Herax Fundus - Deutsche Heredo-Ataxie Gesellschaft e.V.
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<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> Ausgabe 02 2011<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
Zeitschrift der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> - Bundesverband - e. V.<br />
Wende dein Gesicht immer der Sonne zu,<br />
dann fallen die Schatten hinter dich.<br />
Aus dem Inhalt<br />
Aus dem Bundesverband<br />
DHAG-Geschäftsbericht 2010<br />
Jahresbilanz 2010<br />
Protokoll der DHAG-MV und (Bild)-Bericht aus Pforzheim<br />
Forschung, Medizin und Wissenschaft<br />
Medizinischer Beirat und seine Aktivitäten 2010<br />
Weitere Zentren für Seltene Erkrankungen geschaffen<br />
Fortbildungsakademie am ZSE Tübingen<br />
Präimplantantationsdiagnostik<br />
Berichte aus dem Leben<br />
Studium mit <strong>Ataxie</strong><br />
Mein langer Weg (zur Diagnose)<br />
Infos<br />
Tag der Seltenen Erkrankungen 2011 in Würzburg und Essen<br />
Sport-, Rechts-, Kultur-, Freizeit-, Ernährungs-, Alltags-TIPP<br />
DHAG Informationen - News - Termine - Ansprechpartner<br />
Aktionen / Broschüren / Leserbriefe<br />
Aus den Gruppen: Schleswig / Berlin<br />
Siegen / Schwarzwald-Alb-Bodensee<br />
ISSN 1438-4248<br />
Ausgabe 02 2011<br />
1
Inhaltsverzeichnis<br />
2<br />
seit 1983 DHAG<br />
In dieser Ausgabe<br />
Editorial – Blick über den Tellerrand 3<br />
Geschäftsbericht DHAG 2010 4<br />
Eindrücke von der MV 2011 in Hohenwart bei Pforzheim 8<br />
Protokoll der 28. DHAG-Mitgliederversammlung 10<br />
Kassenbericht DHAG 2010 12<br />
Aktivitäten 2010/2011 (14. Amtsperiode) des MB der DHAG 14<br />
Mitgliedschaften der DHAG 16<br />
DHAG News! DHAG News! DHAG News! - Stilles Gedenken 17<br />
Erstes Zentrum für Seltene Erkrankungen in NRW gegründet 18<br />
Zentrum für Seltene Erkrankungen in Berlin 19<br />
PID - Ja? – oder Nein? – oder was? 20<br />
Rechtliche Implikationen einer prädiktiven genetischen Diagnostik 22<br />
Die Regionalgruppe Flensburg - Regionalgruppe Berlin 24<br />
RG Siegen: Kurzer Jahresrückblick 2010 25<br />
Tag der Seltenen Erkrankungen in Würzburg - in Essen 26<br />
DHAG bei der Fortbildungsakademie Seltene Erkrankungen 28<br />
13. Selbsthilfetag in Bad Dürrheim 29<br />
Studium mit <strong>Ataxie</strong> 30<br />
Studium und Behinderung - geht das? 32<br />
Mein langer Weg 32<br />
SEX - „Alle Lust will Ewigkeit“ 36<br />
Das Gefühl von Freiheit - Tauchen 37<br />
Wie ich aufs Liegedreirad kam 38<br />
Wohin mit den Utensilien im Rolli 39<br />
GEDANKEN 40<br />
Rätsel: Abgetaucht - Gehirnjogging 41<br />
Rezept - Vitamin E 42<br />
Selbstbestimmung behinderter Menschen hat Vorrang - Euroataxia 43<br />
Patientenrechte am Lebensende 44<br />
Dies und das 45<br />
Brain-Net / Allgemeine Termine / Termine der regionalen Gruppen 46<br />
Broschüren der DHAG / Impressum 50<br />
Antrag auf Vereinsmitgliedschaft / Antrag für Förderer 53<br />
Infoblatt / Ansprechpartner<br />
Nr.: 02/2011 Mai 2011 30. Jahrgang<br />
ISSN 1438-4248<br />
56<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />
Editorial – Blick über den Tellerrand<br />
Gerade haltet ihr die 2. Ausgabe des <strong>Herax</strong><br />
<strong>Fundus</strong> in den Händen. Während der letzten<br />
Wochen habe ich mich sehr mit dem aktuellen<br />
Inhalt unserer Mitgliederzeitschrift auseinandergesetzt.<br />
In diesen Tagen habe ich sehr oft an Klaus denken<br />
müssen. Erst wenn man sich mal in die Redaktionsarbeit<br />
hineinversetzt, merkt man, was<br />
dahintersteckt. Klaus hat das echt toll gemacht.<br />
Nachdem Texte gesucht, geordnet und korrigiert<br />
wurden, haltet ihr als Mitglied den <strong>Fundus</strong> noch<br />
lange nicht in der Hand. Nun kommt Eckhards<br />
Part. Er setzt alles in eine druckfähige Datei um.<br />
Nachdem vom Vorstand und den Korrekturlesern<br />
noch mal alles gelesen wird, geht der <strong>Fundus</strong> an<br />
die Druckerei, Rita schickt die aktuellen Adressen<br />
dorthin und macht die Endabwicklung.<br />
Im Bereich Regionalgruppen durfte ich Anfang<br />
des Jahres auch einen Blick über den Tellerrand<br />
werfen. Die Jahresabrechnungen 2010 wurden<br />
geprüft. Für jemanden, der mit Zahlen auf dem<br />
Kriegsfuß steht, war es viel Arbeit.<br />
Ich durfte mir ein Bild von beiden Seiten machen.<br />
Zum einen als gestresster Prüfer, der schaut,<br />
ob die Ausgaben satzungskonform sind, Belege<br />
und Buchungen vergleichen. Für mich war das<br />
ein kleiner Einblick, der deutlich macht, welche<br />
Arbeit Gerhard das ganze Jahr über für den<br />
Verein erledigt.<br />
Von Seiten der Regionalgruppenleiter und Kassenführer<br />
der RG ist alles ein Kinderspiel.<br />
- Pustekuchen!<br />
Die müssen Belege sammeln und im Jahresverlauf<br />
zeitlich ordnen. Anschließend halten sie<br />
alles in einer Einnahmen- und Ausgabenliste fest.<br />
Sie stellen Förderanträge bei den Krankenkassen<br />
und organisieren regionale Treffen.<br />
Das ist leichter gesagt als getan.<br />
Es steckt viel Arbeit dahinter, damit der Verein<br />
läuft. Viele kleine Details, die wir als Mitglied<br />
nach außen gar nicht sehen.<br />
Deshalb lade ich jeden von euch ein, mal einen<br />
Blick über den Tellerrand zu werfen, ein Ehrenamt<br />
mit Verantwortung zu übernehmen und sich<br />
aktiv im Vereinsleben einzubringen.<br />
So können wir unsere Interessen in der Öffentlichkeit<br />
und in der Forschung wahrnehmen.<br />
Ihr seid gefordert!<br />
Eure Marina<br />
Editorial<br />
3
Geschäftsbericht 2010<br />
4<br />
seit 1983 DHAG<br />
Wie im Vorjahr beginne ich heute mit einem<br />
Zitat von Elias Canetti:<br />
„Man weiß nie, was daraus wird,<br />
wenn die Dinge verändert werden.<br />
Aber weiß man denn, was draus wird,<br />
wenn sie nicht verändert werden?“<br />
Mit diesem Spruch habe ich bei der letzten Mitgliederversammlung<br />
einige Änderungen angekündigt.<br />
Nun will ich berichten, was sich 2010<br />
im Vereinsleben getan hat.<br />
Durch die <strong>Ataxie</strong>–Stiftung in der Stiftergemeinschaft<br />
der Sparkasse Trier, die 2009 gegründet<br />
wurde, konnten folgende Projekte gefördert<br />
werden:<br />
• die Forschungsarbeit von Frau Prof. Zühlke,<br />
• das Erstellen einer Yoga CD für <strong>Ataxie</strong>betroffene,<br />
• Honorarkosten für das Präventionswochenende<br />
in Horath,<br />
• die „Schluckstörungsbroschüre“.<br />
• Unser bestehender Flyer wurde nachgedruckt<br />
und gleichzeitig aktualisiert.<br />
Die Satzung wurde auf der Mitgliederversammlung<br />
2010 überarbeitet.<br />
Uta Schulz übernahm ihre Arbeit im Vorstand<br />
als Regionalgruppenleiter-Ansprechpartner und<br />
führte gleich die Organisation der RGL-Schulung<br />
im Oktober durch.<br />
Die RGL-Schulung fand an einem Tag im Tagungscenter<br />
Cosmopolitan in Frankfurt/Main statt und<br />
Geschäftsbericht DHAG 2010<br />
hatte als Schwerpunkt die Kontoführungen der<br />
Untergliederungen sowie erlaubte Ausgaben im<br />
Hinblick auf den Erhalt der Gemeinnützigkeit<br />
des Bundesverbandes. Der Vorstand der DHAG,<br />
Geschäftsleitung und 13 RGL (von 16) waren bei<br />
der Schulung dabei. Der Vorstand dankt allen<br />
Teilnehmern für die Unterstützung bei der Mehr-<br />
Arbeit, die auf uns durch eine Umstruktuierung<br />
zukam bzw. noch zukommt. Wir hoffen und<br />
wünschen uns, dass die Regionalgruppenmitglieder<br />
mit deren RGL eng zusammenarbeiten<br />
und sich so gegenseitig bei den Aufgaben unterstützen.<br />
Ebenso hoffen und wünschen wir uns,<br />
dass wiederum die RGL eng mit dem Vorstand<br />
der DHAG zusammenarbeiten und sich gegenseitig<br />
über Änderungen/Neuerungen informieren.<br />
Außerdem hat der Vorstand in enger Zusammenarbeit<br />
mit dem Justiziar Herrn Brünsing von der<br />
BAG Selbsthilfe (welcher die Schulung in Frankfurt<br />
mit seinem Fachwissen bereicherte) die<br />
bestehende Geschäfts-Ordnung für RGL nochmals<br />
überarbeitet und diese von den RGL unterschreiben<br />
lassen.<br />
Was sehr erfreulich ist, ist die Tatsache, dass im<br />
vergangenen Jahr neue Regionalgruppen entstanden<br />
sind. Vor allem ist es sehr schön, dass<br />
es endlich in Berlin wieder eine Gruppe gibt.<br />
Am 25.09. baute die Münchner SHG einen Infotisch<br />
im Uniklinikum Großhadern in München<br />
auf, wo Besucher, Ärzte und Pflegepersonal mit<br />
Infomaterial und Infos versorgt wurden.<br />
Nun, dass es nicht bei der Schulung blieb, son-<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
dern dass das Gelernte auch praktisch umgesetzt<br />
wurde, zeigt die komplette Umstellung auf regionale<br />
Vereinskonten. Die Abrechnungsform ist<br />
durch ein DHAG-Formblatt sehr übersichtlich.<br />
Mit der letzten <strong>Fundus</strong>ausgabe endete durch den<br />
Tod von Klaus Sans seine Arbeit als <strong>Fundus</strong>redakteur.<br />
Ich möchte ihm danken. Er war viel für die<br />
DHAG präsent, als Redakteur, RGL und an den<br />
Rheinland-Pfalz-Tagen.<br />
Die plötzliche Mehrarbeit bei der FUNDUS-<br />
Erstellung war durch eine gut funktionierende<br />
Zusammenarbeit mit Eckhard möglich. Ich danke<br />
unserem Layouter Eckhard Stemmler, der in<br />
dieser Situation viel aufgefangen hat. Ich weiß,<br />
er opfert viel Zeit für diese ehrenamtliche Tätigkeit,<br />
die wir viermal im Jahr in den Händen<br />
halten.<br />
Der medizinische Beirat besteht aus 16 Mitgliedern<br />
und steht der DHAG immer mit Rat und<br />
Tat zur Seite. Ein wichtiges Projekt war die<br />
„Schluckstörungsbroschüre“, die 2010 fertiggestellt<br />
wurde. Wieviel Arbeit dahintersteckt, sieht<br />
man als Endleser gar nicht. Danke nochmals an<br />
alle, die hier mitgewirkt haben<br />
Ich bedanke mich für die Zusammenarbeit,<br />
besonders danke ich Herrn Dr. Kreuz, der als<br />
Sprecher des Beirates beratend an den Vorstandssitzungen<br />
teilnimmt.<br />
In Tübingen wurde von Herrn Prof. Rieß und<br />
Herrn Prof. Schöls das Zentrum für Seltene<br />
Erkrankungen eröffnet. Bei der Eröffnungsveranstaltung<br />
wurde die DHAG durch Heike und<br />
Markus Probst, Peter Reußner, Antje Graf und<br />
Eckhard Stemmler vertreten.<br />
DHAG-Seminare wurden von Frau Haustein,<br />
Herrn Dr. Heinicke und Herrn Dr. Synofzik fachlich<br />
unterstützt und referiert.<br />
In Frankfurt ist Herr Prof. Zielen aus dem medizinischen<br />
Beirat eine wichtige Kontaktperson.<br />
Hier wird sich besonders der AT gewidmet, das<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />
„Frankfurter“ Forschungsteam erstellte für diese<br />
<strong>Ataxie</strong>form eine spezielle Website.<br />
Es freut uns sehr, soviel aktive Unterstützung<br />
durch den Beirat zu erfahren. Ich bedanke mich<br />
hierfür nochmals recht herzlich.<br />
Geförderte Forschungsprojekte:<br />
• Uni Lübeck, Frau Prof. Zühlke, Veröffentlichung<br />
einer Studie und Forschungsmaterial<br />
• Dresden, PD. Dr. Plaschke, Entwicklung und<br />
Etablierung einer Methode zur Identifizierung<br />
von Deletionen und Duplikationen des<br />
SACS-Gens<br />
Die Stiftung Hoffnung, die von Herrn Karl-Heinz<br />
Gesang zur Unterstützung der SCA-Forschung<br />
gegründet wurde, ist für die DHAG eine wichtige<br />
Kontaktstelle. Mit Hilfe dieser Stiftung konnten<br />
zwei weitere Projekte unterstützt werden.<br />
Das Projekt „Summer School-C7“ wird von der<br />
DHAG unterstützt, dieses Projekt ist ein von der<br />
EU gefördertes Projekt zur fachlich― hervorragenden<br />
Ausbildung von jungen Neurologen. Die<br />
Gründungsversammlung war am 11.―12. März<br />
2010 an der Universität von London. Als Selbsthilfegruppenvertreter<br />
arbeiten Dr. Julie Greenfield<br />
von der Ataxia-UK und Peter Reußner mit.<br />
Im Projekt arbeiten Wissenschaftler aus folgenden<br />
Ländern zusammen: Großbritannien,<br />
Niederlande, Belgien, Israel und Deutschland.<br />
<strong>Deutsche</strong> Ansprechpartner sind Frau Prof. Timmann-Braun<br />
von der Uni Essen und Herr Prof.<br />
Thier von der Uni Tübingen.<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> für Neurologie (DGN)<br />
veranstaltet jedes Jahr einen Kongress zum Austausch<br />
neuester Informationen. Diesmal fand der<br />
Kongress in Mannheim statt, bei dem die DHAG<br />
wieder einen Informationsstand hatte. Unsere<br />
Standbesetzung war: Gabriele Mark, Beate Löffler<br />
und Peter Reußner. Im Namen der DHAG<br />
möchte ich mich für ihren Einsatz und die Hilfsbereitschaft<br />
bedanken. Auf dem Kongress waren<br />
ca. 5000 Besucher (leider nicht alle an unserem<br />
Geschäftsbericht 2010<br />
5
Geschäftsbericht 2010<br />
6<br />
seit 1983 DHAG<br />
Stand), aber sicherlich ist bei einigen hängen<br />
geblieben, dass es uns gibt.<br />
Euro-Ataxia<br />
Vom 2. bis zum 3.10. fand in Cervia (bei Rimini/<br />
Italien) die diesjährige Mitgliederversammlung<br />
mit Vorstandswahlen statt. Gewählt wurden:<br />
• Frau Barbara Flynn (Irland) – Präsidentin<br />
• Marco Meinders (Niederlande) - Schatzmeister<br />
• Sue Millmann (UK) – Secretary General<br />
• Madeleine Schmeder (Frankreich),<br />
• Cathalijne van Doorne (Niederlande),<br />
• Peter Reußner – DHAG<br />
Der Hauptsitz wurde nach England zur Ataxia-UK<br />
verlegt, da sich Brüssel/Belgien als zu bürokratisch<br />
entwickelte.<br />
Die EU unterstützt mit 6 Mio. € ein Forschungsprojekt<br />
zur Friedreichschen <strong>Ataxie</strong> (EFACTS)<br />
über die nächsten vier Jahre.<br />
Der Internetauftritt wird von Christian Schulz<br />
gepflegt. Das sieht, glaube ich, einfach aus,<br />
aber benötigt Zeit. Oft genug muss aktualisiert<br />
werden. Dass die Arbeit von Christian erfolgreich<br />
ist, zeigen die täglichen Nutzer. Die Einführung<br />
eines neuen Programms, das die Arbeit<br />
auf der Homepage verbessert, kann sich mittlerweile<br />
zeigen lassen und hat Christian ganz schön<br />
eingespannt. Es hat sich aber gelohnt.<br />
Aber auch sonst tut sich was im Bereich Öffentlichkeitsarbeit,<br />
der von unserem Vorstandsmitglied<br />
Heike Probst vertreten wird.<br />
Im Januar wurde am Uni-Klinikum Tübingen das<br />
bundesweit erste Behandlungs- und Forschungszentrum<br />
für seltene Erkrankungen, das ZSE,<br />
gegründet. Dort soll unter anderem die Zusammenarbeit<br />
mit Patienten- und Betroffenengruppen<br />
aufgebaut werden, um eine möglichst<br />
umfassende Hilfe für die Betroffenen und ihre<br />
Familien zu gewährleisten. Die DHAG ist eine<br />
solche Gruppe und die Führung des ZSE haben<br />
Prof. Olaf Rieß und Prof. Ludger Schöls, die ja im<br />
Rahmen des Medizinischen Beirats für die DHAG<br />
tätig sind. Wir waren zur Gründungsveranstaltung<br />
eingeladen und sind gleich 5 Mann hoch<br />
erschienen.<br />
Die DHAG ist Mitglied bei der Allianz chronischer<br />
seltener Erkrankungen, kurz, ACHSE. Im April<br />
war sie bei der dortigen Mitgliederversammlung<br />
anwesend. Es wurde unter anderem abgestimmt,<br />
welche neuen Mitglieder aufgenommen werden.<br />
Inzwischen sind es mehr als hundert Mitgliedsverbände.<br />
Der Tag der Seltenen, der von der ACHSE ins<br />
Leben gerufen wurde, wurde durch erfolgreiche<br />
Aktionen im Einkaufzentrum in Essen und im Klinikum<br />
Köln erwähnt. Besonders erfreulich ist,<br />
dass die DHAG in der ACHSE kein unbekanntes<br />
Mitglied ist. Dies vor allem durch die Aktionen in<br />
Würzburg. So wurden die Podiumsdiskussion von<br />
Monika Lockowandt und das Zeitungsinterview,<br />
das Alex Stierkorb gab, genannt. Wir danken der<br />
kompletten Standbesetzung.<br />
Am 25. September wurde der Welt-<strong>Ataxie</strong>tag<br />
begangen. Der Tag sollte genutzt werden, um<br />
bundesweit auf <strong>Ataxie</strong>n und die DHAG aufmerksam<br />
zu machen. Alle Regionalgruppen wurden<br />
gebeten mitzumachen.<br />
Es wurden Infostände aufgebaut und Aufkleber<br />
mit der Aufschrift „Weltataxietag - wir machen<br />
mit“ an Passanten verteilt. Die Leute sollten die<br />
Aufkleber an ihrer Kleidung tragen. Durch diese<br />
Aktion wurde die Öffentlichkeit auf die DHAG<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
und <strong>Ataxie</strong>n aufmerksam gemacht. Natürlich<br />
wurden auch an vielen Plätzen Flyer und Broschüren<br />
ausgelegt.<br />
Uns bekannte Aktionen gab es von Marina Stüber<br />
im Rahmen des Wellness-Wochenendes der<br />
DHAG, von Uta Schulz in München und von Peter<br />
Reußner während eines Neurologenkongresses.<br />
Auch den hier nicht Genannten gilt herzlichen<br />
Dank.<br />
Im Dezember hatte Rita Bogenfeld, Geschäftsführerin<br />
der DHAG, die Daimler AG um eine<br />
Geldspende für neue Stellwände gebeten. Um<br />
dies abzustimmen, wurde die DHAG bei einer<br />
Versammlung Hunderten von Daimler-Mitarbeitern<br />
vorgestellt. Wie es hier weiterging, hören<br />
wir im nächsten Jahr im Bericht für 2011.<br />
Die RG Sachsen-Anhalt und Wolfenbüttel unternahmen<br />
eine gemeinsame Bootsfahrt auf der<br />
Elbe, hierbei wurden sie von einem Fernsehteam<br />
begleitet, auch ein Zeitungsbericht trug zudem<br />
zur Öffentlichkeitsarbeit bei. Den RGL Nadine<br />
Langenberg und Udo Nitsche danke ich für diese<br />
Planung und Umsetzung.<br />
Selbsthilfetage waren in Bad Dürrheim, Bad<br />
Homberg und Lüdinghausen. Stellvertretend für<br />
alle Aktionen, die die DHAG bekannter gemacht<br />
haben, danke ich Susanne Breitner, Udo Nitsche,<br />
Stefan Droste, Nicole Müller, Antje Graf, Eckhard<br />
Stemmler und Marita Erichsen.<br />
Die Regionalgruppe Essen unter Leitung von<br />
Thomas Collenberg konnte sich bereits zum<br />
zweiten Mal beim Essener Selbsthilfepreis platzieren.<br />
Herr Wolfram Schlums steht den RG-Gruppen<br />
in NRW mit Rat und Tat zur Seite. Er nimmt an<br />
vielen Treffen persönlich teil. Das Seminarwochenende<br />
in Münster, welches er jedes Jahr<br />
federführend organisiert, gehört schon zu den<br />
DHAG-Ritualen. Danke, Wolfram.<br />
Seminare der DHAG waren in: Pforzheim<br />
(17.-19.09.), Münster (28.-30.05.) Horath (24-<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />
26.09.2010) sowie im Dünenhof. Vielen Dank an<br />
die Organisatoren.<br />
Ich danke allen Aktiven, die die Arbeit des Bundesverbandes<br />
2010 in irgendeiner Art und Weise<br />
unterstützt haben. Sollte ich jemand bei all den<br />
Aktivitäten vergessen haben, so bitte ich dies zu<br />
entschuldigen. Wir freuen uns daher sehr, wenn<br />
Ihr mir im Jahresverlauf kurz über eure Aktivitäten<br />
mit Bild berichtet.<br />
Stellvertretend danke ich:<br />
• dem Vorstand: Gerhard, Peter, Heike und<br />
Uta,<br />
• unserer Geschäftsführerin Rita und unserer<br />
Bürokraft Marlies,<br />
• den Mitgliedern des Medizinischen Beirates,<br />
besonders Herrn Dr. Kreuz, als Sprecher,<br />
• Wolfram Schlums und allen RGL, ohne die<br />
die DHAG die wichtige Arbeit vor Ort nicht<br />
umsetzen könnte.<br />
Die Statistik 2010 sieht folgendermaßen aus:<br />
• Mitglieder: 827<br />
• Zugänge: 64<br />
• Todesfälle: 15<br />
• Kündigungen: 23<br />
• Förderer: 6<br />
In Zahlen ist es leicht, sich auszudrücken, aber<br />
der Verlust unserer Mitglieder, die wir auch persönlich<br />
gekannt haben, schmerzt und lässt sich<br />
nicht in Worte kleiden.<br />
Deshalb legen wir eine Schweigeminute ein:<br />
Geschäftsbericht 2010<br />
7
DHAG - MV 2011<br />
8<br />
seit 1983 DHAG<br />
Eindrücke von der MV 2011 in Hohenwart bei Pforzheim<br />
In diesem Jahr trafen wir uns ab 15. bis zum<br />
17.04.2011 im Forum Hohenwart. Für viele von<br />
uns war der Tagungsort neu. Für mich auch.<br />
Deshalb hat die DHAG eine Umfrage zur Örtlichkeit<br />
gemacht, da uns die Meinung der Mitglieder<br />
sehr wichtig ist.<br />
Die Meinungsstimmung vor Ort fiel ganz unterschiedlich<br />
aus. Wichtige Kriterien waren die<br />
Anreisemöglichkeiten. Der Bahnhof in Pforzheim<br />
soll nicht sehr barrierefrei sein.<br />
Sollten Sie noch keine Meinung abgegeben<br />
haben, so können Sie das gerne per Email<br />
an dhag@ataxie.de nachholen.<br />
Die eigentliche MV war erstaunlich schnell<br />
erledigt, sodass noch genügend Zeit für<br />
den Austausch der anwesenden Mitglieder<br />
blieb.<br />
Der Nachmittag war interessant. Nach dem<br />
Vortrag von Herr Prof. Schöls „Spastik und<br />
<strong>Ataxie</strong>?“ stellte Herr Dr. Synofzik eine neue<br />
Studie vor.<br />
Die Workshops waren gut, aber fast zu wenig<br />
Zeit für die diskussionsreichen Themen.<br />
Ich möchte nicht alles detalliert wiedergeben,<br />
sondern zeige hier einige Bilder von unseren<br />
Fotografen (siehe rechts), denn Bilder sagen oft<br />
mehr als Worte.<br />
(ms)<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />
(alle Fotos von der MV mit freundlicher Genehmigung von Ch. Möhlenbrink und ers)<br />
DHAG - MV 2011<br />
9
Protokoll der 28.MV<br />
10<br />
seit 1983 DHAG<br />
Protokoll der 28. DHAG-Mitgliederversammlung<br />
am Samstag, 16. April 2011,<br />
von 9.15 Uhr bis 12.00 Uhr im Hohenwart<br />
Forum, 75181 Pforzheim-Hohenwart<br />
Die Sitzung wurde ordnungsgemäß und rechtzeitig<br />
4 Wochen vor der Mitgliederversammlung<br />
einberufen und ist somit beschlussfähig.<br />
74 anwesende Personen sind stimmberechtigt.<br />
Tagesordnung<br />
1. Begrüßung durch die Vorsitzende<br />
Die 1. Vorsitzende, Frau Marina Stüber, begrüßt<br />
alle Anwesenden herzlich. Sie eröffnet die Jahresmitgliederversammlung<br />
und wünscht allen<br />
Teilnehmern einen angenehmen Tagungsverlauf.<br />
2. Bericht der 1. Vorsitzenden<br />
Der Geschäftsbericht wird vom Vorstand vorgetragen,<br />
wobei jedes Vorstandsmitglied seinen<br />
jeweiligen Bereich selbst erläutert. Der Bericht<br />
wird in der nächsten <strong>Fundus</strong>ausgabe abgedruckt.<br />
Zum Geschäftsbericht gibt es keine weiteren<br />
Fragen.<br />
Es folgt eine Gedenkminute für die verstorbenen<br />
Mitglieder.<br />
3. Kassenbericht<br />
Herr Geier, der Finanzvorstand, kann aus Krankheitsgründen<br />
nicht anwesend sein. Frau Stüber<br />
entschuldigt ihn und gibt das Wort an die Kassenprüfer<br />
Herrn Stemmler und Herrn Heppner.<br />
Die Belegprüfung wurde von den Kassenprüfern<br />
am 15.04.2011 vorgenommen und festgestellt,<br />
dass die Buchhaltung den Anforderungen an ein<br />
zeitgemäßes Buchführungssystem entspricht.<br />
Die Zahlen werden anhand eines Beamers präsentiert.<br />
Die Zahlen sind im <strong>Fundus</strong> 2/2011 abgedruckt.<br />
Die Prüfer stellen fest, dass der Vorstand seine<br />
satzungsgemäßen Verpflichtungen erfüllt hat,<br />
und empfehlen den Mitgliedern die Entlastung<br />
des Gesamtvorstandes.<br />
Aussprache: Es erfolgen keine Rückfragen aus<br />
dem Auditorium.<br />
4. Entlastung des Vorstandes<br />
Es ergeht eine einstimmige Entlastung ohne Enthaltungen<br />
und Gegenstimmen.<br />
5. Satzungsänderungen<br />
§ 4 Mitgliedschaft<br />
(1) Mitglieder des Vereins können natürliche<br />
und juristische Personen sowie sonstige<br />
Vereinigungen des öffentlichen und privaten<br />
Rechts werden, die die Ziele des Vereins<br />
unterstützen. Bei Mitgliedschaften natürlicher<br />
Personen wird unterschieden zwischen<br />
Familienmitgliedschaft, Einzelmitgliedschaft<br />
mit anerkannter Begleitperson und Einzelmitgliedschaft<br />
ohne Begleitperson.<br />
Auf Anfrage, warum diese Änderung erfolgt,<br />
erläutert Frau Stüber den Sachverhalt. Viele Mitglieder<br />
sind aufgrund der Behinderung auf die<br />
Hilfe Außenstehender angewiesen. Damit die<br />
Begleitperson zu den gleichen Bedingungen an<br />
Seminaren oder Mitgliederversammlungen teilnehmen<br />
kann, muss diese Personengruppe mit<br />
in der Satzung aufgenommen werden. Im <strong>Fundus</strong><br />
wird nochmals erläutert, wie sich die Mitgliedschaft<br />
definiert. Herr Stemmler verweist auf den<br />
Schwerbehindertenausweis, in dem die Notwendigkeit<br />
einer Begleitperson festgehalten ist. Ein<br />
Mitglied regt an, dass die DHAG für alle offen<br />
sein sollte. Frau Stüber weist darauf hin, dass<br />
dies selbstverständlich sei.<br />
Eine weitere Frage, wie sich die Familienmitgliedschaft<br />
definiert, wird von Frau Stüber mit<br />
dem Hinweis, dass ein Update der Mitgliederdatei<br />
erfolgen wird, beantwortet. Über den Ablauf<br />
dazu wird sich der Vorstand noch Gedanken<br />
machen.<br />
Auf die Frage zu Sozialtarifanträgen und nach welchen<br />
Kriterien hier entschieden wird, erläutert<br />
Frau Stüber den Ablauf. Grundsätzlich muss ein<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
Nachweis erfolgen, dass der Sozialtarif gerechtfertigt<br />
ist. Liegt dieser Bescheid vor, entscheidet<br />
der Vorstand. Da im Einzelfall geprüft wird,<br />
können hier keine einheitlichen Regeln aufgestellt<br />
werden.<br />
Abstimmung: einstimmig dafür, 2 Enthaltungen,<br />
keine Gegenstimme<br />
§ 7 Vorstand<br />
Punkt 7 wird ergänzt:<br />
(7) Der Vorstand ist befugt Vereinsordnungen<br />
zu erlassen.<br />
Bei Änderungen der Geschäftsstellenordnung,<br />
Beiratsordnung oder Regionalgruppenordnung<br />
müsste grundsätzlich eine Mitgliederversammlung<br />
einberufen werden. Um dies zu vermeiden,<br />
ist die Aufnahme in die Satzung sinnvoll.<br />
Abstimmung: einstimmig dafür, keine Enthaltungen,<br />
keine Gegenstimme<br />
6. Bericht aus den Ländern/Regionalgruppen/Internet<br />
Da sich die Regionalgruppen noch in der Findungsphase<br />
befinden, kann nicht näher vom Vorstand<br />
darauf eingegangen werden.<br />
Zum Thema „Internet“ verweist Frau Stüber auf<br />
die Abendveranstaltung der Kleingruppen.<br />
7. Medizinischer Beirat Dr. Kreuz:<br />
Herr Dr. Kreuz, Koordinator des medizinischen<br />
Beirates, stellt die Beiratsmitglieder vor und<br />
erläutert den Tätigkeitsbericht 2010/2011. Er<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />
informiert darüber, dass Herr Prof. Klockgether<br />
seinen Austritt erklärt hat, da er sich nationalen<br />
und internationalen Aufgaben widmet. Er wird<br />
aber weiterhin beratend für die DHAG zur Verfügung<br />
stehen. Prof. Vogel ist in Rente, wird aber<br />
weiterhin mitarbeiten. Die Aktivitäten können<br />
im kommenden <strong>Fundus</strong> nachgelesen werden.<br />
Die Anfragen an den Medizinischen Beirat haben<br />
2010 sehr zugenommen, der Arbeitsaufwand ist<br />
dadurch extrem angestiegen. Relevante Fragen<br />
und Antworten werden im <strong>Fundus</strong> veröffentlicht.<br />
Es ergeht der Vorschlag, Herrn Prof. Klockgether<br />
weiterhin auf der Liste des Beirates zu führen,<br />
um Präsenz zu zeigen. Der Vorschlag von Dr.<br />
Kreuz, Herrn Prof. Klockgether zum Ehrenmitglied<br />
des Beirates zu ernennen, findet Anklang<br />
und er wird dann auch weiterhin mit auf der<br />
Liste aufgeführt.<br />
Frau Stüber beschließt die Sitzung vorzeitig um<br />
11.30 Uhr und bedankt sich für die Teilnahme.<br />
Pforzheim, 16.04.2011<br />
Marina Stüber Rita Bogenfeld<br />
1. Vorsitzende Protokollantin<br />
Protokoll der 28.MV<br />
11
Kassenbericht<br />
12<br />
seit 1983 DHAG<br />
Bilanz 2009 2010 2009 (gerundet)<br />
Aktiva<br />
neues Büro Einrichtung 1,00 € 1 €<br />
Büro-Maschinen-Einrichtung 1,00 € 1 €<br />
EDV Hardware 1,00 € 245 €<br />
Spar- und Kredit-Bank 3.046,00 € 3.697 €<br />
Landesbank BW 783,02 € 1.004 €<br />
Postbank 0,00 € 0 €<br />
Festgeldkonto SKB 33.315,84 € 20.418 €<br />
BMW Online Sparkonto 459.275,32 € 482.991 €<br />
Anlagen Sparkonto SPAKA Trier 128.546,12 € 124.392€<br />
Mietkaution LBBW 2.301,23 € 2.294 €<br />
Kurzfristige Forderungen 0,00 € 30 €<br />
Summe Aktiva 627.270,53 € 635.073 €<br />
Passiva<br />
Anfangsbestand (Startkapital) 633.237,89 € 658.238 €<br />
Verbindlichkeiten 360,00 € 405 €<br />
Rückstellungen 0,00 € 0 €<br />
Rückstellungen Stiftungsdozentur<br />
0,00 € 1.430 €<br />
Reinverlust 2010 -6.327,36 € -25.000 €<br />
Summe Passiva 627.270,53 € 635.073 €<br />
Kassenbericht DHAG 2010<br />
Gewinn- und Verlust Rechnung 2010 in € (2009 gerundet)<br />
EINNAHMEN: 2010 2009<br />
Mitgliederbeiträge 40.460,19 € 40.059 €<br />
Fördermitglieder 440,00 € 410 €<br />
Erlöse Zinsen 10.543,36 € 15.568 €<br />
Spenden 19.958,72 € 14.058 €<br />
Spenden zweckgeb. 8.140,00 € 4900 €<br />
Mitgliederversammlung 4.370,00 € 1.980 €<br />
Zuschüsse Krankenkassen 15.000,00 € 19.000 €<br />
Zuschüsse Krankenkassen zweckgeb. 8.485,00 € 7.100 €<br />
Sonstige Zuschüsse 2.100,00 € 2.600 €<br />
Broschüren + <strong>Fundus</strong> Abo 565,00 € 854 €<br />
Seminarerträge 1.282,00 € 5 €<br />
Sonstige Erlöse 600,00 € 245 €<br />
Erlöse ATAXIE-Video 110,00 € 218 €<br />
Erlöse <strong>Ataxie</strong>-Stiftung 4370,00 € 0 €<br />
116.424,27 € 106.997 €<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
Kassenprüfung<br />
erfolgte durch:<br />
Roderich Heppner<br />
und<br />
Eckhard Stemmler<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />
AUSGABEN: 2010 2009<br />
Gehälter 45.502,81 € 45.614 €<br />
Miete u. Nebenk. 10.030,38 € 9.056 €<br />
Bürobedarf 311,07 € 403 €<br />
Strom Wasser Wärme 1.152,89 € 1.131 €<br />
Reinigungskosten 21,05 € 24 €<br />
Mitgliederversammlung 9.043,81 € 4.361 €<br />
Honorarabrechnung 470,00 € 285 €<br />
DPWV Lohn/Gehalt 597,02 € 614 €<br />
FUNDUS 10.217,67 € 11.310 €<br />
Aufw. Broschüren 4.352,27 € 7.361 €<br />
Aufw. Messen 158,27 € 0 €<br />
Aufw. Forschung 14.130,00 € 0 €<br />
<strong>Ataxie</strong>preis 0,00 € 0 €<br />
Aufw. Vorstand 4.593,65 € 5.745 €<br />
Aufw. LV NRW 800,00 € 800 €<br />
Reisekosten Vorstand 2.188,01 € 2.873 €<br />
Öffentlichkeitsarbeit 796,00 € 0 €<br />
Reisekosten Mitglieder 884,30 € 1.538 €<br />
Telefon/Fax 796,00 € 767 €<br />
Portokosten 808,41 € 972 €<br />
Bankgebühren 122,51 € 199 €<br />
Aufw. Seminare 5.124,43 € 3.214 €<br />
Werbung 1.781,47 € 2.485 €<br />
<strong>Ataxie</strong>-Video 0,00 € 0 €<br />
Rechts- u.Beratungskosten 58,91 € 308 €<br />
Beiträge an Verbände 1.656,70 € 1.548 €<br />
Versicherungen 628,88 € 629 €<br />
Zinsaufwand 0,14 € 3 €<br />
Aufw. Für PC Drucker u. Fax 210,73 € 87 €<br />
Aufw. Regionalgruppen 2.712,56 € 3.503 €<br />
Abgaben/Gebühren 0,00 € 6 €<br />
Weitergabe zweckgeb. Spende 830,00 € 522 €<br />
Sonstige Kosten 1.388,84 € 455 €<br />
Aufw. Euro-<strong>Ataxie</strong> 200,00 € 500 €<br />
Weitergabe an Stiftung 1.350,00 € 25.000 €<br />
Abschreibungen 244,00 € 6810 €<br />
Jahresergebnis: 2010 2009<br />
Einnahmen 116.424,27 € 106.996,81 €<br />
Ausgaben 122.751,63 € 131.996,49 €<br />
Gewinn / Verlust -6.327,36 € -24.999,68 €<br />
2010 2009<br />
Anfangsbestand 633.237,89 € 658.237,57 €<br />
Jahresergebnis -6.327,36 € -24.999,68 €<br />
Endbestand 626.910,53 € 633.237,89 €<br />
122.751,63 € 131.966 €<br />
Kassenbericht<br />
13
Aktivitäten MB<br />
14<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
seit 1983 DHAG<br />
14. Sitzung des MB am 10.04.2010 in Wiesbaden-Naurod; Teilnehmer 8 von 16<br />
Sprechstunde aller 8 Beiratsmitglieder am 10.04.2010 auf dem DHAG-Jahrestreffen<br />
Abschluss der Broschüre „Schluckstörungen bei <strong>Ataxie</strong>-Krankheiten“ (Dr. Rüb, Dr. Heinicke,<br />
Dipl.-Ökotroph. Wittig, Dr. Kreuz)<br />
Mitarbeit im EUROSCA-Projekt/TRANS-SCA (Prof. Klockgether, Prof. Schöls, Prof. Rieß, Prof.<br />
Schulz, Prof. Timmann-Braun)<br />
Mitarbeit in Ataxia Study Group (Prof. Bürk, Prof. Klockgether, Prof. Rieß, Prof. Schöls, Prof.<br />
Schulz, Prof. Timmann-Braun)<br />
Mitarbeit in RISCA-Projekt (Prof. Timmann-Braun, Prof. Schöls, Prof. Klockgether, Prof.<br />
Schulz)<br />
Fortbildungen:<br />
2 Seminare für Physiotherapeuten (Dr. Heinicke)<br />
Ausbildung Alten- und Krankenpflege am Diakonissenhaus Dresden (Dr. Kreuz)<br />
verschiedene Seminare für Ärzte, Studenten, Schüler<br />
Seminarwochenenden: in der Eifel (Dr. Heinicke)<br />
Vorträge und Gespräche im Rahmen von DHAG-Veranstaltungen<br />
Vortrag am 28.11.2010 im Rahmen des Regionalgruppentreffens der Ortgruppe Essen<br />
(Prof. Timmann-Braun)<br />
RG Dresden (Dr. Kreuz)<br />
Beantwortung von 36 schriftlichen Anfragen über den Sprecher des MB<br />
(2007/2008: 10 Anfragen, 2008/2009: 17 Anfragen, 2009/2010: 6 Anfragen)<br />
„Der MB antwortet im <strong>Fundus</strong>“<br />
„Eisen und FA“ 4/2010 (Prof. Schöls)<br />
„Locked-in-Syndrom bei SCA6“ 1/2011 (Prof. Timmann-Braun)<br />
Beiträge für den <strong>Fundus</strong>:<br />
„ARSACS“ 3/2010 (Dr. Kreuz)<br />
„MICONOS-Studie: Idebenone bei FA“ 3/2010 (Prof. Schöls)<br />
• Erste deutsche AT-Infoseite (Prof. Zielen) www.info-AT.de<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Aktivitäten 2010/2011 (14. Amtsperiode) des MB der DHAG<br />
Europäisches Research-Meeting in Frankfurt (Prof. Zielen)<br />
Erste klinische Studien zum Wachstumshormonmangel (Prof. Zielen)<br />
unzählige telefonische und E-Mail-Anfragen von Patienten, Angehörigen, Ärzten, Therapeuten<br />
4 E-Mail-Beratungen (Dr. Jobst)<br />
unzählige Patienten- und Angehörigenbetreuung<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
(Stand 1. Mai 2011)<br />
Neurologie<br />
• Frau Prof. Dr. med. Katrin Bürk<br />
Medizinisches Zentrum für Nervenheilkunde<br />
der Universität Marburg<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Herr Prof. Dr. med. Ludger Schöls<br />
Klinische Neurogenetik, Zentrum für Neurologie<br />
und Hertie-Institut für klinische Hirnforschung,<br />
Tübingen<br />
Herr Prof. Dr. med. Jörg B. Schulz<br />
Ärztlicher Direktor der Neurologischen Klinik,<br />
Universitätsklinikum der RWTH Aachen<br />
Herr Dr. Matthis Synofzik, M. A.<br />
Zentrum für Neurologie und Hertie-Institut<br />
für Klinische Hirnforschung, Tübingen<br />
Frau Prof. Dr. med. Dagmar Timmann-<br />
Braun Neurologische Klinik und Poliklinik,<br />
Universitätsklinikum Essen<br />
Herr Prof. Dr. med. Hans-Peter Vogel<br />
ehemaliger Direktor der Neurologischen<br />
Klinik, Helios-Klinikum Berlin-Buch<br />
Pädiatrie<br />
• Herr Chefarzt Dr. med. Dirk Heinicke<br />
Rehabilitationszentrum für Kinder, Jugendliche<br />
und junge Erwachsene,<br />
Klinik BAVARIA, OT Zscheckwitz, Kreischa<br />
•<br />
Medizinischer Beirat entsprechend § 9 (2a) Satzung der DHAG<br />
Herr Prof. Dr. med. Stefan Zielen<br />
Klinik für Kinderheilkunde I, Allergologie,<br />
Pneumologie und Mukoviszidose,<br />
Klinikum der J.-W.-Goethe-Universität, Frankfurt<br />
Humangenetik<br />
• Herr Prof. Dr. med. Olaf Rieß<br />
Ärztlicher Direktor, Abteilung Medizinische<br />
Genetik, Universitätsklinikum Tübingen<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />
•<br />
Frau Prof. Dr. rer. nat. Christine Zühlke<br />
Institut für Humangenetik des Universitätsklinikums<br />
Schleswig-Holstein, Campus Lübeck<br />
Medizinische Genetik / Psychotherapie<br />
• Herr Dr. med. Friedmar R. Kreuz<br />
(Sprecher des MB)<br />
Gemeinschaftspraxis<br />
Dresden<br />
für Humangenetik,<br />
Pathologische Anatomie<br />
• Herr Priv.-Doz. Dr. med. Udo Rüb<br />
Johann-Wolfgang-Goethe-Universität,<br />
Dr. Senkenbergisches Institut für Chronomedizin,<br />
Institut für Klinische Neuroanatomie,<br />
Frankfurt/Main<br />
Rehabilitation und Sozialmedizin<br />
• Herr Chefarzt Dr. med. Ulrich Jobst<br />
Chefarzt der Neurologie, Bosenberg-Kliniken,<br />
St. Wendel<br />
Physiotherapie<br />
• Frau Susanne Haustein<br />
Chemnitz<br />
Ernährungswissenschaften<br />
• Frau Dipl.-Ökotrophologin Sandra Wittig<br />
Berlin<br />
Medizinischer Beirat 2011<br />
15
DHAG intern<br />
16<br />
seit 1983 DHAG<br />
Auf Grund der speziellen Richtlinien zur Förderung<br />
durch die Krankenkassen bei DHAG-Seminaren<br />
haben wir (der Vorstand) die einzelnen<br />
Mitgliedschaften detailliert beschrieben und<br />
aktualisiert.<br />
Einzelmitgliedschaft:<br />
Diese Mitgliedschaft beinhaltet lediglich das<br />
jeweilige Mitglied. Dieses erhält 4-mal jährlich<br />
den <strong>Fundus</strong>, einmal pro Mitglied. Außerdem<br />
erhält das Mitglied ein Stimmrecht.<br />
Vergünstigungen, Zuwendungen laut DHAG-Satzung<br />
stehen nur dieser einen Person zu. Begleiter<br />
müssen Leistungen voll bezahlen.<br />
Beitrag: 60 € (Mitglied)<br />
Zusatzperson: 20 € Sie erhält außer bei DHAG-<br />
Seminaren und Regionalgruppenveranstaltungen<br />
keine Vergünstigungen, keinen Mitgliedsstatus.<br />
Einzelmitgliedschaft mit einer im<br />
Schwerbehinderten-Ausweis eingetragenen<br />
Begleitperson:<br />
(Vorlage Ausweis - Merkzeichen „B“)<br />
Siehe Einzelmitgliedschaft<br />
Die Mitgliedschaft beinhaltet eine Begleitperson.<br />
Diese Begleitperson erhält dieselbe Vergünstigung<br />
wie das Mitglied, jedoch hat sie kein<br />
Stimmrecht und bekommt auch keinen <strong>Fundus</strong>.<br />
Die Begleitperson hilft dem Betroffenen und<br />
ermöglicht ihm eine Teilnahme am öffentlichen<br />
Leben.<br />
Beitrag: 60 €<br />
Familienmitgliedschaft:<br />
Diese Mitgliedschaft beinhaltet alle im Haushalt<br />
lebenden Personen, die in der Mitgliederdatei<br />
der DHAG namentlich aufgeführt sind. Hierzu<br />
werden auch Betroffene gezählt, die zwecks<br />
Betreuung und Pflege nicht mehr zu Hause versorgt<br />
werden können.<br />
Diese erhalten 4-mal jährlich den <strong>Fundus</strong> (e1inmal<br />
pro Haushalt).<br />
Mitgliedschaften der DHAG<br />
Außerdem erhalten die Mitglieder jeweils ein<br />
Stimmrecht.<br />
Vergünstigungen, Zuwendungen laut DHAG e.V.<br />
Satzung stehen nur den angegebenen Person<br />
zu.<br />
Beitrag: 90 €<br />
Sozialtarif:<br />
Sozialtarifmitgliedschaft kann auf Antrag gegen<br />
Vorlage eines Nachweises gewährt werden.<br />
Sozialtarifmitglieder sind Mitglieder im Sinne der<br />
Satzung. Über die Höhe des verminderten Mitgliedsbeitrages<br />
entscheidet der Vorstand entsprechend<br />
der gültigen Vereinsordnung.<br />
<strong>Fundus</strong>abo:<br />
Im Kalenderjahr erscheinen 4 Ausgaben des<br />
HERAX <strong>Fundus</strong> (Februar, Mai, August, November)<br />
und kosten ohne Mitgliedschaft 30 €.<br />
Bei Abweichungen von diesen Mitgliedschaftsmodellen<br />
bedarf es einer Sondergenehmigung<br />
durch den Vorstand.<br />
DHAG-Vorstand<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />
DHAG News! DHAG News! DHAG News!<br />
Liebe DHAG-Mitglieder, heute möchte ich Euch<br />
eine Aktion zum 30. Jahrestag vorstellen:<br />
Vision Quadro!<br />
Zur Zeit haben wir 840 Mitglieder, die ich durch<br />
verschiedene Mitgliederaktionen bis 2013 (der<br />
30. Jahrestag der Gründung der DHAG) auf eine<br />
4- (quadro) stellige Zahl anheben will. Also 1000.<br />
Es ist zwar laut Statistik fast nicht möglich, aber<br />
ich würde es gerne mit Euch versuchen.<br />
Aktuelle Aktionen findet ihr unter<br />
www.ataxie.de<br />
Habt auch Ihr eine Werbeidee? - sendet Sie an:<br />
majofrajo@ataxie.de<br />
Das Ziel ist nicht unmöglich, aber nur gemeinsam<br />
zu bewältigen!<br />
Die DHAG bedankt sich bei Nicole Müller, Antje<br />
Graf und Martina Hanke für die jahrelange Leitung<br />
einer DHAG-Regionalgruppe.<br />
Wir danken Uta Schulz für die bisherige Arbeit<br />
im Vorstand, wir bedauern ihren Entschluss,<br />
diese Arbeit aus gesundheitlichen Gründen zu<br />
beenden.<br />
Die DHAG dankt Herrn Prof. Thomas Klockgether<br />
für die jahrelange Mitarbeit im Medizinischen<br />
Beirat.<br />
Ein herzliches Dankeschön an Markus Probst und<br />
Rita Bogenfeld, die sich mit dem Projekt: „neue<br />
DHAG-Stellwände“ bei der Daimler AG erfolgreich<br />
beworben haben.<br />
Stilles Gedenken<br />
Als Verband gedenken wir unseres in 2010 verstorbenen Mitgliedes:<br />
Christian Erichsen, Osterby * 27.06.1926 † 06.03.2010<br />
Die Regionalgruppe Stuttgart hatte die Idee<br />
eine CD mit Achtsamkeitsübungen für <strong>Ataxie</strong>-<br />
Betroffene zu erstellen lassen.<br />
Gemeinsam mit Yogalehrerin Jutta Berger wurde<br />
die Anregung von der DHAG in die Tat umgesetzt.<br />
Vielen Dank allen, die am Projekt mitgewirkt<br />
haben.<br />
Die CD kann ab sofort über die DHAG-Geschäftsstelle<br />
bezogen werden. Preis für DHAG-Mitglieder<br />
5 €, Nicht-Mitglieder 10 €.<br />
<strong>Fundus</strong>redaktion: Wer sich aktiv am Vereinsleben<br />
beteiligen will, gerne recherchiert, schreibt<br />
- Der kann sich ab sofort bei:<br />
fundus@ataxie.de melden.<br />
Wir suchen einen (Chef-) Redakteur!!!<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> e. V.<br />
stiftet wieder einen Förderpreis mit dem Ziel,<br />
die Lebensbedingungen von <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<br />
Betroffenen und ihren Angehörigen zu verbessern.<br />
Näheres zur Ausschreibung finden Sie auf<br />
www.ataxie.de<br />
Die Bewerbungsfrist endet am 31.12.2011!<br />
Aufruf in eigener Sache:<br />
Ich weiß, dass wir Frauen unsere Telefonzeit von<br />
Petrus vor dem Ableben wieder gutgeschrieben<br />
bekommen, aber ich bitte um Verständnis, dass<br />
ich nach 17.00 h und am Wochenende die Zeit<br />
für meine Familie einplane. Deshalb bitte ich<br />
Vereinstelefonate am besten auf vormittags zu<br />
legen. Danke! (ms)<br />
Aktuelles<br />
17
ZSE in Bonn<br />
18<br />
seit 1983 DHAG<br />
Erstes Zentrum für Seltene Erkrankungen in NRW gegründet<br />
„Sie haben etwas ins Rollen gebracht“, sagte<br />
Eva Luise Köhler, Schirmherrin der ACHSE, bei<br />
der Auftaktveranstaltung zur Gründung des Zentrums<br />
für Seltene Erkrankungen Bonn (ZSEB).<br />
Etwas bewegen für Menschen mit einer Seltenen<br />
Erkrankung bedeutet, dass wir diesen Patienten<br />
mit interdisziplinärer Behandlung und Betreuung<br />
zur Seite stehen möchten, so Professor Thomas<br />
Klockgether, Sprecher des Zentrums in Bonn.<br />
Oft stehen Spezialisten wie der Bonner Neurologe<br />
für die Patienten erst am Ende einer<br />
jahrelangen Odyssee von Arzt zu Arzt, denn<br />
Informationen zu Seltenen Erkrankungen sind<br />
rar und kaum verbreitet, was die ohnehin komplexe<br />
Diagnosestellung sehr erschwert. Dadurch<br />
verlängert sich der Leidensweg der Patienten,<br />
eine mögliche Behandlung wird verzögert, und<br />
nicht selten müssen die Patienten sich unnötigen,<br />
oft durchaus risikoreichen therapeutischen<br />
Maßnahmen unterziehen.<br />
Im Rahmen der Auftaktveranstaltung am 18.<br />
Februar 2011 sprachen auch ein Vertreter des<br />
Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation,<br />
Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
sowie der Oberbürgermeister der Stadt,<br />
Jürgen Nimptsch, Grußworte und gratulierten<br />
den Gründern des Zentrums, dem Universitätsklinikum<br />
Bonn und der Universität Bonn. Jürgen<br />
Nimptsch, der selber viele Jahre als Schulleiter<br />
in Bonn tätig war, betonte aus seiner eigenen<br />
Erfahrung mit Schülern, dass gerade betroffene<br />
Kinder und Jugendliche sowie deren Familien oft<br />
mit schwersten Beeinträchtigungen des alltäglichen<br />
Lebens konfrontiert sind.<br />
Aber was bedeutet es nun, Betroffener einer Seltenen<br />
Erkrankung zu sein? Die meisten Seltenen<br />
Erkrankungen sind genetisch bedingt, betreffen<br />
vor allem Kinder und Jugendliche, aber auch<br />
immer mehr Erwachsene. Derzeit kennt die Medizin<br />
etwa 6.000 bis 8.000 Seltene Erkrankungen.<br />
Als „Selten“ bezeichnet man in Europa Krankheiten,<br />
deren Häufigkeit unter 1 zu 2.000 liegt.<br />
Bei 80 Millionen <strong>Deutsche</strong>n können also immerhin<br />
40.000 Menschen von einem einzigen derartigen<br />
Leiden betroffen sein. „Die geringe Zahl<br />
von Patienten mit einem spezifischen Krankheitsbild<br />
bringt eine Reihe von Problemen mit<br />
sich“, erklärt Professor Dr. Thomas Klockgether.<br />
„So gibt es in vielen Fällen keine wirksame Therapie,<br />
denn je seltener die Erkrankung, desto<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
schwieriger ist die systematische Erforschung.<br />
Umso wichtiger ist es uns hier in Bonn, auf die<br />
speziellen Bedürfnisse von Menschen mit Seltenen<br />
Erkrankungen durch interdisziplinäres und<br />
transparentes Arbeiten einzugehen, denn viele<br />
Betroffene fühlen sich alleine gelassen mit ihrer<br />
Erkrankung und den damit verbundenen Beeinträchtigungen,<br />
ihren Fragen und existenziellen<br />
Ängsten.“<br />
Das Universitätsklinikum Bonn arbeitet bereits<br />
seit vielen Jahren an der Behandlung und Erforschung<br />
einer Reihe seltener Erkrankungen. Dazu<br />
zählen etwa bestimmte Epilepsien, seltene neurologische<br />
Bewegungsstörungen, Formen des<br />
erblichen Darmkrebses, seltene Augenerkrankungen<br />
oder angeborene Fehlbildungen des<br />
Darmes. Neben den zurzeit acht Integrierten<br />
Forschungs- und Behandlungszentren sind im<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />
Zentrum für Seltene Erkrankungen in Berlin<br />
An der Berliner Charité wurde am Montag,<br />
den 28.02.2011, das „Berliner Centrum für Seltene<br />
Erkrankungen“ eröffnet. Als deutschlandweit<br />
fünfte Einrichtung dieser Art (Tübingen,<br />
Freiburg, Frankfurt am Main und Bonn) widmet<br />
sich nun auch in Berlin ein Behandlungszentrum<br />
explizit den Seltenen Krankheiten.<br />
Seltene Erkrankungen (engl. orphan diseases) ist<br />
ein Sammelbegriff für alle Krankheiten, unter<br />
denen nach Definition der EU weniger als einer<br />
von 2.000 Menschen (weniger als 5 von 10.000<br />
Personen) leidet. Aufgrund der geringen Anzahl<br />
von Patienten mit den entsprechenden Erkrankungen<br />
existieren bei den Seltenen Krankheiten<br />
häufig erhebliche strukturelle Probleme in der<br />
Patientenversorgung, der Diagnose und Behandlung.<br />
Um diese Missstände zu beheben, wurde<br />
Bonner ZSEB auch vier reine Forschungszentren<br />
integriert (http://ukb.uni-bonn.de/zseb).<br />
„Für die Patienten ist es von enormer Wichtigkeit<br />
zu wissen, dass Forschung an ihrer Erkrankung<br />
erfolgt, denn Seltene Erkrankungen sind<br />
leider noch wenig im Fokus der medizinischen<br />
Forschung“, sagt Professor Dr. Markus Nöthen,<br />
Direktor des Instituts für Humangenetik der<br />
Bonner Uniklinik und Mitgründer des ZSEB.<br />
Das Zentrum für Seltene Erkrankungen in Bonn<br />
bündelt Behandlung und Forschung auf höchstem<br />
Niveau, denn eine nachhaltige Verbesserung der<br />
Lebensbedingungen von Menschen mit Seltenen<br />
Erkrankungen wird nur durch neue fundierte<br />
Erkenntnisse aus der Forschung möglich sein.<br />
Text: Prof. Dr. Thomas Klockgether<br />
und Dr. Christiane Stieber<br />
Fotograf: Andreas Stein<br />
am offiziellen europäischen Tag der Seltenen<br />
Erkrankungen (dem 28. Februar) an der Berliner<br />
Charité das Zentrum für Seltene Erkrankungen<br />
eröffnet.<br />
Marlies und Jitka Ratzlaff waren für die DHAG<br />
vor Ort.<br />
Weitere Infos: bcse.charite.de<br />
ZSE in Berlin<br />
19
Diskussion PID<br />
20<br />
seit 1983 DHAG<br />
PID - Ja? – oder Nein? – oder was?<br />
In dem Seminar in Hohenwart haben wir uns<br />
nach der MV am 16.04.2011 in einer Arbeitsgruppe<br />
mit diesen drei Buchstaben auseinandergesetzt.<br />
Leider war dazu die Zeit viel zu kurz,<br />
sodass wir in der DHAG uns noch länger damit<br />
beschäftigen (müssen).<br />
In den Medien taucht PID immer wieder auf, seit<br />
der 5. Strafsenat des Bundesgerichtshofs am 6.<br />
Juli 2010 die Bundesregierung und das Parlament<br />
verpflichtete, die PID gesetzlich neu zu regeln.<br />
PID = Drei Buchstaben, die eine ganze Nation in<br />
Aufregung bringen. Doch was ist PID?<br />
PID bedeutet Präimplantationsdiagnostik.<br />
Das heißt, PID ist ein Teil der PND, der Pränataldiagnostik.<br />
Damit haben wir die wichtigsten<br />
Kürzel in dieser Diskussion. Sehen wir also, was<br />
hinter diesen Kürzeln steckt:<br />
Unter Pränataldiagnostik (PND) [prä = vor /<br />
natal = geburtlich / Diagnostik = Untersuchung]<br />
verstehen wir Untersuchungen bei einer schwangeren<br />
Frau, beim Embryo und/oder beim Fötus ―<br />
in unserem Fall auf genetische Veranlagungen zu<br />
erwartender sehr seltener Krankheiten, Behinderungen<br />
oder Anomalien (Fehlbildungen).<br />
Eine Schwangerschaft ist zwar keine Krankheit,<br />
sondern ein physiologischer Zustand, aber es gibt<br />
dabei gesundheitliche Gefahren für die Schwangere<br />
selbst (also die werdende Mutter) wie auch<br />
für den Embryo bzw. den Fötus. Und schon früh<br />
wollten die Menschen nicht nur „guter Hoffnung“<br />
sein, sondern wissen: Wie geht’s der Schwangeren?<br />
Wie geht’s dem Kind? Aber auch: Welches<br />
Geschlecht hat das Kind?<br />
PND ist jegliche Diagnostik, und sie ist möglich<br />
und erlaubt bis unmittelbar vor der Geburt!<br />
Ist das Ergebnis ein unerwünschtes, besteht die<br />
Möglichkeit, die Schwangerschaft durch eine<br />
Abtreibung zu beenden (s. u.). – Die verschiedenen<br />
Methoden der PND werde ich im Forum<br />
darstellen.<br />
Die Abtreibung war in der Bundesrepublik jahrzehntelang<br />
verboten. In den 1980er Jahren gab<br />
es eine große Diskussion über Peter Singer mit<br />
seiner utilitaristischen Ethik, die die Abtreibung<br />
behinderter Föten und die Tötung behinderter<br />
Neugeborener propagierte. An der UNI Dortmund<br />
wurde ein Redeauftritt von Singer durch<br />
Proteste von Behindertenverbänden und Studenten<br />
verhindert!<br />
Die Humangenetik steckte damals noch in den<br />
Anfängen. Ein Klonen von Menschen oder das<br />
Züchten von Chimären (Kreuzung von Mensch<br />
und Tier) lag fern jedes ethischen Denkens.<br />
In den 1960er und 1970er Jahren entwickelte<br />
R. Edwards die künstliche Befruchtung in der<br />
Petri-Schale, wofür er 2010 den Nobelpreis der<br />
Medizin erhielt. Wir haben es hier also mit einer<br />
jungen Wissenschaft zu tun.<br />
Die künstliche Befruchtung ist eine extrauterinäre<br />
― also eine Befruchtung des Eis außerhalb<br />
des Uterus, der Gebärmutter ― oder besser<br />
bekannt als In-vitro-Fertilisation (IVF), also die<br />
Befruchtung im Glas. Mit dieser künstlichen<br />
Befruchtung bietet sich auch die Möglichkeit<br />
einer PID.<br />
Das befruchtete Ei wächst durch Zellteilungen zu<br />
einem Embryo heran. Er muss dann einer Frau<br />
eingepflanzt werden, sich in der Gebärmutter<br />
einnisten, um eine Lebenschance zu haben.<br />
In einer PID besteht die Chance, Zellen auf<br />
genetische Abweichungen zu untersuchen. Hier<br />
beginnen aber auch die großen ethischen, moralischen<br />
Fragestellungen:<br />
• Ab wann beginnt Leben?<br />
• Ab wann beginnt menschliches Leben?<br />
• Ab wann beginnt eine Schwangerschaft?<br />
• Wieviel Embryonen dürfen eingepflanzt<br />
werden?<br />
• Was passiert mit den übrigen befruchteten<br />
Eiern?<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
Nach deutschem Recht dürfen maximal drei<br />
Embryonen eingepflanzt werden.<br />
Wenn sie implantiert sind, dürfen sie auf genetische<br />
und andere Behinderungen untersucht<br />
werden. Wird eine (genetische) Anomalie festgestellt,<br />
ist es nach deutschem Recht nicht strafbar,<br />
den dann immer mehr entwickelten Fötus<br />
bis unmittelbar vor Geburtstermin abzutreiben.<br />
Soll diese physische und psychische Belastung<br />
nur der Frau zugemutet werden?<br />
Es hat sich bei der Diskussion in Hohenwart<br />
gezeigt, dass es in der DHAG einen hohen<br />
Gesprächsbedarf gibt. Trotzdem sollte es möglich<br />
sein, den Verantwortlichen in der Politik –<br />
etwa den Behindertenbeauftragten der Parteien,<br />
dem Bundestagspräsidenten u. ä. eine Stellungnahme<br />
der DHAG zukommen zu lassen.<br />
Ich empfehle ein Votum, das sagt, dass es auch<br />
in der DHAG ― wie bei vielen anderen Organi-<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />
sationen wie ACHSE, <strong>Deutsche</strong>r Behindertenrat,<br />
BAG SH, <strong>Deutsche</strong>r Ethikrat, Evangelische Kirche<br />
u. a. ― keine einheitliche Meinung gibt. Allerdings<br />
gibt es viele mit der Meinung, dass es eine<br />
begrenzte Freigabe der PID bei besonderen (psychischen)<br />
Belastungen der Frau / der Partner<br />
geben sollte. Besonders wichtig ist die monogenetische<br />
Diagnostik und die unbedingt erforderliche<br />
humangenetische Beratung. Auch sollte ein<br />
IVF-Tourismus vermieden werden.<br />
Im Juni 2011 soll im Parlament über die PID-Freigabe<br />
endgültig debattiert werden. Ich plädiere<br />
deshalb dafür, dass der Vorstand mit dem medizinischen<br />
Beirat einen derartigen Brief verfasst<br />
und verschickt. Eine Diskussion sollte im Forum<br />
(weiterhin) stattfinden. Spezielle Informationen<br />
über medizinische, rechtliche und ethische<br />
Fragen lassen sich da problemlos auflisten.<br />
Wolfram Schlums<br />
Diskussion PID<br />
21
Was ist zu bedenken<br />
22<br />
seit 1983 DHAG<br />
Rechtliche Implikationen einer prädiktiven<br />
genetischen Diagnostik<br />
Eine prädiktive genetische Diagnostik ist die<br />
Untersuchung des Erbguts gesunder Personen<br />
auf Krankheitsanlagen, die zu einer Erkrankung<br />
führen können. Eine solche prädiktive (voraussagende)<br />
Diagnostik kann für Angehörige von<br />
Familien, in denen eine Erbkrankheit festgestellt<br />
wurde, von Interesse sein, um eine Berufs-<br />
oder Familienplanung zu lenken oder allgemein<br />
die Zukunft zu planen. Wegen der Tragweite<br />
des Befundes, der Komplexität der Information,<br />
möglicher sozialer, arbeitsrechtlicher und versicherungstechnischer<br />
Nachteile und der Gefahr<br />
einer erheblichen psychischen Belastung hat der<br />
Gesetzgeber das Gendiagnostikgesetz erlassen,<br />
das vor einer prädiktiven genetischen Diagnostik<br />
eine genetische Beratung zwingend vorschreibt.<br />
Neben den psychosozialen Aspekten gilt es im<br />
Vorfeld einer genetischen Analyse auch die<br />
rechtlichen Implikationen der Befunderöffnung<br />
zu bedenken. Dabei wird gerade für den Laien<br />
der Überblick dadurch erschwert, dass es sich<br />
um ein sehr junges Rechtsgebiet handelt, die<br />
Rechtslage bisher wenig geklärt ist und sich die<br />
Rechtsprechung bislang nicht ausführlich mit<br />
diesen Implikationen beschäftigen musste. Maßgebliche<br />
Bedeutung kommt dem Gendiagnostikgesetz<br />
(GenDG) des Bundes vom 31. Juli 2009<br />
zu.<br />
Dieser Artikel fasst den derzeitigen Stand zusammen<br />
und gibt eine knappe Übersicht, die die<br />
Orientierung erleichtern soll. Es ersetzt nicht<br />
eine ausführliche Beratung durch einen spezialisierten<br />
Rechtsanwalt. Eine Haftung für die Vollständigkeit<br />
und Richtigkeit dieser Hinweise wird<br />
nicht übernommen!<br />
I. Grundsätzlich<br />
Die wichtigsten Fragen aus Sicht einer Risikoperson<br />
dürften die versicherungs- und arbeitsrechtlichen<br />
Implikationen einer prädiktiven<br />
genetischen Diagnostik betreffen. Grundsätzlich<br />
gilt, dass die Kenntnis über die Erkrankung keine<br />
Auswirkung auf bereits zuvor abgeschlossene<br />
Arbeits- oder Versicherungsverträge hat.<br />
Für noch abzuschließende Verträge gilt allgemein,<br />
dass Verträge grundsätzlich gelöst werden<br />
können, wenn sich im Nachhinein herausstellt,<br />
dass eine der Vertragsparteien über einen<br />
wesentlichen Punkt in den Vertragsverhandlungen<br />
bewusst getäuscht hat. Für Risikopersonen<br />
einer genetischen Erkankung, denen ein<br />
positiver Befund durch eine Genanalyse eröffnet<br />
wurde, gelten allerdings erhebliche Besonderheiten,<br />
sowohl im Arbeits- wie auch im Versicherungsrecht.<br />
II. Arbeitsrechtliche Implikationen<br />
1. Privatwirtschaft<br />
• im Grundsatz gilt § 19 GenDG:<br />
Der Arbeitgeber darf weder die Vornahme<br />
einer genetischen Untersuchung verlangen,<br />
noch darf er die Mitteilung des Ergebnisses<br />
einer bereits durchgeführten Untersuchung<br />
verlangen.<br />
• Fragen nach genetischer Veranlagung:<br />
Darf der Arbeitgeber im Bewerbungsgespräch<br />
nach dem Risiko für eine<br />
Erkrankung fragen? Muss eine solche<br />
Frage ehrlich beantwortet werden?<br />
Grundsatz: Eine solche Frage wird allgemein<br />
für unzulässig gehalten. Wird ein Betroffener<br />
dennoch danach gefragt, so steht<br />
ihm ein „Recht zur Lüge“ zu. Er darf nicht<br />
nur die Antwort auf die Frage verweigern,<br />
sondern er darf bewusst wahrheitswidrig<br />
antworten. Seine wahrheitswidrige Beantwortung<br />
dieser Frage kann nicht zu einer<br />
Auflösung des Arbeitsverhältnisses führen.<br />
Ausnahme: Bestehen bereits zum Zeitpunkt<br />
des Bewerbungsgesprächs so starke Symptome<br />
der Krankheit, dass bereits zu diesem<br />
Zeitpunkt der Betroffene den in Rede ste-<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
henden Arbeitsplatz nicht mehr ausfüllen<br />
kann, so ist er verpflichtet, auf eine etwaige<br />
Nachfrage des Arbeitgebers wahrheitsgemäß<br />
zu antworten.<br />
• Anzeigepflicht: Muss eine Risikoperson,<br />
der ein positiver Testbefund<br />
eröffnet wurde, von sich aus im Bewerbungsgespräch<br />
auf diesen Umstand hinweisen?<br />
Grundsatz: Nein. Der Bewerber ist nicht<br />
verpflichtet, ungefragt auf seine genetische<br />
Disposition hinzuweisen.<br />
Ausnahme: Die Symptome der Krankheit sind<br />
bereits derart verdichtet, dass der Bewerber<br />
für die Tätigkeit bereits im Zeitpunkt der<br />
Bewerbung nicht mehr geeignet ist.<br />
2. Öffentlicher Dienst<br />
Hier ist eine Differenzierung notwendig: Zu<br />
unterscheiden ist zwischen einem öffentlichrechtlichen<br />
Dienstverhältnis mit dem Bund und<br />
einem öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnis<br />
mit einem Land oder einer Kommune.<br />
a) Dienstverhältnisse mit dem Bund<br />
• Erfasst sind die Bundesministerien und unmittelbar<br />
nachgeordnete Behörden; außerdem<br />
Stiftungen und Anstalten des Bundes.<br />
• Nach § 22 GenDG gilt hier genau dasselbe<br />
wie bei Beschäftigten in der Privatwirtschaft.<br />
Die obigen Ausführungen gelten also<br />
entsprechend.<br />
b) Dienstverhältnis mit den Ländern oder den<br />
Kommunen<br />
Soweit ersichtlich, gibt es auf Länderebene<br />
•<br />
keine dem GenDG vergleichbare Regelung.<br />
Die Rechtslage ist deshalb hier sehr ungewiss<br />
und kann zwischen den einzelnen Bundesländern<br />
zum Teil erheblich variieren.<br />
Einziger verlässlicher Anhaltspunkt für eine<br />
•<br />
rechtliche Würdigung ist ein Urteil des Verwaltungsgerichts<br />
Darmstadt vom 24.6.2004.<br />
Dieses Urteil betraf eine Bewerberin um eine<br />
Beamtenstelle, die ein 50-%iges Risiko für<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
eine Huntington’sche Erkrankung hatte. Das<br />
Gericht hielt im Kern folgende Punkte fest:<br />
Die Nachfrage nach familiären Vorbelastungen<br />
durch den Amtsarzt sei zulässig. Sie<br />
muss deshalb wohl auch wahrheitsgemäß<br />
beantwortet werden.<br />
Die Verbeamtung dürfe aber nicht nur aufgrund<br />
eines 50-%igen Risikos einer Erkrankung<br />
abgelehnt werden, solange nicht sicher<br />
sei, ob jemand tatsächlich erkrankt sei oder<br />
nicht.<br />
Ohne eine explizite gesetzliche Grundlage,<br />
die es offenbar in keinem Bundesland gibt,<br />
könne der Bewerber nicht zur Durchführung<br />
eines Gentests verpflichtet werden.<br />
Solange also der aktuelle Gesundheitszustand<br />
der Bewerberin ohne Beanstandung<br />
sei, könne eine Verbeamtung nicht aufgrund<br />
eines Erkrankungsrisikos von 50 % abgelehnt<br />
werden.<br />
III. Versicherungsrechtliche Implikationen<br />
• Grundsatz:<br />
Versicherungen dürfen weder vor noch nach<br />
Abschluss eines Versicherungsvertrags eine<br />
genetische Analyse verlangen, noch müssen<br />
die Ergebnisse einer bereits durchgeführten<br />
Analyse mitgeteilt werden (§ 18 GenDG).<br />
• Ausnahmen:<br />
Dies gilt nicht bei Lebensversicherungen,<br />
Berufsunfähigkeitsversicherungen, Erwerbsunfähigkeitsversicherungen<br />
und Pflegerentenversicherungen,<br />
wenn eine Leistung von<br />
mehr als 300.000 Euro oder mehr als 30.000<br />
Euro Jahresrente vereinbart wird. In diesem<br />
Fall kann die Versicherung die Mitteilung des<br />
Ergebnisses eines Gentests verlangen.<br />
Bereits manifeste und konkrete Erkrankungen<br />
dürfen nicht verschwiegen werden,<br />
auch wenn ihre Diagnose mittels genetischen<br />
Tests erfolgte (vgl. § 18 Abs. 2 GenDG) .<br />
Der Verfasser ist Jurist,<br />
möchte aber anonym bleiben.<br />
Was ist zu bedenken<br />
23
RG Flensburg<br />
24<br />
seit 1983 DHAG<br />
trifft sich seit einigen Jahren jeden 1. Sonntag<br />
in den geraden Monaten in Schleswig im KIBIS-<br />
Haus.<br />
Bei unserem Treffen am 6. Februar waren wir<br />
ein Kreis von 16 Personen; Betroffene, Angehörige<br />
und Gäste. Obwohl man die Angehörigen<br />
auch als Betroffene bezeichnen sollte.<br />
Wir hatten diesmal auch zwei Damen vom Seniorenbeirat<br />
Schleswig zu Gast. Sie besuchten das<br />
1. Mal überhaupt eine Selbsthilfe-Gruppe und<br />
waren einfach neugierig, wollten wissen, wie es<br />
dort so zugeht, was man dort macht. Und warum<br />
die Leute dort hingehen. Sie waren der Meinung<br />
gewesen, man trinkt dort nur Kaffee und macht<br />
sich einen schönen Nachmittag.<br />
Als erstes waren sie überrascht, welche weiten<br />
Anfahrten einige auf sich genommen hatten,<br />
auch Rollstuhlfahrer, um dabeisein zu können.<br />
Und obwohl sie mich mit meiner Kristina im Rollstuhl<br />
schon öfter getroffen hatten, war ihnen die<br />
<strong>Ataxie</strong> unbekannt.<br />
Bei unserer Vorstellungsrunde erfuhren sie dann<br />
Näheres über die einzelnen Personen, deren<br />
Geschichte, deren Lebensumstände. Wie sie mit<br />
ihrer Krankheit leben, damit umgehen.<br />
Ulrich Jesinghausen, der wegen Umzugs unsere<br />
Gruppe leider wieder verlassen wird, gab nähere<br />
Erklärungen über das Krankheitsbild der <strong>Ataxie</strong>.<br />
Und dass sie nicht heilbar ist.<br />
Wir konnten merken, dass die Damen sehr nachdenklich<br />
wurden, dass alles sie stark beein-<br />
Die Regionalgruppe Flensburg<br />
druckt hat. Und wie ich später hörte, ging es<br />
ihnen noch Tage danach im Kopf herum, hat sie<br />
immer wieder beschäftigt.<br />
Uns ist an diesem Nachmittag wieder mal bewusst<br />
geworden, wie wenig bekannt die <strong>Ataxie</strong> ist.<br />
Und dass es in der heutigen Zeit immer noch<br />
Leute gibt, die nicht den Sinn einer Selbsthilfegruppe<br />
kennen.<br />
Christel Cordsen<br />
Regionalgruppe Berlin<br />
Am 31.03., dem letzten Donnerstag im ungeraden<br />
Monat, trafen wir uns zu zehnt.<br />
Jitka und ich berichteten kurz vom Tag der Seltenen<br />
Krankheiten in der Charité und von der<br />
Preisverleihung des Eva-Luise-Köhler-Forschungspreises<br />
in Anwesenheit von ihr und ihrem Mann<br />
Horst (Bundespräsident a. D.).<br />
Den Kontakt zur Selbsthilfegruppe PSP, die auf<br />
unserem Plakat, das wir über uns aushingen, die<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
gleichen Krankheitssymptome erkennen, wollen<br />
wir intensivieren.<br />
Auf Wunsch unserer Regionalgruppe gab ich<br />
einem befreundeten ARD-Reporter den DHAG-<br />
Flyer weiter, der Kontakt zu dem Gesundheitsmagazin,<br />
das mittwochs um 20:15 Uhr im RBB<br />
(einem Berliner Regionalsender) gesendet wird,<br />
herstellen will. So wollen wir mehr Interesse und<br />
Verständnis in der Öffentlichkeit wecken. Wir<br />
besprachen unsere alltäglichen Probleme und<br />
wie man vorsorgen sollte, wenn die Betreuung<br />
ausfällt.<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />
Es wurde empfohlen, einen Notruf zur eigenen<br />
Sicherheit z. B. beim DRK für 20 € monatlich einzurichten.<br />
Beim Straßenverkehrsamt kann man mit Lichtbild<br />
und Behindertenausweis mit Hilfe eines Ausnahmeantrags<br />
innerhalb von 3 Tagen eine Behinderten-Parkberechtigung<br />
erhalten.<br />
Am 26.05., unserem nächsten Treffen im Café<br />
Blisse, wird die Neurologin Frau Dr. Stricker aus<br />
der Charité über die neuesten Erfahrungen mit<br />
der <strong>Ataxie</strong> berichten.<br />
Marlies Ratzlaff<br />
RG Siegen: Kurzer Jahresrückblick 2010<br />
In der Regionalgruppe Siegen treffen sich Ataktiker,<br />
Angehörige und Freunde aus dem südlichen<br />
Nordrhein-Westfalen, aus Hessen und Rheinland-<br />
Pfalz. Die Gruppe trifft sich regelmäßig am dritten<br />
Samstag der ungeraden Monate außer im<br />
November und Januar, da dann die Witterung in<br />
diesem bergigen Gebiet zu ungemütlich ist.<br />
Im Jahr 2010 trafen wir uns 4 Mal. Trafen wir<br />
uns früher hauptsächlich in den Räumen der Diakonie<br />
in Siegen, so treffen wir uns nun im Café<br />
„Jedermann“ in Biedenkopf-Wallau.<br />
Da war auch unser erstes Treffen am 20. März.<br />
Nach den langen Wintermonaten waren wir froh,<br />
mal wieder rauszukommen und andere Menschen<br />
zu sehen. So wurde hauptsächlich über<br />
die Gesundheitszustände und das (Wohl-)Befinden<br />
der Gruppenmitglieder gesprochen.<br />
Das zweite Treffen war am 15. Mai.<br />
Am 17. Juli unterhielten wir uns über unsere<br />
Erfahrungen in Reha-Kliniken. Ich hatte meine<br />
neunte Reha in der HWK I in Bad Zwesten am 03.<br />
August bis 06. September vor mir. So eine Reha<br />
ist für mich sehr wichtig ― nicht nur, aber auch<br />
wegen des Tapetenwechsels, neue Menschen<br />
kennenzulernen und gezielte Anwendungen zu<br />
bekommen.<br />
Am 18. September 2010 trafen wir uns zum letzten<br />
Mal 2010 im Cafe „Jedermann“. Eine Tagesordnung<br />
hatten wir auch diesmal nicht.<br />
Zur Mitgliederversammlung nach WI-Naurod und<br />
zum Informationsseminar in Frankfurt wäre ich<br />
gerne gefahren, aber leider hatte ich keine Mitfahrgelegenheit.<br />
Es ist für mich sehr schwierig,<br />
an Aktivitäten der DHAG teilzunehmen, da<br />
ich abgeschieden in einem Dorf wohne, 40 km<br />
von Siegen entfernt, und der Bahnhof Siegen ist<br />
leider nicht barrierefrei.<br />
Das Sparbuch bei der Sparkasse Siegen habe ich<br />
in ein Girokonto bei der Sparkasse Wittgenstein<br />
umgeändert und hoffe nun, der aktuellen Satzung<br />
und den gesetzlichen Richtlinien zu entsprechen.<br />
Wir sind eine kleine Gruppe, die sich zum Austausch<br />
regelmäßig trifft. Persönliche Gespräche<br />
sind wichtig. Gerne würden ich Referenten zu<br />
bestimmten Themen einladen. Es wäre schön,<br />
wenn sich unsere Gruppe dadurch etwas vergrößert.<br />
Für neue Mitglieder und Ideen sind wir<br />
offen.<br />
Rainer Windmüller<br />
RG Berlin / RG Siegen<br />
25
28. Februar - TdS<br />
26<br />
seit 1983 DHAG<br />
Tag der Seltenen Erkrankungen in Würzburg<br />
Da die Uniklinik Würzburg dieses Jahr die Leitung<br />
übernahm, fand der Tag der Seltenen Erkrankungen<br />
erst am 05.03.2011 statt.<br />
Leider hatte Professor Reiners bei der Terminwahl<br />
nicht bedacht, dass sowohl in den Schul-<br />
als auch in den Semesterferien die Resonanz<br />
etwas dürftig war.<br />
Außer den diversen Standbesetzungen mit Angehörigen<br />
fanden nur einige wenige den Weg dorthin.<br />
Die altbekannten Verdächtigen hielten die Fahne<br />
der DHAG hoch:<br />
Von links: Sabine und Marcus Backert<br />
Alexander Stierkorb<br />
Helga Schäfer-Otto<br />
Monika Lockowandt mit Mann (Fotograf)<br />
Anna Schwarz, begleitet von ihrer Mama (nicht<br />
auf dem Foto)<br />
Nach der Begrüßung durch Professor Reiners in<br />
einem Hörsaal der Universitätsklinik Würzburg<br />
hielten einige Ärzte Kurzvorträge über verschiedene<br />
Seltene Erkrankungen,<br />
die hier im<br />
Speziellen behandelt<br />
werden.<br />
Zuerst referierte<br />
Herr Dr. Faßnacht<br />
über Nebennierenkarzinome,<br />
danach<br />
hielt Frau Dr. Beck<br />
einen äußerst inte-<br />
ressanten Vortrag über Hypophosphatasie, der<br />
auch durch ein Video über eine zweijährige Patientin<br />
untermalt wurde.<br />
Anschließend führte Professor Weidenmann noch<br />
zu seiner Arbeit im Bereich der Herzinsuffizienz<br />
aus. In diesem Bereich plant die Universität<br />
Würzburg ähnlich wie die Universität Tübingen<br />
ein Zentrum für Seltene Erkrankungen.<br />
Dies hat unter anderem für Friedreichpatienten<br />
ja auch große Bedeutung.<br />
Nach einer kurzen Kaffeepause legte noch Herr<br />
Klingebiel die Arbeit der ACHSE (Allianz Chronischer<br />
Seltener Erkrankungen) dar, deren<br />
Schirmherrin ja die ehemalige deutsche First<br />
Lady, Frau Eva-Luise Köhler, ist.<br />
Die Uniklinik Würzburg stellte freundlicherweise<br />
einen kleinen Mittagsimbiss in Form einer Kartoffelsuppe<br />
zur Verfügung.<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
Frisch gestärkt lauschten wir der Podiumsdiskussion<br />
unter Leitung von Herrn Brandt, Vorsitzender<br />
des Hypophosphatasievereins Würzburg.<br />
Von links: Professor Weidenmann, Frau Dr. Beck,<br />
Herr Dr. Faßnacht, Professor Reiners, Herr Klingebiel<br />
und Herr Brandt.<br />
Danach war an den verschiedenen Infoständen<br />
noch die Möglichkeit zum persönlichen Austausch.<br />
Glücklicherweise hat sich Professor Reiners auch<br />
für nächstes Jahr wieder bereit erklärt, die Leitung<br />
zu übernehmen.<br />
Monika Lockowandt<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />
Weitere Infos: www.achse-online.de<br />
www.hpp-ev.de<br />
Tag der Seltenen Erkrankungen in Essen<br />
Wird im September der „Tag der <strong>Ataxie</strong>n“<br />
begangen, so gibt es im Februar den „Tag der<br />
seltenen Erkrankungen“. Dieser Tag wird federführend<br />
von der ACHSE bzw. ihren Mitgliedsorganisationen<br />
organisiert und durchgeführt.<br />
In Essen stellten sich am Samstag, 26. Februar<br />
2011, zum zweiten Mal die seltenen Erkrankungen<br />
vor bzw. dar in einem neuen großen Einkaufszentrum,<br />
dem „Limbecker Platz“. 20 Gruppen<br />
waren vertreten. Die DHAG war zum ersten Mal<br />
dabei, vertreten durch Ellen Krolec von der RG<br />
Essen und Wolfram Schlums.<br />
Es war schon beeindruckend. Die Geschäftsleitung<br />
erklärte, dass ca. 75.000 Besucher,<br />
Sehleute, Kaufinteressierte an diesem Tag sich<br />
durch die Gänge schoben. Und mitten drin<br />
waren die Stände der seltenen Selbsthilfegruppen.<br />
Die Stände waren vom Haus gestellt, selbst<br />
die Beschriftung war vom Haus, nur Poster und<br />
Literatur bzw. Handzettel brachten die Gruppen<br />
mit.<br />
Die Resonanz eines solchen Tages war aber<br />
ziemlich mau. Von 10:00 bis 20:00 Uhr, also zehn<br />
Stunden, waren wir am Stand. Eine angehende<br />
Neurologin interessierte sich für uns und unsere<br />
Literatur. Sonst gab es nur mehrere kurze „small<br />
talks“, aber keine intensiveren Gespräche.<br />
Gut war, dass am nächsten Tag die Presse groß<br />
über diesen Tag und die Aktion der Verbände<br />
der Seltenen Erkrankungen berichtete.<br />
Die Veranstalter waren der Meinung, dass es zwar<br />
schwierig sei, in einem großen Einkaufszentrum<br />
Aufmerksamkeit zu erlangen, aber wichtig sei,<br />
dass wir auf uns aufmerksam gemacht haben.<br />
Wir werden im nächsten Jahr wieder dabeisein.<br />
Wolfram Schlums<br />
28. Februar - TdS<br />
27
FAKSE<br />
28<br />
seit 1983 DHAG<br />
DHAG bei der Fortbildungsakademie Seltene Erkrankungen<br />
In der HNO-Klinik in Tübingen war die Regionalgruppe<br />
Stuttgart mit einem Infostand bei der<br />
1. Veranstaltung der FAKSE am 02.04.2011 präsent.<br />
Jürgen Staiger und seine Stuttgarter Truppe<br />
erlebten einen abwechslungsreichen Tag mit<br />
vielen Fachgesprächen. Unsere DHAG-Broschüren<br />
fanden bei Studenten, Ärzten, Logo- und<br />
Ergotherapeuten reißenden Absatz.<br />
Der Tag in Tübingen war ganz im Zeichen der<br />
Seltenen Erkrankungen, die <strong>Ataxie</strong>n dabei fast<br />
im Mittelpunkt aller ärztlichen Vorträge.<br />
Eine Auszeichnung für die Tübinger ZSE (Zentrum<br />
für Seltene Erkrankungen) -Klinik gab es an<br />
diesem Tag auch. „365 Orte im Land der Ideen“<br />
eine Initiative der Bundesregierung, die tolle<br />
Ideen mit einem Förderpreis unterstützt. Das<br />
ZSE Tübingen ist somit ein ausgewählter „Ort im<br />
Land der Ideen“ und kann über eine Jury oder<br />
über eine Publikumsabstimmung übers Internet<br />
sogar Bundessieger werden.<br />
Bedanken möchte sich die RG Stuttgart bei Prof.<br />
Dr. Ries und Prof. Dr. Schöls ganz herzlich, denn<br />
ohne das ZSE und die FAKSE in Tübingen würden<br />
die <strong>Ataxie</strong>n längst nicht so bekannt sein.<br />
Danke auch an das ZSE für die Einladung, einen<br />
Infostand zu machen.<br />
Heike und Markus Probst<br />
Weitere Infos: www.fakse.info<br />
www.land-der-ideen.de<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />
13. Selbsthilfetag in Bad Dürrheim<br />
Am 19. März fand der diesjährige 13. SHT des<br />
Schwarzwald-Baar-Kreises statt.<br />
Für unsere SHG war es beits die 6. Teilnahme.<br />
Im Vorfeld des SHT gab es wieder Pressearbeit<br />
durch die Selbsthilfekontaktstelle zur Vorstellung<br />
einzelner Gruppen ― auch<br />
wir wurden vorgestellt.<br />
Den Aufbau unseres Info-Standes<br />
und die Gestaltung der Stellwand<br />
erledigten Antje und ich bereits<br />
am Freitag nachmittags mit tatkräftiger<br />
Unterstützung von<br />
Freunden anderer SHG.<br />
Warum wir sowas machen?<br />
Vor allem, um den ATAXIE-Begriff in der Region<br />
bekannt zu machen, die Leute zum Nachfragen<br />
anzuregen (ATAXIE? ― steht groß über unserem<br />
Stand, das „Lochspiel“ ist da auch sehr hilfreich).<br />
Dann wollen wir auch Info-Quelle für<br />
Therapeuten und Interessierte sein. Zum ande-<br />
ren lernen wir durch unsere regionale Aktivität<br />
viele Engagierte anderer SHG kennen, woraus<br />
sich schon gute Freundschaften entwickelten.<br />
Auch lernten wir auf SHT schon 3 unserer Gruppenmitglieder<br />
kennen.<br />
Als wir 08:30 Uhr<br />
daheim los sind, hat‘s<br />
geschneit, toll, aber<br />
egal ...<br />
Der SHT sollte die Generalprobe<br />
für unsere<br />
neuen Gruppen-T-Shirts<br />
und für die neu gedruckten<br />
SHG-Flyer sein.<br />
9 Uhr waren wir schon da<br />
und haben viele Freunde<br />
getroffen, die sich auch in der Selbsthilfe<br />
engagieren - 10 Uhr ging es los<br />
bis 16 Uhr, gegen 12 Uhr kam unsere<br />
„Ablösung”,<br />
Wolfi und<br />
Ingeborg,<br />
so konnten<br />
wir mal<br />
was essen -<br />
gegen 14 Uhr kam die<br />
3. Schicht, Hamann’s<br />
und Johanna.<br />
Gemeinsam stemmt<br />
man so einen Auftritt beim<br />
SHT leichter.<br />
16 Uhr bauten wir gemeinsam<br />
den Stand ab, verstauten<br />
alles im Auto und<br />
saßen noch gemeinsam<br />
in einer nahen Pizzeria ―<br />
alles in allem war es ein<br />
erfolgreicher SHT und ein<br />
schöner Tag und vor allem<br />
mit Freunden verbracht.<br />
(ers)<br />
SHG <strong>Ataxie</strong> S-A-B<br />
29
Erfahrungsbericht<br />
30<br />
seit 1983 DHAG<br />
Seit Anfang Dezember 2010 bin ich endlich Diplom-<br />
Betriebswirtin (FH). Nachdem ich mein Abitur<br />
und auch schon eine abgeschlossene Berufsausbildung<br />
zur Kauffrau im Gesundheitswesen<br />
in der Tasche hatte, wollte ich mein Wissen im<br />
kaufmännischen, Marketing-<br />
und Gesundheitsbereich<br />
noch vertiefen<br />
und habe mich deshalb<br />
für ein BWL-Studium<br />
an der Fachhochschule<br />
Ansbach entschieden.<br />
Durch meine Friedreich-<br />
<strong>Ataxie</strong>, die bei mir mit<br />
15 (1999/2000) diagnostiziert<br />
worden ist, hatte<br />
ich damals noch weniger<br />
Probleme und so<br />
begann ich im Oktober<br />
2005 mit 21 Jahren<br />
mein Studium. Eingeschränkt war ich damals<br />
dadurch, dass ich zwar noch mit Krücken lief,<br />
größere Strecken aber trotzdem meiden musste<br />
und beim Schreiben etwas langsamer war als<br />
meine Kommilitonen.<br />
Schon im März 2005 besuchte ich mit meiner<br />
Mutter die Hochschule zum Tag der offenen Tür,<br />
der jährlich stattfindet. Dort begeisterte mich<br />
ziemlich die noch relativ neue und<br />
moderne Hochschule (Bau 1998), bei<br />
der das Obergeschoss in allen Gebäuden<br />
über Aufzüge zu erreichen und<br />
damit alles barrierefrei für mich zu erreichen<br />
war. Vom Wohnen her bot sich das Studentenwohnheim<br />
neben der FH an, da ich dort schnell<br />
zu Fuß zu FH und Brückencenter (Einkaufszentrum)<br />
gelangen konnte, aber auch mit dem Auto<br />
direkt am Hauptgebäude parken konnte. Außerdem<br />
ist Ansbach nur 35 km von meinem Hei-<br />
Studium mit <strong>Ataxie</strong><br />
matort entfernt und in 30 Minuten war ich am<br />
Wochenende zu Hause.<br />
An der FH erfuhr ich viel Unterstützung. Durch<br />
einen Härtefallantrag wurde ich schließlich<br />
bevorzugt an der Hochschule aufgenommen,<br />
Behindertenparkplätze wurden reserviert, barrierefreie<br />
Zugänglichkeiten geschaffen und vieles<br />
mehr. Durch einen Antrag erhielt ich außerdem<br />
bei den Prüfungen 20 % mehr Zeit von der Prüfungskommission,<br />
was maximal 18 Minuten bei<br />
90-minütigen Klausuren war und mir in einigen<br />
Fächern wirklich weiterhalf. Alle anderen Studenten<br />
mussten ihre Prüfung beenden, während<br />
ich und oft noch andere Berechtigte länger<br />
schreiben durften.<br />
Auch mit dem Studentenwohnheim klappte alles<br />
ohne größere Probleme. Ich hatte mein Apartment<br />
im 1. Stock, welches aber auch durch einen<br />
Aufzug erreichbar war. In meinem 1 Zimmer-<br />
Apartment kam ich sehr gut zurecht<br />
und ich freundete mich auch schnell<br />
mit anderen Bewohnern des Wohnheims<br />
und Kommilitonen an, mit<br />
denen ich neben dem Studium auch<br />
etliche Parties und andere schöne Abende verbrachte.<br />
Nach den ersten drei Semestern des Grundstudiums<br />
wählte ich die beiden Schwerpunkte Marketing<br />
und Management im Gesundheitswesen, die<br />
mich dann für den Rest meines Studiums beglei-<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
teten. Darin belegte ich auch einige Projekte<br />
und gab Studienarbeiten ab.<br />
Mein 7. Semester war ein Praktikumssemester,<br />
zu dem ich mich zum ersten Mal als „schwerbehindert“<br />
bei anderen Firmen und Einrichtungen<br />
bewerben musste. Zwar konnte ich damals noch<br />
mit Krücken laufen, aber es war schon sehr<br />
schwierig, Treppensteigen oder weitere Märsche<br />
waren unmöglich.<br />
Und das machte es auch sehr schwer für mich,<br />
eine Praktikumsstelle zu finden. Ich habe sehr<br />
lange gesucht und dachte schon, ich müsste<br />
mein Praxissemester noch weiter nach hinten<br />
verschieben. Glücklicherweise fand ich aber<br />
kurzfristig doch noch eine Stelle in der Klinik<br />
Bad Windsheim, was sich dann doch als Glücksfall<br />
herausstellte. Dadurch kam ich dann auf<br />
das Thema meiner Diplomarbeit, indem ich das<br />
Schlaganfallnetzwerk mit Telemedizin in Nordbayern<br />
kennenlernte, welches mich gleich sehr<br />
interessierte.<br />
Also schrieb ich ab dem 9. Semester (2009) meine<br />
Diplomarbeit zum Thema „Die Klinik Bad Windsheim<br />
als Netzwerkpartner im Schlaganfallnetzwerk<br />
mit Telemedizin in Nordbayern (STENO)“<br />
und konnte dabei auch gleich mein besonderes<br />
Interesse und meine Erfahrung im Bereich neurologischer<br />
Krankheiten unter Beweis stellen. In<br />
dieser Arbeit setzte ich mich intensiv mit dem<br />
Thema Schlaganfall, aber auch mit der Finanzierung<br />
durch die Krankenhäuser, auseinander.<br />
100 Seiten Diplomarbeit inklusive Anhang gab<br />
ich dann endlich im Mai 2010 ab, ein Jahr intensive<br />
Arbeit, in dem ich viele Erfahrungen gesammelt,<br />
Leute kennengelernt und Veranstaltungen<br />
besucht habe.<br />
Trotz einer Studiendauer von fünf Jahren und<br />
vieler Anstrengungen, teils wegen des Studiums,<br />
teils auch wegen meiner <strong>Ataxie</strong>, bereue<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />
ich keinesfalls, das Studium durchgezogen zu<br />
haben. Ich habe dadurch auch sehr viel für mein<br />
Leben gelernt, viele neue Eindrücke gesammelt,<br />
wertvolle Kontakte geknüpft und viele Freunde<br />
gefunden.<br />
Und nicht zuletzt darf ich mich nun endlich<br />
Diplom-Betriebswirtin nennen und bin dadurch<br />
nicht nur fachlich reifer geworden, sondern<br />
habe damit auch endlich bessere Chancen auf<br />
dem Arbeitsmarkt, was ja durch die <strong>Ataxie</strong> nicht<br />
gerade einfach ist.<br />
Ich würde es jedem Ataxler trotz dieser Diagnose<br />
empfehlen, für seine Träume zu kämpfen<br />
und auch ein Studium meistern zu können.<br />
Denn wie ich mittlerweile weiß, ist vieles möglich.<br />
Man sollte sich am besten vorher mit der<br />
jeweiligen Hochschule in Verbindung setzen und<br />
einfach fragen. Es ist so viel möglich, von Prüfungszeitverlängerung<br />
über mögliche Umbauten,<br />
Assistenzen, Zuweisung von Parkplätzen, behindertengerechtem<br />
Wohnen und vielem mehr. An<br />
den meisten Hochschulen gibt es auch Schwerbehindertenbeauftragte.<br />
Und auch durch die<br />
vielen praktischen Erfahrungen, die ich mir auch<br />
im Studium angeeignet habe, hoffe ich bald bei<br />
meiner Arbeit profitieren zu können.<br />
Anna Schwarz<br />
Infos zur Hochschule: www.hs-ansbach.de<br />
Email an die Autorin: anna.schw@gmx.de<br />
Erfahrungsbericht<br />
31
Hinweise<br />
32<br />
seit 1983 DHAG<br />
Studium und Behinderung - geht das?<br />
Grundsätzlich ist es möglich, denn kein Mensch<br />
soll wegen seiner Behinderung benachteiligt<br />
werden. Deshalb haben viele Hochschulen ihre<br />
Struktur barrierefrei gestaltet.<br />
Dennoch ist es sehr wichtig einige Fragen im<br />
Vorfeld zu klären:<br />
• Sind die Zulassungsvoraussetzungen erfüllt?<br />
• Kann ich mich am Studienort uneingeschränkt<br />
bewegen?<br />
• Welche Wohnformen werden geboten?<br />
• Kann mein Pflege– und Assistenzbedarf<br />
gedeckt werden?<br />
• Gibt es bei Prüfungen Nachteilsausgleiche?<br />
Welche?<br />
Habe ich diese Fragen für mich geklärt, kann<br />
ich mich über ein spezielles Bafög-Programm,<br />
welches für Menschen mit Behinderung angeboten<br />
wird, informieren.<br />
Januar 2008!<br />
Ich sitze auf der Arbeit und weiß gar nicht, was<br />
mit mir los ist. Mein Körper rebelliert, alles wird<br />
mir zuviel. Morgen habe ich frei, da möchte ich<br />
mich mal richtig ausruhen.<br />
Der freie Tag soll wohl nichts werden, es kommt<br />
ein Anruf. Kannste mal für mich einspringen?<br />
Nee, kann ich nicht und überhaupt, ich kann gar<br />
nicht mehr.<br />
Ich melde mich beim Arzt an, er schaut im<br />
Computer. Vor einem Jahr waren doch gleiche<br />
Beschwerden da, ich wurde auf MS untersucht.<br />
Nix da, hat sich nicht bestätigt. Also nochmal in<br />
eine neurologische Klinik, nochmal testen. Die<br />
Symptome sind schließlich da.<br />
In der Klinik angekommen, gehen auch schon<br />
erste Untersuchungen los. Ach, Sie waren letztes<br />
Jahr schon mal hier? Und es ist nichts festgestellt<br />
worden? In mir macht sich schon wieder<br />
Mein langer Weg<br />
Außerdem gibt es für behinderte Studierende<br />
die Möglichkeit, sich von der Langzeit-Studiengebühr<br />
befreien zu lassen.<br />
Hierzu ist eine spezielle Broschüre „Studium und<br />
Behinderung“ erhältlich:<br />
<strong>Deutsche</strong>s Studentenwerk<br />
Information und Beratungsstelle<br />
Studium und Behinderung<br />
Monbijouplatz 11, 10178 Berlin<br />
Tel.: (0 30) 29 77 27-64<br />
Mail: studium-behinderung@studentenwerke.de<br />
Weitere Infos:<br />
www.studentenwerke.de/behinderung<br />
www.studium-ratgeber.de/studieninfos-behinderte.php<br />
Angst breit. Irgendwie bekommst Du wieder<br />
einen Stempel auf die Stirn gedrückt, alles psychisch.<br />
Ich habe das Gefühl, ich bin hier in der<br />
Klinik fehl am Platz.<br />
Nach 3 Tagen kommt der Chefarzt. Wir müssen<br />
reden. Ach ja, das Kind hat mal wieder keinen<br />
Namen. Wir sitzen bei ihm im Zimmer, er will<br />
mir persönliche Probleme einreden, wo doch<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
keine sind. Ich fange an zu weinen, kann gar<br />
nicht mehr aufhören. Also doch psychische Probleme.<br />
Ich werde entlassen mit dem Hinweis, dass dringend<br />
eine Reha mit psychologischer Betreuung<br />
nötig ist. Von wegen, in mir macht sich eine<br />
unnötige Wut breit. Da ist etwas im Körper. Da<br />
findet etwas statt, was ich mir nicht erklären<br />
kann. Aber was? Ich kann kaum laufen, meine<br />
Beine und Arme zittern und die Kraft wird weniger.<br />
Mensch, wir haben doch noch vor kurzem in der<br />
Tanzschule getanzt und ich bin fleißig gejoggt<br />
und jetzt geht nix mehr. HÄ? Arbeiten geht auch<br />
nicht, bin immer noch krankgeschrieben.<br />
In meiner Verzweiflung wende ich mich an einem<br />
Heilpraktiker. Der sieht mich nur kurz an und<br />
meint, ich bin bei ihm vollkommen falsch aufgehoben.<br />
Ich gehöre sofort in eine vernünftige<br />
neurologische Klinik. Nicht schon wieder, ich hab<br />
die Schnauze voll. Ich möchte aber auch gerne<br />
wissen, was mit mir los ist. Irgendein Feind ist in<br />
meinem Körper, und den will ich loswerden.<br />
Wieder sitze ich bei meinem Hausarzt und<br />
möchte von ihm nochmal eine Einweisung in<br />
die Universitätsklinik nach Bochum. Er weigert<br />
sich, fragt nach persönlichen Problemen. Weiß<br />
er eigentlich, wie nah er an einem Attentat von<br />
mir ist? Nach zähem Ringen habe ich schließlich<br />
gewonnen und ich habe den Zettel für Bochum.<br />
Geschafft, jetzt brauche ich nur noch einen<br />
Termin.<br />
Februar 2008!<br />
Wir fahren nach Bochum in die Uniklinik (Neurologie).<br />
Ich werde dort sehr freundlich aufgenommen.<br />
Der Oberarzt kommt, lässt mich laufen und<br />
schaut mich nur an. Dann kommen Fragen, ob in<br />
meiner Familie wer am Stock geht, oder eventuell<br />
im Rolli sitzt. Was will er denn von mir? Nein,<br />
keiner. Nicht das ich wüsste.<br />
Trinke ich denn Alkohol? Hallo? Wie mein Körper<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />
denn darauf reagiert, wenn ich Alkohol trinke?<br />
Der Oberarzt will mich wohl veräppeln, nimmt<br />
er mich auch nicht ernst? Nein, ich trinke absolut<br />
nicht und die zweite Frage kann ich ihm auch<br />
nicht beantworten, weil ich nicht trinke. So einfach<br />
ist das.<br />
Weiter geht es mit Untersuchungen. Schon<br />
wieder eine Punktion ins Rückenmark. Macht<br />
mal, ich hab Erfahrungen darin. Ach ja und bitte<br />
die CD vom MRT in meinem Hirn. Alles bekommen<br />
sie, Hauptsache man glaubt mir endlich. Es<br />
folgen noch zig Blutuntersuchungen. Ich wusste<br />
gar nicht, dass man so viel Blut abgeben kann.<br />
Nach 4 Tagen habe ich meine Diagnose. Degenerative<br />
Kleinhirnerkrankungen! Wie bitte, was ist<br />
das denn? Vor allem wie? Warum? Fragen über<br />
Fragen ... Ich bin erst mal still, muss alles sacken<br />
lassen und begreife es eigentlich nicht. Abends<br />
rufe ich meinen Mann an. Google mal und sag<br />
mir Bescheid, was los ist. Er ruft nicht wieder<br />
an, es scheint kein Schnupfen zu sein.<br />
Ich werde entlassen, kann immer noch nicht<br />
arbeiten und bin weiter krankgeschrieben. So<br />
langsam aber sicher lese ich mich durch das<br />
Internet durch. Auweia, was hab ich mir da denn<br />
eingehandelt. Da kann man doch was tun gegen.<br />
Ich bin eine Kämpferin, ich schaff das.<br />
Wir beantragen eine Reha. Mein Gott, was ich<br />
alles dazu brauch, und was die alles wissen<br />
wollen. Aber letztendlich ist es geschafft und<br />
jetzt heißt es warten. Es ist Februar und spätestens<br />
im April habe ich es wohl geschafft. Denkste!<br />
Alles braucht seine Zeit und Einrichtungen<br />
wie die Stadt und das Land haben sie besonders.<br />
Ich nicht, schließlich möchte ich bald wieder am<br />
Arbeitsleben teilnehmen. Mein Job macht mir<br />
nämlich Spaß. Im Juni darf ich dann los nach<br />
Soltau.<br />
Juni 2008!<br />
Wir sind auf dem Weg nach Soltau. Ich hab<br />
gemischte Gefühle. Komme ich auch auf eine<br />
Langer Weg zur Diagnose<br />
33
Langer Weg zur Diagnose<br />
34<br />
seit 1983 DHAG<br />
neurologische Station oder lande ich doch in<br />
einer psychosomatischen? Dann kehre ich sofort<br />
wieder um nach Hause. Ich hab keine Probleme,<br />
ich hab körperliche Beschwerden, und die will<br />
ich loswerden. Wir kommen in Soltau an und<br />
ich beruhige mich. Ja, ich bin auf der neurologischen<br />
Station. Nun wird alles gut, 4 Wochen<br />
Reha und ich kann wieder arbeiten. Ich werde es<br />
denen schon zeigen und bin hoch motiviert.<br />
Erstuntersuchung beim Arzt. Was der alles wissen<br />
will, es steht doch in den Papieren. Wieder gleiche<br />
körperlichen Untersuchungen, die ich schon<br />
kannte. Hört das denn nie auf? Der Oberarzt<br />
kommt, ich bin ein besonderer Fall. Ach ja! Er<br />
kennt die Professoren von Bochum, w i r<br />
albern rum. Sehr sympathisch, wir<br />
besprechen den Therapieplan.<br />
Ich werde gefragt, was ich<br />
gerne machen möchte?<br />
Keine Ahnung, es ist<br />
meine erste Reha.<br />
Sagt was, und ich<br />
mache mit.<br />
Am Abend habe ich<br />
die Termine in Form<br />
von 2 Blättern in der Hand.<br />
Wow, morgens um 8 Uhr ist<br />
Beginn und um 16 Uhr ist Feierabend.<br />
Dazwischen ist kaum Pause. Aber<br />
wir sind ja nicht zum Ausruhen hier. Dann<br />
lese ich, 3 Termine bei einer Neuropsychologin.<br />
Was will die denn von mir?<br />
Ich sitze bei der Neuropsychologin, sie ist sehr<br />
sympathisch und beginnt auch gleich mit irgendwelchen<br />
Tests. Sie zählt irgendwelche Dinge auf,<br />
die ich mir merken muss, und erzählt mir auch<br />
eine Geschichte. Dann fragt sie mich wieder<br />
nach den Dingen, die sie zu Anfang aufgezählt<br />
hatte. Auweia, ich werd alt. Da kam kaum noch<br />
was, ich hatte fast alles vergessen. Am nächsten<br />
Tag habe ich ein Blatt vor mir mit irgendwelchen<br />
logischen Tests. Ich bin am Überlegen, ob ich<br />
mich hier für irgendeine Stelle beworben habe,<br />
und frage sie danach. Sie lacht schallend und verneint.<br />
Und doch sitzt sie da mit einer Stoppuhr,<br />
während ich die Blätter ausfüllen muss. Selten<br />
kam ich mir so gedemütigt vor, weil ich endgültig<br />
versagte. Ich war so nervös, und die Buchstaben<br />
und Zahlen tanzten nur so vor meinen<br />
Augen. Auch meine Sprache versagte fast.<br />
Wir machten auch vorzeitig Schluss, und ich<br />
wollte nur noch raus aus dem Zimmer. Doch<br />
Frau Doktor beruhigte mich, und wir hatten ein<br />
langes Gespräch, wo sie mich über meine Krankheit<br />
aufklärte. Ohne Punkt und Komma und<br />
ohne Wenn und Aber. Alles schonungslos. Ach Du<br />
lieber Himmel, nichts wie raus hier.<br />
Ich bin in meinem Zimmer und heule, was das<br />
Zeug hält. Zum erstenmal nach der Diagnose.<br />
So langsam aber sicher begreife ich, es<br />
ist keine Grippe, die wieder weggeht.<br />
Nein, die <strong>Ataxie</strong> wird mich<br />
ein Leben lang begleiten. Von<br />
wegen, ich habe noch 3<br />
Wochen und werde es<br />
denen schon zeigen.<br />
War wohl nix, je mehr ich<br />
kämpfe, desto schlapper werde<br />
ich. Die Reha ist toll, ich lerne ganz<br />
nette Leute kennen, aber irgendwie<br />
bringt sie mich nicht weiter.<br />
Die 4 Wochen sind fast um, und ich habe<br />
einen Termin zur sozialmedizinischen Prognose.<br />
HÄ? Was ist das denn? Ich bin in dem Zimmer,<br />
und der Oberarzt erzählt mir was von der Arbeit<br />
und wie ich sie wohl demnächst schaffen werde.<br />
Natürlich, was denkt er denn?<br />
Jetzt kommt es! Der Bericht der Neuropsychologin;<br />
und der ist vernichtend. Ich bin komplett<br />
arbeitsunfähig und darf keine 3 Stunden mehr<br />
arbeiten. Kurz, ich soll die Rente beantragen.<br />
Das ist jetzt nicht denen ihr Ernst, oder?<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
Ich fahre im Juli 2008 wieder nach Hause und<br />
habe den Erstbericht von der Reha in der Hand.<br />
Arbeitsunfähig und darf tatsächlich keine 3 Stunden<br />
mehr arbeiten. Mein Mann organisiert einen<br />
Termin bei der Rentenberatungsstelle. Vorab<br />
füllen wir mal wieder Papiere aus, mein Gott,<br />
was die alles wissen wollen. Ich komme mir vor<br />
wie ein gläserner Mensch und bin es wohl auch.<br />
Bei der Rentenberatung sind sie sehr nett und<br />
helfen, wo noch Bedarf ist, und dann wird alles<br />
abgeschickt. Viel Glück wünscht uns die nette<br />
Dame noch. Was weiß sie von Glück, denk ich<br />
nur.<br />
So langsam aber sicher mache ich mir mehr<br />
Gedanken um meine Krankheit. Aus der Degeneration<br />
eines Kleinhirns ist mittlerweile eine<br />
idiopathische SCA geworden, was immer das<br />
auch sein soll. Ich informiere mich ausgiebig im<br />
Internet und stoße auf eine Seite der DHAG. Sie<br />
haben auch ein Forum, toll. Tagelang lese ich<br />
mich durch, dann melde ich mich an. Lisa heiße<br />
ich ab sofort und stelle auch schon mal Fragen.<br />
Ich werde sehr nett aufgenommen und keinem<br />
ist es zuviel, meine vielen Fragen und Zweifel zu<br />
beantworten. Tolle Leute!<br />
September oder Oktober 2008!<br />
Wir sind in Dortmund bei meinen Eltern zu Besuch<br />
und machen einen Stadtbummel. Es kommt ein<br />
Anruf von meinem Sohn auf mein Handy. Was will<br />
er denn? Er habe einen riesengroßen Umschlag in<br />
der Hand von der Rentenversicherung und wisse,<br />
ich warte darauf. Er habe ihn auch schon aufgemacht<br />
und der Bescheid von der Rentenstelle<br />
ist drin. Ach nee! Lies vor! Befristete Rente bis<br />
Januar 2011.<br />
Das wird mir irgendwie zuviel, ich fange mitten<br />
in der Stadt an zu heulen. Jetzt wird es doch<br />
ernst, ich darf nicht wieder arbeiten. Mein Hirn<br />
will, mein Körper nicht. Damit muss man erst<br />
mal fertig werden.<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />
Mittlerweile haben wir März 2011.<br />
Im Oktober 2010 war ich nochmal für 4 Wochen<br />
in Reha in Soltau, was mich leider nicht weitergebracht<br />
hat. Die Rentenstelle hat meine Rente<br />
mittlerweile in eine unbefristete Rente bewilligt.<br />
So brauch ich da nicht mehr hinterher.<br />
Die Krankheit schreitet leider schnell voran. Fürs<br />
Einkaufen etc. brauche ich einen Rollstuhl, und<br />
auch sonst klappt es mit dem Gehen immer weniger.<br />
Auch plagen mich viele Schmerzen, aber der<br />
Alltag muss weitergehen. Ich habe gelernt, die<br />
Krankheit anzunehmen und nicht mehr so dagegen<br />
anzukämpfen.<br />
Seit Januar 2011 gehöre ich auch der DHAG an,<br />
wozu ich erst einen langen Anlauf brauchte.<br />
Schließlich war ich ja nicht krank. Ach nee!<br />
Durch das Forum habe ich sehr viele nette Leute<br />
schon persönlich kennengelernt, und ich möchte<br />
es auf keinen Fall missen. Dieses Forum hat mich<br />
enorm weitergebracht und mir geholfen, die<br />
<strong>Ataxie</strong> anzunehmen mit all ihren Tücken. Durch<br />
das Forum werden weitere Kontakte geknüpft,<br />
sei es durch Seminare oder Forentreffen.<br />
Ich freue mich jedesmal total darauf und möchte<br />
meinen herzlichen Dank dafür aussprechen, dass<br />
dieses Forum möglich gemacht wurde. Ich kann<br />
nur jedem raten, sich in irgendeiner Weise Hilfe<br />
zu holen und auf keinen Fall sich selbst mit einer<br />
fortschreitenden chronischen Krankheit alleine<br />
zu lassen.<br />
Ganz lieben Dank an alle, die<br />
bis hierher meine Geschichte,<br />
die für mich persönlich sehr<br />
schmerzvoll war, gelesen<br />
haben.<br />
Liebe Grüsse Marion Nadke<br />
im Forum genannt „Lisa“<br />
Langer Weg zur Diagnose<br />
35
Kultur - TIPP<br />
36<br />
seit 1983 DHAG<br />
SEX ― „Alle Lust will Ewigkeit“<br />
Meine Damen und Herren<br />
Ist Sex ein Privileg der Jungen und Gesunden?<br />
Erleben alte und behinderte Menschen nicht<br />
Begehren, Liebe, Lust und Leidenschaft? Mit Feingefühl<br />
und Humor kommen „Meine Damen und<br />
Herren“ einem Tabu-Thema auf die Schliche.<br />
Unerfahrene Liebeshungrige mit Behinderung<br />
und alte Damen mit gewissen Erfahrungen schenken<br />
sich einen Abend voll des worterotischen<br />
Liebesspiels. Zwischen Keuschheit und Wollust,<br />
Selbstbefriedigung und Vereinigung, dem ersten<br />
und einem letzten Mal geht es verbal zur Sache.<br />
Regisseurin Martina Vermaaten präsentiert mit<br />
„SEX“ eine Collage aus literarischen Texten und<br />
szenischen Bildern. Es ergießt sich ein Füllhorn<br />
an Gefühlen, in denen Liebende und Begehrende<br />
auf der Suche nach Sinnenfreuden mal vergnügt,<br />
mal leidend baden.<br />
Eine inszenierte Lesung<br />
Ein Mann und eine Frau verbringen einen Abend<br />
zusammen. Als der Gesprächsstoff ausgeht,<br />
beginnen sie, sich Geschichten vorzulesen. Es<br />
sind Geschichten und Gedichte über die Liebe,<br />
über Erotik, über Sex. Das Besondere an den<br />
beiden? Sie ist Rentnerin und weit über 70. Er ist<br />
Anfang 20 und geistig behindert.<br />
Sie verbringen<br />
eine Woche lang<br />
jeden Abend<br />
m i t e i n a n d e r<br />
und erfahren<br />
dabei immer<br />
mehr über das<br />
Liebesleben des<br />
anderen. Haben Sie noch Sex? Hattest du schon<br />
Sex? Wie funktioniert es, sich zu lieben, wie<br />
fühlt es sich an? „Dürfen“ wir (noch) Sex haben?<br />
Wo fängt die Liebe an und hört wo sie auf? Verschiedene<br />
Stimmen kommen zu Wort, befragen<br />
sich und erzählen von ihrer ganz eigenen Bezie-<br />
hung zur Liebe und<br />
zum Sex.<br />
Die inszenierte<br />
Lesung spielt mit<br />
den Tabus, die sich<br />
um das Liebesleben<br />
der Alten und der<br />
geistig Behinderten<br />
ranken. In kurzen<br />
Geschichten, Gedichten,<br />
Episoden bekannter Autoren und eigenen<br />
Texten erzählen die Protagonisten sich und uns<br />
von Erotik, von Sex und immer wieder von der<br />
Liebe.<br />
Dieser Abend soll vor allem Lust machen, den<br />
eigenen manchmal verbauten Liebeshorizont ein<br />
kleines bisschen zu öffnen für das „Andere“.<br />
Texte u. a. von:<br />
Bert Brecht, Ulla Hahn, Franz Grillparzer, Robert<br />
Gernhardt, Dylan Thomas, Friederike Trudzinski,<br />
Pablo Neruda, Christian Morgenstern, Erich Fried,<br />
Erich Kästner, Friedrich Schlegel, Dennis Seidel,<br />
Eva Strittmatter, William Shakespeare, Else Lasker-Schüler,<br />
Bente Varlemann ...<br />
Am 15. Mai 2009 war Premiere der inszenierten<br />
Lesung SEX auf der plattform-Bühne des Ernst<br />
Deutsch Theaters in Hamburg.<br />
Infos: www.meinedamenundherren.net<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />
Das Gefühl von Freiheit - Tauchen<br />
„Tauchen ― mehr nur als ein Hobby“<br />
Reinhard Mey sang: „Über den Wolken muss die<br />
Freiheit wohl grenzenlos sein“. Die IDDA glaubt,<br />
dass es diese Freiheit auch unter Wasser gibt.<br />
Insbesondere für Menschen mit einer Behinderung,<br />
denn im Wasser schwebt man frei fast<br />
ohne Kraftaufwand, man hat das Gefühl zu fliegen<br />
wie ein Vogel und man kann seinen Körper,<br />
seinen Geist treiben lassen.<br />
„Behindert ― und dann auch noch tauchen!“<br />
„Geht das denn<br />
überhaupt?“ Diese<br />
Frage wird der<br />
IDDA sehr häufig<br />
gestellt. Die IDDA<br />
beantwortet dies<br />
mit einem eindeutigen<br />
„Ja“, denn<br />
gerade bei behinderten<br />
Menschen<br />
hat der Tauchsport<br />
immense positive<br />
Einflüsse sowohl<br />
p hy s i o lo g is c h e r<br />
als auch psychologischer<br />
Art und ist eine unschätzbare Therapie.<br />
Jeden Montag findet im Bewegungsbad der Rheinischen<br />
Förderschule Krefeld, Luiter Weg 6 in<br />
Krefeld-Traar das Training für betroffene Taucher<br />
statt. Natürlich wird die Trainingszeit auch<br />
für Übungstauchgänge und Schnuppertauchgänge<br />
für zukünftige Taucher genutzt.<br />
Besonders stolz sind wir auf unsere zusätzlichen<br />
Trainingszeiten in dem neuen Schwimmbad am<br />
Töppersee in Duisburg-Rheinhausen. Jeden<br />
Samstag von 11.00 bis 14.00 Uhr. Jeder, der<br />
mehr über das Tauchen mit Betroffenen wissen<br />
möchte, ist herzlich willkommen.<br />
Die IDDA ist innerhalb der DRS die Fachschaft<br />
für das Tauchen mit Behinderten und hat als<br />
führender Verband für Disabled Divers Tauchprogramme<br />
entwickelt, die es wirklich jedem<br />
ermöglichen, die phantastische Unterwasserwelt<br />
für sich in seinem Rahmen zu entdecken. Selbstverständlich<br />
sind die IDDA-Tauchprogramme<br />
abhängig vom Grad der Behinderung in verschiedene<br />
Level unterteilt. Das bedeutet, man kann<br />
eigentlich mit jeder Art von Behinderung tauchen.<br />
Wie bei anderen Tauchverbänden erhält der<br />
Tauchschüler am Ende eines Tauchprogrammes<br />
ein international anerkanntes Brevet, mit dem<br />
er auf entsprechend eingerichteten Tauchbasen<br />
seinem Hobby nachgehen kann.<br />
Jeder Taucher mit Behinderung benötigt zumindest<br />
einen Begleittaucher. Für diese Gruppe<br />
hat die IDDA spezielle Programme entwickelt.<br />
Schwerpunkte liegen bei der Ausbildung in der<br />
Unterwasserkommunikation und in der Führung<br />
unter Wasser.<br />
Falls Sie weitere Informationen benötigen,<br />
wenden Sie sich bitte an:<br />
IDDA • International Disabled Diver Association<br />
Freddy Gaubitz • Mobil: +49 (0) 172/24 95 105<br />
Schweizer Str. 51 • 46562 Voerde •<br />
verein@i-d-d-a.com<br />
Freizeit - TIPP<br />
37
Sport - TIPP<br />
38<br />
seit 1983 DHAG<br />
Das Bedürfnis Fahrrad zu fahren war schon<br />
immer da. Nur die <strong>Ataxie</strong> machte es unmöglich,<br />
das Gleichgewicht auf einem Zweirad zu halten.<br />
Folge: Ein Dreirad sollte es sein.<br />
Ich kannte aber nur diese Senioren-/Therapie-<br />
Dreiräder. Und mit deren Optik konnte und wollte<br />
ich mich nicht anfreunden, besonders nachdem<br />
bei einer Probefahrt im Rahmen eines Reha-Aufenthalts<br />
(also hatte ich durchaus Unterstützung<br />
durch den Therapeuten) Handlingprobleme auftraten.<br />
Ich kam mit der Lenkung nicht klar und<br />
landete im Graben.<br />
So holte ich mir einen Fahrradprospekt in einem<br />
Sanitätshaus von der Firma Wulfshorst.<br />
Dort fand ich so eine Art Liege-Sesselrad Easyrider<br />
... ― auch nicht das Wahre.<br />
Dann entdeckte ich beim TV-Programm-Spazierschalten<br />
einen Bericht über Draisin: Wieder<br />
nichts! (www.draisin.com)<br />
Als nächstes kam ich beim Internetsurfen auf<br />
www.toxy.de und auf die Idee Stützräder.<br />
Ich mailte und „nervte“ sogar Mr. Toxy alias<br />
Arved Klütz mit meiner Stützräderidee. Es kam<br />
sogar eine vernünftige Antwort, dass es im Prinzip<br />
sogar möglich wäre das Toxy ZR mit einer Art<br />
Stützräder auszurüsten. Aber dass es dazu eine<br />
Neukonstruktion brauche und ob es nicht besser<br />
wäre ein fertiges Trike zu kaufen?<br />
Dies zeigte mir, dass Toxy meine Problematik<br />
ernst nahm.<br />
Wie ich aufs Liegedreirad kam<br />
So kam ich schließlich auf www.anthrotech.de ―<br />
und der Trikevirus war geweckt.<br />
Spontan machte ich einen Termin mit Hrn. Malich<br />
von www.pedalium.de aus, Probesitzen, Proberunde<br />
und ein Anthrotech wurde bestellt.<br />
Es machte riesigen Spaß damit zu fahren, aber<br />
schnell war mir klar: „Ich will noch etwas Sportlicheres“.<br />
Geweckt vom Trikevirus surfte ich im Internet<br />
und tummelte mich auf diversen Liegeradseiten<br />
und Foren, z. B. www.liegeradforum.de. Dabei<br />
entdeckte ich www.bike-revolution.at. Und es<br />
war klar, ein Steini muss her. Nur die tiefe Sitzposition<br />
machte mir Sorgen. Es ergab sich, dass<br />
ich auf einem Scorpion von www.hpvelotechnik.<br />
de probesitzen durfte. So wusste ich, dass mir<br />
diese niedere Sitzposition nichts ausmachte und<br />
eine Tretlagerüberhöhung sehr erwünscht ist.<br />
Da zu diesem Zeitpunkt eine Neuheit von Bike-<br />
Revolution rauskam, ein vollgefedertes Steintrike<br />
(Mad Max evo 1) war die Entscheidung „muss ich<br />
haben“ gefallen!<br />
So machte ich einen Termin mit Mr. Bike-Revolution<br />
alias Thomas Seide aus. Probefahrt und<br />
Besprechung der Details des Trikes.<br />
Klaus Schwarzenbauer<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />
Wohin mit den Utensilien im Rolli<br />
Wenn ihr mit Euren Rollis unterwegs seid, wo<br />
habt ihr da die wichtigsten Sachen, die man<br />
eben so bei sich braucht, verstaut?<br />
Geldbörse, Handy usw ...<br />
Umhängetasche, Gürteltasche, Rucksack?<br />
Die Wertsachen im Rucksack hinten am Rolli zu<br />
haben, finde ich auch nicht gut, denn da kann<br />
jeder Dieb schnell zugreifen.<br />
Da ich habe vor 5 Jahren bei<br />
einer Bekannten so eine Tasche<br />
am Rolli gesehen:<br />
(siehe Bild rechts)<br />
Danach habe ich mir so ein<br />
Teil besorgt ― Rixen & Kaul ―<br />
Compakt Lenkertasche - nd als<br />
Zubehör noch 2 einzelne Klickfix-Miniadapter.<br />
Jetzt hab ich alles griffbereit in der Tasche<br />
(Geld, Handy, Kuli usw.) und immer im Blick ―<br />
praktisch, handlich und schnell zum Mitnehmen,<br />
wenn man den Rolli mal alleine lässt.<br />
Darüberhinaus habe ich an allen meinen „Fahrzeugen“<br />
(Rollstuhl,<br />
Rollator,<br />
Liege-Dreirad)<br />
einen Klickfix-Mini-Adapter angebracht, so dass<br />
ich nur die Tasche umhängen (abmachen und<br />
wieder anklicken) muss.<br />
Das System bewährt sich jetzt seit 3 Jahren bei<br />
mir ...<br />
Woher zu bekommen?<br />
Einfach „googeln“:<br />
• Für die Tasche (um die 20 €)<br />
„compact lenkertasche rixen & kaul“<br />
• Für den Adapter (um die 8 €)<br />
„klickfix mini adapter“<br />
(ers)<br />
Tipp für den Rollator-Alltag:<br />
Ein Gepäckspanner eignet sich hervorragend<br />
zum Feststellen des Rollators im Bus.<br />
Der Rollator kann sich dann nicht selbstständig<br />
machen.<br />
Thomas Fleischer<br />
Alltags - TIPP<br />
39
Nachdenkliches<br />
40<br />
seit 1983 DHAG<br />
Oft fühle ich mich sehr niedergeschlagen, deprimiert,<br />
leer und nutzlos.<br />
Alle schauen auf mich und sehen die Heinke, die<br />
nicht laufen und nicht ordentlich sprechen kann.<br />
Und dann noch das ständige Gewackel.<br />
Zuerst sieht man immer die kaputte äußere<br />
Hülle.<br />
Doch MICH, mein Inneres, meinen Charakter,<br />
meine positiven Eigenschaften und meine Stärken<br />
werden nicht wahr genommen.<br />
Ich fühle mich oft als „zu blöd für diese Welt“<br />
abgestempelt.<br />
Wie ein Gefangener im Käfig.... ATAXIE....<br />
Hilfe, ich mag nicht sein, wie ich bin.<br />
Viele Menschen haben auch Mitleid.<br />
Persönlich finde ich das zum Kotzen und dieses<br />
„oh, wie Sünde, ach wie schlimm“ nervt!<br />
Es bringt absolut gar nichts und ändert nichts an<br />
der Situation.<br />
GEDANKEN<br />
Es hilft mir zu schreiben, so kann der ganze<br />
Scheiß aus mir raus. Nicht nur die Krankheit<br />
― <strong>Ataxie</strong> ―, sondern mein ganzes bisheriges<br />
Leben habe ich nicht verarbeitet. Immer wieder<br />
schmerzhafte Verluste und oft war ich ganz auf<br />
mich allein gestellt ― jetzt schon wieder! Mach<br />
schon hin oder geh kaputt! Das Leben hat mich<br />
ganz schön zerbrochen ― man sieht es ja.<br />
Doch warum lasse ich es zu? Ich habe mich jahrelang<br />
verbiegen und zerbrechen lassen. Ich<br />
kann mich einfach nicht durchsetzen, habe es<br />
nie gelernt ― immer nur<br />
Rücksicht nehmen, auf<br />
was auch immer ...<br />
Frühjahr 2010<br />
Heinke Friedrichsen<br />
Zeichnung: M. Timmermann<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
Auf einem imaginären Foto mit 4 Frauen:<br />
Welche Frau führt auf welcher Insel eine Tauchschule?<br />
Vornamen: Alina, Marie, Narine, Sophie<br />
Nachnamen: Mingers, Laro, Bla, Struwa<br />
Inseln: Gran Canaria, La Gomera, La Palma,<br />
Lanzarote<br />
Position: von links nach rechts<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />
Rätsel: Abgetaucht<br />
Hinweise:<br />
• Frau Laro führt die Tauchschule auf Lanzarote.<br />
• Marie ist direkt rechts neben der Frau zu<br />
sehen, die auf La Palma arbeitet.<br />
• Frau Bla befindet sich direkt rechts neben<br />
Alina.<br />
• Die Frau ganz links lebt auf Gran Canaria.<br />
• Frau Mingers heißt nicht Sophie.<br />
• Sophie, die auf La Gomera arbeitet, befindet<br />
sich nicht auf Position 2.<br />
Position: 1 2 3 4<br />
Vorname: _________ _________ _________ _________<br />
Nachname: _________ _________ _________ _________<br />
Insel: _________ _________ _________ _________<br />
Beim sogenannten Gehirnjogging handelt es sich<br />
um ein ganzheitliches Training geistiger Leistungsfähigkeit<br />
mit dem Ziel, diese Leistungen zu<br />
erhalten oder zu steigern.<br />
Gehirnjogging oder auch Gehirntraining kann<br />
von breiten Bevölkerungsschichten angewandt<br />
werden und ist als Methode altersunabhängig.<br />
Über den Begriff Gehirnjogging existieren keine<br />
einheitlichen Definitionen, ähnlich wie bei den<br />
Begriffen Prävention und Wellness. Die Ausschöpfbarkeit<br />
des Gehirntrainings ist jedoch nur<br />
begrenzt möglich. Trotzdem lässt sich die Leistungsfähigkeit<br />
unseres Gehirns mit gezieltem<br />
Training fühlbar verbessern.<br />
Im Vergleich verhält es sich wie zur Muskulatur<br />
unseres Körpers: Muskeln müssen auch trainiert<br />
Gehirnjogging<br />
werden, um ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten<br />
oder zu steigern.<br />
Wie oft geschieht es gerade im Alltag eines<br />
Ataktikers oder seinen Angehörigen, vom körperlichen,<br />
geistigen und psychischen Stress eingenommen<br />
zu sein. Darunter leidet natürlich<br />
auch die geistige Leistungsfähigkeit. Doch mit<br />
gezielten kurzen Übungen (denn für Gehirnjogging<br />
benötigt man nicht unbedingt viel Freizeit)<br />
lassen sich Defizite, die sich auf den Alltag noch<br />
negativer auswirken, verringern und im Positiven<br />
nutzen. Im folgenden Abschnitt werden Beispiele<br />
aufgezeigt, wie man das Gehirn trainieren<br />
kann und welche Wirkungen dabei im besten Fall<br />
erzielt werden können ...<br />
Quelle: DHAG–Broschüre:<br />
Prävention und Wellness<br />
Kniffliges<br />
41
Ernährungs - TIPP<br />
42<br />
seit 1983 DHAG<br />
Warum Vitamin E?<br />
Es stabilisiert die Zellmembran und wirkt auf<br />
diese Weise ihrer frühzeitigen Alterung entgegen.<br />
Zudem ist es ein sehr gutes Antioxidans<br />
und schützt somit die Zellen unter anderem vor<br />
dem Angriff freier Radikale sowie auch die roten<br />
Blutkörperchen vor der Zerstörung durch oxidierende<br />
Stoffe. Die Organe und Körpergewebe, die<br />
am meisten von diesen Effekten profitieren, sind<br />
das Gehirn, die Leber, die Muskeln, Arterien und<br />
die Blutzellen.<br />
Darüber hinaus fördert Vitamin E die Fruchtbarkeit<br />
und hält Haut und Haare gesund und<br />
schön.<br />
Was sind Antioxidantien?<br />
Antioxidantien sind leicht oxidierende Substanzen,<br />
also Stoffe, die freien Sauerstoff leicht an<br />
sich binden und auf diese Weise andere Stoffe<br />
vor der Oxidation schützen können. Antioxidans<br />
verhindern somit die Entstehung freier Radikale.<br />
Dies sind aggressive Molekülbruchstücke, die<br />
Körperzellen schädigen, das genetische Material<br />
und das Sperma angreifen, Zellen im Auge und<br />
Nervenzellen zerstören und Entzündungen fördern.<br />
Wo gibt es Antioxidantien bzw. Vitamin E?<br />
Ein Vitamin E Lieferant ist die Paprika.<br />
Praktischer<br />
Haushaltstipp<br />
Oft lässt bei <strong>Ataxie</strong>betroffenen<br />
nicht nur die Greif- und Haltesicherheit<br />
nach, sondern auch die<br />
Kraft.<br />
Ein Drehverschlussöffner von<br />
Sieger ist ein nützlicher Helfer, mit<br />
dem Flaschen und Gläser geöffnet<br />
werden können. Ich selbst habe<br />
dieses Modell und nutze es oft.<br />
(ms)<br />
Rezept ― Vitamin E<br />
Vitamin E Zufuhrempfehlung der DGE am Tag<br />
Alter Männer Frauen<br />
19 - 25 15 mg 12 mg<br />
25 - 51 14 mg 12 mg<br />
51 - 65 13 mg 12 mg<br />
über 65 12 mg 11 mg<br />
Rezept Rohkostteller:<br />
je 1 grüne, gelbe und rote Paprikaschote<br />
1 Zwiebel<br />
100 g Schafskäse<br />
2 EL Öl<br />
1 EL Apfelessig<br />
Salz, Pfeffer<br />
Baguette<br />
Zubereitung:<br />
Paprika waschen, entkernen, in Stücke schneiden.<br />
Zwiebel schälen, in Ringe schneiden und<br />
unter die Paprikastücke mischen. Öl, Essig und<br />
Gewürze vermengen und als Dressing verwenden.<br />
Rohkostteller mit Schafskäsewürfeln garnieren.<br />
Mit Baguettescheiben servieren.<br />
Einfach, vitaminreich, bei Schluckstörungen<br />
geeignet ...<br />
Haben auch Sie ein Rezept zu Hause, das Sie uns<br />
empfehlen können, schicken sie es an:<br />
fundus@ataxie.de<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
Selbstbestimmung behinderter Menschen hat Vorrang<br />
Eine Krankenkasse kann ein notwendiges Hilfsmittel<br />
nicht mit der Begründung ablehnen, der<br />
entsprechende Bedarf könne auch durch Pflegekräfte<br />
gedeckt werden. Das Landessozialgericht<br />
Rheinland-Pfalz entschied in einem veröffentlichten<br />
Beschluss abweichend von der Ausgangsentscheidung<br />
des Sozialgerichts Speyer, dass<br />
dies mit dem Grundsatz der Selbstbestimmung<br />
aus dem Sozialgesetzbuch Neuntes Buch (SGB<br />
IX) nicht zu vereinbaren ist.<br />
Damit wurden die Rechte behinderter Menschen<br />
gestärkt, heißt es in einer Presseinformation<br />
des Landessozialgerichtes. Die Antragstellerin<br />
begehrte im Wege des einstweiligen Rechts-<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />
schutzes die Verpflichtung der Krankenkasse zur<br />
Übernahme der Kosten für einen Dusch-WC-Aufsatz.<br />
Die Kasse wandte ein, für die Intimreinigung<br />
sei bereits ein Pflegebedarf ermittelt und<br />
dieser werde durch die Pflegekräfte gedeckt. Das<br />
SGB IX legt aber gerade fest, dass die Leistungen<br />
an behinderte Menschen deren Selbstbestimmung<br />
fördern sollen. Damit ist ein Verweis auf<br />
die Intimreinigung durch Pflegekräfte nicht in<br />
Einklang zu bringen, wenn die Betroffene bei<br />
einer Versorgung mit einem Hilfsmittel die Reinigung<br />
selbst durchführen kann. Zudem würde<br />
dies auch gegen die Menschenwürde verstoßen.<br />
Quelle: kobinet<br />
Euro-Ataxia Mitgliederversammlung 2011 in Straßburg<br />
Vom 06. bis 08. Mai 2011 fand die diesjährige Mitgliederversammlung<br />
der<br />
Euro-Ataxia in Straßburg<br />
statt. 15 <strong>Ataxie</strong>-Selbsthilfegruppen<br />
aus ganz<br />
Europa waren gekommen,<br />
insgesamt waren<br />
wir 28 Teilnehmer. Der<br />
Termin war so gewählt<br />
worden, weil vom 05.<br />
bis zum 07. Mai von der<br />
FARA (Friedreich‘s Ataxia<br />
Research Alliance) auch<br />
in Straßburg ein großes<br />
Treffen mit mehr als 100<br />
FA-Forschern (weltweit) stattfand und somit alle<br />
Experten hier waren.<br />
Der Schwerpunkt lag dieses Jahr daher bei FA,<br />
obwohl Prof. M. König auch über SCA’s berichtete.<br />
Hier gibt’s leider über keine umwälzenden<br />
Neuigkeiten zu berichten.<br />
Bei FA sind jedoch einige Studien geplant:<br />
Als erstes ist da die gerade angelaufene<br />
•<br />
PROTI Studie (Absetzungs-Studie von Idebe-<br />
none, durchgeführt von der Firma Santhera)<br />
zu nennen. Wer Einzelheiten wissen will,<br />
sollte auf unserer Homepage ― im Forum,<br />
der Homepage der Firma Santhera oder bei<br />
www.fataxie.net nachlesen.<br />
• Das Europäische Konsortium EFACTS (siehe<br />
DHAG-Homepage unter Forschung) kommt<br />
gut voran.<br />
• Prof. Gottesfeld aus Kalifornien/USA schlägt<br />
eine Therapie mit eigenen, veränderten<br />
Stammzellen (HDAC inhibitors) vor. Eine<br />
Phase-I-Studie mit dieser Methode wird im<br />
Spätherbst 2011 beginnen.<br />
Die nächste Sitzung des Euro-Ataxia Vorstands<br />
ist für Januar 2012 in London geplant.<br />
Peter Reußner<br />
Aktuelle Themen<br />
43
Rechts - TIPP<br />
44<br />
seit 1983 DHAG<br />
Patientenrechte am Lebensende<br />
An der diesjährigen Mitgliederversammlung referierte<br />
die Rechtsanwältin Frau Vetter.<br />
Immer mehr Menschen haben die Sorge, als<br />
„Opfer der Apparatemedizin” zu enden und mit<br />
dem Wunsch, bei schwersten Erkrankungen auf<br />
lebensverlängernde Maßnahmen zu verzichten,<br />
nicht gehört zu werden.<br />
Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen<br />
können dem vorbeugen.<br />
Die Vorsorgevollmacht stellt sicher, dass im Falle<br />
eigener Entscheidungsunfähigkeit eine Person<br />
des Vertrauens, der Bevollmächtigte, für den<br />
betroffenen Patienten handeln darf.<br />
Die sorgfältig erstellte Patientenverfügung ist<br />
nach geltender Rechtslage verbindlich und muss<br />
von Ärzten beachtet werden, auch und gerade,<br />
wenn der Patient sich nicht mehr selbst zum<br />
Behandlungsprozess äußern kann.<br />
Um Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung<br />
rechtssicher und einzelfallbezogen erstellen zu<br />
können, ist anwaltlicher Rat hilfreich. Rechtsanwältin<br />
Petra Vetter bietet bereits langjährig die<br />
Möglichkeit, Vorsorgeregelungen und individuelle<br />
Patientenverfügungen für spezifische Krankheitsbilder<br />
zu erstellen.<br />
Für den Anwender, der derzeit ohne spezifische<br />
Erkrankung im Rahmen einer Patientenverfügung<br />
seinen Willen zu medizinischen Behandlungsmaßnahmen<br />
festlegen will, hat Rechtsanwältin<br />
Petra Vetter ein geeignetes Formular sowie<br />
einen Ratgeber verfasst.<br />
Trotz der Beachtlichkeit von Patientenverfügungen<br />
kommt es in der Praxis immer wieder<br />
dazu, dass Ärzte und/oder Pflegeheime den<br />
Willen des Patienten ignorieren. In diesen Fällen<br />
muss der Wunsch nach der Beendigung lebensverlängernder<br />
Maßnahmen, also das Zulassen<br />
des Sterbens, anwaltlich — notfalls mit gerichtlicher<br />
Hilfe — durchgesetzt werden.<br />
In diesem juristisch äußerst komplexen und für<br />
alle Beteiligten hoch sensiblen, Bereich verfügt<br />
Rechtsanwältin Petra Vetter bereits über langjährige<br />
praktische Erfahrungen, die sie bundesweit<br />
bekannt und zur gefragten Expertin<br />
gemacht haben.<br />
Petra Vetter<br />
Rechtsanwältin - Fachanwältin für Medizinrecht<br />
Tätigkeitsschwerpunkte Medizinrecht und Familienrecht<br />
Planckstraße 98<br />
70184 Stuttgart<br />
Fon (07 11) 25 85 85 90<br />
Fax (07 11) 25 85 85 9 - 10<br />
kanzlei@petravetter.com<br />
www.petravetter.com<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
Austausch-Börse<br />
Wer möchte Kontakt aufnehmen, um Erfahrungen<br />
mit mir auszutauschen?<br />
Mein Sohn René ist betroffen, 30 Jahre alt und<br />
hat SCA Typ I.<br />
Kontaktadresse: Petra Kuba, Hauptstr. 20,<br />
04895 Schmerkendorf<br />
Email: falkokuba@yahoo.de (Bruder von Renè).<br />
Kenia-Reise<br />
Bei der Mitgliederversammlung wurde ich oft<br />
angesprochen, ob denn die Keniareise überhaupt<br />
stattfände, denn man lese ja im <strong>Fundus</strong><br />
nichts mehr darüber.<br />
Dazu kann ich sagen, dass davon nichts mehr zu<br />
lesen war, seit die Anmeldefrist vorüber ist.<br />
DIE REISE FINDET STATT!<br />
Am 29.07.11 geht es los. 9 Tage Safari und<br />
anschließend ein paar entspannende Tage im<br />
Indian Ocean Beach Club.<br />
Reisebericht folgt…<br />
Eure Heike<br />
www.ataxie.de<br />
Auf dieser Seite findet man kurzfristige, aktuelle<br />
Informationen rund ums Thema <strong>Ataxie</strong>. Ein Austausch<br />
mit anderen <strong>Ataxie</strong>-Betroffenen findet<br />
hier statt.<br />
Mobilitätseingeschränkte, Erkrankte und Angehörige<br />
finden Gleichgesinnte.<br />
Die Funktion Mitgliederkarte kann dir Betroffene<br />
in deiner Nähe zeigen.<br />
Schau doch mal rein.<br />
Und falls noch nicht<br />
geschehen, melde dich<br />
an und diskutiere mit ―<br />
bis bald im Forum.<br />
(ers)<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />
Dies und das<br />
Briefkontakt<br />
Suche Briefkontakt!<br />
Wer Interesse hat, bitte melden:<br />
Thomas Fleischer<br />
Seebeckstr. 4a<br />
27624 Bad Bederkesa<br />
Verkauf<br />
ein Autositz : Turnout 4 rechts + BEVsitz +<br />
Carony (Rollstuhlfahrgestell zum BEVsitz) Hersteller:<br />
Autoadapt AB Schweden<br />
- eine Schwenksitzkonsole mit Vorschub und Drehung,<br />
diese wird mit den Befestigungselementen<br />
des Originalsitz verbunden.<br />
- Der Turnout wird mit niedrigem BEVsitz verwendet,<br />
damit sich die Sitzhöhe im Fahrzeug<br />
nicht ändert.<br />
- Der Carony ist ein Rollstuhlfahrgestell mit 24``<br />
Antriebsrad hinten - heben oder Umsetzen ist<br />
dann nicht nötig.<br />
Weitere Info: www.autoadapt.com<br />
Der Sitz kann vom Fachmann problemlos ohne<br />
Änderungen am Fahrzeug ins Auto eingebaut<br />
werden. Er ist 1,5 Jahre alt und wurde max. 1<br />
Jahr lang selten genutzt. Zustand - neuwertig.<br />
Möglichst an Abholer - Preis 3000,- € VHB<br />
Kontakt: Fam. Sans, 55299 Nackenheim<br />
Tel.: (0 61 35) 22 02<br />
Lösung: Abgetaucht<br />
1. Alina, Mingers, Gran Canaria<br />
2. Nadine, Bla, La Palma<br />
3. Sophie, Laro, Lanzarote<br />
4. Marie, Struwa, La Gomera<br />
Diverses<br />
45
BRAIN-NET<br />
46<br />
seit 1983 DHAG<br />
•<br />
Brain-Net<br />
Die bundesweite Hirngewebebank –<br />
gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung.<br />
Ablauf bei Entscheidung für eine Hirnspende<br />
1. Information und Entscheidung<br />
2. Benachrichtigung im Todesfall Tel.: (0 89) 21 80 - 7 83 45<br />
3. Organisation durch das Brain-Net ― Gewebeentnahme<br />
4. Bestattung nach gewünschter Art und Weise<br />
Informationen und Kontakt:<br />
• www.brain-net.net<br />
• Brain-Net-Zentrale in<br />
81377 München, Feodor-Lynen-Straße 23<br />
• 24-Stunden-Rufbereitschaft des Diensthabenden<br />
• Ansprechpartnerin für Informationen: Sabine Paul<br />
• Telefon: (0 89) 21 80 – 7 83 45<br />
• Telefax: (0 89) 21 80 - 7 80 03<br />
Hinweise<br />
Die Redaktion des <strong>Fundus</strong> wird vorerst<br />
von Marina Stüber übernommen.<br />
Gibt es Interessenten für die Redaktion ?<br />
Bitte vom Layouter<br />
Um Eure Beiträge ins „rechte Bild“<br />
zu setzen, schickt bitte die Bilder<br />
zu den Artikeln möglichst nicht<br />
„verkleinert“ an fundus@ataxie.de<br />
*** Frage der Redaktion / Layout ***<br />
Wir wollen unseren FUNDUS für Euch ständig verbessern!<br />
Wer hat Ideen zur Gestaltung des zukünftigen Heftes ― was stört an den bisherigen<br />
Ausgaben ― was sollte noch mit rein ? Wer hat zeichnerische Ambitionen?<br />
Schickt Eure Meinungen / Beiträge an uns: fundus@ataxie.de - Marina<br />
layout@ataxie.de - Eckhard<br />
Helfen auch Sie mit,<br />
das Wissen um<br />
<strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>n<br />
zu mehren,<br />
denn<br />
„Mortui vivos docent ―<br />
Die Toten lehren<br />
die Lebenden!“<br />
Natürlich auch Eure Erlebnisse im Urlaub, Erfahrungen aus dem Ataxler-Alltag oder<br />
anderes Mitteilenswerte für andere!<br />
Diese unsere Zeitschrift lebt auch von Euren Beiträgen!<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
2011 Europäisches Jahr der Freiwilligentätigkeit<br />
19.-21.05.2011 Messe REHAB Karlsruhe ― DHAG-Stand<br />
Nähere Infos bei Jürgen Staiger, Leinfelden. Tel. (07 11) 75 68 80<br />
27.-29.05.2011 Coping – Behinderte leben mit ihrer Behinderung<br />
Wochenendseminar im Jugendgästehaus Münster<br />
Nähere Infos bei Wolfram Schlums Tel.: (02 31) 73 03 92<br />
24.-26.06.2011 Ataxlerseminar in Wartaweil (Herrsching am Ammersee)<br />
Thema: „Pflegetipps für den Alltag“<br />
Anmeldung bei Uta schriftlich, per e-mail oder per FAX (0 89) 66 59 97 43<br />
24.-31.07.2011 <strong>Ataxie</strong>forum-Usertreffen in Bad Bevensen<br />
Nähere Infos von bine auf www.ataxie.de/community<br />
25.09.2011 12. Internationaler <strong>Ataxie</strong>tag<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />
Allgemeine Termine<br />
28.09.-01.10.2011 <strong>Deutsche</strong>r Neurologen-Kongress in Wiesbaden (mit DHAG-Stand)<br />
Nähere Infos bei Peter Reussner Tel.: (0 40 ) 55 44 68 98<br />
19.-22.10.2011 Messe RehaCare Düsseldorf ― DHAG-Stand<br />
Nähere Infos bei Wolfram Schlums Tel.: (02 31) 73 03 92<br />
11.-12.11.2011 Mitgliederversammlung der ACHSE in Bonn<br />
Nähere Infos auf www.achse-online.de<br />
27.12.-02.01.2012 Silvester-Freizeit auf der Langau - mit Ataxler-Fraktion<br />
Nähere Infos auf www.langau.de<br />
2012 Europäisches Jahr für aktives Altern<br />
* Spendenquittungen *<br />
Wer über seinen Mitgliedsbeitrag und<br />
sonstige Spenden eine Zuwendungsbestätigung<br />
(Spendenquittung) braucht,<br />
meldet sich bitte bei der Geschäftsstelle.<br />
Die Ausstellung erfolgt dann zeitnah.<br />
Allgemeine Termine<br />
47
Termine<br />
48<br />
seit 1983 DHAG<br />
Regionalgruppe Berlin<br />
Die Gruppe trifft sich in den ungeraden Monaten<br />
am letzten Donnerstag um 18.00 Uhr.<br />
26.05.2011<br />
Nähere Infos bitte erfragen:<br />
Jitka Ratzlaff Tel.: (0 30) 36 50 96 16<br />
Marlies Ratzlaff Tel.: (0 30) 7 03 63 79<br />
Regionalgruppe Bremen / Friesland<br />
Treffen in 26789 Leer bei der AWO,<br />
Blinke 40 / 42<br />
Nähere Infos: Rolf Walczyk, Schortens<br />
Tel.: (0 44 61) 7 48 99 06<br />
mobil: (01 71) 8 50 98 44<br />
Selbsthilfegruppe ATAXIE Dresden<br />
Treffen / Stammtisch der SHG im<br />
KongressZentrum des St. Joseph-Stiftes<br />
Jeden 2. Monat am 2. Samstag ab 13:00 Uhr<br />
Nähere Infos: Martina Hanke<br />
Tel.: (03 51) 2 10 85 15<br />
Selbsthilfegruppe ATAXIE Düsseldorf<br />
Treffen der SHG im Versammlungsraum<br />
Leichlinger Str. 57, 40591 Düsseldorf<br />
Jeden 2. Monat am 1. Sonntag<br />
von 15:30-18:30 Uhr<br />
Nähere Infos: Johann Müller<br />
Tel.: (02 11) 76 74 14<br />
Regionalgruppe Essen<br />
Treffen der Regionalgruppe im Alfred Krupp<br />
Zentrum für Medizin und Rehabilitation<br />
Wittekindstraße 62, 45131 Essen<br />
Einmal pro Monat<br />
Nähere Infos: Dr. Thomas Collenberg<br />
Tel.: (02 01) 22 40 19<br />
Termine der regionalen Gruppen<br />
Regionalgruppe Flensburg<br />
Treffen der Regionalgruppe in der Geschäftsstelle<br />
KIBIS in Schleswig, Lollfuß 48, 24837 Schleswig<br />
Jeden 1. Sonntag in den geraden Monaten<br />
von 14:00-17:00 Uhr<br />
Näheres von Marita Erichsen, Medelby<br />
Tel.: (0 46 05) 10 90<br />
Regionalgruppe Fulda<br />
Treffen der Regionalgruppe im Josefsgarten-<br />
Mehrgenenerationenhaus in Fulda, Von-Schildeck-Str.<br />
15a jeweils Samstag 15 Uhr<br />
02.07., 24.09., 26.11.<br />
Näheres von Sabine Backert, Lauterbach<br />
Tel.: (0 66 41) 41 37<br />
Regionalgruppe Hamburg / Schleswig-<br />
Holstein<br />
Treffen im „Club 68“, Hummelsbüttler Weg 63,<br />
22339 Hamburg: 30.10., 11.12.<br />
27.06. Landesgartenschau - Norderstedt<br />
mit RG Schleswig: 07.08. Husum, 11.09. Stockelsdorf,<br />
11.09. Schleswig<br />
Näheres von Peter Reußner, Norderstedt<br />
Tel.: (0 40) 55 44 68 98<br />
Regionalgruppe Großraum Hannover<br />
Treffen der RG im KISS-Gebäude, Kommiss 5,<br />
38300 Wolfenbüttel jeweils ab 14:00 Uhr<br />
03.09., 08.10.,<br />
06.08. ab 12:00 Uhr Grillnachmittag<br />
03.12. ab 12:00 Uhr Weihnachtsfeier<br />
Näheres von Udo Nitzsche, Wolfenbüttel<br />
Tel.: (0 53 31) 6 29 78<br />
Regionalgruppe München<br />
Treffen der RG im Begegnungsladen „Siloah“,<br />
Riesenfeldstraße 18, 80809 München<br />
Einmal pro Monat am 3. Samstag<br />
von 14:00-18:00 Uhr (in der Regel!)<br />
an den Samstagen stehen Kaffeeklatsch und<br />
Gespräche im Vordergrund ― Bitte vorher bei<br />
Uta anrufen!<br />
18.06., 16.07., 17.09., 15.10., 19.11., 17.12.<br />
weitere Aktionen ― Museumsbesuche usw.<br />
Näheres von Uta Schulz, München<br />
Tel.: (0 89) 61 63 29<br />
Regionalgruppe Münster / Westfalen<br />
Treffen der Regionalgruppe in den Räumen<br />
der MS-<strong>Gesellschaft</strong>, von-der-Tinnen-Stiftung,<br />
Maximilianstraße 13a, 48147 Münster<br />
Jeden Monat am ersten Freitag ab 17:30 Uhr<br />
Nähere Infos: Silke Ebbing, Münster<br />
Tel.: (0 25 33) 48 34<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
Selbsthilfegruppe ATAXIE Ostwestfalen<br />
Treffen der Gruppe im Gemeindehaus der Luther-<br />
Kirche in der Markusgemeinde,<br />
Otto-Brenner-Str. 171, 33604 Bielefeld<br />
Nähere Infos: von Nicole Müller, Bielefeld<br />
Tel.: (05 21) 2 70 02 81<br />
Regionalgruppe Rhein / Main<br />
beim Treffen der RG am 14.05.11 wurde ein<br />
neuer RGL gewählt<br />
Nähere Infos: von Hannelore Espig, Viernheim<br />
Tel.: (0 62 04) 3 05 51 75<br />
Regionalgruppe Sachsen-Anhalt<br />
Treffen der RG in Magdeburg ― Jeden 2. Monat<br />
am 1. Samstag ab 14:00 Uhr ― neuer Ort!<br />
Näheres von Nadine Langenberg<br />
Tel.: (03 92 02) 8 78 11<br />
Selbsthilfegruppe ATAXIE Schwarzwald-<br />
Alb-Bodensee<br />
normal Treffen der SHG in der AOK Tuttlingen<br />
Karlstr. 2, 78532 Tuttlingen<br />
04.06. Ausflug ins Blaue (Flughafen Zürich)<br />
09.07. Grillfest in Güttingen<br />
03.09. Vortrag Dr. Synofzik in AOK TUT<br />
Näheres von Antje Graf, Seitingen<br />
Tel.: (0 74 64) 52 90 81<br />
Regionalgruppe Siegen<br />
Treffen der Gruppe in den ungeraden Monaten<br />
am 3. Samstag ab 15.00 Uhr im Cafe Jedermann<br />
in Biedenkopf-Wallau, Alte Str. 14<br />
16.07. und 17.09.2011<br />
Näheres bei Rainer Windmüller, Bad Laasphe<br />
Tel.: (0 27 52) 53 48<br />
Regionalgruppe Stuttgart<br />
Treffen der Regionalgruppe jeden Monat<br />
nächste Treffen :<br />
02.07. Besuch Wilhelma ab 14:00 Uhr<br />
Nähere Infos von Jürgen Staiger, Leinfelden<br />
Tel.: (07 11) 75 68 80<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />
Termine der regionalen Gruppen<br />
Vorstandssitzungen<br />
sind in einen nichtöffentlichen und einen öffentlichen<br />
Teil gegliedert.<br />
Zum öffentlichen Teil sind Mitglieder willkommen.<br />
Eine vorherige Anmeldung bei der<br />
Geschäftsstelle ist aber erforderlich.<br />
Infos und Programm bei:<br />
DHAG Geschäftsstelle<br />
Frau Rita Bogenfeld<br />
Hofener Str. 76 70372 Stuttgart<br />
Tel.: (07 11) 5 50 46 44<br />
Fax: (07 11) 8 49 66 28<br />
Mail: dhag@ataxie.de<br />
Termine im <strong>Fundus</strong> sind toll.<br />
Wer möchte, dass auch seine Termine im <strong>Fundus</strong><br />
genannt werden, muss diese rechtzeitig<br />
― bis zum 1.Tag des zweiten Quartalsmonats ―<br />
(Beachtung des Erscheinens des FUNDUS)<br />
mitteilen an:<br />
Eckhard Stemmler<br />
In der Breite 3<br />
78606 Seitingen<br />
E-mail erstemmler@ataxie.de<br />
Tel.: (0 74 64) 52 90 81<br />
Fax: (0 74 64) 52 90 84<br />
Termine<br />
49
Broschüren<br />
50<br />
seit 1983 DHAG<br />
Broschüren der DHAG<br />
<strong>Ataxie</strong>n − Genetik, Klinik, Therapie (Stand: Dezember 2008 − ISBN 978-3-934430-22-8)<br />
Die Broschüre „<strong>Ataxie</strong>n“ wurde von Mitgliedern des Medizinischen Beirates der DHAG geschrieben.<br />
Natürlich kann und soll diese Broschüre nicht ein Lehrbuch ersetzen, aber sie kann<br />
und will Ihnen als <strong>Ataxie</strong>-Betroffene und Ihnen als nicht betroffenen Laien und Fachleuten<br />
einen raschen Überblick über die Arten der <strong>Ataxie</strong>n, ihre Ursachen, Symptome<br />
und therapeutische Möglichkeiten/Ansätze geben. Im „Genetik“-Teil wird erklärt, was<br />
rezessiv und dominant, CAG-Repeat und überhaupt Chromosomen usw. … eigentlich<br />
bedeuten. Dieser Genetik-Teil erklärt die Zusammenhänge für Laien verständlich und<br />
gibt Informationen für Fachleute, inkl. Richtlinien für die Anwendung molekulargenetischer<br />
Untersuchungen zur Vorhersage und Diagnostik von <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>n.<br />
Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie für Betroffene mit <strong>Ataxie</strong>-<br />
Erkrankungen (Stand: November 2005 − ISBN 3-934430-20-1)<br />
Hier werden Informationen über geeignete Krankengymnastik, aber auch weitere<br />
Bewegungsmöglichkeiten, Ergotherapie und Logopädie bei <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong> aufgezeigt.<br />
Eine Arbeitsgruppe der DHAG aus Nordrhein-Westfalen befasste sich ausgiebig mit<br />
den Therapiemöglichkeiten. In der Überarbeitung wurden medizinische Erfahrungen<br />
aus der Reha-Klinik Kreischa miteinbezogen.<br />
Die DHAG-Infobroschüre (Stand: Juli 2007 − ISBN 978-3-934430-21-1)<br />
Wir über uns — Gründung der DHAG — Ihre Entwicklung — DHAG und <strong>Gesellschaft</strong><br />
— Gliederung der DHAG — Regionalgruppen — Selbsthilfegruppen — Landesverband<br />
Nordrhein-Westfalen — Aufgabenschwerpunkte — Publikationen — <strong>Heredo</strong>-<br />
<strong>Ataxie</strong>-Preis — Medizinischer Beirat — Chronik des DHAG-Vorstands — Mitarbeit in<br />
Europa — Euro-Ataxia — Überblick über die <strong>Ataxie</strong>-Erkrankungen — Satzung der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> (DHAG), Bundesverband e. V. — Beitrittserklärung<br />
— Broschüren<br />
Hilfsmittelbroschüre (Stand: November 2001 − ISBN 3-934430-19-8)<br />
Das optimale Hilfsmittel erhält nur, wer sich selbst informiert und die Möglichkeiten<br />
auf dem Markt kennt. Das ist zwar bei allen Artikeln so, aber bei Hilfsmitteln besonders<br />
kritisch und für Behinderte fast nicht zu leisten. Die Hilfsmittelbroschüre gibt<br />
die Informationen, die gezielte Fragen ermöglichen, und zeigt die Möglichkeiten auf,<br />
an die der Berater nicht gedacht hat, und das nicht nur bei Rollstühlen.<br />
Prävention und Wellness − für Menschen mit <strong>Ataxie</strong>-Erkrankung<br />
(Stand: Dezember 2009 − ISBN 978-3-934430-25-5)<br />
Diese Broschüre „Prävention und Wellness“ wurde von Mitgliedern des Medizinischen<br />
Beirates der DHAG sowie <strong>Ataxie</strong>-Betroffenen geschrieben. Sie zeigt, wie man Wellnessangebote<br />
einsetzen kann, sodass sie präventiv auf den gesundheitlichen Zustand<br />
von <strong>Ataxie</strong>-Erkrankten wirken können.<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
Schluckstörungen bei <strong>Ataxie</strong>-Krankheiten<br />
Ursachen − Diagnostik − Therapie<br />
(Stand: Januar 2011 − ISBN 978-3-934430-23-5)<br />
Eine fachliche Informationsbroschüre, die die Mitglieder des Medizinischen Beirates<br />
gemeinsam erstellt haben. Hier wird detailliert auf die Begleitsymptomatik<br />
des Schluckens eingegangen.<br />
<strong>Ataxie</strong>-Video: <strong>Ataxie</strong> − Ursachen, Hintergründe, Alltag (produziert 2004)<br />
Es ist verfügbar! Das Video: ATAXIE − Ursachen, Hintergründe, Alltag (19 Minuten) kann in der<br />
Geschäftsstelle als DVD oder VHS-Kassette erworben werden.<br />
Im Video werden die Symptome, der Verlauf, die genetischen Ursachen und die anatomischen<br />
Veränderungen bei <strong>Ataxie</strong>kranken ebenso beschrieben wie Diagnostik und Therapie z. B. durch<br />
Krankengymnastik.<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> − Zeitschrift der DHAG (erscheint vier Mal im Jahr − ISSN: 1438-4248)<br />
Die Mitgliederzeitschrift spiegelt das Vereinsleben wider, berichtet aus den Regionalgruppen,<br />
druckt Beiträge aus der Forschung ab und will Tipps zur Hilfe durch Selbsthilfe geben.<br />
Folgendes Informations- und Öffentlichkeitsmaterial ist über die DHAG-Geschäftsstelle zu<br />
beziehen (teilweise auch als Download auf www.ataxie.de) :<br />
<strong>Ataxie</strong>-PASS: Nothilfe-Ausweis (erstellt: August 2007)<br />
Mit allen Infos ausgefüllt und z. B. beim Personalausweis ständig<br />
mitgeführt, gibt er dem medizinischen Personal im Notfall<br />
wichtige Informationen über die Erkrankung der Besitzers.<br />
DHAG-Flyer − die wichtigsten Kurz-Infos<br />
zu DHAG und <strong>Ataxie</strong>n (erstellt: Juni 2007)<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />
Stiftungs-Flyer − die wichtigsten Kurz-Infos<br />
zu unserer <strong>Ataxie</strong>-Stiftung<br />
(erstellt: August 2009)<br />
DHAG-Aufkleber − unser Logo mit Hinweis auf die Internetseite<br />
(erstellt: Juli 2008)<br />
DHAG-Stellwand − für Öffentlichkeitsarbeit<br />
− für die Präsenz auf Selbsthilfetagen<br />
(erstellt: Juni 2007, aufgebaut: 2x1 m, im Ständer<br />
einzurollen, Transporttasche 20x120 cm)<br />
DHAG-Pressemappe − für Öffentlichkeitsarbeit<br />
− mit allen Informationen zum Verband<br />
(erstellt: 2009, aktualisiert 2011)<br />
Broschüren<br />
51
Impressum<br />
52<br />
seit 1983 DHAG<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> (ISSN 1438-4248)<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
(DHAG) Bundesverband e. V.<br />
Hofener Str. 76<br />
70372 Stuttgart<br />
Telefon (07 11) 5 50 46 44<br />
Telefax (07 11) 8 49 66 28<br />
E-Mail dhag@ataxie.de<br />
Internet http://www.ataxie.de<br />
Redaktion: Marina Stüber<br />
(fundus@ataxie.de) (ms)<br />
Träf 14, 54426 Malborn<br />
Layout, Satz: Eckhard Stemmler<br />
(layout@ataxie.de) (ers)<br />
In der Breite 3, 78606 Seitingen<br />
Druck: Texdat-Service gGmbH<br />
(joachim.brehmer@texdat.de)<br />
Mierendorffstr. 47, 69469 Weinheim<br />
Auflage: 750 Exemplare<br />
Die Weiterverwendung in anderen Publikationen<br />
ist nur mit Zustimmung des Herausgebers<br />
zulässig. Durch die Annahme eines Manuskripts<br />
erwirbt der Herausgeber das ausschließliche<br />
Recht zur Veröffentlichung (Print/Internet).<br />
Die Redaktion behält sich ausdrücklich das Recht<br />
vor, eingegangene Manuskripte redaktionell zu<br />
bearbeiten oder zu kommentieren. Die veröffentlichten<br />
Beiträge geben nicht unbedingt die<br />
Meinung des Herausgebers wieder. Für namentlich<br />
gezeichnete Artikel sind die Verfasser verantwortlich.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und<br />
Fotos wird nicht gehaftet; Manuskripte und<br />
Fotos werden nicht zurückgesandt.<br />
Die im <strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> veröffentlichten Beiträge<br />
sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte<br />
bleiben ausdrücklich vorbehalten.<br />
© <strong>Deutsche</strong> <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
(DHAG) Bundesverband e. V.<br />
Redaktionsschluss für den <strong>Fundus</strong> 03/11<br />
ist der 20.07.2011<br />
Impressum<br />
Den Vorstand der DHAG bilden :<br />
Marina Stüber<br />
1. Vorsitzende der DHAG<br />
54426 Malborn bei Trier<br />
Telefon (0 65 04) 20 04<br />
majofrajo@ataxie.de<br />
Gerhard Geier<br />
Finanzvorstand<br />
85748 Garching bei München<br />
Heike Probst<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
73547 Lorch bei Stuttgart<br />
h.probst@ataxie.de<br />
Peter Reußner<br />
2. Vorsitzender<br />
22844 Norderstedt bei Hamburg<br />
peter.reussner@ataxie.de<br />
Die DHAG e. V. ist Mitglied<br />
in folgenden Dachorganisationen:<br />
• Der Paritätische Wohlfahrtsverband<br />
• Kindernetzwerk<br />
• Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe<br />
von Menschen mit Behinderungen und<br />
chronischer Erkrankung und ihren<br />
Angehörigen e. V. − BAG S<br />
• ACHSE (Allianz chronischer seltener<br />
Erkrankungen)<br />
• Euro-Ataxia − The European Federation<br />
of Hereditary Ataxias<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong><br />
DHAG ... weil Du einmalig bist<br />
DHAG e. V.<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
Hofener Str. 76<br />
D 70372 Stuttgart<br />
Ich möchte Mitglied der „<strong>Deutsche</strong>n <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> (DHAG) e. V.“ werden.<br />
Name ................................................... Vorname .........................................................<br />
Geburtsdatum ....................................... Beruf ..............................................................<br />
Telefon (0.............)................................ Email .............................................................<br />
Straße ..................................................... .......................................................................<br />
PLZ/Wohnort .................... .......................................................................................<br />
Außer mir treten noch folgende Personen bei ...................................................................<br />
Wer ist Betroffener? ....................................................................................................<br />
<strong>Ataxie</strong>form? ................................................................................................................<br />
Jahresbeitrag (bitte ankreuzen)<br />
o 60,— € Einzelmitglied o mit Begleitperson (Merkzeichen B im Schwerbehindertenausweis)<br />
o Zusatzperson 20,— € (bei Beginn der Mitgliedschaft anzugeben)<br />
o 90,— € Familienmitglied Familienmitglieder (Personen im Haushalt) .......<br />
o Sozialtarif (nur auf Anfrage; Nachweis: Grundsicherungsschein bzw. Rentenbescheid)<br />
Den Mitgliedsbeitrag zahle ich<br />
Konto der DHAG:<br />
o jährlich o halb-jährlich (nur bei Bankeinzug)<br />
Spar- und Kreditbank Hardt eG BLZ 660 621 38 Konto 60 178<br />
IBAN DE69 6606 2138 0000 0601 78 BIC GENODE61EGG<br />
o Ich bin einverstanden, dass meine Adresse an DHAG-Regionalgruppenleiter weitergegeben<br />
wird.<br />
Ort .............................. Datum ................... Unterschrift .......................<br />
Einzugsermächtigung<br />
Ich bin / Wir sind damit einverstanden, dass mein / unser Mitgliedsbeitrag von der DHAG abgebucht<br />
wird. Die fällig werdenden Beiträge sind bis auf Widerruf von meinem nachstehend angegebenen<br />
Konto einzuziehen.<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />
per Brief<br />
oder als<br />
FAX an (07 11) 8 49 66 28<br />
Antrag auf<br />
Vereinsmitgliedschaft<br />
Kontoinhaber ............................................... Kontonummer ...... .............................<br />
BLZ ............................ bei der ................................. . in ..................................<br />
Ort .............................. Datum ................... Unterschrift .......................<br />
53
54<br />
seit 1983 DHAG<br />
DHAG e. V.<br />
DHAG ... weil Du einmalig bist<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong><br />
Hofener Str. 76<br />
D 70372 Stuttgart<br />
Ich möchte Förderer der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>, Bundesverband e. V. (DHAG)<br />
werden.<br />
Name ................................................... Vorname ...........................................................<br />
Geburtsdatum ....................................... Beruf ................................................................<br />
Telefon (0.............)................................ Email ...............................................................<br />
Straße ...............................................................................................................................<br />
PLZ / Wohnort .................... .......................................................................................<br />
Gerne unterstütze ich die DHAG jährlich in Höhe von: ............ Euro.<br />
Konto der DHAG:<br />
Spar- und Kreditbank Hardt eG BLZ 660 621 38 Konto 60 178<br />
IBAN DE69 6606 2138 0000 0601 78 BIC GENODE61EGG<br />
Einzugsermächtigung<br />
per Brief<br />
oder als<br />
FAX an (07 11) 8 49 66 28<br />
Antrag für Förderer<br />
Ich bin / Wir sind damit einverstanden, dass mein / unser Förderbeitrag von der DHAG abgebucht<br />
wird. Der fällig werdende Betrag ist bis auf Widerruf von meinem / unserem nachstehend angegebenen<br />
Konto einzuziehen.<br />
Kontoinhaber ............................................... Kontonummer ...... .............................<br />
BLZ ............................ bei der ................................. . in ..................................<br />
Ort .............................. Datum ................... Unterschrift .......................<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011
© DHAG 2009<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Heredo</strong>-<strong>Ataxie</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong> e. V. seit 1983<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011<br />
Infoblatt<br />
Was ist eine <strong>Ataxie</strong> ? — Wer ist die DHAG ?<br />
In der Medizin wird mit dem Begriff <strong>Ataxie</strong> eine mangelnde Koordination, ein fehlerhaftes<br />
Zusammenspiel verschiedener Muskelgruppen bei der Ausführung von Bewegungen<br />
bezeichnet. Sehr häufig lässt sich als Ursache für das Symptom <strong>Ataxie</strong> ein Untergang von<br />
Nervenzellen im Zentralnervensystem (ZNS), vor allem im Kleinhirn (Cerebellum) oder<br />
Rückenmark (Medulla spinalis), nachweisen. Dieser als Neurodegeneration bezeichnete<br />
Prozess führt zu einer Rückbildung und Verkleinerung (Atrophie) von Teilen des ZNS.<br />
Die DHAG ist eine gemeinnützige Selbsthilfeorganisation auf Bundesebene, in der sich<br />
Menschen, die von einer <strong>Ataxie</strong>-Erkrankung betroffen sind, Angehörige, Wissenschaftler<br />
und Therapeuten zusammengeschlossen haben.<br />
Ziele der DHAG sind die bessere Bewältigung des Zusammenlebens, die Information und<br />
der Austausch untereinander über soziale und medizinisch-therapeutische Möglichkeiten.<br />
Wir brauchen Verständnis in der Öffentlichkeit :<br />
Betroffene, weil sie den Verlust ihrer Fähigkeiten erleben und bewältigen müssen, sie Angst<br />
vor Isolation und Pflegebedürftigkeit haben, sie sich Sorgen um ihre Kinder machen.<br />
Risikopersonen, weil sie in der Angst leben, selbst krank zu werden.<br />
Angehörige, weil sie Probleme im Umgang mit den Kranken und in der Partnerschaft<br />
bewältigen müssen, sie häufig körperlich und seelisch überfordert werden.<br />
Die DHAG gibt Hilfe zur Selbsthilfe. Vertreten durch bundesweit tätige Regionalgruppen<br />
und Ansprechpartner, möchten wir einen Raum für persönliche Gespräche mit Gleichgesinnten<br />
bieten. Hier ist der richtige Ort für den gegenseitigen Erfahrungsaustausch über<br />
Hilfsmittel, Kliniken, gute Ärzte und andere Tipps.<br />
DHAG-Geschätsstelle<br />
Hofener Sr. 76<br />
alle Informationen auf<br />
www.ataxie.de<br />
70372 Stuttgart<br />
Tel: (07 11) 5 50 46 44<br />
FAX: (07 11) 8 49 66 28<br />
55
Ansprechpartner<br />
56<br />
seit 1983 DHAG<br />
DHAG-Geschäftsstelle<br />
Frau Rita Bogenfeld<br />
Frau Marlies Schreiber<br />
Hofener Str. 76<br />
70372 Stuttgart<br />
Tel: (07 11) 5 50 46 44<br />
Fax: (07 11) 8 49 66 28<br />
Mail dhag@ataxie.de<br />
Internet www.ataxie.de<br />
Bürozeiten:<br />
Di- Fr 9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Do 14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Fachberatungen:<br />
Ataxia Teleangiectatica (AT)<br />
Hermann Stimm<br />
67435 Neustadt / Weinstraße<br />
Telefon (0 63 21) 6 84 56<br />
Telefax (0 63 21) 67 03 58<br />
Friedreichsche <strong>Ataxie</strong> (FA)<br />
Petra Köhler<br />
Telefon (0 70 31) 81 94 93 8<br />
Fax (0 70 31) 80 88 55<br />
Mail petra-koehler@ataxie.de<br />
Jugendliche Ataktiker<br />
Alexander Stierkorb<br />
97243 Bieberehren<br />
Telefon (0 93 35) 4 90<br />
Regionale Ansprechpartner<br />
Martina Hanke<br />
01705 Freital<br />
Telefon (03 51) 2 10 85 15<br />
Jitka Ratzlaff - (RGL) ??<br />
12349 Berlin<br />
Telefon (0 30) 36 50 96 16<br />
Mail jira@ataxie.de<br />
Joachim Schröder<br />
14476 Fahrland bei Potsdam<br />
Telefon (03 32 08) 5 08 23<br />
Peter Reußner - (RGL)<br />
22844 Norderstedt b. Hamburg<br />
Telefon (0 40 ) 55 44 68 98<br />
Prof. Dr. Christine Zühlke<br />
Institut für Humangenetik<br />
23562 Lübeck<br />
Telefon (04 51) 50 0- 26 22<br />
Marita Erichsen - (RGL)<br />
24994 Medelby<br />
Telefon (0 46 05) 10 90<br />
Mail marita.erichsen@ataxie.de<br />
Rolf Walczyk - (RGL)<br />
26419 Schortens<br />
Telefon (0 44 61) 7 48 99 06<br />
Mail rolf.walczyk@ataxie.de<br />
Ursula Hanhart<br />
33428 Marienfeld<br />
Telefon (0 52 47) 8 09 66<br />
Nicole Müller<br />
33604 Bielefeld<br />
Telefon (05 21) 2 70 02 81<br />
Mail nimu65@ataxie.de<br />
Eva Erbe<br />
34346 Hann. Münden<br />
Telefon (0 55 41) 3 39 37<br />
Sabine Backert - (RGL)<br />
36341 Lauterbach<br />
Telefon (0 66 41) 41 37<br />
Mail s.backert@ataxie.de<br />
Mike Knigge<br />
38114 Braunschweig<br />
Telefon (05 31) 57 75 38<br />
Udo Nitzsche - (RGL)<br />
38300 Wolfenbüttel<br />
Telefon (0 53 31) 6 29 78<br />
Mail u.nitzsche@ataxie.de<br />
Nadine Langenberg - (RGL)<br />
39326 Dahlenwarsleben<br />
Telefon (03 92 02) 8 78 11<br />
nadine-langenberg@ataxie.de<br />
Johann Müller - (RGL) ??<br />
40591 Düsseldorf<br />
Telefon (02 11) 76 74 14<br />
Wolfram Schlums<br />
44287 Dortmund<br />
Telefon (02 31) 73 03 92<br />
Mail dhagnrw@ataxie.de<br />
Dr. Thomas Collenberg - (RGL)<br />
45141 Essen<br />
Telefon (02 01) 22 40 19<br />
Silke Ebbing - (RGL)<br />
48161 Münster<br />
Telefon (0 25 33) 48 34<br />
Mail silandebbing@ataxie.de<br />
Jochen Lampe<br />
53229 Bonn<br />
Telefon (02 28) 18 41 23 08<br />
Marina Stüber<br />
54426 Malborn<br />
Telefon (0 65 04) 20 04<br />
Mail majofrajo@ataxie.de<br />
Rainer Windmüller - (RGL)<br />
57334 Bad Laasphe<br />
Telefon (0 27 52) 53 48<br />
Heiko Rausch<br />
58636 Iserlohn<br />
Telefon (0 23 71) 2 19 87 83<br />
Stefan Droste<br />
59348 Lüdinghausen<br />
Telefon (0 25 91) 7 90 78<br />
Ulrich Jesinghausen<br />
59505 Bad Sassendorf<br />
Telefon (0 29 21) 3 69 06 82<br />
Karl-Heinz Gesang<br />
59755 Arnsberg<br />
Telefon (0 29 32) 2 52 63<br />
Linda und Volker Wack<br />
67063 Ludwigshafen<br />
Telefon (06 21) 69 97 75<br />
Hannelore Espig - (RGL)<br />
68519 Viernheim<br />
Telefon (0 62 04) 3 05 51 75<br />
Jürgen Staiger - (RGL)<br />
70565 Stuttgart<br />
Telefon (07 11) 75 68 80<br />
Roderich Heppner<br />
75180 Pforzheim<br />
Telefon (0 72 31) 72 04 15<br />
Antje Graf - Eckhard Stemmler<br />
78606 Seitingen-Oberflacht<br />
Telefon (0 74 64) 52 90 81<br />
Mail antje.graf@ataxie.de<br />
Mail erstemmler@ataxie.de<br />
Uta Schulz - (RGL)<br />
82008 Unterhaching<br />
Telefon (0 89) 61 63 29<br />
Telefax (0 89) 66 59 97 43<br />
Mail Uta.Schulz@ataxie.de<br />
Doris Schmölz<br />
85598 Baldham<br />
Telefon (0 81 06) 35 83 66<br />
Monika Lockowandt<br />
91207 Lauf<br />
Telefon (0 91 23) 99 08 55<br />
Mail moni.loc@ataxie.de<br />
(RGL) Regionalgruppenleiter<br />
(RGL) ?? Status derzeit unklar<br />
<strong>Herax</strong> <strong>Fundus</strong> 02 / 2011