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Herax Fundus - Deutsche Heredo-Ataxie Gesellschaft e.V.

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<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> Ausgabe 02 2011<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

Zeitschrift der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> - Bundesverband - e. V.<br />

Wende dein Gesicht immer der Sonne zu,<br />

dann fallen die Schatten hinter dich.<br />

Aus dem Inhalt<br />

Aus dem Bundesverband<br />

DHAG-Geschäftsbericht 2010<br />

Jahresbilanz 2010<br />

Protokoll der DHAG-MV und (Bild)-Bericht aus Pforzheim<br />

Forschung, Medizin und Wissenschaft<br />

Medizinischer Beirat und seine Aktivitäten 2010<br />

Weitere Zentren für Seltene Erkrankungen geschaffen<br />

Fortbildungsakademie am ZSE Tübingen<br />

Präimplantantationsdiagnostik<br />

Berichte aus dem Leben<br />

Studium mit <strong>Ataxie</strong><br />

Mein langer Weg (zur Diagnose)<br />

Infos<br />

Tag der Seltenen Erkrankungen 2011 in Würzburg und Essen<br />

Sport-, Rechts-, Kultur-, Freizeit-, Ernährungs-, Alltags-TIPP<br />

DHAG Informationen - News - Termine - Ansprechpartner<br />

Aktionen / Broschüren / Leserbriefe<br />

Aus den Gruppen: Schleswig / Berlin<br />

Siegen / Schwarzwald-Alb-Bodensee<br />

ISSN 1438-4248<br />

Ausgabe 02 2011<br />

1


Inhaltsverzeichnis<br />

2<br />

seit 1983 DHAG<br />

In dieser Ausgabe<br />

Editorial – Blick über den Tellerrand 3<br />

Geschäftsbericht DHAG 2010 4<br />

Eindrücke von der MV 2011 in Hohenwart bei Pforzheim 8<br />

Protokoll der 28. DHAG-Mitgliederversammlung 10<br />

Kassenbericht DHAG 2010 12<br />

Aktivitäten 2010/2011 (14. Amtsperiode) des MB der DHAG 14<br />

Mitgliedschaften der DHAG 16<br />

DHAG News! DHAG News! DHAG News! - Stilles Gedenken 17<br />

Erstes Zentrum für Seltene Erkrankungen in NRW gegründet 18<br />

Zentrum für Seltene Erkrankungen in Berlin 19<br />

PID - Ja? – oder Nein? – oder was? 20<br />

Rechtliche Implikationen einer prädiktiven genetischen Diagnostik 22<br />

Die Regionalgruppe Flensburg - Regionalgruppe Berlin 24<br />

RG Siegen: Kurzer Jahresrückblick 2010 25<br />

Tag der Seltenen Erkrankungen in Würzburg - in Essen 26<br />

DHAG bei der Fortbildungsakademie Seltene Erkrankungen 28<br />

13. Selbsthilfetag in Bad Dürrheim 29<br />

Studium mit <strong>Ataxie</strong> 30<br />

Studium und Behinderung - geht das? 32<br />

Mein langer Weg 32<br />

SEX - „Alle Lust will Ewigkeit“ 36<br />

Das Gefühl von Freiheit - Tauchen 37<br />

Wie ich aufs Liegedreirad kam 38<br />

Wohin mit den Utensilien im Rolli 39<br />

GEDANKEN 40<br />

Rätsel: Abgetaucht - Gehirnjogging 41<br />

Rezept - Vitamin E 42<br />

Selbstbestimmung behinderter Menschen hat Vorrang - Euroataxia 43<br />

Patientenrechte am Lebensende 44<br />

Dies und das 45<br />

Brain-Net / Allgemeine Termine / Termine der regionalen Gruppen 46<br />

Broschüren der DHAG / Impressum 50<br />

Antrag auf Vereinsmitgliedschaft / Antrag für Förderer 53<br />

Infoblatt / Ansprechpartner<br />

Nr.: 02/2011 Mai 2011 30. Jahrgang<br />

ISSN 1438-4248<br />

56<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />

Editorial – Blick über den Tellerrand<br />

Gerade haltet ihr die 2. Ausgabe des <strong>Herax</strong><br />

<strong>Fundus</strong> in den Händen. Während der letzten<br />

Wochen habe ich mich sehr mit dem aktuellen<br />

Inhalt unserer Mitgliederzeitschrift auseinandergesetzt.<br />

In diesen Tagen habe ich sehr oft an Klaus denken<br />

müssen. Erst wenn man sich mal in die Redaktionsarbeit<br />

hineinversetzt, merkt man, was<br />

dahintersteckt. Klaus hat das echt toll gemacht.<br />

Nachdem Texte gesucht, geordnet und korrigiert<br />

wurden, haltet ihr als Mitglied den <strong>Fundus</strong> noch<br />

lange nicht in der Hand. Nun kommt Eckhards<br />

Part. Er setzt alles in eine druckfähige Datei um.<br />

Nachdem vom Vorstand und den Korrekturlesern<br />

noch mal alles gelesen wird, geht der <strong>Fundus</strong> an<br />

die Druckerei, Rita schickt die aktuellen Adressen<br />

dorthin und macht die Endabwicklung.<br />

Im Bereich Regionalgruppen durfte ich Anfang<br />

des Jahres auch einen Blick über den Tellerrand<br />

werfen. Die Jahresabrechnungen 2010 wurden<br />

geprüft. Für jemanden, der mit Zahlen auf dem<br />

Kriegsfuß steht, war es viel Arbeit.<br />

Ich durfte mir ein Bild von beiden Seiten machen.<br />

Zum einen als gestresster Prüfer, der schaut,<br />

ob die Ausgaben satzungskonform sind, Belege<br />

und Buchungen vergleichen. Für mich war das<br />

ein kleiner Einblick, der deutlich macht, welche<br />

Arbeit Gerhard das ganze Jahr über für den<br />

Verein erledigt.<br />

Von Seiten der Regionalgruppenleiter und Kassenführer<br />

der RG ist alles ein Kinderspiel.<br />

- Pustekuchen!<br />

Die müssen Belege sammeln und im Jahresverlauf<br />

zeitlich ordnen. Anschließend halten sie<br />

alles in einer Einnahmen- und Ausgabenliste fest.<br />

Sie stellen Förderanträge bei den Krankenkassen<br />

und organisieren regionale Treffen.<br />

Das ist leichter gesagt als getan.<br />

Es steckt viel Arbeit dahinter, damit der Verein<br />

läuft. Viele kleine Details, die wir als Mitglied<br />

nach außen gar nicht sehen.<br />

Deshalb lade ich jeden von euch ein, mal einen<br />

Blick über den Tellerrand zu werfen, ein Ehrenamt<br />

mit Verantwortung zu übernehmen und sich<br />

aktiv im Vereinsleben einzubringen.<br />

So können wir unsere Interessen in der Öffentlichkeit<br />

und in der Forschung wahrnehmen.<br />

Ihr seid gefordert!<br />

Eure Marina<br />

Editorial<br />

3


Geschäftsbericht 2010<br />

4<br />

seit 1983 DHAG<br />

Wie im Vorjahr beginne ich heute mit einem<br />

Zitat von Elias Canetti:<br />

„Man weiß nie, was daraus wird,<br />

wenn die Dinge verändert werden.<br />

Aber weiß man denn, was draus wird,<br />

wenn sie nicht verändert werden?“<br />

Mit diesem Spruch habe ich bei der letzten Mitgliederversammlung<br />

einige Änderungen angekündigt.<br />

Nun will ich berichten, was sich 2010<br />

im Vereinsleben getan hat.<br />

Durch die <strong>Ataxie</strong>–Stiftung in der Stiftergemeinschaft<br />

der Sparkasse Trier, die 2009 gegründet<br />

wurde, konnten folgende Projekte gefördert<br />

werden:<br />

• die Forschungsarbeit von Frau Prof. Zühlke,<br />

• das Erstellen einer Yoga CD für <strong>Ataxie</strong>betroffene,<br />

• Honorarkosten für das Präventionswochenende<br />

in Horath,<br />

• die „Schluckstörungsbroschüre“.<br />

• Unser bestehender Flyer wurde nachgedruckt<br />

und gleichzeitig aktualisiert.<br />

Die Satzung wurde auf der Mitgliederversammlung<br />

2010 überarbeitet.<br />

Uta Schulz übernahm ihre Arbeit im Vorstand<br />

als Regionalgruppenleiter-Ansprechpartner und<br />

führte gleich die Organisation der RGL-Schulung<br />

im Oktober durch.<br />

Die RGL-Schulung fand an einem Tag im Tagungscenter<br />

Cosmopolitan in Frankfurt/Main statt und<br />

Geschäftsbericht DHAG 2010<br />

hatte als Schwerpunkt die Kontoführungen der<br />

Untergliederungen sowie erlaubte Ausgaben im<br />

Hinblick auf den Erhalt der Gemeinnützigkeit<br />

des Bundesverbandes. Der Vorstand der DHAG,<br />

Geschäftsleitung und 13 RGL (von 16) waren bei<br />

der Schulung dabei. Der Vorstand dankt allen<br />

Teilnehmern für die Unterstützung bei der Mehr-<br />

Arbeit, die auf uns durch eine Umstruktuierung<br />

zukam bzw. noch zukommt. Wir hoffen und<br />

wünschen uns, dass die Regionalgruppenmitglieder<br />

mit deren RGL eng zusammenarbeiten<br />

und sich so gegenseitig bei den Aufgaben unterstützen.<br />

Ebenso hoffen und wünschen wir uns,<br />

dass wiederum die RGL eng mit dem Vorstand<br />

der DHAG zusammenarbeiten und sich gegenseitig<br />

über Änderungen/Neuerungen informieren.<br />

Außerdem hat der Vorstand in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Justiziar Herrn Brünsing von der<br />

BAG Selbsthilfe (welcher die Schulung in Frankfurt<br />

mit seinem Fachwissen bereicherte) die<br />

bestehende Geschäfts-Ordnung für RGL nochmals<br />

überarbeitet und diese von den RGL unterschreiben<br />

lassen.<br />

Was sehr erfreulich ist, ist die Tatsache, dass im<br />

vergangenen Jahr neue Regionalgruppen entstanden<br />

sind. Vor allem ist es sehr schön, dass<br />

es endlich in Berlin wieder eine Gruppe gibt.<br />

Am 25.09. baute die Münchner SHG einen Infotisch<br />

im Uniklinikum Großhadern in München<br />

auf, wo Besucher, Ärzte und Pflegepersonal mit<br />

Infomaterial und Infos versorgt wurden.<br />

Nun, dass es nicht bei der Schulung blieb, son-<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

dern dass das Gelernte auch praktisch umgesetzt<br />

wurde, zeigt die komplette Umstellung auf regionale<br />

Vereinskonten. Die Abrechnungsform ist<br />

durch ein DHAG-Formblatt sehr übersichtlich.<br />

Mit der letzten <strong>Fundus</strong>ausgabe endete durch den<br />

Tod von Klaus Sans seine Arbeit als <strong>Fundus</strong>redakteur.<br />

Ich möchte ihm danken. Er war viel für die<br />

DHAG präsent, als Redakteur, RGL und an den<br />

Rheinland-Pfalz-Tagen.<br />

Die plötzliche Mehrarbeit bei der FUNDUS-<br />

Erstellung war durch eine gut funktionierende<br />

Zusammenarbeit mit Eckhard möglich. Ich danke<br />

unserem Layouter Eckhard Stemmler, der in<br />

dieser Situation viel aufgefangen hat. Ich weiß,<br />

er opfert viel Zeit für diese ehrenamtliche Tätigkeit,<br />

die wir viermal im Jahr in den Händen<br />

halten.<br />

Der medizinische Beirat besteht aus 16 Mitgliedern<br />

und steht der DHAG immer mit Rat und<br />

Tat zur Seite. Ein wichtiges Projekt war die<br />

„Schluckstörungsbroschüre“, die 2010 fertiggestellt<br />

wurde. Wieviel Arbeit dahintersteckt, sieht<br />

man als Endleser gar nicht. Danke nochmals an<br />

alle, die hier mitgewirkt haben<br />

Ich bedanke mich für die Zusammenarbeit,<br />

besonders danke ich Herrn Dr. Kreuz, der als<br />

Sprecher des Beirates beratend an den Vorstandssitzungen<br />

teilnimmt.<br />

In Tübingen wurde von Herrn Prof. Rieß und<br />

Herrn Prof. Schöls das Zentrum für Seltene<br />

Erkrankungen eröffnet. Bei der Eröffnungsveranstaltung<br />

wurde die DHAG durch Heike und<br />

Markus Probst, Peter Reußner, Antje Graf und<br />

Eckhard Stemmler vertreten.<br />

DHAG-Seminare wurden von Frau Haustein,<br />

Herrn Dr. Heinicke und Herrn Dr. Synofzik fachlich<br />

unterstützt und referiert.<br />

In Frankfurt ist Herr Prof. Zielen aus dem medizinischen<br />

Beirat eine wichtige Kontaktperson.<br />

Hier wird sich besonders der AT gewidmet, das<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />

„Frankfurter“ Forschungsteam erstellte für diese<br />

<strong>Ataxie</strong>form eine spezielle Website.<br />

Es freut uns sehr, soviel aktive Unterstützung<br />

durch den Beirat zu erfahren. Ich bedanke mich<br />

hierfür nochmals recht herzlich.<br />

Geförderte Forschungsprojekte:<br />

• Uni Lübeck, Frau Prof. Zühlke, Veröffentlichung<br />

einer Studie und Forschungsmaterial<br />

• Dresden, PD. Dr. Plaschke, Entwicklung und<br />

Etablierung einer Methode zur Identifizierung<br />

von Deletionen und Duplikationen des<br />

SACS-Gens<br />

Die Stiftung Hoffnung, die von Herrn Karl-Heinz<br />

Gesang zur Unterstützung der SCA-Forschung<br />

gegründet wurde, ist für die DHAG eine wichtige<br />

Kontaktstelle. Mit Hilfe dieser Stiftung konnten<br />

zwei weitere Projekte unterstützt werden.<br />

Das Projekt „Summer School-C7“ wird von der<br />

DHAG unterstützt, dieses Projekt ist ein von der<br />

EU gefördertes Projekt zur fachlich― hervorragenden<br />

Ausbildung von jungen Neurologen. Die<br />

Gründungsversammlung war am 11.―12. März<br />

2010 an der Universität von London. Als Selbsthilfegruppenvertreter<br />

arbeiten Dr. Julie Greenfield<br />

von der Ataxia-UK und Peter Reußner mit.<br />

Im Projekt arbeiten Wissenschaftler aus folgenden<br />

Ländern zusammen: Großbritannien,<br />

Niederlande, Belgien, Israel und Deutschland.<br />

<strong>Deutsche</strong> Ansprechpartner sind Frau Prof. Timmann-Braun<br />

von der Uni Essen und Herr Prof.<br />

Thier von der Uni Tübingen.<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Neurologie (DGN)<br />

veranstaltet jedes Jahr einen Kongress zum Austausch<br />

neuester Informationen. Diesmal fand der<br />

Kongress in Mannheim statt, bei dem die DHAG<br />

wieder einen Informationsstand hatte. Unsere<br />

Standbesetzung war: Gabriele Mark, Beate Löffler<br />

und Peter Reußner. Im Namen der DHAG<br />

möchte ich mich für ihren Einsatz und die Hilfsbereitschaft<br />

bedanken. Auf dem Kongress waren<br />

ca. 5000 Besucher (leider nicht alle an unserem<br />

Geschäftsbericht 2010<br />

5


Geschäftsbericht 2010<br />

6<br />

seit 1983 DHAG<br />

Stand), aber sicherlich ist bei einigen hängen<br />

geblieben, dass es uns gibt.<br />

Euro-Ataxia<br />

Vom 2. bis zum 3.10. fand in Cervia (bei Rimini/<br />

Italien) die diesjährige Mitgliederversammlung<br />

mit Vorstandswahlen statt. Gewählt wurden:<br />

• Frau Barbara Flynn (Irland) – Präsidentin<br />

• Marco Meinders (Niederlande) - Schatzmeister<br />

• Sue Millmann (UK) – Secretary General<br />

• Madeleine Schmeder (Frankreich),<br />

• Cathalijne van Doorne (Niederlande),<br />

• Peter Reußner – DHAG<br />

Der Hauptsitz wurde nach England zur Ataxia-UK<br />

verlegt, da sich Brüssel/Belgien als zu bürokratisch<br />

entwickelte.<br />

Die EU unterstützt mit 6 Mio. € ein Forschungsprojekt<br />

zur Friedreichschen <strong>Ataxie</strong> (EFACTS)<br />

über die nächsten vier Jahre.<br />

Der Internetauftritt wird von Christian Schulz<br />

gepflegt. Das sieht, glaube ich, einfach aus,<br />

aber benötigt Zeit. Oft genug muss aktualisiert<br />

werden. Dass die Arbeit von Christian erfolgreich<br />

ist, zeigen die täglichen Nutzer. Die Einführung<br />

eines neuen Programms, das die Arbeit<br />

auf der Homepage verbessert, kann sich mittlerweile<br />

zeigen lassen und hat Christian ganz schön<br />

eingespannt. Es hat sich aber gelohnt.<br />

Aber auch sonst tut sich was im Bereich Öffentlichkeitsarbeit,<br />

der von unserem Vorstandsmitglied<br />

Heike Probst vertreten wird.<br />

Im Januar wurde am Uni-Klinikum Tübingen das<br />

bundesweit erste Behandlungs- und Forschungszentrum<br />

für seltene Erkrankungen, das ZSE,<br />

gegründet. Dort soll unter anderem die Zusammenarbeit<br />

mit Patienten- und Betroffenengruppen<br />

aufgebaut werden, um eine möglichst<br />

umfassende Hilfe für die Betroffenen und ihre<br />

Familien zu gewährleisten. Die DHAG ist eine<br />

solche Gruppe und die Führung des ZSE haben<br />

Prof. Olaf Rieß und Prof. Ludger Schöls, die ja im<br />

Rahmen des Medizinischen Beirats für die DHAG<br />

tätig sind. Wir waren zur Gründungsveranstaltung<br />

eingeladen und sind gleich 5 Mann hoch<br />

erschienen.<br />

Die DHAG ist Mitglied bei der Allianz chronischer<br />

seltener Erkrankungen, kurz, ACHSE. Im April<br />

war sie bei der dortigen Mitgliederversammlung<br />

anwesend. Es wurde unter anderem abgestimmt,<br />

welche neuen Mitglieder aufgenommen werden.<br />

Inzwischen sind es mehr als hundert Mitgliedsverbände.<br />

Der Tag der Seltenen, der von der ACHSE ins<br />

Leben gerufen wurde, wurde durch erfolgreiche<br />

Aktionen im Einkaufzentrum in Essen und im Klinikum<br />

Köln erwähnt. Besonders erfreulich ist,<br />

dass die DHAG in der ACHSE kein unbekanntes<br />

Mitglied ist. Dies vor allem durch die Aktionen in<br />

Würzburg. So wurden die Podiumsdiskussion von<br />

Monika Lockowandt und das Zeitungsinterview,<br />

das Alex Stierkorb gab, genannt. Wir danken der<br />

kompletten Standbesetzung.<br />

Am 25. September wurde der Welt-<strong>Ataxie</strong>tag<br />

begangen. Der Tag sollte genutzt werden, um<br />

bundesweit auf <strong>Ataxie</strong>n und die DHAG aufmerksam<br />

zu machen. Alle Regionalgruppen wurden<br />

gebeten mitzumachen.<br />

Es wurden Infostände aufgebaut und Aufkleber<br />

mit der Aufschrift „Weltataxietag - wir machen<br />

mit“ an Passanten verteilt. Die Leute sollten die<br />

Aufkleber an ihrer Kleidung tragen. Durch diese<br />

Aktion wurde die Öffentlichkeit auf die DHAG<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

und <strong>Ataxie</strong>n aufmerksam gemacht. Natürlich<br />

wurden auch an vielen Plätzen Flyer und Broschüren<br />

ausgelegt.<br />

Uns bekannte Aktionen gab es von Marina Stüber<br />

im Rahmen des Wellness-Wochenendes der<br />

DHAG, von Uta Schulz in München und von Peter<br />

Reußner während eines Neurologenkongresses.<br />

Auch den hier nicht Genannten gilt herzlichen<br />

Dank.<br />

Im Dezember hatte Rita Bogenfeld, Geschäftsführerin<br />

der DHAG, die Daimler AG um eine<br />

Geldspende für neue Stellwände gebeten. Um<br />

dies abzustimmen, wurde die DHAG bei einer<br />

Versammlung Hunderten von Daimler-Mitarbeitern<br />

vorgestellt. Wie es hier weiterging, hören<br />

wir im nächsten Jahr im Bericht für 2011.<br />

Die RG Sachsen-Anhalt und Wolfenbüttel unternahmen<br />

eine gemeinsame Bootsfahrt auf der<br />

Elbe, hierbei wurden sie von einem Fernsehteam<br />

begleitet, auch ein Zeitungsbericht trug zudem<br />

zur Öffentlichkeitsarbeit bei. Den RGL Nadine<br />

Langenberg und Udo Nitsche danke ich für diese<br />

Planung und Umsetzung.<br />

Selbsthilfetage waren in Bad Dürrheim, Bad<br />

Homberg und Lüdinghausen. Stellvertretend für<br />

alle Aktionen, die die DHAG bekannter gemacht<br />

haben, danke ich Susanne Breitner, Udo Nitsche,<br />

Stefan Droste, Nicole Müller, Antje Graf, Eckhard<br />

Stemmler und Marita Erichsen.<br />

Die Regionalgruppe Essen unter Leitung von<br />

Thomas Collenberg konnte sich bereits zum<br />

zweiten Mal beim Essener Selbsthilfepreis platzieren.<br />

Herr Wolfram Schlums steht den RG-Gruppen<br />

in NRW mit Rat und Tat zur Seite. Er nimmt an<br />

vielen Treffen persönlich teil. Das Seminarwochenende<br />

in Münster, welches er jedes Jahr<br />

federführend organisiert, gehört schon zu den<br />

DHAG-Ritualen. Danke, Wolfram.<br />

Seminare der DHAG waren in: Pforzheim<br />

(17.-19.09.), Münster (28.-30.05.) Horath (24-<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />

26.09.2010) sowie im Dünenhof. Vielen Dank an<br />

die Organisatoren.<br />

Ich danke allen Aktiven, die die Arbeit des Bundesverbandes<br />

2010 in irgendeiner Art und Weise<br />

unterstützt haben. Sollte ich jemand bei all den<br />

Aktivitäten vergessen haben, so bitte ich dies zu<br />

entschuldigen. Wir freuen uns daher sehr, wenn<br />

Ihr mir im Jahresverlauf kurz über eure Aktivitäten<br />

mit Bild berichtet.<br />

Stellvertretend danke ich:<br />

• dem Vorstand: Gerhard, Peter, Heike und<br />

Uta,<br />

• unserer Geschäftsführerin Rita und unserer<br />

Bürokraft Marlies,<br />

• den Mitgliedern des Medizinischen Beirates,<br />

besonders Herrn Dr. Kreuz, als Sprecher,<br />

• Wolfram Schlums und allen RGL, ohne die<br />

die DHAG die wichtige Arbeit vor Ort nicht<br />

umsetzen könnte.<br />

Die Statistik 2010 sieht folgendermaßen aus:<br />

• Mitglieder: 827<br />

• Zugänge: 64<br />

• Todesfälle: 15<br />

• Kündigungen: 23<br />

• Förderer: 6<br />

In Zahlen ist es leicht, sich auszudrücken, aber<br />

der Verlust unserer Mitglieder, die wir auch persönlich<br />

gekannt haben, schmerzt und lässt sich<br />

nicht in Worte kleiden.<br />

Deshalb legen wir eine Schweigeminute ein:<br />

Geschäftsbericht 2010<br />

7


DHAG - MV 2011<br />

8<br />

seit 1983 DHAG<br />

Eindrücke von der MV 2011 in Hohenwart bei Pforzheim<br />

In diesem Jahr trafen wir uns ab 15. bis zum<br />

17.04.2011 im Forum Hohenwart. Für viele von<br />

uns war der Tagungsort neu. Für mich auch.<br />

Deshalb hat die DHAG eine Umfrage zur Örtlichkeit<br />

gemacht, da uns die Meinung der Mitglieder<br />

sehr wichtig ist.<br />

Die Meinungsstimmung vor Ort fiel ganz unterschiedlich<br />

aus. Wichtige Kriterien waren die<br />

Anreisemöglichkeiten. Der Bahnhof in Pforzheim<br />

soll nicht sehr barrierefrei sein.<br />

Sollten Sie noch keine Meinung abgegeben<br />

haben, so können Sie das gerne per Email<br />

an dhag@ataxie.de nachholen.<br />

Die eigentliche MV war erstaunlich schnell<br />

erledigt, sodass noch genügend Zeit für<br />

den Austausch der anwesenden Mitglieder<br />

blieb.<br />

Der Nachmittag war interessant. Nach dem<br />

Vortrag von Herr Prof. Schöls „Spastik und<br />

<strong>Ataxie</strong>?“ stellte Herr Dr. Synofzik eine neue<br />

Studie vor.<br />

Die Workshops waren gut, aber fast zu wenig<br />

Zeit für die diskussionsreichen Themen.<br />

Ich möchte nicht alles detalliert wiedergeben,<br />

sondern zeige hier einige Bilder von unseren<br />

Fotografen (siehe rechts), denn Bilder sagen oft<br />

mehr als Worte.<br />

(ms)<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />

(alle Fotos von der MV mit freundlicher Genehmigung von Ch. Möhlenbrink und ers)<br />

DHAG - MV 2011<br />

9


Protokoll der 28.MV<br />

10<br />

seit 1983 DHAG<br />

Protokoll der 28. DHAG-Mitgliederversammlung<br />

am Samstag, 16. April 2011,<br />

von 9.15 Uhr bis 12.00 Uhr im Hohenwart<br />

Forum, 75181 Pforzheim-Hohenwart<br />

Die Sitzung wurde ordnungsgemäß und rechtzeitig<br />

4 Wochen vor der Mitgliederversammlung<br />

einberufen und ist somit beschlussfähig.<br />

74 anwesende Personen sind stimmberechtigt.<br />

Tagesordnung<br />

1. Begrüßung durch die Vorsitzende<br />

Die 1. Vorsitzende, Frau Marina Stüber, begrüßt<br />

alle Anwesenden herzlich. Sie eröffnet die Jahresmitgliederversammlung<br />

und wünscht allen<br />

Teilnehmern einen angenehmen Tagungsverlauf.<br />

2. Bericht der 1. Vorsitzenden<br />

Der Geschäftsbericht wird vom Vorstand vorgetragen,<br />

wobei jedes Vorstandsmitglied seinen<br />

jeweiligen Bereich selbst erläutert. Der Bericht<br />

wird in der nächsten <strong>Fundus</strong>ausgabe abgedruckt.<br />

Zum Geschäftsbericht gibt es keine weiteren<br />

Fragen.<br />

Es folgt eine Gedenkminute für die verstorbenen<br />

Mitglieder.<br />

3. Kassenbericht<br />

Herr Geier, der Finanzvorstand, kann aus Krankheitsgründen<br />

nicht anwesend sein. Frau Stüber<br />

entschuldigt ihn und gibt das Wort an die Kassenprüfer<br />

Herrn Stemmler und Herrn Heppner.<br />

Die Belegprüfung wurde von den Kassenprüfern<br />

am 15.04.2011 vorgenommen und festgestellt,<br />

dass die Buchhaltung den Anforderungen an ein<br />

zeitgemäßes Buchführungssystem entspricht.<br />

Die Zahlen werden anhand eines Beamers präsentiert.<br />

Die Zahlen sind im <strong>Fundus</strong> 2/2011 abgedruckt.<br />

Die Prüfer stellen fest, dass der Vorstand seine<br />

satzungsgemäßen Verpflichtungen erfüllt hat,<br />

und empfehlen den Mitgliedern die Entlastung<br />

des Gesamtvorstandes.<br />

Aussprache: Es erfolgen keine Rückfragen aus<br />

dem Auditorium.<br />

4. Entlastung des Vorstandes<br />

Es ergeht eine einstimmige Entlastung ohne Enthaltungen<br />

und Gegenstimmen.<br />

5. Satzungsänderungen<br />

§ 4 Mitgliedschaft<br />

(1) Mitglieder des Vereins können natürliche<br />

und juristische Personen sowie sonstige<br />

Vereinigungen des öffentlichen und privaten<br />

Rechts werden, die die Ziele des Vereins<br />

unterstützen. Bei Mitgliedschaften natürlicher<br />

Personen wird unterschieden zwischen<br />

Familienmitgliedschaft, Einzelmitgliedschaft<br />

mit anerkannter Begleitperson und Einzelmitgliedschaft<br />

ohne Begleitperson.<br />

Auf Anfrage, warum diese Änderung erfolgt,<br />

erläutert Frau Stüber den Sachverhalt. Viele Mitglieder<br />

sind aufgrund der Behinderung auf die<br />

Hilfe Außenstehender angewiesen. Damit die<br />

Begleitperson zu den gleichen Bedingungen an<br />

Seminaren oder Mitgliederversammlungen teilnehmen<br />

kann, muss diese Personengruppe mit<br />

in der Satzung aufgenommen werden. Im <strong>Fundus</strong><br />

wird nochmals erläutert, wie sich die Mitgliedschaft<br />

definiert. Herr Stemmler verweist auf den<br />

Schwerbehindertenausweis, in dem die Notwendigkeit<br />

einer Begleitperson festgehalten ist. Ein<br />

Mitglied regt an, dass die DHAG für alle offen<br />

sein sollte. Frau Stüber weist darauf hin, dass<br />

dies selbstverständlich sei.<br />

Eine weitere Frage, wie sich die Familienmitgliedschaft<br />

definiert, wird von Frau Stüber mit<br />

dem Hinweis, dass ein Update der Mitgliederdatei<br />

erfolgen wird, beantwortet. Über den Ablauf<br />

dazu wird sich der Vorstand noch Gedanken<br />

machen.<br />

Auf die Frage zu Sozialtarifanträgen und nach welchen<br />

Kriterien hier entschieden wird, erläutert<br />

Frau Stüber den Ablauf. Grundsätzlich muss ein<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

Nachweis erfolgen, dass der Sozialtarif gerechtfertigt<br />

ist. Liegt dieser Bescheid vor, entscheidet<br />

der Vorstand. Da im Einzelfall geprüft wird,<br />

können hier keine einheitlichen Regeln aufgestellt<br />

werden.<br />

Abstimmung: einstimmig dafür, 2 Enthaltungen,<br />

keine Gegenstimme<br />

§ 7 Vorstand<br />

Punkt 7 wird ergänzt:<br />

(7) Der Vorstand ist befugt Vereinsordnungen<br />

zu erlassen.<br />

Bei Änderungen der Geschäftsstellenordnung,<br />

Beiratsordnung oder Regionalgruppenordnung<br />

müsste grundsätzlich eine Mitgliederversammlung<br />

einberufen werden. Um dies zu vermeiden,<br />

ist die Aufnahme in die Satzung sinnvoll.<br />

Abstimmung: einstimmig dafür, keine Enthaltungen,<br />

keine Gegenstimme<br />

6. Bericht aus den Ländern/Regionalgruppen/Internet<br />

Da sich die Regionalgruppen noch in der Findungsphase<br />

befinden, kann nicht näher vom Vorstand<br />

darauf eingegangen werden.<br />

Zum Thema „Internet“ verweist Frau Stüber auf<br />

die Abendveranstaltung der Kleingruppen.<br />

7. Medizinischer Beirat Dr. Kreuz:<br />

Herr Dr. Kreuz, Koordinator des medizinischen<br />

Beirates, stellt die Beiratsmitglieder vor und<br />

erläutert den Tätigkeitsbericht 2010/2011. Er<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />

informiert darüber, dass Herr Prof. Klockgether<br />

seinen Austritt erklärt hat, da er sich nationalen<br />

und internationalen Aufgaben widmet. Er wird<br />

aber weiterhin beratend für die DHAG zur Verfügung<br />

stehen. Prof. Vogel ist in Rente, wird aber<br />

weiterhin mitarbeiten. Die Aktivitäten können<br />

im kommenden <strong>Fundus</strong> nachgelesen werden.<br />

Die Anfragen an den Medizinischen Beirat haben<br />

2010 sehr zugenommen, der Arbeitsaufwand ist<br />

dadurch extrem angestiegen. Relevante Fragen<br />

und Antworten werden im <strong>Fundus</strong> veröffentlicht.<br />

Es ergeht der Vorschlag, Herrn Prof. Klockgether<br />

weiterhin auf der Liste des Beirates zu führen,<br />

um Präsenz zu zeigen. Der Vorschlag von Dr.<br />

Kreuz, Herrn Prof. Klockgether zum Ehrenmitglied<br />

des Beirates zu ernennen, findet Anklang<br />

und er wird dann auch weiterhin mit auf der<br />

Liste aufgeführt.<br />

Frau Stüber beschließt die Sitzung vorzeitig um<br />

11.30 Uhr und bedankt sich für die Teilnahme.<br />

Pforzheim, 16.04.2011<br />

Marina Stüber Rita Bogenfeld<br />

1. Vorsitzende Protokollantin<br />

Protokoll der 28.MV<br />

11


Kassenbericht<br />

12<br />

seit 1983 DHAG<br />

Bilanz 2009 2010 2009 (gerundet)<br />

Aktiva<br />

neues Büro Einrichtung 1,00 € 1 €<br />

Büro-Maschinen-Einrichtung 1,00 € 1 €<br />

EDV Hardware 1,00 € 245 €<br />

Spar- und Kredit-Bank 3.046,00 € 3.697 €<br />

Landesbank BW 783,02 € 1.004 €<br />

Postbank 0,00 € 0 €<br />

Festgeldkonto SKB 33.315,84 € 20.418 €<br />

BMW Online Sparkonto 459.275,32 € 482.991 €<br />

Anlagen Sparkonto SPAKA Trier 128.546,12 € 124.392€<br />

Mietkaution LBBW 2.301,23 € 2.294 €<br />

Kurzfristige Forderungen 0,00 € 30 €<br />

Summe Aktiva 627.270,53 € 635.073 €<br />

Passiva<br />

Anfangsbestand (Startkapital) 633.237,89 € 658.238 €<br />

Verbindlichkeiten 360,00 € 405 €<br />

Rückstellungen 0,00 € 0 €<br />

Rückstellungen Stiftungsdozentur<br />

0,00 € 1.430 €<br />

Reinverlust 2010 -6.327,36 € -25.000 €<br />

Summe Passiva 627.270,53 € 635.073 €<br />

Kassenbericht DHAG 2010<br />

Gewinn- und Verlust Rechnung 2010 in € (2009 gerundet)<br />

EINNAHMEN: 2010 2009<br />

Mitgliederbeiträge 40.460,19 € 40.059 €<br />

Fördermitglieder 440,00 € 410 €<br />

Erlöse Zinsen 10.543,36 € 15.568 €<br />

Spenden 19.958,72 € 14.058 €<br />

Spenden zweckgeb. 8.140,00 € 4900 €<br />

Mitgliederversammlung 4.370,00 € 1.980 €<br />

Zuschüsse Krankenkassen 15.000,00 € 19.000 €<br />

Zuschüsse Krankenkassen zweckgeb. 8.485,00 € 7.100 €<br />

Sonstige Zuschüsse 2.100,00 € 2.600 €<br />

Broschüren + <strong>Fundus</strong> Abo 565,00 € 854 €<br />

Seminarerträge 1.282,00 € 5 €<br />

Sonstige Erlöse 600,00 € 245 €<br />

Erlöse ATAXIE-Video 110,00 € 218 €<br />

Erlöse <strong>Ataxie</strong>-Stiftung 4370,00 € 0 €<br />

116.424,27 € 106.997 €<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

Kassenprüfung<br />

erfolgte durch:<br />

Roderich Heppner<br />

und<br />

Eckhard Stemmler<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />

AUSGABEN: 2010 2009<br />

Gehälter 45.502,81 € 45.614 €<br />

Miete u. Nebenk. 10.030,38 € 9.056 €<br />

Bürobedarf 311,07 € 403 €<br />

Strom Wasser Wärme 1.152,89 € 1.131 €<br />

Reinigungskosten 21,05 € 24 €<br />

Mitgliederversammlung 9.043,81 € 4.361 €<br />

Honorarabrechnung 470,00 € 285 €<br />

DPWV Lohn/Gehalt 597,02 € 614 €<br />

FUNDUS 10.217,67 € 11.310 €<br />

Aufw. Broschüren 4.352,27 € 7.361 €<br />

Aufw. Messen 158,27 € 0 €<br />

Aufw. Forschung 14.130,00 € 0 €<br />

<strong>Ataxie</strong>preis 0,00 € 0 €<br />

Aufw. Vorstand 4.593,65 € 5.745 €<br />

Aufw. LV NRW 800,00 € 800 €<br />

Reisekosten Vorstand 2.188,01 € 2.873 €<br />

Öffentlichkeitsarbeit 796,00 € 0 €<br />

Reisekosten Mitglieder 884,30 € 1.538 €<br />

Telefon/Fax 796,00 € 767 €<br />

Portokosten 808,41 € 972 €<br />

Bankgebühren 122,51 € 199 €<br />

Aufw. Seminare 5.124,43 € 3.214 €<br />

Werbung 1.781,47 € 2.485 €<br />

<strong>Ataxie</strong>-Video 0,00 € 0 €<br />

Rechts- u.Beratungskosten 58,91 € 308 €<br />

Beiträge an Verbände 1.656,70 € 1.548 €<br />

Versicherungen 628,88 € 629 €<br />

Zinsaufwand 0,14 € 3 €<br />

Aufw. Für PC Drucker u. Fax 210,73 € 87 €<br />

Aufw. Regionalgruppen 2.712,56 € 3.503 €<br />

Abgaben/Gebühren 0,00 € 6 €<br />

Weitergabe zweckgeb. Spende 830,00 € 522 €<br />

Sonstige Kosten 1.388,84 € 455 €<br />

Aufw. Euro-<strong>Ataxie</strong> 200,00 € 500 €<br />

Weitergabe an Stiftung 1.350,00 € 25.000 €<br />

Abschreibungen 244,00 € 6810 €<br />

Jahresergebnis: 2010 2009<br />

Einnahmen 116.424,27 € 106.996,81 €<br />

Ausgaben 122.751,63 € 131.996,49 €<br />

Gewinn / Verlust -6.327,36 € -24.999,68 €<br />

2010 2009<br />

Anfangsbestand 633.237,89 € 658.237,57 €<br />

Jahresergebnis -6.327,36 € -24.999,68 €<br />

Endbestand 626.910,53 € 633.237,89 €<br />

122.751,63 € 131.966 €<br />

Kassenbericht<br />

13


Aktivitäten MB<br />

14<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

seit 1983 DHAG<br />

14. Sitzung des MB am 10.04.2010 in Wiesbaden-Naurod; Teilnehmer 8 von 16<br />

Sprechstunde aller 8 Beiratsmitglieder am 10.04.2010 auf dem DHAG-Jahrestreffen<br />

Abschluss der Broschüre „Schluckstörungen bei <strong>Ataxie</strong>-Krankheiten“ (Dr. Rüb, Dr. Heinicke,<br />

Dipl.-Ökotroph. Wittig, Dr. Kreuz)<br />

Mitarbeit im EUROSCA-Projekt/TRANS-SCA (Prof. Klockgether, Prof. Schöls, Prof. Rieß, Prof.<br />

Schulz, Prof. Timmann-Braun)<br />

Mitarbeit in Ataxia Study Group (Prof. Bürk, Prof. Klockgether, Prof. Rieß, Prof. Schöls, Prof.<br />

Schulz, Prof. Timmann-Braun)<br />

Mitarbeit in RISCA-Projekt (Prof. Timmann-Braun, Prof. Schöls, Prof. Klockgether, Prof.<br />

Schulz)<br />

Fortbildungen:<br />

2 Seminare für Physiotherapeuten (Dr. Heinicke)<br />

Ausbildung Alten- und Krankenpflege am Diakonissenhaus Dresden (Dr. Kreuz)<br />

verschiedene Seminare für Ärzte, Studenten, Schüler<br />

Seminarwochenenden: in der Eifel (Dr. Heinicke)<br />

Vorträge und Gespräche im Rahmen von DHAG-Veranstaltungen<br />

Vortrag am 28.11.2010 im Rahmen des Regionalgruppentreffens der Ortgruppe Essen<br />

(Prof. Timmann-Braun)<br />

RG Dresden (Dr. Kreuz)<br />

Beantwortung von 36 schriftlichen Anfragen über den Sprecher des MB<br />

(2007/2008: 10 Anfragen, 2008/2009: 17 Anfragen, 2009/2010: 6 Anfragen)<br />

„Der MB antwortet im <strong>Fundus</strong>“<br />

„Eisen und FA“ 4/2010 (Prof. Schöls)<br />

„Locked-in-Syndrom bei SCA6“ 1/2011 (Prof. Timmann-Braun)<br />

Beiträge für den <strong>Fundus</strong>:<br />

„ARSACS“ 3/2010 (Dr. Kreuz)<br />

„MICONOS-Studie: Idebenone bei FA“ 3/2010 (Prof. Schöls)<br />

• Erste deutsche AT-Infoseite (Prof. Zielen) www.info-AT.de<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Aktivitäten 2010/2011 (14. Amtsperiode) des MB der DHAG<br />

Europäisches Research-Meeting in Frankfurt (Prof. Zielen)<br />

Erste klinische Studien zum Wachstumshormonmangel (Prof. Zielen)<br />

unzählige telefonische und E-Mail-Anfragen von Patienten, Angehörigen, Ärzten, Therapeuten<br />

4 E-Mail-Beratungen (Dr. Jobst)<br />

unzählige Patienten- und Angehörigenbetreuung<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

(Stand 1. Mai 2011)<br />

Neurologie<br />

• Frau Prof. Dr. med. Katrin Bürk<br />

Medizinisches Zentrum für Nervenheilkunde<br />

der Universität Marburg<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Herr Prof. Dr. med. Ludger Schöls<br />

Klinische Neurogenetik, Zentrum für Neurologie<br />

und Hertie-Institut für klinische Hirnforschung,<br />

Tübingen<br />

Herr Prof. Dr. med. Jörg B. Schulz<br />

Ärztlicher Direktor der Neurologischen Klinik,<br />

Universitätsklinikum der RWTH Aachen<br />

Herr Dr. Matthis Synofzik, M. A.<br />

Zentrum für Neurologie und Hertie-Institut<br />

für Klinische Hirnforschung, Tübingen<br />

Frau Prof. Dr. med. Dagmar Timmann-<br />

Braun Neurologische Klinik und Poliklinik,<br />

Universitätsklinikum Essen<br />

Herr Prof. Dr. med. Hans-Peter Vogel<br />

ehemaliger Direktor der Neurologischen<br />

Klinik, Helios-Klinikum Berlin-Buch<br />

Pädiatrie<br />

• Herr Chefarzt Dr. med. Dirk Heinicke<br />

Rehabilitationszentrum für Kinder, Jugendliche<br />

und junge Erwachsene,<br />

Klinik BAVARIA, OT Zscheckwitz, Kreischa<br />

•<br />

Medizinischer Beirat entsprechend § 9 (2a) Satzung der DHAG<br />

Herr Prof. Dr. med. Stefan Zielen<br />

Klinik für Kinderheilkunde I, Allergologie,<br />

Pneumologie und Mukoviszidose,<br />

Klinikum der J.-W.-Goethe-Universität, Frankfurt<br />

Humangenetik<br />

• Herr Prof. Dr. med. Olaf Rieß<br />

Ärztlicher Direktor, Abteilung Medizinische<br />

Genetik, Universitätsklinikum Tübingen<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />

•<br />

Frau Prof. Dr. rer. nat. Christine Zühlke<br />

Institut für Humangenetik des Universitätsklinikums<br />

Schleswig-Holstein, Campus Lübeck<br />

Medizinische Genetik / Psychotherapie<br />

• Herr Dr. med. Friedmar R. Kreuz<br />

(Sprecher des MB)<br />

Gemeinschaftspraxis<br />

Dresden<br />

für Humangenetik,<br />

Pathologische Anatomie<br />

• Herr Priv.-Doz. Dr. med. Udo Rüb<br />

Johann-Wolfgang-Goethe-Universität,<br />

Dr. Senkenbergisches Institut für Chronomedizin,<br />

Institut für Klinische Neuroanatomie,<br />

Frankfurt/Main<br />

Rehabilitation und Sozialmedizin<br />

• Herr Chefarzt Dr. med. Ulrich Jobst<br />

Chefarzt der Neurologie, Bosenberg-Kliniken,<br />

St. Wendel<br />

Physiotherapie<br />

• Frau Susanne Haustein<br />

Chemnitz<br />

Ernährungswissenschaften<br />

• Frau Dipl.-Ökotrophologin Sandra Wittig<br />

Berlin<br />

Medizinischer Beirat 2011<br />

15


DHAG intern<br />

16<br />

seit 1983 DHAG<br />

Auf Grund der speziellen Richtlinien zur Förderung<br />

durch die Krankenkassen bei DHAG-Seminaren<br />

haben wir (der Vorstand) die einzelnen<br />

Mitgliedschaften detailliert beschrieben und<br />

aktualisiert.<br />

Einzelmitgliedschaft:<br />

Diese Mitgliedschaft beinhaltet lediglich das<br />

jeweilige Mitglied. Dieses erhält 4-mal jährlich<br />

den <strong>Fundus</strong>, einmal pro Mitglied. Außerdem<br />

erhält das Mitglied ein Stimmrecht.<br />

Vergünstigungen, Zuwendungen laut DHAG-Satzung<br />

stehen nur dieser einen Person zu. Begleiter<br />

müssen Leistungen voll bezahlen.<br />

Beitrag: 60 € (Mitglied)<br />

Zusatzperson: 20 € Sie erhält außer bei DHAG-<br />

Seminaren und Regionalgruppenveranstaltungen<br />

keine Vergünstigungen, keinen Mitgliedsstatus.<br />

Einzelmitgliedschaft mit einer im<br />

Schwerbehinderten-Ausweis eingetragenen<br />

Begleitperson:<br />

(Vorlage Ausweis - Merkzeichen „B“)<br />

Siehe Einzelmitgliedschaft<br />

Die Mitgliedschaft beinhaltet eine Begleitperson.<br />

Diese Begleitperson erhält dieselbe Vergünstigung<br />

wie das Mitglied, jedoch hat sie kein<br />

Stimmrecht und bekommt auch keinen <strong>Fundus</strong>.<br />

Die Begleitperson hilft dem Betroffenen und<br />

ermöglicht ihm eine Teilnahme am öffentlichen<br />

Leben.<br />

Beitrag: 60 €<br />

Familienmitgliedschaft:<br />

Diese Mitgliedschaft beinhaltet alle im Haushalt<br />

lebenden Personen, die in der Mitgliederdatei<br />

der DHAG namentlich aufgeführt sind. Hierzu<br />

werden auch Betroffene gezählt, die zwecks<br />

Betreuung und Pflege nicht mehr zu Hause versorgt<br />

werden können.<br />

Diese erhalten 4-mal jährlich den <strong>Fundus</strong> (e1inmal<br />

pro Haushalt).<br />

Mitgliedschaften der DHAG<br />

Außerdem erhalten die Mitglieder jeweils ein<br />

Stimmrecht.<br />

Vergünstigungen, Zuwendungen laut DHAG e.V.<br />

Satzung stehen nur den angegebenen Person<br />

zu.<br />

Beitrag: 90 €<br />

Sozialtarif:<br />

Sozialtarifmitgliedschaft kann auf Antrag gegen<br />

Vorlage eines Nachweises gewährt werden.<br />

Sozialtarifmitglieder sind Mitglieder im Sinne der<br />

Satzung. Über die Höhe des verminderten Mitgliedsbeitrages<br />

entscheidet der Vorstand entsprechend<br />

der gültigen Vereinsordnung.<br />

<strong>Fundus</strong>abo:<br />

Im Kalenderjahr erscheinen 4 Ausgaben des<br />

HERAX <strong>Fundus</strong> (Februar, Mai, August, November)<br />

und kosten ohne Mitgliedschaft 30 €.<br />

Bei Abweichungen von diesen Mitgliedschaftsmodellen<br />

bedarf es einer Sondergenehmigung<br />

durch den Vorstand.<br />

DHAG-Vorstand<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />

DHAG News! DHAG News! DHAG News!<br />

Liebe DHAG-Mitglieder, heute möchte ich Euch<br />

eine Aktion zum 30. Jahrestag vorstellen:<br />

Vision Quadro!<br />

Zur Zeit haben wir 840 Mitglieder, die ich durch<br />

verschiedene Mitgliederaktionen bis 2013 (der<br />

30. Jahrestag der Gründung der DHAG) auf eine<br />

4- (quadro) stellige Zahl anheben will. Also 1000.<br />

Es ist zwar laut Statistik fast nicht möglich, aber<br />

ich würde es gerne mit Euch versuchen.<br />

Aktuelle Aktionen findet ihr unter<br />

www.ataxie.de<br />

Habt auch Ihr eine Werbeidee? - sendet Sie an:<br />

majofrajo@ataxie.de<br />

Das Ziel ist nicht unmöglich, aber nur gemeinsam<br />

zu bewältigen!<br />

Die DHAG bedankt sich bei Nicole Müller, Antje<br />

Graf und Martina Hanke für die jahrelange Leitung<br />

einer DHAG-Regionalgruppe.<br />

Wir danken Uta Schulz für die bisherige Arbeit<br />

im Vorstand, wir bedauern ihren Entschluss,<br />

diese Arbeit aus gesundheitlichen Gründen zu<br />

beenden.<br />

Die DHAG dankt Herrn Prof. Thomas Klockgether<br />

für die jahrelange Mitarbeit im Medizinischen<br />

Beirat.<br />

Ein herzliches Dankeschön an Markus Probst und<br />

Rita Bogenfeld, die sich mit dem Projekt: „neue<br />

DHAG-Stellwände“ bei der Daimler AG erfolgreich<br />

beworben haben.<br />

Stilles Gedenken<br />

Als Verband gedenken wir unseres in 2010 verstorbenen Mitgliedes:<br />

Christian Erichsen, Osterby * 27.06.1926 † 06.03.2010<br />

Die Regionalgruppe Stuttgart hatte die Idee<br />

eine CD mit Achtsamkeitsübungen für <strong>Ataxie</strong>-<br />

Betroffene zu erstellen lassen.<br />

Gemeinsam mit Yogalehrerin Jutta Berger wurde<br />

die Anregung von der DHAG in die Tat umgesetzt.<br />

Vielen Dank allen, die am Projekt mitgewirkt<br />

haben.<br />

Die CD kann ab sofort über die DHAG-Geschäftsstelle<br />

bezogen werden. Preis für DHAG-Mitglieder<br />

5 €, Nicht-Mitglieder 10 €.<br />

<strong>Fundus</strong>redaktion: Wer sich aktiv am Vereinsleben<br />

beteiligen will, gerne recherchiert, schreibt<br />

- Der kann sich ab sofort bei:<br />

fundus@ataxie.de melden.<br />

Wir suchen einen (Chef-) Redakteur!!!<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> e. V.<br />

stiftet wieder einen Förderpreis mit dem Ziel,<br />

die Lebensbedingungen von <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<br />

Betroffenen und ihren Angehörigen zu verbessern.<br />

Näheres zur Ausschreibung finden Sie auf<br />

www.ataxie.de<br />

Die Bewerbungsfrist endet am 31.12.2011!<br />

Aufruf in eigener Sache:<br />

Ich weiß, dass wir Frauen unsere Telefonzeit von<br />

Petrus vor dem Ableben wieder gutgeschrieben<br />

bekommen, aber ich bitte um Verständnis, dass<br />

ich nach 17.00 h und am Wochenende die Zeit<br />

für meine Familie einplane. Deshalb bitte ich<br />

Vereinstelefonate am besten auf vormittags zu<br />

legen. Danke! (ms)<br />

Aktuelles<br />

17


ZSE in Bonn<br />

18<br />

seit 1983 DHAG<br />

Erstes Zentrum für Seltene Erkrankungen in NRW gegründet<br />

„Sie haben etwas ins Rollen gebracht“, sagte<br />

Eva Luise Köhler, Schirmherrin der ACHSE, bei<br />

der Auftaktveranstaltung zur Gründung des Zentrums<br />

für Seltene Erkrankungen Bonn (ZSEB).<br />

Etwas bewegen für Menschen mit einer Seltenen<br />

Erkrankung bedeutet, dass wir diesen Patienten<br />

mit interdisziplinärer Behandlung und Betreuung<br />

zur Seite stehen möchten, so Professor Thomas<br />

Klockgether, Sprecher des Zentrums in Bonn.<br />

Oft stehen Spezialisten wie der Bonner Neurologe<br />

für die Patienten erst am Ende einer<br />

jahrelangen Odyssee von Arzt zu Arzt, denn<br />

Informationen zu Seltenen Erkrankungen sind<br />

rar und kaum verbreitet, was die ohnehin komplexe<br />

Diagnosestellung sehr erschwert. Dadurch<br />

verlängert sich der Leidensweg der Patienten,<br />

eine mögliche Behandlung wird verzögert, und<br />

nicht selten müssen die Patienten sich unnötigen,<br />

oft durchaus risikoreichen therapeutischen<br />

Maßnahmen unterziehen.<br />

Im Rahmen der Auftaktveranstaltung am 18.<br />

Februar 2011 sprachen auch ein Vertreter des<br />

Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation,<br />

Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

sowie der Oberbürgermeister der Stadt,<br />

Jürgen Nimptsch, Grußworte und gratulierten<br />

den Gründern des Zentrums, dem Universitätsklinikum<br />

Bonn und der Universität Bonn. Jürgen<br />

Nimptsch, der selber viele Jahre als Schulleiter<br />

in Bonn tätig war, betonte aus seiner eigenen<br />

Erfahrung mit Schülern, dass gerade betroffene<br />

Kinder und Jugendliche sowie deren Familien oft<br />

mit schwersten Beeinträchtigungen des alltäglichen<br />

Lebens konfrontiert sind.<br />

Aber was bedeutet es nun, Betroffener einer Seltenen<br />

Erkrankung zu sein? Die meisten Seltenen<br />

Erkrankungen sind genetisch bedingt, betreffen<br />

vor allem Kinder und Jugendliche, aber auch<br />

immer mehr Erwachsene. Derzeit kennt die Medizin<br />

etwa 6.000 bis 8.000 Seltene Erkrankungen.<br />

Als „Selten“ bezeichnet man in Europa Krankheiten,<br />

deren Häufigkeit unter 1 zu 2.000 liegt.<br />

Bei 80 Millionen <strong>Deutsche</strong>n können also immerhin<br />

40.000 Menschen von einem einzigen derartigen<br />

Leiden betroffen sein. „Die geringe Zahl<br />

von Patienten mit einem spezifischen Krankheitsbild<br />

bringt eine Reihe von Problemen mit<br />

sich“, erklärt Professor Dr. Thomas Klockgether.<br />

„So gibt es in vielen Fällen keine wirksame Therapie,<br />

denn je seltener die Erkrankung, desto<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

schwieriger ist die systematische Erforschung.<br />

Umso wichtiger ist es uns hier in Bonn, auf die<br />

speziellen Bedürfnisse von Menschen mit Seltenen<br />

Erkrankungen durch interdisziplinäres und<br />

transparentes Arbeiten einzugehen, denn viele<br />

Betroffene fühlen sich alleine gelassen mit ihrer<br />

Erkrankung und den damit verbundenen Beeinträchtigungen,<br />

ihren Fragen und existenziellen<br />

Ängsten.“<br />

Das Universitätsklinikum Bonn arbeitet bereits<br />

seit vielen Jahren an der Behandlung und Erforschung<br />

einer Reihe seltener Erkrankungen. Dazu<br />

zählen etwa bestimmte Epilepsien, seltene neurologische<br />

Bewegungsstörungen, Formen des<br />

erblichen Darmkrebses, seltene Augenerkrankungen<br />

oder angeborene Fehlbildungen des<br />

Darmes. Neben den zurzeit acht Integrierten<br />

Forschungs- und Behandlungszentren sind im<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />

Zentrum für Seltene Erkrankungen in Berlin<br />

An der Berliner Charité wurde am Montag,<br />

den 28.02.2011, das „Berliner Centrum für Seltene<br />

Erkrankungen“ eröffnet. Als deutschlandweit<br />

fünfte Einrichtung dieser Art (Tübingen,<br />

Freiburg, Frankfurt am Main und Bonn) widmet<br />

sich nun auch in Berlin ein Behandlungszentrum<br />

explizit den Seltenen Krankheiten.<br />

Seltene Erkrankungen (engl. orphan diseases) ist<br />

ein Sammelbegriff für alle Krankheiten, unter<br />

denen nach Definition der EU weniger als einer<br />

von 2.000 Menschen (weniger als 5 von 10.000<br />

Personen) leidet. Aufgrund der geringen Anzahl<br />

von Patienten mit den entsprechenden Erkrankungen<br />

existieren bei den Seltenen Krankheiten<br />

häufig erhebliche strukturelle Probleme in der<br />

Patientenversorgung, der Diagnose und Behandlung.<br />

Um diese Missstände zu beheben, wurde<br />

Bonner ZSEB auch vier reine Forschungszentren<br />

integriert (http://ukb.uni-bonn.de/zseb).<br />

„Für die Patienten ist es von enormer Wichtigkeit<br />

zu wissen, dass Forschung an ihrer Erkrankung<br />

erfolgt, denn Seltene Erkrankungen sind<br />

leider noch wenig im Fokus der medizinischen<br />

Forschung“, sagt Professor Dr. Markus Nöthen,<br />

Direktor des Instituts für Humangenetik der<br />

Bonner Uniklinik und Mitgründer des ZSEB.<br />

Das Zentrum für Seltene Erkrankungen in Bonn<br />

bündelt Behandlung und Forschung auf höchstem<br />

Niveau, denn eine nachhaltige Verbesserung der<br />

Lebensbedingungen von Menschen mit Seltenen<br />

Erkrankungen wird nur durch neue fundierte<br />

Erkenntnisse aus der Forschung möglich sein.<br />

Text: Prof. Dr. Thomas Klockgether<br />

und Dr. Christiane Stieber<br />

Fotograf: Andreas Stein<br />

am offiziellen europäischen Tag der Seltenen<br />

Erkrankungen (dem 28. Februar) an der Berliner<br />

Charité das Zentrum für Seltene Erkrankungen<br />

eröffnet.<br />

Marlies und Jitka Ratzlaff waren für die DHAG<br />

vor Ort.<br />

Weitere Infos: bcse.charite.de<br />

ZSE in Berlin<br />

19


Diskussion PID<br />

20<br />

seit 1983 DHAG<br />

PID - Ja? – oder Nein? – oder was?<br />

In dem Seminar in Hohenwart haben wir uns<br />

nach der MV am 16.04.2011 in einer Arbeitsgruppe<br />

mit diesen drei Buchstaben auseinandergesetzt.<br />

Leider war dazu die Zeit viel zu kurz,<br />

sodass wir in der DHAG uns noch länger damit<br />

beschäftigen (müssen).<br />

In den Medien taucht PID immer wieder auf, seit<br />

der 5. Strafsenat des Bundesgerichtshofs am 6.<br />

Juli 2010 die Bundesregierung und das Parlament<br />

verpflichtete, die PID gesetzlich neu zu regeln.<br />

PID = Drei Buchstaben, die eine ganze Nation in<br />

Aufregung bringen. Doch was ist PID?<br />

PID bedeutet Präimplantationsdiagnostik.<br />

Das heißt, PID ist ein Teil der PND, der Pränataldiagnostik.<br />

Damit haben wir die wichtigsten<br />

Kürzel in dieser Diskussion. Sehen wir also, was<br />

hinter diesen Kürzeln steckt:<br />

Unter Pränataldiagnostik (PND) [prä = vor /<br />

natal = geburtlich / Diagnostik = Untersuchung]<br />

verstehen wir Untersuchungen bei einer schwangeren<br />

Frau, beim Embryo und/oder beim Fötus ―<br />

in unserem Fall auf genetische Veranlagungen zu<br />

erwartender sehr seltener Krankheiten, Behinderungen<br />

oder Anomalien (Fehlbildungen).<br />

Eine Schwangerschaft ist zwar keine Krankheit,<br />

sondern ein physiologischer Zustand, aber es gibt<br />

dabei gesundheitliche Gefahren für die Schwangere<br />

selbst (also die werdende Mutter) wie auch<br />

für den Embryo bzw. den Fötus. Und schon früh<br />

wollten die Menschen nicht nur „guter Hoffnung“<br />

sein, sondern wissen: Wie geht’s der Schwangeren?<br />

Wie geht’s dem Kind? Aber auch: Welches<br />

Geschlecht hat das Kind?<br />

PND ist jegliche Diagnostik, und sie ist möglich<br />

und erlaubt bis unmittelbar vor der Geburt!<br />

Ist das Ergebnis ein unerwünschtes, besteht die<br />

Möglichkeit, die Schwangerschaft durch eine<br />

Abtreibung zu beenden (s. u.). – Die verschiedenen<br />

Methoden der PND werde ich im Forum<br />

darstellen.<br />

Die Abtreibung war in der Bundesrepublik jahrzehntelang<br />

verboten. In den 1980er Jahren gab<br />

es eine große Diskussion über Peter Singer mit<br />

seiner utilitaristischen Ethik, die die Abtreibung<br />

behinderter Föten und die Tötung behinderter<br />

Neugeborener propagierte. An der UNI Dortmund<br />

wurde ein Redeauftritt von Singer durch<br />

Proteste von Behindertenverbänden und Studenten<br />

verhindert!<br />

Die Humangenetik steckte damals noch in den<br />

Anfängen. Ein Klonen von Menschen oder das<br />

Züchten von Chimären (Kreuzung von Mensch<br />

und Tier) lag fern jedes ethischen Denkens.<br />

In den 1960er und 1970er Jahren entwickelte<br />

R. Edwards die künstliche Befruchtung in der<br />

Petri-Schale, wofür er 2010 den Nobelpreis der<br />

Medizin erhielt. Wir haben es hier also mit einer<br />

jungen Wissenschaft zu tun.<br />

Die künstliche Befruchtung ist eine extrauterinäre<br />

― also eine Befruchtung des Eis außerhalb<br />

des Uterus, der Gebärmutter ― oder besser<br />

bekannt als In-vitro-Fertilisation (IVF), also die<br />

Befruchtung im Glas. Mit dieser künstlichen<br />

Befruchtung bietet sich auch die Möglichkeit<br />

einer PID.<br />

Das befruchtete Ei wächst durch Zellteilungen zu<br />

einem Embryo heran. Er muss dann einer Frau<br />

eingepflanzt werden, sich in der Gebärmutter<br />

einnisten, um eine Lebenschance zu haben.<br />

In einer PID besteht die Chance, Zellen auf<br />

genetische Abweichungen zu untersuchen. Hier<br />

beginnen aber auch die großen ethischen, moralischen<br />

Fragestellungen:<br />

• Ab wann beginnt Leben?<br />

• Ab wann beginnt menschliches Leben?<br />

• Ab wann beginnt eine Schwangerschaft?<br />

• Wieviel Embryonen dürfen eingepflanzt<br />

werden?<br />

• Was passiert mit den übrigen befruchteten<br />

Eiern?<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

Nach deutschem Recht dürfen maximal drei<br />

Embryonen eingepflanzt werden.<br />

Wenn sie implantiert sind, dürfen sie auf genetische<br />

und andere Behinderungen untersucht<br />

werden. Wird eine (genetische) Anomalie festgestellt,<br />

ist es nach deutschem Recht nicht strafbar,<br />

den dann immer mehr entwickelten Fötus<br />

bis unmittelbar vor Geburtstermin abzutreiben.<br />

Soll diese physische und psychische Belastung<br />

nur der Frau zugemutet werden?<br />

Es hat sich bei der Diskussion in Hohenwart<br />

gezeigt, dass es in der DHAG einen hohen<br />

Gesprächsbedarf gibt. Trotzdem sollte es möglich<br />

sein, den Verantwortlichen in der Politik –<br />

etwa den Behindertenbeauftragten der Parteien,<br />

dem Bundestagspräsidenten u. ä. eine Stellungnahme<br />

der DHAG zukommen zu lassen.<br />

Ich empfehle ein Votum, das sagt, dass es auch<br />

in der DHAG ― wie bei vielen anderen Organi-<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />

sationen wie ACHSE, <strong>Deutsche</strong>r Behindertenrat,<br />

BAG SH, <strong>Deutsche</strong>r Ethikrat, Evangelische Kirche<br />

u. a. ― keine einheitliche Meinung gibt. Allerdings<br />

gibt es viele mit der Meinung, dass es eine<br />

begrenzte Freigabe der PID bei besonderen (psychischen)<br />

Belastungen der Frau / der Partner<br />

geben sollte. Besonders wichtig ist die monogenetische<br />

Diagnostik und die unbedingt erforderliche<br />

humangenetische Beratung. Auch sollte ein<br />

IVF-Tourismus vermieden werden.<br />

Im Juni 2011 soll im Parlament über die PID-Freigabe<br />

endgültig debattiert werden. Ich plädiere<br />

deshalb dafür, dass der Vorstand mit dem medizinischen<br />

Beirat einen derartigen Brief verfasst<br />

und verschickt. Eine Diskussion sollte im Forum<br />

(weiterhin) stattfinden. Spezielle Informationen<br />

über medizinische, rechtliche und ethische<br />

Fragen lassen sich da problemlos auflisten.<br />

Wolfram Schlums<br />

Diskussion PID<br />

21


Was ist zu bedenken<br />

22<br />

seit 1983 DHAG<br />

Rechtliche Implikationen einer prädiktiven<br />

genetischen Diagnostik<br />

Eine prädiktive genetische Diagnostik ist die<br />

Untersuchung des Erbguts gesunder Personen<br />

auf Krankheitsanlagen, die zu einer Erkrankung<br />

führen können. Eine solche prädiktive (voraussagende)<br />

Diagnostik kann für Angehörige von<br />

Familien, in denen eine Erbkrankheit festgestellt<br />

wurde, von Interesse sein, um eine Berufs-<br />

oder Familienplanung zu lenken oder allgemein<br />

die Zukunft zu planen. Wegen der Tragweite<br />

des Befundes, der Komplexität der Information,<br />

möglicher sozialer, arbeitsrechtlicher und versicherungstechnischer<br />

Nachteile und der Gefahr<br />

einer erheblichen psychischen Belastung hat der<br />

Gesetzgeber das Gendiagnostikgesetz erlassen,<br />

das vor einer prädiktiven genetischen Diagnostik<br />

eine genetische Beratung zwingend vorschreibt.<br />

Neben den psychosozialen Aspekten gilt es im<br />

Vorfeld einer genetischen Analyse auch die<br />

rechtlichen Implikationen der Befunderöffnung<br />

zu bedenken. Dabei wird gerade für den Laien<br />

der Überblick dadurch erschwert, dass es sich<br />

um ein sehr junges Rechtsgebiet handelt, die<br />

Rechtslage bisher wenig geklärt ist und sich die<br />

Rechtsprechung bislang nicht ausführlich mit<br />

diesen Implikationen beschäftigen musste. Maßgebliche<br />

Bedeutung kommt dem Gendiagnostikgesetz<br />

(GenDG) des Bundes vom 31. Juli 2009<br />

zu.<br />

Dieser Artikel fasst den derzeitigen Stand zusammen<br />

und gibt eine knappe Übersicht, die die<br />

Orientierung erleichtern soll. Es ersetzt nicht<br />

eine ausführliche Beratung durch einen spezialisierten<br />

Rechtsanwalt. Eine Haftung für die Vollständigkeit<br />

und Richtigkeit dieser Hinweise wird<br />

nicht übernommen!<br />

I. Grundsätzlich<br />

Die wichtigsten Fragen aus Sicht einer Risikoperson<br />

dürften die versicherungs- und arbeitsrechtlichen<br />

Implikationen einer prädiktiven<br />

genetischen Diagnostik betreffen. Grundsätzlich<br />

gilt, dass die Kenntnis über die Erkrankung keine<br />

Auswirkung auf bereits zuvor abgeschlossene<br />

Arbeits- oder Versicherungsverträge hat.<br />

Für noch abzuschließende Verträge gilt allgemein,<br />

dass Verträge grundsätzlich gelöst werden<br />

können, wenn sich im Nachhinein herausstellt,<br />

dass eine der Vertragsparteien über einen<br />

wesentlichen Punkt in den Vertragsverhandlungen<br />

bewusst getäuscht hat. Für Risikopersonen<br />

einer genetischen Erkankung, denen ein<br />

positiver Befund durch eine Genanalyse eröffnet<br />

wurde, gelten allerdings erhebliche Besonderheiten,<br />

sowohl im Arbeits- wie auch im Versicherungsrecht.<br />

II. Arbeitsrechtliche Implikationen<br />

1. Privatwirtschaft<br />

• im Grundsatz gilt § 19 GenDG:<br />

Der Arbeitgeber darf weder die Vornahme<br />

einer genetischen Untersuchung verlangen,<br />

noch darf er die Mitteilung des Ergebnisses<br />

einer bereits durchgeführten Untersuchung<br />

verlangen.<br />

• Fragen nach genetischer Veranlagung:<br />

Darf der Arbeitgeber im Bewerbungsgespräch<br />

nach dem Risiko für eine<br />

Erkrankung fragen? Muss eine solche<br />

Frage ehrlich beantwortet werden?<br />

Grundsatz: Eine solche Frage wird allgemein<br />

für unzulässig gehalten. Wird ein Betroffener<br />

dennoch danach gefragt, so steht<br />

ihm ein „Recht zur Lüge“ zu. Er darf nicht<br />

nur die Antwort auf die Frage verweigern,<br />

sondern er darf bewusst wahrheitswidrig<br />

antworten. Seine wahrheitswidrige Beantwortung<br />

dieser Frage kann nicht zu einer<br />

Auflösung des Arbeitsverhältnisses führen.<br />

Ausnahme: Bestehen bereits zum Zeitpunkt<br />

des Bewerbungsgesprächs so starke Symptome<br />

der Krankheit, dass bereits zu diesem<br />

Zeitpunkt der Betroffene den in Rede ste-<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

henden Arbeitsplatz nicht mehr ausfüllen<br />

kann, so ist er verpflichtet, auf eine etwaige<br />

Nachfrage des Arbeitgebers wahrheitsgemäß<br />

zu antworten.<br />

• Anzeigepflicht: Muss eine Risikoperson,<br />

der ein positiver Testbefund<br />

eröffnet wurde, von sich aus im Bewerbungsgespräch<br />

auf diesen Umstand hinweisen?<br />

Grundsatz: Nein. Der Bewerber ist nicht<br />

verpflichtet, ungefragt auf seine genetische<br />

Disposition hinzuweisen.<br />

Ausnahme: Die Symptome der Krankheit sind<br />

bereits derart verdichtet, dass der Bewerber<br />

für die Tätigkeit bereits im Zeitpunkt der<br />

Bewerbung nicht mehr geeignet ist.<br />

2. Öffentlicher Dienst<br />

Hier ist eine Differenzierung notwendig: Zu<br />

unterscheiden ist zwischen einem öffentlichrechtlichen<br />

Dienstverhältnis mit dem Bund und<br />

einem öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnis<br />

mit einem Land oder einer Kommune.<br />

a) Dienstverhältnisse mit dem Bund<br />

• Erfasst sind die Bundesministerien und unmittelbar<br />

nachgeordnete Behörden; außerdem<br />

Stiftungen und Anstalten des Bundes.<br />

• Nach § 22 GenDG gilt hier genau dasselbe<br />

wie bei Beschäftigten in der Privatwirtschaft.<br />

Die obigen Ausführungen gelten also<br />

entsprechend.<br />

b) Dienstverhältnis mit den Ländern oder den<br />

Kommunen<br />

Soweit ersichtlich, gibt es auf Länderebene<br />

•<br />

keine dem GenDG vergleichbare Regelung.<br />

Die Rechtslage ist deshalb hier sehr ungewiss<br />

und kann zwischen den einzelnen Bundesländern<br />

zum Teil erheblich variieren.<br />

Einziger verlässlicher Anhaltspunkt für eine<br />

•<br />

rechtliche Würdigung ist ein Urteil des Verwaltungsgerichts<br />

Darmstadt vom 24.6.2004.<br />

Dieses Urteil betraf eine Bewerberin um eine<br />

Beamtenstelle, die ein 50-%iges Risiko für<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

eine Huntington’sche Erkrankung hatte. Das<br />

Gericht hielt im Kern folgende Punkte fest:<br />

Die Nachfrage nach familiären Vorbelastungen<br />

durch den Amtsarzt sei zulässig. Sie<br />

muss deshalb wohl auch wahrheitsgemäß<br />

beantwortet werden.<br />

Die Verbeamtung dürfe aber nicht nur aufgrund<br />

eines 50-%igen Risikos einer Erkrankung<br />

abgelehnt werden, solange nicht sicher<br />

sei, ob jemand tatsächlich erkrankt sei oder<br />

nicht.<br />

Ohne eine explizite gesetzliche Grundlage,<br />

die es offenbar in keinem Bundesland gibt,<br />

könne der Bewerber nicht zur Durchführung<br />

eines Gentests verpflichtet werden.<br />

Solange also der aktuelle Gesundheitszustand<br />

der Bewerberin ohne Beanstandung<br />

sei, könne eine Verbeamtung nicht aufgrund<br />

eines Erkrankungsrisikos von 50 % abgelehnt<br />

werden.<br />

III. Versicherungsrechtliche Implikationen<br />

• Grundsatz:<br />

Versicherungen dürfen weder vor noch nach<br />

Abschluss eines Versicherungsvertrags eine<br />

genetische Analyse verlangen, noch müssen<br />

die Ergebnisse einer bereits durchgeführten<br />

Analyse mitgeteilt werden (§ 18 GenDG).<br />

• Ausnahmen:<br />

Dies gilt nicht bei Lebensversicherungen,<br />

Berufsunfähigkeitsversicherungen, Erwerbsunfähigkeitsversicherungen<br />

und Pflegerentenversicherungen,<br />

wenn eine Leistung von<br />

mehr als 300.000 Euro oder mehr als 30.000<br />

Euro Jahresrente vereinbart wird. In diesem<br />

Fall kann die Versicherung die Mitteilung des<br />

Ergebnisses eines Gentests verlangen.<br />

Bereits manifeste und konkrete Erkrankungen<br />

dürfen nicht verschwiegen werden,<br />

auch wenn ihre Diagnose mittels genetischen<br />

Tests erfolgte (vgl. § 18 Abs. 2 GenDG) .<br />

Der Verfasser ist Jurist,<br />

möchte aber anonym bleiben.<br />

Was ist zu bedenken<br />

23


RG Flensburg<br />

24<br />

seit 1983 DHAG<br />

trifft sich seit einigen Jahren jeden 1. Sonntag<br />

in den geraden Monaten in Schleswig im KIBIS-<br />

Haus.<br />

Bei unserem Treffen am 6. Februar waren wir<br />

ein Kreis von 16 Personen; Betroffene, Angehörige<br />

und Gäste. Obwohl man die Angehörigen<br />

auch als Betroffene bezeichnen sollte.<br />

Wir hatten diesmal auch zwei Damen vom Seniorenbeirat<br />

Schleswig zu Gast. Sie besuchten das<br />

1. Mal überhaupt eine Selbsthilfe-Gruppe und<br />

waren einfach neugierig, wollten wissen, wie es<br />

dort so zugeht, was man dort macht. Und warum<br />

die Leute dort hingehen. Sie waren der Meinung<br />

gewesen, man trinkt dort nur Kaffee und macht<br />

sich einen schönen Nachmittag.<br />

Als erstes waren sie überrascht, welche weiten<br />

Anfahrten einige auf sich genommen hatten,<br />

auch Rollstuhlfahrer, um dabeisein zu können.<br />

Und obwohl sie mich mit meiner Kristina im Rollstuhl<br />

schon öfter getroffen hatten, war ihnen die<br />

<strong>Ataxie</strong> unbekannt.<br />

Bei unserer Vorstellungsrunde erfuhren sie dann<br />

Näheres über die einzelnen Personen, deren<br />

Geschichte, deren Lebensumstände. Wie sie mit<br />

ihrer Krankheit leben, damit umgehen.<br />

Ulrich Jesinghausen, der wegen Umzugs unsere<br />

Gruppe leider wieder verlassen wird, gab nähere<br />

Erklärungen über das Krankheitsbild der <strong>Ataxie</strong>.<br />

Und dass sie nicht heilbar ist.<br />

Wir konnten merken, dass die Damen sehr nachdenklich<br />

wurden, dass alles sie stark beein-<br />

Die Regionalgruppe Flensburg<br />

druckt hat. Und wie ich später hörte, ging es<br />

ihnen noch Tage danach im Kopf herum, hat sie<br />

immer wieder beschäftigt.<br />

Uns ist an diesem Nachmittag wieder mal bewusst<br />

geworden, wie wenig bekannt die <strong>Ataxie</strong> ist.<br />

Und dass es in der heutigen Zeit immer noch<br />

Leute gibt, die nicht den Sinn einer Selbsthilfegruppe<br />

kennen.<br />

Christel Cordsen<br />

Regionalgruppe Berlin<br />

Am 31.03., dem letzten Donnerstag im ungeraden<br />

Monat, trafen wir uns zu zehnt.<br />

Jitka und ich berichteten kurz vom Tag der Seltenen<br />

Krankheiten in der Charité und von der<br />

Preisverleihung des Eva-Luise-Köhler-Forschungspreises<br />

in Anwesenheit von ihr und ihrem Mann<br />

Horst (Bundespräsident a. D.).<br />

Den Kontakt zur Selbsthilfegruppe PSP, die auf<br />

unserem Plakat, das wir über uns aushingen, die<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

gleichen Krankheitssymptome erkennen, wollen<br />

wir intensivieren.<br />

Auf Wunsch unserer Regionalgruppe gab ich<br />

einem befreundeten ARD-Reporter den DHAG-<br />

Flyer weiter, der Kontakt zu dem Gesundheitsmagazin,<br />

das mittwochs um 20:15 Uhr im RBB<br />

(einem Berliner Regionalsender) gesendet wird,<br />

herstellen will. So wollen wir mehr Interesse und<br />

Verständnis in der Öffentlichkeit wecken. Wir<br />

besprachen unsere alltäglichen Probleme und<br />

wie man vorsorgen sollte, wenn die Betreuung<br />

ausfällt.<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />

Es wurde empfohlen, einen Notruf zur eigenen<br />

Sicherheit z. B. beim DRK für 20 € monatlich einzurichten.<br />

Beim Straßenverkehrsamt kann man mit Lichtbild<br />

und Behindertenausweis mit Hilfe eines Ausnahmeantrags<br />

innerhalb von 3 Tagen eine Behinderten-Parkberechtigung<br />

erhalten.<br />

Am 26.05., unserem nächsten Treffen im Café<br />

Blisse, wird die Neurologin Frau Dr. Stricker aus<br />

der Charité über die neuesten Erfahrungen mit<br />

der <strong>Ataxie</strong> berichten.<br />

Marlies Ratzlaff<br />

RG Siegen: Kurzer Jahresrückblick 2010<br />

In der Regionalgruppe Siegen treffen sich Ataktiker,<br />

Angehörige und Freunde aus dem südlichen<br />

Nordrhein-Westfalen, aus Hessen und Rheinland-<br />

Pfalz. Die Gruppe trifft sich regelmäßig am dritten<br />

Samstag der ungeraden Monate außer im<br />

November und Januar, da dann die Witterung in<br />

diesem bergigen Gebiet zu ungemütlich ist.<br />

Im Jahr 2010 trafen wir uns 4 Mal. Trafen wir<br />

uns früher hauptsächlich in den Räumen der Diakonie<br />

in Siegen, so treffen wir uns nun im Café<br />

„Jedermann“ in Biedenkopf-Wallau.<br />

Da war auch unser erstes Treffen am 20. März.<br />

Nach den langen Wintermonaten waren wir froh,<br />

mal wieder rauszukommen und andere Menschen<br />

zu sehen. So wurde hauptsächlich über<br />

die Gesundheitszustände und das (Wohl-)Befinden<br />

der Gruppenmitglieder gesprochen.<br />

Das zweite Treffen war am 15. Mai.<br />

Am 17. Juli unterhielten wir uns über unsere<br />

Erfahrungen in Reha-Kliniken. Ich hatte meine<br />

neunte Reha in der HWK I in Bad Zwesten am 03.<br />

August bis 06. September vor mir. So eine Reha<br />

ist für mich sehr wichtig ― nicht nur, aber auch<br />

wegen des Tapetenwechsels, neue Menschen<br />

kennenzulernen und gezielte Anwendungen zu<br />

bekommen.<br />

Am 18. September 2010 trafen wir uns zum letzten<br />

Mal 2010 im Cafe „Jedermann“. Eine Tagesordnung<br />

hatten wir auch diesmal nicht.<br />

Zur Mitgliederversammlung nach WI-Naurod und<br />

zum Informationsseminar in Frankfurt wäre ich<br />

gerne gefahren, aber leider hatte ich keine Mitfahrgelegenheit.<br />

Es ist für mich sehr schwierig,<br />

an Aktivitäten der DHAG teilzunehmen, da<br />

ich abgeschieden in einem Dorf wohne, 40 km<br />

von Siegen entfernt, und der Bahnhof Siegen ist<br />

leider nicht barrierefrei.<br />

Das Sparbuch bei der Sparkasse Siegen habe ich<br />

in ein Girokonto bei der Sparkasse Wittgenstein<br />

umgeändert und hoffe nun, der aktuellen Satzung<br />

und den gesetzlichen Richtlinien zu entsprechen.<br />

Wir sind eine kleine Gruppe, die sich zum Austausch<br />

regelmäßig trifft. Persönliche Gespräche<br />

sind wichtig. Gerne würden ich Referenten zu<br />

bestimmten Themen einladen. Es wäre schön,<br />

wenn sich unsere Gruppe dadurch etwas vergrößert.<br />

Für neue Mitglieder und Ideen sind wir<br />

offen.<br />

Rainer Windmüller<br />

RG Berlin / RG Siegen<br />

25


28. Februar - TdS<br />

26<br />

seit 1983 DHAG<br />

Tag der Seltenen Erkrankungen in Würzburg<br />

Da die Uniklinik Würzburg dieses Jahr die Leitung<br />

übernahm, fand der Tag der Seltenen Erkrankungen<br />

erst am 05.03.2011 statt.<br />

Leider hatte Professor Reiners bei der Terminwahl<br />

nicht bedacht, dass sowohl in den Schul-<br />

als auch in den Semesterferien die Resonanz<br />

etwas dürftig war.<br />

Außer den diversen Standbesetzungen mit Angehörigen<br />

fanden nur einige wenige den Weg dorthin.<br />

Die altbekannten Verdächtigen hielten die Fahne<br />

der DHAG hoch:<br />

Von links: Sabine und Marcus Backert<br />

Alexander Stierkorb<br />

Helga Schäfer-Otto<br />

Monika Lockowandt mit Mann (Fotograf)<br />

Anna Schwarz, begleitet von ihrer Mama (nicht<br />

auf dem Foto)<br />

Nach der Begrüßung durch Professor Reiners in<br />

einem Hörsaal der Universitätsklinik Würzburg<br />

hielten einige Ärzte Kurzvorträge über verschiedene<br />

Seltene Erkrankungen,<br />

die hier im<br />

Speziellen behandelt<br />

werden.<br />

Zuerst referierte<br />

Herr Dr. Faßnacht<br />

über Nebennierenkarzinome,<br />

danach<br />

hielt Frau Dr. Beck<br />

einen äußerst inte-<br />

ressanten Vortrag über Hypophosphatasie, der<br />

auch durch ein Video über eine zweijährige Patientin<br />

untermalt wurde.<br />

Anschließend führte Professor Weidenmann noch<br />

zu seiner Arbeit im Bereich der Herzinsuffizienz<br />

aus. In diesem Bereich plant die Universität<br />

Würzburg ähnlich wie die Universität Tübingen<br />

ein Zentrum für Seltene Erkrankungen.<br />

Dies hat unter anderem für Friedreichpatienten<br />

ja auch große Bedeutung.<br />

Nach einer kurzen Kaffeepause legte noch Herr<br />

Klingebiel die Arbeit der ACHSE (Allianz Chronischer<br />

Seltener Erkrankungen) dar, deren<br />

Schirmherrin ja die ehemalige deutsche First<br />

Lady, Frau Eva-Luise Köhler, ist.<br />

Die Uniklinik Würzburg stellte freundlicherweise<br />

einen kleinen Mittagsimbiss in Form einer Kartoffelsuppe<br />

zur Verfügung.<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

Frisch gestärkt lauschten wir der Podiumsdiskussion<br />

unter Leitung von Herrn Brandt, Vorsitzender<br />

des Hypophosphatasievereins Würzburg.<br />

Von links: Professor Weidenmann, Frau Dr. Beck,<br />

Herr Dr. Faßnacht, Professor Reiners, Herr Klingebiel<br />

und Herr Brandt.<br />

Danach war an den verschiedenen Infoständen<br />

noch die Möglichkeit zum persönlichen Austausch.<br />

Glücklicherweise hat sich Professor Reiners auch<br />

für nächstes Jahr wieder bereit erklärt, die Leitung<br />

zu übernehmen.<br />

Monika Lockowandt<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />

Weitere Infos: www.achse-online.de<br />

www.hpp-ev.de<br />

Tag der Seltenen Erkrankungen in Essen<br />

Wird im September der „Tag der <strong>Ataxie</strong>n“<br />

begangen, so gibt es im Februar den „Tag der<br />

seltenen Erkrankungen“. Dieser Tag wird federführend<br />

von der ACHSE bzw. ihren Mitgliedsorganisationen<br />

organisiert und durchgeführt.<br />

In Essen stellten sich am Samstag, 26. Februar<br />

2011, zum zweiten Mal die seltenen Erkrankungen<br />

vor bzw. dar in einem neuen großen Einkaufszentrum,<br />

dem „Limbecker Platz“. 20 Gruppen<br />

waren vertreten. Die DHAG war zum ersten Mal<br />

dabei, vertreten durch Ellen Krolec von der RG<br />

Essen und Wolfram Schlums.<br />

Es war schon beeindruckend. Die Geschäftsleitung<br />

erklärte, dass ca. 75.000 Besucher,<br />

Sehleute, Kaufinteressierte an diesem Tag sich<br />

durch die Gänge schoben. Und mitten drin<br />

waren die Stände der seltenen Selbsthilfegruppen.<br />

Die Stände waren vom Haus gestellt, selbst<br />

die Beschriftung war vom Haus, nur Poster und<br />

Literatur bzw. Handzettel brachten die Gruppen<br />

mit.<br />

Die Resonanz eines solchen Tages war aber<br />

ziemlich mau. Von 10:00 bis 20:00 Uhr, also zehn<br />

Stunden, waren wir am Stand. Eine angehende<br />

Neurologin interessierte sich für uns und unsere<br />

Literatur. Sonst gab es nur mehrere kurze „small<br />

talks“, aber keine intensiveren Gespräche.<br />

Gut war, dass am nächsten Tag die Presse groß<br />

über diesen Tag und die Aktion der Verbände<br />

der Seltenen Erkrankungen berichtete.<br />

Die Veranstalter waren der Meinung, dass es zwar<br />

schwierig sei, in einem großen Einkaufszentrum<br />

Aufmerksamkeit zu erlangen, aber wichtig sei,<br />

dass wir auf uns aufmerksam gemacht haben.<br />

Wir werden im nächsten Jahr wieder dabeisein.<br />

Wolfram Schlums<br />

28. Februar - TdS<br />

27


FAKSE<br />

28<br />

seit 1983 DHAG<br />

DHAG bei der Fortbildungsakademie Seltene Erkrankungen<br />

In der HNO-Klinik in Tübingen war die Regionalgruppe<br />

Stuttgart mit einem Infostand bei der<br />

1. Veranstaltung der FAKSE am 02.04.2011 präsent.<br />

Jürgen Staiger und seine Stuttgarter Truppe<br />

erlebten einen abwechslungsreichen Tag mit<br />

vielen Fachgesprächen. Unsere DHAG-Broschüren<br />

fanden bei Studenten, Ärzten, Logo- und<br />

Ergotherapeuten reißenden Absatz.<br />

Der Tag in Tübingen war ganz im Zeichen der<br />

Seltenen Erkrankungen, die <strong>Ataxie</strong>n dabei fast<br />

im Mittelpunkt aller ärztlichen Vorträge.<br />

Eine Auszeichnung für die Tübinger ZSE (Zentrum<br />

für Seltene Erkrankungen) -Klinik gab es an<br />

diesem Tag auch. „365 Orte im Land der Ideen“<br />

eine Initiative der Bundesregierung, die tolle<br />

Ideen mit einem Förderpreis unterstützt. Das<br />

ZSE Tübingen ist somit ein ausgewählter „Ort im<br />

Land der Ideen“ und kann über eine Jury oder<br />

über eine Publikumsabstimmung übers Internet<br />

sogar Bundessieger werden.<br />

Bedanken möchte sich die RG Stuttgart bei Prof.<br />

Dr. Ries und Prof. Dr. Schöls ganz herzlich, denn<br />

ohne das ZSE und die FAKSE in Tübingen würden<br />

die <strong>Ataxie</strong>n längst nicht so bekannt sein.<br />

Danke auch an das ZSE für die Einladung, einen<br />

Infostand zu machen.<br />

Heike und Markus Probst<br />

Weitere Infos: www.fakse.info<br />

www.land-der-ideen.de<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />

13. Selbsthilfetag in Bad Dürrheim<br />

Am 19. März fand der diesjährige 13. SHT des<br />

Schwarzwald-Baar-Kreises statt.<br />

Für unsere SHG war es beits die 6. Teilnahme.<br />

Im Vorfeld des SHT gab es wieder Pressearbeit<br />

durch die Selbsthilfekontaktstelle zur Vorstellung<br />

einzelner Gruppen ― auch<br />

wir wurden vorgestellt.<br />

Den Aufbau unseres Info-Standes<br />

und die Gestaltung der Stellwand<br />

erledigten Antje und ich bereits<br />

am Freitag nachmittags mit tatkräftiger<br />

Unterstützung von<br />

Freunden anderer SHG.<br />

Warum wir sowas machen?<br />

Vor allem, um den ATAXIE-Begriff in der Region<br />

bekannt zu machen, die Leute zum Nachfragen<br />

anzuregen (ATAXIE? ― steht groß über unserem<br />

Stand, das „Lochspiel“ ist da auch sehr hilfreich).<br />

Dann wollen wir auch Info-Quelle für<br />

Therapeuten und Interessierte sein. Zum ande-<br />

ren lernen wir durch unsere regionale Aktivität<br />

viele Engagierte anderer SHG kennen, woraus<br />

sich schon gute Freundschaften entwickelten.<br />

Auch lernten wir auf SHT schon 3 unserer Gruppenmitglieder<br />

kennen.<br />

Als wir 08:30 Uhr<br />

daheim los sind, hat‘s<br />

geschneit, toll, aber<br />

egal ...<br />

Der SHT sollte die Generalprobe<br />

für unsere<br />

neuen Gruppen-T-Shirts<br />

und für die neu gedruckten<br />

SHG-Flyer sein.<br />

9 Uhr waren wir schon da<br />

und haben viele Freunde<br />

getroffen, die sich auch in der Selbsthilfe<br />

engagieren - 10 Uhr ging es los<br />

bis 16 Uhr, gegen 12 Uhr kam unsere<br />

„Ablösung”,<br />

Wolfi und<br />

Ingeborg,<br />

so konnten<br />

wir mal<br />

was essen -<br />

gegen 14 Uhr kam die<br />

3. Schicht, Hamann’s<br />

und Johanna.<br />

Gemeinsam stemmt<br />

man so einen Auftritt beim<br />

SHT leichter.<br />

16 Uhr bauten wir gemeinsam<br />

den Stand ab, verstauten<br />

alles im Auto und<br />

saßen noch gemeinsam<br />

in einer nahen Pizzeria ―<br />

alles in allem war es ein<br />

erfolgreicher SHT und ein<br />

schöner Tag und vor allem<br />

mit Freunden verbracht.<br />

(ers)<br />

SHG <strong>Ataxie</strong> S-A-B<br />

29


Erfahrungsbericht<br />

30<br />

seit 1983 DHAG<br />

Seit Anfang Dezember 2010 bin ich endlich Diplom-<br />

Betriebswirtin (FH). Nachdem ich mein Abitur<br />

und auch schon eine abgeschlossene Berufsausbildung<br />

zur Kauffrau im Gesundheitswesen<br />

in der Tasche hatte, wollte ich mein Wissen im<br />

kaufmännischen, Marketing-<br />

und Gesundheitsbereich<br />

noch vertiefen<br />

und habe mich deshalb<br />

für ein BWL-Studium<br />

an der Fachhochschule<br />

Ansbach entschieden.<br />

Durch meine Friedreich-<br />

<strong>Ataxie</strong>, die bei mir mit<br />

15 (1999/2000) diagnostiziert<br />

worden ist, hatte<br />

ich damals noch weniger<br />

Probleme und so<br />

begann ich im Oktober<br />

2005 mit 21 Jahren<br />

mein Studium. Eingeschränkt war ich damals<br />

dadurch, dass ich zwar noch mit Krücken lief,<br />

größere Strecken aber trotzdem meiden musste<br />

und beim Schreiben etwas langsamer war als<br />

meine Kommilitonen.<br />

Schon im März 2005 besuchte ich mit meiner<br />

Mutter die Hochschule zum Tag der offenen Tür,<br />

der jährlich stattfindet. Dort begeisterte mich<br />

ziemlich die noch relativ neue und<br />

moderne Hochschule (Bau 1998), bei<br />

der das Obergeschoss in allen Gebäuden<br />

über Aufzüge zu erreichen und<br />

damit alles barrierefrei für mich zu erreichen<br />

war. Vom Wohnen her bot sich das Studentenwohnheim<br />

neben der FH an, da ich dort schnell<br />

zu Fuß zu FH und Brückencenter (Einkaufszentrum)<br />

gelangen konnte, aber auch mit dem Auto<br />

direkt am Hauptgebäude parken konnte. Außerdem<br />

ist Ansbach nur 35 km von meinem Hei-<br />

Studium mit <strong>Ataxie</strong><br />

matort entfernt und in 30 Minuten war ich am<br />

Wochenende zu Hause.<br />

An der FH erfuhr ich viel Unterstützung. Durch<br />

einen Härtefallantrag wurde ich schließlich<br />

bevorzugt an der Hochschule aufgenommen,<br />

Behindertenparkplätze wurden reserviert, barrierefreie<br />

Zugänglichkeiten geschaffen und vieles<br />

mehr. Durch einen Antrag erhielt ich außerdem<br />

bei den Prüfungen 20 % mehr Zeit von der Prüfungskommission,<br />

was maximal 18 Minuten bei<br />

90-minütigen Klausuren war und mir in einigen<br />

Fächern wirklich weiterhalf. Alle anderen Studenten<br />

mussten ihre Prüfung beenden, während<br />

ich und oft noch andere Berechtigte länger<br />

schreiben durften.<br />

Auch mit dem Studentenwohnheim klappte alles<br />

ohne größere Probleme. Ich hatte mein Apartment<br />

im 1. Stock, welches aber auch durch einen<br />

Aufzug erreichbar war. In meinem 1 Zimmer-<br />

Apartment kam ich sehr gut zurecht<br />

und ich freundete mich auch schnell<br />

mit anderen Bewohnern des Wohnheims<br />

und Kommilitonen an, mit<br />

denen ich neben dem Studium auch<br />

etliche Parties und andere schöne Abende verbrachte.<br />

Nach den ersten drei Semestern des Grundstudiums<br />

wählte ich die beiden Schwerpunkte Marketing<br />

und Management im Gesundheitswesen, die<br />

mich dann für den Rest meines Studiums beglei-<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

teten. Darin belegte ich auch einige Projekte<br />

und gab Studienarbeiten ab.<br />

Mein 7. Semester war ein Praktikumssemester,<br />

zu dem ich mich zum ersten Mal als „schwerbehindert“<br />

bei anderen Firmen und Einrichtungen<br />

bewerben musste. Zwar konnte ich damals noch<br />

mit Krücken laufen, aber es war schon sehr<br />

schwierig, Treppensteigen oder weitere Märsche<br />

waren unmöglich.<br />

Und das machte es auch sehr schwer für mich,<br />

eine Praktikumsstelle zu finden. Ich habe sehr<br />

lange gesucht und dachte schon, ich müsste<br />

mein Praxissemester noch weiter nach hinten<br />

verschieben. Glücklicherweise fand ich aber<br />

kurzfristig doch noch eine Stelle in der Klinik<br />

Bad Windsheim, was sich dann doch als Glücksfall<br />

herausstellte. Dadurch kam ich dann auf<br />

das Thema meiner Diplomarbeit, indem ich das<br />

Schlaganfallnetzwerk mit Telemedizin in Nordbayern<br />

kennenlernte, welches mich gleich sehr<br />

interessierte.<br />

Also schrieb ich ab dem 9. Semester (2009) meine<br />

Diplomarbeit zum Thema „Die Klinik Bad Windsheim<br />

als Netzwerkpartner im Schlaganfallnetzwerk<br />

mit Telemedizin in Nordbayern (STENO)“<br />

und konnte dabei auch gleich mein besonderes<br />

Interesse und meine Erfahrung im Bereich neurologischer<br />

Krankheiten unter Beweis stellen. In<br />

dieser Arbeit setzte ich mich intensiv mit dem<br />

Thema Schlaganfall, aber auch mit der Finanzierung<br />

durch die Krankenhäuser, auseinander.<br />

100 Seiten Diplomarbeit inklusive Anhang gab<br />

ich dann endlich im Mai 2010 ab, ein Jahr intensive<br />

Arbeit, in dem ich viele Erfahrungen gesammelt,<br />

Leute kennengelernt und Veranstaltungen<br />

besucht habe.<br />

Trotz einer Studiendauer von fünf Jahren und<br />

vieler Anstrengungen, teils wegen des Studiums,<br />

teils auch wegen meiner <strong>Ataxie</strong>, bereue<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />

ich keinesfalls, das Studium durchgezogen zu<br />

haben. Ich habe dadurch auch sehr viel für mein<br />

Leben gelernt, viele neue Eindrücke gesammelt,<br />

wertvolle Kontakte geknüpft und viele Freunde<br />

gefunden.<br />

Und nicht zuletzt darf ich mich nun endlich<br />

Diplom-Betriebswirtin nennen und bin dadurch<br />

nicht nur fachlich reifer geworden, sondern<br />

habe damit auch endlich bessere Chancen auf<br />

dem Arbeitsmarkt, was ja durch die <strong>Ataxie</strong> nicht<br />

gerade einfach ist.<br />

Ich würde es jedem Ataxler trotz dieser Diagnose<br />

empfehlen, für seine Träume zu kämpfen<br />

und auch ein Studium meistern zu können.<br />

Denn wie ich mittlerweile weiß, ist vieles möglich.<br />

Man sollte sich am besten vorher mit der<br />

jeweiligen Hochschule in Verbindung setzen und<br />

einfach fragen. Es ist so viel möglich, von Prüfungszeitverlängerung<br />

über mögliche Umbauten,<br />

Assistenzen, Zuweisung von Parkplätzen, behindertengerechtem<br />

Wohnen und vielem mehr. An<br />

den meisten Hochschulen gibt es auch Schwerbehindertenbeauftragte.<br />

Und auch durch die<br />

vielen praktischen Erfahrungen, die ich mir auch<br />

im Studium angeeignet habe, hoffe ich bald bei<br />

meiner Arbeit profitieren zu können.<br />

Anna Schwarz<br />

Infos zur Hochschule: www.hs-ansbach.de<br />

Email an die Autorin: anna.schw@gmx.de<br />

Erfahrungsbericht<br />

31


Hinweise<br />

32<br />

seit 1983 DHAG<br />

Studium und Behinderung - geht das?<br />

Grundsätzlich ist es möglich, denn kein Mensch<br />

soll wegen seiner Behinderung benachteiligt<br />

werden. Deshalb haben viele Hochschulen ihre<br />

Struktur barrierefrei gestaltet.<br />

Dennoch ist es sehr wichtig einige Fragen im<br />

Vorfeld zu klären:<br />

• Sind die Zulassungsvoraussetzungen erfüllt?<br />

• Kann ich mich am Studienort uneingeschränkt<br />

bewegen?<br />

• Welche Wohnformen werden geboten?<br />

• Kann mein Pflege– und Assistenzbedarf<br />

gedeckt werden?<br />

• Gibt es bei Prüfungen Nachteilsausgleiche?<br />

Welche?<br />

Habe ich diese Fragen für mich geklärt, kann<br />

ich mich über ein spezielles Bafög-Programm,<br />

welches für Menschen mit Behinderung angeboten<br />

wird, informieren.<br />

Januar 2008!<br />

Ich sitze auf der Arbeit und weiß gar nicht, was<br />

mit mir los ist. Mein Körper rebelliert, alles wird<br />

mir zuviel. Morgen habe ich frei, da möchte ich<br />

mich mal richtig ausruhen.<br />

Der freie Tag soll wohl nichts werden, es kommt<br />

ein Anruf. Kannste mal für mich einspringen?<br />

Nee, kann ich nicht und überhaupt, ich kann gar<br />

nicht mehr.<br />

Ich melde mich beim Arzt an, er schaut im<br />

Computer. Vor einem Jahr waren doch gleiche<br />

Beschwerden da, ich wurde auf MS untersucht.<br />

Nix da, hat sich nicht bestätigt. Also nochmal in<br />

eine neurologische Klinik, nochmal testen. Die<br />

Symptome sind schließlich da.<br />

In der Klinik angekommen, gehen auch schon<br />

erste Untersuchungen los. Ach, Sie waren letztes<br />

Jahr schon mal hier? Und es ist nichts festgestellt<br />

worden? In mir macht sich schon wieder<br />

Mein langer Weg<br />

Außerdem gibt es für behinderte Studierende<br />

die Möglichkeit, sich von der Langzeit-Studiengebühr<br />

befreien zu lassen.<br />

Hierzu ist eine spezielle Broschüre „Studium und<br />

Behinderung“ erhältlich:<br />

<strong>Deutsche</strong>s Studentenwerk<br />

Information und Beratungsstelle<br />

Studium und Behinderung<br />

Monbijouplatz 11, 10178 Berlin<br />

Tel.: (0 30) 29 77 27-64<br />

Mail: studium-behinderung@studentenwerke.de<br />

Weitere Infos:<br />

www.studentenwerke.de/behinderung<br />

www.studium-ratgeber.de/studieninfos-behinderte.php<br />

Angst breit. Irgendwie bekommst Du wieder<br />

einen Stempel auf die Stirn gedrückt, alles psychisch.<br />

Ich habe das Gefühl, ich bin hier in der<br />

Klinik fehl am Platz.<br />

Nach 3 Tagen kommt der Chefarzt. Wir müssen<br />

reden. Ach ja, das Kind hat mal wieder keinen<br />

Namen. Wir sitzen bei ihm im Zimmer, er will<br />

mir persönliche Probleme einreden, wo doch<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

keine sind. Ich fange an zu weinen, kann gar<br />

nicht mehr aufhören. Also doch psychische Probleme.<br />

Ich werde entlassen mit dem Hinweis, dass dringend<br />

eine Reha mit psychologischer Betreuung<br />

nötig ist. Von wegen, in mir macht sich eine<br />

unnötige Wut breit. Da ist etwas im Körper. Da<br />

findet etwas statt, was ich mir nicht erklären<br />

kann. Aber was? Ich kann kaum laufen, meine<br />

Beine und Arme zittern und die Kraft wird weniger.<br />

Mensch, wir haben doch noch vor kurzem in der<br />

Tanzschule getanzt und ich bin fleißig gejoggt<br />

und jetzt geht nix mehr. HÄ? Arbeiten geht auch<br />

nicht, bin immer noch krankgeschrieben.<br />

In meiner Verzweiflung wende ich mich an einem<br />

Heilpraktiker. Der sieht mich nur kurz an und<br />

meint, ich bin bei ihm vollkommen falsch aufgehoben.<br />

Ich gehöre sofort in eine vernünftige<br />

neurologische Klinik. Nicht schon wieder, ich hab<br />

die Schnauze voll. Ich möchte aber auch gerne<br />

wissen, was mit mir los ist. Irgendein Feind ist in<br />

meinem Körper, und den will ich loswerden.<br />

Wieder sitze ich bei meinem Hausarzt und<br />

möchte von ihm nochmal eine Einweisung in<br />

die Universitätsklinik nach Bochum. Er weigert<br />

sich, fragt nach persönlichen Problemen. Weiß<br />

er eigentlich, wie nah er an einem Attentat von<br />

mir ist? Nach zähem Ringen habe ich schließlich<br />

gewonnen und ich habe den Zettel für Bochum.<br />

Geschafft, jetzt brauche ich nur noch einen<br />

Termin.<br />

Februar 2008!<br />

Wir fahren nach Bochum in die Uniklinik (Neurologie).<br />

Ich werde dort sehr freundlich aufgenommen.<br />

Der Oberarzt kommt, lässt mich laufen und<br />

schaut mich nur an. Dann kommen Fragen, ob in<br />

meiner Familie wer am Stock geht, oder eventuell<br />

im Rolli sitzt. Was will er denn von mir? Nein,<br />

keiner. Nicht das ich wüsste.<br />

Trinke ich denn Alkohol? Hallo? Wie mein Körper<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />

denn darauf reagiert, wenn ich Alkohol trinke?<br />

Der Oberarzt will mich wohl veräppeln, nimmt<br />

er mich auch nicht ernst? Nein, ich trinke absolut<br />

nicht und die zweite Frage kann ich ihm auch<br />

nicht beantworten, weil ich nicht trinke. So einfach<br />

ist das.<br />

Weiter geht es mit Untersuchungen. Schon<br />

wieder eine Punktion ins Rückenmark. Macht<br />

mal, ich hab Erfahrungen darin. Ach ja und bitte<br />

die CD vom MRT in meinem Hirn. Alles bekommen<br />

sie, Hauptsache man glaubt mir endlich. Es<br />

folgen noch zig Blutuntersuchungen. Ich wusste<br />

gar nicht, dass man so viel Blut abgeben kann.<br />

Nach 4 Tagen habe ich meine Diagnose. Degenerative<br />

Kleinhirnerkrankungen! Wie bitte, was ist<br />

das denn? Vor allem wie? Warum? Fragen über<br />

Fragen ... Ich bin erst mal still, muss alles sacken<br />

lassen und begreife es eigentlich nicht. Abends<br />

rufe ich meinen Mann an. Google mal und sag<br />

mir Bescheid, was los ist. Er ruft nicht wieder<br />

an, es scheint kein Schnupfen zu sein.<br />

Ich werde entlassen, kann immer noch nicht<br />

arbeiten und bin weiter krankgeschrieben. So<br />

langsam aber sicher lese ich mich durch das<br />

Internet durch. Auweia, was hab ich mir da denn<br />

eingehandelt. Da kann man doch was tun gegen.<br />

Ich bin eine Kämpferin, ich schaff das.<br />

Wir beantragen eine Reha. Mein Gott, was ich<br />

alles dazu brauch, und was die alles wissen<br />

wollen. Aber letztendlich ist es geschafft und<br />

jetzt heißt es warten. Es ist Februar und spätestens<br />

im April habe ich es wohl geschafft. Denkste!<br />

Alles braucht seine Zeit und Einrichtungen<br />

wie die Stadt und das Land haben sie besonders.<br />

Ich nicht, schließlich möchte ich bald wieder am<br />

Arbeitsleben teilnehmen. Mein Job macht mir<br />

nämlich Spaß. Im Juni darf ich dann los nach<br />

Soltau.<br />

Juni 2008!<br />

Wir sind auf dem Weg nach Soltau. Ich hab<br />

gemischte Gefühle. Komme ich auch auf eine<br />

Langer Weg zur Diagnose<br />

33


Langer Weg zur Diagnose<br />

34<br />

seit 1983 DHAG<br />

neurologische Station oder lande ich doch in<br />

einer psychosomatischen? Dann kehre ich sofort<br />

wieder um nach Hause. Ich hab keine Probleme,<br />

ich hab körperliche Beschwerden, und die will<br />

ich loswerden. Wir kommen in Soltau an und<br />

ich beruhige mich. Ja, ich bin auf der neurologischen<br />

Station. Nun wird alles gut, 4 Wochen<br />

Reha und ich kann wieder arbeiten. Ich werde es<br />

denen schon zeigen und bin hoch motiviert.<br />

Erstuntersuchung beim Arzt. Was der alles wissen<br />

will, es steht doch in den Papieren. Wieder gleiche<br />

körperlichen Untersuchungen, die ich schon<br />

kannte. Hört das denn nie auf? Der Oberarzt<br />

kommt, ich bin ein besonderer Fall. Ach ja! Er<br />

kennt die Professoren von Bochum, w i r<br />

albern rum. Sehr sympathisch, wir<br />

besprechen den Therapieplan.<br />

Ich werde gefragt, was ich<br />

gerne machen möchte?<br />

Keine Ahnung, es ist<br />

meine erste Reha.<br />

Sagt was, und ich<br />

mache mit.<br />

Am Abend habe ich<br />

die Termine in Form<br />

von 2 Blättern in der Hand.<br />

Wow, morgens um 8 Uhr ist<br />

Beginn und um 16 Uhr ist Feierabend.<br />

Dazwischen ist kaum Pause. Aber<br />

wir sind ja nicht zum Ausruhen hier. Dann<br />

lese ich, 3 Termine bei einer Neuropsychologin.<br />

Was will die denn von mir?<br />

Ich sitze bei der Neuropsychologin, sie ist sehr<br />

sympathisch und beginnt auch gleich mit irgendwelchen<br />

Tests. Sie zählt irgendwelche Dinge auf,<br />

die ich mir merken muss, und erzählt mir auch<br />

eine Geschichte. Dann fragt sie mich wieder<br />

nach den Dingen, die sie zu Anfang aufgezählt<br />

hatte. Auweia, ich werd alt. Da kam kaum noch<br />

was, ich hatte fast alles vergessen. Am nächsten<br />

Tag habe ich ein Blatt vor mir mit irgendwelchen<br />

logischen Tests. Ich bin am Überlegen, ob ich<br />

mich hier für irgendeine Stelle beworben habe,<br />

und frage sie danach. Sie lacht schallend und verneint.<br />

Und doch sitzt sie da mit einer Stoppuhr,<br />

während ich die Blätter ausfüllen muss. Selten<br />

kam ich mir so gedemütigt vor, weil ich endgültig<br />

versagte. Ich war so nervös, und die Buchstaben<br />

und Zahlen tanzten nur so vor meinen<br />

Augen. Auch meine Sprache versagte fast.<br />

Wir machten auch vorzeitig Schluss, und ich<br />

wollte nur noch raus aus dem Zimmer. Doch<br />

Frau Doktor beruhigte mich, und wir hatten ein<br />

langes Gespräch, wo sie mich über meine Krankheit<br />

aufklärte. Ohne Punkt und Komma und<br />

ohne Wenn und Aber. Alles schonungslos. Ach Du<br />

lieber Himmel, nichts wie raus hier.<br />

Ich bin in meinem Zimmer und heule, was das<br />

Zeug hält. Zum erstenmal nach der Diagnose.<br />

So langsam aber sicher begreife ich, es<br />

ist keine Grippe, die wieder weggeht.<br />

Nein, die <strong>Ataxie</strong> wird mich<br />

ein Leben lang begleiten. Von<br />

wegen, ich habe noch 3<br />

Wochen und werde es<br />

denen schon zeigen.<br />

War wohl nix, je mehr ich<br />

kämpfe, desto schlapper werde<br />

ich. Die Reha ist toll, ich lerne ganz<br />

nette Leute kennen, aber irgendwie<br />

bringt sie mich nicht weiter.<br />

Die 4 Wochen sind fast um, und ich habe<br />

einen Termin zur sozialmedizinischen Prognose.<br />

HÄ? Was ist das denn? Ich bin in dem Zimmer,<br />

und der Oberarzt erzählt mir was von der Arbeit<br />

und wie ich sie wohl demnächst schaffen werde.<br />

Natürlich, was denkt er denn?<br />

Jetzt kommt es! Der Bericht der Neuropsychologin;<br />

und der ist vernichtend. Ich bin komplett<br />

arbeitsunfähig und darf keine 3 Stunden mehr<br />

arbeiten. Kurz, ich soll die Rente beantragen.<br />

Das ist jetzt nicht denen ihr Ernst, oder?<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

Ich fahre im Juli 2008 wieder nach Hause und<br />

habe den Erstbericht von der Reha in der Hand.<br />

Arbeitsunfähig und darf tatsächlich keine 3 Stunden<br />

mehr arbeiten. Mein Mann organisiert einen<br />

Termin bei der Rentenberatungsstelle. Vorab<br />

füllen wir mal wieder Papiere aus, mein Gott,<br />

was die alles wissen wollen. Ich komme mir vor<br />

wie ein gläserner Mensch und bin es wohl auch.<br />

Bei der Rentenberatung sind sie sehr nett und<br />

helfen, wo noch Bedarf ist, und dann wird alles<br />

abgeschickt. Viel Glück wünscht uns die nette<br />

Dame noch. Was weiß sie von Glück, denk ich<br />

nur.<br />

So langsam aber sicher mache ich mir mehr<br />

Gedanken um meine Krankheit. Aus der Degeneration<br />

eines Kleinhirns ist mittlerweile eine<br />

idiopathische SCA geworden, was immer das<br />

auch sein soll. Ich informiere mich ausgiebig im<br />

Internet und stoße auf eine Seite der DHAG. Sie<br />

haben auch ein Forum, toll. Tagelang lese ich<br />

mich durch, dann melde ich mich an. Lisa heiße<br />

ich ab sofort und stelle auch schon mal Fragen.<br />

Ich werde sehr nett aufgenommen und keinem<br />

ist es zuviel, meine vielen Fragen und Zweifel zu<br />

beantworten. Tolle Leute!<br />

September oder Oktober 2008!<br />

Wir sind in Dortmund bei meinen Eltern zu Besuch<br />

und machen einen Stadtbummel. Es kommt ein<br />

Anruf von meinem Sohn auf mein Handy. Was will<br />

er denn? Er habe einen riesengroßen Umschlag in<br />

der Hand von der Rentenversicherung und wisse,<br />

ich warte darauf. Er habe ihn auch schon aufgemacht<br />

und der Bescheid von der Rentenstelle<br />

ist drin. Ach nee! Lies vor! Befristete Rente bis<br />

Januar 2011.<br />

Das wird mir irgendwie zuviel, ich fange mitten<br />

in der Stadt an zu heulen. Jetzt wird es doch<br />

ernst, ich darf nicht wieder arbeiten. Mein Hirn<br />

will, mein Körper nicht. Damit muss man erst<br />

mal fertig werden.<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />

Mittlerweile haben wir März 2011.<br />

Im Oktober 2010 war ich nochmal für 4 Wochen<br />

in Reha in Soltau, was mich leider nicht weitergebracht<br />

hat. Die Rentenstelle hat meine Rente<br />

mittlerweile in eine unbefristete Rente bewilligt.<br />

So brauch ich da nicht mehr hinterher.<br />

Die Krankheit schreitet leider schnell voran. Fürs<br />

Einkaufen etc. brauche ich einen Rollstuhl, und<br />

auch sonst klappt es mit dem Gehen immer weniger.<br />

Auch plagen mich viele Schmerzen, aber der<br />

Alltag muss weitergehen. Ich habe gelernt, die<br />

Krankheit anzunehmen und nicht mehr so dagegen<br />

anzukämpfen.<br />

Seit Januar 2011 gehöre ich auch der DHAG an,<br />

wozu ich erst einen langen Anlauf brauchte.<br />

Schließlich war ich ja nicht krank. Ach nee!<br />

Durch das Forum habe ich sehr viele nette Leute<br />

schon persönlich kennengelernt, und ich möchte<br />

es auf keinen Fall missen. Dieses Forum hat mich<br />

enorm weitergebracht und mir geholfen, die<br />

<strong>Ataxie</strong> anzunehmen mit all ihren Tücken. Durch<br />

das Forum werden weitere Kontakte geknüpft,<br />

sei es durch Seminare oder Forentreffen.<br />

Ich freue mich jedesmal total darauf und möchte<br />

meinen herzlichen Dank dafür aussprechen, dass<br />

dieses Forum möglich gemacht wurde. Ich kann<br />

nur jedem raten, sich in irgendeiner Weise Hilfe<br />

zu holen und auf keinen Fall sich selbst mit einer<br />

fortschreitenden chronischen Krankheit alleine<br />

zu lassen.<br />

Ganz lieben Dank an alle, die<br />

bis hierher meine Geschichte,<br />

die für mich persönlich sehr<br />

schmerzvoll war, gelesen<br />

haben.<br />

Liebe Grüsse Marion Nadke<br />

im Forum genannt „Lisa“<br />

Langer Weg zur Diagnose<br />

35


Kultur - TIPP<br />

36<br />

seit 1983 DHAG<br />

SEX ― „Alle Lust will Ewigkeit“<br />

Meine Damen und Herren<br />

Ist Sex ein Privileg der Jungen und Gesunden?<br />

Erleben alte und behinderte Menschen nicht<br />

Begehren, Liebe, Lust und Leidenschaft? Mit Feingefühl<br />

und Humor kommen „Meine Damen und<br />

Herren“ einem Tabu-Thema auf die Schliche.<br />

Unerfahrene Liebeshungrige mit Behinderung<br />

und alte Damen mit gewissen Erfahrungen schenken<br />

sich einen Abend voll des worterotischen<br />

Liebesspiels. Zwischen Keuschheit und Wollust,<br />

Selbstbefriedigung und Vereinigung, dem ersten<br />

und einem letzten Mal geht es verbal zur Sache.<br />

Regisseurin Martina Vermaaten präsentiert mit<br />

„SEX“ eine Collage aus literarischen Texten und<br />

szenischen Bildern. Es ergießt sich ein Füllhorn<br />

an Gefühlen, in denen Liebende und Begehrende<br />

auf der Suche nach Sinnenfreuden mal vergnügt,<br />

mal leidend baden.<br />

Eine inszenierte Lesung<br />

Ein Mann und eine Frau verbringen einen Abend<br />

zusammen. Als der Gesprächsstoff ausgeht,<br />

beginnen sie, sich Geschichten vorzulesen. Es<br />

sind Geschichten und Gedichte über die Liebe,<br />

über Erotik, über Sex. Das Besondere an den<br />

beiden? Sie ist Rentnerin und weit über 70. Er ist<br />

Anfang 20 und geistig behindert.<br />

Sie verbringen<br />

eine Woche lang<br />

jeden Abend<br />

m i t e i n a n d e r<br />

und erfahren<br />

dabei immer<br />

mehr über das<br />

Liebesleben des<br />

anderen. Haben Sie noch Sex? Hattest du schon<br />

Sex? Wie funktioniert es, sich zu lieben, wie<br />

fühlt es sich an? „Dürfen“ wir (noch) Sex haben?<br />

Wo fängt die Liebe an und hört wo sie auf? Verschiedene<br />

Stimmen kommen zu Wort, befragen<br />

sich und erzählen von ihrer ganz eigenen Bezie-<br />

hung zur Liebe und<br />

zum Sex.<br />

Die inszenierte<br />

Lesung spielt mit<br />

den Tabus, die sich<br />

um das Liebesleben<br />

der Alten und der<br />

geistig Behinderten<br />

ranken. In kurzen<br />

Geschichten, Gedichten,<br />

Episoden bekannter Autoren und eigenen<br />

Texten erzählen die Protagonisten sich und uns<br />

von Erotik, von Sex und immer wieder von der<br />

Liebe.<br />

Dieser Abend soll vor allem Lust machen, den<br />

eigenen manchmal verbauten Liebeshorizont ein<br />

kleines bisschen zu öffnen für das „Andere“.<br />

Texte u. a. von:<br />

Bert Brecht, Ulla Hahn, Franz Grillparzer, Robert<br />

Gernhardt, Dylan Thomas, Friederike Trudzinski,<br />

Pablo Neruda, Christian Morgenstern, Erich Fried,<br />

Erich Kästner, Friedrich Schlegel, Dennis Seidel,<br />

Eva Strittmatter, William Shakespeare, Else Lasker-Schüler,<br />

Bente Varlemann ...<br />

Am 15. Mai 2009 war Premiere der inszenierten<br />

Lesung SEX auf der plattform-Bühne des Ernst<br />

Deutsch Theaters in Hamburg.<br />

Infos: www.meinedamenundherren.net<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />

Das Gefühl von Freiheit - Tauchen<br />

„Tauchen ― mehr nur als ein Hobby“<br />

Reinhard Mey sang: „Über den Wolken muss die<br />

Freiheit wohl grenzenlos sein“. Die IDDA glaubt,<br />

dass es diese Freiheit auch unter Wasser gibt.<br />

Insbesondere für Menschen mit einer Behinderung,<br />

denn im Wasser schwebt man frei fast<br />

ohne Kraftaufwand, man hat das Gefühl zu fliegen<br />

wie ein Vogel und man kann seinen Körper,<br />

seinen Geist treiben lassen.<br />

„Behindert ― und dann auch noch tauchen!“<br />

„Geht das denn<br />

überhaupt?“ Diese<br />

Frage wird der<br />

IDDA sehr häufig<br />

gestellt. Die IDDA<br />

beantwortet dies<br />

mit einem eindeutigen<br />

„Ja“, denn<br />

gerade bei behinderten<br />

Menschen<br />

hat der Tauchsport<br />

immense positive<br />

Einflüsse sowohl<br />

p hy s i o lo g is c h e r<br />

als auch psychologischer<br />

Art und ist eine unschätzbare Therapie.<br />

Jeden Montag findet im Bewegungsbad der Rheinischen<br />

Förderschule Krefeld, Luiter Weg 6 in<br />

Krefeld-Traar das Training für betroffene Taucher<br />

statt. Natürlich wird die Trainingszeit auch<br />

für Übungstauchgänge und Schnuppertauchgänge<br />

für zukünftige Taucher genutzt.<br />

Besonders stolz sind wir auf unsere zusätzlichen<br />

Trainingszeiten in dem neuen Schwimmbad am<br />

Töppersee in Duisburg-Rheinhausen. Jeden<br />

Samstag von 11.00 bis 14.00 Uhr. Jeder, der<br />

mehr über das Tauchen mit Betroffenen wissen<br />

möchte, ist herzlich willkommen.<br />

Die IDDA ist innerhalb der DRS die Fachschaft<br />

für das Tauchen mit Behinderten und hat als<br />

führender Verband für Disabled Divers Tauchprogramme<br />

entwickelt, die es wirklich jedem<br />

ermöglichen, die phantastische Unterwasserwelt<br />

für sich in seinem Rahmen zu entdecken. Selbstverständlich<br />

sind die IDDA-Tauchprogramme<br />

abhängig vom Grad der Behinderung in verschiedene<br />

Level unterteilt. Das bedeutet, man kann<br />

eigentlich mit jeder Art von Behinderung tauchen.<br />

Wie bei anderen Tauchverbänden erhält der<br />

Tauchschüler am Ende eines Tauchprogrammes<br />

ein international anerkanntes Brevet, mit dem<br />

er auf entsprechend eingerichteten Tauchbasen<br />

seinem Hobby nachgehen kann.<br />

Jeder Taucher mit Behinderung benötigt zumindest<br />

einen Begleittaucher. Für diese Gruppe<br />

hat die IDDA spezielle Programme entwickelt.<br />

Schwerpunkte liegen bei der Ausbildung in der<br />

Unterwasserkommunikation und in der Führung<br />

unter Wasser.<br />

Falls Sie weitere Informationen benötigen,<br />

wenden Sie sich bitte an:<br />

IDDA • International Disabled Diver Association<br />

Freddy Gaubitz • Mobil: +49 (0) 172/24 95 105<br />

Schweizer Str. 51 • 46562 Voerde •<br />

verein@i-d-d-a.com<br />

Freizeit - TIPP<br />

37


Sport - TIPP<br />

38<br />

seit 1983 DHAG<br />

Das Bedürfnis Fahrrad zu fahren war schon<br />

immer da. Nur die <strong>Ataxie</strong> machte es unmöglich,<br />

das Gleichgewicht auf einem Zweirad zu halten.<br />

Folge: Ein Dreirad sollte es sein.<br />

Ich kannte aber nur diese Senioren-/Therapie-<br />

Dreiräder. Und mit deren Optik konnte und wollte<br />

ich mich nicht anfreunden, besonders nachdem<br />

bei einer Probefahrt im Rahmen eines Reha-Aufenthalts<br />

(also hatte ich durchaus Unterstützung<br />

durch den Therapeuten) Handlingprobleme auftraten.<br />

Ich kam mit der Lenkung nicht klar und<br />

landete im Graben.<br />

So holte ich mir einen Fahrradprospekt in einem<br />

Sanitätshaus von der Firma Wulfshorst.<br />

Dort fand ich so eine Art Liege-Sesselrad Easyrider<br />

... ― auch nicht das Wahre.<br />

Dann entdeckte ich beim TV-Programm-Spazierschalten<br />

einen Bericht über Draisin: Wieder<br />

nichts! (www.draisin.com)<br />

Als nächstes kam ich beim Internetsurfen auf<br />

www.toxy.de und auf die Idee Stützräder.<br />

Ich mailte und „nervte“ sogar Mr. Toxy alias<br />

Arved Klütz mit meiner Stützräderidee. Es kam<br />

sogar eine vernünftige Antwort, dass es im Prinzip<br />

sogar möglich wäre das Toxy ZR mit einer Art<br />

Stützräder auszurüsten. Aber dass es dazu eine<br />

Neukonstruktion brauche und ob es nicht besser<br />

wäre ein fertiges Trike zu kaufen?<br />

Dies zeigte mir, dass Toxy meine Problematik<br />

ernst nahm.<br />

Wie ich aufs Liegedreirad kam<br />

So kam ich schließlich auf www.anthrotech.de ―<br />

und der Trikevirus war geweckt.<br />

Spontan machte ich einen Termin mit Hrn. Malich<br />

von www.pedalium.de aus, Probesitzen, Proberunde<br />

und ein Anthrotech wurde bestellt.<br />

Es machte riesigen Spaß damit zu fahren, aber<br />

schnell war mir klar: „Ich will noch etwas Sportlicheres“.<br />

Geweckt vom Trikevirus surfte ich im Internet<br />

und tummelte mich auf diversen Liegeradseiten<br />

und Foren, z. B. www.liegeradforum.de. Dabei<br />

entdeckte ich www.bike-revolution.at. Und es<br />

war klar, ein Steini muss her. Nur die tiefe Sitzposition<br />

machte mir Sorgen. Es ergab sich, dass<br />

ich auf einem Scorpion von www.hpvelotechnik.<br />

de probesitzen durfte. So wusste ich, dass mir<br />

diese niedere Sitzposition nichts ausmachte und<br />

eine Tretlagerüberhöhung sehr erwünscht ist.<br />

Da zu diesem Zeitpunkt eine Neuheit von Bike-<br />

Revolution rauskam, ein vollgefedertes Steintrike<br />

(Mad Max evo 1) war die Entscheidung „muss ich<br />

haben“ gefallen!<br />

So machte ich einen Termin mit Mr. Bike-Revolution<br />

alias Thomas Seide aus. Probefahrt und<br />

Besprechung der Details des Trikes.<br />

Klaus Schwarzenbauer<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />

Wohin mit den Utensilien im Rolli<br />

Wenn ihr mit Euren Rollis unterwegs seid, wo<br />

habt ihr da die wichtigsten Sachen, die man<br />

eben so bei sich braucht, verstaut?<br />

Geldbörse, Handy usw ...<br />

Umhängetasche, Gürteltasche, Rucksack?<br />

Die Wertsachen im Rucksack hinten am Rolli zu<br />

haben, finde ich auch nicht gut, denn da kann<br />

jeder Dieb schnell zugreifen.<br />

Da ich habe vor 5 Jahren bei<br />

einer Bekannten so eine Tasche<br />

am Rolli gesehen:<br />

(siehe Bild rechts)<br />

Danach habe ich mir so ein<br />

Teil besorgt ― Rixen & Kaul ―<br />

Compakt Lenkertasche - nd als<br />

Zubehör noch 2 einzelne Klickfix-Miniadapter.<br />

Jetzt hab ich alles griffbereit in der Tasche<br />

(Geld, Handy, Kuli usw.) und immer im Blick ―<br />

praktisch, handlich und schnell zum Mitnehmen,<br />

wenn man den Rolli mal alleine lässt.<br />

Darüberhinaus habe ich an allen meinen „Fahrzeugen“<br />

(Rollstuhl,<br />

Rollator,<br />

Liege-Dreirad)<br />

einen Klickfix-Mini-Adapter angebracht, so dass<br />

ich nur die Tasche umhängen (abmachen und<br />

wieder anklicken) muss.<br />

Das System bewährt sich jetzt seit 3 Jahren bei<br />

mir ...<br />

Woher zu bekommen?<br />

Einfach „googeln“:<br />

• Für die Tasche (um die 20 €)<br />

„compact lenkertasche rixen & kaul“<br />

• Für den Adapter (um die 8 €)<br />

„klickfix mini adapter“<br />

(ers)<br />

Tipp für den Rollator-Alltag:<br />

Ein Gepäckspanner eignet sich hervorragend<br />

zum Feststellen des Rollators im Bus.<br />

Der Rollator kann sich dann nicht selbstständig<br />

machen.<br />

Thomas Fleischer<br />

Alltags - TIPP<br />

39


Nachdenkliches<br />

40<br />

seit 1983 DHAG<br />

Oft fühle ich mich sehr niedergeschlagen, deprimiert,<br />

leer und nutzlos.<br />

Alle schauen auf mich und sehen die Heinke, die<br />

nicht laufen und nicht ordentlich sprechen kann.<br />

Und dann noch das ständige Gewackel.<br />

Zuerst sieht man immer die kaputte äußere<br />

Hülle.<br />

Doch MICH, mein Inneres, meinen Charakter,<br />

meine positiven Eigenschaften und meine Stärken<br />

werden nicht wahr genommen.<br />

Ich fühle mich oft als „zu blöd für diese Welt“<br />

abgestempelt.<br />

Wie ein Gefangener im Käfig.... ATAXIE....<br />

Hilfe, ich mag nicht sein, wie ich bin.<br />

Viele Menschen haben auch Mitleid.<br />

Persönlich finde ich das zum Kotzen und dieses<br />

„oh, wie Sünde, ach wie schlimm“ nervt!<br />

Es bringt absolut gar nichts und ändert nichts an<br />

der Situation.<br />

GEDANKEN<br />

Es hilft mir zu schreiben, so kann der ganze<br />

Scheiß aus mir raus. Nicht nur die Krankheit<br />

― <strong>Ataxie</strong> ―, sondern mein ganzes bisheriges<br />

Leben habe ich nicht verarbeitet. Immer wieder<br />

schmerzhafte Verluste und oft war ich ganz auf<br />

mich allein gestellt ― jetzt schon wieder! Mach<br />

schon hin oder geh kaputt! Das Leben hat mich<br />

ganz schön zerbrochen ― man sieht es ja.<br />

Doch warum lasse ich es zu? Ich habe mich jahrelang<br />

verbiegen und zerbrechen lassen. Ich<br />

kann mich einfach nicht durchsetzen, habe es<br />

nie gelernt ― immer nur<br />

Rücksicht nehmen, auf<br />

was auch immer ...<br />

Frühjahr 2010<br />

Heinke Friedrichsen<br />

Zeichnung: M. Timmermann<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

Auf einem imaginären Foto mit 4 Frauen:<br />

Welche Frau führt auf welcher Insel eine Tauchschule?<br />

Vornamen: Alina, Marie, Narine, Sophie<br />

Nachnamen: Mingers, Laro, Bla, Struwa<br />

Inseln: Gran Canaria, La Gomera, La Palma,<br />

Lanzarote<br />

Position: von links nach rechts<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />

Rätsel: Abgetaucht<br />

Hinweise:<br />

• Frau Laro führt die Tauchschule auf Lanzarote.<br />

• Marie ist direkt rechts neben der Frau zu<br />

sehen, die auf La Palma arbeitet.<br />

• Frau Bla befindet sich direkt rechts neben<br />

Alina.<br />

• Die Frau ganz links lebt auf Gran Canaria.<br />

• Frau Mingers heißt nicht Sophie.<br />

• Sophie, die auf La Gomera arbeitet, befindet<br />

sich nicht auf Position 2.<br />

Position: 1 2 3 4<br />

Vorname: _________ _________ _________ _________<br />

Nachname: _________ _________ _________ _________<br />

Insel: _________ _________ _________ _________<br />

Beim sogenannten Gehirnjogging handelt es sich<br />

um ein ganzheitliches Training geistiger Leistungsfähigkeit<br />

mit dem Ziel, diese Leistungen zu<br />

erhalten oder zu steigern.<br />

Gehirnjogging oder auch Gehirntraining kann<br />

von breiten Bevölkerungsschichten angewandt<br />

werden und ist als Methode altersunabhängig.<br />

Über den Begriff Gehirnjogging existieren keine<br />

einheitlichen Definitionen, ähnlich wie bei den<br />

Begriffen Prävention und Wellness. Die Ausschöpfbarkeit<br />

des Gehirntrainings ist jedoch nur<br />

begrenzt möglich. Trotzdem lässt sich die Leistungsfähigkeit<br />

unseres Gehirns mit gezieltem<br />

Training fühlbar verbessern.<br />

Im Vergleich verhält es sich wie zur Muskulatur<br />

unseres Körpers: Muskeln müssen auch trainiert<br />

Gehirnjogging<br />

werden, um ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten<br />

oder zu steigern.<br />

Wie oft geschieht es gerade im Alltag eines<br />

Ataktikers oder seinen Angehörigen, vom körperlichen,<br />

geistigen und psychischen Stress eingenommen<br />

zu sein. Darunter leidet natürlich<br />

auch die geistige Leistungsfähigkeit. Doch mit<br />

gezielten kurzen Übungen (denn für Gehirnjogging<br />

benötigt man nicht unbedingt viel Freizeit)<br />

lassen sich Defizite, die sich auf den Alltag noch<br />

negativer auswirken, verringern und im Positiven<br />

nutzen. Im folgenden Abschnitt werden Beispiele<br />

aufgezeigt, wie man das Gehirn trainieren<br />

kann und welche Wirkungen dabei im besten Fall<br />

erzielt werden können ...<br />

Quelle: DHAG–Broschüre:<br />

Prävention und Wellness<br />

Kniffliges<br />

41


Ernährungs - TIPP<br />

42<br />

seit 1983 DHAG<br />

Warum Vitamin E?<br />

Es stabilisiert die Zellmembran und wirkt auf<br />

diese Weise ihrer frühzeitigen Alterung entgegen.<br />

Zudem ist es ein sehr gutes Antioxidans<br />

und schützt somit die Zellen unter anderem vor<br />

dem Angriff freier Radikale sowie auch die roten<br />

Blutkörperchen vor der Zerstörung durch oxidierende<br />

Stoffe. Die Organe und Körpergewebe, die<br />

am meisten von diesen Effekten profitieren, sind<br />

das Gehirn, die Leber, die Muskeln, Arterien und<br />

die Blutzellen.<br />

Darüber hinaus fördert Vitamin E die Fruchtbarkeit<br />

und hält Haut und Haare gesund und<br />

schön.<br />

Was sind Antioxidantien?<br />

Antioxidantien sind leicht oxidierende Substanzen,<br />

also Stoffe, die freien Sauerstoff leicht an<br />

sich binden und auf diese Weise andere Stoffe<br />

vor der Oxidation schützen können. Antioxidans<br />

verhindern somit die Entstehung freier Radikale.<br />

Dies sind aggressive Molekülbruchstücke, die<br />

Körperzellen schädigen, das genetische Material<br />

und das Sperma angreifen, Zellen im Auge und<br />

Nervenzellen zerstören und Entzündungen fördern.<br />

Wo gibt es Antioxidantien bzw. Vitamin E?<br />

Ein Vitamin E Lieferant ist die Paprika.<br />

Praktischer<br />

Haushaltstipp<br />

Oft lässt bei <strong>Ataxie</strong>betroffenen<br />

nicht nur die Greif- und Haltesicherheit<br />

nach, sondern auch die<br />

Kraft.<br />

Ein Drehverschlussöffner von<br />

Sieger ist ein nützlicher Helfer, mit<br />

dem Flaschen und Gläser geöffnet<br />

werden können. Ich selbst habe<br />

dieses Modell und nutze es oft.<br />

(ms)<br />

Rezept ― Vitamin E<br />

Vitamin E Zufuhrempfehlung der DGE am Tag<br />

Alter Männer Frauen<br />

19 - 25 15 mg 12 mg<br />

25 - 51 14 mg 12 mg<br />

51 - 65 13 mg 12 mg<br />

über 65 12 mg 11 mg<br />

Rezept Rohkostteller:<br />

je 1 grüne, gelbe und rote Paprikaschote<br />

1 Zwiebel<br />

100 g Schafskäse<br />

2 EL Öl<br />

1 EL Apfelessig<br />

Salz, Pfeffer<br />

Baguette<br />

Zubereitung:<br />

Paprika waschen, entkernen, in Stücke schneiden.<br />

Zwiebel schälen, in Ringe schneiden und<br />

unter die Paprikastücke mischen. Öl, Essig und<br />

Gewürze vermengen und als Dressing verwenden.<br />

Rohkostteller mit Schafskäsewürfeln garnieren.<br />

Mit Baguettescheiben servieren.<br />

Einfach, vitaminreich, bei Schluckstörungen<br />

geeignet ...<br />

Haben auch Sie ein Rezept zu Hause, das Sie uns<br />

empfehlen können, schicken sie es an:<br />

fundus@ataxie.de<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

Selbstbestimmung behinderter Menschen hat Vorrang<br />

Eine Krankenkasse kann ein notwendiges Hilfsmittel<br />

nicht mit der Begründung ablehnen, der<br />

entsprechende Bedarf könne auch durch Pflegekräfte<br />

gedeckt werden. Das Landessozialgericht<br />

Rheinland-Pfalz entschied in einem veröffentlichten<br />

Beschluss abweichend von der Ausgangsentscheidung<br />

des Sozialgerichts Speyer, dass<br />

dies mit dem Grundsatz der Selbstbestimmung<br />

aus dem Sozialgesetzbuch Neuntes Buch (SGB<br />

IX) nicht zu vereinbaren ist.<br />

Damit wurden die Rechte behinderter Menschen<br />

gestärkt, heißt es in einer Presseinformation<br />

des Landessozialgerichtes. Die Antragstellerin<br />

begehrte im Wege des einstweiligen Rechts-<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />

schutzes die Verpflichtung der Krankenkasse zur<br />

Übernahme der Kosten für einen Dusch-WC-Aufsatz.<br />

Die Kasse wandte ein, für die Intimreinigung<br />

sei bereits ein Pflegebedarf ermittelt und<br />

dieser werde durch die Pflegekräfte gedeckt. Das<br />

SGB IX legt aber gerade fest, dass die Leistungen<br />

an behinderte Menschen deren Selbstbestimmung<br />

fördern sollen. Damit ist ein Verweis auf<br />

die Intimreinigung durch Pflegekräfte nicht in<br />

Einklang zu bringen, wenn die Betroffene bei<br />

einer Versorgung mit einem Hilfsmittel die Reinigung<br />

selbst durchführen kann. Zudem würde<br />

dies auch gegen die Menschenwürde verstoßen.<br />

Quelle: kobinet<br />

Euro-Ataxia Mitgliederversammlung 2011 in Straßburg<br />

Vom 06. bis 08. Mai 2011 fand die diesjährige Mitgliederversammlung<br />

der<br />

Euro-Ataxia in Straßburg<br />

statt. 15 <strong>Ataxie</strong>-Selbsthilfegruppen<br />

aus ganz<br />

Europa waren gekommen,<br />

insgesamt waren<br />

wir 28 Teilnehmer. Der<br />

Termin war so gewählt<br />

worden, weil vom 05.<br />

bis zum 07. Mai von der<br />

FARA (Friedreich‘s Ataxia<br />

Research Alliance) auch<br />

in Straßburg ein großes<br />

Treffen mit mehr als 100<br />

FA-Forschern (weltweit) stattfand und somit alle<br />

Experten hier waren.<br />

Der Schwerpunkt lag dieses Jahr daher bei FA,<br />

obwohl Prof. M. König auch über SCA’s berichtete.<br />

Hier gibt’s leider über keine umwälzenden<br />

Neuigkeiten zu berichten.<br />

Bei FA sind jedoch einige Studien geplant:<br />

Als erstes ist da die gerade angelaufene<br />

•<br />

PROTI Studie (Absetzungs-Studie von Idebe-<br />

none, durchgeführt von der Firma Santhera)<br />

zu nennen. Wer Einzelheiten wissen will,<br />

sollte auf unserer Homepage ― im Forum,<br />

der Homepage der Firma Santhera oder bei<br />

www.fataxie.net nachlesen.<br />

• Das Europäische Konsortium EFACTS (siehe<br />

DHAG-Homepage unter Forschung) kommt<br />

gut voran.<br />

• Prof. Gottesfeld aus Kalifornien/USA schlägt<br />

eine Therapie mit eigenen, veränderten<br />

Stammzellen (HDAC inhibitors) vor. Eine<br />

Phase-I-Studie mit dieser Methode wird im<br />

Spätherbst 2011 beginnen.<br />

Die nächste Sitzung des Euro-Ataxia Vorstands<br />

ist für Januar 2012 in London geplant.<br />

Peter Reußner<br />

Aktuelle Themen<br />

43


Rechts - TIPP<br />

44<br />

seit 1983 DHAG<br />

Patientenrechte am Lebensende<br />

An der diesjährigen Mitgliederversammlung referierte<br />

die Rechtsanwältin Frau Vetter.<br />

Immer mehr Menschen haben die Sorge, als<br />

„Opfer der Apparatemedizin” zu enden und mit<br />

dem Wunsch, bei schwersten Erkrankungen auf<br />

lebensverlängernde Maßnahmen zu verzichten,<br />

nicht gehört zu werden.<br />

Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen<br />

können dem vorbeugen.<br />

Die Vorsorgevollmacht stellt sicher, dass im Falle<br />

eigener Entscheidungsunfähigkeit eine Person<br />

des Vertrauens, der Bevollmächtigte, für den<br />

betroffenen Patienten handeln darf.<br />

Die sorgfältig erstellte Patientenverfügung ist<br />

nach geltender Rechtslage verbindlich und muss<br />

von Ärzten beachtet werden, auch und gerade,<br />

wenn der Patient sich nicht mehr selbst zum<br />

Behandlungsprozess äußern kann.<br />

Um Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung<br />

rechtssicher und einzelfallbezogen erstellen zu<br />

können, ist anwaltlicher Rat hilfreich. Rechtsanwältin<br />

Petra Vetter bietet bereits langjährig die<br />

Möglichkeit, Vorsorgeregelungen und individuelle<br />

Patientenverfügungen für spezifische Krankheitsbilder<br />

zu erstellen.<br />

Für den Anwender, der derzeit ohne spezifische<br />

Erkrankung im Rahmen einer Patientenverfügung<br />

seinen Willen zu medizinischen Behandlungsmaßnahmen<br />

festlegen will, hat Rechtsanwältin<br />

Petra Vetter ein geeignetes Formular sowie<br />

einen Ratgeber verfasst.<br />

Trotz der Beachtlichkeit von Patientenverfügungen<br />

kommt es in der Praxis immer wieder<br />

dazu, dass Ärzte und/oder Pflegeheime den<br />

Willen des Patienten ignorieren. In diesen Fällen<br />

muss der Wunsch nach der Beendigung lebensverlängernder<br />

Maßnahmen, also das Zulassen<br />

des Sterbens, anwaltlich — notfalls mit gerichtlicher<br />

Hilfe — durchgesetzt werden.<br />

In diesem juristisch äußerst komplexen und für<br />

alle Beteiligten hoch sensiblen, Bereich verfügt<br />

Rechtsanwältin Petra Vetter bereits über langjährige<br />

praktische Erfahrungen, die sie bundesweit<br />

bekannt und zur gefragten Expertin<br />

gemacht haben.<br />

Petra Vetter<br />

Rechtsanwältin - Fachanwältin für Medizinrecht<br />

Tätigkeitsschwerpunkte Medizinrecht und Familienrecht<br />

Planckstraße 98<br />

70184 Stuttgart<br />

Fon (07 11) 25 85 85 90<br />

Fax (07 11) 25 85 85 9 - 10<br />

kanzlei@petravetter.com<br />

www.petravetter.com<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

Austausch-Börse<br />

Wer möchte Kontakt aufnehmen, um Erfahrungen<br />

mit mir auszutauschen?<br />

Mein Sohn René ist betroffen, 30 Jahre alt und<br />

hat SCA Typ I.<br />

Kontaktadresse: Petra Kuba, Hauptstr. 20,<br />

04895 Schmerkendorf<br />

Email: falkokuba@yahoo.de (Bruder von Renè).<br />

Kenia-Reise<br />

Bei der Mitgliederversammlung wurde ich oft<br />

angesprochen, ob denn die Keniareise überhaupt<br />

stattfände, denn man lese ja im <strong>Fundus</strong><br />

nichts mehr darüber.<br />

Dazu kann ich sagen, dass davon nichts mehr zu<br />

lesen war, seit die Anmeldefrist vorüber ist.<br />

DIE REISE FINDET STATT!<br />

Am 29.07.11 geht es los. 9 Tage Safari und<br />

anschließend ein paar entspannende Tage im<br />

Indian Ocean Beach Club.<br />

Reisebericht folgt…<br />

Eure Heike<br />

www.ataxie.de<br />

Auf dieser Seite findet man kurzfristige, aktuelle<br />

Informationen rund ums Thema <strong>Ataxie</strong>. Ein Austausch<br />

mit anderen <strong>Ataxie</strong>-Betroffenen findet<br />

hier statt.<br />

Mobilitätseingeschränkte, Erkrankte und Angehörige<br />

finden Gleichgesinnte.<br />

Die Funktion Mitgliederkarte kann dir Betroffene<br />

in deiner Nähe zeigen.<br />

Schau doch mal rein.<br />

Und falls noch nicht<br />

geschehen, melde dich<br />

an und diskutiere mit ―<br />

bis bald im Forum.<br />

(ers)<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />

Dies und das<br />

Briefkontakt<br />

Suche Briefkontakt!<br />

Wer Interesse hat, bitte melden:<br />

Thomas Fleischer<br />

Seebeckstr. 4a<br />

27624 Bad Bederkesa<br />

Verkauf<br />

ein Autositz : Turnout 4 rechts + BEVsitz +<br />

Carony (Rollstuhlfahrgestell zum BEVsitz) Hersteller:<br />

Autoadapt AB Schweden<br />

- eine Schwenksitzkonsole mit Vorschub und Drehung,<br />

diese wird mit den Befestigungselementen<br />

des Originalsitz verbunden.<br />

- Der Turnout wird mit niedrigem BEVsitz verwendet,<br />

damit sich die Sitzhöhe im Fahrzeug<br />

nicht ändert.<br />

- Der Carony ist ein Rollstuhlfahrgestell mit 24``<br />

Antriebsrad hinten - heben oder Umsetzen ist<br />

dann nicht nötig.<br />

Weitere Info: www.autoadapt.com<br />

Der Sitz kann vom Fachmann problemlos ohne<br />

Änderungen am Fahrzeug ins Auto eingebaut<br />

werden. Er ist 1,5 Jahre alt und wurde max. 1<br />

Jahr lang selten genutzt. Zustand - neuwertig.<br />

Möglichst an Abholer - Preis 3000,- € VHB<br />

Kontakt: Fam. Sans, 55299 Nackenheim<br />

Tel.: (0 61 35) 22 02<br />

Lösung: Abgetaucht<br />

1. Alina, Mingers, Gran Canaria<br />

2. Nadine, Bla, La Palma<br />

3. Sophie, Laro, Lanzarote<br />

4. Marie, Struwa, La Gomera<br />

Diverses<br />

45


BRAIN-NET<br />

46<br />

seit 1983 DHAG<br />

•<br />

Brain-Net<br />

Die bundesweite Hirngewebebank –<br />

gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung.<br />

Ablauf bei Entscheidung für eine Hirnspende<br />

1. Information und Entscheidung<br />

2. Benachrichtigung im Todesfall Tel.: (0 89) 21 80 - 7 83 45<br />

3. Organisation durch das Brain-Net ― Gewebeentnahme<br />

4. Bestattung nach gewünschter Art und Weise<br />

Informationen und Kontakt:<br />

• www.brain-net.net<br />

• Brain-Net-Zentrale in<br />

81377 München, Feodor-Lynen-Straße 23<br />

• 24-Stunden-Rufbereitschaft des Diensthabenden<br />

• Ansprechpartnerin für Informationen: Sabine Paul<br />

• Telefon: (0 89) 21 80 – 7 83 45<br />

• Telefax: (0 89) 21 80 - 7 80 03<br />

Hinweise<br />

Die Redaktion des <strong>Fundus</strong> wird vorerst<br />

von Marina Stüber übernommen.<br />

Gibt es Interessenten für die Redaktion ?<br />

Bitte vom Layouter<br />

Um Eure Beiträge ins „rechte Bild“<br />

zu setzen, schickt bitte die Bilder<br />

zu den Artikeln möglichst nicht<br />

„verkleinert“ an fundus@ataxie.de<br />

*** Frage der Redaktion / Layout ***<br />

Wir wollen unseren FUNDUS für Euch ständig verbessern!<br />

Wer hat Ideen zur Gestaltung des zukünftigen Heftes ― was stört an den bisherigen<br />

Ausgaben ― was sollte noch mit rein ? Wer hat zeichnerische Ambitionen?<br />

Schickt Eure Meinungen / Beiträge an uns: fundus@ataxie.de - Marina<br />

layout@ataxie.de - Eckhard<br />

Helfen auch Sie mit,<br />

das Wissen um<br />

<strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>n<br />

zu mehren,<br />

denn<br />

„Mortui vivos docent ―<br />

Die Toten lehren<br />

die Lebenden!“<br />

Natürlich auch Eure Erlebnisse im Urlaub, Erfahrungen aus dem Ataxler-Alltag oder<br />

anderes Mitteilenswerte für andere!<br />

Diese unsere Zeitschrift lebt auch von Euren Beiträgen!<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

2011 Europäisches Jahr der Freiwilligentätigkeit<br />

19.-21.05.2011 Messe REHAB Karlsruhe ― DHAG-Stand<br />

Nähere Infos bei Jürgen Staiger, Leinfelden. Tel. (07 11) 75 68 80<br />

27.-29.05.2011 Coping – Behinderte leben mit ihrer Behinderung<br />

Wochenendseminar im Jugendgästehaus Münster<br />

Nähere Infos bei Wolfram Schlums Tel.: (02 31) 73 03 92<br />

24.-26.06.2011 Ataxlerseminar in Wartaweil (Herrsching am Ammersee)<br />

Thema: „Pflegetipps für den Alltag“<br />

Anmeldung bei Uta schriftlich, per e-mail oder per FAX (0 89) 66 59 97 43<br />

24.-31.07.2011 <strong>Ataxie</strong>forum-Usertreffen in Bad Bevensen<br />

Nähere Infos von bine auf www.ataxie.de/community<br />

25.09.2011 12. Internationaler <strong>Ataxie</strong>tag<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />

Allgemeine Termine<br />

28.09.-01.10.2011 <strong>Deutsche</strong>r Neurologen-Kongress in Wiesbaden (mit DHAG-Stand)<br />

Nähere Infos bei Peter Reussner Tel.: (0 40 ) 55 44 68 98<br />

19.-22.10.2011 Messe RehaCare Düsseldorf ― DHAG-Stand<br />

Nähere Infos bei Wolfram Schlums Tel.: (02 31) 73 03 92<br />

11.-12.11.2011 Mitgliederversammlung der ACHSE in Bonn<br />

Nähere Infos auf www.achse-online.de<br />

27.12.-02.01.2012 Silvester-Freizeit auf der Langau - mit Ataxler-Fraktion<br />

Nähere Infos auf www.langau.de<br />

2012 Europäisches Jahr für aktives Altern<br />

* Spendenquittungen *<br />

Wer über seinen Mitgliedsbeitrag und<br />

sonstige Spenden eine Zuwendungsbestätigung<br />

(Spendenquittung) braucht,<br />

meldet sich bitte bei der Geschäftsstelle.<br />

Die Ausstellung erfolgt dann zeitnah.<br />

Allgemeine Termine<br />

47


Termine<br />

48<br />

seit 1983 DHAG<br />

Regionalgruppe Berlin<br />

Die Gruppe trifft sich in den ungeraden Monaten<br />

am letzten Donnerstag um 18.00 Uhr.<br />

26.05.2011<br />

Nähere Infos bitte erfragen:<br />

Jitka Ratzlaff Tel.: (0 30) 36 50 96 16<br />

Marlies Ratzlaff Tel.: (0 30) 7 03 63 79<br />

Regionalgruppe Bremen / Friesland<br />

Treffen in 26789 Leer bei der AWO,<br />

Blinke 40 / 42<br />

Nähere Infos: Rolf Walczyk, Schortens<br />

Tel.: (0 44 61) 7 48 99 06<br />

mobil: (01 71) 8 50 98 44<br />

Selbsthilfegruppe ATAXIE Dresden<br />

Treffen / Stammtisch der SHG im<br />

KongressZentrum des St. Joseph-Stiftes<br />

Jeden 2. Monat am 2. Samstag ab 13:00 Uhr<br />

Nähere Infos: Martina Hanke<br />

Tel.: (03 51) 2 10 85 15<br />

Selbsthilfegruppe ATAXIE Düsseldorf<br />

Treffen der SHG im Versammlungsraum<br />

Leichlinger Str. 57, 40591 Düsseldorf<br />

Jeden 2. Monat am 1. Sonntag<br />

von 15:30-18:30 Uhr<br />

Nähere Infos: Johann Müller<br />

Tel.: (02 11) 76 74 14<br />

Regionalgruppe Essen<br />

Treffen der Regionalgruppe im Alfred Krupp<br />

Zentrum für Medizin und Rehabilitation<br />

Wittekindstraße 62, 45131 Essen<br />

Einmal pro Monat<br />

Nähere Infos: Dr. Thomas Collenberg<br />

Tel.: (02 01) 22 40 19<br />

Termine der regionalen Gruppen<br />

Regionalgruppe Flensburg<br />

Treffen der Regionalgruppe in der Geschäftsstelle<br />

KIBIS in Schleswig, Lollfuß 48, 24837 Schleswig<br />

Jeden 1. Sonntag in den geraden Monaten<br />

von 14:00-17:00 Uhr<br />

Näheres von Marita Erichsen, Medelby<br />

Tel.: (0 46 05) 10 90<br />

Regionalgruppe Fulda<br />

Treffen der Regionalgruppe im Josefsgarten-<br />

Mehrgenenerationenhaus in Fulda, Von-Schildeck-Str.<br />

15a jeweils Samstag 15 Uhr<br />

02.07., 24.09., 26.11.<br />

Näheres von Sabine Backert, Lauterbach<br />

Tel.: (0 66 41) 41 37<br />

Regionalgruppe Hamburg / Schleswig-<br />

Holstein<br />

Treffen im „Club 68“, Hummelsbüttler Weg 63,<br />

22339 Hamburg: 30.10., 11.12.<br />

27.06. Landesgartenschau - Norderstedt<br />

mit RG Schleswig: 07.08. Husum, 11.09. Stockelsdorf,<br />

11.09. Schleswig<br />

Näheres von Peter Reußner, Norderstedt<br />

Tel.: (0 40) 55 44 68 98<br />

Regionalgruppe Großraum Hannover<br />

Treffen der RG im KISS-Gebäude, Kommiss 5,<br />

38300 Wolfenbüttel jeweils ab 14:00 Uhr<br />

03.09., 08.10.,<br />

06.08. ab 12:00 Uhr Grillnachmittag<br />

03.12. ab 12:00 Uhr Weihnachtsfeier<br />

Näheres von Udo Nitzsche, Wolfenbüttel<br />

Tel.: (0 53 31) 6 29 78<br />

Regionalgruppe München<br />

Treffen der RG im Begegnungsladen „Siloah“,<br />

Riesenfeldstraße 18, 80809 München<br />

Einmal pro Monat am 3. Samstag<br />

von 14:00-18:00 Uhr (in der Regel!)<br />

an den Samstagen stehen Kaffeeklatsch und<br />

Gespräche im Vordergrund ― Bitte vorher bei<br />

Uta anrufen!<br />

18.06., 16.07., 17.09., 15.10., 19.11., 17.12.<br />

weitere Aktionen ― Museumsbesuche usw.<br />

Näheres von Uta Schulz, München<br />

Tel.: (0 89) 61 63 29<br />

Regionalgruppe Münster / Westfalen<br />

Treffen der Regionalgruppe in den Räumen<br />

der MS-<strong>Gesellschaft</strong>, von-der-Tinnen-Stiftung,<br />

Maximilianstraße 13a, 48147 Münster<br />

Jeden Monat am ersten Freitag ab 17:30 Uhr<br />

Nähere Infos: Silke Ebbing, Münster<br />

Tel.: (0 25 33) 48 34<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

Selbsthilfegruppe ATAXIE Ostwestfalen<br />

Treffen der Gruppe im Gemeindehaus der Luther-<br />

Kirche in der Markusgemeinde,<br />

Otto-Brenner-Str. 171, 33604 Bielefeld<br />

Nähere Infos: von Nicole Müller, Bielefeld<br />

Tel.: (05 21) 2 70 02 81<br />

Regionalgruppe Rhein / Main<br />

beim Treffen der RG am 14.05.11 wurde ein<br />

neuer RGL gewählt<br />

Nähere Infos: von Hannelore Espig, Viernheim<br />

Tel.: (0 62 04) 3 05 51 75<br />

Regionalgruppe Sachsen-Anhalt<br />

Treffen der RG in Magdeburg ― Jeden 2. Monat<br />

am 1. Samstag ab 14:00 Uhr ― neuer Ort!<br />

Näheres von Nadine Langenberg<br />

Tel.: (03 92 02) 8 78 11<br />

Selbsthilfegruppe ATAXIE Schwarzwald-<br />

Alb-Bodensee<br />

normal Treffen der SHG in der AOK Tuttlingen<br />

Karlstr. 2, 78532 Tuttlingen<br />

04.06. Ausflug ins Blaue (Flughafen Zürich)<br />

09.07. Grillfest in Güttingen<br />

03.09. Vortrag Dr. Synofzik in AOK TUT<br />

Näheres von Antje Graf, Seitingen<br />

Tel.: (0 74 64) 52 90 81<br />

Regionalgruppe Siegen<br />

Treffen der Gruppe in den ungeraden Monaten<br />

am 3. Samstag ab 15.00 Uhr im Cafe Jedermann<br />

in Biedenkopf-Wallau, Alte Str. 14<br />

16.07. und 17.09.2011<br />

Näheres bei Rainer Windmüller, Bad Laasphe<br />

Tel.: (0 27 52) 53 48<br />

Regionalgruppe Stuttgart<br />

Treffen der Regionalgruppe jeden Monat<br />

nächste Treffen :<br />

02.07. Besuch Wilhelma ab 14:00 Uhr<br />

Nähere Infos von Jürgen Staiger, Leinfelden<br />

Tel.: (07 11) 75 68 80<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />

Termine der regionalen Gruppen<br />

Vorstandssitzungen<br />

sind in einen nichtöffentlichen und einen öffentlichen<br />

Teil gegliedert.<br />

Zum öffentlichen Teil sind Mitglieder willkommen.<br />

Eine vorherige Anmeldung bei der<br />

Geschäftsstelle ist aber erforderlich.<br />

Infos und Programm bei:<br />

DHAG Geschäftsstelle<br />

Frau Rita Bogenfeld<br />

Hofener Str. 76 70372 Stuttgart<br />

Tel.: (07 11) 5 50 46 44<br />

Fax: (07 11) 8 49 66 28<br />

Mail: dhag@ataxie.de<br />

Termine im <strong>Fundus</strong> sind toll.<br />

Wer möchte, dass auch seine Termine im <strong>Fundus</strong><br />

genannt werden, muss diese rechtzeitig<br />

― bis zum 1.Tag des zweiten Quartalsmonats ―<br />

(Beachtung des Erscheinens des FUNDUS)<br />

mitteilen an:<br />

Eckhard Stemmler<br />

In der Breite 3<br />

78606 Seitingen<br />

E-mail erstemmler@ataxie.de<br />

Tel.: (0 74 64) 52 90 81<br />

Fax: (0 74 64) 52 90 84<br />

Termine<br />

49


Broschüren<br />

50<br />

seit 1983 DHAG<br />

Broschüren der DHAG<br />

<strong>Ataxie</strong>n − Genetik, Klinik, Therapie (Stand: Dezember 2008 − ISBN 978-3-934430-22-8)<br />

Die Broschüre „<strong>Ataxie</strong>n“ wurde von Mitgliedern des Medizinischen Beirates der DHAG geschrieben.<br />

Natürlich kann und soll diese Broschüre nicht ein Lehrbuch ersetzen, aber sie kann<br />

und will Ihnen als <strong>Ataxie</strong>-Betroffene und Ihnen als nicht betroffenen Laien und Fachleuten<br />

einen raschen Überblick über die Arten der <strong>Ataxie</strong>n, ihre Ursachen, Symptome<br />

und therapeutische Möglichkeiten/Ansätze geben. Im „Genetik“-Teil wird erklärt, was<br />

rezessiv und dominant, CAG-Repeat und überhaupt Chromosomen usw. … eigentlich<br />

bedeuten. Dieser Genetik-Teil erklärt die Zusammenhänge für Laien verständlich und<br />

gibt Informationen für Fachleute, inkl. Richtlinien für die Anwendung molekulargenetischer<br />

Untersuchungen zur Vorhersage und Diagnostik von <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>n.<br />

Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie für Betroffene mit <strong>Ataxie</strong>-<br />

Erkrankungen (Stand: November 2005 − ISBN 3-934430-20-1)<br />

Hier werden Informationen über geeignete Krankengymnastik, aber auch weitere<br />

Bewegungsmöglichkeiten, Ergotherapie und Logopädie bei <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong> aufgezeigt.<br />

Eine Arbeitsgruppe der DHAG aus Nordrhein-Westfalen befasste sich ausgiebig mit<br />

den Therapiemöglichkeiten. In der Überarbeitung wurden medizinische Erfahrungen<br />

aus der Reha-Klinik Kreischa miteinbezogen.<br />

Die DHAG-Infobroschüre (Stand: Juli 2007 − ISBN 978-3-934430-21-1)<br />

Wir über uns — Gründung der DHAG — Ihre Entwicklung — DHAG und <strong>Gesellschaft</strong><br />

— Gliederung der DHAG — Regionalgruppen — Selbsthilfegruppen — Landesverband<br />

Nordrhein-Westfalen — Aufgabenschwerpunkte — Publikationen — <strong>Heredo</strong>-<br />

<strong>Ataxie</strong>-Preis — Medizinischer Beirat — Chronik des DHAG-Vorstands — Mitarbeit in<br />

Europa — Euro-Ataxia — Überblick über die <strong>Ataxie</strong>-Erkrankungen — Satzung der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> (DHAG), Bundesverband e. V. — Beitrittserklärung<br />

— Broschüren<br />

Hilfsmittelbroschüre (Stand: November 2001 − ISBN 3-934430-19-8)<br />

Das optimale Hilfsmittel erhält nur, wer sich selbst informiert und die Möglichkeiten<br />

auf dem Markt kennt. Das ist zwar bei allen Artikeln so, aber bei Hilfsmitteln besonders<br />

kritisch und für Behinderte fast nicht zu leisten. Die Hilfsmittelbroschüre gibt<br />

die Informationen, die gezielte Fragen ermöglichen, und zeigt die Möglichkeiten auf,<br />

an die der Berater nicht gedacht hat, und das nicht nur bei Rollstühlen.<br />

Prävention und Wellness − für Menschen mit <strong>Ataxie</strong>-Erkrankung<br />

(Stand: Dezember 2009 − ISBN 978-3-934430-25-5)<br />

Diese Broschüre „Prävention und Wellness“ wurde von Mitgliedern des Medizinischen<br />

Beirates der DHAG sowie <strong>Ataxie</strong>-Betroffenen geschrieben. Sie zeigt, wie man Wellnessangebote<br />

einsetzen kann, sodass sie präventiv auf den gesundheitlichen Zustand<br />

von <strong>Ataxie</strong>-Erkrankten wirken können.<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

Schluckstörungen bei <strong>Ataxie</strong>-Krankheiten<br />

Ursachen − Diagnostik − Therapie<br />

(Stand: Januar 2011 − ISBN 978-3-934430-23-5)<br />

Eine fachliche Informationsbroschüre, die die Mitglieder des Medizinischen Beirates<br />

gemeinsam erstellt haben. Hier wird detailliert auf die Begleitsymptomatik<br />

des Schluckens eingegangen.<br />

<strong>Ataxie</strong>-Video: <strong>Ataxie</strong> − Ursachen, Hintergründe, Alltag (produziert 2004)<br />

Es ist verfügbar! Das Video: ATAXIE − Ursachen, Hintergründe, Alltag (19 Minuten) kann in der<br />

Geschäftsstelle als DVD oder VHS-Kassette erworben werden.<br />

Im Video werden die Symptome, der Verlauf, die genetischen Ursachen und die anatomischen<br />

Veränderungen bei <strong>Ataxie</strong>kranken ebenso beschrieben wie Diagnostik und Therapie z. B. durch<br />

Krankengymnastik.<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> − Zeitschrift der DHAG (erscheint vier Mal im Jahr − ISSN: 1438-4248)<br />

Die Mitgliederzeitschrift spiegelt das Vereinsleben wider, berichtet aus den Regionalgruppen,<br />

druckt Beiträge aus der Forschung ab und will Tipps zur Hilfe durch Selbsthilfe geben.<br />

Folgendes Informations- und Öffentlichkeitsmaterial ist über die DHAG-Geschäftsstelle zu<br />

beziehen (teilweise auch als Download auf www.ataxie.de) :<br />

<strong>Ataxie</strong>-PASS: Nothilfe-Ausweis (erstellt: August 2007)<br />

Mit allen Infos ausgefüllt und z. B. beim Personalausweis ständig<br />

mitgeführt, gibt er dem medizinischen Personal im Notfall<br />

wichtige Informationen über die Erkrankung der Besitzers.<br />

DHAG-Flyer − die wichtigsten Kurz-Infos<br />

zu DHAG und <strong>Ataxie</strong>n (erstellt: Juni 2007)<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />

Stiftungs-Flyer − die wichtigsten Kurz-Infos<br />

zu unserer <strong>Ataxie</strong>-Stiftung<br />

(erstellt: August 2009)<br />

DHAG-Aufkleber − unser Logo mit Hinweis auf die Internetseite<br />

(erstellt: Juli 2008)<br />

DHAG-Stellwand − für Öffentlichkeitsarbeit<br />

− für die Präsenz auf Selbsthilfetagen<br />

(erstellt: Juni 2007, aufgebaut: 2x1 m, im Ständer<br />

einzurollen, Transporttasche 20x120 cm)<br />

DHAG-Pressemappe − für Öffentlichkeitsarbeit<br />

− mit allen Informationen zum Verband<br />

(erstellt: 2009, aktualisiert 2011)<br />

Broschüren<br />

51


Impressum<br />

52<br />

seit 1983 DHAG<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> (ISSN 1438-4248)<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

(DHAG) Bundesverband e. V.<br />

Hofener Str. 76<br />

70372 Stuttgart<br />

Telefon (07 11) 5 50 46 44<br />

Telefax (07 11) 8 49 66 28<br />

E-Mail dhag@ataxie.de<br />

Internet http://www.ataxie.de<br />

Redaktion: Marina Stüber<br />

(fundus@ataxie.de) (ms)<br />

Träf 14, 54426 Malborn<br />

Layout, Satz: Eckhard Stemmler<br />

(layout@ataxie.de) (ers)<br />

In der Breite 3, 78606 Seitingen<br />

Druck: Texdat-Service gGmbH<br />

(joachim.brehmer@texdat.de)<br />

Mierendorffstr. 47, 69469 Weinheim<br />

Auflage: 750 Exemplare<br />

Die Weiterverwendung in anderen Publikationen<br />

ist nur mit Zustimmung des Herausgebers<br />

zulässig. Durch die Annahme eines Manuskripts<br />

erwirbt der Herausgeber das ausschließliche<br />

Recht zur Veröffentlichung (Print/Internet).<br />

Die Redaktion behält sich ausdrücklich das Recht<br />

vor, eingegangene Manuskripte redaktionell zu<br />

bearbeiten oder zu kommentieren. Die veröffentlichten<br />

Beiträge geben nicht unbedingt die<br />

Meinung des Herausgebers wieder. Für namentlich<br />

gezeichnete Artikel sind die Verfasser verantwortlich.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und<br />

Fotos wird nicht gehaftet; Manuskripte und<br />

Fotos werden nicht zurückgesandt.<br />

Die im <strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> veröffentlichten Beiträge<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte<br />

bleiben ausdrücklich vorbehalten.<br />

© <strong>Deutsche</strong> <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

(DHAG) Bundesverband e. V.<br />

Redaktionsschluss für den <strong>Fundus</strong> 03/11<br />

ist der 20.07.2011<br />

Impressum<br />

Den Vorstand der DHAG bilden :<br />

Marina Stüber<br />

1. Vorsitzende der DHAG<br />

54426 Malborn bei Trier<br />

Telefon (0 65 04) 20 04<br />

majofrajo@ataxie.de<br />

Gerhard Geier<br />

Finanzvorstand<br />

85748 Garching bei München<br />

Heike Probst<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

73547 Lorch bei Stuttgart<br />

h.probst@ataxie.de<br />

Peter Reußner<br />

2. Vorsitzender<br />

22844 Norderstedt bei Hamburg<br />

peter.reussner@ataxie.de<br />

Die DHAG e. V. ist Mitglied<br />

in folgenden Dachorganisationen:<br />

• Der Paritätische Wohlfahrtsverband<br />

• Kindernetzwerk<br />

• Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe<br />

von Menschen mit Behinderungen und<br />

chronischer Erkrankung und ihren<br />

Angehörigen e. V. − BAG S<br />

• ACHSE (Allianz chronischer seltener<br />

Erkrankungen)<br />

• Euro-Ataxia − The European Federation<br />

of Hereditary Ataxias<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011


<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />

DHAG ... weil Du einmalig bist<br />

DHAG e. V.<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

Hofener Str. 76<br />

D 70372 Stuttgart<br />

Ich möchte Mitglied der „<strong>Deutsche</strong>n <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> (DHAG) e. V.“ werden.<br />

Name ................................................... Vorname .........................................................<br />

Geburtsdatum ....................................... Beruf ..............................................................<br />

Telefon (0.............)................................ Email .............................................................<br />

Straße ..................................................... .......................................................................<br />

PLZ/Wohnort .................... .......................................................................................<br />

Außer mir treten noch folgende Personen bei ...................................................................<br />

Wer ist Betroffener? ....................................................................................................<br />

<strong>Ataxie</strong>form? ................................................................................................................<br />

Jahresbeitrag (bitte ankreuzen)<br />

o 60,— € Einzelmitglied o mit Begleitperson (Merkzeichen B im Schwerbehindertenausweis)<br />

o Zusatzperson 20,— € (bei Beginn der Mitgliedschaft anzugeben)<br />

o 90,— € Familienmitglied Familienmitglieder (Personen im Haushalt) .......<br />

o Sozialtarif (nur auf Anfrage; Nachweis: Grundsicherungsschein bzw. Rentenbescheid)<br />

Den Mitgliedsbeitrag zahle ich<br />

Konto der DHAG:<br />

o jährlich o halb-jährlich (nur bei Bankeinzug)<br />

Spar- und Kreditbank Hardt eG BLZ 660 621 38 Konto 60 178<br />

IBAN DE69 6606 2138 0000 0601 78 BIC GENODE61EGG<br />

o Ich bin einverstanden, dass meine Adresse an DHAG-Regionalgruppenleiter weitergegeben<br />

wird.<br />

Ort .............................. Datum ................... Unterschrift .......................<br />

Einzugsermächtigung<br />

Ich bin / Wir sind damit einverstanden, dass mein / unser Mitgliedsbeitrag von der DHAG abgebucht<br />

wird. Die fällig werdenden Beiträge sind bis auf Widerruf von meinem nachstehend angegebenen<br />

Konto einzuziehen.<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />

per Brief<br />

oder als<br />

FAX an (07 11) 8 49 66 28<br />

Antrag auf<br />

Vereinsmitgliedschaft<br />

Kontoinhaber ............................................... Kontonummer ...... .............................<br />

BLZ ............................ bei der ................................. . in ..................................<br />

Ort .............................. Datum ................... Unterschrift .......................<br />

53


54<br />

seit 1983 DHAG<br />

DHAG e. V.<br />

DHAG ... weil Du einmalig bist<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />

Hofener Str. 76<br />

D 70372 Stuttgart<br />

Ich möchte Förderer der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Bundesverband e. V. (DHAG)<br />

werden.<br />

Name ................................................... Vorname ...........................................................<br />

Geburtsdatum ....................................... Beruf ................................................................<br />

Telefon (0.............)................................ Email ...............................................................<br />

Straße ...............................................................................................................................<br />

PLZ / Wohnort .................... .......................................................................................<br />

Gerne unterstütze ich die DHAG jährlich in Höhe von: ............ Euro.<br />

Konto der DHAG:<br />

Spar- und Kreditbank Hardt eG BLZ 660 621 38 Konto 60 178<br />

IBAN DE69 6606 2138 0000 0601 78 BIC GENODE61EGG<br />

Einzugsermächtigung<br />

per Brief<br />

oder als<br />

FAX an (07 11) 8 49 66 28<br />

Antrag für Förderer<br />

Ich bin / Wir sind damit einverstanden, dass mein / unser Förderbeitrag von der DHAG abgebucht<br />

wird. Der fällig werdende Betrag ist bis auf Widerruf von meinem / unserem nachstehend angegebenen<br />

Konto einzuziehen.<br />

Kontoinhaber ............................................... Kontonummer ...... .............................<br />

BLZ ............................ bei der ................................. . in ..................................<br />

Ort .............................. Datum ................... Unterschrift .......................<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011


© DHAG 2009<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<br />

<strong>Gesellschaft</strong> e. V. seit 1983<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />

Infoblatt<br />

Was ist eine <strong>Ataxie</strong> ? — Wer ist die DHAG ?<br />

In der Medizin wird mit dem Begriff <strong>Ataxie</strong> eine mangelnde Koordination, ein fehlerhaftes<br />

Zusammenspiel verschiedener Muskelgruppen bei der Ausführung von Bewegungen<br />

bezeichnet. Sehr häufig lässt sich als Ursache für das Symptom <strong>Ataxie</strong> ein Untergang von<br />

Nervenzellen im Zentralnervensystem (ZNS), vor allem im Kleinhirn (Cerebellum) oder<br />

Rückenmark (Medulla spinalis), nachweisen. Dieser als Neurodegeneration bezeichnete<br />

Prozess führt zu einer Rückbildung und Verkleinerung (Atrophie) von Teilen des ZNS.<br />

Die DHAG ist eine gemeinnützige Selbsthilfeorganisation auf Bundesebene, in der sich<br />

Menschen, die von einer <strong>Ataxie</strong>-Erkrankung betroffen sind, Angehörige, Wissenschaftler<br />

und Therapeuten zusammengeschlossen haben.<br />

Ziele der DHAG sind die bessere Bewältigung des Zusammenlebens, die Information und<br />

der Austausch untereinander über soziale und medizinisch-therapeutische Möglichkeiten.<br />

Wir brauchen Verständnis in der Öffentlichkeit :<br />

Betroffene, weil sie den Verlust ihrer Fähigkeiten erleben und bewältigen müssen, sie Angst<br />

vor Isolation und Pflegebedürftigkeit haben, sie sich Sorgen um ihre Kinder machen.<br />

Risikopersonen, weil sie in der Angst leben, selbst krank zu werden.<br />

Angehörige, weil sie Probleme im Umgang mit den Kranken und in der Partnerschaft<br />

bewältigen müssen, sie häufig körperlich und seelisch überfordert werden.<br />

Die DHAG gibt Hilfe zur Selbsthilfe. Vertreten durch bundesweit tätige Regionalgruppen<br />

und Ansprechpartner, möchten wir einen Raum für persönliche Gespräche mit Gleichgesinnten<br />

bieten. Hier ist der richtige Ort für den gegenseitigen Erfahrungsaustausch über<br />

Hilfsmittel, Kliniken, gute Ärzte und andere Tipps.<br />

DHAG-Geschätsstelle<br />

Hofener Sr. 76<br />

alle Informationen auf<br />

www.ataxie.de<br />

70372 Stuttgart<br />

Tel: (07 11) 5 50 46 44<br />

FAX: (07 11) 8 49 66 28<br />

55


Ansprechpartner<br />

56<br />

seit 1983 DHAG<br />

DHAG-Geschäftsstelle<br />

Frau Rita Bogenfeld<br />

Frau Marlies Schreiber<br />

Hofener Str. 76<br />

70372 Stuttgart<br />

Tel: (07 11) 5 50 46 44<br />

Fax: (07 11) 8 49 66 28<br />

Mail dhag@ataxie.de<br />

Internet www.ataxie.de<br />

Bürozeiten:<br />

Di- Fr 9.00 bis 12.00 Uhr<br />

Do 14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Fachberatungen:<br />

Ataxia Teleangiectatica (AT)<br />

Hermann Stimm<br />

67435 Neustadt / Weinstraße<br />

Telefon (0 63 21) 6 84 56<br />

Telefax (0 63 21) 67 03 58<br />

Friedreichsche <strong>Ataxie</strong> (FA)<br />

Petra Köhler<br />

Telefon (0 70 31) 81 94 93 8<br />

Fax (0 70 31) 80 88 55<br />

Mail petra-koehler@ataxie.de<br />

Jugendliche Ataktiker<br />

Alexander Stierkorb<br />

97243 Bieberehren<br />

Telefon (0 93 35) 4 90<br />

Regionale Ansprechpartner<br />

Martina Hanke<br />

01705 Freital<br />

Telefon (03 51) 2 10 85 15<br />

Jitka Ratzlaff - (RGL) ??<br />

12349 Berlin<br />

Telefon (0 30) 36 50 96 16<br />

Mail jira@ataxie.de<br />

Joachim Schröder<br />

14476 Fahrland bei Potsdam<br />

Telefon (03 32 08) 5 08 23<br />

Peter Reußner - (RGL)<br />

22844 Norderstedt b. Hamburg<br />

Telefon (0 40 ) 55 44 68 98<br />

Prof. Dr. Christine Zühlke<br />

Institut für Humangenetik<br />

23562 Lübeck<br />

Telefon (04 51) 50 0- 26 22<br />

Marita Erichsen - (RGL)<br />

24994 Medelby<br />

Telefon (0 46 05) 10 90<br />

Mail marita.erichsen@ataxie.de<br />

Rolf Walczyk - (RGL)<br />

26419 Schortens<br />

Telefon (0 44 61) 7 48 99 06<br />

Mail rolf.walczyk@ataxie.de<br />

Ursula Hanhart<br />

33428 Marienfeld<br />

Telefon (0 52 47) 8 09 66<br />

Nicole Müller<br />

33604 Bielefeld<br />

Telefon (05 21) 2 70 02 81<br />

Mail nimu65@ataxie.de<br />

Eva Erbe<br />

34346 Hann. Münden<br />

Telefon (0 55 41) 3 39 37<br />

Sabine Backert - (RGL)<br />

36341 Lauterbach<br />

Telefon (0 66 41) 41 37<br />

Mail s.backert@ataxie.de<br />

Mike Knigge<br />

38114 Braunschweig<br />

Telefon (05 31) 57 75 38<br />

Udo Nitzsche - (RGL)<br />

38300 Wolfenbüttel<br />

Telefon (0 53 31) 6 29 78<br />

Mail u.nitzsche@ataxie.de<br />

Nadine Langenberg - (RGL)<br />

39326 Dahlenwarsleben<br />

Telefon (03 92 02) 8 78 11<br />

nadine-langenberg@ataxie.de<br />

Johann Müller - (RGL) ??<br />

40591 Düsseldorf<br />

Telefon (02 11) 76 74 14<br />

Wolfram Schlums<br />

44287 Dortmund<br />

Telefon (02 31) 73 03 92<br />

Mail dhagnrw@ataxie.de<br />

Dr. Thomas Collenberg - (RGL)<br />

45141 Essen<br />

Telefon (02 01) 22 40 19<br />

Silke Ebbing - (RGL)<br />

48161 Münster<br />

Telefon (0 25 33) 48 34<br />

Mail silandebbing@ataxie.de<br />

Jochen Lampe<br />

53229 Bonn<br />

Telefon (02 28) 18 41 23 08<br />

Marina Stüber<br />

54426 Malborn<br />

Telefon (0 65 04) 20 04<br />

Mail majofrajo@ataxie.de<br />

Rainer Windmüller - (RGL)<br />

57334 Bad Laasphe<br />

Telefon (0 27 52) 53 48<br />

Heiko Rausch<br />

58636 Iserlohn<br />

Telefon (0 23 71) 2 19 87 83<br />

Stefan Droste<br />

59348 Lüdinghausen<br />

Telefon (0 25 91) 7 90 78<br />

Ulrich Jesinghausen<br />

59505 Bad Sassendorf<br />

Telefon (0 29 21) 3 69 06 82<br />

Karl-Heinz Gesang<br />

59755 Arnsberg<br />

Telefon (0 29 32) 2 52 63<br />

Linda und Volker Wack<br />

67063 Ludwigshafen<br />

Telefon (06 21) 69 97 75<br />

Hannelore Espig - (RGL)<br />

68519 Viernheim<br />

Telefon (0 62 04) 3 05 51 75<br />

Jürgen Staiger - (RGL)<br />

70565 Stuttgart<br />

Telefon (07 11) 75 68 80<br />

Roderich Heppner<br />

75180 Pforzheim<br />

Telefon (0 72 31) 72 04 15<br />

Antje Graf - Eckhard Stemmler<br />

78606 Seitingen-Oberflacht<br />

Telefon (0 74 64) 52 90 81<br />

Mail antje.graf@ataxie.de<br />

Mail erstemmler@ataxie.de<br />

Uta Schulz - (RGL)<br />

82008 Unterhaching<br />

Telefon (0 89) 61 63 29<br />

Telefax (0 89) 66 59 97 43<br />

Mail Uta.Schulz@ataxie.de<br />

Doris Schmölz<br />

85598 Baldham<br />

Telefon (0 81 06) 35 83 66<br />

Monika Lockowandt<br />

91207 Lauf<br />

Telefon (0 91 23) 99 08 55<br />

Mail moni.loc@ataxie.de<br />

(RGL) Regionalgruppenleiter<br />

(RGL) ?? Status derzeit unklar<br />

<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011

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