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Drama 01/11 - Theater in der Josefstadt

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Das Magaz<strong>in</strong> Des TheaTers <strong>in</strong> Der JosefsTaDT<br />

Doppelpass<br />

Degen & Jesserer<br />

alexan<strong>der</strong> Pschill<br />

Auf Erfolgswelle<br />

Dreamteam<br />

Turr<strong>in</strong>i & Fött<strong>in</strong>ger<br />

n o <strong>01</strong>/<strong>11</strong>


AUFTRITT<br />

DAS HAB’ ICH VOM KURIER<br />

KURIER ist Medienpartner des<br />

<strong>Theater</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Josefstadt</strong>.<br />

KURIER.at


ausgabe Jänner/februar 2<strong>01</strong>1<br />

Das Magaz<strong>in</strong> Des TheaTers <strong>in</strong> Der JosefsTaDT<br />

NiRgENDs TuT DER PoPo so schöN<br />

wEh wiE iM ThEATER!<br />

»Wozu <strong>Theater</strong>?« e<strong>in</strong>gegeben <strong>in</strong> google br<strong>in</strong>gt vielerlei e<strong>in</strong>sichten (nicht nur die aus<br />

dem Titel dieses Vorwortes). Peter Brook: »<strong>Theater</strong> stärkt die zuschauer, die eigentlich<br />

unerträglichen Probleme ihres Dase<strong>in</strong>s zu erkennen, zu ertragen und ihnen zu trotzen.«<br />

o<strong>der</strong>: »<strong>Theater</strong> ist die fortsetzung <strong>der</strong> realität.« Banaleres outet e<strong>in</strong>e szene-Journalist<strong>in</strong>:<br />

»zu hause ist es zu langweilig«. orig<strong>in</strong>eller ist Peter ste<strong>in</strong>: »<strong>Theater</strong> ist das e<strong>in</strong>zige Medium,<br />

wo man den Menschen von Kopf bis fuß sieht und nicht ausgeschnitten.« e<strong>in</strong>e liebt das<br />

<strong>Theater</strong>, weil es »e<strong>in</strong> herrlicher Platz ist, das Kle<strong>in</strong>e schwarze auszuführen und e<strong>in</strong>en<br />

Mann zu f<strong>in</strong>den, <strong>der</strong> des lesens und schreibens mächtig ist und e<strong>in</strong>em die Tür aufhält!«<br />

schreiben sie uns ihren Beweggrund: gew<strong>in</strong>nspiel@josefstadt.org – und gew<strong>in</strong>nen sie<br />

e<strong>in</strong>en <strong>Theater</strong>besuch.<br />

Wir spielen für sie alle! an 300 abenden im Jahr!<br />

ihre DRAMA-Redaktion<br />

19<br />

Mit freundlicher Unterstützung von<br />

16<br />

© Moritz Schell<br />

04<br />

4 <strong>in</strong>TerVieW Turr<strong>in</strong>i & Fött<strong>in</strong>ger<br />

7 PorTräT Michael Dangl<br />

10 szenenBilD »Kap hoorn«<br />

12 TheaTer <strong>in</strong> Der JosefsTaDT »Kap hoorn«<br />

14 PorTräT silvia Meisterle<br />

16 ProDUKTionsTageBUch Re<strong>in</strong>hardt-sem<strong>in</strong>ar und<br />

»Frühl<strong>in</strong>gs Erwachen«<br />

18 ParTner <strong>in</strong>terview Dr. christian Konrad<br />

19 DoPPelPass Degen & Jesserer<br />

20 Die lieBen Kollegen Empfehlungen<br />

21 KaMMersPiele »Der herr Karl« & »Ralph und carol«<br />

22 zUgaBe Tipps aus <strong>der</strong> <strong>Josefstadt</strong><br />

23 aUDiTion s<strong>in</strong>g<strong>in</strong>’ <strong>in</strong> the Ra<strong>in</strong><br />

Ma<br />

iMPressUM DraMa – Das Magaz<strong>in</strong> des <strong>Theater</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Josefstadt</strong> ersche<strong>in</strong>t 3 Mal jährlich als son<strong>der</strong>beilage im »Kurier « heraUsgeBer Vere<strong>in</strong> <strong>der</strong> freunde des <strong>Theater</strong>s<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Josefstadt</strong>, Josefstädter straße 26, a-1080 Wien reDaKTion christiane huemer-strobele (ltg.) BeiTräge Mag. Michaela Joska, Dr. eva Maria Kl<strong>in</strong>ger, Jan<strong>in</strong>a lebiszczak,<br />

ro raftl, lothar lohs, Veronika Trubel, susanne zobl foTografen natalie Bauer, sab<strong>in</strong>e hauswirth, sepp gallauer, steffen Jänicke, alexan<strong>der</strong> lutz, Peter Mann<strong>in</strong>ger,<br />

herbert neubauer, rita newman, erich reismann, irene schaur, Moritz schell, ruth Urban u. a. gesTalTUng section.d, christ<strong>in</strong>e l<strong>in</strong>k leKToraT Dr. gabriele schweickhardt<br />

ProDUKTion grapple.at, Wolfgang stecher DrUcK agendruck, fa. hannes schmitz, leystr. 43, 1200 Wien reDaKTionsschlUss 1. Jänner 2<strong>01</strong>1<br />

C ov e r Foto Sab<strong>in</strong>e Hauswirth ra<br />

© Moritz Schell<br />

KarTen<br />

Infos zu Karten,<br />

abos und<br />

Veranstaltungen<br />

erhalten sIe unter<br />

<strong>01</strong> 42 700 - 300<br />

www.josefstadt.org<br />

<strong>in</strong>halT<br />

DRAMA – Das Magaz<strong>in</strong> des <strong>Theater</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Josefstadt</strong> 3<br />

© Sepp Gallauer<br />

Das <strong>Theater</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Josefstadt</strong><br />

auf facebook


<strong>in</strong>TerVieW<br />

4<br />

caMPiello<br />

Gier<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> trist-kargen<br />

welt des campiello <strong>in</strong><br />

Mestre streiten und<br />

lieben sich die Leute.<br />

Leben heißt für die<br />

Armen überleben wollen.<br />

Das macht Frauen<br />

wie Männer schamlos,<br />

wild und gefährlich.<br />

PETER TuRRiNi<br />

schrieb »campiello«,<br />

<strong>Josefstadt</strong>-Direktor<br />

hERbERT FöTTiNgER<br />

<strong>in</strong>szeniert.


Foto Sepp Gallauer<br />

<strong>in</strong>TerVieW<br />

Sie feiern e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Jubiläum: Sie absolvieren gerade die<br />

fünfte Zusammenarbeit <strong>in</strong> fünf Spielzeiten. Da haben sich ansche<strong>in</strong>end<br />

zwei gefunden?<br />

TUrr<strong>in</strong>i: Die zwei haben sich erst f<strong>in</strong>den müssen. als herbert<br />

fött<strong>in</strong>ger mich vor über fünf Jahren immer wie<strong>der</strong> im We<strong>in</strong>viertel<br />

besucht und versucht hat, mir die <strong>Drama</strong>tisierung me<strong>in</strong>er novelle<br />

»Die Verhaftung des Johann nepomuk nestroy« schmackhaft<br />

zu machen, habe ich mich e<strong>in</strong> bisschen geziert. Trotz me<strong>in</strong>er abwehrhaltung<br />

haben sich dramaturgisch sehr <strong>in</strong>teressante gespräche<br />

entwickelt, und als ich dann doch e<strong>in</strong>e <strong>Theater</strong>fassung<br />

schrieb und sie dem fött<strong>in</strong>ger übergab, ist er im <strong>in</strong>nenhof me<strong>in</strong>es<br />

hauses herumgehüpft und hat gerufen: »super, ich habe das<br />

stück!« ähnliche Verhaltensweisen kannte ich bis dah<strong>in</strong> nur von<br />

claus Peymann. <strong>in</strong>sofern begann dieses Verhältnis für mich wie<br />

die fortführung e<strong>in</strong>er alten Beziehung.<br />

Das Magaz<strong>in</strong> des <strong>Theater</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Josefstadt</strong> 5


<strong>in</strong>TerVieW<br />

6<br />

Sie mussten also <strong>in</strong>tensiv werben um den <strong>Drama</strong>tiker Turr<strong>in</strong>i?<br />

fÖTT<strong>in</strong>ger: es war e<strong>in</strong> richtiges r<strong>in</strong>gen, weil er anfangs wirklich<br />

nicht erfreut war über me<strong>in</strong>en Vorschlag. aber ich wollte das<br />

stück unbed<strong>in</strong>gt für me<strong>in</strong>en antritt als Direktor <strong>der</strong> <strong>Josefstadt</strong>.<br />

Die Uraufführung sollte etwas Programmatisches se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e neue<br />

<strong>Theater</strong>ära verheißen. Und so ließ ich nicht locker.<br />

Seitdem gehört zum Reformkurs, den Sie <strong>der</strong> <strong>Josefstadt</strong> verordnet<br />

haben, die regelmäßige Zusammenarbeit mit e<strong>in</strong>em<br />

lebenden Autor?<br />

fÖTT<strong>in</strong>ger: Unbed<strong>in</strong>gt. Und dass aus e<strong>in</strong>er künstlerischen<br />

Beziehung auch e<strong>in</strong>e freundschaft geworden ist, kann ich nur als<br />

geschenk bezeichnen. Turr<strong>in</strong>i beschenkt mich mit stücken, und<br />

ich versuche mich mit guten aufführungen zu revanchieren.<br />

Me<strong>in</strong> Bekenntnis zu lebenden autoren gilt aber nicht nur für ihn.<br />

Dieses haus wurde sehr lange von toten <strong>Drama</strong>tikern dom<strong>in</strong>iert,<br />

ich will es unbed<strong>in</strong>gt nach vorne katapultieren, <strong>in</strong> die gegenwart.<br />

TUrr<strong>in</strong>i: <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Beschreibung des ablaufes, ich liefere die<br />

stücke, und er versucht sie toll h<strong>in</strong>zukriegen, klafft e<strong>in</strong>e lücke.<br />

es ist ja nicht so, dass er vor <strong>der</strong> Übergabe<br />

des fertigen stückes nicht vorkommen<br />

würde. ganz im gegenteil,<br />

je länger wir uns kennen, je mehr Vertrauen<br />

<strong>in</strong> dieser Beziehung entstanden<br />

ist, desto mehr raum für se<strong>in</strong>e<br />

Mitgestaltungslust hat er sich erobert.<br />

Das bezieht sich nicht auf das geschriebene<br />

Wort, er hat noch nie e<strong>in</strong>en<br />

satz von mir umgedichtet. Würde<br />

er dies tun, ich würde mich sofort von<br />

ihm scheiden lassen. er stellt immer<br />

wie<strong>der</strong> fragen, er macht dauernd szenische<br />

Vorschläge. auch jetzt, bei <strong>der</strong><br />

erarbeitung <strong>der</strong> neuen fassung von »campiello«, wurde das<br />

schreiben von ständigen Diskussionen begleitet. Meistens am Telefon,<br />

und das sehr früh am Morgen und spät <strong>in</strong> <strong>der</strong> nacht.<br />

Was bedeutet es eigentlich für e<strong>in</strong>en Autor, e<strong>in</strong> Stammhaus<br />

zu haben, an dem er regelmäßig aufgeführt wird?<br />

TUrr<strong>in</strong>i: für mich sehr viel. es hängt nicht damit zusammen,<br />

dass ich ansonsten e<strong>in</strong>en Mangel an aufführungen hätte. Was<br />

mich froh macht, ist e<strong>in</strong> künstlerischer ort, an dem ich mich<br />

angenommen fühle. Das Dichten ist <strong>in</strong> Wahrheit e<strong>in</strong>e grausame<br />

angelegenheit, und man bef<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>sam und alle<strong>in</strong> am<br />

nordpol, meistens ab 14 Uhr, bei arbeitsbeg<strong>in</strong>n. Bei dieser Qual,<br />

zu <strong>der</strong> man als schreiben<strong>der</strong> ke<strong>in</strong>e alternative hat, ist die Begleitung,<br />

die freundschaft, <strong>der</strong> zuspruch e<strong>in</strong>es <strong>Theater</strong>verbündeten<br />

sehr wichtig. ich brauche so etwas wie e<strong>in</strong>e Betriebszugehörigkeit.<br />

<strong>in</strong>zwischen kenne ich ja fast alle Techniker und sonstige<br />

Betriebsmitglie<strong>der</strong> persönlich. Und das schönste an dieser firma<br />

ist, dass <strong>der</strong> fött<strong>in</strong>ger, wie früher <strong>der</strong> Peymann, e<strong>in</strong>e fast erotische<br />

gier auf das frisch gedichtete hat.<br />

Was war nun das Interesse, die frühe Goldoni-Adaption<br />

»Campiello« zu br<strong>in</strong>gen?<br />

fÖTT<strong>in</strong>ger: ich kenne dieses stück schon lange und war von<br />

anfang an begeistert von dieser eigenartigen schar von Menschen,<br />

die da auf e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Platz am rande e<strong>in</strong>er stadt leben.<br />

ich habe mich verliebt <strong>in</strong> diese figuren, die Turr<strong>in</strong>i so völlig<br />

an<strong>der</strong>s beschreibt als goldoni. Turr<strong>in</strong>i schenkt diesen proletarischen<br />

Menschen se<strong>in</strong>e une<strong>in</strong>geschränkte zuwendung. er macht<br />

sie zu großen Persönlichkeiten, auch wenn sie dauernd goschert<br />

se<strong>in</strong>en frühen filmen wie »accatone« beschäftigt, <strong>in</strong> denen e<strong>in</strong><br />

ähnliches Thema behandelt wird. Pasol<strong>in</strong>i hat me<strong>in</strong>e Phantasie<br />

sehr angeregt und den entscheidenden ansatz für die »campiello«<strong>in</strong>szenierung<br />

geliefert.<br />

TUrr<strong>in</strong>i: nicht nur für die <strong>in</strong>szenierung! (lacht). Jetzt kriegen<br />

die leser dieses <strong>in</strong>terviews langsam e<strong>in</strong>e Vorstellung, wie die zusammenarbeit<br />

mit dem fött<strong>in</strong>ger konkret ausschaut. er ruft nächtens<br />

an, erzählt voller leidenschaft von »accatone« und sagt, wir<br />

müssen unbed<strong>in</strong>gt »campiello« machen. im grunde genommen<br />

so, wie ich ihn geschrieben habe, es würden sich nur e<strong>in</strong> paar<br />

fragen ergeben: Können wir das stück aus dem Jahr 1756 <strong>in</strong> das<br />

Jahr 1960 verlegen? Was bedeutet Proletariat heute?<br />

Fragen, die schließlich zu dieser Neufassung geführt haben,<br />

die jetzt gespielt wird?<br />

TUrr<strong>in</strong>i: am anfang habe ich immer das gefühl, dass se<strong>in</strong>e<br />

fragen und Vorschläge nicht zu viel arbeit bedeuten werden, nur<br />

e<strong>in</strong> paar neue sätze. aber dann häufen sich die Telefonate, die<br />

nächtlichen und die morgendlichen, und dem fött<strong>in</strong>ger fällt beispielsweise<br />

e<strong>in</strong>, dass die Beziehung <strong>der</strong><br />

Jugendlichen <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er alten fassung<br />

nicht mehr zeitgemäß sei. Die empf<strong>in</strong>det<br />

man heute wie bürgerliche roman-<br />

tiker, aber sie müssten doch proletarische<br />

geilheit ausstrahlen. Und so<br />

werden aus wenigen neuen sätzen etliche<br />

neue szenen und das, was man<br />

e<strong>in</strong>e neufassung nennt. Und glauben<br />

sie nicht, dass se<strong>in</strong> Ton am Telefon<br />

etwas mit <strong>der</strong> Verehrung zu tun hat,<br />

die er am anfang unserer Beziehung<br />

für den Dichter Turr<strong>in</strong>i empfunden<br />

hat. Der Mann ist e<strong>in</strong> choleriker, aufbrausend<br />

bis Mitternacht und darüber h<strong>in</strong>aus.<br />

fÖTT<strong>in</strong>ger: Jetzt ist es e<strong>in</strong> Uhr Mittag, und ich verhalte mich<br />

bei diesem <strong>in</strong>terview sehr gesittet. also, die alte Turr<strong>in</strong>i-fassung<br />

von »campiello« aus dem Jahre 1982 stellt drei ältere frauen <strong>in</strong><br />

den Mittelpunkt. auch sie hätten e<strong>in</strong> recht auf etwas glück und<br />

liebe, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em durchaus sexuellen s<strong>in</strong>n. <strong>in</strong> <strong>der</strong> neufassung verän<strong>der</strong>n<br />

sich die akzente: Der cavaliere, dieses missratene Millionärssöhnchen,<br />

macht se<strong>in</strong> böses spiel mit den Menschen vom<br />

»campiello«, um se<strong>in</strong>er langeweile zu entgehen. e<strong>in</strong> »großer«<br />

treibts mit den »Kle<strong>in</strong>en«, wie Me<strong>in</strong>l V. mit se<strong>in</strong>en Kle<strong>in</strong>anlegern.<br />

Die haben se<strong>in</strong>en glücksversprechungen geglaubt und ihm ihr<br />

erspartes gebracht. ich nehme wohl an, dass er sich mit dem<br />

ehemaligen f<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong>ister auf <strong>der</strong> Yacht über die naivität und<br />

Dummheit solcher leute amüsiert hat. <strong>in</strong> dieser gesellschaft<br />

driften nicht nur arm und reich immer mehr ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, auch<br />

die juridische gerechtigkeit sche<strong>in</strong>t für höhere Klassen nicht zu<br />

gelten. Jetzt werde ich schon wie<strong>der</strong> cholerisch…<br />

Das <strong>in</strong>terview führte Lothar Lohs/bühne<br />

Campiello<br />

Peter Turr<strong>in</strong>i frei nach Carlo Goldoni<br />

Regie: Herbert Fött<strong>in</strong>ger<br />

Bühnenbild & Kostüme: Rolf Langenfass, Musik: Michael Rüggeberg<br />

Mit Daniela Golpash<strong>in</strong>, Andrea Händler, Sigrid Hauser,<br />

Therese Lohner, Silvia Meisterle, Gundula Rapsch,<br />

Stefano Bernard<strong>in</strong>/Roman Blumensche<strong>in</strong>, Ljubiša Lupo Grujĉić,<br />

André Pohl, Siegfried Walther, Mart<strong>in</strong> Zauner<br />

Neubauer<br />

Herbert<br />

premiere am 13. Jänner 2<strong>01</strong>1, TheaTer <strong>in</strong> <strong>der</strong> JosefsTadT<br />

und ord<strong>in</strong>är daherreden. ich habe mich auch mit Pasol<strong>in</strong>i und Foto


Foto s Rita Newman, Moritz Schell<br />

schaUsPieler<br />

sEiN ist<br />

nichT genUg<br />

<strong>in</strong> »E<strong>in</strong>mal noch«, »Eh wurscht« und »Judy«<br />

spielt Michael Dangl nicht nur hervorragend<br />

Klavier. Eva Maria Kl<strong>in</strong>ger forschte nach<br />

se<strong>in</strong>en weiteren <strong>in</strong>strumentalkünsten.<br />

PorTräT<br />

DRAMA – Das Magaz<strong>in</strong> des <strong>Theater</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Josefstadt</strong> 7


PorTräT<br />

8<br />

Von gartenschlauch<br />

bIs<br />

gItarre. acht<br />

VerschIedene<br />

Instrumente<br />

spIelt mIchael<br />

dangl Im<br />

lIe<strong>der</strong>abend<br />

»eh wurscht«<br />

e<strong>in</strong> russisCher sTrassensänGer hockt am<br />

Bühnenrand und entlockt se<strong>in</strong>er okar<strong>in</strong>a<br />

fremdartige Klänge. nach e<strong>in</strong> paar Takten<br />

konfisziert e<strong>in</strong> straßenkehrer das <strong>in</strong>strument<br />

und entsorgt es im Mistkübel. Bald<br />

danach zieht <strong>der</strong> Musiker e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es akkordeon<br />

aus se<strong>in</strong>em alten Militärmantel,<br />

auch dieses <strong>in</strong>strument wird ihm – aus<br />

fremdenhass o<strong>der</strong> aus ordnungszwang? –<br />

aus <strong>der</strong> hand gerissen. Unverdrossen<br />

packt <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Wiener Müllabfuhr gedemütigte<br />

das nächste <strong>in</strong>strument, e<strong>in</strong>e<br />

zugflöte, aus, auch die wird ihm abgenommen.<br />

Diese Tragödie sp<strong>in</strong>nt sich durch<br />

den abend weiter, <strong>der</strong> e<strong>in</strong> lie<strong>der</strong>abend ist,<br />

»eh wurscht« heißt und von franz Wittenbr<strong>in</strong>k<br />

zur Beschreibung des Wiener<br />

Wesens erdacht wurde. e<strong>in</strong> hochmusikalisches<br />

<strong>Josefstadt</strong>-ensemble s<strong>in</strong>gt lie<strong>der</strong><br />

von Mozart bis lou reed mit adaptierten<br />

Texten. Michael Dangl s<strong>in</strong>gt natürlich auch,<br />

das russische Volkslied »schwarze augen«,<br />

überrascht vor allem mit e<strong>in</strong>em Dutzend<br />

neuer Kle<strong>in</strong><strong>in</strong>strumente, bis er verzweifelt<br />

und aller <strong>in</strong>strumente beraubt, elfriede<br />

otts Krücke als Querflöte nützt.<br />

Michael Dangl ist e<strong>in</strong> <strong>Theater</strong>k<strong>in</strong>d. aber<br />

nicht so e<strong>in</strong>es, das im zuschauerraum<br />

saß, wenn Papa o<strong>der</strong> Mama auf <strong>der</strong> Bühne<br />

probten, er stand von K<strong>in</strong>desbe<strong>in</strong>en an auf<br />

<strong>der</strong> Bühne. Mit vier Jahren startete er se<strong>in</strong>e<br />

Karriere bei <strong>der</strong> elterlichen »Karawane«,<br />

schon als K<strong>in</strong>d war er mit akkordeon,<br />

flöte o<strong>der</strong> Klavier für die Bühnenmusik<br />

verantwortlich. Die familie zog von stadtsaal<br />

zu Burgru<strong>in</strong>e, <strong>der</strong> kle<strong>in</strong>e Michael<br />

lernte die <strong>Theater</strong>arbeit von <strong>der</strong> Pike auf<br />

und lernte sie lieben. niemals stand e<strong>in</strong><br />

an<strong>der</strong>er Beruf zur Diskussion. nach <strong>der</strong><br />

Matura am humanistischen gymnasium<br />

<strong>in</strong> salzburg wollte er sich am Mozarteum<br />

offiziell zum schauspieler ausbilden lassen.<br />

Doch lutz hochstraate engagierte<br />

Michael Dangl vom fleck weg ans salzburger<br />

landestheater. »<strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis lernen<br />

sie viel mehr als <strong>in</strong> <strong>der</strong> schauspielschule«,<br />

wischte hochstraate das studium vom<br />

Tisch, und Michael Dangl, geschmeichelt,<br />

als 17-Jähriger so e<strong>in</strong>e chance zu bekommen,<br />

sagte zu. gleich <strong>in</strong> <strong>der</strong> ersten rolle<br />

musste er sich auf <strong>der</strong> gitarre begleiten<br />

und lernte das vierte <strong>in</strong>strument. <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

folge war es oft se<strong>in</strong>e idee, e<strong>in</strong> <strong>in</strong>strument<br />

e<strong>in</strong>zusetzen. für »Das gespenst von canter-<br />

ville« schlug er vor, se<strong>in</strong>er angebeteten<br />

e<strong>in</strong> ständchen mit dem Dudelsack darzubr<strong>in</strong>gen.<br />

»ich habe vorher nicht gewusst,<br />

wie wahns<strong>in</strong>nig schwer das zu lernen ist.<br />

Man bläst ähnlich wie bei <strong>der</strong> flöte, aber<br />

die luft wird nicht sofort zum Ton, son<strong>der</strong>n<br />

sammelt sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em sack, an dem<br />

Pfeifen befestigt s<strong>in</strong>d, erst durch Drücken<br />

des Dudelsacks entsteht dann so e<strong>in</strong><br />

mehrstimmiger Ton.« Diese fertigkeit<br />

musste er nicht so bald wie<strong>der</strong> unter Beweis<br />

stellen. für den Jimmy Porter <strong>in</strong><br />

osbornes »Blick zurück im zorn« brachte<br />

er sich das Trompetenspiel bei. »natürlich<br />

kann man die Trompetentöne auch vom<br />

Band spielen, aber ich f<strong>in</strong>de es besser,<br />

wenn <strong>der</strong> Typ auf <strong>der</strong> Bühne Trompete<br />

bläst«, erklärt Dangl se<strong>in</strong>en eifer. »es sagt<br />

auch so viel über die figur aus, dass er<br />

eben Trompete spielt und nicht zither.<br />

Trompete ist e<strong>in</strong> kraftvolles, aggressives<br />

<strong>in</strong>strument. Über die Musik hat sich mir<br />

sehr oft e<strong>in</strong>e rolle noch besser erschlossen«.<br />

Und ja, Drehleier hat er auch gelernt;<br />

als er sie beherrschte, wurde die<br />

Produktion abgesagt. 1998 kam Dangl<br />

über empfehlung von fritz Muliar, dem<br />

<strong>der</strong> gut aussehende junge schauspieler<br />

am salzburger landestheater aufgefallen<br />

war, ans <strong>Theater</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Josefstadt</strong> und hat<br />

mit »Besuch bei Mr. green« auch gleich<br />

ordentlich aufmerksamkeit erregt.<br />

se<strong>in</strong> weiTeres <strong>in</strong>sTrumenTenreperToire hat<br />

an <strong>der</strong> <strong>Josefstadt</strong> folgenreiche erweiterungen<br />

erfahren. für die rolle des handwerkers<br />

Peter squenz <strong>in</strong> shakespeares<br />

»sommernachtstraum« musste er Querflöte<br />

lernen. »ich b<strong>in</strong> sehr froh, dass ich<br />

jetzt weiß, wie schwer es ist, dieses <strong>in</strong>strument<br />

e<strong>in</strong>igermaßen zu beherrschen«,<br />

lächelt Michael Dangl vieldeutig. <strong>in</strong> lockenhaus,<br />

bei e<strong>in</strong>em se<strong>in</strong>er zahlreichen<br />

rezitationsabende, begegnete er <strong>der</strong> russischen<br />

Querflöten-solist<strong>in</strong> Maria fedotova.<br />

sie ist heute Mutter se<strong>in</strong>er zehn Monate<br />

alten Tochter und se<strong>in</strong>e frau.<br />

naheliegend, dass se<strong>in</strong>e lesungen jetzt öfter<br />

von Querflöte begleitet werden. am<br />

30. Jänner liest Michael Dangl im Mozarthaus<br />

aus den Memoiren von casanova,<br />

und Maria fedotova spielt Kompositionen<br />

von casanovas zeitgenossen.


Die größte <strong>in</strong>strumentale herausfor<strong>der</strong>ung<br />

stellte jedoch jüngst das geburtstagsstück<br />

für otto schenk, »e<strong>in</strong>mal noch«, dar,<br />

<strong>in</strong> dem <strong>der</strong> Jubilar e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> armut und suff<br />

verkommenen e<strong>in</strong>stigen stardirigenten<br />

spielt. Michael Dangl muss für e<strong>in</strong> comeback<br />

des alten Dirigenten korrepetieren.<br />

e<strong>in</strong> opernpotpourri mit Motiven aus Tristan,<br />

aus rigoletto, <strong>der</strong> »sauschweren« Tann-<br />

häuser-ouverture, dem anfang <strong>der</strong> coriolan-ouverture,<br />

dem glockenspielmotiv und<br />

<strong>der</strong> Bildnisarie aus <strong>der</strong> »zauberflöte.« Und<br />

nebenbei John cage. »Klavier ist zwar das<br />

e<strong>in</strong>zige <strong>in</strong>strument, das ich seriös, über<br />

viele Jahre, mit e<strong>in</strong>er lehrer<strong>in</strong> vom Mozarteum<br />

gelernt habe, aber ich habe seit<br />

mehr als zehn Jahren nicht mehr gespielt.<br />

ich musste für »e<strong>in</strong>mal noch« monatelang<br />

<strong>in</strong>tensiv üben. Jetzt hat mir das <strong>Theater</strong><br />

e<strong>in</strong> Klavier nach hause gestellt, weil ich <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> nächsten Produktion, »Judy«, ruth<br />

Brauer-Kvam am Klavier begleiten werde.«<br />

»somewhere over the ra<strong>in</strong>bow« und neun<br />

weitere nummern stehen auf <strong>der</strong> liste. außerdem<br />

spielt Michael Dangl noch acht<br />

Männer, die Judy garland nahe standen.<br />

Doch <strong>der</strong> Talente nicht genug – <strong>der</strong> Mann<br />

kann auch noch schreiben!<br />

im vor kurzem erschienenen roman »rampenflucht«<br />

redet sich stefan Kowalsky, e<strong>in</strong><br />

verbitterter schauspieler, alle Wut gegen<br />

das <strong>Theater</strong>, den »ungesunden ort«, von<br />

<strong>der</strong> seele. er steigt aus. e<strong>in</strong> desillusionieren<strong>der</strong>,<br />

erschüttern<strong>der</strong> Bericht e<strong>in</strong>es an<br />

<strong>der</strong> s<strong>in</strong>nkrise zerbrechenden, <strong>der</strong> sich<br />

überfor<strong>der</strong>t fühlt, <strong>der</strong> regisseure für die<br />

natürlichen fe<strong>in</strong>de des schauspielers hält<br />

und das Publikum für e<strong>in</strong>e des<strong>in</strong>teressierte,<br />

hustende Masse. Wie kann e<strong>in</strong> so erfolgreicher<br />

schauspieler wie Michael<br />

Dangl se<strong>in</strong>en Beruf, den er über alles liebt,<br />

<strong>der</strong>art <strong>in</strong>frage stellen? »Wahrsche<strong>in</strong>lich ist<br />

das alles <strong>in</strong> mir dr<strong>in</strong> und musste e<strong>in</strong>mal<br />

heraus. seitdem ich diese 150 seiten geschrieben<br />

habe, geht’s mir besser. außerdem<br />

ist manches auch aus lust an <strong>der</strong><br />

formulierung heraus entstanden«, gibt<br />

<strong>der</strong> autor zu. Der sicherste Beweis jedoch,<br />

dass dieser <strong>Theater</strong>hasser nicht Michael<br />

Dangls alter ego darstellt, ist: stefan<br />

Kowalsky spielt ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziges <strong>in</strong>strument.<br />

Eva Maria Kl<strong>in</strong>ger<br />

Für Studenten<br />

Platz gemacht!<br />

Die besten Plätze<br />

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Als Student können Sie Ihre Tickets<br />

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aKTion<br />

DRAMA – Das Magaz<strong>in</strong> des <strong>Theater</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Josefstadt</strong> 9


szenenBilD<br />

10<br />

KaP<br />

hoorn<br />

»alexan<strong>der</strong> Pschill lässt als Mart<strong>in</strong> se<strong>in</strong>en charme spielen;<br />

eloquent bis zur geschwätzigkeit versucht er, die alte Dame<br />

e<strong>in</strong>zuwickeln. e<strong>in</strong> nervöser nervenarzt als mo<strong>der</strong>ner Ödipus.<br />

Ulli Maier als cléo – Bauersima wünschte als weiteren<br />

Verfremdungseffekt e<strong>in</strong>e viel jüngere schauspieler<strong>in</strong> für die<br />

rolle. leicht hätte diese figur zur Karikatur werden können,<br />

Maier aber stellt e<strong>in</strong>en Menschen mit all se<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en<br />

Vergesslichkeiten und Verwirrtheiten auf die Bühne.<br />

für beide gab’s verdienten applaus.«<br />

Michaela Mott<strong>in</strong>ger, Kurier<br />

eBens<br />

TraUMe


Foto Erich Reismann<br />

kap hoorn<br />

Regie und Bühnenbild:<br />

Igor Bauersima<br />

Mit Ulli Maier und<br />

Alexan<strong>der</strong> Pschill<br />

uraufführunG<br />

TheaTer <strong>in</strong> <strong>der</strong> JosefsTadT<br />

szenenBilD<br />

DRAMA – Das Magaz<strong>in</strong> des <strong>Theater</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Josefstadt</strong> <strong>11</strong>


<strong>in</strong>TerVieW<br />

12<br />

KaP<br />

hoorn<br />

MUT<br />

zuM EigENEN<br />

glÜcK<br />

eIn junger mann Kehrt In das urlaubsparadIes seIner KIndheIt zurücK.<br />

er wIll sIch dort selbst fInden.<br />

»iCh b<strong>in</strong> arzT. Psychiater. Und ich b<strong>in</strong> des<br />

Wahns<strong>in</strong>ns e<strong>in</strong> wenig müde«, stellt er sich<br />

bei <strong>der</strong> wohlhabenden alten Dame vor, die<br />

ihm ihr strandhaus vermieten soll. sie hat<br />

an<strong>der</strong>e unerfüllte Wünsche. solche von <strong>der</strong><br />

großen, weiten Welt. Was die beiden verb<strong>in</strong>det<br />

und verb<strong>in</strong>den wird, kann man <strong>in</strong> igor<br />

Bauersimas neuestem stück »Kap hoorn«<br />

enträtseln. Denn mit den ganz offensicht-<br />

lichen geschichten hat es <strong>der</strong> erfolgreiche<br />

<strong>Theater</strong>mann nicht: »es ist bei Weitem<br />

nicht alles so, wie es auf den ersten Blick<br />

sche<strong>in</strong>t. Das stück hat etwas von e<strong>in</strong>em Vexierspiegel,<br />

von e<strong>in</strong>em labyr<strong>in</strong>th.«<br />

Die idee dazu entstammt e<strong>in</strong>er realen<br />

Begegnung. »ich habe e<strong>in</strong>e sehr alte Dame<br />

kennengelernt, <strong>der</strong>en Wunsch es immer<br />

gewesen ist, das Kap hoorn zu umsegeln.<br />

Diese Umsegelung war ke<strong>in</strong> unerfülltes<br />

abenteuer, es war e<strong>in</strong>e völlig s<strong>in</strong>nfreie<br />

idee. Die die frau aber für das zentrale<br />

Motiv ihres lebens hielt, für ihre geistige<br />

heimat.« e<strong>in</strong> Thema <strong>in</strong> »Kap hoorn« s<strong>in</strong>d<br />

unerfüllt gebliebene Wünsche. s<strong>in</strong>d das<br />

nicht die schönsten? »generell würde ich<br />

dem wi<strong>der</strong>sprechen. Wünsche s<strong>in</strong>d dazu


Foto s Erich Reismann<br />

da, dass man sie sich erfüllt. Wenn es lebensdienlich ist.« Der 46-jährige Bauersima ist autor,<br />

regisseur und Bühnenbildner <strong>in</strong> Personalunion. etwas, das ihm die Presse auch bei <strong>der</strong> Uraufführung<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Josefstadt</strong> ankreidete. »es ist <strong>in</strong>teressant: beim film taucht diese frage<br />

kaum auf. im <strong>Theater</strong> ja. ich wun<strong>der</strong>e mich jedes Mal. zu Molières und shakespeares zeiten<br />

war es natürlich, dass <strong>der</strong> autor den Darstellern erklärte, was er geme<strong>in</strong>t hat. Das zw<strong>in</strong>gt den<br />

autor, Verantwortung für se<strong>in</strong>e Worte zu übernehmen,« me<strong>in</strong>t er, <strong>der</strong> <strong>Theater</strong> als öffentliches<br />

Transportmittel für gedanken bezeichnet.<br />

unGeTeilTes lob Gab es für die schauspielerischen leistungen <strong>in</strong> »Kap hoorn«. Ulli Maier,<br />

die viel, viel jünger ist, gibt <strong>der</strong> 85-jährigen lady mit arthritischen altersverbiegungen und<br />

mal brüchiger, mal blecherner, doch immer e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glicher stimme e<strong>in</strong> sensationelles Bühnenleben<br />

– e<strong>in</strong>e grandiose Darstellung. Die nestroy-Preisträger<strong>in</strong> Maier und ihr Bühnenpartner<br />

waren von anfang an von Bauersimas story fasz<strong>in</strong>iert: »es ist wichtig, dass man sich überraschen<br />

lässt bei dieser geschichte.« Denn es geht <strong>in</strong> <strong>der</strong> spitzzüngigen, po<strong>in</strong>tierten sprachschlacht<br />

nicht nur um e<strong>in</strong>e »seltsam spannende Beziehung« zwischen zwei Menschen, es gibt<br />

auch e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tellektuelle Metaebene. Da werden fragen nach persönlicher freiheit, dem recht<br />

auf liebe, auf die Verwirklichung von Wünschen und nach dem mangelnden Mut zum eigenen<br />

glück gestellt. stoff genug für e<strong>in</strong>en anregenden abend zur selbstbefragung.<br />

zur person<br />

igor<br />

bauersima<br />

<strong>in</strong>TerVieW<br />

<strong>in</strong> Prag geboren,<br />

emigrierte nach dem<br />

Prager Frühl<strong>in</strong>g <strong>in</strong> die<br />

schweiz. seit 1994<br />

arbeitet er fürs <strong>Theater</strong>.<br />

im Jahr 2000 eta-<br />

blierte er sich mit<br />

»norway.today« als<br />

<strong>in</strong>ternational beachteter<br />

Autor. Das stück<br />

über zwei Lebensmüde,<br />

die sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

<strong>in</strong>ternet-chatroom<br />

f<strong>in</strong>den und geme<strong>in</strong>sam<br />

<strong>in</strong> Norwegen <strong>in</strong> den<br />

Tod gehen wollen, ist<br />

e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> erfolgreichsten<br />

<strong>der</strong> letzten zehn<br />

Jahre. bauersima<br />

schrieb Auftragswerke<br />

fürs burgtheater, die<br />

schauspielhäuser<br />

zürich und hamburg;<br />

se<strong>in</strong>e stücke s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

20 sprachen übersetzt<br />

und werden weltweit<br />

gespielt. Er lebt heute<br />

<strong>in</strong> zürich und Paris.<br />

kap hoorn<br />

Regie und Bühnenbild:<br />

Igor Bauersima<br />

Mit Ulli Maier und<br />

Alexan<strong>der</strong> Pschill<br />

uraufführunG<br />

TheaTer <strong>in</strong> <strong>der</strong> JosefsTadT<br />

Das Magaz<strong>in</strong> des <strong>Theater</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Josefstadt</strong> 13


PorTräT<br />

14<br />

caMPiello<br />

meisTerliCh<br />

E<strong>in</strong> wildes weib, diese Lucietta <strong>in</strong> Peter Turr<strong>in</strong>is goldoni-<br />

Neufassung des italienischen grätzlstücks »campiello«.<br />

silvia Meisterle gibt ihr Temperament und ihr rotes haar.


Foto s Ruth Urban<br />

»muss Gehen, muss raus. Um auf Distanz zu mir selbst zu kommen.<br />

im grünen, im Wald.« frischluftig, die roten locken lustig<br />

verwuschelt, tanzt silvia Meisterle <strong>in</strong>s café. <strong>in</strong> <strong>der</strong> stadt fährt sie<br />

rad, sommers wie w<strong>in</strong>ters. zehn Jahre hat sie getanzt, ausdruckstanz,<br />

showdance, als 7-Jährige mit Wettbewerben begonnen.<br />

hätte jeden Drill auf sich genommen. auch im staatsopernballett.<br />

»Doch so viel mich me<strong>in</strong>e Mutter auch entscheiden ließ,<br />

da kam das e<strong>in</strong>zige Veto: ›Me<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d soll e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>dheit haben.‹«<br />

zusatz: »ich hatte bioaff<strong>in</strong>e hippie-eltern.« Das Biobewusstse<strong>in</strong><br />

blieb <strong>der</strong> Tochter, stärker noch das Körperbewusstse<strong>in</strong>: »ich fang<br />

immer beim Körper e<strong>in</strong>er figur an.« Die lucietta ist e<strong>in</strong> wildes<br />

Weib, sagt Meisterle. »e<strong>in</strong>e, die mit lachen und Tränen um ihr<br />

glück kämpft, aber auch um ihre selbstbestimmung. Bei aller<br />

liebe zu anzoleto. sie tögeln sich, e<strong>in</strong> brachiales Paar. schön, das<br />

italienisch schnelle, das Peter Turr<strong>in</strong>i im alten goldoni-stück<br />

präzisiert. Da kann man alles rauslassen.«<br />

In heldenplatz das hausmädchen,<br />

und bald eIne Von dreI schwestern<br />

selbstbestimmung. Der angelpunkt im leben <strong>der</strong> 32-Jährigen:<br />

»B<strong>in</strong> als ›Waage‹ harmoniesüchtig, um ausgleich bemüht. Musste<br />

hart daran arbeiten, ne<strong>in</strong> zu sagen. Jetzt geh’ ich <strong>in</strong> Konfrontation,<br />

steh’ zu me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung.«<br />

<strong>in</strong> Perchtoldsdorf aufgewachsen, wusste silvia mit 15, als sie<br />

shakespeares »romeo und Julia« sah: »Das ist es.« erkannte, wie<br />

sie ihre k<strong>in</strong>dliche lust, <strong>in</strong> rollen zu schlüpfen, geschichten zu<br />

erzählen, sich zu verkleiden, <strong>in</strong>s erwachsenenleben h<strong>in</strong>überretten<br />

konnte. Vergangenen sommer kehrte die <strong>in</strong> graz zur schauspieler<strong>in</strong><br />

ausgebildete als »ophelia« nach Perchtoldsdorf zurück.<br />

nach e<strong>in</strong>er nestroy-nom<strong>in</strong>ierung als beste nachwuchsschauspieler<strong>in</strong><br />

und e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensiven rollenreichen zeit am <strong>Theater</strong> <strong>der</strong> Jugend.<br />

Und nach dem Versuch e<strong>in</strong>er ehe mit dem autor und regisseur<br />

Volker schmidt. »ich war 25, viel zu jung.« erst jetzt hat<br />

sie das gefühl, »endlich dort angelangt zu se<strong>in</strong>, wo ich h<strong>in</strong>gehöre«.<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> arbeit und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er neuen liebe: »e<strong>in</strong> architekt.<br />

Der vorher nie mit <strong>Theater</strong> zu tun hatte, aber so e<strong>in</strong> fe<strong>in</strong>es gefühl<br />

für echte und für verkünstelte Töne hat. für das, was stimmt.«<br />

Die Knoten haben sich beim gehen gelöst: alle<strong>in</strong>e g<strong>in</strong>g sie vier<br />

Tage nach Mariazell: »zuerst war’ s noch <strong>der</strong> Wald, den ich kenne.<br />

Dann hat sich die landschaft verän<strong>der</strong>t, und es wurde ganz still.<br />

Ungewohnt. Begann mit mir selber zu reden.« reif für die Klapsmühle?<br />

sie lacht: »ne<strong>in</strong>, es war e<strong>in</strong> Weg zu mir selber. ich war<br />

glücklich nach diesen vier Tagen. losgelöst. froh über die eigene<br />

entwicklung: als ob ich das K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> mir beim heranwachsen beobachten<br />

würde.«<br />

Ro Raftl/Profil<br />

Campiello<br />

Peter Turr<strong>in</strong>i frei nach Carlo Goldoni<br />

Regie: Herbert Fött<strong>in</strong>ger<br />

Bühnenbild und Kostüme: Rolf Langenfass<br />

Musik: Michael Rüggeberg<br />

Mit Daniela Golpash<strong>in</strong>, Andrea Händler, Sigrid Hauser,<br />

Therese Lohner, Silvia Meisterle, Gundula Rapsch,<br />

Stefano Bernard<strong>in</strong>/Roman Blumensche<strong>in</strong>, Ljubiša Lupo Grujĉić,<br />

André Pohl, Siegfried Walther, Mart<strong>in</strong> Zauner<br />

premiere am 13. Jänner 2<strong>01</strong>1, TheaTer <strong>in</strong> <strong>der</strong> JosefsTadT<br />

PorTräT<br />

Das Magaz<strong>in</strong> des <strong>Theater</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Josefstadt</strong> 15


ProDUKTionsTageBUch<br />

16<br />

frÜhl<strong>in</strong>gs<br />

erWachen<br />

frühl<strong>in</strong>Gs erwaChen<br />

Frank Wedek<strong>in</strong>d<br />

Regie: Stephanie Mohr<br />

Bühnenbild und Kostüme: Miriam Busch<br />

Mit Liliane Amuat, Hilde Dalik, Marlena Keil,<br />

Johanna Paliege, Felix von Bredow,<br />

Béla Bufe, Christian Erdt, Michou Friesz,<br />

Laurenz Laufenberg, Peter Scholz,<br />

He<strong>in</strong>er Stadelmann<br />

Term<strong>in</strong>e: 13., 18., 24. Jänner,<br />

kammerspiele<br />

»Dieses ›frühl<strong>in</strong>gs erwachen‹ tut den Kammerspielen <strong>in</strong> vielerlei h<strong>in</strong>sicht extrem gut.« Kurier<br />

Foto s Moritz Schell


Pionier<br />

ARbEiT<br />

für »frühlIngs erwachen« arbeItet das theater In<br />

<strong>der</strong> josefstadt mIt dem reInhardt-semInar zusammen<br />

e<strong>in</strong> Grosser för<strong>der</strong>er und zusammenführer<br />

von kreativen und künstlerischen<br />

Kräften sei Max re<strong>in</strong>hardt gewesen, sagt<br />

florian Teichtmeister. »re<strong>in</strong>hardt hat die<br />

<strong>Josefstadt</strong> verzaubert und das sem<strong>in</strong>ar<br />

gegründet. Beides ist aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> abgestimmt«,<br />

erklärt das Josefstädter ensemble-Mitglied.<br />

Max re<strong>in</strong>hardts Josefstädter<br />

ära begann 1924, fünf Jahre später gründete<br />

er se<strong>in</strong>e schauspielschule <strong>in</strong> Wien.<br />

zwei <strong>in</strong>stitutionen, die zusammengehören<br />

wie Kleists Käthchen und Penthesilea,<br />

zwei, die e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> ergänzen und<br />

von e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> profitieren können.<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> JosefsTadT besann man sich se<strong>in</strong>es<br />

großen spiritus rector re<strong>in</strong>hardt<br />

und begann erstmals <strong>in</strong> <strong>der</strong> geschichte<br />

des hauses e<strong>in</strong>e Kooperation zwischen<br />

<strong>Theater</strong> und schule. »so e<strong>in</strong>e zusammenarbeit<br />

hat es noch nie gegeben, we<strong>der</strong><br />

an <strong>der</strong> <strong>Josefstadt</strong> noch an e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en<br />

haus«, sagt regisseur<strong>in</strong> stephanie<br />

Mohr. Deshalb habe sie sofort zugesagt,<br />

als man ihr das Projekt angeboten hatte,<br />

frank Wedek<strong>in</strong>ds schülerdrama »frühl<strong>in</strong>gs<br />

erwachen« an den Kammerspielen<br />

mit re<strong>in</strong>hardt-sem<strong>in</strong>aristen zu <strong>in</strong>szenieren.<br />

»Dafür kann man sich nichts Besseres<br />

wünschen als junge leute, die selber<br />

gerade auf diesem Weg s<strong>in</strong>d«, sagt Mohr.<br />

»ich hatte die Möglichkeit, den dritten<br />

Jahrgang zu sehen und mir daraus me<strong>in</strong>e<br />

Besetzung zu zimmern.« »Und Mohrs<br />

junge schauspieler leuchten, wie nur<br />

ganz Junge und ganz alte es können. Von<br />

liliane amuat (fabelhaft), Johanna Paliege,<br />

Marlena Keil, felix von Bredow,<br />

christian erdt, laurenz laufenberg und<br />

Béla Bufe sollte man noch hören«,<br />

schreibt he<strong>in</strong>z sichrovsky, NEws.<br />

für die jungen akteure e<strong>in</strong>e große<br />

chance, weil sie von <strong>Theater</strong>- und Medienleuten<br />

sowie Publikum im wirklichen<br />

Betrieb gesehen werden. Und die<br />

chance haben, aus dem schulbetrieb<br />

herauszukommen. Das sei im re<strong>in</strong>hardt-<br />

sem<strong>in</strong>ar sonst gar nicht so e<strong>in</strong>fach, erzählt<br />

Teichtmeister aus eigener erfah-<br />

rung. auch er ist absolvent des semi-<br />

nars. Dort ist <strong>der</strong> 31-jährige schauspieler<br />

nun als lehren<strong>der</strong> tätig – auch für die<br />

sieben sem<strong>in</strong>aristen, die <strong>in</strong> »frühl<strong>in</strong>gs<br />

erwachen« mitwirken.<br />

»das spielen ausserhalb <strong>der</strong> Mauern des<br />

re<strong>in</strong>hardt-sem<strong>in</strong>ars ist gar nicht erlaubt«,<br />

sagt Teichtmeister. Wenn es aber<br />

doch vorkommt, muss »gewährleistet<br />

se<strong>in</strong>, dass <strong>der</strong> junge schauspieler nicht<br />

ausgebeutet wird und se<strong>in</strong>e ausbildung<br />

nicht vernachlässigt.« er selbst habe<br />

noch vor se<strong>in</strong>em abschluss am Volkstheater<br />

gespielt. »aber trotzdem ließ man<br />

mir am sem<strong>in</strong>ar nichts durchgehen«,<br />

sagt er. er durfte ke<strong>in</strong>e Unterrichtsstunde<br />

wegen e<strong>in</strong>es engagements streichen.<br />

ProDUKTionsTageBUch<br />

»frühl<strong>in</strong>gs erwachen« h<strong>in</strong>gegen funktioniert<br />

wie e<strong>in</strong> Praktikum. so etwas sei<br />

ihm schon lange e<strong>in</strong> anliegen, erzählt<br />

er: »Wenn man e<strong>in</strong>mal erlebt hat, was es<br />

bedeutet, sich und se<strong>in</strong> <strong>in</strong>strument im<br />

›orchester des <strong>Theater</strong>s‹, auf <strong>der</strong> Bühne,<br />

zu gebrauchen, und dann zurück an<br />

die lehranstalt kommt, erkennt man<br />

den praktischen h<strong>in</strong>tergrund des gelernten.<br />

aus <strong>der</strong> mehrheitlichen Theorie<br />

wurde plötzlich eiskalte Praxis.«<br />

diese erfahrunG versuChT er se<strong>in</strong>en studenten<br />

zu vermitteln. »ich möchte ihnen<br />

mit praktischen Beispielen das Vertrauen<br />

geben, dass die D<strong>in</strong>ge, die wir ihnen erzählen,<br />

nicht s<strong>in</strong>nlos s<strong>in</strong>d, son<strong>der</strong>n dass<br />

sie das jeden Tag brauchen werden.« Und<br />

dazu gehören »Vorbereitung und selbstverantwortung.<br />

Wer ke<strong>in</strong>e selbstverantwortung<br />

für sich trägt, wer ke<strong>in</strong>en charakter<br />

als Mensch und als schauspieler<br />

entwickelt, <strong>der</strong> ist verloren.«<br />

Die Basis für se<strong>in</strong>en Unterricht nimmt<br />

er von stanislawski und re<strong>in</strong>hardt. Denn<br />

»Man muss lernen, was war, damit man<br />

versteht, was ist«. Vielleicht sollte man das<br />

auch den zeitgeistigen Branchenblättern<br />

beibr<strong>in</strong>gen, die all jene großen Meister,<br />

die e<strong>in</strong>st, je<strong>der</strong> auf se<strong>in</strong>e art, Pionier-<br />

arbeit leisteten, als erledigt abhaken.<br />

susanne zobl/NEws<br />

Das Magaz<strong>in</strong> des <strong>Theater</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Josefstadt</strong> 17


ParTner<br />

18<br />

Die<br />

glUT<br />

Ihr Liebl<strong>in</strong>gsstück <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Josefstadt</strong><br />

<strong>in</strong> den letzten fünf Jahren?<br />

»Die glut« von sándor Márai mit helmuth lohner<br />

(21., 23., 24. Jänner, <strong>Theater</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Josefstadt</strong>).<br />

Was macht für Sie e<strong>in</strong>en <strong>Theater</strong>abend<br />

zu e<strong>in</strong>em guten <strong>Theater</strong>abend?<br />

Die e<strong>in</strong>heit von stück, schauspielern, <strong>in</strong>szenierung –<br />

wenn ich den abend also verstehe.<br />

Was ist für Sie das Beson<strong>der</strong>e an <strong>der</strong> <strong>Josefstadt</strong><br />

(im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Häusern)?<br />

Ke<strong>in</strong> riesengroßes <strong>Theater</strong>, son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong> <strong>Theater</strong> mit<br />

»salonatmosphäre«. hier gibt es hervorragende schauspieler<br />

mit hervorragenden Direktoren. Die jetzige Direktion<br />

ist mir am nächsten, weil es hier e<strong>in</strong>e persönliche<br />

freundschaft gibt. Wichtig ist für mich auch das Publikum –<br />

auch <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er äußeren ersche<strong>in</strong>ung. ich mag ke<strong>in</strong>e<br />

T-shirts im <strong>Theater</strong>.<br />

Wenn Sie e<strong>in</strong>en <strong>Theater</strong>beruf ergreifen müssten,<br />

welchen würden Sie wählen?<br />

regisseur.<br />

Warum?<br />

Da geht es um den Blick auf die großen l<strong>in</strong>ien. Trotzdem<br />

muss auch die kle<strong>in</strong>ste geste beachtet werden, und <strong>der</strong><br />

regisseur muss erkennen, welche facetten e<strong>in</strong> schauspieler<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> jeweiligen rolle beson<strong>der</strong>s gut<br />

herausarbeiten kann.<br />

Haben Sie e<strong>in</strong>en Liebl<strong>in</strong>gsbühnenautor?<br />

grillparzer, schiller, raimund<br />

und hugo von hofmannsthal und noch e<strong>in</strong>ige<br />

mehr s<strong>in</strong>d mir sehr nahe.<br />

Ihre Liebl<strong>in</strong>gsfigur auf <strong>der</strong> Bühne?<br />

im Kasperltheater: das Krokodil.<br />

auf <strong>der</strong> Bühne: <strong>der</strong> We<strong>in</strong>berl <strong>in</strong> nestroys »Jux«.<br />

Können Sie sich an Ihren ersten<br />

<strong>Theater</strong>besuch er<strong>in</strong>nern?<br />

Das war <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mittelschule, Burgtheater, »Wallenste<strong>in</strong>«.<br />

Warum för<strong>der</strong>t Raiffeisen Kultur?<br />

Weil Kultur zum leben gehört.<br />

iM <strong>in</strong>TerVieW:<br />

DR. chRisTiAN KoNRAD<br />

Foto Peter Mann<strong>in</strong>ger


Foto s Steffen Jänicke (o.l.), Erich Reismann (u.l.), Moritz Schell (o.r.), Sepp Gallauer (u.r.)<br />

MichAEL DEgEN<br />

»Das weite Land«,<br />

<strong>Theater</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Josefstadt</strong><br />

Vis-a-Vis<br />

doppelpass<br />

Ausnahmeschauspieler Michael Degen attackiert <strong>in</strong> bernhards<br />

»heldenplatz« die Alpenrepublik mit charme und witz. Die<br />

kostbare gertraud Jesserer zeichnet die zart-schwebende<br />

skizze e<strong>in</strong>er verletzten Frau <strong>in</strong> schnitzlers »Das weite Land«.<br />

gERTRAuD JEssERER<br />

Me<strong>in</strong> Liebl<strong>in</strong>gssatz aus dem Stück …<br />

»Der Körper ist kaputt, aber <strong>der</strong> Kopf ist »es gibt herzen, <strong>in</strong> denen nichts verjährt.«<br />

jeden Tag neu geboren.«<br />

Die größte Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Aufführung für mich …<br />

… Bernhard und se<strong>in</strong>er genialen schimpfkanonade … den 5. akt auf <strong>der</strong> sich drehenden Bühne zu spielen.<br />

gerecht zu werden.<br />

»Heldenplatz«,<br />

<strong>Theater</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Josefstadt</strong><br />

Was mich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Arbeit bzw. am Resultat überrascht hat …<br />

… <strong>der</strong> ungeheure erfolg beim Publikum. … die gültigkeit des Textes.<br />

Die Probenzeit war …<br />

… die spannendste, die ich seit langem hatte. … e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> e<strong>in</strong> wun<strong>der</strong>bares<br />

ensemble.<br />

Beim Schlussapplaus denke ich mir …<br />

… und jetzt beim »Plachutta« … schön, dass es so gut ankommt.<br />

e<strong>in</strong>en Tafelspitz!<br />

vDas Magaz<strong>in</strong> des <strong>Theater</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Josefstadt</strong> 19


Die lieBen Kollegen<br />

20<br />

<strong>Josefstadt</strong>-Künstler verraten DRAMA<br />

die liebsten Kollegenleistungen im<br />

september und oktober.<br />

DANiELA goLPAshiN<br />

über »heldenplatz«<br />

»Der Bernhard-Profi Philip Tiedemann zeichnet sensibel Charaktere<br />

mit e<strong>in</strong>em so außergewöhnlichen Ensemble. Von kle<strong>in</strong>en Details<br />

fasz<strong>in</strong>iert, war ich gleichzeitig gebannt von <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zigartigen Regie,<br />

dem Bühnenbild und dem Ton, <strong>der</strong> hier so e<strong>in</strong>e wichtige Rolle spielt.<br />

Wun<strong>der</strong>barer Abend!«<br />

heldenplaTz, TheaTer <strong>in</strong> <strong>der</strong> JosesTadT mit Gertraud Jesserer,<br />

Sona MacDonald, Sigrid Marquardt, Silvia Meisterle, Marianne Nentwich,<br />

Elfriede Schüssele<strong>der</strong>, Michael Degen, Wolfgang Pampel,<br />

Friedrich Schwardtmann, Siegfried Walther<br />

sTEFANo<br />

bERNARDiN<br />

über »cabaret«<br />

André Eisermann ist als »Conférencier«<br />

genauso ideal wie die Kammerspiele für<br />

das Musical »Cabaret«. Er provoziert mit<br />

Leichtigkeit, Charme und vor allem mit viel<br />

Witz und zeigt auch die Tiefe, die das Stück<br />

hat und braucht. Bravo an das gesamte<br />

Ensemble!<br />

CabareT, kammerspiele<br />

mit Ruth Brauer-Kvam/Eva Mayer,<br />

Carol<strong>in</strong>e Frank, Lotte Ledl, Miriam Mayr,<br />

Simone Nie<strong>der</strong>er, Maja Pihler, Michael Clau<strong>der</strong>,<br />

André Eisermann, Mart<strong>in</strong> Hemmer,<br />

Stefan Konrad, Kurt Sobotka,<br />

Ferd<strong>in</strong>and Stahl, Ronnie Veró Wagner<br />

MARiANNE NENTwich<br />

empfiehlt »Eh wurscht«<br />

»E<strong>in</strong> fasz<strong>in</strong>ieren<strong>der</strong> Abend. Total überrascht war ich von den musikalischen<br />

Leistungen me<strong>in</strong>er geschätzten Schauspieler-Kollegen. Ausnahmslos ALLE<br />

begeisterten mich mit ihren bei manchen bisher verborgenen gebliebenen<br />

Talenten und Fähigkeiten. Zu Sona McDonald sagte ich, ich hätte ja immer<br />

schon gewusst, dass sie s<strong>in</strong>gen kann, aber nicht, wie weit das geht. Sie<br />

antwortete, auch sie hätte es nicht gewusst! Der Regisseur Wittenbr<strong>in</strong>k<br />

spüre, wie viel er aus jemandem herausholen kann, und das verfolge er<br />

dann hartnäckig. Hut ab!<br />

PS: Ich er<strong>in</strong>nere mich an die legendäre ›Lulu‹ <strong>der</strong> jungen Anja Silja,<br />

die angeblich als erste Sänger<strong>in</strong> liegend (!) gesungen hat. Es war helle<br />

Aufregung <strong>in</strong> <strong>der</strong> musikalischen Welt, denn ›das geht doch nicht‹!<br />

Und nun s<strong>in</strong>gt da Sona im Handstand. Das ist eigentlich nicht ›wurscht‹«.<br />

eh wursChT, TheaTer <strong>in</strong> <strong>der</strong> JosefsTadT mit Ruth Brauer-Kvam, Maria<br />

Köstl<strong>in</strong>ger, Sona MacDonald, Eva Mayer, Elfriede Ott, Susanna Wiegand,<br />

Michael Dangl, Herbert Fött<strong>in</strong>ger/Alexan<strong>der</strong> Waechter, Mart<strong>in</strong> Hemmer,<br />

Oliver Huether, Toni Slama, Kurt Sobotka, Siegfried Walther


© Moritz Schell<br />

© Moritz Schell<br />

herbert Fött<strong>in</strong>ger überrascht mit<br />

e<strong>in</strong>er radikalen ästhetischen<br />

Neu<strong>in</strong>terpretation des Qualt<strong>in</strong>ger-<br />

Klassikers »Der herr Karl«.<br />

hiNTERFoTzig<br />

Mutig ist es, im Jubiläumsprogramm <strong>der</strong> 100-jährigen Wiener<br />

Kammerspiele »Der Herr Karl«, den absoluten Bühnenklassiker <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Sichtbarmachung <strong>der</strong> typisch österreichischen Spielart des Opportunis-<br />

mus anzusetzen. Doppelt mutig ist es, was dort zu sehen ist, wo Helmut<br />

Qualt<strong>in</strong>ger 1962 selbst <strong>in</strong> <strong>der</strong> von ihm und Carl Merz geschaffenen Figur<br />

Triumphe feierte. Regisseur Herbert Fött<strong>in</strong>ger setzt auf e<strong>in</strong>e radikal reduzierte,<br />

klare Bühnenästhetik <strong>in</strong> Schwarz-Weiß und lässt Mart<strong>in</strong> Zauner ke<strong>in</strong>erlei<br />

Bewegungsspielraum. Überraschung: Der Monolog funktioniert auch so. Kurier<br />

<strong>der</strong> herr karl, kammerspiele mit Mart<strong>in</strong> Zauner<br />

Die Liebe kennt ke<strong>in</strong> Alter – und auch die Eifersucht nicht.<br />

Noch EiNMAL VERLiEbT<br />

Der Witwer Ralph lernt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hundezone Carol kennen und f<strong>in</strong>det sie e<strong>in</strong>fach h<strong>in</strong>reißend.<br />

Se<strong>in</strong>e Schwester Rose, die ihm den Haushalt führt, ist alarmiert ob des »jungen Glücks«.<br />

E<strong>in</strong>e berührende Komödie mit drei wun<strong>der</strong>baren Schauspielern – mit Otto Schenk,<br />

Christ<strong>in</strong>e Ostermayer und Ingrid Burkhard.<br />

ralph und Carol – noCh e<strong>in</strong>mal verliebT, kammerspiele, premiere am 27. Jänner 2<strong>01</strong>1<br />

KaMMersPiele<br />

ViDeo<br />

Der<br />

herr<br />

Karl<br />

aUf<br />

YoUTUBe.coM<br />

ralPh<br />

UnD<br />

carol<br />

DRAMA – Das Magaz<strong>in</strong> des <strong>Theater</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Josefstadt</strong> 21


zUgaBe<br />

22<br />

»gUT gegen<br />

norDW<strong>in</strong>D«<br />

DVD<br />

geW<strong>in</strong>nen<br />

JosEFsTADT<br />

auf facebook<br />

wer bis 30. Jänner auf <strong>der</strong><br />

offiziellen <strong>Josefstadt</strong>seite postet,<br />

nimmt am gew<strong>in</strong>nspiel teil:<br />

wir verschenken signierte<br />

»gut gegen Nordw<strong>in</strong>d«-DVDs.<br />

100 Jahre<br />

KAMMERsPiELE<br />

DVD-box<br />

Legendäre Lachschlager, h<strong>in</strong>reißende<br />

schwänke, kultige hits und humorvolle Komödien,<br />

die das Publikum <strong>in</strong> den Kammerspielen begeisterten.<br />

Mit Publikumsliebl<strong>in</strong>gen und stars wie elfriede ott, ruth Brauer-Kvam, Dolores schmid<strong>in</strong>ger,<br />

helene Thimig, otto schenk, ernst Waldbrunn, hugo Wiener, fritz Muliar, Kurt sobotka,<br />

Max Böhm, alfred Böhm, helmuth lohner, andreas Vitasek, Michael niavarani, alexan<strong>der</strong> Pschill u.v.a.<br />

10 dvds und e<strong>in</strong>e bonus-dvd um 100 euro im handel und <strong>in</strong> unseren TheaTern.<br />

zuM JubiLäuM<br />

zuM JubiLäuM »100 JAhRE KAMMERsPiELE«<br />

ERschiEN iM AMALThEA VERLAg DAs buch<br />

»wENN’s Euch NuR gEFäLLT«. Mit beiträgen<br />

von georg Markus, otto schenk, Elfriede ott und<br />

he<strong>in</strong>z Marecek beschreibt es die abwechslungsreiche<br />

geschichte dieser bühne, die sich als e<strong>in</strong>es <strong>der</strong><br />

beliebtesten <strong>Theater</strong> wiens positionieren konnte.<br />

Mit e<strong>in</strong>em Vorwort von<br />

Herbert Fött<strong>in</strong>ger<br />

AMALTHEA<br />

AMALTHEA<br />

Mit e<strong>in</strong>em Vorwort von<br />

Herbert Fött<strong>in</strong>ger<br />

Georg Markus<br />

Otto Schenk<br />

He<strong>in</strong>z Marecek<br />

Elfriede Ott<br />

Wenn’s<br />

euch<br />

nur<br />

gefällt<br />

gefällt


420 haben sich beworben<br />

– für die 14 Rollen<br />

im nächsten Kammerspiele-hit<br />

»s<strong>in</strong>g<strong>in</strong>’ <strong>in</strong><br />

the Ra<strong>in</strong>«: 120 wurden<br />

zur Audition e<strong>in</strong>geladen.<br />

Veronika Trubel<br />

war beim Vortanzen<br />

dabei.<br />

Foto s Natalie Bauer<br />

aUDiTion<br />

s<strong>in</strong>g<strong>in</strong>’<br />

<strong>in</strong><br />

The<br />

ra<strong>in</strong><br />

DiE<br />

schuhE<br />

FLiEgEN<br />

»kauGummi raus!« Kle<strong>in</strong>es lächeln. »sorry, aber ich b<strong>in</strong><br />

alte schule.« e<strong>in</strong>er spuckt se<strong>in</strong> gummiknö<strong>der</strong>l <strong>in</strong> den<br />

Mist. Wie viele an<strong>der</strong>e schweigend schlucken – und was<br />

genau – bleibt unklar <strong>in</strong> dieser Truppe von etwa fünfzig<br />

nummerierten Tänzer<strong>in</strong>nen und Tänzern, die hier vor<br />

choreograph ramesh nair ihr Bestes geben. »step –<br />

step – step! Kick – step – hopp! Und nochmal! l<strong>in</strong>ksrechts!<br />

rechts-l<strong>in</strong>ks, l<strong>in</strong>ks-rechts!«<br />

spannung liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> luft. Diszipl<strong>in</strong>. Und immer wie<strong>der</strong><br />

echte freude – auch dann, wenn an<strong>der</strong>en etwas gel<strong>in</strong>gt. es<br />

geht nicht um irgendwas. »s<strong>in</strong>g<strong>in</strong>’ <strong>in</strong> the ra<strong>in</strong>« ist e<strong>in</strong> Weltklassemusical,<br />

und die aufführung <strong>in</strong> den Kammerspielen<br />

im september soll das niveau halten. gene Kelly, s<strong>in</strong>gend,<br />

tanzend, blödelnd <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er grandiosen Mischung aus Perfektion<br />

und leichtigkeit. Der film hat Kelly 1952 unsterblich<br />

gemacht: e<strong>in</strong> Klassiker.<br />

Das Team sobotka/nair hat <strong>der</strong> <strong>Josefstadt</strong> bereits drei spitzenproduktionen<br />

geliefert: »cabaret«, »im Weißen rössl«,<br />

»sugar«. im september 2<strong>01</strong>1 steht »s<strong>in</strong>g<strong>in</strong>’ <strong>in</strong> the ra<strong>in</strong>« auf<br />

dem Programm. hier, <strong>in</strong> <strong>der</strong> audition, werden Darsteller<br />

für sämtliche rollen gesucht: zuerst studieren alle geme<strong>in</strong>sam<br />

e<strong>in</strong> paar Tanzschritte e<strong>in</strong>. Dann wird <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>ere<br />

gruppen geteilt. Bald schillern die Könner hervor.<br />

beim sTepTanzen hörT man jeden Klick. Beson<strong>der</strong>s jeden<br />

falschen. Übrigens: Wer steppen für leichte Kunst hält,<br />

möge e<strong>in</strong>mal versuchen, <strong>in</strong> stepschuhen auch nur zu gehen,<br />

ohne auf den spiegelglatten eisen den halt zu verlieren.<br />

Dann s<strong>in</strong>d die Mädels dran. sie haben e<strong>in</strong> paar<br />

stellen mehr, die sie drehen, knicken o<strong>der</strong> schütteln<br />

können beziehungsweise sollen. Wie gehört’s? »Tussig –<br />

und trotzdem kraftvoll!«<br />

e<strong>in</strong>en schlechten steptänzer erkennt man an den fersen.<br />

e<strong>in</strong>en guten auch. Der stampft nämlich nicht mit<br />

dem ganzen fuß auf. ne<strong>in</strong>, er schwebt auf den zehenballen<br />

und lässt die ferse nur dann auftippen, wenn sie e<strong>in</strong><br />

geräusch machen soll. es ist schwerarbeit, was bei fred<br />

astaire & co. so mühelos aussieht.<br />

naCh dem vorTanzen müssen die ersten gehen. Jetzt s<strong>in</strong>d<br />

die Könner dran. Die schuhe fliegen, <strong>der</strong> rhythmus<br />

passt, alles hat plötzlich diese unglaubliche leichtigkeit<br />

und Präzision. »Wir wollen perfekten steptanz zeigen«,<br />

sagt Werner sobotka. Wir freuen uns darauf.<br />

DRAMA – Das Magaz<strong>in</strong> des <strong>Theater</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Josefstadt</strong> 23


ö1 club-Mitglie<strong>der</strong> erhalten im<br />

ThEATER iN DER JosEFsTADT<br />

und <strong>in</strong> den KAMMERsPiELEN<br />

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<strong>Josefstadt</strong>-Nachrichten <strong>01</strong>/2<strong>01</strong>1; Österreichische Post AG; Sponsor<strong>in</strong>g Post GZ 03Z035107 S Verlagspostamt 1080 Wien<br />

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