anfang<br />
einer innigen Liebesbeziehung oder das nette<br />
Ende eines One-Night-Stands? Alles ist drin, so<br />
denkt man! Aber so erlebt es Michelle wahrscheinlich<br />
nicht. Sie ist chronisch krank, sie hat<br />
MS, und sie hat Angst, dass dieser schöne Traum<br />
schon bald zu Ende ist. Denn wenn sie möchte,<br />
dass diese Verliebtheit anhält und sich daraus<br />
eine reife Beziehung entwickelt, dann wird sie<br />
mit Stefan über ihre chronische Krankheit sprechen<br />
müssen. Sie möchte ein normales Leben:<br />
Eine innige langfristige Beziehung und eine Familie.<br />
Aber im Moment traut sie sich nicht, davon<br />
zu träumen.<br />
Was ist eigentlich „chronisch“?<br />
„chronisch (...) zeichnet sich durch langsam entwickelnde<br />
oder lang andauernde Erkrankungen<br />
aus. Der Krankheitsverlauf erstreckt sich über<br />
mehr als vier Wochen …“<br />
MS oder eine <strong>Ataxie</strong> sind chronisch. Scheidungswaise<br />
oder Kind eines Alkoholikers zu sein ist<br />
chronisch! Spielen wir ein wenig mit Sprache:<br />
Alle diese Rahmenbedingungen können Menschen<br />
aus dem „normalen“ Alltag heraus hebeln,<br />
müssen sie aber nicht. Der Begriff „chronisch“<br />
ist festgelegt auf den Bereich der Erkrankung<br />
und beschreibt einen Zustand, der gemessen<br />
wird am Gegenbegriff „gesund“. Aber was ist<br />
das? Krankheitsbilder und ihre gesellschaftliche<br />
Wahrnehmung können sich ändern, und auch<br />
Sprache verändert sich. Alle diese Zustände -<br />
soziale, familiäre und gesundheitliche - haben<br />
für diejenigen, die sie betreffen, weitreichende<br />
und langfristige Folgen:<br />
Seelisch, geistig und häufig körperlich. Jeder<br />
Liebestöter Behinderung?<br />
entwickelt eigene Strategien, um mit diesen<br />
„chronischen“ Bedingungen seines Lebens umzugehen.<br />
Bei genauer Betrachtung von anderen „Alltagsleben“,<br />
z. B. in Selbsthilfegruppen, zeigt sich sehr<br />
deutlich, dass das, was als normal gilt, durchaus<br />
eine enorme Bandbreite an „chronischen“<br />
Zuständen aufweist, die bearbeitet werden<br />
müssen. Und dann stellt sich die Frage: Was ist<br />
denn eigentlich normal?<br />
Schön und gut, werden viele denken - und<br />
was soll das jetzt? „Mein Gefühl ist:<br />
Ich bin nicht attraktiv, ich bin eingeschränkt, ich<br />
funktioniere nicht ohne Probleme und durch die<br />
Erkrankung kann ich an vielem nicht teilnehmen,<br />
was für andere selbstverständlich ist.“ Aber hält<br />
das Gefühl einer Überprüfung in der Realität<br />
stand? Attraktivität hat viele Komponenten und<br />
die Ideale sind auch hier in Bewegung geraten:<br />
Das klassische Ideal der ebenmäßigen, jugendlichen<br />
Schönheit lässt sich in unserer alternden<br />
<strong>Gesellschaft</strong> ohnehin nicht mehr lange aufrecht<br />
erhalten und beginnt zu wanken: Modeschauen<br />
lassen untergewichtige Models nicht mehr zu und<br />
eine deutsche Frauenzeitschrift wirbt bewusst<br />
damit, ohne Models auszukommen. Mode wird<br />
fotografiert an normalen Frauen und Männern,<br />
denen eines gemeinsam ist: Sie mögen sich und<br />
finden sich schön. Und damit setzen sie neue<br />
Maßstäbe. Wie andere die Attraktivität eines<br />
Menschen bewerten, erklärt Prof. Manfred Hassebrauck<br />
so: Während wir bei Supermodels und<br />
extrem hässlichen Personen alle noch stark übereinstimmen,<br />
gehen unsere Bewertungen, wie<br />
attraktiv eine Person ist, bei „normalen“ Menschen<br />
ziemlich stark auseinander. Was gefällt<br />
denn Michelle an sich selbst, was sind ihre Vorzüge<br />
und was macht sie so liebenswert? Hat sie<br />
darüber schon mal nachgedacht?<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
Sex und der Rest<br />
Recherchen zum Thema Liebe und Krankheit<br />
führen zumeist zum Thema Sex. Aber ist Sex<br />
wirklich das einzig Bestimmende einer Beziehung?<br />
Laut Hassebrauck steht eine gute Beziehung<br />
auf vier Säulen: Gemeinsamkeit, Nähe,<br />
Unabhängigkeit - die vierte Säule ist Sex. Das<br />
ist eine wesentliche Komponente, da dürfen wir<br />
uns nichts vormachen. Aber in allen Bereichen<br />
ist Beziehung gestaltbar. Zur „Beziehungsarbeit“<br />
gehört eben auch die gemeinsame Suche nach<br />
Lösungen für einen lebbaren Alltag, Gemeinsamkeit<br />
zu organisieren, Liebe positiv zu erleben und<br />
die schweren Stunden und die belastenden Situationen<br />
zu teilen - eben das ganze Paket!<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />
Wo liegt das Problem?<br />
Die Erschütterungen der eigenen Person und des<br />
gesamten Lebensumfeldes durch eine chronische<br />
Erkrankung sind enorm. Aber um Strategien zur<br />
individuellen positiven Bewältigung zu finden,<br />
ist es notwendig zu überprüfen: Worin besteht<br />
mein Problem? Diesen Ansatz verfolgt auch die<br />
Inklusionsvereinbarung. Es geht nicht darum, die<br />
Welt nach „Farben“ zu sortieren, sondern eine<br />
bunte Welt mit vielen verschiedenen Facetten<br />
des Lebens zuzulassen und nach geeigneten<br />
individuellen Problemlösungen zu suchen. Und<br />
mit der Formulierung des Problems rückt auch<br />
Michelle der Lösung und der Liebe ihres Lebens<br />
vielleicht schon wieder ein gutes Stück näher.<br />
Quelle: MS-Zeitung, NRW<br />
Links zu Reha-Mode und anderen Accessoires<br />
Diese Info, die ich in einer Zeitschrift fand, will<br />
ich euch weitergeben. Teilweise bekannt, teilweise<br />
auch sehr interessant. Vor allem finde ich<br />
diese Seite sehr gut: www.metareha.com!<br />
Und hier einige Seiten, wo es Rollstuhlmode und<br />
vieles mehr gibt:<br />
Anbieter von Fußsäcken sind: (jeweils) WWW.<br />
pellis.de, kaiser-naturfellprodukte.de, lammfelle.de,<br />
meyra.de, thomashilfen.de sowie<br />
servoprax.de .<br />
Uta Schulz<br />
www.rolli-moden.de Größter Anbieter von Rehamode, Sportmode + Accessoires<br />
www.mobile-mode.de Rollimode für Kinder, Jugendl. und Erwachsene und Zubehör<br />
www.xsampl.com Rollimode<br />
www.ilotex.de Regen- und Kälteschutz<br />
www.orgaterm.de Schlupfsäcke, Regencapes u. a.<br />
www.kacon.de Alles für Kinder, Jugendl. und Erw. im Rollstuhl<br />
www.alero.de hauptsächlich Unterwäsche – HP wird derzeit überarbeitet<br />
www.anjo-bekleidung.de Die HP umfasst praktische Rollstuhlkleidung (von 2 ehem. Zivis)<br />
www.bsimple-shop.de Mode und Accessoires für Rollstuhlfahrer<br />
www.helga-westland.de HP ist noch in Bearbeitung<br />
www.inpetto-reha.de Rehamode für Kinder + Jugendliche<br />
www.schuermann-rehamode.de Rehamode für Kinder + Jugendliche<br />
www.stautz-mediwear.de Neuartige Hosen für Damen + Herren, schlichte Regencapes<br />
für Rollstuhlfahrer + Rollatorenbenutzer<br />
Tipps & Tricks<br />
37
Wohnraum barrierefrei<br />
38<br />
seit 1983 DHAG<br />
Altersgerechte Wohnungen:<br />
99 Prozent der Wohnungen in Deutschland<br />
sind nicht geeignet, um im Alter darin zu<br />
leben. Zeit, zu handeln.<br />
Carolina Wodtke ist 43 Jahre alt und kerngesund.<br />
Sie steht in ihrem denkmalgeschützten 120<br />
Jahre alten Haus im Frankfurter Nordend und<br />
zeigt ihren Flur. Hier ist alles schwellenfrei und<br />
durch sämtliche Türen im Haus kommt man mit<br />
einem Rollator oder einem Rollstuhl durch, das<br />
haben wir sogar ausprobiert. Dafür musste sich<br />
Frau Wodtke allerdings einen Rollstuhl ausleihen,<br />
denn weder sie noch ihr Mann sind gehbehindert.<br />
„Wir haben unser Haus von vornherein so<br />
saniert, dass wir hier auch leben können, wenn<br />
wir alt sind“ sagt sie.<br />
Auch die beiden Bäder im Haus planten sie<br />
so, dass sie barrierefrei und mit dem Rollstuhl<br />
befahrbar sind. Zudem ließen sie im Haus alle<br />
Türschwellen beseitigen, die Türen wo nötig<br />
verbreitern und die ehemals kleinen und engen<br />
Flure in den Geschossen vergrößern. Dafür entfernten<br />
die Bauherren etliche Zwischenwände<br />
und verstärkten sogar die Statik des Hauses.<br />
Kleiner Aufwand — große Wirkung<br />
Für viele Menschen sind große Umbauten wie<br />
bei Carolina Wodtke jedoch gar nicht möglich,<br />
aber auch nicht nötig. Denn völlige Barrierefreiheit<br />
ist nur für 10 Prozent der Bevölkerung<br />
zwingend erforderlich. Für alle anderen reichen<br />
meist schon kleinere Veränderungen, um im<br />
Alter selbstständig und sicher zu Hause wohnen<br />
zu können.<br />
„Häufig ist den Menschen gar nicht klar. was<br />
sie alles machen können, um ihr Wohnumfeld<br />
besser ihren Bedürfnissen anzupassen“, sagt<br />
Katrin Hodler, Vorstandsvorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
Wohnungsanpassung.<br />
Viele Hürden lassen sich auch ohne große<br />
Umbaumaßnahmen abbauen, beispielsweise<br />
Barrieren abbauen<br />
indem typische Stolperfallen wie Teppiche oder<br />
Fußläufer entweder entfernt oder sicher befestigt<br />
werden. Sturzgefahr herrscht in vielen Wohnungen<br />
auch, weil sie zu üppig möbliert sind.<br />
Katrin Hodler rät deshalb, nur wirklich standfeste<br />
und ausreichend hohe Tische, Schränke<br />
und Kommoden in der Wohnung zu lassen, sodass<br />
sich die Bewohner bei Bedarf an ihnen abstützen<br />
können.<br />
„Hilfreich sind auch Haltegriffe, die überall dort<br />
angebracht werden, wo sie gebraucht werden“,<br />
sagt Hodler. „Im Flur. um sich die Jacke und die<br />
Schuhe anzuziehen, im Bad, um in die Dusche<br />
oder aufs WC zu kommen, an der Balkontür, um<br />
ohne Stolpern über die Schwelle zu gelangen.<br />
Für fast alle Bereiche gibt es Lösungen:<br />
Fehlt eine Wand für einen Haltegriff. empfiehlt<br />
sich eine Stange, die einfach zwischen Boden<br />
und Decke geklemmt wird. Wenn die Dusche<br />
nicht barrierefrei umgebaut werden kann, sorgt<br />
ein Duschrollsitz für einen sicheren Einstieg in<br />
die Dusche.<br />
Und in der Küche kann schon Umräumen das<br />
Leben erheblich erleichtern. Kühlschrank, Backofen<br />
und Geschirrspülmaschine sind ohne tiefes<br />
Bücken zu bedienen, wenn sie auf einem Unterschrank<br />
stehen. Töpfe, Schüsseln und alles<br />
andere in den unteren Schränken lässt sich über<br />
großzügige Schübe besser erreichen. Kleinkram<br />
ist in Körben gut aufgehoben, die sich einfach<br />
herausziehen lassen.<br />
Bei der Sanierung ihres Hauses haben Carolina<br />
Wodtke und ihr Mann für die Zukunft vorgesorgt.<br />
Um auch im Alter selbstständig leben zu können,<br />
haben sie überall im Haus Schwellen abgebaut<br />
und die Flure vergrößert. Auch einen Aufzug ließ<br />
das Paar einbauen. Dafür musste der Schacht<br />
des ehemaligen Speiseaufzugs vergrößert und<br />
die Statik des Hauses verstärkt werden.<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
Hilfsmittel von der Krankenkasse<br />
Je nachdem, wer wann und wie seine Wohnung<br />
oder sein Haus an die Bedürfnisse im Alter<br />
anpasst, kann dafür finanzielle Unterstützung<br />
bekommen.<br />
Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt die<br />
Kosten für die sogenannten Hilfsmittel, vorausgesetzt,<br />
ein Arzt hat sie verordnet. Klassische<br />
Hilfsmittel sind zum Beispiel Haltegriffe, Badehilfen<br />
oder Toilettensitzerhöhungen. Für ein<br />
Hilfsmittel muss der Versicherte mindestens 5<br />
Euro und höchstens 10 Euro zuzahlen.<br />
Wohnberatung gibt Tipps<br />
Wie Mieter und Eigenheimer ihre eigenen vier<br />
Wände an altersgerechte Wohnbedürfnisse<br />
anpassen können, erfahren sie in einer der Wohnberatungsstellen,<br />
die es in vielen Städten und<br />
Gemeinden gibt. Hier bekommen sie Ideen für<br />
die Planung und Hilfe bei der Suche nach Handwerkern,<br />
meist kostenlos. Auch wertvolle Hinweise<br />
über Finanzierungsmöglichkeiten gehören<br />
in der Regel zur Beratung.<br />
Je nach Bundesland ist die Wohnberatung unterschiedlich<br />
organisiert. In einigen Ländern wie in<br />
Berlin oder Rheinland-Pfalz sind die Wohnberatungsstellen<br />
in allgemeine Beratungsangebote<br />
für ältere Menschen integriert, in anderen Städten<br />
wie in Hamburg und Bremen gibt es zentrale,<br />
mit Ausstellungsräumen gekoppelte Wohnberatungsstellen.<br />
In einigen Bundesländern wird die Wohnberatung<br />
von kommunalen Trägern angeboten, anderenorts<br />
helfen ehrenamtliche Mitarbeiter. Einen<br />
noch beinah vollständig weißen Fleck in Sachen<br />
Wohnberatung gibt es in den östlichen Ländern.<br />
Über Adressen und Ansprechpartner informiert<br />
die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungsanpassung.<br />
Zeitpunkt:<br />
• Die Fördermittel der KfW gibt<br />
es unabhängig davon, ob Sie oder ein Mitbe-<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />
wohner gehbehindert oder pflegebedürftig<br />
sind. Überlegen Sie deshalb bei einer Modernisierung<br />
immer, welche altersgerechten<br />
Umbauten Sie gleich mit erledigen können.<br />
• Antrag: Beantragen Sie Fördermittel oder<br />
den Zuschuss der Pflegekasse vor Beginn der<br />
Baumaßnahmen. Stellen Sie sicher, dass der<br />
Handwerker die technischen Anforderungen<br />
der KfW kennt und umsetzen kann.<br />
• Wohnberatung: Nehmen Sie an einer Wohnberatung<br />
teil. Die Erstberatung ist meist<br />
kostenlos. Adressen finden Sie unter www.<br />
wohnungsanpassungbag.de oder telefonisch<br />
unter (030) 47 47 47 00. Wenn es vor Ort<br />
keine Beratung gibt, hilft die Online Wohnberatung<br />
(www.online-wohn-beratung.de).<br />
• Hilfsmittel: Besprechen Sie mit Ihrem Arzt<br />
oder Physiotherapeuten, welche Hilfsmittel<br />
Ihren Alltag erleichtern können. Anregungen,<br />
Preise und Bezugsadressen gibt es bei der<br />
Wohnberatung oder unter www.rehadat.de<br />
• Rezept: Lassen Sie sich Hilfsmittel verschreiben.<br />
Wer sie ohne Verordnung bestellt, beispielsweise<br />
im Versandhandel, muss sie selbst<br />
zahlen.<br />
• Hausnotruf: Nutzen Sie den Hausnotrufdienst,<br />
wenn Sie oder Ihre Angehörigen pflegebedürftig<br />
sind und alleine leben. Dafür<br />
genügt ein üblicher Telefonanschluss. Die<br />
Basisstation wird zentral in der Wohnung aufgestellt.<br />
Der Notruf wird über einen Handsender<br />
ausgelöst, der beispielsweise wie eine<br />
Uhr am Armgelenk getragen wird. Die monatliche<br />
Grundgebühr beträgt rund 18 Euro, die<br />
einmalige Anschlussgebühr ist unterschiedlich.<br />
Die Kosten übernimmt auf Antrag die<br />
Pflegekasse. Anbieter nennt der Bundesverband<br />
Hausnotruf, Tel. (04 21) 3 89 81 23,<br />
www.bv-hausnotruf.de.<br />
Vermieter können den Umbau ebenfalls finanzi-<br />
Wohnraum barrierefrei<br />
39
Wohnraum barrierefrei<br />
40<br />
seit 1983 DHAG<br />
ell unterstützen. „Wir haben sogar einen Fall, in<br />
dem die Stiftung einer Wohnungsbaugesellschaft<br />
die gesamten Kosten übernommen hat, die nicht<br />
durch den Zuschuss der Pflegeversicherung<br />
gedeckt waren“, erzählt Sabine Grabow vom<br />
Pflegestützpunkt Pankow in Berlin. „Das Bad<br />
wurde komplett umgebaut und der Balkon angeglichen.<br />
Dank der Stiftung müssen die Bewohner<br />
noch nicht einmal eine Modernisierungsumlage<br />
zahlen.“ Auch in anderen Fällen gebe es Stiftungen,<br />
die sich an der Finanzierung beteiligen.<br />
Ist kein anderer Kostenträger zu finden und<br />
können weder der Betroffene noch seine Angehörigen<br />
den Umbau selbst bezahlen, springt das<br />
Sozialamt ein.<br />
Recht auf Umbau<br />
Wenn ein Mieter seine Wohnung umbauen<br />
möchte, muss der Vermieter zustimmen. Wenn<br />
die Arbeiten nötig sind, damit ein behinderter<br />
Mieter die Wohnung nutzen kann, darf der Vermieter<br />
die Zustimmung in der Regel nicht verweigern.<br />
Er kann aber verlangen, dass der Mieter<br />
beim Auszug den Umbau rückgängig macht. Für<br />
die voraussichtlichen Kosten des Rückbaus darf<br />
der Vermieter sogar eine Kaution einfordern.<br />
Auch Besitzer einer Eigentumswohnung können<br />
bestimmte Veränderungen nicht ungefragt vornehmen.<br />
Wenn sie beispielsweise im Treppenhaus<br />
einen Lift oder vor der Tür eine Rampe<br />
einbauen wollen, müssen sie vorher die Miteigentümer<br />
um Erlaubnis bitten. Die müssen<br />
die Maßnahme aber dulden, vorausgesetzt der<br />
Eigentümer oder sein Mieter haben ein berechtigtes<br />
Interesse an einem behindertengerechten<br />
Zugang zur Wohnung.<br />
Die Kosten muss der Eigentümer allerdings alleine<br />
tragen. Und ebenso wie der Vermieter können<br />
auch die Miteigentümer den Rückbau und sogar<br />
eine Sicherheitsleistung dafür verlangen.<br />
Klug ist der Rückbau und damit die Errichtung<br />
neuer Barrieren im Haus allerdings sicher nicht.<br />
Nicht nur weil es in Deutschland viel zu wenig<br />
altersgerechten Wohnraum gibt. Sondern auch,<br />
weil vor allem ein barrierefreier Zugang zur Wohnung<br />
eigentlich für alle Menschen eine Wohltat<br />
ist: Für Eltern mit Kinderwagen, für Reisende<br />
mit schwerem Gepäck. für Verletzte und frisch<br />
Operierte oder für Hausfrauen und -männer mit<br />
großen Einkäufen. Wer die Gelegenheit hat, in<br />
seinem Wohnumfeld Barrieren abzubauen, sollte<br />
sie deshalb nutzen. Auch wenn er wie Carolina<br />
Wodtke vom Rentenalter noch weit entfernt ist.<br />
Zuschüsse von der Pflegekasse<br />
Kosten für sogenannte Pflegehilfsmittel übernimmt<br />
die Pflegekasse - zumindest im begrenzten<br />
Umfang. Voraussetzung ist, dass der Antragsteller<br />
pflegebedürftig ist. Pflegehilfsmittel sind<br />
beispielsweise ein Pflegebett oder die Kosten<br />
für den Hausnotruf. Die Eigenbeteiligung beträgt<br />
höchstens 25 Euro. Wenn die häusliche Pflege<br />
dadurch ermöglicht oder erleichtert wird, zahlt<br />
die Pflegekasse aber auch einen Zuschuss zu baulichen<br />
Verbesserungen, etwa Verbreiterungen<br />
von Türen, Umbauten im Bad oder den Einbau<br />
eines Treppenliftes. Maximal gibt es 2.500 Euro<br />
pro Maßnahme. Als Maßnahme gilt dabei die<br />
Summe aller zu diesem Zeitpunkt notwendigen<br />
Veränderungen. Nur wenn sich der Zustand<br />
des Pflegebedürftigen deutlich verschlechtert<br />
und weitere Umbauten nötig werden, kann die<br />
Kasse einen weiteren Zuschuss zahlen. Um den<br />
Zuschuss zu bekommen, reicht ein formloser<br />
Antrag bei der Pflegekasse, und zwar vor Beginn<br />
der Arbeiten. Eine ärztliche Verordnung ist nicht<br />
nötig. Der medizinische Dienst der Kasse kann<br />
allerdings prüfen, ob der Umbau nötig ist. Empfehlenswert<br />
ist deshalb, dem Antrag ein Foto der<br />
Ausgangssituation und eine Skizze der geplanten<br />
Maßnahmen mit einer kurzen Begründung anzufügen.<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
Fördermittel von der KfW<br />
Unabhängig von Alter, Pflegebedürftigkeit<br />
oder Einkommen fördert die staatliche KfW-<br />
Bank den Umbau von Haus oder Wohnung. Einzige<br />
Voraussetzung: Der Umbau ermöglicht das<br />
selbstbestimmte Leben im Alter. Die Liste der<br />
förderfähigen Ein- und Umbauten ist lang. Beispielsweise<br />
unterstützt die KfW Verbesserungen<br />
beim Zugang zum Gebäude oder zur Wohnung,<br />
etwa mithilfe eines Aufzugs. Wenn der Wohnungsgrundriss<br />
verändert werden muss, um mehr<br />
Bewegungsfreiheit zu schaffen, oder Bad und<br />
WC umgebaut werden sollen, gibt sie ebenfalls<br />
Fördergelder. Auch Verbesserungen im Wohnumfeld<br />
finanziert die KfW, zum Beispiel wenn<br />
Zugangswege verbreitert oder Stellplätze für<br />
Rollstühle geschaffen werden sollen. Attraktiv<br />
ist die finanzielle Unterstützung auch für Hausbesitzer,<br />
die ihre Wohnfläche durch einen Anbau<br />
oder den Ausbau des Dachgeschosses erweitern<br />
wollen. Wenn der neue Wohnraum barrierereduziert<br />
ist, gibt es auch dafür Geld von der KfW.<br />
In bestehenden Häusern ist völlige Barrierefreiheit,<br />
sowie es die DIN-Norm fordert, meist nicht<br />
umsetzbar, sagt Axel Papendieck, Wohnbauexperte<br />
bei der staatlichen Förderbank KfW. Für<br />
die Förderung von baulichen Veränderungen hat<br />
die KfW deshalb eigene technische Mindestanforderungen<br />
formuliert. Eine Tür zum Beispiel muss<br />
nach der Erweiterung mindestens 80 Zentimeter<br />
breit sein, ein Waschtisch mindestens 50 Zentimeter<br />
tief, ein Türdrücker in einer Höhe zwischen<br />
80 und 100 Zentimetern angebracht sein.<br />
Die finanzielle Unterstützung der KfW gibt es<br />
entweder als zinsvergünstigten Kredit oder als<br />
Zuschuss. Pro Wohnung verleiht die Förderbank<br />
im Programm „Altersgerecht umbauen“<br />
bis zu 50.000 Euro. Reicht das nicht aus, um<br />
den gesamten Umbau zu finanzieren, lässt sich<br />
das Darlehen auch mit anderen KfW-Darlehen<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />
kombinieren, beispielsweise den Programmen<br />
Wohnraum Modernisieren oder Energieeffizient<br />
Sanieren.<br />
Der Zuschuss ist auf 5 Prozent der Kosten<br />
begrenzt, höchstens 2.500 Euro. Für kleine<br />
Umbauten Ist der Zuschuss allerdings nicht<br />
gedacht: Der Bauherr muss mindestens 6.000<br />
Euro investieren, um in den Genuss der Finanzspritze<br />
zu kommen.<br />
Quelle: MS-Zeitung<br />
Der Mitgliedsbeitrag ist fällig !<br />
* Abbuchung des Mitgliedsbeitrags *<br />
Der Mitgliedsbeitrag wird bei halbjährlicher<br />
Zahlung im Februar abgebucht.<br />
Bei jährlicher Zahlung erfolgt die Abbuchung<br />
Ende März, jeweils von dem der DHAG bekannten<br />
Konto. Hat sich in der Zwischenzeit die<br />
Bankverbindung geändert, bitten wir um Mitteilung.<br />
Wohnraum barrierefrei<br />
41
Medizinische Frage<br />
42<br />
seit 1983 DHAG<br />
Anfrage an den Medizinischen Beirat<br />
„Leider weiß ich nur sehr wenig über die<br />
Spino-cerebelläre <strong>Ataxie</strong> vom Typ 6 (SCA6).<br />
Können Sie mit bitte sagen, ob Menschen mit<br />
SCA6 gegen Ende des Krankheitsverlaufs am<br />
Locked-in-Syndrom leiden können? Das Kleinhirn<br />
ist meines Wissens nach mehr als nur an<br />
der Feinmotorik beteiligt. Welche Symptome<br />
treten neben motorischen Störungen auf?“<br />
Vom Medizinischen Beirat antwortet Frau<br />
Prof. Dr. med. Dagmar Timmann-Braun:<br />
Zu Ihrer ersten Frage:<br />
Ein Locked-in-Syndrom gehört nicht zum<br />
typischen Bild der Spino-cerebellären <strong>Ataxie</strong> vom<br />
Typ 6 (SCA6). Beim Locked-in-Syndrom handelt<br />
es sich um Erkrankungen an einer bestimmten<br />
Stelle im Hirnstamm, die dazu führen, dass Menschen<br />
wach sind und alles verstehen, sich aber<br />
nur noch durch Bewegungen der Augen äußern<br />
können. Das Locked-in-Syndrom zeichnet sich<br />
also durch schwerwiegende Lähmungen aus.<br />
Lähmungen gehören nicht zum Erkrankungsbild<br />
der SCA6.<br />
Schule im Wandel der Zeiten (1973 und 2010)<br />
- dargestellt an acht typischen Szenarien:<br />
Szenario I: Robert hat sein neues Taschenmesser<br />
mit in die Schule gebracht.<br />
1973 - Der Biolehrer zückt sein eigenes und<br />
zusammen mit den anderen Schülern vergleichen<br />
sie die unterschiedlichen Funktionen.<br />
2010 - Die Schule wird weiträumig abgesperrt.<br />
GSG9 und Elitetruppen der Polizei rücken an.<br />
Robert wird mit mehreren Betäubungsschüssen<br />
gelähmt und sofort in ein Hochsicherheitsgefängnis<br />
verfrachtet. Der Schulpsychologe kommt<br />
und betreut die traumatisierten Mitschüler und<br />
Lehrer.<br />
Schule - damals und heute<br />
Zu Ihrer zweiten Frage:<br />
Bei der SCA6 ist ganz überwiegend das Kleinhirn<br />
erkrankt. Das Kleinhirn ist wichtig, um Bewegungen<br />
zu koordinieren. Dazu gehören die Koordination<br />
der Stand- und Gangsicherheit und die<br />
Feinmotorik der Hände. Es kann auch die Feinsteuerung<br />
des Sprechens und der Augenbewegungen<br />
betroffen sein. Die Erkrankung äußert<br />
sich in einer Unsicherheit (<strong>Ataxie</strong>) des Stehens<br />
und Gehens sowie in einem verwaschenen<br />
Sprechen und die Armbewegungen, z. B. beim<br />
Schreiben, werden ungenau. Die Hauptaufgabe<br />
des Kleinhirns liegt in der Kontrolle der Motorik,<br />
nicht der Muskelkraft, sondern der Feinsteuerung.<br />
Ob das Kleinhirn auch Denkprozesse<br />
unterstützt, zum Beispiel dem Kurzzeitgedächtnis<br />
hilft, ist nicht abschließend geklärt. Es ist in<br />
jedem Fall aber so, dass es sich hier nur um sehr<br />
leichte Einschränkungen handelt, die im Regelfall<br />
den Alltag nicht beeinträchtigen und nur in<br />
bestimmten Tests auffällig werden.<br />
Szenario II: Robert und Markus raufen sich nach<br />
der Schule.<br />
1973 - Es bildet sich eine Gruppe und feuert die<br />
beiden an. Markus gewinnt. Die beiden geben<br />
sich die Hand und alles ist geklärt.<br />
2010 - Die Polizei kommt, nimmt beide fest und<br />
klagt sie wegen schwerer Körperverletzung an,<br />
beide werden der Schule verwiesen und landen<br />
ohne Ausbildung auf der Straße.<br />
Szenario III: Robert sitzt nicht still und stört laufend<br />
den Unterricht.<br />
1973 - Robert muss eine Stunde nachsitzen und<br />
kriegt beim nächsten Mal vom Lehrer eins hinter<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
die Löffel. Ergebnis: Er sitzt ab sofort ruhig und<br />
stört den Unterricht nicht mehr.<br />
2010 - Robert kriegt Ritalin in rauen Mengen und<br />
mutiert zum Zombie. Die Schule bekommt Fördergelder<br />
vom Staat, weil Robert ein Härtefall<br />
ist.<br />
Szenario IV: Robert schießt mit dem Fußball<br />
ne Fensterscheibe ein und kriegt deshalb von<br />
seinem Vater eine Ohrfeige.<br />
1973 - Robert passt jetzt besser auf, wird erwachsen<br />
und führt ein normales Leben.<br />
2010 - Roberts Vater wird wegen Kindesmisshandlung<br />
eingesperrt. Robert wird der Mutter<br />
weggenommen und in ein Heim für Prügelkinder<br />
gesteckt. Roberts kleine Schwester wird vom<br />
Psychologen suggeriert, dass sie auch misshandelt<br />
wurde. Der Vater kommt nie wieder aus<br />
dem Knast und die Mutter fängt ein Verhältnis<br />
mit dem Psychologen an.<br />
Szenario V: Robert hat Kopfweh und nimmt<br />
Tabletten mit in die Schule.<br />
1973 - Robert gibt dem Kunstlehrer auch eine. In<br />
der großen Pause, im Raucherzimmer.<br />
2010 - Die Drogenfahndung taucht auf. Robert<br />
wird wegen Drogenbesitz von der Schule verwiesen.<br />
Sein Schulranzen, sein Pult und sein<br />
Zimmer zu Hause werden nach weiteren Drogen<br />
und Waffen durchsucht.<br />
Szenario VI: Ahmed fällt wegen Deutsch in der<br />
8. Klasse durch.<br />
1973 - Ahmed nimmt Nachhilfeunterricht in den<br />
Sommerferien und schafft den Schulabschluss<br />
ein Jahr später ohne Probleme.<br />
2010 - Ahmeds Fall landet vor der Gleichstellungskommission<br />
der Schule. Die liberale Presse<br />
findet das Verhalten der Schule unvertretbar.<br />
Deutsch ist nicht die Mutter aller Sprachen. Man<br />
denke mal daran, was im Namen der deutschen<br />
Sprache schon alles für Unheil angerichtet wurde.<br />
Die Schule lässt unter dem immensen Druck eine<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />
Nachprüfung mit Fragen für einen Erstklässler zu<br />
und Ahmed rückt nach. Den Abschluss schafft er<br />
nicht und landet am Fließband bei VW, weil er<br />
immer noch kein Deutsch kann.<br />
Szenario VII: Robert wirft einen Silvester-Feuerwerkskörper<br />
in einen Ameisenhaufen.<br />
1973 - Einige Ameisen sterben.<br />
2010 - Tierschutzverein, Kripo, Anti-Terror-Truppe<br />
und Jugendamt werden gerufen. Robert werden<br />
schwer gestörtes Sozialverhalten, pyromanische<br />
Anlagen und terroristische Grundtendenzen vorgeworfen.<br />
Die Eltern und Geschwister müssen<br />
sich einem Psychotest unterziehen. Sämtliche<br />
PCs im Haus werden auf gewaltverherrlichendes<br />
Material untersucht. Roberts Vater wird<br />
unter Beobachtung gestellt und darf nie mehr in<br />
seinem Leben ein Flugzeug betreten.<br />
Szenario VIII: Robert fällt beim Turnen hin und<br />
verletzt sich am Knie. Der Lehrer läuft sofort zu<br />
ihm, hilft ihm auf und trocknet seine Tränen.<br />
Dann geht er mit ihm ins Sekretariat, kümmert<br />
sich um ein Pflaster und bleibt noch kurz bei ihm<br />
sitzen.<br />
1973 - Nach kurzer Zeit geht es Robert wieder<br />
besser und er geht zurück in die Pause.<br />
2010 - Der junge Lehrer wird wegen sexueller<br />
Belästigung eines gleichgeschlechtlichen Minderjährigen<br />
sofort aus dem Schuldienst entlassen<br />
und bekommt ein Strafverfahren an den Hals, in<br />
dem er zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt wird.<br />
Autor: <br />
Quelle: www.urwurz.de/1420.0.html<br />
Spass am Rande<br />
43
Ende des Zivildienstes<br />
44<br />
seit 1983 DHAG<br />
Mangel an Zivildienstleistenden: Soziale Einrichtungen<br />
in Mainz sind vorbereitet<br />
Mit der Aussetzung des Wehrdienstes zum 1. Juli<br />
2011 fallen auch die Zivildienstleistenden weg.<br />
Wie sich diese Aussetzung auswirken wird, ist<br />
derzeit noch völlig unklar. Fest steht aber, dass<br />
diese Entwicklung viele soziale Einrichtungen<br />
vor große Herausforderungen stellen wird.<br />
Die Universitätsmedizin beschäftigt derzeit etwa<br />
80 Zivildienstleistende. „Die jungen Männer<br />
arbeiten vor allem im Bereich des Hol- und Bringdienstes<br />
und hier insbesondere im Bluttransportdienst“,<br />
sagt Norbert Finke, Kaufmännischer<br />
Vorstand der Universitätsmedizin. Als Alternative<br />
und um die Lücke wenigstens teilweise zu<br />
schließen, setze man beispielsweise auf Kooperationen,<br />
durch die man junge Menschen auch im<br />
Rahmen des „Freiwilligen Sozialen Jahres“ einsetzen<br />
könne. „Weitere Maßnahmen sind noch in<br />
Planung“, so Finke.<br />
Leidtragende können ältere Menschen und<br />
Kinder sein<br />
Nach Meinung von Heribert Gabel, Leiter des<br />
Zivildienstbüros des Caritasverbandes für die<br />
Diözese Mainz, hätten sich viele Einrichtungen<br />
in den vergangenen Jahren darauf vorbereitet,<br />
dass der Zivildienst wegbrechen könnte. „Zusammenbrechen<br />
wird da nichts“, sagt Gabel, „aber<br />
die Leidtragenden sind vor allem ältere Menschen<br />
und Kinder.“ Ist der Zivi früher mit einem<br />
Ohne Zivis wird es eng<br />
älteren Menschen spazieren gegangen, mache<br />
das ab Juli eben niemand mehr.<br />
Auch bei der Johanniter-Unfall-Hilfe hat man sich<br />
seit Längerem auf den Wegfall des Zivildienstes<br />
vorbereitet. So arbeitet man im Krankentransport<br />
und im Behindertenfahrdienst zusätzlich<br />
bereits mit Festangestellten oder Aushilfen. „Wir<br />
haben uns zwar frühzeitig nach Alternativen<br />
umgeschaut, aber da spielen die Kosten natürlich<br />
auch immer eine große Rolle“, erläutert<br />
Manfred Herholz, Regionalvorstand der Johanniter.<br />
Seit Wochen kämen bereits keine Anfragen<br />
mehr von möglichen Zivildienstleistenden. „Es<br />
wurden immer weniger.“<br />
Junge Männer werden nicht mehr an soziale<br />
Berufe herangeführt<br />
Fallen die 15 Zivis, die derzeit noch beschäftigt<br />
sind, weg, würden helfende Hände fehlen, die<br />
kleine Arbeiten wie Wasserkisten Tragen verrichten.<br />
Die Konsequenz ist für Herholz klar:<br />
„Einige Angebote werden wir in Zukunft nicht<br />
mehr anbieten können.“<br />
Der Regionalvorstand sieht aber auch noch ein<br />
anderes Problem. Viele junge Männer wurden<br />
durch ihren Zivildienst in den Bereich der sozialen<br />
Berufe herangeführt. „Dabei merkten sie,<br />
wie viel Spaß ihnen der Umgang mit Menschen<br />
macht“, so Herholz. Bei einigen hätte sich dann<br />
der Berufswunsch beispielsweise vom Maschinenbauer<br />
zum Arzt oder Erzieher geändert.<br />
Ohne den Zivildienst wird es in Zukunft schwieriger,<br />
Nachwuchskräfte für den sozialen Bereich<br />
zu finden. Ähnlich sieht dieses Problem auch<br />
Heribert Gabel. „Die Frage ist: Wie kriegen wir<br />
es in Zukunft geregelt, dass sich junge Menschen<br />
für diese Berufe begeistern?“<br />
Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
Feldenkrais – eine körperorientierte Lernmethode<br />
Die Feldenkrais-Methode ist der bewusste Einsatz<br />
und die bewusste Durchführung einer Bewegung<br />
und dient damit der Schulung des Körpers<br />
und der Persönlichkeit. Sie umfasst eine Vielzahl<br />
verschiedener Lektionen für Gelenke und Muskelgruppen,<br />
die die innere Aufmerksamkeit schulen.<br />
Benannt wurde sie nach Ihrem Begründer<br />
Moshe Feldenkrais. Eine eigene Knieverletzung<br />
veranlasste ihn, durch einen besseren Gebrauch<br />
der angeborenen Fähigkeiten, schädliche Bewegungsmuster<br />
für sein Knie zu vermeiden. So fand<br />
er heraus, dass die bewusste und langsam ausgeführte<br />
Bewegung die dafür zuständigen Bereiche<br />
des Gehirns anspricht und stimuliert.<br />
Es gibt zwei verschiedene Wege:<br />
1. Bewusstheit durch Bewegung:<br />
Bei dieser Form, die in der Regel in einer Gruppe<br />
stattfindet, wird die Anleitung für die Ausführung<br />
einer bestimmten Bewegung verbal vermittelt.<br />
Dabei werden die Variationen einer Bewegung<br />
auf leichte, spielerische Weise entdeckt und<br />
bewusst wahrgenommen:<br />
Ziel der Übung ist es, eingefahrene Bewegungsmuster,<br />
die die Beweglichkeit blockieren, durch<br />
neue bewusst ausgeführte Bewegungsabläufe zu<br />
ersetzten. Dabei sollte die Anstrengung für die<br />
Bewegung reduziert und die Koordination verbessert<br />
werden. Das Nervensystem nimmt feinste<br />
Unterschiede in der Ausführung der Bewegung<br />
wahr und wählt die einfachste und leichteste<br />
Lösung, die dann im Alltag wirksam wird.<br />
Wie wird z. B. das Armheben ausgeführt? ... die<br />
Kopfdrehung? ... die Beinbewegung? Wie schnell,<br />
mit welchem Kraftaufwand und wie harmonisch?<br />
2. Funktionale Integration<br />
Hier bewegt der Feldenkrais-Lehrer, ohne zu<br />
sprechen, den Lernenden durch sanfte Berührungen.<br />
Die Einzelarbeit beruht auf den gleichen<br />
neurophysiologischen Zusammenhängen wie die<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />
Gruppenarbeit, ist jedoch auf die individuellen<br />
Bedürfnisse ausgerichtet.<br />
Nach einer Feldenkrais-Übung ist die Bewegung<br />
meist ein wenig verändert. Durch eine Neuorientierung<br />
der Muskeln und des Gehirns fühlt der<br />
Körper sich leichter an und seine Bewegungen<br />
sind geschmeidiger (neuro-muskuläre Reorganisation).<br />
Positive Effekte der Feldenkrais-Methode:<br />
• Verbesserte Körperkontrolle und gesteigerte<br />
Beweglichkeit<br />
• Anmut in der Bewegung<br />
• Vermeidung von Schmerzen und vorzeitigen<br />
Verschleißerscheinungen<br />
• Erweiterung des Selbstbildes und des Selbstvertrauens<br />
als Folge der gesteigerten Beweglichkeit<br />
Weitere Infos:<br />
Feldenkrais Verband Deutschland e.V.<br />
Telefon (089) 12 02 12 50<br />
www.feldenkrais.de<br />
Der Mitgliedsbeitrag ist fällig !<br />
Therapie<br />
45
BRAIN-NET<br />
46<br />
seit 1983 DHAG<br />
•<br />
•<br />
Brain-Net<br />
Die bundesweite Hirngewebebank –<br />
gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung.<br />
Ablauf bei Entscheidung für eine Hirnspende<br />
1. Information und Entscheidung<br />
2. Benachrichtigung im Todesfall Tel.: (0 89) 21 80 - 7 83 45<br />
3. Organisation durch das Brain-Net - Gewebeentnahme<br />
4. Bestattung nach gewünschter Art und Weise<br />
Informationen und Kontakt:<br />
• www.brain-net.net<br />
• Brain-Net-Zentrale in<br />
81377 München, Feodor-Lynen-Straße 23<br />
• 24-Stunden-Rufbereitschaft des Diensthabenden<br />
• Ansprechpartnerin für Informationen: Sabine Paul<br />
• Telefon: (0 89) 21 80 – 7 83 45<br />
• Telefax: (0 89) 21 80 - 7 80 03<br />
Hinweise<br />
Die Nummer 4/2010 erschien mit 4 Wochen Verzögerung<br />
- wir bitten dies zu entschuldigen.<br />
Grund: Kur des Layouters<br />
Die Redaktion des <strong>Fundus</strong> wird vorerst<br />
von Marina Stüber übernommen.<br />
Gibt es Interessenten für die Redaktion ?<br />
Bitte vom Layouter<br />
Um Eure Beiträge ins „rechte Bild“<br />
zu setzen, schickt bitte die Bilder<br />
zu den Artikeln möglichst nicht<br />
„verkleinert“ an fundus@ataxie.de<br />
*** Frage der Redaktion / Layout ***<br />
Wir wollen unseren FUNDUS für Euch ständig verbessern!<br />
Wer hat Ideen zur Gestaltung des zukünftigen Heftes - was stört an den bisherigen<br />
Ausgaben - was sollte noch mit rein ? Wer hat zeichnerische Ambitionen?<br />
Schickt Eure Meinungen / Beiträge an uns: layout@ataxie.de - Eckhard<br />
Helfen auch Sie mit,<br />
das Wissen um<br />
<strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>n<br />
zu mehren,<br />
denn<br />
„Mortui vivos docent –<br />
Die Toten lehren<br />
die Lebenden!“<br />
Natürlich auch Eure Erlebnisse im Urlaub, Erfahrungen aus dem Ataxler-Alltag oder<br />
anderes Mitteilenswerte für andere!<br />
Diese unsere Zeitschrift lebt auch von Euren Beiträgen!<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
2011 Europäisches Jahr der Freiwilligentätigkeit<br />
28.02.2011 4. Tag der Seltenen (Krankheiten)<br />
Nähere Infos bei ACHSE e. V. www.achse-online.de<br />
17.-20.03.2011 Mitgliederversammlung der National Ataxia Foundation (NAF) 2011<br />
in Los Angeles<br />
Nähere Infos bei Peter Reussner Tel.: (0 40 ) 55 44 68 98<br />
19.03.2010 13. Selbsthilfetag in Bad Dürrheim. 10-16 Uhr<br />
Nähere Infos bei Antje Graf Tel.: (0 74 64) 52 90 81<br />
15.-17.04.2011 28. Mitgliederversammlung/Jahrestreffen DHAG in Hohenwarth/Pforzheim<br />
alle weiteren Infos im nächsten FUNDUS<br />
05.-07.05.2011 4.Internationale wiss. Konferenz der FARA in Strasbourg<br />
Nähere Infos bei FARA www.cureFA.org<br />
08.-09.05.2011 Euro-Ataxia Mitgliedsversammlung (AGM) in Strasbourg<br />
Nähere Infos bei Peter Reussner Tel.: (0 40 ) 55 44 68 98<br />
19.-21.05.2011 Messe REHAB Karlsruhe - DHAG-Stand<br />
Nähere Infos bei Jürgen Staiger, Leinfelden. Tel. (07 11) 75 68 80<br />
27.-29.05.2011 Coping – Behinderte leben mit ihrer Behinderung<br />
Wochenendseminar im Jugendgästehaus Münster<br />
Nähere Infos bei Wolfram Schlums Tel.: (02 31) 73 03 92<br />
24.-26.06.2011 Ataxlerseminar in Wartaweil (Herrsching am Ammersee)<br />
Thema: „Pflegetipps für den Alltag“ - Weitere Einzelheiten siehe S. 36<br />
Anmeldung bei Uta schriftlich, per e-mail oder per FAX (0 89) 66 59 97 43<br />
24.-31.07.2011 <strong>Ataxie</strong>forum-Usertreffen in Bad Bevensen<br />
Nähere Infos von zarkadas auf www.ataxie.de/community<br />
25.09.2011 12. Internationaler <strong>Ataxie</strong>tag<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />
Allgemeine Termine<br />
28.09.-01.10.2011 <strong>Deutsche</strong>r Neurologen Kongreß in Wiesbaden (mit DHAG-Stand)<br />
Nähere Infos bei Peter Reussner Tel.: (0 40 ) 55 44 68 98<br />
19.-22.10.2011 Messe RehaCare Düsseldorf - DHAG-Stand<br />
Nähere Infos bei Wolfram Schlums Tel.: (02 31) 73 03 92<br />
* Spendenquittungen *<br />
Wer über seinen Mitgliedsbeitrag und<br />
sonstige Spenden eine Zuwendungsbestätigung<br />
(Spendenquittung) braucht,<br />
meldet sich bitte bei der Geschäftsstelle.<br />
Die Ausstellung erfolgt dann zeitnah.<br />
Allgemeine Termine<br />
47
Termine<br />
48<br />
seit 1983 DHAG<br />
Regionalgruppe Berlin<br />
Die Gruppe trifft sich alle 2 Monate am letzten<br />
Donnerstag um 18.00 Uhr.<br />
31.03. und 26.05.2011<br />
Nähere Infos bitte erfragen:<br />
Jitka Ratzlaff Tel.: (0 30) 36 50 96 16<br />
Marlies Ratzlaff Tel.: (0 30) 7 03 63 79<br />
Regionalgruppe Bremen / Friesland<br />
Treffen in 26789 Leer bei der AWO,<br />
Blinke 40 / 42<br />
Nähere Infos: Rolf Walczyk, Schortens<br />
Tel.: (0 44 61) 7 48 99 06<br />
mobil: (01 71) 8 50 98 44<br />
Regionalgruppe Dresden<br />
Treffen / Stammtisch der Regionalgruppe im<br />
KongressZentrum des St. Joseph-Stiftes<br />
Jeden 2. Monat am 2. Samstag ab 13:00 Uhr<br />
Nähere Infos: Martina Hanke<br />
Tel.: (03 51) 2 10 85 15<br />
Regionalgruppe Düsseldorf<br />
Treffen der RG im Versammlungsraum<br />
Leichlinger Str. 57, 40591 Düsseldorf<br />
Jeden 2. Monat am 1. Sonntag<br />
von 15:30-18:30 Uhr<br />
Nähere Infos: Johann Müller<br />
Tel.: (02 11) 76 74 14<br />
Regionalgruppe Essen<br />
Treffen der Regionalgruppe im Alfred Krupp<br />
Zentrum für Medizin und Rehabilitation<br />
Wittekindstraße 62, 45131 Essen<br />
Einmal pro Monat am 1. Sonntag ab 15:30 Uhr<br />
Nähere Infos: Dr. Thomas Collenberg<br />
Tel.: (02 01) 22 40 19<br />
Regionalgruppe Flensburg<br />
Treffen der Regionalgruppe in der Geschäftsstelle<br />
KIBIS in Schleswig, Lollfuß 48, 24837 Schleswig<br />
Jeden 1. Sonntag in den geraden Monaten<br />
von 14:00-17:00 Uhr<br />
Näheres von Marita Erichsen, Osterby<br />
Tel.: (0 46 05) 10 90<br />
Termine der Gruppen<br />
Regionalgruppe Fulda<br />
Treffen der Regionalgruppe im Josefsgarten-<br />
Mehrgenenerationenhaus in Fulda, Von-Schildeck-Str.<br />
15a jeweils Samstag 15 Uhr<br />
12.03., 07.05., 02.07., 24.09., 26.11.<br />
Näheres von Sabine Backert, Lauterbach<br />
Tel.: (0 66 41) 41 37<br />
Regionalgruppe Hamburg / Schleswig-<br />
Holstein<br />
Treffen im „Club 68“, Hummelsbüttler Weg 63,<br />
22339 Hamburg<br />
Näheres von Peter Reußner, Norderstedt<br />
Tel.: (0 40) 55 44 68 98<br />
Regionalgruppe Großraum Hannover<br />
Treffen der RG im KISS-Gebäude, Kommiss 5,<br />
38300 Wolfenbüttel jeweils ab 14:00 Uhr<br />
05.03., 09.04., 07.05., 03.09., 08.10.,<br />
06.08. ab 12:00 Uhr Grillnachmittag<br />
03.12. ab 12:00 Uhr Weihnachtsfeier<br />
Näheres von Udo Nitzsche, Wolfenbüttel<br />
Tel.: (0 53 31) 6 29 78<br />
Regionalgruppe München<br />
Treffen der RG im Begegnungsladen „Siloah“,<br />
Riesenfeldstraße 18, 80809 München<br />
Einmal pro Monat am 3. Samstag<br />
von 14:00-18:00 Uhr (in der Regel!)<br />
an den Samstagen stehen Kaffeeklatsch und<br />
Gespräche im Vordergrund - Bitte vorher bei Uta<br />
anrufen!<br />
15.01., 19.02., 19.03., 09.04., 14.05., 18.06.,<br />
16.07., 17.09., 15.10., 19.11., 17.12.<br />
weitere Aktionen - Museumsbesuche usw.<br />
Näheres von Uta Schulz, München<br />
Tel.: (0 89) 61 63 29<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
Regionalgruppe Münster / Westfalen<br />
Treffen der Regionalgruppe in den Räumen<br />
der MS-<strong>Gesellschaft</strong>, von-der-Tinnen-Stiftung,<br />
Maximilianstraße 13a, 48147 Münster<br />
Jeden Monat am ersten Freitag ab 17:30 Uhr<br />
Nähere Infos: Silke Ebbing, Münster<br />
Tel.: (0 25 33) 48 34<br />
Regionalgruppe Ostwestfalen<br />
Treffen der Gruppe im Gemeindehaus der Luther-<br />
Kirche in der Markusgemeinde,<br />
Otto-Brenner-Str. 171, 33604 Bielefeld<br />
Nähere Infos: von Nicole Müller, Bielefeld<br />
Tel.: (05 21) 2 70 02 81<br />
Regionalgruppe Rhein / Main<br />
vorerst keine Treffen der RG wegen Tod des RGL<br />
Klaus Sans, Nackenheim<br />
Regionalgruppe Sachsen-Anhalt<br />
Treffen der RG in Magdeburg - Jeden 2. Monat<br />
am 1. Samstag ab 14:00 Uhr - neuer Ort!<br />
Näheres von Nadine Langenberg<br />
Tel.: (03 92 02) 8 78 11<br />
Selbsthilfegruppe ATAXIE Schwarzwald-<br />
Alb-Bodensee<br />
normal Treffen der SHG in der AOK Tuttlingen<br />
Karlstr. 2, 78532 Tuttlingen<br />
19.03. - 13. SHT in Bad Dürrheim<br />
Näheres von Antje Graf, Seitingen<br />
Tel.: (0 74 64) 52 90 81<br />
Regionalgruppe Siegen<br />
Treffen der Gruppe jeweils von 15.00 bis 17.00<br />
Uhr im Cafe Jedermann in Biedenkopf-Wallau,<br />
Alte Str. 14<br />
19.03., 21.05., 16.07. und 17.09.2011<br />
Näheres bei Rainer Windmüller, Bad Laasphe<br />
Tel.: (0 27 52) 53 48<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />
Termine der Gruppen<br />
Regionalgruppe Stuttgart<br />
Treffen der Regionalgruppe in der DHAG-<br />
Geschäftsstelle ab 14:00 Uhr<br />
1. Halbjahr: 19.03.<br />
19.05. Stand auf der REHAB Karlsruhe<br />
09.07. Besuch Wilhelma ab 14:00 Uhr<br />
Nähere Infos von Jürgen Staiger, Stuttgart<br />
Tel.: (07 11) 75 68 80<br />
Vorstandssitzungen<br />
sind in einen nichtöffentlichen und einen öffentlichen<br />
Teil gegliedert.<br />
Zum öffentlichen Teil sind Mitglieder willkommen.<br />
Eine vorherige Anmeldung bei der<br />
Geschäftsstelle ist aber erforderlich.<br />
Infos und Programm bei:<br />
DHAG Geschäftsstelle<br />
Frau Rita Bogenfeld<br />
Hofener Str. 76 70372 Stuttgart<br />
Tel.: (07 11) 5 50 46 44<br />
Fax: (07 11) 8 49 66 28<br />
Mail: dhag@ataxie.de<br />
Termine im <strong>Fundus</strong> sind toll.<br />
Wer möchte, dass auch seine Termine im <strong>Fundus</strong><br />
genannt werden, muss diese rechtzeitig<br />
- bis zum 1. Tag des zweiten Quartalsmonats -<br />
(Beachtung des Erscheinens des FUNDUS)<br />
mitteilen an:<br />
Eckhard Stemmler<br />
In der Breite 3<br />
78606 Seitingen<br />
E-mail erstemmler@ataxie.de<br />
Tel.: (0 74 64) 52 90 81<br />
Fax: (0 74 64) 52 90 84<br />
Termine<br />
49
Broschüren<br />
50<br />
seit 1983 DHAG<br />
Broschüren der DHAG<br />
<strong>Ataxie</strong>n − Genetik, Klinik, Therapie (Stand: Dezember 2008 − ISBN 978-3-934430-22-8)<br />
Die Broschüre „<strong>Ataxie</strong>n“ wurde von Mitgliedern des Medizinischen Beirates der DHAG geschrieben.<br />
Natürlich kann und soll diese Broschüre nicht ein Lehrbuch ersetzen, aber sie kann<br />
und will Ihnen als <strong>Ataxie</strong>-Betroffene und Ihnen als nicht betroffenen Laien und Fachleuten<br />
einen raschen Überblick über die Arten der <strong>Ataxie</strong>n, ihre Ursachen, Symptome<br />
und therapeutische Möglichkeiten/Ansätze geben. Im „Genetik“-Teil wird erklärt, was<br />
rezessiv und dominant, CAG-Repeat und überhaupt Chromosomen usw. … eigentlich<br />
bedeuten. Dieser Genetik-Teil erklärt die Zusammenhänge für Laien verständlich und<br />
gibt Informationen für Fachleute, inkl. Richtlinien für die Anwendung molekulargenetischer<br />
Untersuchungen zur Vorhersage und Diagnostik von <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>n.<br />
Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie für Betroffene mit <strong>Ataxie</strong>-<br />
Erkrankungen (Stand: November 2005 − ISBN 3-934430-20-1)<br />
Hier werden Informationen über geeignete Krankengymnastik, aber auch weitere<br />
Bewegungsmöglichkeiten, Ergotherapie und Logopädie bei <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong> aufgezeigt.<br />
Eine Arbeitsgruppe der DHAG aus Nordrhein-Westfalen befasste sich ausgiebig mit<br />
den Therapiemöglichkeiten. In der Überarbeitung wurden medizinische Erfahrungen<br />
aus der Reha-Klinik Kreischa miteinbezogen.<br />
Die DHAG-Infobroschüre (Stand: Juli 2007 − ISBN 978-3-934430-21-1)<br />
Wir über uns — Gründung der DHAG — Ihre Entwicklung — DHAG und <strong>Gesellschaft</strong><br />
— Gliederung der DHAG — Regionalgruppen — Selbsthilfegruppen — Landesverband<br />
Nordrhein-Westfalen — Aufgabenschwerpunkte — Publikationen — <strong>Heredo</strong>-<br />
<strong>Ataxie</strong>-Preis — Medizinischer Beirat — Chronik des DHAG-Vorstands — Mitarbeit in<br />
Europa — Euro-Ataxia — Überblick über die <strong>Ataxie</strong>-Erkrankungen — Satzung der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> (DHAG), Bundesverband e. V. — Beitrittserklärung<br />
— Broschüren<br />
Hilfsmittelbroschüre (Stand: November 2001 − ISBN 3-934430-19-8)<br />
Das optimale Hilfsmittel erhält nur, wer sich selbst informiert und die Möglichkeiten<br />
auf dem Markt kennt. Das ist zwar bei allen Artikeln so, aber bei Hilfsmitteln besonders<br />
kritisch und für Behinderte fast nicht zu leisten. Die Hilfsmittelbroschüre gibt<br />
die Informationen, die gezielte Fragen ermöglichen, und zeigt die Möglichkeiten auf,<br />
an die der Berater nicht gedacht hat, und das nicht nur bei Rollstühlen.<br />
Prävention und Wellness − für Menschen mit <strong>Ataxie</strong>-Erkrankung<br />
(Stand: Dezember 2009 − ISBN 978-3-934430-25-5)<br />
Diese Broschüre „Prävention und Wellness“ wurde von Mitgliedern des Medizinischen<br />
Beirates der DHAG sowie <strong>Ataxie</strong>-Betroffenen geschrieben. Sie zeigt, wie man Wellnessangebote<br />
einsetzen kann, sodass sie präventiv auf den gesundheitlichen Zustand<br />
von <strong>Ataxie</strong>-Erkrankten wirken können.<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
Richtlinien für die Anwendung molekulargenetischer Untersuchungen<br />
zur Vorhersage und Diagnostik von <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>n<br />
(verabschiedet 08.04.1995)<br />
Aus der Verantwortung der DHAG als Laienorganisation heraus, <strong>Ataxie</strong>-gefährdete<br />
Personen und <strong>Ataxie</strong>-Betroffene auch vor schweren psychischen Problemen zu<br />
bewahren, hat der Vorstand der DHAG beschlossen, Richtlinien für die Anwendung<br />
molekulargenetischer Untersuchungen zur Vorhersage und Diagnostik von <strong>Heredo</strong>-<br />
<strong>Ataxie</strong>n zu erstellen.<br />
<strong>Ataxie</strong>-Video: <strong>Ataxie</strong> − Ursachen, Hintergründe, Alltag (produziert 2004)<br />
Es ist verfügbar! Das Video: ATAXIE − Ursachen, Hintergründe, Alltag (19 Minuten) kann in der<br />
Geschäftsstelle als DVD oder VHS-Kassette erworben werden.<br />
Im Video werden die Symptome, der Verlauf, die genetischen Ursachen und die anatomischen<br />
Veränderungen bei <strong>Ataxie</strong>kranken ebenso beschrieben wie Diagnostik und Therapie z. B. durch<br />
Krankengymnastik.<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> − Zeitschrift der DHAG (erscheint vier Mal im Jahr − ISSN: 1438-4248)<br />
Die Mitgliederzeitschrift spiegelt das Vereinsleben wider, berichtet aus den Regionalgruppen,<br />
druckt Beiträge aus der Forschung ab und will Tipps zur Hilfe durch Selbsthilfe geben.<br />
Folgendes Informations- und Öffentlichkeitsmaterial ist über die DHAG-Geschäftsstelle zu<br />
beziehen:<br />
<strong>Ataxie</strong>-PASS: Nothilfe-Ausweis (erstellt: August 2007)<br />
Mit allen Infos ausgefüllt und z. B. beim Personalausweis ständig<br />
mitgeführt, gibt er dem medizinischen Personal im Notfall<br />
wichtige Informationen über die Erkrankung der Besitzers.<br />
DHAG-Flyer: die wichtigsten Kurz-Infos<br />
zu DHAG und <strong>Ataxie</strong>n (erstellt: Juni 2007)<br />
Stiftungs-Flyer: die wichtigsten Kurz-Infos<br />
zu unserer <strong>Ataxie</strong>-Stiftung<br />
(erstellt: August 2009)<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />
DHAG-Aufkleber:<br />
unser Logo mit Hinweis auf die Internetseite<br />
(erstellt: Juli 2008)<br />
DHAG-Stellwand: für Öffentlichkeitsarbeit<br />
− für die Präsenz auf Selbsthilfetagen<br />
(erstellt: Juni 2007, aufgebaut: 2x1 m, im Ständer einzurollen,<br />
Transporttasche 20x120 cm)<br />
Broschüren<br />
51
Impressum<br />
52<br />
seit 1983 DHAG<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> (ISSN 1438-4248)<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
(DHAG) Bundesverband e. V.<br />
Hofener Str. 76<br />
70372 Stuttgart<br />
Telefon (07 11) 5 50 46 44<br />
Telefax (07 11) 8 49 66 28<br />
E-Mail dhag@ataxie.de<br />
Internet http://www.ataxie.de<br />
Redaktion: Marina Stüber<br />
(fundus@ataxie.de) (ms)<br />
Träf 14, 54426 Malborn<br />
Layout, Satz: Eckhard Stemmler<br />
(layout@ataxie.de) (ers)<br />
In der Breite 3, 78606 Seitingen<br />
Druck: Texdat-Service gGmbH<br />
(joachim.brehmer@texdat.de)<br />
Mierendorffstr. 47, 69469 Weinheim<br />
Auflage: 750 Exemplare<br />
Die Weiterverwendung in anderen Publikationen<br />
ist nur mit Zustimmung des Herausgebers<br />
zulässig. Durch die Annahme eines Manuskripts<br />
erwirbt der Herausgeber das ausschließliche<br />
Recht zur Veröffentlichung (Print/Internet).<br />
Die Redaktion behält sich ausdrücklich das Recht<br />
vor, eingegangene Manuskripte redaktionell zu<br />
bearbeiten oder zu kommentieren. Die veröffentlichten<br />
Beiträge geben nicht unbedingt die<br />
Meinung des Herausgebers wieder. Für namentlich<br />
gezeichnete Artikel sind die Verfasser verantwortlich.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und<br />
Fotos wird nicht gehaftet; Manuskripte und<br />
Fotos werden nicht zurückgesandt.<br />
Die im <strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> veröffentlichten Beiträge<br />
sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte<br />
bleiben ausdrücklich vorbehalten.<br />
© <strong>Deutsche</strong> <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
(DHAG) Bundesverband e. V.<br />
Redaktionsschluss für den <strong>Fundus</strong> 02/11<br />
ist der 10.04.2011<br />
Impressum<br />
Den Vorstand der DHAG bilden :<br />
Marina Stüber<br />
1. Vorsitzende der DHAG<br />
Kinder- und Jugendarbeit<br />
54426 Malborn bei Trier<br />
Telefon (0 65 04) 20 04<br />
majofrajo@ataxie.de<br />
Gerhard Geier<br />
Finanzvorstand<br />
85748 Garching bei München<br />
Heike Probst<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
73547 Lorch bei Stuttgart<br />
h.probst@ataxie.de<br />
Peter Reußner<br />
2. Vorsitzender<br />
22844 Norderstedt bei Hamburg<br />
peter.reussner@ataxie.de<br />
Uta Schulz<br />
Regionalgruppen<br />
82008 Unterhaching<br />
Uta.Schulz@ataxie.de<br />
Die DHAG e. V. ist Mitglied<br />
in folgenden Dachorganisationen:<br />
• Der Paritätische Wohlfahrtsverband<br />
• Kindernetzwerk<br />
• Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe<br />
von Menschen mit Behinderungen und<br />
chronischer Erkrankung und ihren<br />
Angehörigen e. V. - BAG S<br />
• ACHSE (Allianz chronischer seltener<br />
Erkrankungen)<br />
• Euro-Ataxia - The European Federation<br />
of Hereditary Ataxias<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
DHAG ... weil Du einmalig bist<br />
DHAG e. V.<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
Hofener Str. 76<br />
D 70372 Stuttgart<br />
Ich möchte Mitglied der „<strong>Deutsche</strong>n <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> (DHAG) e. V.“ werden.<br />
Name ................................................... Vorname .........................................................<br />
Geburtsdatum ....................................... Beruf ..............................................................<br />
Telefon .(0.............)................................ Email .............................................................<br />
Straße ..................................................... .......................................................................<br />
PLZ/Wohnort .................... .......................................................................................<br />
Außer mir treten noch folgende Personen bei ...................................................................<br />
Wer ist Betroffener? ....................................................................................................<br />
<strong>Ataxie</strong>form? ................................................................................................................<br />
Jahresbeitrag (bitte ankreuzen)<br />
o 60,— Euro Einzelmitglied<br />
o 90,— Euro Familienmitglied Familienmitglieder (Personen im Haushalt) .......<br />
o Sozialtarif (nur auf Anfrage; Nachweis: Grundsicherungsschein bzw. Rentenbescheid)<br />
Den Mitgliedsbeitrag zahle ich<br />
Konto der DHAG:<br />
o jährlich o halb-jährlich (nur bei Bankeinzug)<br />
Spar- und Kreditbank Hardt eG BLZ 660 621 38 Konto 60 178<br />
IBAN DE69 6606 2138 0000 0601 78 BIC GENODE61EGG<br />
o Ich bin einverstanden, dass meine Adresse an DHAG-Regionalgruppenleiter weitergegeben<br />
wird.<br />
Ort .............................. Datum ................... Unterschrift .......................<br />
Einzugsermächtigung<br />
Ich bin/Wir sind damit einverstanden, dass mein/unser Mitgliedsbeitrag von der DHAG abgebucht<br />
wird. Die fällig werdenden Beiträge sind bis auf Widerruf von meinem nachstehend angegebenen<br />
Konto einzuziehen.<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />
per Brief<br />
oder als<br />
FAX an (07 11) 8 49 66 28<br />
Antrag auf<br />
Vereinsmitgliedschaft<br />
Kontoinhaber ............................................... Kontonummer ...... .............................<br />
BLZ ............................ bei der ................................. . in ..................................<br />
Ort .............................. Datum ................... Unterschrift .......................<br />
53
54<br />
seit 1983 DHAG<br />
DHAG e. V.<br />
DHAG ... weil Du einmalig bist<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
Hofener Str. 76<br />
D 70372 Stuttgart<br />
Ich möchte Förderer der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Bundesverband e. V. (DHAG)<br />
werden.<br />
Name ................................................... Vorname ...........................................................<br />
Geburtsdatum ....................................... Beruf ................................................................<br />
Telefon .(0.............)................................ Email ...............................................................<br />
Straße ...............................................................................................................................<br />
PLZ / Wohnort .................... .......................................................................................<br />
Gerne unterstütze ich die DHAG jährlich in Höhe von: ............ Euro.<br />
Konto der DHAG:<br />
Spar- und Kreditbank Hardt eG BLZ 660 621 38 Konto 60 178<br />
IBAN DE69 6606 2138 0000 0601 78 BIC GENODE61EGG<br />
Einzugsermächtigung<br />
per Brief<br />
oder als<br />
FAX an (07 11) 8 49 66 28<br />
Antrag für Förderer<br />
Ich bin / Wir sind damit einverstanden, dass mein / unser Förderbeitrag von der DHAG abgebucht<br />
wird. Der fällig werdende Betrag ist bis auf Widerruf von meinem / unserem nachstehend angegebenen<br />
Konto einzuziehen.<br />
Kontoinhaber ............................................... Kontonummer ...... .............................<br />
BLZ ............................ bei der ................................. . in ..................................<br />
Ort .............................. Datum ................... Unterschrift .......................<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011
© DHAG 2009<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong> e. V. seit 1983<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011<br />
Infoblatt<br />
Was ist eine <strong>Ataxie</strong> ? — Wer ist die DHAG ?<br />
In der Medizin wird mit dem Begriff <strong>Ataxie</strong> eine mangelnde Koordination, ein fehlerhaftes<br />
Zusammenspiel verschiedener Muskelgruppen bei der Ausführung von Bewegungen<br />
bezeichnet. Sehr häufig lässt sich als Ursache für das Symptom <strong>Ataxie</strong> ein Untergang von<br />
Nervenzellen im Zentralnervensystem (ZNS), vor allem im Kleinhirn (Cerebellum) oder<br />
Rückenmark (Medulla spinalis), nachweisen. Dieser als Neurodegeneration bezeichnete<br />
Prozess führt zu einer Rückbildung und Verkleinerung (Atrophie) von Teilen des ZNS.<br />
Die DHAG ist eine gemeinnützige Selbsthilfeorganisation auf Bundesebene, in der sich<br />
Menschen, die von einer <strong>Ataxie</strong>-Erkrankung betroffen sind, Angehörige, Wissenschaftler<br />
und Therapeuten zusammengeschlossen haben.<br />
Ziele der DHAG sind die bessere Bewältigung des Zusammenlebens, die Information und<br />
der Austausch untereinander über soziale und medizinisch-therapeutische Möglichkeiten.<br />
Wir brauchen Verständnis in der Öffentlichkeit :<br />
Betroffene, weil sie den Verlust ihrer Fähigkeiten erleben und bewältigen müssen, Angst<br />
vor Isolation und Pflegebedürftigkeit haben, sich Sorgen um ihre Kinder machen.<br />
Risikopersonen, weil sie in der Angst leben, selbst krank zu werden.<br />
Angehörige, weil sie Probleme im Umgang mit den Kranken und in der Partnerschaft<br />
bewältigen müssen, sie häufig körperlich und seelisch überfordert werden.<br />
Die DHAG gibt Hilfe zur Selbsthilfe. Vertreten durch bundesweit tätige Regionalgruppen<br />
und Ansprechpartner, möchten wir einen Raum für persönliche Gespräche mit Gleichgesinnten<br />
bieten. Hier ist der richtige Ort für den gegenseitigen Erfahrungsaustausch über<br />
Hilfsmittel, Kliniken, gute Ärzte und andere Tipps.<br />
DHAG - Geschätsstelle<br />
Hofener Sr. 76<br />
alle Informationen auf<br />
www.ataxie.de<br />
70372 Stuttgart<br />
Tel: (07 11) 5 50 46 44<br />
FAX: (07 11) 8 49 66 28<br />
55
Ansprechpartner<br />
56<br />
seit 1983 DHAG<br />
DHAG-Geschäftsstelle<br />
Frau Rita Bogenfeld<br />
Frau Marlies Schreiber<br />
Hofener Str. 76<br />
70372 Stuttgart<br />
Tel: (07 11) 5 50 46 44<br />
Fax: (07 11) 8 49 66 28<br />
Mail dhag@ataxie.de<br />
Internet www.ataxie.de<br />
Bürozeiten:<br />
Di-Fr 9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Do 14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Fachberatungen:<br />
Ataxia Teleangiectatica (AT)<br />
Hermann Stimm<br />
67435 Neustadt / Weinstraße<br />
Telefon (0 63 21) 6 84 56<br />
Telefax (0 63 21) 67 03 58<br />
Friedreichsche <strong>Ataxie</strong> (FA)<br />
Petra Köhler<br />
Telefon (0 70 31) 81 94 93 8<br />
Fax (0 70 31) 80 88 55<br />
Mail petra-koehler@ataxie.de<br />
Jugendliche Ataktiker<br />
Alexander Stierkorb<br />
97243 Bieberehren<br />
Telefon (0 93 35) 4 90<br />
Regionale Ansprechpartner<br />
Martina Hanke - (RGL) ??<br />
01705 Freital<br />
Telefon (03 51) 2 10 85 15<br />
Jitka Ratzlaff - (RGL)<br />
12349 Berlin<br />
Telefon (0 30) 36 50 96 16<br />
Mail jira@ataxie.de<br />
Joachim Schröder<br />
14476 Fahrland bei Potsdam<br />
Telefon (03 32 08) 5 08 23<br />
Peter Reußner - (RGL)<br />
22844 Norderstedt b.Hamburg<br />
Telefon (0 40 ) 55 44 68 98<br />
Prof. Dr. Christine Zühlke<br />
Institut für Humangenetik<br />
23562 Lübeck<br />
Telefon (04 51) 50 0- 26 22<br />
Marita Erichsen - (RGL)<br />
24994 Osterby<br />
Telefon (0 46 05) 10 90<br />
Mail marita.erichsen@ataxie.de<br />
Ulrich Jesinghausen<br />
25845 Nordstrand<br />
Telefon (0 48 42) 90 17 88<br />
Rolf Walczyk - (RGL)<br />
26419 Schortens<br />
Telefon (0 44 61) 7 48 99 06<br />
Mail rolf.walczyk@ataxie.de<br />
Ursula Hanhart<br />
33428 Marienfeld<br />
Telefon (0 52 47) 8 09 66<br />
Nicole Müller - (RGL) ??<br />
33604 Bielefeld<br />
Telefon (05 21) 2 70 02 81<br />
Mail nimu65@ataxie.de<br />
Eva Erbe<br />
34346 Hann. Münden<br />
Telefon (0 55 41) 3 39 37<br />
Sabine Backert - (RGL)<br />
36341 Lauterbach<br />
Telefon (0 66 41) 41 37<br />
Mail s.backert@ataxie.de<br />
Mike Knigge<br />
38114 Braunschweig<br />
Telefon (05 31) 57 75 38<br />
Udo Nitzsche - (RGL)<br />
38304 Wolfenbüttel<br />
Telefon (0 53 31) 6 29 78<br />
Mail u.nitzsche@ataxie.de<br />
Nadine Langenberg - (RGL)<br />
39326 Dahlenwarsleben<br />
Telefon (03 92 02) 8 78 11<br />
nadine-langenberg@ataxie.de<br />
Johann Müller - (RGL) ??<br />
40591 Düsseldorf<br />
Telefon (02 11) 76 74 14<br />
Wolfram Schlums<br />
44287 Dortmund<br />
Telefon (02 31) 73 03 92<br />
Mail dhagnrw@ataxie.de<br />
Dr. Thomas Collenberg - (RGL)<br />
45141 Essen<br />
Telefon (02 01) 22 40 19<br />
Silke Ebbing - (RGL)<br />
48161 Münster<br />
Telefon (0 25 33) 48 34<br />
Mail silandebbing@ataxie.de<br />
Jochen Lampe<br />
53229 Bonn<br />
Telefon (02 28) 18 41 23 08<br />
Marina Stüber<br />
54426 Malborn<br />
Telefon (0 65 04) 20 04<br />
Mail majofrajo@ataxie.de<br />
Rainer Windmüller - (RGL)<br />
57334 Bad Laasphe<br />
Telefon (0 27 52) 53 48<br />
Heiko Rausch<br />
58636 Iserlohn<br />
Telefon (0 23 71) 2 19 87 83<br />
Stefan Droste<br />
59348 Lüdinghausen<br />
Telefon (0 25 91) 7 90 78<br />
Karl-Heinz Gesang<br />
59755 Arnsberg<br />
Telefon (0 29 32) 2 52 63<br />
Linda und Volker Wack<br />
67063 Ludwigshafen<br />
Telefon (06 21) 69 97 75<br />
Jürgen Staiger - (RGL)<br />
70565 Stuttgart<br />
Telefon (07 11) 75 68 80<br />
Roderich Heppner<br />
75180 Pforzheim<br />
Telefon (0 72 31) 72 04 15<br />
Antje Graf - Eckhard Stemmler<br />
78606 Seitingen-Oberflacht<br />
Telefon (0 74 64) 52 90 81<br />
Mail antje.graf@ataxie.de<br />
Mail erstemmler@ataxie.de<br />
Uta Schulz - (RGL)<br />
82008 Unterhaching<br />
Telefon (0 89) 61 63 29<br />
Telefax (0 89) 66 59 97 43<br />
Mail Uta.Schulz@ataxie.de<br />
Doris Schmölz<br />
85598 Baldham<br />
Telefon (0 81 06) 35 83 66<br />
Monika Lockowandt<br />
91207 Lauf<br />
Telefon (0 91 23) 99 08 55<br />
Mail moni.loc@ataxie.de<br />
(RGL) Regionalgruppenleiter<br />
(RGL) ?? Status derzeit unklar<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 01 / 2011